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Edelmetallegierung für zahntechnische Zwecke oder zur Verwendung in
der Schmuckindustrie Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Edelmetallegierungen
zum Gebrauch für zahntechnische Zwecke, die Schmuckindustrie und ähnliche Zwecke.
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Edelmetallegierungen für die angegebenen Zwecke enthalten üblicherweise
einen hohen Prozentsatz an Platin und haben die Farbe und das allgemeine Aussehen
von Platin, hohe Zugfestigkeit und sind sehr widerstandsfähig gegenüber Korrosion
und Oxydation. Wegen des hohen Preises für Platin wurde das Metall mit Palladium
und Gold mit gutem Ergebnis legiert. Wenn die Legierungen eine wesentlichen Prozentsatz
an Palladium enthielten, wurde Silber und Nickel zugesetzt, um die Legierung härter
zu machen sowie die Kosten zu verringern. Es wurde auch schon vorgeschlagen, das
Platin völlig fortzulassen und die Legierung aus Palladium und Nickel zu bilden.
Obgleich Palladium-Nickel-Legierungen viele begehrenswerte Eigenschaften besitzen,
so sind sie doch in den Reflexionseigenschaften nicht ausreichend, wenn sie für
die Schmuckindustrie, insbesondere zum Fassen von Edelsteinen verwendet werden.
Um die Farbe und Reflexionseigenschaft einer solchen Palladium-Nickel-Legierung
zu verbessern, wurde Ruthenium zugesetzt, um eine Palladium-Nickel-Ruthenium-Legierung
zu schaffen, die bessere Eigenschaften besitzt.
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Obgleich ein großer Fortschritt in Edelmetalllegierungen zur Verwendung
für zahntechnische Zwecke erreicht wurde, blieb viel hinsichtlich der physikalischen
Eigenschaften solcher Legierungen zu wünschen übrig.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine verbesserte,
korrosionsbeständige und anlaufbeständige Edelmetallegierung zu schaffen, die kein
Platin enthält, indessen trotzdem alle wünschenswerten Eigenschaften einer Platinlegierung
besitzt und die dazu verwendet werden kann, einen teilweisen Zahnersatz herzustellen,
wie gegossene Kronen, Inlays und Brücken, sowie Artikel der Schmuckindustrie.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Edelmetallegierung
zu schaffen, die kein Platin enthält und die mit Porzellan verbunden werden kann,
um das ästhetische Aussehen eines Zahnersatzes zu erreichen, der aus einer solchen
Legierung hergestellt ist.
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Weiterhin besteht eine Aufgabe der Erfindung darin, eine Edelmetallegierung
zu schaffen, die die gewünschte Härte besitzt sowie eine verbesserte Verarbeitkeit,
Schleif-und Polierbarkeit und eine niedrige Gießtemperatur, welche die Legierung
insbesondere für zahntechnische Zwecke geeignet macht. Die vorstehenden und andere
Aufgaben der Erfindung, die nicht speziell genannt sind, werden dadurch erreicht,
daß eine Edelmetallegierung geschaffen wird, die wesentliche Prozentsätze an Palladium
und Gold enthält, geringere Prozentsätze von Ruthenium und auch Gallium und gegebenenfalls
Silber oder Kupfer in Prozentsätzen, die nicht höher als der Goldprozentsatz sind.
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Die Legierung mit den physikalischen Eigenschaften, wie sie nach
den vorstehenden Aufgaben der Erfindung gewünscht werden, besteht daher aus 10 bis
50 °/o Gold, bis 5% Ruthenium oder Iridium, bis 15% Gallium, gegebenenfalls 10 bis
25% Silber und/oder Kupfer auf Kosten des Palladiums und/oder Goldes, Rest 40 bis
70 % Palladium. Vorzugsweise wird das Palladium gegebenenfalls mit dem Silber oder
Kupfer sowie mit dem Ruthenium und Gallium zunächst zusammengeschmolzen. Das Gallium
hat die Eigenschaft die Temperatur der Schmelze zu senken, der das Gold in geschmolzenem
Zustand alsdann zugesetzt wird.
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Die Farbe der Legierung variiert von blaßgold bis zu silberweiß,
je nachdem, ob der Prozentsatz an Gold und gegebenenfalls an Kupfer gesenkt wird
und der Prozentsatz an Silber, wenn benutzt, sowie an Ruthenium und Gallium gesteigert
wird.
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Wird speziell eine hohe Reflexionseigenschaft gewünscht, wenn die
Legierung poliert ist, wie z. B. dann, wenn die Legierung für die Schmuckindustrie
benutzt wird, insbesondere zum Fassen gewisser
Steine, so werden
höhere Gehalte an Ruthenium und Gallium in der Legierung benutzt. Es wurde festgestellt,
daß der Schmelzpunkt der Legierung auf besser zu beherrschende Temperaturen gebracht
werden kann und daß der Guß in gipsgebundenen feuerfesten Einbettmassen erfolgen
kann, wenn der Prozentsatz an Gallium 10% und mehr beträgt.
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Besondere Legierungen wurden geschmolzen und geprüft, und zwar folgende
: B e i s p i e l 1 Palladium ..................... 62% Gold.........................
25% Gallium. 10°/o Ruthenium oder Iridium ...... 3 °/0 Diese Legierung ließ sich
leicht in gipsgebundenen Formen gießen und besaß gute Hafteigenschaften an Porzellan.
Es wurde festgestellt, daß, wenn Porzellan mit einem Anguß aus dieser Legierung
versehen wurde, die Bindung zwischen der Legierung und dem Porzellan so groß ist,
daß das Porzellan nicht leicht abgetrennt werden kann. Das Porzellan zerbricht in
sich, ehe es sich von der Oberfläche der Legierung trennt.
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Beispiel 2 Palladium ........................ 40 °/0 Gold...........................
25% Silber oder Kupfer................ 20 °/o Gallium.................. 10°/o Ruthenium
oder Iridium........... 5% Diese Legierung war leicht in gipsgebundenen Formen zu
vergießen und gut für teilweisen Zahnersatz geeignet, sie besaß aber keine ausreichende
Haftung an Porzellan.
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Beispiel 3 Palladium. 50 °/0 Gold........................... 30 °/0
Silber oder Kupfer............... 10°/o Gallium..................... 5% Ruthenium
oder Iridium....... 5 °/0 Diese Legierung ist bei einer Temperatur von etwa 1300°C
schmelzflüssig und kann vergossen werden, wobei sie in gipsgebundenen feuerfesten
Formen mit großer Genauigkeit gießbar ist. Bei etwa 1200°C ist sie erstarrt, aber
noch so weich, daß sie gut plastisch verformbar ist. Diese Legierung haftet an Porzellan
nicht zufriedenstellend. Das Ruthenium, das bei den vorgenannten Legierungsbeispielen
vorzugsweise zur Erhöhung der Hãrte zugesetzt ist, kann durch Iridium ersetzt werden.
Der Vorteil der Verwendung von Ruthenium statt Iridium liegt in wirtschaftlichen
Gründen.
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Eine wirtschaftliche Legierung kann dadurch gebildet werden, daß
die Prozentanteile an Palladium und/oder Gold vermindert und daß Kupfer und/oder
Silber bis zu 25 % zugesetzt werden, wobei eine
zufriedenstellende Legierung erreicht
wird. Solche Legierungen sind in den Beispielen 2 und 3 dargelegt, sind aber in
der Qualität nicht so hoch wie Legierungen ohne Kupfer und/oder Silber.
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Es ist in der Zahnheilkunde bekannt, daß gegossene Einzelteile eine
häufige Reparatur infolge von Bruch von Metallteilen oder Zusätze zu den bereits
existierenden Einzelteilen erfordern und daß solche Reparaturen oder Zusätze durch
Löten vorgenommen werden.
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Das Lot muß einen Schmelzpunkt haben, der wesentlich unter dem Schmelzpunkt
des gegossenen Einzelteiles liegt, um eine Beschädigung des letzteren während des
Lötvorganges zu vermeiden. Es wurde festgestellt, daß mit den vorgenannten Legierungen
ein Lot mit den gleichen Bestandteilen hergestellt werden kann, das einen geeigneten
niedrigen Schmelzpunkt durch Zusatz von etwa 5% mer an Gallium zu der Legierung
hat. Die genaue Menge an Gallium, die zugesetzt werden muß, um das Lot zu bilden,
ist diejenige, die den Schmelzpunkt des Lotes um etwa 110 bis 220°C unter den Schmelzpunkt
der Legierung senkt, welche das gegossene Zahnersatzteil bildet.
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Obgleich die Erfindung ausführlich beschrieben wurde und obgleich
nur einige Beispiele von speziellen Legierungen gegeben wurden, die die wünschenswerten
Eigenschaften insbesondere für eine bei teilweisem Zahnersatz, zahntechnische Zwecke
und für die Schmuckindustrie besitzen, wird darauf hingewiesen, daß die Erfindung
im Rahmen der nachfolgenden Ansprüche betrachtet werden muß.