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Schrottpaketierpresse Bei Schrottpaketierpressen wird der Schrott,
nachdem er im Preßkasten der Einwirkung von mindestens einem, zwei, meist drei oder
vier von verschiedenen Seiten her wirkenden Drücken ausgesetzt worden ist, als Schrottpaket
durch eine öffnung ausgestoßen, die während der Paketbildung verschlossen ist. Der
Verschluß besteht bei bekannten Schrottpressen entweder aus einer Tür, die außen
am Preßkasten in Scharnieren angelenkt ist und in Schließstellung verriegelt wird,
oder aus einem in Parallelführungen beweglichen Schieber oder schließlich aus einem
sogenannten Gegenhalter, d. h. einem in die Preßkastenöffnung ragenden, sie
ausfüllenden Stempel, der nach Fertigstellung des Pakets in Richtung der Ausstoßbewegung
zurück-gezogen wird.
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Alle diese Verschlußorgane müssen in Schließstellung den maximalen
Preßdruck aufzunehmen imstande sein, da in der Regel der zuletzt wirksame Stempel,
der den sogenannten Fertigdruck erzeugt, in Richtung auf die Ausstoßöffnung wirksam
ist. Daher macht die Lagerung und Sicherung des Verschlusses Schwierigkeiten, wobei
der rauhe Betrieb auf dem Schrottplatz besonders ins Gewicht fällt. Bei Verwendung
einer um ein Scharnier schwenkbaren Klapptür besteht die Gefahr, daß die Verriegelang
nicht oder nur unvollständig in Schließstellung gebracht wird. Bei Schiebern besteht
die Gefahr des Klemmens, wenn kleine Schrott-Teile oder Späne in die Geradführungen
geraten. Für Gegenhalter gilt das gleiche, abgesehen davon, daß ihr hydraulischer
Antrieb während des Pressens dauernd unter einem Druck stehen muß, der dem Druck
im Kasten das Gleichgewicht hält.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Schrottpaketierpresse, bei der
die Ausstoßöffnung durch einen Schieber verschließbar ist, gegen den der die Fertigstellung
des Schrottpakets bewirkende Preßstempel arbeitet. Dieser Schieber ist erfindungsgemäß
als Drehschieber ausgebildet, um eine zur Ausstoßrichtung parallele, gegen die Ausstoßöffnung
versetzte Achse schwenkbar und in Schließstellung durch einen Bund auf der Achse
sowie durch mindestens eine ihn übergreifende Nase abgestützt. Dieser Drehschieber
kommt ohne die bei der Klapptür nötige Verriegelung aus, da er sich beim Schließen
selbsttätig unter die ihn abstützende Nase schiebt. Er bedarf keiner Geradführung
und wird daher in seiner Beweglichkeit nicht durch Fremdkörper beeinträchtigt. Sein
Antrieb braucht nicht gegen den Druck im Preßkasten zu arbeiten.
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Besonders zweckmäßig ist die Anwendung der Erfindung an einer Presse
mit parallel zur Ausstoßrichtung liegenden Säulen, die zum Rückschluß der Stempelkraft
vom Schrottpaket auf den Stempelantrieb dienen. In diesem Falle ist in weiterer
Ausgestaltung der Erfindung &r Drehschieber auf dem Ende der einen.Säule drehbar,
und die ihn in Schließstellung abstützende Nase sitzt auf dem Ende der anderen Säule-
Die mit der Ausstoßöffnung versehene Preßkastenwand ist dann vom Fertigdruck entlastet,
erleidet keine Verformung und kann gleichwohl wesentlich schwächer bemessen werden,
als üblich ist.
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Schließlich kann an der Nase ein Fortsatz ausgebildet sein, der als
Hubbegrenzung beim Schließen des Schiebers dient.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Fig. 1 eine perspektivische Gesamtansicht einer Schrottpresse
mit den Merkmalen der Erfindung, F i g. 2 eine Ansicht der Presse von der
Seite, auf der sich die Ausstoßöffnung befindet, F i g. 3 eine vergrößerte
Ansicht des den Öffnungsverschluß bildenden Drehschiebers mit Lagerung und Abstätznase,
F i g. 4 einen Schnitt nach Linie IV-IV in F i g. 3
und F i
g. 5 und 6 Schnitte nach den Linien V-V und ',#71-VI «n F i
g. 3, jedoch im Maßstab der F i g. 2.
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Den wesentlichen Teil der gezeichneten Presse bildet ein quaderförmiger
Preßkasten 10 mit Seitenwänden 11, einer den Boden bildenden, in F
i g. 5
und 6 sichtbaren Wand 12 und einer Stirnwand 13.
Die Seitenwände
11 sind rückwärts verlängert und tragen die Lager 14 eines Deckels
15 sowie die Lager 16 des hydraulischen Antriebes 17 dieses
Deckels. Zwischen den rückwärtigen Verlängerungen der Wände 11 ist ein weiterer
hydraulischer Antrieb 18
für einen Preßstempel gelagert, der sich horizontal
bewegt und gegen die- Stirnwand 13 arbeitet. Bei
offenem
Deckel 15 kann der Preßkasten durch eine bei 19 angelenkte Kippmulde
20 mit Schrott gefüllt werden. Außer dem in der Zeichnung nicht sichtbaren, vom
Antrieb 18 bewegten Stempel ist im Preßkasten rechtwinklig dazu und gleichfalls
horizontal ein Stempel 21 beweglich, dessen Antrieb aus einem Kolben 22 mit Zylinder
23 besteht. Der Stirnfläche des Stempels 21 gegenüber hat die Wand
11 eine rechteckige Öffnung 24, die in der gezeichneten Darstellung durch
eine Platte 25 verschlossen ist.
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Ist der Kasten 10 mit Schrott gefüllt worden, so wird zunächst
der Deckel 15 geschlossen und dem Schrott dadurch eine erste Verdichtung
erteilt. Hierauf wird der durch den Antrieb 18 bewegte Stempel in Richtun«
auf die S#tirawand 13 vor efahren und C, 9
damit die zweite Verdichtung
erzeugt. Sodann wird der Stempel 21 in Bewegung gesetzt und aus der Stellung nach
F i g. 5 in die Stellung nach F i g. 6
gefahren. Das SchrottpaketP
ist damit fertiggestellt und wird, nachdem die Platte 25 entfernt worden
ist, durch weitere Bewegung des Stempels 21 durch die Öffnung 24 nach außen geschoben.
Es ist ersichtlich, daß die Platte 25 den vom Stempel 21 erzeugten Fertigdruck,
der den höchsten Druck im Preßkasten darstellt, voll aufzunehmen hat.
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Der Zylinder 23 des Antriebes des Stempels 21 ist in üblicher
Weise in einem Querhaupt 26 gelagert, das durch Säulen 27 und
28 mit dem Preßkasten verbunden ist. Diese Säulen erstrecken sich quer durch
die beiden Seitenwände 11 des Preßkastens und ragen auf derSeite der Ausstoßöffnung
24 nach außen. Das Ende der unteren Säule 27 bildet ein Drehlager für die
Platte 25, die mithin einen Drehschieber darstellt, und trägt einen aufgeschraubten
Bund 29 auf dem die Klappe 25 gemäß F i g. 4 mittels einer
Bronzebüchse 30 gelagert ist. Auf dem Ende der oberen Säule 28 ist
mittels einer Mutter 31 eine Büchse 32
mit Nase 33 befestigt,
die über den geschlossenen Drehschieber 25 greift und so gestaltet ist, daß
der Schieber in Richtung des (in F i g. 2 gezeichneten) Pfeiles zur Freilegung
der Öffnung 24 zurückgeschwenkt werden kann. Ein an der Nase 33 ausgebildeter
Nocken 34 bildet einen Anschlag, der die Schieberbewegung in entgegengesetzter Richtung
begrenzt.
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Am Drehschieber 25 ist bei 35 der Kolben 36 eines
hydraulischen Antriebes angelenkt, dessen Zylinder 37 bei 38 schwenkbar
gelagert ist. Mittels dieses Antriebes kann der Drehschieber aus der geschlossenen
Stellung mit kurzem Kolbenhub geöffnet und geschlossen werden, wobei alle Teile
in ihrer Vertikalebene bleiben.
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Der vom Stempel 21 erzeugte Druck wirkt über das Schrottpaket P auf
den Drehschieber 25 und wird vom Bund 29 und der Nase 33 voll
aufgenommen. Die dadurch in den Säulen 27 und 28 entstehenden Zugkräfte
werden unmittelbar vom Ouerhaupt 26
aufgenommen, womit der Kraftschluß zum
Zylinder 23 hergestellt ist. Die Seitenwände sind vom Druck des Stempels
21 entlastet und erleiden keine Durchbiegungen.