DE1161350B - Kontaktanordnung fuer elektrische Selbstschalter mit strombegrenzender Ausschaltcharakteristik - Google Patents
Kontaktanordnung fuer elektrische Selbstschalter mit strombegrenzender AusschaltcharakteristikInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. KL: H02d
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Deutsche Kl.: 21c-68/01
L 38422 VIIIb/21 c
13. März 1961
16. Januar 1964
13. März 1961
16. Januar 1964
Bei Selbstschaltern hoher Stromstärken mit strombegrenzender Ausschaltcharakteristik werden Kontaktstücke
benötigt, bei denen die Stromkommutierung von der Hauptkontaktstelle zur lichtbogenzündenden
Abreißkontaktstelle auch bei hoher Aus-Schaltgeschwindigkeit einwandfrei erfolgt. Insbesondere
wird gefordert, daß beim Abschalten keine Beschädigung der Hauptkontaktstellen eintritt. Derartige
Beschädigungen können bei Stoßkurzschlußströmen mit hohem Scheitelwert sowohl durch die elektrodynamischen
Kräfte innerhalb der Stromengestellen der Auflagepunkte der Kontaktstücke als auch durch
Stromschleifenbildung der Stromzuführungen zu den Kontaktstücken hervorgerufen werden.
Es sind strombegrenzende Leistungsschalter bekanntgeworden, bei denen durch den Kurzschlußstrom
bewirkte elektrodynamische und magnetische Kräfte zum Öffnen des Kontaktsystems ausgenutzt
werden. Setzt man derartige Leistungsschalter als Motorschutzschalter zum Schutz schwer anlaufender
Motoren ein, so darf die Auslösung bei Kurzschluß erst oberhalb des acht- bis sechzehnfachen Nennstromes
erfolgen. Bis zu diesen Stromwerten muß das Kontaktsystem »elektrodynamisch fest« bleiben.
Die Erfindung betrifft eine Kontaktanordnung für Selbstschalter mit strombegrenzender Ausschaltcharakteristik
infolge Kontaktabhebung durch dynamische Stromkräfte, bestehend aus festem und beweglichem
Kontaktstück mit Haupt- und Abreißkontaktstellen, bei dem die Dauerkontakte über jeweils
zwei Kontaktstellen des festen und des beweglichen Kontaktstückes erfolgt und eine dieser Kontaktstellen
als Abwälzkontakt für das bewegliche Kontaktstück dient. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Kontaktanordnung zu schaffen, bei der elektrodynamische Kräfte bis zu einem durch den Auslöser des
Schalters gegebenem Wert die kontaktschließenden Kräfte verstärken, nach dem Ansprechen des Auslösers
aber die Kontaktöffnung unterstützen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Stromverlauf bei geschlossenen Hauptkontaktstellen
gleichlaufend parallel und bei geschlossenem Arbeitskontakt gegenläufig parallel ist, so daß
bis zum Abheben der Hauptkontakte resultierend kontaktkraftverstärkende Stromkräfte, danach kontaktöffnende
Stromkräfte auftreten. Die Stromführung kann auch so erfolgen, daß bei normal geschlossenen
Kontakten sowohl gleichlaufend parallele als auch gegenläufig parallele Strompfade vorhanden
sind und daß durch die Öffnung der Hauptkontakte die parallelen Strompfade gesperrt werden.
An Hand der Zeichnung, in der einige Ausfüh-Kontaktanordnung für elektrische Selbstschalter
mit strombegrenzender Ausschaltcharakteristik
mit strombegrenzender Ausschaltcharakteristik
Anmelder:
Licentia Patent-Verwaltungs-G. m. b. H.,
Frankfurt/M., Theodor-Stern-Kai 1
Frankfurt/M., Theodor-Stern-Kai 1
Als Erfinder benannt:
Heinz Fehling, Einfeld
Heinz Fehling, Einfeld
rungsbeispiele dargestellt sind, soll die Erfindung näher erläutert werden.
Die schematische Skizze nach Fig. la entspricht der praktischen Ausführung nach Fig. 1. Fig. 3
zeigt das feste Kontaktstück nach Fig. 1 in räumlicher
Darstellung. Die schematische Skizze nach Fig. 2a entspricht der praktischen Ausführung nach
Fig. 2. Einander entsprechende Teile sind mit gleichen
Bezugsziffem bezeichnet.
Die Kontaktanordnung nach Fig. 1 besteht aus dem feststehenden Kontaktstück 1 und dem beweglichen
Kontaktstück 2. Die Kontaktanordnung besitzt Hauptkontaktstellen 3, Zwischenkontaktstellen 4 und
Abreißkontaktstellen 5. Die Stromzuführung zum festen Kontaktstück 1 erfolgt über die Stromschiene 6.
Der Stromanschluß zum beweglichen Kontaktstück 2 erfolgt über das biegsame Anschlußband 7.
Die Anordnung arbeitet folgendermaßen (siehe Fig. la): Normalerweise sind die Hauptkontaktstellen
3 und die Wälzkontaktstellen 4 geschlossen. Zwischen den Abreißkontaktstellen 5 besteht kein
Kontakt. Der Strom, der bei 6 in die Anordnung eintritt und bei 7 wieder austritt, wird in parallele Strombahnen
aufgeteilt, so daß eine stromabhängige zusätzliche Kontaktkraftverstärkung eintritt.
Für das in den Fig. 1, la und 3 gezeigte Ausführungsbeispiel
mit dreipunktförmiger Kontaktauflage im normal geschlossenen Zustand gilt für die im
kontaktabhebenden Sinne wirksamen Kräfte in den Stromengestellen bei punktförmigen Kontakten die
Beziehung:
Ρ=ζ2·|-.10-2(Κρ);ί(ΚΑ),
wobei η die Zahl der Kontaktpunkte ist. Für die
309 779/223
kontaktkraftverstärkenden Kräfte zweier endlicher
stromdurchflossener paralleler Leiter gut:
K = 2,04-ΙΟ"2·
a2 Γ
(Kp),
wobei / die Länge und α der mittlere Abstand der
beiden parallelen Leiter ist. Um eine Kontaktkraftverstärkung zu erzielen, muß K größer als P sein. Für
das Verhältnis - ergibt sich aus den beiden Bezie-
a **
ίο
hungen, daß —gleich C-1,5 sein muß. Die Konstante
C ist ein Faktor, der auf das Verhältnis — Ein-
fluß nimmt, wodurch Weite und Länge der kontaktdruckerhöhenden
Stromschleife bestimmt wird. Bei w=3 Kontaktauflagepunkten ist ein Faktor C mit
1,5<CC^J5 als ausreichend anzusehen, d. h., das Verhältnis
/: α wird dann 7:1 betragen. Es ist wichtig,
daß das Verhältnis /: α so auf den Auslösestromwert des Auslösers abgestimmt wird, daß das Kontaktsystem
mit Sicherheit so lange geschlossen bleibt, bis der Auslöser die Kontaktöffnung einleitet.
Im Auslösefall wird durch einen nicht dargestellten elektromagnetischen Auslöser und durch elektrodynamische
Kräfte, die auf das Anschlußband 7 wirken, das bewegliche Kontaktstück 2 um den Wälzkontakt
4 gedreht. Die Hauptkontaktstellen 3 öffnen, die Abreißkontaktstellen S schließen sich. Die bisher
gleichlaufend parallelen Stromwege sind jetzt gesperrt. Nach dem Abheben der Zwischenkontakte 4
fließt der gesamte Strom durch die enge Stromschleife über die Abreißkontaktstellen 5. Der Strom
in den beiden sich gegenüberstehenden Kontaktstücken ist jetzt gegenläufig parallel gerichtet. Die
kontaktöffnenden Kräfte werden hierdurch verstärkt und die Kontaktöffnung weiter beschleunigt, bis die
federnd abgestützte Rolle 8 hinter der Nase 9 abgleitet und das bewegliche Kontaktstück in seine
Öffnungslage geschleudert wird. Die Strompfadumschaltung bewirkt gleichzeitig eine kräftige Eigenfeldbeblasung
des an den Abreißkontakten 5 entstehenden Lichtbogens. Die Stromzuführung zu den
Abreißkontakten 5 kann entweder über die voll ausgezogene Stromschiene 10 (Fig. 1, 3) oder die
strichpunktiert ausgezogene Zuführung 11 erfolgen (Fig.l).
F i g. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel im Schnitt. F i g. 2 a ist die zugehörige Schemazeichnung.
Im normal geschlossenen Zustand führen alle drei Kontaktstellen — Haupt-, Zwischen- und Abreißkontakt
■— Strom. Das feste Kontaktstück 1 besitzt ein besonderes auf dem Strombolzen 12 drehbar und
abgefedert gelagertes Abreißkontaktstück 13. Für eine einwandfreie Stromkommutierung zum Abreißkontaktstück
13 während der Kontaktöffnung sorgt außerdem das biegsame Band 14, das die Stromschiene
6 mit dem Kontaktstück 13 verbindet. Wie Fig. 2a erkennen läßt, teilt sich der Strom, der in
das feste Kontaktstück 1 hineinfließt, in drei Teilströme auf. Es entstehen Strompfade mit gleichlaufend
parallelen und mit gegenläufig parallelen Strömen. Durch geeignete Wahl des Kontaktdruckes
und/oder durch entsprechende Bemessung des Längenverhältnisses der Strompfade mit gleichlaufend
parallelen zu denen mit gegenläufig parallelen Strömen ist dafür gesorgt, daß im normal geschlossenen
Zustand die kontaktkraftverstärkende Wirkung an der Haupt- und Wälzkontaktstelle nicht herabgemindert
wird.
Erst bei dem durch einen elektrodynamischen oder magnetischen Auslöser hervorgerufenen Kontaktöffnungsvorgang
wälzt sich das bewegliche Kontaktstück 2 auf der Zwischenkontaktstelle 4 ab und drückt dabei das Abreißkontaktstück 13 bis zur Anlage
an den Bolzen 15 zurück (gestrichelte Lage). Inzwischen ist der gesamte Kurzschlußstrom auf die
Abreißkontakte kommutiert. Die elektrodynamische Wirkung der jetzt mit hohem Strom belasteten parallelen
Leiter schleudert das bewegliche Kontaktstück in die Öffnungsstellung, wobei sich die Verklinkungsstelle
8, 9 löst.
Claims (9)
1. Kontaktanordnung für Selbstschalter mit strombegrenzender Ausschaltcharakteristik infolge
Kontaktabhebung durch dynamische Stromkräfte, bestehend aus festem und beweglichem Kontaktstück
mit Haupt- und Abreißkontaktstellen, bei dem die Dauerkontaktgabe über jeweils zwei
Kontaktstellen des festen und des beweglichen Kontaktstückes erfolgt und eine dieser Kontaktstellen
als Abwälzkontakt für das bewegliche Kontaktstück dient, dadurchgekennzeichnet, daß der Stromverlauf bei geschlossenen
Hauptkontaktstellen (3, 4) gleichlaufend parallel und bei geschlossenem Arbeitskontakt (5) gegenläufig
parallel ist, so daß bis zum Abheben der Hauptkontakte resultierend kontaktkraftverstärkende
Stromkräfte, danach kontaktöffnende Stromkräfte auftreten.
2. Kontaktanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptkontaktstellen
(3, 4) im endgültig geschlossenen Zustand der Kontaktanordnung geschlossen, die Abreißkontakte
(5) jedoch voneinander getrennt sin-rl
und daß während des Ausschaltvorganges der Übergang von gleichlaufend parallelen in gegenläufig
parallele Strombahnen durch Öffnen der Hauptkontakte und Schließen der Abreißkontakte
bewirkt wird.
3. Kontaktanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei geschlossenem
Schalter sämtliche Kontaktstellen geschlossen sind und in diesem Zustand sowohl gleichlaufend
parallele als auch gegenläufig parallele Strompfade vorhanden sind, von denen durch Öffnung
der Hauptkontakte die parallelen Strompfade gesperrt werden (Fig. 2, 2a).
4. Kontaktanordnung nach Anspruch 1 bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß ein Kontaktstück
des Kontaktsystems, bestehend aus Haupt-, Mittel- und Abreißkontaktstellen, seine Stromzuführung
bzw. -ableitung in Höhe der Mittelkontaktstelle erhält und daß innerhalb dieses
Kontaktstückes eine Stromverzweigung bzw. -umlenkung erfolgt.
5. Kontaktanordnung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Form
und Abmessungen der gleichlaufend parallelen und gegenläufig parallelen Strompfade erzielten,
resultierenden, zusätzlichen Kontaktkräfte so auf den Ansprechwert eines magnetischen und/oder
elektrodynamischen Schnellauslösers abgestimmt
sind, daß bis zum Ansprechen des Auslösers keine Kontaktabhebung eintritt.
6. Kontaktanordnung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abreißkontakt
des festen Kontaktstückes als besonderes, abgefedert gelagertes Kontaktstück ausgeführt ist
(Fig. 2).
7. Kontaktanordnung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromzuführung
zu dem festen Kontaktstück an der dem Abreißkontakt benachbarten Stromübergangsstelle des
Hauptkontaktes erfolgt.
8. Kontaktanordnung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromzuführung
zu dem festen Kontaktstück an der der Stromableitung des beweglichen Kontaktstückes abgewendeten
Kontaktstelle erfolgt.
9. Kontaktanordnung nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß hinsichtlich der
Hauptkontakte Brückenkontaktgabe mit an den Stromübergangsstellen vorgesehenen Kontaktstückauflagen
erfolgt (Fig. 3).
In Betracht gezogene Druckschriften:
ίο Belgische Patentschrift Nr. 550 258;
ίο Belgische Patentschrift Nr. 550 258;
R. Holm, »Electric Contacts«, Uppsala, 1946, S. 66 und 67;
Revue generate de l'Electricite, Mai 1958, S. 259 bis 276;
AEG-Z 31/Sg N 57 506, Mai 1960.
AEG-Z 31/Sg N 57 506, Mai 1960.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
309 779/223 1.64 © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEL38422A DE1161350B (de) | 1961-03-13 | 1961-03-13 | Kontaktanordnung fuer elektrische Selbstschalter mit strombegrenzender Ausschaltcharakteristik |
FR890068A FR1316904A (fr) | 1961-03-13 | 1962-03-06 | Système de contacts pour interrupteurs électriques de puissance |
US179052A US3238339A (en) | 1961-03-13 | 1962-03-12 | Heavy duty switch held in closed position by parallel current branches and assisted in movement to open position by antiparallel branches |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEL38422A DE1161350B (de) | 1961-03-13 | 1961-03-13 | Kontaktanordnung fuer elektrische Selbstschalter mit strombegrenzender Ausschaltcharakteristik |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1161350B true DE1161350B (de) | 1964-01-16 |
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ID=7268269
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEL38422A Pending DE1161350B (de) | 1961-03-13 | 1961-03-13 | Kontaktanordnung fuer elektrische Selbstschalter mit strombegrenzender Ausschaltcharakteristik |
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