DE1159870B - Verfahren zur Gewinnung von Zuckerstoffen aus zerkleinertem Zuckerrohr mit getrennter Behandlung von Mark und Faserstoffen und Vorrichtung zur Ausfuehrung des Verfahrens - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Zuckerstoffen aus zerkleinertem Zuckerrohr mit getrennter Behandlung von Mark und Faserstoffen und Vorrichtung zur Ausfuehrung des Verfahrens

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DE1159870B
DE1159870B DEM48175A DEM0048175A DE1159870B DE 1159870 B DE1159870 B DE 1159870B DE M48175 A DEM48175 A DE M48175A DE M0048175 A DEM0048175 A DE M0048175A DE 1159870 B DE1159870 B DE 1159870B
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BWS Technologie GmbH
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Maschinenfabrik Buckau R Wolf AG
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    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B10/00Production of sugar juices
    • C13B10/02Expressing juice from sugar cane or similar material, e.g. sorghum saccharatum

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Separation Of Solids By Using Liquids Or Pneumatic Power (AREA)
  • Non-Alcoholic Beverages (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Zuckerstoffen aus zerkleinertem Zuckerrohr mit getrennter Behandlun- von Mark und Faserstoffen C und Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens Beim Zuckerrohr sind die Zuckerstoffe überwiegend in einer weichen aus Markzellen bestehenden Säule enthalten, die von fibrinhaltigen Längsfasern durchzoggen ist und von einer holzartigen Rinde umschlossen ist, deren Innenrand mit einer dichten Faserschicht bedeckt ist. Die Rinde und die Faserstoffe enthalten nur eine geringe Menge Zuckerstoffe, jedoch viele Nichtzuckerstoffe, wie Eiweißstoffe, Gummi, Kieselsäure, Farbstoffe, Wachse usw., die bc-i d2r Rohsaftgewinnung, unerwünscht sind.
  • Man hat seit langem erkannt, daß die bei der Saftgewinnung anfallende Bagasse als Rohstoff für die Papierfabrikation um so besser geeignet ist, je weniger Markteilchen in der Bagasse enthalten sind. Um eine spätere kostspielige Aufbereitung der Bagasse zu ersparen, geht ein bekannter Vorschlag dahin, das Zuckerrohr zu zerkleinern, Faserstoffe und Mark voneinander zu trennen, zu trocknen und jeden dieser Bestandteile gesondert zu extrahieren. Die Trennung von Fasern und Mark- soll dabei auf Drahtsieben vorgenommen werden.
  • Es hat sich jedoch herausgestellt, daß es erhebliche Schwierigkeiten bereitet, Faser und Mark des frischen Zuckerrohres in wirtschaftlicher Weise voneinander zu trennen. Drahtsiebe verschiedener Maschenweite verstopfen schnell; auch kann nicht verhindert werden, daß feine Fasern das Sieb mit den losgelösten Markteilchen passieren und umgekehrt Markteilchen bei den Fasern verbleiben, weil sie noch an den ausgesonderten Fasern haften. Zwei getrennte Extraktionsvorgänge sind demnach zwingend erforderlich.
  • Andererseits führt es auch nicht zum Ziel, die Zerkleinerung des Zuckerrohres so weit zu betreiben, daß ein mehlartiger Brei entsteht. Die Markteilchen sind dann zwar von den Faserstoffen gelöst; jedoch sind die Zellen der Markteilchen und Faserstoffe so weit zerkleinert, daß eine Trennung von Faser und Mark nicht mehr möglich ist. Die Faserstoffe belasten hierbei den Verfahrensgang unnötig und die Zuckerstoffe durchdringen bei dieser Feinheit die Faserstoffe, nehmen die darin enthaltenen Nichtzuckerstoffe auf, die später wieder durch mühevolle Behandlung aus dem gewonnenen Rohsaft entfernt werden müssen.
  • Letzteres tritt auch ein, wenn das Zuckerrohr bei der Zerkleinerung oder zwecks Saftgewinnung einer Behandlung unter erhöhtem Druck unterworfen wird.
  • Eine weitere Schwierigkeit tritt bei der Diffusionsbehandlung der abgeschiedenen Markzellen auf. Zufolge ihres geringen spezifischen Gewichtes werden die Markteilchen bei einer Gegenstromdiffusion mit der Auslaugeflüssigkeit zurückgeschwemmt. Außerdem ist die Diffusionszeit beträchtlich.
  • Die vorerwähnten Nachteile bei der Gewinnung der Zuckerstoffe aus zerkleinertem Zuckerrohr mit getrennter Behandlung von Mark und Faserstoffen werden mit dem Verfahren der Erfindung dadurch vermieden, daß das vorzerkleinerte und mechanisch weitgehend aufgeschlossene, nicht getrocknete Zuckerrohr in einem Behälter mit Saft eingemaischt wird, durch Verwirbeln die restlichen Markteilchen von den Faserstoffen losgelöst und die Faserstoffe laufend abgetrennt werden, während die in dem stetig abzuführenden Saft enthaltenen Markteilchen gesondert vom Saft getrennt werden, und daß anschließend die abgetrennten Faserstoffe und das Mark, jedes für sich gesondert von den noch anhaftenden Zuckerstoffen durch Waschen mit Saft niedrigerer Konzentration und Frischwasser befreit werden.
  • Bei einer derartigen Behandlung des vorzerkleinerten Zuckerrohres wird der überwiegende Teil der noch an den Fasern haftenden MarkzeUen von den Fasern gelöst; aufgeschlossene Markzellen geben ihre Zuckerstoffe an die Einmaischflüssigkeit ab, die zusammen mit den Markzellwänden und den unaufgeschlossenen Markzellen die Wirbelzelle durch die öffnungen eines Siebes verlassen, das ständig von den darüber hinwegwirbelnden Fasern freigehalten wird. Die Fasern selbst unterliegen keiner Druckbehandlung und werden nach kurzer Verweilzeit aus der Wirbelzelle herausgehoben, so daß keine Diffusion von Nichtzuckerstoffen in die Einmaischflüssigkeit und von Zuckerstoffen in die Zellen der Fasern stattfinden k2nn. Sie werden sofort ohne Pressung durch mehrfachen Saftumlauf, zum Schluß mit Frischwasser abgesüßt, wobei die, mit Zuckerstoffen angereicherten Säfte im Gegenstrom zu den Fasern geführt werden. Hierdurch werden die restlichen Markzellen abgespült und in den Verfahrensgang gegeben.
  • Für das Absüßen der voreingedickten Markzellen sieht die Erfindung vor, daß die Markzellen zunächst abgepreßt, dann mit Saft niederer Konzentration oder Frischwasser aufgemaischt und zum Schluß trocken gepreßt werden.
  • Da die voreingedickten Markzellen einen Feuchtigkeitsgehalt von 95"/o besitzen, wird durch die erste Pressung bereits der größte Teil des zuckerhaltigen Saftes abgepreßt. Durch die nachfolgende Behandlung mit Saft niederer Konzentration bzw. mit Frischwasser werden Zuckerverluste praktisch vermieden. Da die anzuwendenden Preßdrücke gering sind und nur dazu dienen, die Haftflüssigkeit zu entfernen und ferner die Markzellen gegenüber den Faserstoffen nur geringe Mengen von Nichtzuckerstoffen enthalten, werden auch hierbei sehr reine Säfte erhalten.
  • Das Verfahren nach der Erfindung stellt auch einen wesentlichen Fortschritt bei der Gewinnung der in dem Zuckerrohr enthaltenen Zuckerstoffe dar, und zwar unabhängig davon, ob die Bagasse zur Papierherstellung verwendet oder verbrannt wird. Der Fortschritt besteht im wesentlichen darin, daß die Behandlungszeit vom Eintritt in den Wirbelbehälter bis zum Austritt der abgesüßten Mark- und Faserstoffe aus der Anlage nur einen Bruchteil der für Extraktions- -bzw. Diffasionsvorgänge erforderlichen Zeit beträgt, wodurch reinere Rohsäfte erzielt werden und die Zuckerausbeute erhöht wird.
  • Die Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß der Einmaischbehälter eine Wirbelvorrichtung, ein Hubrad zum Herausheben der Faserstoffe, und eine von dem Wirbelraum durch eine Siebwand getrennte Ab- zugskammer zum Abzug von markzellenhaltigem Saft aufweist.
  • Ein wesentlicher Fortschritt in der Ausbildung des Einmaischbehälters wird dadurch erzielt, daß die in dem Einmaischbehälter angeordnete Siebwand als mit hoher Drehzahl umlaufendes Kegelsieb mit zur Abzugskammer gerichteter Kegelspitze ausgebildet ist.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren und weitere Einzelheiten desselben sollen nunmehr an Hand der Zeichnung erläutert werden.
  • Nach der schematischen Darstellung der Fig. 1 gelangt das in üblicher Weise durch vorgeschaltete Shredder oder ähnliche Zerkleinerungsmaschinen in grobe Stücke von etwa 25 cm Länge zerkleinerte Zuckerrohr in eine oder zwei hintereinandergeschaltete Zerkleinerungsvorrichtungen, vorzugsweise in Schlagbolzenmühlen 1 mit dem Eintritt 1 a, nachgeschalteten axial hintereinander angeordneten Zerkleinerungsstufen 1 b und radialem Austritt 1 c. In der Zerkleinerungsvorrichtung 1 wird das Rohrgefüge des vorzerkleinerten Zuckerrohres aufgeschlossen, wobei die Faserstoffe mit einer Länge von etwa 10 cm vereinzelt werden und sich Markzellengruppen bilden, die eine maximale Teilchengröße bis zu etwa 1,5 mm erhalten. Die Mischung aus Markzellen und vereinzelten Faserstoffen, an denen noch Markzellen haften, gelangen von der Zerkleinerungsvorrichtung 1 in einen Schacht 1 d, wo sie zusammen mit hochprozentigem Zuckersaft in eine Wirbeizelle 2 eingeführt werden, die vollständig mit Zuckersaft gefüllt ist. Die Wirbelzelle 2 hat die Aufgabe, die an den Faserstoffen anhaftenden Markteilchen abzulösen und alle Markteilchen mit Zuckersaft gemischt zur gesonderten Behandlung abzuführen. Hierzu ist die Wirbelzelle 2 in zwei Kammern, eine größere 2 a und eine kleinere 2 b unterteilt, wobei als Trennwand ein durch einen Elektromotor 3 in schnelle Umdrehung versetztes konisches Sieb 4 dient. Dieses Sieb erzeugt in der Kammer 2a der Wirbelzelle2 eine stark turbulente, doppelnierenförmig verlaufende, wirbelnde Strömung des Feststoff-Flüssigkeits-Gemisches, die bewirkt, daß die einzelnen Fasern des Zuckerrohres sich gegenseitig so stark aneinander reiben, daß sich die daran anhaftenden Markzellen von ihnen ablösen. Zur Erhöhung der Wirbelbewegung ist der Rand des Siebes 4 mit einer Anzahl Wirbelbleche 4 a besetzt. Das rotierende Kegelsieb 4 übt eine starke Saugwirkung im Zentrum aus und drückt die Markteilchen gemeinsam mit dem Zuckersaft durch die entsprechend bemessenen Spalte oder Löcher des Kegelsiebes 4 in die Kammer 2 b und von dort in die Rohrleitung 5, die zu dem Zyklonabscheider 6 geführt ist, dessen Wirkungsweise unten erklärt wird.
  • Die in der Kammer2a der Wirbelzelle zurückgehaltenen Faserstoffe werden kontinuierlich aus der in der Kammer 2 a befindlichen Flüssigkeit von einem mit besonderem Antrieb versehenen Hubrad 7 herausgehoben, das mit seinem unteren Teil in die Kammer2a eintaucht. Das Huhrad stellt, wie der Schnitt nach Fig. 1 a zeigt, eine zylindrische Trommel 7a dar, dessen Umfang mit kammartigen Rosten7b besetzt ist. Die seitlichen Stirnscheiben7c der Tromme17a stehen im Ausmaß der Roste7b über den Umfang der Trommel über. Der aufsteigende Teil des sich in Pfeilrichtung drehenden Hubrades 7 ist von den Wänden des mit dem Behälter 2 verbundenen Schachtes 7 d umgeben. Die Faserstoffe werden von den Rosten 7 b kontinuierlich aus der Kammer 2 herausgehoben. Hierbei werden etwa noch lose anhaftende Markteflchen mittels des aus dem Flüssigkeitsfilter 8 durch die Rohrleitung9 abfließenden Absüßwassers abgespült und in den Behälter 2 zurückgespült. Die Faserstoffe werden auf der abwärts bewegten Seite des Hubrades 7 in die Schurre 10 geleitet, von der sie auf ein Entwässerungssieb 11 bekannter Bauart gelangen, wo sie nochmals mit im Kreislauf durch die Rohrleitung 12 geführtem Absüßwasser und mittels durch die Rohrleitung 13 zugeführten Frischwassers abgespült und dann zur weiteren Verwendung, beispielsweise zur Papierherstellung, bei lla abgeführt werden. Damit sind erfindungsgemäß die Holzfaserstoffe aus dem Verfahrensgang ohne anhaftende zuckerhaltige MarkzeHen aus dem Verfahren abgeschieden.
  • Wie bereits erwähnt, wird mit dem rotierenden Sieb 4 eine Pumpwirkung erzielt. Das in die-Kammer 2 b der Wirbelzelle 2 eintretende, aus Markteilchen und zuckerhaltigem Transportsaft bestehende Feststoff-Flüssigkeits-Gemisch gelangt über die Leitung 5 in den Hydrozyklon 6, in dem eine Trennung des Feststoff-Flüssiikeits-Gemisches erfolgt. Der markzellenfreie Saft tritt durch die Leitung 14 aus dem Zyklon 6 aus und wird zu einem Teil bei 15 in geregelter Menge als Betriebssaft abgezogen und dient zum anderen Teil dazu, über die Rohrleitung 16 zum Einmaischen des ankommenden zerkleinerten Zuckerrohres in dem Schacht 1 d benutzt zu werden. Die eingedickten Markteilchen gelangen aus dem Zyklon 6 über die Rohrleitung 17 in den Trog 8 a des Vakuumfilters 8 und werden dort abgefiltert. Der Filterkuchen wird auf der Filtertrommel mittels einer an sich bekannten Vorrichtung 8 b abgepreßt, mittels durch die Leitung 18 zugeführten Frischwassers ausgewaschen, mittels einer weiteren Preßvorrichtung8c nochmals abgepreßt und mittels einer Fördervorrichtung 19 zur weiteren Verarbeitung abgeführt, Sie können beispielsweise als Filterhilfsmittel bei der Filtration im Betrieb der Zuckerfabrik verwendet oder in der Feuerungsanlage verbrannt werden.
  • Mit dieser Einrichtung ist es also möglich, die zuckerhaltigen Markteilchen des Zuckerrohres von den Holzfaserstoffen zu trennen, beides getrennt zu behandeln und den Zuckersaft aus den Markteilchen zu gewinnen. Es ist ferner gezeigt, daß die Frischwasserzuführung zum Absüßen von Markteilchen und Faserstoffen innerhalb des Verfahrensganges zur Zuckersaftgewinnung nutzbar gemacht wird. Für die Durchführung des Verfahrens sind nur verhältnismäßig einfache Behälter und Apparate erforderlich, die keinem oder nur einem unbedeutenden Verschleiß unterliegen. Die Wände der Behälter können gegebenenfalls gegen den chemischen Angriff der Zuckerlösung durch entsprechende Werkstoffauswahl oder durch Plattieren oder Emaillieren leicht geschützt werden. Die Anlage ist gegenüber den bisher bekannten Diffusionsanlagen außerordentlich einfach und billig. Die Antriebsleistung für das Wirbelsieb 4, das Hubrad 7, das Zellenfilter 8, für die Schüttelrinne 11 und für die Pumpen erreicht nicht annähernd den Kraftbedarf einer einzigen Zuckerrohrwalzenmühle.
  • Der Zu- und Umlauf der Flüssigkeit wird durch besondere Einrichtungen geregelt. Die Menge des zuzuführenden Frischwassers zum Drehfilter 8 wird mit dem in der Frischwasserleitung 18 eingebauten Ventil 18 a von einem Niveauregler 20 geregelt, der den Flüssigkeitsstand in der Wirbelzelle 2 auf einen bestimmten Wert hält. Die Menge des auf das Schüttelsieb 11 aufzugebenden Frischwassers wird auf einen bestimmten Wert mittels des Ventils 13 a eingestellt. Der Flüssigkeitsstand des in dem Trog 11 b des Schüttelsiebes 11 aufgefangenen Absüßwassers wird durch den Niveauregler 21 auf einer bestimmten Höhe gehalten. Die Pumpe 22 saugt das Absüßwasser aus dem Trog 11 b und führt einen Teil durch die Rohrleitung 12 an den Einlauf der Faserstoffe auf das Schüttelsieb 11 im Kreislauf zurück, während der überschüssige Teil über die Rohrleitung23 in den Trog 8 a des Flüssigkeitsfilters 8 geleitet wird, wobei das Ventil 23 a die Menge dieses Teiles in Abhängigkeit von dem Flüssigkeitsstand in dem Trog 11 b mittels des Niveaureglers 21 regelt.
  • Der Zuckersaft mit der höchsten Konzentration wird aus der Kammer 2 b der Wirbelzelle 2 durch die Leitung 5, mengenmäßig geregelt durch das Ventil 5 a, abgeführt. Durch das bei 18 auf das Drehfilter 8 zugegebene Frischwasser erhält das mit der Rohrleitung 9 abgeführte Absüßwasser eine niedrigere Konzentration und wird zum Abspülen der aus der Wirbelzelle 2 mittels des Schöpfrades 7 herausgehobenen Faserstoffe benutzt und fließt mit den abgespülten Markteilchen in die Wirbelzelle 2. Das Absüßwasser in dem Auffangtrog 11 b hat zufolge der Frischwasserzufuhr 13 die niedrigste Zuckerkonzentration. Eine Anlage, die nach Fig. 1 arbeitet ist f-ür Zuckerrohr geeignet, das unter günstigen Vegetationsbedingungen gewachsen ist. Bei Zuckerrohr, das in Gegenden mit ungünstigen Bedingungen gewachsen ist, müssen zur vollständigen Trennung der Faserstoffe von den Markteilchen besondere Vorkehrungen ge- troffen werden. Eine hierfür geeignete Anlage zeigt Fig. 2. In dieser Zeichnung sind gleichartige Einrichtungsteile der Fig. 1 mit gleichen Bezugszahlen bezeichnet.
  • Das vorzerkleinerte Zuckerrohr gelangt zur weiteren Zerkleinerung in die Zerkleinerungsvorrichtung 1 und dort über den Schacht 1 d eingemaischt mit hochkonzentriertem Zuckersaft zur Durchwirbelung in die Wirbelzelle 2.
  • Abweichend von dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 werden die Faserstoffe mittels des Hubrades 7 in eine zweite Wirbelzelle 24 geleitet, die in gleicher Weise wie die Wirbelzelle 2 ausgebildet ist und dazu dient, die letzten Markteilchen von den Faserstoffen zu trennen. Die aus der Wirbelzelle 2 mittels des Hubrades 7 herausgehobenen Faserstoffe werden beim Herausheben mittels durch die Rohrleitung 25 herangeführten Zuckersaftes abgespült, der im Betrieb in noch zu beschreibender Weise gewonnen wird. Erst die aus der zweiten Wirbelzelle 24 in gleicher Weise mittels Hubrades 7 herausgehobenen Faserstoffe werden, wie bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1, mittels des aus dem Trog llb durch die Pumpe 22 in die Rohrleitung 12 gedrückten Absüßwassers, das also eine niedrigere Zuckerkonzentration besitzt, abgespült. Die weitere Behandlung der Faserstoffe auf dem Sieb 11 erfolgt wie bei der Anlage nach Fig. 1.
  • Das aus der Kammer 2b der ersten Wirbelzelle2 austretende, Markteilchen und zuckerhaltigen Transportsaft enthaltende Feststoff-Flüssigkeits-Gemisch gelangt über die Leitung 5 zu dem Hydrozyklon 6, wo die Trennung des Feststoff-Flüssigkeits-Gemisches erfolgt. Der hochkonzentrierte, markzellenfreie Zuckersaft tritt durch die Leitung 14 aus dem Zyklon 6 aus und wird, wie bei der Anlage nach Fig. 1, zum Teil als Betriebssaft durch die Leitung 15 abgezogen und zum Teil zum Einmaischen des zerkleinerten Zuckerrohres durch die Leitung 16 zum Schacht ld geführt.
  • Zur weitgehenden Aufschließung der Zellen der Markteilchen und der Gewinnung des in ihnen enthaltenen Saftes wird das eingedickte, die Markteilchen enthaltene Feststoff-Flüssigkeits-Gernisch aus dem Zyklon 6 mittels der Leitung 17 nacheinander durch die Waschzellen 26 und 27 geführt. Diese sind in ähnlicher Weise wie die Wirbelzellen 2 und 24 ausgebildet, nur mit dem Unterschied, daß die die Waschzellen in Kammem26a, 26b bzw. 27a, 27b unterteilenden rotierenden Siebe26c und 27c so ]deine Sieblöcher besitzend daß Markteilchen nicht durch die Siebe hindurchgehen können. Fig. 2 a zeigt die Waschzelle 26 im Querschnitt.
  • Die Waschzellen 26, 27 arbeiten wie folgt- Die Leitung 17 wird konzentrisch bis in die unmittelbare Nähe des rotierenden Siebes 26 c der Waschzelle 26 geführt. Sie hat zweckmäßig hier eine düsenartig erweiterte öffnung 17 a. Die Markteilchen prallen, geführt von der wirbelnden Flüssigkeit, mehrfach auf das rotierende Sieb 26 c. Die Zellwände werden dabei verletzt, und der Zellinhalt wird an die sie umgebende Flüssigkeit abgegeben. Es ist bei diesem Waschvergang wichtig, daß die Flüssigkeit in der Kammer 26a der Waschzelle 26 eine möglichst geringe Zuckerkonzentration besitzt und daß möglichst wenig der mit der Leitung 17 herangeführten hochkonzentrierten Zuckersaftlösung in die Kammer26a gelangt. Dadurch, daß die, Leitung17 bis in die unmittelbare Nähe des Siebes 26 c geführt wird, tritt der herangeführte Saft unmittelbar durch das Sieb26c in die Kammer 26b und dann in die Leitung 25. Eine Leitung28 ist von der Waschzelle26 wiederum zum Zentrum des rotierenden Siebes 27c der Waschzelle 27 geführt. Der durch das Sieb27c austretende Saft wird mittels der Rohrleitung 30 zur Kammer 26 a der WaschzeHe26 zurückgeführt. Die Markteilchen werden in der Kammer 27 a verwirbelt und mit der Flüssigkeit mittels der Pumpe 31 über die Leitung 32 dem Trog ga des Flüssigkeitsfüters 8 zur Abtrennung von dem Saft zugeführt. Die Behandlung des Filterkuchens geschieht in der gleichen Weise, wie bei dem in Fig. 1 vorgesehenen Filter 8. Der aus dem Filter 8 abfließende, von den Markteilchen befreite Saft wird über die, Rohrleitung 9 der Waschzelle 27 zugeführt.
  • Das überschüssige, noch Markteilchen enthaltende Waschwasser für die Faserstoffe des Zuckerrohres wird den beiden Waschzellen 26 und 27 aus der Wirbelkammer 24 über die Leitung 29 zugeführt. Je nach der Konzentration dieses Waschwassers wird es entweder der Waschzelle 26 oder der Waschzelle 27 zu- geführt. Dies wird über die Leitung 29 a, die die Leitung 29 mit der Leitung 9 verbindet, über die einstellbaren Ventile 33 und 34 ermöglicht.
  • Die Regelung des Safturnlaufes wird wir, folgt gehandhabt: Der Abzug des Betriebsrobsaftes kann beispielsweise auf einen, der zugeführten Zuckerrohrmenge entsprechenden prozentualen Betrag durch das in die Leitung 15 eingebaute Ventil 15 a eingestellt werden. Die durch dieses Ventil abgezogene Flüssigkeitsmenge wird aus der Wirbelzelle 2 abgezogen. Senkt sich hierdurch das Flüssigkeitsniveau in der Wirbelzelle 2, dann fordert der Niveauregler 20 der Wirbelzelle 2 über das von ihm gesteuerte Ventil 25 a über die Leitung 25 Flüssigkeit aus der Waschzelle 26 an. Hierdurch erniedrigt sich das Niveau in der Waschzelle 27, die kommunizierend mit Zelle 26 verbunden ist, und der Niveauregler 36 in der Waschzelle 27 öffnet das von ihm gesteuerte Ventil 18 a für die, Zuführung des Filterabsüßwassers aus der Leitung 18.
  • Außer dieser Frischwasserzugabe erfolgt eine zweite Frischwasserzugabe zum Absüßen der Faserstoffe durch die, Leitung 13. Diese Waschwasserzugabe kann von Hand mittels des Ventils 18 a eingestellt werden. Die Summe der Frischwasserzugaben bei 13 und 18 ergibt jeweils zusammen mit dem Zellsaft des Zuckerrohres- die Menge des abgezogenen Betriebssaftes. Das durch die Leitung 13 zugegebene Absüßwasser erhöht das Niveau im Sammelbehälter 11 b. Steigt im Behälter 11 b der Flüssigkeitsstand über den Sollwert, dann öffnet der Niveauregler 21 das Ventil 38 in der Leitung 12, so daß das -übrige Absüßwasser durch den Schacht 39 in die Wirbelzelle 24 eintreten kann. Steigt hierdurch das Niveau in der Wirbelzelle24 an, dann öffnet der Niveauregler 40 das Ventil 41 und die übrige Flüssigkeit fließt * durch Leitung 29 wahlweise der Waschzelle 26 oder 27 zu.
  • Fig. 3 zeigt ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel für die. Durchführung des erfindungsgemäßen Ver- fahrens. Auch bei dieser Anlage, wird das zerkleinerte Zuckerrohr durch den Schachtld zusammen mit hochkonzentriertem zuckerhaltigem Saft in die Wirbelzelle 2 eingebracht, und der die Markteilchen enthaltende abgeschiedene Saft über die Rohrleitung5 dem Trennzyklon 6 zugeführt. Gleichf alls werden die faserhaltigen Stoffe mittels des Hubrades 7 aus der Wirbelzelle 2 herausgehoben und über die Schurre 10 auf das Entwässerungssieb 11 gebracht, wo sie mit im mehrfachen Kreislauf mittels der Pumpe, 22 durch die Rohrleitung 12 geförderten Absüßwassers und mittels durch die Rohrleitung 13 zugeführten Frischwassers von den letzten zuckerhaltigen Bestandteilen befreit und dann zur weiteren Verwendung abgeführt werden.
  • Gleichfalls wird der aus dem Zyklon 6 austretende markzellenfreie Saft durch die Leitung 14 abgeführt und zum Teil als Betriebssaft bei 15 abgezogen. Der in den Betrieb zurückfließende Teil des Saftes wird jedoch über die Rohrleitung 16 zum Abspülen der aus der Wirbelzelle 2 vom Hubrad 7 herausgehobenen Faserstoffe benutzt.
  • Die von dem Zyklon 6 eingedickten Markteilchen werden wie bei der Anlage nach Fig. 1 über die Leitung 17 in den Filtertrog 8 a des Filters 8 geführt, das in gleicher Weise wie das Filter nach Fig. 1 arbeitet. Das Absüßwasser des Filters 8 wird nun abweichend von dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 über die Leitung 9 zum Einmaischen des frischen zerkleinerten Zuckerrohres im Schacht 1 d verwendet. Der Filterkuchen des Filters 8 gelangt über einen Abstreifer in eine Waschzelle 26, die wie die Wirbelzelle 2 ausgebildet ist. Das rotierende Sieb 26 c der Waschzelle 26 hat eine solch feine Lochung, daß die Markzellen nicht durch das Sieb hindurchtreten. Der durch das Sieb 26 c in die Kammer 26 b tretende Saft wird über die Leitung 25 zum Absüßen des Filterkuchens benutzt.
  • Der markzellenhaltige Saft der Kammer26a der Waschzelle 26 wird nun über die Leitung 42 in durch das Ventil43 regelbarer Menge dem Trog8a' eines zweiten Zellenfilters 8' zugeführt und abgefiltert. Der Filterkuchen wird wiederum mittels des Abpreßbandes8b' abgepreßt, durch Frischwasserzufuhr aus der Rohrleitung18 ausgewaschen, nochmals bei8c' abgepreßt und dann der Abfördereinrichtung19 zu- geführt. Das Filtrat, in seiner Konzentration durch das Waschwasser herabgesetzt, wird durch die Leitung44 aus dem Filter8' abgezogen und mittels der Pumpe 45 über die Rohrleitung 46 wieder der Waschzelle 26 zugeführt.
  • Der überschüssige Teil des aus dem Trog 11 b des Entwässerungssiebes11 im Kreislauf geführten Absüßwassers wird über die Leitung12a in regelbarer Menge mittels des Ventils47 dem Absüßwasser der Leitung 46 zugemischt.
  • Auch bei dieser Anlage werden die Flüssigkeitsstände in der Wirbelzelle 2, dem Trog 11 b und der Waschzelle 26 in ähnlicher Weise wie in den vorbeschriebenen Ausführungsbeispielen mittels Niveauregler aufeinander abgestimmt.
  • Das Verfahren nach der Erfindung ist nicht an die dargestellten Ausführungsbeispiele gebunden. Wesentlich ist, daß die Faserstoffe möglichst schnell aus dem Verfahren ausgeschieden werden, und zwar derart, daß der Zellsaft dieser Faserstoffe nicht in den Saftgang des Verfahrens gelangt, d. h., daß die Faserstoffe ohne Pressung ausgeschieden werden. Das ist insofern wichtig, als die Zellsäfte, der Faserstoffe nur einen verschwindend kleinen Prozentsatz Zucker enthalten, jedoch demgegenüber einen hohen Prozentsatz an Salzen und Nichtzuckerstoffen, die die Reinheit des zu gewinnenden Zuckersaftes, wie es z. B. beim Preßverfahren geschieht, ganz erheblich herabsetzen.
  • Ferner ist für das Verfahren wesentlich, daß der an den bzw. in den Markzellen haftende Zuckersaft in jeder Behandlungsstufe möglichst weitgehend von den Zellwandtrümmern getrennt wird, so daß die Zellwandtrümmer mit hohem Trockensubstanzgehalt in die nächste Behandlungsstufe gelangen, wobei die Zuckerkonzentration in der Flüssigkeit der nächsten Verfahrensstufe sehr schnell erniedrigt wird. Als Mittel zur Abscheidung der Transportflüssigkeit von den Markzelltrümmern können nicht nur Hydrozyklone oder Preßfilter angewendet werden, sondern auch alle ähnlichen Einrichtungen, wie Zentrifugen, Dekanteure, Absetzer, Eindicker usw.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Gewinnung von Zuckerstoffen aus zerkleinertem Zuckerrohr mit getrennter Behandlung von Mark und Faserstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß das vorzerkleinerte und mechanisch weitgehend aufgeschlossene, nicht getrocknete Zuckerrohr in einem Behälter mit Saft eingemaischt wird, durch Verwirbeln die rest-Echen Markteilchen von den Faserstoffen losgelöst und die Faserstoffe laufend abgetrennt werden, während die in dem stetig abzuführenden Saft enthaltenen Markteilchen gesondert vom Saft getrennt werden, und daß anschließend die abgetrennten Faserstoffe und das Mark für sich gesondert von den noch anhaftenden Zuckerstoffen durch Waschen mit im Gegenstrom geführten Säften niedrigerer Konzentration bzw. mit Frischwasser befreit werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ausgeschiedenen Markzellen zunächst gepreßt, dann mit im Gegenstrom geführten Säften niederer Konzentration und Frischwasser aufgemaischt und zum Schluß trockengepreßt werden. 3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Einmaischbehälter (2) eine Wirbelvorrichtung, ein Hubrad (7) zum Herausheben der Faserstoffe und eine von dem Wirbelraum durch eine Siebwand getrennte Abzugskammer (2 b) zum Abzug von markzellenhaltigem Saft aufweist. 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die in dem Einmaischbehälter (2) angeordnete Siebwand als mit hoher Drehzahl umlaufendes Kegelsieb (4) mit zur Abzugskammer (2b) gerichteter Kegelspitze ausgebildet ist. 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Kegelsieb (4) an seinem äußeren Umfang mit Wirbelblechen (4 a) besetzt ist. 6. Vorrichtung nach Anspruch 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Hubrad (7) als zylindrische Trommel (7a) mit über deren Zy- lindermantel vorstehenden Seitenscheiben (7c) ausgebildet ist und zwischen den vorstehenden Seitenscheiben (7 c) kammartige Roste (7 b) vorgesehen sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 261998, 580 122.
DEM48175A 1961-02-25 1961-02-25 Verfahren zur Gewinnung von Zuckerstoffen aus zerkleinertem Zuckerrohr mit getrennter Behandlung von Mark und Faserstoffen und Vorrichtung zur Ausfuehrung des Verfahrens Pending DE1159870B (de)

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE261998C (de) *
DE580122C (de) * 1931-01-07 1933-07-06 Fernando Moreau Diaz Verfahren zur Gewinnung von Zuckerrohrsaft und zu Handelscellulose verarbeiteter Zuckerrohrstengelmasse

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DE580122C (de) * 1931-01-07 1933-07-06 Fernando Moreau Diaz Verfahren zur Gewinnung von Zuckerrohrsaft und zu Handelscellulose verarbeiteter Zuckerrohrstengelmasse

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BE614322A (fr) 1962-06-18

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