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Gleit- oder Schleuderschutzvorrichtung für Schienenfahrzeuge Die Erfindung
betrifft eine elektrische Gleit- oder Schleuderschutzvorrichtung für einen mit einem
Wechselstromgenerator gekuppelten Radsatz eines Schienenfahrzeuges, wobei der Wechselstromgenerator
über eine Diode einen mit einer ständig wirksamen Entladungsstrecke verbundenen
Kondensator mit einer der Drehgeschwindigkeit des Radsatzes proportionalen Gleichspannung
auflädt und wobei von der Höhe des Ladestromes vom Wechselstromgenerator zum Kondensator
gesteuerte elektronische Schaltelemente zur Überwachung der auf den Radsatz einwirkenden
Brems- oder Antriebskraft vorgesehen sind.
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Es sind bereits Gleit- oder Schleuderschutzvorrichtungen der vorstehend
angeführten Art bekanntgeworden. Bei diesen sind in der Entladungsstrecke keinerlei
der selbsttätigen Stromstärkenregelung dienende Schaltelemente vorgesehen. Da die
Generatoren jedoch über ihren ganzen Drehzahlbereich keine zu ihrer Drehzahl stets
in einem linearen Verhältnis stehende Spannung liefern können, bei einer bestimmten
Drehzahländerung also von der absoluten Drehzahl abhängige Spannungsänderungen auftreten,
sind diese Gleit- oder Schleuderschutzvorrichtungen zwangläufig mit einer in ihrem
Betrag von der absoluten Drehzahl abhängigen Unempfindlichkeit behaftet.
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Dieser Mangel trifft auch für eine Gleitschutzvorrichtung bereits
bekannter Bauart zu, bei der ein durch ein Potentiometer geführter Entladestrom
eines Kondensators, der von einem mit dem zu überwachenden Rad gekuppelten Generator
über das Potentiometer und eine Diode ständig aufgeladen wird, zu Steuerzwecken
ausgenutzt wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gleit- oder Schleuderschutzvorrichtung
der eingangs angeführten Art zu schaffen, welche für den ganzen Drehzahlbereich
des Wechselstromgenerators und damit für den ganzen Geschwindigkeitsbereich des
Schienenfahrzeuges auf eine für alle Fahrgeschwindigkeiten konstante, sehr hohe
Ansprechempfindlichkeit einstellbar ist.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Entladungsstrecke
des Kondensators elektronische Regelglieder aufweist, welche die Höhe des Entladestromes
unabhängig von der Höhe der Spannung am Kondensator auf einem fest einstellbaren
Wert zumindest annähernd konstant halten. Hierdurch wird erreicht, daß in der Entladungsstrecke
stets ein annähernd konstanter Ruhestrom fließt, bei konstanter Fahrgeschwindigkeit
daher bereits ein bestimmter Ladestrom für den Kondensator auftritt und die Ansprechempfindlichkeit
dementsprechend sehr hoch gewählt werden kann.
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Nach der weiteren Erfindung erfährt die Gleit-oder Schleuderschutzvorrichtung
eine günstige Ausgestaltung, wenn als elektronisches Regelglied in die Entladungsstrecke
ein in seiner Leitfähigkeit von der Höhe des Entladestromes abhängig gesteuerter
Transistor eingeschaltet ist. Dabei kann eine besonders vorteilhafte Ausbildung
dadurch erreicht werden, daß in die Entladungsstrecke ein erster Transistor in Kollektorschaltung
eingeschaltet ist, dessen Basisspannung von einem zweiten Transistor in Emitterschaltung
gesteuert wird, wobei die Basisspannung des zweiten Transistors von der Emitterspannung
des ersten Transistors gesteuert ist.
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Durch die Regelung des Entladestromes des Kondensators und die hohe
Ansprechempfindlichkeit der erfindungsgemäß ausgestalteten Gleitschutzvorrichtung
bleibt diese bis zu sehr niedrigen Fahrgeschwindigkeiten voll betriebsfähig. Da
aber ein Ansprechen des Gleitschutzreglers bei sehr niedrigen Fahrgeschwindigkeiten
keinen Nutzen, sondern höchstens Nachteile, wie beispielsweise eine Verlängerung
des Bremsweges, mit sich bringt, ist es nach der weiteren Erfindung vorteilhaft,
wenn eine Überwacheinrichtung zur Abschaltung der Gleitschutzvorrichtung beim Unterschreiten
einer bestimmten, niederen Fahrgeschwindigkeit des Schienenfahrzeuges vorgesehen
ist.
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Die überwacheinrichtung kann dabei derart ausgebildet sein, daß sie
beim Absinken der am Kondensator vorhandenen Spannung unter einen bestimmten, festlegbaren
Grenzwert die Stromversorgung zumindest eines Teiles der Gleitschutzvorrichtung
unterbricht. Eine nach der Erfindung besonders vorteilhafte Ausgestaltung ergibt
sich, wenn in die Stromversorgungsleitung zumindest eines Teiles der
Gleitschutzvorrichtung
ein elektronischer Schalter eingeschaltet ist, der über einen Transistorverstärker
in Abhängigkeit von der Spannung am Kondensator gesteuert ist.
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Bei Schienenfahrzeugen, die mehrere durch Gleit-oder Schleuderschutzvorrichtungen
der vorstehend angegebenen Art überwachte Radsätze aufweisen, läßt sich in einfacher
Weise ein zusätzlicher Drehzahlvergleich durchführen. Gemäß der Erfindung werden
hierzu von den Wechselstromgeneratoren erzeugte, gleichgerichtete und geglättete
Gleichspannungen über eine Strombrücke gegeneinandergeschaltet, und es werden Schaltelemente
vorgesehen, welche bei Auftreten eines einen Mindestwert übersteigenden Stromflusses
in der Strombrücke ansprechen. Eine besonders einfache Ausgestaltung, welche dazu
dient, bei einem ein gewisses Mindestmaß übersteigenden Drehzahlunterschied zwischen
den Radsätzen eine der Gleit- oder Schleuderschutzvorrichtungen zum Ansprechen zu
bringen, ergibt sich, wenn die mit den Dioden verbundenen Kondensatorpole der den
einzelnen Radsätzen zugeordneten Gleit- oder Schleuderschutzvorrichtungen über Zenerdioden,
Widerstände oder VDR-Widerstände zueinander gleichartig mit einem Ausgleichsleiter
und wenn die den vorgenannten Kondensatorpolen abgewandten Generatorpole unmittelbar
miteinander verbunden sind.
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In den Zeichnungen sind die Schaltungen unterschiedlicher Ausführungsbeispiele
der Erfindung dargestellt, wobei sich gleiche Bezugszeichen jeweils auf einander
entsprechende Bauteile beziehen. Es zeigt F i g. 1 eine Schleuderschutzvorrichtung,
F i g. 2 eine Gleitschutzvorrichtung und F i g. 3 eine Vorrichtung zum zusätzlichen
Drehzahlbereich.
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In der Beschreibung ist ein Stromfluß vom positiven zum negativen
Pol vorausgesetzt.
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Die Schleuderschutzvorrichtung gemäß F i g. 1 weist einen mit dem
nicht dargestellten Radsatz gekuppelten Wechselstromgenerator 1 auf, der eine Wechselspannung
von einer der Drehzahl des Radsatzes proportionalen Höhe und Frequenz liefert. Ein
Pol 3 des Wechselstromgenerators 1 ist über eine Diode 5 mit einem Pol eines Kondensators
7 verbunden; an den anderen Pol 9 des Wechselstromgenerators 1 ist über einen Leiter
11 der Emitter eines Transistors 13 angeschlossen. Die Basis des Transistors 13
ist mit dem zweiten Pol des Kondensators 7 verbunden. Die Diode 5 ist derart gepolt,
daß der Wechselstromgenerator 1 den dem Transistor 13 zugewandten Pol des Kondensators
7 nur positiv aufladen kann. Der Emitter-Basis-Strecke des Transistors 13 sind ein
veränderbarer Widerstand 15 und eine bei Stromfluß in der angegebenen Richtung sperrende
Diode 17 parallel geschaltet. Der Leiter 11 ist mit dem positiven Pol und der Kollektor
des Transistors 13 über einen Widerstand 19 und einen Leiter 21 mit dem negativen
Pol einer nicht gezeigten Gleichspannungsquelle verbunden. Der Transistor 13 befindet
sich also in einer Emitterschaltung. An den mit der Diode 5 verbundenen Pol des
Kondensators 7 ist der Kollektor eines Transistors 23 angeschlossen, dessen Emitter
über einen veränderbaren Arbeitswiderstand 25 mit dem Leiter 11 verbunden ist. Die
Basis des Transistors 23 steht mit dem Kollektor eines weiteren Transistors 27 und
dessen Kollektor über einen Arbeitswiderstand 29 mit dem Leiter 21 in Verbindung.
Der Emitter des Transistors 27 ist an den Leiter Il und die Basis an den Emitter
des Transistors 23 angeschlossen. Der Transistor 23 befindet sich also in Kollektor-
und der Transistor 27 in Emitterschaltung, wobei beide Transistoren 23 und 27 zusammen
mit der Diode 17 eine die Diode 5 überbrückende, geregelte Entladungsstrecke für
den Kondensator 7 bilden. Der Kollektor des Transistors 13 ist über eine Ankoppelleitung
31, in welche eine Zenerdiode 33 eingeschaltet ist, mit einer Transistorverstärkerstufe
gekoppelt, welche aus einem in Emitterschaltung zwischen die Leiter 11 und 21 eingeschalteten
Transistor 35 mit einem Arbeitswiderstand 37 besteht. Zwischen dem Leiter
11 und dem Kollektor des Transistors 35 ist ein Ausgangssignal abnehmbar,
das unmittelbar oder nach weiterer Verstärkung zum Einleiten geeigneter und bekannter
Maßnahmen gegen das Schleudern des Radsatzes, beispielsweise zum Sanden und/oder
zum Reduzieren der Antriebskraft, verwendet werden kann.
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Die Funktion der Schleuderschutzvorrichtung beruht darauf, daß der
Wechselstromgenerator über die Diode 5 und die Emitter-Basis-Strecke des Transistors
13 den Kondensator 7 mit in ihrer Stärke der Höhe seiner Drehbeschleunigung
und damit auch derjenigen des Radsatzes proportionalen Stromstößen auflädt. Ausgehend
von einer bestimmten Drehzahl des Wechselstromgenerators 1 lädt die durch die Diode
5 freigegebene Halbwelle der erzeugten Wechselspannung den Kondensator 7 auf, sobald
ihre Spannung -infolge der steigenden Drehzahl des Wechselstromgenerators - die
Spannungsspitze der entsprechenden, vorangehenden Halbwelle und damit die bereits
erreichte Aufladung des Kondensators 7 überschreitet. Die Stärke des dabei in den
Kondensator 7 fließenden Stromes ist im Betriebsbereich der Schleuderschutzvorrichtung
von der Drehbeschleunigung des Wechselstromgenerators 1,
nicht von dessen
Drehgeschwindigkeit abhängig. Der Einfluß des Stromflusses durch die mittels der
Transistoren 23, 27 überwachten Entladungsstrecke ist gering; er beschränkt sich
im wesentlichen auf eine Erhöhung der Ladestromstöße um einen bestimmten Wert. Die
Ladestromstöße steuern die Leitfähigkeit des Transistors 13, so daß am Arbeitswiderstand
19
ein der Drehbeschleunigung des Wechselstromgenerators 1 proportionaler
Spannungsabfall auftritt. Sobald die Drehbeschleunigung des Wechselstromgenerators
1 einen bestimmten, ein Schleudern des Radsatzes anzeigenden Wert überschreitet,
wird der Spannungsabfall am Arbeitswiderstand 19 so groß, daß die zwischen
der Ankoppelleitung 31 und dem Leiter 11 herrschende Spannung die Zenerspannung
der Zenerdiode 33 unterschreitet. Die bisher geöffnete Zenerdiode 33 schließt, so
daß in die Basis des Transistors 35 kein Strom mehr fließt und der sich bisher im
leitenden Zustand befindende Transistor 35 sperrt. Es tritt also ein hohes Ausgangssignal
auf, das in einer bereits angegebenen, nicht dargestellten Weise zum Beseitigen
der zu hohen Beschleunigung verwendet wird.
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Damit die Schleuderschutzvorrichtung nach einem Abbremsen des Schienenfahrzeuges
sofort wieder betriebsbereit ist, ist die Entladungsstrecke vorgesehen. Die beiden
Transistoren 23 und 27 bewirken eine bei vorhandener Aufladung des Konden-
Bators
7 ständig wirksame Entladung des Kondensators 7 über die Diode 17 oder den Widerstand
15 mit einer von der Höhe der Aufladung nahezu unabhängigen, durch den Widerstand
25 einstellbaren Stromstärke. Der Transistor 27 steuert dabei den Transistor
23 mit einem dem Spannungsabfall am Widerstand 25 proportionalen, verstärkten Strom
derart, daß sich der Widerstand des Transistors 23 wie die Stärke des ihn durchsetzenden
Entladestromes ändert. Bei einem Absinken der Drehzahl des Wechselstromgenerators
1 und damit dessen Scheitelspannung entlädt die Entladungsstrecke den Kondensator
7 bis auf die abgesenkte Scheitelspannung des Wechselstromgenerators; bei einer
nachfolgenden Beschleunigung ist also die Schleuderschutzvorrichtung wieder betriebsbereit.
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Mittels des veränderbaren Widerstandes 15 ist der den Transistor 13
durchsetzende Anteil des Ladestromes für den Kondensator 7 und damit die Ansprechempfindlichkeit
der Schleuderschutzvorrichtung einstellbar.
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Da auch bei konstanter Drehzahl des Wechselstromgenerators 1 infolge
der Wirkung der Entladestrecke bereits ein gewisser Ladestrom für den Kondensator
7 auftritt, der sich zudem noch in periodische, kurze Zeitintervalle zusammendrängt
und damit in Form kurzer Steuerstromstöße von beachtlicher Stromstärke für den Transistor
13 wirksam wird, ist die Schleuderschutzvorrichtung bis auf eine extrem hohe Ansprechempfindlichkeit
einstellbar.
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Falls der Widerstand 15 mit einem nur niederen Wert im Vergleich zum
Widerstand 25 gewählt wird, kann die Diode 17 entfallen. Der die Entladungsstrecke
durchfließende Strom muß dann seinen Weg über den Widerstand 15 nehmen, was
jedoch bei der vorstehend angegebenen Bedingung keinen störenden Einfluß bewirkt.
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Um die Schleuderschutzvorrichtung bereits bei sehr niedrigen Drehgeschwindigkeiten
des Wechselstromgenerators 1 und damit entsprechend niedrigen, an seinen
Anschlußpolen 3 und 9 herrschenden Spannungen in Betriebsbereitschaft
zu bringen, kann es vorteilhaft sein, in der in F i g. 1 angedeuteten Weise einen
einstellbaren Widerstand 38 zwischen den Leiter 21 und den Anschlußpol 3
einzuschalten. Der Wert des Widerstandes 38 ist derart einzustellen, daß bei Stillstand
des Wechselstromgenerators 1 infolge der Spannungsteilerwirkung von Widerstand 38
und Wechselstromgenerator 1 am Anschlußpol3 eine Spannung herrscht, die bei der
niedrigsten Öffnungsspannung der Diode 5 liegt. Falls nunmehr der Wechselstromgenerator
1 zu rotieren beginnt, kann bereits die anfangs erzeugte sehr niedrige Spannung
die Diode 5 durchsetzen und damit Ladestromstöße für den Kondensator 7 bewirken.
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Die F i g. 2 zeigt die zu einer Gleitschutzvorrichtung ausgebildete
Erfindung. Die Schaltung und Wirkungsweise des Wechselstromgenerators 1, der Diode
5, des Transistors 13, des Kondensators 7 und der die Transistoren 23 und 27, den
Arbeitswiderstand 25 sowie die Diode 17 umfassenden Entladungsstrecke ist die gleiche
wie bei der Ausführung nach F i g. 1. Lediglich der veränderbare Widerstand 15 kann
weggelassen werden. Der Kollektor des Transistors 13 ist kapazitiv an die
über einen Widerstand 41 mit dem Leiter 21 verbundene Basis eines Transistors 43
angekoppelt. Der Emitter des Transistors 43 ist über eine Zenerdiode
45, die in Stromflußrichtung zum vorgenannten Emitter wirksam ist, mit dem
Kollektor eines weiteren Transistors 47 verbunden. Der Kollektor des Transistors
47 ist weiterhin über einen Widerstand 49 mit der Basis eines Transistors
51 und die Basis des erstgenannten Transistors 47 unmittelbar mit dem Emitter des
zweitgenannten Transistors 51 verbunden. Der Kollektor des Transistors 51
ist über eine in dieser Stromflußrichtung offene Diode 53 mit dem der Diode 5 zugewandten
Pol des Kondensators 7 und der Emitter des Transistors 47 unmittelbar mit
dem Leiter 11 verbunden. Der Transistor 47 stellt also zusammen mit
der Zenerdiode 45 einen elektronischen Schalter dar, der in Abhängigkeit
von der Spannung am Kondensator 7 unter Zwischenschaltung des Transistors
51 als Leistungsverstärker geschaltet wird und der die Stromversorgung für
den Transistor 43 überwacht. An den über einen Arbeitswiderstand 55 mit dem Leiter
21 verbundenen Kollektor des Transistors 43 ist über einen Widerstand 57
die Basis eines mit einem Arbeitswiderstand 59 versehenen, in Kollektorschaltung
befindlichen Transistors 61 angekoppelt. Vom Emitter des Transistors 61 führt eine
Leitung über eine in dieser Stromflußrichtung sperrende Diode 63 zu einem Pol eines
von einem veränderbaren Widerstand 65 überbrückten, andererseits an den Leiter
11 angeschlossenen Kondensators 67 und weiter über einen Widerstand
69
und eine in umgekehrter Stromflußrichtung wirksame Zenerdiode
71 zur Basis eines in Emitterschaltung befindlichen Transistors 73. An den
über einen Arbeitswiderstand 75 mit dem Leiter 21 verbundenen Kollektor
des Transistors 73 ist über eine in umgekehrter Stromflußrichtung wirksame Zenerdiode
77 die Basis eines Leistungstransistors 79 angekoppelt, dessen Emitter mit dem Leiter
11 und dessen Kollektor über die Spule eines bei seinem Ansprechen die Fahrzeugbremse
lösenden und/oder eine Sandung bewirkenden Relais 81 mit dem Leiter 21 verbunden
ist. Der Leiter 11 ist wiederum an den positiven und der Leiter 21 an den
negativen Pol einer Gleichspannungsquelle angeschlossen.
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Zum Betrieb der Gleitschutzvorrichtung ist es nötig, die durch die
Entladestrecke fließende Stromstärke mittels des Widerstandes 25 auf einen Wert
einzustellen, der der gewünschten, zum Ansprechen der Gleitschutzvorrichtung erforderlichen
Verzögerung der Drehzahl des Wechselstromgenerators 1 und damit auch des
Radsatzes entspricht.
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Bei einer Fahrt ohne oder mit einer kleineren als der vorgenannten
Verzögerung lädt der Wechselstromgenerator 1 über den Transistor 13 den Kondensator
7 ständig mit Stromstößen zum Ausgleich des Stromflusses durch die Entladungsstrecke
auf. Die Stromstöße bewirken an der Basis des später beschriebenen über den Transistor
47 mit Strom versorgten Transistors 43 positive, den genannten Transistor
43 sperrende Impulse, die sich verstärkt als negative Impulse auf den nachfolgenden
Transistor 61 übertragen und diesen periodisch öffnen, so daß infolge des Spannungsabfalls
am Arbeitswiderstand 59 der Kondensator 67 über die Diode 63 in der aus F i g. 2
ersichtlichen Polung aufgeladen wird. Die Aufladung des Kondensators 67 übersteigt
dabei die Zenerspannung der Zenerdiode 71, so daß ein den Transistor 73 in
seinen` leitenden Zustand versetzender Entladestrom fließt. Der Spannungsabfall
am
Arbeitswiderstand 75 wird dabei so groß, daß die Zenerdiode 77
und damit auch der Leistungstransistor 79 sperrt. Das Relais 81 ist also unerregt
und beeinflußt die Bremsvorgänge des Schienenfahrzeuges nicht.
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Sobald die Drehverzögerung des Wechselstromgenerators den am Widerstand
25 eingestellten Wert erreicht und überschreitet, fällt die Scheitelspannung der
vom Wechselstromgenerator 1 erzeugten Wechselspannung rascher ab als die Spannung
am Kondensator 7 durch dessen Entladung über die Entladestrecke. Es treten also
keine Ladestromimpulse durch die Emitter-Basis-Strecke des Transistors 13 mehr auf,
so daß dieser Transistor dauernd sperrt, der Transistor 43 dauernd öffnet und der
Transistor 61 wiederum dauernd sperrt. Der Kondensator 67 wird also nicht mehr aufgeladen,
und seine Spannung sinkt durch Entladen über den Widerstand 65 ab, bis sie - nach
einer durch den Wert des Widerstandes 65 bestimmten Zeitverzögerung - die Zenerspannung
der Zenerdiode 71 unterschreitet. Der Transistor 73 sperrt dann, am Arbeitswiderstand
75 tritt kein Spannungsabfall auf, die Zenerdiode 77 öffnet, und der Leistungstransistor
79 wird leitend. Das Relais 81 wird daher erregt und beeinflußt den Bremsvorgang
des Schienenfahrzeuges, bis der Radsatz und damit der Wechselstromgenerator 1 wieder
auf eine Drehzahl beschleunigt sind, welche bei einer Bremsung mit gerade noch zulässiger
Verzögerung in der Zwischenzeit erreicht sein würde. Die Ladeimpulse für den Kondensator
7 setzen dann wieder ein, und die Gleitschutzvorrichtung kehrt ohne Verzögerung
in ihre zuvor beschriebene Arbeitsweise bei einer kleineren als der zulässigen Drehverzögerung
zurück.
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Während der vorstehend beschriebenen Vorgänge speist die Aufladung
des Kondensators 7 einen schwachen Stromfluß durch die Diode 17, die Emitter-Basis-Strecke
des Transistors 47, die Emitter-Kollektor-Strecke des Transistors 51 und
die Diode 53. Der Transistor 47 ist dabei leitend, so daß über die ebenfalls leitende
Zenerdiode 45 der Transistor 43 mit Strom versorgt wird.
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Kurz vor einem Stillstand des Wechselstromgenerators I sinkt die Spannung
am Kondensator 7 auf einen solch niederen Wert, daß der Stromfluß in dem vorbeschriebenen
Stromkreis infolge der Diode 53 unterbrochen wird, und zwar bevor der Stromfluß
in der Entladungsstrecke absinkt. Der Transistor 47
und die Zenerdiode 45
sperren daher die Stromversorgung des Transistors 43. Der Kondensator 67 wird also
ständig aufgeladen, und das Relais 81
bleibt auch bei Stillstand des Fahrzeuges,
wenn die Ladestromimpulse für den Kondensator 7 fehlen, unerregt.
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Falls das Schienenfahrzeug mehrere Radsätze aufweist, welche mit den
vorstehend beschriebenen Gleit- oder Schleuderschutzvorrichtungen überwacht sind,
so läßt sich in einfacher Weise ein Drehzahlvergleich zwischen den überwachten Radsätzen
durchführen. In F i g. 3 ist eine besonders vorteilhafte Schaltung für einen derartigen
Drehzahlvergleich zwischen zwei Radsätzen mit den hierfür interessierenden Bauteilen
dargestellt, wobei die der Gleit- oder Schleuderschutzvorrichtung des einen Radsatzes
zugehörenden Teile mit »'« gekennzeichnet sind. Die beiden Pole 9 und 9' der Wechselstromgeneratoren
1 und 1' sind unmittelbar miteinander verbunden, während die den Dioden 5 bzw. 5'
zugewandten Pole der Kondensatoren 7 und 7' über Zenerdioden 83 bzw. 83' als Strombrücke
zueinander gleichartig an einen Ausgleichsleiter 85 angeschlossen sind.
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Falls die Radsätze durch Schleuderschutzvorrichtungen nach F i g.
1 überwacht sind, so dreht sich bei einem leichten, zu noch keinem Ansprechen der
betreffenden Schleuderschutzvorrichtung führenden Schleudern eines der Radsätze
dessen Wechselstromgenerator 1 bzw. 1' schneller als derjenige des anderen Radsatzes
und erzeugt eine dementsprechend höhere Scheitelspannung. Sobald nun die Differenz
zwischen den Scheitelspannungen der beiden Wechselstromgeneratoren 1 und 1' und
damit die Aufladung deren Kondensatoren 7 und 7' die Zenerspannung der Zenerdioden
83 bzw. 83' übersteigt, setzt ein Stromfluß vom höher aufgeladenen Kondensator 7
bzw. 7' zum anderen, niedriger aufgeladenen Kondensator 7' bzw. 7 ein. Der höher
aufgeladene Kondensator 7 bzw. 7' wird also zusätzlich zur Entladungsstrecke entladen,
so daß stärkere, ein Ansprechen der Schleuderschutzvorrichtung in der bereits beschriebenen
Weise verursachende Ladestromimpulse durch den sich schneller drehenden Wechselstromgenerator
1 bzw. 1' bewirkt werden.
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Falls die Radsätze mit Gleitschutzvorrichtungen nach F i g. 2 versehen
sind, so setzt bei einer entsprechenden, kleinen Drehzahlabweichung zwischen den
Wechselstromgeneratoren 1 und 1' während Bremsungen wie vorbeschrieben
ein Stromfluß vom höher aufgeladenen Kondensator 7 bzw. 7' über die Strombrücke
zum niedriger aufgeladenen Kondensator 7' bzw. 7 ein. Dieser Stromfluß hat am niedriger
aufgeladenen Kondensator 7' bzw. 7 eine die Scheitelspannung des ihm zugeordneten
Wechselstromgenerators 1' bzw. 1 übersteigende Spannung zur Folge,
so daß die Ladestromimpulse an der betreffenden Gleitschutzvorrichtung ausbleiben
und ein Ansprechen der letzteren bewirkt wird.
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An die Pole 9 und 9' und an den Ausgleichsleiter 85
sind noch weitere Gleit- oder Schleuderschutzvorrichtungen in der gezeigten Weise
anschließbar, d. h., es ist ein Drehzahlvergleich zwischen vielen Radsätzen möglich.
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Die Zenerdioden 83 und 83' können bei sich etwas verwischendem Wirksamwerden
der Drehzahlvergleichvorrichtung durch VDR-Widerstände oder einfache Widerstände
ersetzt werden.
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In Abänderung der Drehzahlvergleichvorrichtung ist es auch möglich,
die von den Wechselstromgeneratoren 1 und 1' gelieferten Spannungen
über gesonderte, nicht gezeigte Einrichtungen gleichzurichten, zu glätten und über
eine von den Gleit- oder Schleuderschutzvorrichtungen getrennte Strombrücke gegeneinanderzuschalten.
Es können dann Schaltelemente vorgesehen sein, welche bei Auftreten eines Stromflusses
in der Strombrücke unabhängig von den Gleit- oder Schleuderschutzvorrichtungen ansprechen
und beispielsweise die Drehzahldifferenz zwischen den Radsätzen anzeigen.