DE1182276B - Verfahren zur Herstellung von nichtalterndem Siliziumstahlblech - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von nichtalterndem SiliziumstahlblechInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
Internat. KL: C21d
Deutsche KL: 18 c-1/78
Nummer: 1182 276
Aktenzeichen: A 31660 VI a/18 c
Anmeldetag: 23. März 1959
Auslegetag: 26. November 1964
Die Erfindung betrifft die Herstellung von magnetisierbarem Siliziumstahlblech in Bandform, das eine
Schonung weiterverarbeitender Stanzwerkzeuge gewährleistet.
Der Stand der Technik, von dem die Erfindung ausgeht, besteht darin, daß eine Siliziumstahllegierung
mit einem Gehalt von etwa 0,5 bis 3,8°/o Silizium in
ihrer Dicke auf etwa 6,35 bis 3,48 mm vermindert wird, indem das Gut warm gewalzt wird und in Streifenform
wenigstens eine Kaltwalzbehandlung erhält, wobei das Gut bei einer Temperatur zwischen 732
und 900° C in einer feuchten, entkohlenden Atmosphäre, bestehend aus Wasserstoff oder einem Gemisch
von Wasserstoff und Stickstoff, gekrackten Kohlenwasserstoffgasen und Wasserdampf geglüht
wird und das Gut schließlich eine Glühbehandlung zwischen 980 und 1204° C in einer trockenen, nichtentkohlenden
Atmosphäre, bestehend aus Wasserstoff, Stickstoff oder Gemischen davon, erfährt. Sie kennzeichnet
sich dadurch, daß das Gut nach dem Kaltwalzen und vor den erwähnten Glühbehandlungen
gebeizt wird und daß beide Glühvorgänge ohne irgendeine dazwischenliegende Oberflächenbehandlung
kontinuierlich durchgeführt werden.
Bekanntlich werden die Blechlamellen für Transformatoren
aus einem Streifen oder Blech mit Hilfe voh Stanzwerkzeügen ausgeschnitten, Befindet sich
auf der Oberfläche des Blechmaterials eine Kieselsäürehaut, so unterliege« die Stanzwerkzeug« einer
schnellen Abnutzung. Um eia ntchtaitemdes Material zu erhalten, ist es erforderlich, das Material zu entkohlen.
Es ist aber auch erforderlich, das Material einer hohen Olühtemperator von etwa 1000° C oder
darüber auszusetzen, um dem Material die gewünschten
magnetischen Eigenschaften zu geben. Wenn das Schtoßglühen in einer trockenen Atmosphäre bei etwa
1000° C durchgeführt wird, so entsteht a\tf der Oberfläche
des Materials eine "Gfänze, welche die Lebens-
<imtr der Stanzwerkzeage beträchtlich abfeürzt.
Bedient man sich dagegen für das ScMußglühen bei
etwa IOOO0C einer feuchten Atmosphäre, so tritt die
erwähnte Glänze nicht aal Dafür !bildet sich jedoch eine erhebliche Menge Kieselsäure (SiO2) unmittelbar
unterhalb der Oberflädhe, ufid zwar infolge der oxydierenden
Eigenschaft der feuchten Atmosphäre. Auch dies ist der ^Lebensdauer der Stanzwerkzeage
sehr abträglich.
Der Erfindung liegt nun die Erkenntnis zugrunde, •daß bei Aufwendung -einer feuchten, entkohlenden Atmosphäre
bei einem Glühvötgang mit relativ niedfiger
Temperatur (730 bis 9000C) ;und einer darauf
folgenden Glühung ohne zwischengesöhaltete Ober-Verfahren
zur Herstellung von nichtalterndem
Siliziumstahlblech
Siliziumstahlblech
Anmelder:
Armco Steel Corporation, Middletown, Ohio
(V. St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Ing. E. Prinz, Dr. rer. nat. G. Hauser
und Dipl.-Ing. G. Leiser, Patentanwälte,
München-Pasing, Ernsbergerstr. 19
und Dipl.-Ing. G. Leiser, Patentanwälte,
München-Pasing, Ernsbergerstr. 19
Als Erfinder benannt:
Victor William Carpenter, Franklin, Ohio,
John Martin William Jackson, Middletown, Ohio, Robert William Squibb, Zanesville, Ohio
(V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 12. November 1958
(773 419)
V. St. v. Amerika vom 12. November 1958
(773 419)
flächenbehandlung in einer trockenen, nichtentkohknden
Atmosphäre bei einer Temperatur von 980 bis 1204° C SKh auf de© Streifen keine Glänze bildet
und während der Glühung bei hober Temperatur nur 'sehr wenig Kieselsäure ausfällt Die feuchte, entkohlende Atmosphäre bei dem Glühvorgang nut relativ
niedriger Temperatur oxydiert nur !deine Mengen ze
Kieselsäure. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 e«ne Mikrophotographie von einem Stück
«ines SiWzJBHistaldbieches bei MWOfacker Vergrößerung, das ia der bisher bekannten Weise hergestellt
wurde, und
F i g. 2 eine Mikrophotographie von einem SiIizkunstahlblech
bei KaOÖfacher Vergrößerung, das erfmdongsgemäß
!hergestellt wnide und woraus sieb im
Vergleich mit dem Erzeugnis nach Fig. 1 ein neuartiger Qberflächenzustand ergibt.
Früher war as im Asa: Herstellung von unorientieJ·-
item Süiziumstahibißch !age übüeh, durch Warmwalzen
dünne Barren .herzustellen und diese dann einer Entkohlung zu utererfen. !Unter dünnen Barren
versteht man gewöhnlich ein Material der Stärke von -etwa ;Q,25 cm, obwohl die genaue .{Dicke nicht
kritisch ist. Nach dCTi&iäamlung wsnien<
die dünnen Barren .-auf das ,Endmaß veimindeit, iund zwar dutch
409 729/271
Warmwalzen. Wurde das Erzeugnis von Anfang an von Blechen hergestellt, so werden die Bleche stumpf
zusammengeschweißt, um so einen Wickel zu bilden, der zum kontinuierlichen Ausglühen geeignet ist.
Zwischen dem Walzen des Materials auf die Endstärke und dem Verschweißen können verschiedene
leichte Kaltwalz- und Beizbehandlungen vorgenommen werden, und zwar vor einem abschließenden
Ausglühen bei einer ziemlich hohen Temperatur, nämlich bei etwa 1121° C. Bekanntlich ist ein abschließendes
Erhitzen auf eine hohe Temperatur nötig, um die optimalen magnetischen Eigenschaften
zu erhalten, deren das Erzeugnis fähig ist.
Derart hergestellte Erzeugnisse haben viele erwünschte Eigenschaften. Sie können aber auch unkontrollierbare
Kernverluste ergeben, was allgemein als Altern bekannt ist und wobei das Erzeugnis
manchmal mit der Zeit seine Eigenschaften bezüglich der Kernverluste ändert, eine Erscheinung, von der
man annimmt, daß sie die Folge einer Instabilität ist, die eine Tendenz zur Ausscheidung von Kohlenstoffverbindungen
verursacht.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Material auf irgendeine geeignete Weise auf das Endmaß
gebracht. Dieses Reduzieren kann entweder durch Warmwalzen oder durch Kaltwalzen oder durch
eine Kombination von beidem erreicht werden, was ein wesentlicher Vorteil des Verfahrens ist. Das Erzeugnis
kann zu dünnen Barren und dann auch weiter bis auf das Endmaß warmgewalzt werden, so daß man
ein Blech erhält, das zur Bildung einer endlosen Rolle verschweißt werden muß. Die Erfindung ist aber
genauso auf ein Material anwendbar, das aus Brammen zu langen Wickeln warmgewalzt, danach gebeizt
und auf das Endmaß kaltgewalzt wird, während es die Form des Wickels hat. Die Endstärke des Materials
liegt etwa im Bereich von 6,35 bis 3,48 mm.
Siliziumstahl, der für die Zwecke der Erfindung, besonders zur Herstellung von unorientiertem Gut
geeignet ist, enthält etwa 0,5 bis etwa 3,8%> Silizium. Aluminium kann in Mengen bis zu ungefähr 0,5%
vorhanden sein. Der anfängliche Kohlenstoffgehalt ist nach der Erfindung nicht begrenzt, beträgt aber
üblicherweise etwa 0,02 bis etwa 0,08 °/o, je nach dem Herstellungsverfahren ties Stahles. Außer Silizium,
Aluminium und Kohlenstoff kann die Legierung noch solche Mengen anderer Elemente, z. B. Mangan,
Phosphor, Schwefel u. a. enthalten, wie sie bei den handelsüblich hergestellten Siliziumstählen üblich
■sind. Der Rest der Legierung besteht im wesentlichen ganz aus Eisen. Die oben angegebene Analyse bezieht
sich auf ein Material, bei dem die Bearbeitung schon begonnen hat, d. h. es ist keine Analyse ohne
Schmelzprobe. Es kann aber die Analyse eines Siliziumstahles unmittelbar vor oder nach dem Warmwalzen
sein.
Gemäß dem folgenden Verfahrensbeispiel nach der Erfindung wird das Material, wie oben angegeben,
warm oder warm und kalt auf die Endstärke gewalzt.
Wurde das Material auf die Endstärke warmgewalzt, so wird man es normalerweise leicht kaltwalzen,
beizen und dann erneut leicht kaltwalzen, bevor die einzelnen Bleche zur Bildung eines Wickels stumpf
verschweißt werden. Wurde das Material bei einem Blech auf das Endmaß kaltgewalzt, so können die
Kaltwalz- und Beizarbeitsgänge weggelassen werden, aber die einzelnen Bleche werden dann auch stumpf
verschweißt, um einen Wickel zu bilden. Wurde das Material durch Kaltwalzen auf die gewünschte Stäirfce
schon in Wickelform hergestellt, so ist das Versdrweißen
natürlich überflüssig. Bemerkt sei, daß das Material auf einer Zwischenstärke nicht emer EhrfcoMungsbchandlung
unterzogen wird.
Das wie oben angegeben hergestellte Material wird zuerst einer kontinuierlichen Entkohlung- durch Ausglühen
bei etwa 802° C in einer entkohlenden Atmosphäre unterworfen. Danach wird das Material" kontinuierlich
bei etwa 1121° C in einer trockenem, mcntentkohlenden
Atmosphäre ausgeglüht. Es ergibt sich dann, daß das Material nicht nur nicht altert, sondern:
daß es auch eine ausgezeichnete Lebensdauer der Stanzwerkzeuge sichert, wie später noch genauer zns~
geführt wird.
Unter entkohlender Atmosphäre ist eine: .Atmosphäre aus Wasserstoff, Wasserstoff-Stickstoff-Mischungen, die Wasserdampf als EhtkaMungsnrittel
enthalten, oder Krackgase wie DX, die außer Stickstoff, Wasserstoff und Kohlenmonoxid: auch. Kflfeteadioxyd
und Wasserdampf als Entkohlungsmittel enthalten, zu verstehen. Wird eine Wasserstoff- oder
Wasserstoff-Stickstoff-Atmosphäre vfirwemier^sii wird
durch Zusatz von Wasser ein Taupunkt von 52 ± 14° C eingestellt. Werden Krackgase; benutzt,
so ist der Taupunkt etwas niedriger,, da CO2 als zusätzliches
Entkohlungsmittel vorhanden ist. Das Ausglühen wird gewöhnlich in 1 bis 3 Minuten hei einer
Temperatur durchgeführt, die im wesentlichen zwisehen 732 und 899° C liegt.
Unter einer »trockenen, nichtenllccirfeaden Atmosphäre«
wird eine für Kohlenstoff im wesentlichen nicht oxydierende Atmosphäre verstanden, die aber
auch nicht aufkohlt. Eine derartige Atmosphäre kann aus Wasserstoff, Stickstoff, oder Mischungen davon,
mit einem Taupunkt unter etwa 10° C, bestehen. Die
Temperatur für das abschließende, kontinuierliche Ausglühen soll annähernd im Bereich zwischen 982
und 1204° C liegen. Wenn gewünscht, können auch
höhere Temperaturen angewendet werden, diese sind im allgemeinen aber unwirtschaftlich.
Wäre das entkohlende Ausglühen, das oben beschrieben wurde, der letzte Schritt der Behandlung,
so wäre es für den Fachmann offensichtlich, daß die geeignete Korngröße und die optimalen magnetischen
Eigenschaften des Materials noch nicht ausgebildet sein könnten. Ein nicht alterndes Erzeugnis ließe sich
durch ein abschließendes Ausglühen bei hoher Temperatur in entkohlender Atmosphäre erhalten.
Es zeigte sich jedoch, daß hierdurch die Lebensdauer der Stanzwerkzeuge sehr wesentlich beeinträchtigt
wird, daß sich auf den Ofenwalzen sehr schnell Beulen bilden und die Oberflächenschicht des Siliziumstahlbandes
durch Biegen oder Stanzen abgelöst werden kann. Wird ein Siliziumstahlblechgut nach
dem oben geschilderten, bisher üblichen Verfahren, d.h. durch ein Verfahren hergestellt, bei dem eine
Entkohlungsbehandlung des Gutes in Form dünner Barren vorgesehen ist, woran sich eine weitere Verminderung
und ein Ausglühen bei hoher Temperatur anschließt, so erhält man ein Material, das nicht nur
der Alterung ausgesetzt, sondern auch eine relativ geringe Lebensdauer der Stanzwerkzeuge ergibt. Der
Oberflächenzustand eines solchen Erzeugnisses ist in Fig. 1 gezeigt, die eine Mikrophotographie mit
lOOOfacher Vergrößerung eines Materials darstellt, das aus entkohlten Barren gewalzt, gebeizt, verschweißt
und als Band bei 1121° C in dissozüertem
5 6
Ammoniak ausgeglüht wurde. Die dunkle Linie in dem angenommen wird, daß es aus Eisen mit einem
der Mikrophotographie zeigt eine Schicht von SiIi- Gehalt an verschiedenen hitzebeständigen Oxyden
ziumoxydpartikeln, die bei dem Ausglühen bei hoher besteht. Obwohl das Aussehen der endgültigen Ober-Temperatur
zusammenwuchsen. Diese Teilchen be- schicht die Anwesenheit von Siliziumoxydteilchen
einträchtigen die Lebensdauer der Stanzwerkzeuge. 5 zeigt, so sind diese doch gewissermaßen abgepolstert,
Das Material von F i g. 1 ergibt eine Lebensdauer der so daß das Erzeugnis eine bemerkenswerte Lebens-Stanzwerkzeuge
von nur etwa 20 000 Arbeitsgängen. dauer von Stanzwerkzeugen gewährleistet. Darüber
Diese Lebensdauer der Stanzwerkzeuge würde auch hinaus schält sich diese endgültige Oberflächenschicht
nicht verbessert werden, wenn das abschließende nicht ab.
Ausglühen in einer entkohlenden Atmosphäre ausge- io Die Blechoberfläche eines Siliziumstahlgutes, das
führt worden wäre, obwohl unter diesen Umständen nach dem bisher gebräuchlichen Verfahren herge-
eine Verringerung der Alterungstendenz hätte er- stellt wurde und die in F i g. 1 gezeigten Kennzeichen
reicht werden können. aufweist, sieht dunkel aus, während das nach der Er-
Es hat sich gezeigt, daß eine Wärmebehandlung findung hergestellte Erzeugnis ein helleres silberähn-
in einer entkohlenden Atmosphäre eine ausreichend 15 liches Aussehen hat. Das erfindungsgemäße Erzeugnis
befriedigende Matrizenlebensdauer bei vorher ge- läuft beim Erhitzen in der offenen Flamme sehr
beiztem Material nur bis zu einer Temperatur von schnell blau an, was eine Oberfläche aus Eisen an-
etwa 927° C hinauf ergibt, die aber zur Entwicklung zeigt, während ein Material, das nach dem alten Ver-
der optimalen, magnetischen Materialeigenschaften fahren hergestellt wurde, viel weniger schnell blau
nicht hoch genug ist. Eine entkohlende Behandlung 20 wird. Die Oberflächenschicht des erfindungsgemäßen
oxydiert Silizium und erzeugt auf und nahe der Ober- Materials wird durch wiederholtes Biegen des Gutes
fläche des Materials eine besondere Schicht, die eine nicht abgelöst.
beträchtliche Menge Siliziumoxyd enthält. Bei der Die praktische Ausführung der Erfindung erfordert
Herstellung hochorientierten Siliziumstahlgutes hat die Trennung des entkohlenden Ausglühens von dem
man manchmal unmittelbar vor einer Kastenglühung 35 abschließenden Ausglühen bei hoher Temperatur,
bei hoher Temperatur eine Entkohlung vorgenom- Diese Arbeitsgänge lassen sich in getrennten öfen
men. Unter diesen Bedingungen muß eine Ausglüh- durchführen, wodurch die Atmosphäre genau und
trennvorrichtung verwendet werden. Man erhält dann unabhängig geregelt werden kann. Aus wirtschaftein
Fertigerzeugnis mit einem glasigen Überzug, der liehen Gründen kann man auch beide Arbeitsgänge
zwar unter gewissen Umständen als interlaminarer 30 in einem Verbundofen ausführen. Der Ofen soll sich
Isolator nützlich sein kann, aber die Lebensdauer dann jedoch zweckmäßig zusammensetzen aus einer
von Stanzwerkzeugen vermindert. ersten Abteilung zur Entkohlung mit einem Gegen-
Führt man jedoch genau die Reihe von Ver- strom von entkohlendem Gas, einem mittleren Abfahrensschritten
gemäß der Erfindung durch, so ist schnitt, in dem das Gut unter neutraler Atmosphäre
das Erzeugnis nicht nur nichtalternd, sondern es ge- 35 gehalten wird und der zur Isolierung der Entwährleistet
auch eine beträchtliche Lebensdauer von kohlungsabteilung der mit hoher Temperatur be-Stanzwerkzeugen.
Den Oberflächenzustand dieses Er- triebenen Abteilung dient und aus einer mit hoher
Zeugnisses zeigt F i g. 2 in lOOOfacher Vergrößerung. Temperatur betriebenen Endabteilung. In dieser Ab-Es
handelt sich dabei um die Oberfläche eines SiIi- teilung strömt im Gleichstrom eine trockene, nicht
ziumstahles, welcher auf das Endmaß warmgewalzt, 40 entkohlende Atmosphäre. Gegen eine Vermischung
gebeizt, verschweißt, bei 802° C in entkohlender der Atmosphären in diesem Verbundofen, mit AusAtmosphäre
behandelt und dann bei 1121° C m nähme der Zwischenabteilung, aus der die vermischeiner
trockenen, nichtentkohlenden Atmosphäre ten Gase abgesaugt werden können, werden zweckkontinuierlich
ausgeglüht wurde. Überraschender- mäßig Vorkehrungen getroffen.
weise zeigt die Oberfläche dieses Materials ein sehr 45
weise zeigt die Oberfläche dieses Materials ein sehr 45
dünnes Band von dunklem Oxyd von etwa mittlerer Beispiel
Stärke der Oberflächenschicht. Unter Vorbehalt ist
Stärke der Oberflächenschicht. Unter Vorbehalt ist
die Annahme berechtigt, daß dieses Band oder diese Ein Siliziumstahlgut, das 3,0°/« Silizium enthielt,
Linie die ursprüngliche Stellung der Zwischenschicht wurde zu einem Blech auf die Endstärke warmzwischen
dem Grundmetall und der während der 50 gewalzt. Das Gut wurde dann jeweils leicht kalt-Entkohlung
gebildeten Oberflächenschicht darstellt. gewalzt, gebeizt und erneut kaltgewalzt, worauf die
Während des abschließenden Ausglühens bei hoher Bleche so zusammengeschweißt wurden, daß sie
Temperatur in einer trockenen, nichtentkohlenden einen Wickel für kontinuierliches Ausglühen bilden.
Atmosphäre tritt unter diesem Band eine gering- Dieser Wickel wurde dann etwa 3 Minuten bei
fügige Oxydation von Silizium und Aluminium ein, 55 802° C in einer entkohlenden Atmosphäre behandelt,
wodurch das Band bis zu etwa der mittleren Stärke Dann wurde er einer Bandglühung bei 1121° C in
der endgültigen Oberflächenschicht angehoben wird. einer trockenen, nicht entkohlenden Atmosphäre
Wäre während des abschließenden Ausglühens bei unterworfen, wie beschrieben, wobei die Atmosphäre
hoher Temperatur ein dünnes zusammenhängendes auch aus dissoziiertem Ammoniak bestand. Die BeBand
von Siliziumoxyd an der dem Grundmetall an- 60 handlung bei hoher Temperatur dauerte etwa
liegenden Zwischenschicht gebildet worden, so würde 2 Minuten.
sich die Oberflächenschicht wahrscheinlich abgelöst Das so behandelte Material alterte nicht und gehaben.
Da aber, wie gesagt, unter der ursprünglichen währleistete eine Lebensdauer der Stanzwerkzeuge
Zwischenschicht eine geringfügige Oxydation statt- von 135 000 Arbeitsgängen, verglichen mit der
fand, so wurden, nach der Mikrophotographie, im 65 Lebensdauer von 20 000 Arbeitsgängen bei einem
Endeffekt die ursprüngliche Siliziumoxydschicht und Material gleicher Zusammensetzung, das nach dem
zusätzliche Siliziumoxyd- und Aluminiumoxydteil- beschriebenen, bisher üblichen Verfahren hergestellt
chen in einem grauen Bindematerial eingebettet, von worden war.
Wenn das Verfahren auch in Zusammenhang mit Vorgängen beschrieben wurde, die besonders für die
Herstellung von nicht orientiertem Material geeignet sind, so muß das doch so verstanden werden, daß die
Verfahrensschritte vor dem abschließenden Entkohlen und Ausglühen des Bandes abgeändert werden
können. Der Fachmann weiß, daß die Herstellung orientierter Sorten von Siliziumstahl eine
Vielzahl sorgfältig gesteuerter Kaltwalz-Dickenverminderungen mit dazwischengeschaltetem, ebenso
sorgfältig gesteuertem Ausglühen, und einem abschließenden Ausglühen bei hoher Temperatur umfaßt,
bei dem es sich um den Arbeitsgang des Ausglühens in Bandform handeln kann. Andere Ausführungsformen
des Verfahrens schließen noch eine zwischengeschaltete Behandlung bei hoher Temperatur
ein.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von nichtalterndem, eine Schonung weiterverarbeitender Stanzwerkzeuge
gewährleistendem Siliziumstahlblech, bei dem eine Siliziumstahllegierung mit einem
Gehalt von.etwa 0,5 bis 3,8% Silizium in ihrer Dicke auf etwa 6,35 bis 3,48 mm vermindert
wird, indem das Gut warm gewalzt wird und in Streifenform wenigstens eine Kaltwalzbehandlung
erhält, wobei das Gut bei einer Temperatur zwischen 732 und 900° C in einer feuchten, entkohlenden
Atmosphäre, bestehend aus Wasserstoff oder einem Gemisch von Wasserstoff und Stickstoff, gekrackten Kohlenwasserstoffgasen und
Wasserdampf geglüht wird und das Gut schließlich eine Glühbehandlung zwischen 980 und
1204° C in einer trockenen, nichtentkohlenden Atmosphäre, bestehend aus Wasserstoff, Stickstoff
oder Gemischen davon, erfährt, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gut nach dem Kaltwalzen und vor den erwähnten Glühbehandlungen
gebeizt wird und daß beide Glühvorgänge ohne irgendeine dazwischenliegende Oberflächenbehandlung
kontinuierlich durchgeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stahllegierung warm zu
Blechen ausgewalzt wird und die Bleche daraufhin eineT leichten Kältwalzbehandlung unterzogen,
gebeizt und wieder leicht'kaltgewalzt werden, worauf die Bleche oder Streifen vor der
kontinuierlichen Glühbehandlung zu einem Wikkel zusammengeschweißt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Siliziumstahl in der
Weise auf Endmaß gebracht wird, daß aus dem Stahl durch Kaltwalzen Bleche gefertigt und die
Bleche dann vor den kontinuierlichen Glühbehandlungen zu einem Wickel zusammengeschweißt werden.
4. Verfahren nach 'einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Siliziumstahl
unter Anwendung wenigstens eines Kaltwalzganges in Streifenform auf Endmaß gebracht
wird.
5. Verfahren mach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die entkohlende
Atmosphäre einen Taupunkt von etwa 52 + 14° C hat.
6. Verfahren nach einem der Anspräche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die nichtentkohlende
Atmosphäre einen maximalen Taupunkt von etwa 10,0° C hat.
Jn Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentanmeldung A15044 Vl a /18 c ■ (bekanntgemacht
am 31. 12. 1953);
USA. ^Patentschriften Nr. 2 599 340, 2 287 467,
765 246.
765 246.
Hierzu !,Blatt Zeichnungen
409 729/271 11.64
ι Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US77341958A | 1958-11-12 | 1958-11-12 | |
US301959A US3196054A (en) | 1963-08-14 | 1963-08-14 | Process of decarburizing and annealing of open coil silicon-iron sheet stock without intervening surface treatment |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1182276B true DE1182276B (de) | 1964-11-26 |
Family
ID=47178366
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEA31660A Pending DE1182276B (de) | 1958-11-12 | 1959-03-23 | Verfahren zur Herstellung von nichtalterndem Siliziumstahlblech |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE1182276B (de) |
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