-
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Trinkröhrchen, deren
Innenfläche mit Geschmacksstoff beschichtet ist Die Erfindung betrifft ein Verf
ahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von Trinkröhrchen, deren Innenfläche mit
Geschmacksstoff beschichtet ist.
-
Solche bekannten Geschmackstrinkröhrchen werden in der Weise hergestellt,
daß in ein Röhrchen ein mit Geschmacksstoff beschichteter oder imprägnierter Streifen
so eingeklemmt wird, daß er den Rohrquerschnitt quer durchsetzt. Derartige Röhrchen
weisen jedoch eine Reihe erheblicher Nachteile auf. So kann der Geschmacksstoffträger,
z. b. bei nicht ganz sachgemäßer Behandlung, zum Röhrchen herausrutschen.
Ein weiterer schwerwiegender Mangel liegt darin, daß auf dem Streifen, insbesondere
bei Verwendung von natürlichen Aromen, vor allem von Zucker, nicht genug Geschmacksstoff
aufgebracht werden kann, um eine ausreichende Menge Flüssigkeit mit Geschmack zu
versehen. Besonders problematisch ist es dabei, die Aromatisierung der Flüssigkeit
von Anfang bis Ende des Trinkvorganges gleichmäßig zu bewirken. Der Vorschlag gemäß
der Erfindung vermeidet diese Nachteile. Insbesondere ermöglicht er die Herstellung
eines Röhrchens, in dem eine große Menge an Geschmacksstoff, auch natürlichem Geschmacksstoff
untergebracht werden kann.
-
Die Erfindung schlägt vor, daß Trinkröhrchen und Geschmacksstoff zunächst
voneinander getrennt und unabhängig voneinander in ihre rohrförmige Gestalt gebracht
und in gleicher Richtung sowie mit etwa gleicher Geschwindigkeit transportiert werden,
wobei Trinkrährchen und Geschmacksstoff während der Formgebung bereits entsprechend
ihrer endgültigen Lage konzentrisch zueinander angeordnet sind. Die innere Mantelfläche
des Röhrchens wird mit der äußeren Mantelfläche des rohrförmigen Geschmacksstoffes
haftend verbunden. Diese Verbindung bereitet keine Schwierigkeiten, da z. B. bei
Verwendung von Zucker die notwendige Kohäsion zwischen Röhrchen und Geschmacksmittel
ohne weiteres erreicht werden kann. Die Menge des unterzubringenden Geschmacksstoffes
ist bei gegebener Lage des Röhrchens nur vom Durchmesser und der Wandstärke der
Geschmacksstoffschicht abhängig. Praktische Versuche haben gezeigt, daß auch bei
Verwendung von Röhrchen üblichen Durchmessers und Einhaltung einer genügend großen
Saugöffnung noch eine ausreichend große Menge Geschmacksstoff eingebracht werden
kann.
-
Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung wird so verfahren, daß
Trinkröhrchen und Geschmacksstoff zunächst bis zur Beendigung des Formgebungsvorganges
durch ein zentrisch zwischen diesen angeordnetes Rohr voneinander getrennt bleiben
und die Vereinigung von Trinkröhrchen und Geschmacksstoff in Transportrichtung unmittelbar
hinter dem Ende des Rohres erfolgt. Die Herstellung kann so erfolgen, daß das Trinkröhrchen
kontinuierlich von dem Rohr abgezogen wird, aus dessen freiem Ende in das Trinkröhrchen
hinein der eine Innenschicht bildende Geschmacksstoff austritt. Als besonders vorteilhaft
hat es sich herausgestellt, das Trinkröhrchen nach Aufbringen des Geschmacksstoffes
fortlaufend über einen Innendorn zu führen und von diesem erst abzuziehen, wenn
der Geschmacksstoff so weit verfestigt ist, daß er sich selbst als Schicht zu tragen
in der Lage ist. Dadurch wird eine einwandfreie Festlegung der Innenbegrenzung der
Geschmacksstoffschicht erreicht.
-
Das eigentliche Trinkröhrchen kann in an sich bekannter Weise auf
dem Rohr durch Wickeln hergestellt werden. Dafür können Bahnen aus Metallfolien,
aus mit Kunststoff beschichtetem Papier, aus Kunststoff od. dgl. verwendet werden.
Andererseits besteht auch die Möglichkeit, das Trinkröhrehen durch Auspressen eines
plastischen Materials, z. B. eines therrnoplastischen Kunststoffes aus einer Ringdüse
zu formen, wobei das Rohr zweckmäßig konzentrisch in der Ringdüse angeordnet ist,
so daß das Trinkröhrchen unmittelbar aus der Ringdüse auf das Rohr gespritzt wird.
-
Bei dem Vorschlag gemäß der Erfindung kann so verfahren werden, daß
das Trinkröhrchen seine endgültige Form erst unmittelbar vor dem freien Ende des
Rohres erhält, also vor jener Stelle, an welcher die Beschichtung mit dem Geschmacksstoff
*
erfolgt. Das Rohr kann entsprechend kurz gehalten werden.
Als
besonders zweckmäßig hat es sich herausgestellt, den Geschmacksstoff, bevor er in
das Trinkröhrchen eingebracht wird, durch Zuführung von Gasen, insbesondere von
Luft aufzuschäumen. Dieses Aufschäumen kann z. B. durch Einrühren von Luft erfolgen.
Es ist aber auch möglich, die Luft unter Druck in den Geschmacksstoffbehälter einzuführen,
wobei unter Verwendung an sich bekannter Mittel ohne weiteres für eine gleichmäßige
Verteilung der Luftbläschen im Geschmacksstoff gesorgt werden kann. Durch das Aufschäumen
wird erreicht, daß die Geschmacksstoffschicht im fertigen Erzeugnis eine verhältnismäßig
rauhe, d. h. große Oberfläche aufweist, wodurch beim Durchgang der zu aromatisierenden
Flüssigkeit entsprechend viel Geschmacksstoff abgegeben wird.
-
Die Vorrichtung zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
zweckmäßig aus einem an seinem einen Ende mit einem Vorratsbehälter für den Geschmacksstoff
verbundenen Rohr, dessen Außendurchmesser dem Innendurchmesser des Trinkröhrchens
entspricht, wobei das Rohr von einem zentrisch in diesem angeordneten Innendorn
eringeren Durchmessers durchsetzt ist. Besonders vorteilhaft ist eine Anordnung,
bei welcher der Innendorn in Transportrichtung des Trinkröhrehens bzw. des Geschmacksstoffes
sich über das freie Ende des Rohres erstreckt. Dadurch wird die vorerwähnte gute
Formgebung in der Geschmacksstoffschicht erreicht. Gegebenenfalls kann der Innendorn
um seine Längsachse drehbar sein. Das ist vor allem dann notwendig, wenn er über
seinen in dem Rohr befindlichen Bereich als Transportschnecke ausgebildet ist. Mit
seinem einen Ende kann der Innendorn in den Vorratsbehälter für den Geschmacksstoff
hineinragen, so daß, wenn auch dieser Abschnitt mit Gewindegängen versehen ist,
ein einwandfreier Transport des Geschmacksstoffes aus dem Vorratsbehälter und durch
das Rohr hindurch erreicht wird. Zweckmäßig wird der Innendorn bzw. dessen in den
Vorratsbehälter überstehender Teil durch den gesamten Behälter hindurchgeführt,
so daß an dem dem Rohr abgekehrten Ende des Innendorns ein die Rotation bewirkender
Antrieb angreifen kann.
-
Selbstverständlich kann der Vortransport des Geschmacksstoffes aus
dem Vorratsbehälter in das Rohr und schließlich in das Trinkröhrchen hinein auch
durch andere Mittel erfolgen. So ist es ohne weiteres möglich, z-wischen dem vom
Rohr und dem Innendorn begrenzten Ringraum und dem Vorratsbehälter eine Fördereinrichtung
in Gestalt einer Pumpe od. dgl. anzuordnen. Es besteht auch die Möglichkeit, den
Vorratsbehälter unter einem bestimmten Druck zu halten, der eine bestimmte Fließgeschwindigkeit
des darin enthaltenen Geschmacksstoffes durch das Rohr in das Trinkröhrchen hinein
bewirkt.
-
Um eine möglichst schnelle Verfestigung des Geschmacksstoffes nach
dem Einbringen in das Trinkröhrchen zu erreichen, kann in Transportrichtung von
Trinkröhrchen und Geschmacksstoff unmittelbar hinter dem freien Ende des Rohres
eine Kühleinrichtung angeordnet sein.
-
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die Herstellung des Trinkröhrchens
kontinuierlich erfolgen, wobei auch das Fertigerzeugnis, also das beschichtete Trinkröhrchen
kontinuierlich vom Rohr abgezogen wird. Dabei ist dann in Transportrichtung hinter
dem Rohr bzw. Innendorn die Anordnung einer Trennvorrichtung notwendig, durch die
der Röhrchenstrang in entsprechende Längen unterteilt wird. Selbstverständlich besteht
auch die Möglichkeit, jeweils jedes Trinkröhrchen für sich zu fertigen.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt; es zeigt F i g. 1 eine Vorrichtung zum Herstellen von mit Geschmacksstoff
beschichteten Trinkröhrchen in einer schematisch gehaltenen Seitenansicht (teilweise
im Schnitt), F i g. 2 einen Ausschnitt aus F i g. 1 in vergrößertem
Maßstab (teilweise im Schnitt).
-
Die Herstellung, insbesondere die Verflüssigung und Mischung des Geschmacksstoffes
erfolgt in einem Behälter 10, der mit einem Rührwerk 11 versehen ist
und z. B. durch Dampf beheizt wird, der über eine Leitung 12 zu- und über eine Leitung
13 abgeführt wird. über eine Rohrleitung 14, in die ein Ventil bzw. Mengenregler
14 a eingeschaltet ist, wird das verhältnismäßig zähflüssige Material einem Vorratsbehälter
15 zugeführt, an den ebenfalls Leitungen 16 und 17 zur Zu-
und Abführung von Heizdampf angeschlossen sind. Beide Behälter 10 und
15 sind von jeweils einem zweiten Behälter 10 a und 15
a
umgeben, durch den der Heizdampf strömt.
-
Insbesondere F i g. 2 läßt erkennen, daß der Vorratsbehälter
15 nahe seinem Boden seitlich mit einer öffnung 18 versehen ist, an
die ein zweckmäßig waagerecht verlaufendes Rohr 19 anschließt. In diesem
ist ein Innendorn 20 konzentrisch angeordnet, dessen Durchmesser so bemessen ist,
daß zwischen dem Rohr 19 und dem Innendorn 20 ein freier Ringraum 21 verbleibt.
Der Innendorn 20 ragt mit seinem einen Ende 20 a in den Vorratsbehälter
15 hinein und durchsetzt noch dessen der öffnung 18 gegenüberliegende
Wand nach außen, wo er mit einem Antrieb 22, z. B. einem Elektromotor, versehen
ist, der den Innendorn 20 rotierend antreibt. An der dem Vorratsbehälter
15 abgekehrten Seite ragt der Innendorn 20 ein Stück 20 b über das
freie Ende 19 a des Rohres 19 hinaus. über den Bereich, der sich im
Rohr 19 und im Vorratsbehälter 15 befindet, ist der Innendorn 20 als
Transportschnecke ausgebildet und dementsprechend mit einem Gewinde 23 versehen.
-
Die Herstellung des mit Geschmacksstoff versehenen Trinkröhrchens
geschieht in der Weise, daß zunächst auf dein Rohr 19, wie an sich bekannt,
ein Trinkröhrchen gewickelt wird. Zu dem Zweck werden zwei Bänder 24 und
25 aus nachgiebigem Material zugeführt und um das Rohr 19 zu dem Röhrchen
gewickelt, wozu um das Rohr 19 in bekannter Weise noch ein (nicht dargestellter)
Gurt umlaufen kann. Die Verbindung der beiden Bänder 24 und 25 kann dabei
durch Kleben oder Schweißen erfolgen, wozu noch zusätzliche bekannte, in der Zeichnung
nicht dargestellte Einrichtungen notwendig sind. Entsprechend der Zuführung der
Bänder 24 und 25 wird das so entstehende Trinkröhrchen 26 vom freien
Ende 19 a des Rohres 19 in Richtung des Pfeiles 27 abgezogen.
Gleichzeitig wird der Geschmacksstoff 29 durch die rotierende Schnecke 20,
23 aus dem Vorratsbehälter 15 in gleicher Richtung (Pfeil
27) vortransportiert, und zwar mit einer Geschwindigkeit, die etwa der Geschwindigkeit
entspricht, mit welcher das Trinkröhrchen 26 vom freien Ende 19
a des Rohres 19 abgezogen wird. F i g. 2 läßt erkennen, daß
aus dem Ringspalt 28 an der vorderen Stirnseite des Rohres 19 rohrartig
geformter
Geschmacksstoff austritt, dessen Wandstärke etwa der Breite
des Ringspaltes 28 entspricht. Der über das freie Ende 19 a hinausragende
glatte Teil 20 b des Innendornes 20 hält dabei den Geschmacksstoff zwischen
sich und dem Trinkröhrehen 26 so lange in der gewünschten Lage bzw. Form,
bis die Schicht 30
des Geschmacksstoffes selbsttragend verfestigt ist. Vom
glatten Teil 20 b des Innendornes 20 wird dann das mit Geschmacksstoff ausgekleidete
Trinkröhrehen abgezogen. Durch den zentrischen Längskanal 31
wird bei der
späteren Anwendung die Flüssigkeit gesaugt. Es liegt auf der Hand, daß der Teil
20 b des Innendoms 20 kein Gewinde trägt, da hier keine Transportaufgaben
mehr zu erfüllen sind.
-
Um die Verfestigung der Geschmacksstoffschicht 30 noch zu beschleunigen,
kann zwischen dem freien Ende 19 a des Rohres 19 und dem freien
Ende 20 c
des Teiles 20 b des Innendornes 20 noch eine in der Zeichnung
nicht dargestellte Kühleinrichtung vorgesehen sein, die z. B. eine schnellere Auskristallisierung
des Zuckers bewirken kann, so daß die Transportschnecke, die für die Abkühlung des
Materials benötigt wird, und damit auch der Teil 20 b des Innendornes
20 entsprechend kurz gehalten werden können.