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Magnetfeldstabilisator Die vorliegende Erfindung betrifft einen Magnetfeldstabilisator,
bei welchem Schwankungen des Magnetfeldes über eine Meßspule, einen Verstärker und
einen Integrator in einer Korrekturspule einen Strom erzeugen, der zum Ausgleich
der Schwankungen dient.
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Zeitlich stabile Magnetfelder werden heute in mannigfachen Apparaturen
verlangt, seien es Magnetfelder zur Ablenkung von geladenen Partikeln im Vakuum
oder in festen Körpern (Hall-Effekt), seien es solche zur Messung von quantenhaften
Effekten der magnetischen Polarisation von Molekülen, Atomen und Atomkernen oder
irgendwelchen anderen vom magnetischen Feld abhängigen Effekten.
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Die auftretenden zeitlichen Schwankungen eines Magnetfeldes haben
sehr verschiedene Ursachen, welche nach inneren und äußeren Störungen unterschieden
werden können.
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Als innere Störung kommen in Betracht: a) Bei Elektromagneten ungenügende
Konstanz des Erregerstromes. Zwar sind sehr gute Stabilisiergeräte bekannt, welche
den Erregerstrom auf etwa 1 : 10' konstant halten. Die Anforderungen an die
zeitliche Konstanz des Magnetfeldes sind jedoch oft größer.
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b) Bei Permanentmagneten, welche keinen Erregerstrom benötigen, rührt
die innere Störung vom Temperaturkoeffizienten des Magnetmaterials her. Leider liegen
gerade die Temperaturkoeffizienten der Materialien mit hoher Koerzitivkraft sehr
hoch, nämlich bei etwa 10-4 pro Grad Celsius.
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Im Gegensatz zu diesen Störungen, weiche im Magneten selbst oder in
seiner Speisung die Ursache haben, werden die äußeren Störungen von irgendeiner
externen Quelle erzeugt und haben mit dem Magneten selbst nichts zu schaffen. Bei
der zunehmendenElektrifizierung aller möglichen Einrichtungen nehmen diese Störungen
einen immer größeren Umfang an, und man kann bereits Werte der Verseuchung angeben,
mit welchen gerechnet werden muß, wenn ein Apparat für die Aufstellung an einem
beliebigen, nicht von außerordentlichen Magnetfeldern verseuchten Platz vorgesehen
werden soll. Da sich die Aufstellungsorte meist innerhalb von Städten oder doch
innerhalb von größeren Betrieben befinden, muß erfahrungsgemäß mit allgemeinen Störfeldern
von der Größenordnung 10 Milligauß gerechnet werden, und zwar in verschiedenen Frequenzbereichen,
nämlich meist für sehr tiefe Frequenzen 162/3, 50 oder 60 Hz. Höhere Frequenzen
kommen relativ selten vor und sind je höher desto ungefährlicher, da sie immer leichter
abzuschirmen sind. Auch die 50- bzw. 60-Hz-Störfrequenzen sind in den meisten Fällen
schon ungefährlich, da der Luftspalt zwischen den Magnetpolschuhen durch die Eisenmassen
der Polschuhe für diese Frequenzen schon sehr gut abgeschirmt ist. Man wird deshalb
im allgemeinen darauf verzichten können, den Magnetfeldstabilisator bis zu diesen
Frequenzen auszubilden, dagegen werden 162/3 Hz nur noch teilweise abgeschirmt,
so daß an dieser Stelle eine gewisse Empfindlichkeit des Stabilisators noch erwünscht
ist.
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Aus dieser Zusammenstellung der gewöhnlichsten Störquellen ist ersichtlich,
daß der Bereich eines Magnetfeldstabilisators sich von den kleinsten Frequenzen
bis über 162/3 Hz erstrecken sollte.
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Als Beispiel für die Genauigkeit der notwendigen Stabilisierung sei
ein Magnetfeld genommen, welches für hochauflösende Kerninduktionsspektrometer verwendet
wird. Solche Felder liegen meist in der Größenordnung von 5000 bis 10000 Gauß. Als
hochauflösend gelten Spektrometer mit einer Auflösung von 1 : 10'". Da das Magnetfeld
linear in die Auflösung eingeht, muß also beispielsweise ein Magnetfeld von 5000
Gauß auf 50u Gauß konstant gehalten werden, um die verlangte Auflösung zu gestatten.
Verglichen mit den 10 Milligauß normaler äußerer Feldstörungen, wird also eine Herabsetzung
der Störungen um den Faktor 200 bei tiefen Frequenzen verlangt. Da dies jedoch der
Mittelwert ist, ist zur Elimination der Maximalamplituden der Störung zweckmäßig
ein etwa fünfmal größerer Faktor zu wählen, so daß also die Störamplituden um etwa
den Faktor 1000 oder um 60 db heruntergesetzt werden müssen. Dies genügt
dann
offenbar auch für die inneren Störungen bei einem Elektromagneten, dessen Speisestrom
schon auf gegen 1 : 10° vorstabilisiert ist.
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Aber auch für den Permanentmagneten genügt diese Empfindlichkeit des
Magnetfeldstabilisators. In einem nicht gerade der Sonne ausgesetzten Zimmer kann
man einen Temperaturstoß von 5 ° CAmplitude als Maximum annehmen. Hat der Magnet
eine Zeitkonstante von 104 Sekunden, so wird die Feldänderung bei 5000 Gauß und
2 - 10-4 Temperaturkoeffizient pro Grad etwa 250a Gauß pro Sekunde. Mit 60 db Stabilisation
erreicht man eine Herabsetzung der Feldänderung auf 15#t Gauß pro Minute, was als
Maximalstörung erträglich ist. Bei einer Thermostatierung der Zimmertemperatur wird
diese Störung noch weiter heruntergesetzt.
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Es wäre also ein Magnetfeldstabilisator erwünscht, mit welchem eine
Herabsetzung von Magnetfeldschwankungen um 60 db erzielt wird, und zwar in einem
Frequenzbereich von gegen Null bis über 16s/$ Hz, wobei gegen letztere Frequenz
hin schon ein wesentlicher Abfall der Empfindlichkeit erlaubt ist.
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Es ist ein Magnetfeldstabilisator bekannt, bei welchem Schwankungen
des Magnetfeldes über eine Meßspule, einen Verstärker und einen Integrator in einer
Korrekturspule einen Strom erzeugen, der zum Ausgleich der Schwankungen dient.
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Mit einem solchen Stabilisator lassen sich die oben erläuterten Anforderungen
jedoch nicht erfüllen, wie nun an Hand von F i g. 1 näher erläutert werden soll.
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Die Teile A GJ und B von F i g. 1 zeigen schematisch
einen bekannten Magnetfeldstabilisator der oben erwähnten Art. Dabei sind A die
Meßspule, G ein Galvanometerverstärker, J der Integrator und B die
Korrekturspule, welche die mit der Meßspule A festgestellten Schwankungen des Magnetfeldes
H ausgleicht.
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Die Funktion der genannten Teile des Magnetfeldstabilisators ist die
folgende: Das Feld H ist zeitlichen Schwankungen unterworfen und also eine Zeitfunktion
H = H (t). Eine Feldänderung dH erzeugt an der Spule A eine Spannung:
Diese Spannung wird im Galvanometerverstärker G verstärkt auf die Spannung
EG (t) = VG - EA (t), (2)
wo VG die Spannungsverstärkung des
Verstärkers G bedeutet.
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Die Spannung EG (t) wird im Integrator J integriert,
wobei der Integrator den Strom IB anxdie Korrekturspule B abgibt: IB(t).
= Wj f EG(t) d t . (3)
Dieser Strom in der Spule B erzeugt das Korrekturfeld
' Ha(t) = kg - IR(t) - (4)
Demgemäß ist HB (t)=kB-Wi-Vc-kA-H(t),
(5)
d. h., das Korrekturfeld ist dem von der Zeit abhängigen Teil des Magnetfeldes
proportional. Die Richtung wird natürlich so gewählt, daß Ha (t) antiparallel
zu H (t) ist, d. h., daß H (t) kompensiert wird, so daß also das resultierende
Feld zeitlich stabil ist. Wird die ganze Gegenkopplung k=kB-Wi-VG-kA=1000 gesetzt,
so ist damit eine der gestellten Bedingungen erreicht, nämlich die Herabsetzung
der Schwankungen um 60 db oder mehr.
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Bei dem bekannten Magnetfeldstabilisator wird der Integrator so realisiert,
daß seiner Übertragungsfunktion ß die Frequenzabhängigkeit
gegeben wird. Dies sei kurz an Hand der Fouriertransformation begründet.
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Die Fouriertransformation lautet:
wo F(t) eine beliebige Funktion der Zeit t und f(o) die Fouriertransformierte
von F(t) ist. Die Fouriertransformierte ist eine Funktion der Kreisfrequenz m. Es
seien nun F [I$ (t) - !B «o) und
die Fouriertransformierten von 1B und EA, dann heißt die Fouriertransformation von
Gleichung (3) I$ (0) = ß (a) ' eG(w).
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Setzt man darin
so entspricht dies nach Gleichung (7) einer Integration der Variablen EG(t) über
die Zeit, also genau der Forderung von Gleichung (3).
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Die Übertragungsfunktion des Integrators muß also sein:
Diese bekannte Methode der Feldstabilisation genügt jedoch der oben gestellten Bedingung,
nämlich daß die Stabilisierung bis zu einer Frequenz von etwa 16$/, Hz wirksam sein
soll, nicht, und zwar aus zwei Gründen. Einerseits sollen möglichst langsame Feldänderungen
(Temperaturkoeffizient) kompensiert werden können, d. h., der Integrator J muß als
Motorintegrator ausgebildet werden. Der Integrationsmotor hat aber eine beschränkte
Tourenzahl und vermag rascheren Schwankungen nicht zu folgen. Andererseits ist es
nicht möglich, den Verstärkungsfaktor VG des Galvanometerverstärkers frequenzunabhängig
zu machen, was bei der oben geschilderten Integrationsmethode vorausgesetzt ist.
Das
heißt, daß bei der normalen Realisierung mit Motorintegrator die Beziehung (9) nur
für kleine Frequenzen c,):5 c,):5 co, erfüllt ist, wo % eine Konstante des Servointegrators
ist, welche auf die endliche Geschwindigkeit des Motorintegrators zurückzuführen
ist. co, soll im folgenden als die Frequenz gelten, bis zu welcher die Gleichung
(9) ohne störende Abweichung durch den Integrator J erfüllt ist. Diese Frequenz
liegt in jedem Fall wesentlich unterhalb der verlangten 162/3 Hz.
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Um eine Erfüllung der obigen Bedingung zu ermöglichen, zeichnet sich
der Magnetfeldstabilisator gemäß der Erfindung nun dadurch aus, daß er mindestens
eine weitere Korrekturspule aufweist, welche vom Verstärker aus über ein Korrekturglied
gespeist wird, und daß der Verstärker den Verstärkungsfaktor
der Integrator die Stromverstärkung
und das Korrekturglied die Stromverstärkung WK besitzt, wobei Vo, Wj und
WK die Konstanten sind, i die imaginäre Einheit, c) die Kreisfrequenz
und -c eine geeignet gewählte Zeitkonstante ist.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der F i
g. 1 dargestellt, wobei das Korrekturglied mit K und die weitere Korrekturspule
mit C bezeichnet sind. Die übrigen Figuren der Zeichnung zeigen in F i g. 2 ein
ausführlicheres Schema des Stabilisators nach F i g. 1, in welchem insbesondere
der Aufbau des Galvanometerverstärkers und des Integrators näher gezeigt sind; F
i g. 3 und 4 Einzelheiten der Schaltung nach F i g. 2, F i g. 5 eine Schaltung,
die zeigt, wie der Magnetfeldstabilisator nach F i g. 1 zur Lösung besonderer Aufgaben
betrieben werden kann, und F i g. 6 die mit diesem Stabilisator erzielte Stabilisierung
in Funktion der Frequenz.
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Um den Frequenzbereich im geforderten Ausmaß auszudehnen, wird der
Stabilisator nach F i g. 1 folgendermaßen ausgelegt: Es wird eine Frequenz ,wo vorgegeben,
bis zu welcher der Motorintegrator J nach Gleichung (9) funktioniert. Dieser vorgegebenen
Frequenz entspricht eine Zeitkonstante
Der Galvanometerverstärker wird nun so konstruiert, daß er eine frequenzabhängige
Verstärkung
liefert. Für Frequenzen mit
ist dieser Verstärker also ebenfalls ein Integrator. Der Motorintegrator J wird
nun mit der Stromverstärkung
ausgeführt und der Ausgangsstrom des Integrators in die Spule B gegeben,
welche das Feld HB = KB - J$ erzeugt (vgl. F i g. 1). In den Gleichungen
(10) bzw. (11) sind V, und Wj Konstanten, also frequenzunabhängig. Gemäß F i g.
1 wird weiter ein Korrekturglied K beigefügt mit der frequenzunabhängigen Stromverstärkung
ßK --- WK, (12)
Dieses führt auf die Korrekturspule C und erzeugt dort ein
Feld Hc(t), welches proportional dem Spulenstrom Ic ist: Hc(t) = kc
- Ic(t) = kc - WK # EG(t). (13) Um die ganze Funktion des so
konstruierten Magnetfeldstabilisators verstehen zu können, greift man nochmals auf
die Fouriertransformierten zurück und schreibt FLHB(t)l = hB(a),
(14)
F[Hc(t)l = hc(a).
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Nun wird hc(co) = kc - WK - eG(a) (15) und nach (5)
und (11) hB(co) = kB - iB(0) = kB - ßi(0) -eB(o), (16)
nach (2) und (10) wird
so daß das ganze Korrekturfeld
wird. Setzt man einfachheitshalber kC ' WK = kB ' Wa
' z = W, was durch Anpassung der k oder der W erreicht
wird, so wird
Damit ist eine über einen größeren Frequenzbereich erstreckte Integration erreicht,
was durch Rücktransformation von (20) in die Zeitfunktion deutlich wird:
Es ist ersichtlich, daß durch die frequenzabhängige Verstärkung
des Galvanometerverstärkers, durch die Stromverbindung
des Motorintegrators J, durch die konstante Stromverstärkung WK des Korrekturgliedes
K
und durch die Anpassung von W, und WK der Verstärkungsfaktor des ganzen Stabilisators
über den ganzen vorgeschriebenen Frequenzbereich proportional
wird. Durch geeignete Wahl von z kann der Integrationsfehler beliebig klein gemacht
werden. Der gesamte Verstärkungsfaktor beträgt bei tiefen Frequenzen 60 db oder
mehr und fällt gegen höhere Frequenzen in der Weise ab, daß er bei 16a/3 Hz noch
mindestens 10 db beträgt, wie dies in F i g. 6 dargestellt ist.
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Ein etwas detaillierteres Blockschema des Magnetfeldstabilisators
nach F i g. 1 ist in F i g. 2 gezeigt. Die Spulen A, B, C sollen beispielsweise
auf den Polschuhen eines Elektro- oder Permanentmagneten sitzen, dessen Feld im
Luftspalt stabilisiert werden soll. Die an der Spule A erzeugte Spannung, weiche
der Feldänderung proportional ist, wird auf die Klemmen eines Spiegelgalvanometers
1 mit großer Spannungsempfindlichkeit geführt. Die Schwankungen des Lichtzeigers
dieses Galvanometers werden von einer Doppeiphotozelle mit anschließendem Verstärker
2 aufgenommen und je nach dem Ausschlag als positive oder negative Spannungsabweichung
verstärkt. Die verstärkte Spannung wird auf einen Gleichstromverstärker 4 gegeben,
und zwar über ein Netzwerk 3 aas RC-G hedern, welches verhindert, daß der ganze
Galvanometerverstärkcx G schwingt. Damit das Galvanometer bei plötzlichen Änderungen
des Feldes nicht aus dem Regelbereich hinausschwingt, ist eventuell eine Gegenkopplung
5 notwendig. Um nun dem ganzen Gaivanometerversiärker den Versfärkungsfaktor
zu geben, ist ein über den ganzen Verstärker rückkoppelndes Netzwerk 6 beigefügt.
Eine Schaltung für das Netzwerk 6 ist beispielsweise in F i g. 3 aufgezeichnet.
Die Widerstände R1 bis R4 und die Kondensatoren C1 und Ca sind so zu wählen, daß,
unter Berücksichtigung des Widerstandes RA der Spule A, der Verstärkungsfaktor Va
und die Zeitkonstante i resultieren, welche ,gemäß den oben dargelegten Vorschriften
zu wählen ist. Im weiteren muß das Netzwerk natürlich so disioniert sein, daß der
Verstärker nicht schwingt, d. h., für höhere Frequenzen muß derVerstärkungsfaktor
stärker abnehmen als
Vom Galvanometerverstärker wird die Spannung einerseits dem Integrator J und andererseits
dem Korrekturglied K zugeführt. Um dem Integrationsmotor 12 die Spannung mit der
benötigten Frequenz zuführen zu können, wird diese in einem Zerhacker und Verstärker
7 in eine Wechselspannung verwandelt. Die verstärkte Spannung wird durch eine weiter
unten beschriebene Additionsstufe S und eine Stufe zur Phasenschiebung und Verzögerung
9 sowie durch eine später erläuterte Rückstellautomatik 10 einem Leistungsverstärker
Il zugeführt, welcher die Steuerspannung für den Integrationsmotor 12 liefert. Dieser
Integrationsmotor 12 trägt auf seiner Achse einen Tachometergenerator 15, eine Nockenwelle
13 für die Rückstellautomatik 10 und ein Potentiometer 14. Der Tachometergeuerator
13 liefert eine Wechselspannung, welche als Gegenkopplung über einen Phasenschieber
16 auf die Additionsstufe 8 wirkt. Diese Stufe addiert in bekannter Weise die Gegenkopplungsspannung
zur Signalspannung, woaurch erreicht wird, daß die Drehzahl des Integrationsmotors
sehr gut proportional der Signalspannung und somit die verlangte Integrationscharakteristik
erreicht wird. Während aber der Phasenschieber 16
nur die Aufgabe hat, die
Phase der Gegenkopplungsspannung mit derjenigen der Zerhackerspannung in Übereinstimmung
zu bringen, ist für die Vermeidung von Schwingungen des Integrators bei starker
Gegenkopplung noch eine Verzögerung zwischen Signal und Gegenkopplung notwendig.
Die Stufe 9 enthält daher Verzögerungsmittel, deren Prinzipschaltung in F i g. 4
wiedergegeben ist. Da die Verzögerung ein Vielfaches der Periode der Zerhackerfrequenz
beträgt, wird die herangeführte Spannung durch eine Seite eines geerdeten Zerhackers
Z gleichgerichtet; durch ein RC-Glied wird die gleichgerichtete Spannung verzögert
und gleich wieder durch die andere Seite des Zerhackers Z zerhackt. Damit die Gleichrichtung
gelingt, müssen vor den Verzögerungsmitteln noch nicht dargestellte Phasenschiebermittel
bekannter Art in die Stufe 9 eingebaut werden.
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Das durch die Achse des Integrationsmotors betätigte Potentiometer
14, dem eine konstante Stromquelle beigegeben ist, gibt den von ihm abgegriffenen
Strom auf die Spule B. Dieser Strom gibt die gewünschte Korrektur der Magnetfeldänderungen
für langsame Schwankungen. Ist das Potentiometa 14
an einem seiner Enden angelangt,
was den Stabilisator funktionsunfähig machen würde, so wird durch eine von der Nockenwelle
13 betätigte Rückstellautomatik 10 zunächst die Funktion des Integrators
unterbrochen, dann das Potentiometer 14 automatisch in seine Mittellage zurückgedreht
und schließlich der Integrator wieder eingeschaltet.
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Diese Funktionsunterbrechung ist gegenüber der Zeitkonstanten e so
kurzzeitig, daß keine wesentliche Störung im Betrieb des zu stabilisierenden Magnetfeldes
auftritt, da in dieser Zeit die Integration von der integrierenden Übertragungsfunktion
des Verstärkers G übernommen wird.
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Im Korrekturglied K wird die Ausgangsspannung des Galvanometerverstärkers
G in einen dazu proportionalen Strom durch die Spule C verwandelt, wozu das Korrekturglied
K je nach der Höhe des Verstärkungsfaktors WK auf bekannte Weise durch eine Röhrenschaltung
oder auch nur durch Widerstände realisiert werden kann, also durch eine rein elektrische
Schaltung ohne mechanisch bewegte Teile.
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Bei der Anwendung eines solchen Magnetfeldstabilisators können noch
einige Anforderungen dazukommen. Zur Aufnahme von Kerninduktionsspektren ist beispielsweise
eine Feldmodulation notwendig, um bei fester Frequenz des Senders das Resonanzsignal
aufzusuchen. Die Feldmodulation kann irgendeiner Funktion folgen, sei es in Form
einer Sinusfunktion, einer Dreiecks- oder Sägezahnfunktion. Wird diese Modulation
in der Weise erzeugt, daß durch eine weitere Spule ein entsprechender Strom gesandt
wird, so wird der Magnedeldstabilisator die gewünschte Feldänderung auskompensieren
und annullieren. Eine bekannte Möglichkeit zur Vermeidung dieses Mangels besteht
darin, die zeitliche Ableitung der Feldmodulationsfunktion als Spannung auf den
Eingang des Galvanometers zu geben. Der Magnetfeldverstärker wird darauf so reagieren,
als
wenn er das diese Spannung erzeugende Feld kompensieren müßte:
er wird die integrierte Funktion als Strom in die Korrekturspulen B + C senden.
Damit ist die gewünschte Modulation erreicht. Der Nachteil dieser Art von Modulationserzeugung
besteht jedoch darin, daß das Galvanometer ständig in Bewegung und an den Umkehrpunkten
nicht mehr für volle Ausschläge bereit ist. Es wird also dadurch der dynamische
Aussteuerungsbereich des Magnetfeldstabilisators verringert.
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Die Erfindung betrifft nun auch ein Verfahren zur Anwendung des erfindungsgemäßen
Magnetfeldstabilisators bei Modulation des Magnetfeldes, durch welches dieser Nachteil
vermieden werden kann. Dasselbe zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, daß ein
der Modulationsfunktion entsprechender Strom einer weiteren, das Magnetfeld beeinflussenden
Spule zugeführt, mittels einer Differenziereinrichtung eine der zeitlichen Ableitung
dieser Funktion entsprechende Spannung gebildet und diese Spannung an den Eingang
des Verstärkers des Magnetfeldstabilisators gelegt wird.
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Bei richtigem Abgleich der Amplituden wird so eine Feldmodulation
erzeugt, ohne daß das Galvanometer sich bewegt und ohne daß der Magnetfeldstabilisator
belastet wird.
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Die hierzu erforderliche Anordnung ist beispielsweise in F i g. 5
dargestellt. Von einem Generator S, welcher die Modulationsspannung in gewünschter
Form abgibt, wird die Spule D gespeist. Dieselbe Spannung wird über ein RC-Differenzierglied
Ds mit passender Amplitude auf den Eingang des Galvanometerverstärkers G des Magnetfeldstabilisators
M gegeben.
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In F i g. 5 ist überdies noch dargestellt, wie man das Magnetfeld
stufenweise verändern kann. Mit B' ist eine Gleichstromquelle dargestellt, die einer
weiteren, das Magnetfeld H beeinflussenden Spule E einen stufenweise einstellbaren
Gleichstrom liefert.
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Der Ausgang dieser Stromquelle B ist über ein Differenzierglied
DB mit dem Eingang des Verstärkers G verbunden. Beim Umschalten von einer
Gleichstromstufe auf die andere liefert das Differenzierglied DB einen Spannungsstoß,
welcher den von der Meßspule A kommenden Spannungsstoß gerade aufhebt, so daß der
Verstärker G unbeeinflußt bleibt. In diesem Falle ist die Modulationsfunktion des
Feldes eine Treppenkurve, wobei die Zeitpunkte, in welchen die einzelnen Stufen
aufeinanderfolgen, willkürlich wählbar sind.
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Für sehr langsame lineare Modulation kann eine von einer Spannungsquelle
L gelieferte, wählbare, konstante Spannung auf den Eingang des Verstärkers G des
Magnetfeldstabilisators M gegeben werden. Dieser bewirkt dann die langsame lineare
Feldmodulation, wobei infolge der zeitlichen Integration der konstanten Spannung
die Spannung vor Erreichen der Endstellung des Potentiometers 14
umgepolt
wird, so daß dieselbe Modulation in der anderen Richtung erfolgt.
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Jede der Spulen ABCDE kann natürlich aus mehreren in Serie oder parallel
geschalteten Teilspulen bestehen. Andererseits ist es ebenfalls möglich, durch geeignete
Ankopplung gewisse Spulen für verschiedene Zwecke zu verwenden, so daß die Zahl
der Spulen reduziert werden kann.
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Der gemessene Frequenzgang der Gesamtstabilisierung eines gemäß F
i g. 1 bis 4 gebauten Magnetfeldstabilisators ist in F i g. 6 aufgetragen. Die Ordinate
S zeigt den Faktor in db, um welchen eine Feldabweichung bei einer bestimmten Frequenz
geschwächt wird. Die gemessene Kurve zeigt, daß der gebaute Magnetfeldstabilisator
den gestellten Anforderungen entspricht, nämlich Verstärkungsfaktor __> 60 db bei
tiefen Frequenzen (< 1/1o Hz) und noch >__ 10 db bei 162/3 Hz.