DE1156514B - Empfindliche energie- und richtungsunabhaengige, mit Gasverstaerkung im Proportionalbereich arbeitende Ionisationskammer - Google Patents

Empfindliche energie- und richtungsunabhaengige, mit Gasverstaerkung im Proportionalbereich arbeitende Ionisationskammer

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DE1156514B
DE1156514B DEV20757A DEV0020757A DE1156514B DE 1156514 B DE1156514 B DE 1156514B DE V20757 A DEV20757 A DE V20757A DE V0020757 A DEV0020757 A DE V0020757A DE 1156514 B DE1156514 B DE 1156514B
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DE
Germany
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gas
ionization chamber
dose
air
energy
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DEV20757A
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Dipl-Phys Dr Karl-Heinz Weber
Johannes Kunze
Karl Witowski
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Vakutronik VEB
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Vakutronik VEB
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    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01JELECTRIC DISCHARGE TUBES OR DISCHARGE LAMPS
    • H01J47/00Tubes for determining the presence, intensity, density or energy of radiation or particles
    • H01J47/02Ionisation chambers

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  • Measurement Of Radiation (AREA)

Description

  • Empfindliche energie- und richtungsunabhängige, mit Gasverstärkung im Proportionalbereich arbeitende lonisationskammer Die Erfindung betrifft eine ionisationskammer, die zur Erzielung einer größeren Dosisempfindlichkeit im Bereich der direkten Proportionalität bis zu Gasverstärkungsfaktoren der Größenordnung 101... 105 betrieben wird und deren Empfindlichkeit, gemessen in A/cm#" - mr.Ih, in einem großen Energiebereich weitestgehend von Energie und Richtung einfallender Strahlung unabhängig ist.
  • Der mit bekannten Hilfsmitteln gemessene gasverstärkte Ionisationsstrom ist ein Maß für die Dosisleistung am Ort des Detektors, die auf der Sammelelektrode oder auf einem in Reihe zum Detektor geschalteten Kondensator gespeicherte Ladungsmenge ist proportional zur Dosis.
  • Da die Empfindlichkeit des Detektors proportional zum Ionisationsvolumen ist, soll als spezifische Dosisempfindlichkeit für den Fall der Dosisleistungsmessung der auf die Einheit des Ionisationsvolumens bezogene Quotient aus der Änderung der Stromstärke und der Änderung der Dosisleistung, für den Fall der Dosismessung der auf die Einheit des Ionisationsvolumens bezogene Quotient aus der Änderung der Ladungsmenge und der Änderung der Dosis definiert werden.
  • Es sind schon luftäquivalente Normaldruckionisationskammern für die Röntgen- und Gammadosimetrie bekannt. Diese Ionisationskammem erfordern aber wegen ihrer kleinen spezifischen Dosisempfndlichkeit, die größenordnungsmäßig 10-16 A/cmf3. mr/h beträgt, entweder sehr große Kammervolumina oder einen beträchtlichen Verstärkeraufwand. Durch Anwendung einer Hochdruckfüllung kann die Dosisempfindlichkeit zwar um einen Faktor 10 ... 20 gesteigert werden, solche Hochdruckkammern können aber nicht auf luftäquivalenten Werkstoffen aufgebaut werden. Es hängt dadurch ihre Dosisempfindlichkeit für Energien G 70 keV stark von der Energie der einfallenden Strahlung ab.
  • Weiterhin ist für die Röntgen- und Gammadosimetrie bereits eine Gasverstärkungskammer bekannt, die nur noch eine erstrebte geringe Energieabhängigkeit der Dosisempfindlichkeit aufweist. Die auf die Volumeinheit bezogene Dosisempfindlichkeit dieser Kammer kann auch um Gasverstärkungsfaktoren von 103 bis 105, je nach Fülldruck und Art der Füllung, zwecks Energieunabhängigkeit angehoben werden. Diese bekannte Kammer besteht aus einem zylindrischen Rohr aus Kunststoff mit darin axial ausgespanntem, als Sammelelektrode wirkendem Anodendraht. Als Kathode dient eine dünne, auf die Innenwand des Kunststoffzylinders aufgebrachte Schicht aus einer luftäquivalenten, elektrisch leitenden Masse. Unter der Voraussetzung, daß die Kammer im Bereich der direkten Proportionalität betrieben wird, sind für Kammern mit Gasverstärkung bezüglich der Energieabhängigkeit die gleichen Gesichtspunkte maßgebend wie für normale, im Sätigungsgebiet arbeitende Ionisationskammern. Eine Empfindlichkeitssteigerung ist insbesondere für die Betastrahlendosimetrie erstrebenswert, da hier die Kammerabmessungen ohnehin (Bragg-Gray-Prinzip) klein gehalten werden müssen.
  • An Nachteilen weist die bekannte Gasverstärkungskammer hier trotz konstanter Spannung im Laufe der Zeit stärkere Änderungen der Gasverstärkung auf, da die Kunststoffe infolge des makromolekularen Gefüges nicht vollkommen gas- und dampfdicht sind und das verwendete Kunststoffrohr infolge seines niedrigen Erweichungspunktes vor der Füllung nicht wirksam ausgeheizt werden kann. Weiterhin ist der Detektor infolge der Zylindergeometrie, besonders im Gebiet kleiner Quantenenergien, stark von der Richtung der einfallenden Strahlung abhängig. Andererseits hängt bei der gewählten Zylindergeometrie die Gasverstärkung bei konstanter Spannung stark von der Anzahl der pro Volumeinheit im Gasraum befindlichen Gas- oder Dampfmoleküle und die Zahl der wirksamen Moleküle von der starken Adsorption an der graphithaltigen Kathodenschicht ab. Der Detektor besitzt also infolge der Temperaturabhängigkeit der Dampf- bzw. Gasadsorption eine recht beträchtliche Temperaturabhängigkeit der Gasverstärkung und damit auch der Dosisempfindlichkeit, abgesehen von seiner geringen Lebensdauer.
  • Diese Nachteile werden nun bei einer empfindlichen, energie- und richtungsunabhängigen, mit Gasverstärkung im Proportionalbereich arbeitenden lonisationskammer zur Messung der Dosis uiid,/oder Dosisleistung von Röntgen- und Gammastrahlen erfindungsgemäß dadurch behoben, daß die Kammerhülle in an sich bekannter Weise annährend kugelförmig ausgeführt ist, aus einem unterluftäquivalenten Lithium-Beryllium-Borat-Glas besteht und mit überluftäquivalentem Dampf, Gas oder einem Gemisch aus beiden, dessen effektive Ordnungszahl bei 8 ... 10 liegt, gefüllt ist.
  • Um einen gasdichten Abschluß des Ionisationsvolumens zu erreichen, ist es bekannt als Wandmaterial ein aus Bortioxyd bestehendes, näherungsweise luftäquivalentes Glas zu verwenden. Dieses Glas besitzt jedoch den Nachteil, daß es stark hygroskopisch ist.
  • Die Kugelgeometrie der Kammer besitzt gegenüber der bisher verwendeten Zylindergeometrie eine Reihe von Vorteilen, die unter anderem in einer weitestgehend richtungsunabhängigen Dosisempfindlichkeit bestehen. Technologisch gesehen ist dabei das Blasen von Glaskugeln einfacher als das Ziehen zylindrischer Rohre mit genau definiertem und gleichbleibendem Radius. Geringe Abweichungen von der exakten Kugelgeometrie haben nur geringen Einfuß auf die Gasverstärkung. Die Gasverstärkung durchläuft bei der Kugelgeometrie und konstanter Spannung in Abhängigkeit vom Produkt aus Dampfdichte @3G und Innenradius der als Anode und Sammelelektrode verwendeten Kugel ein Maximum. In einem bekannten zylindrischen Detektor nimmt die Gasverstärkung bei konstanter Spannung demgegenüber mit wachsender Gas- bzw. Dampfdichte QG und wachsendem Radius des Anodendrahtes stark ab. Da ferner die Gasverstärkung bei der Kugelgeometrie unabhängig vom Kathodenradius ist, liefert die Kugelgeometrie eine bessere Reproduzierbarkeit bei der Herstellung. Die Lage des genannten Maximums bei der Ionisationskammer nach der Erfindung hängt auch noch von der angelegten Spannung ab, die leicht so gewählt werden kann, daß der in Frage kommende Spannungsbereich in der Nähe des Maximums liegt. In diesem Bereich existiert daher nur eine geringe Abhängigkeit der Gasverstärkung von der Dichte des Füllgases bzw. Fülldampfes. Daher wird auch der von der Gas-bzw. Dampfadsorption an der Innenwand der Kammer herrührende Anteil der Temperaturabhängigkeit der Gasverstärkung mit herabgesetzt.
  • Ein weiterer Vorteil der Kugelgeometrie liegt darin, daß die zur Einstellung eines bestimmten Gasverstärkungsfaktors erforderliche Spannung und Steilheit der Gasverstärkungs-Spannungs-Kennlinie kleiner ist als bei einem zylindrischen Detektor bei gleichem Durchmesser des Anodendrahtes und bei gleicher Füllung wie gleichem Fülldruck. Unter Steilheit wird dabei die relative Änderung der Gasverstärkung bei einer bestimmten relativen Änderung der angelegten Spannung verstanden. Geringe Steilheit bedeutet also verringerte Spannungsabhängigkeit und Störanfälligkeit. Diese Steilheit liegt bei einem Gasverstärkungsfaktor von 101 in der Größenordnung von 10 ... 20. Gut stabilisierte Spannungsquellen sind deshalb nur vorteilhaft.
  • Damit nun der für die Stabilisierung erforderliche Aufwand vermindert werden kann ist eine Verkleinerung der Steilheit der Gasverstärkungs-Spannungs-@;.ea-ihnie von großer praktischer Bedeutung, wie sie -.;.i der Kugelgeometrie erreichbar ist.
  • Zur Füllung des Detektors eignen sich prinzipiell alle für Proportionalzählrohre erprobten Dämpfe, Gase oder derer. Gemische. Damit nun aber die anzustrebende überluftäquivalenz der Füllung mit einer effektiven Ordnungszahl von 8 ... 10 erreicht wird, ist vorzugsweise eine Füllung mit Neon unter Zusatz eines Löschdampfes. z. B. i-Butan, angebracht.
  • Das nach der Erfindung benutzte Glas als Wandmaterial gewährleistet. einen völlig gas- und dampfdichten Abschluß. An der Innenwand adsorbierte Gasmoleküle sind durch Ausheizen vor dem Füllen leicht zu entfernen. Zusammensetzung des Füllgases bzw. Fülldampfes und Gasverstärkung bei konstanter Spannung ändern sich daher im Laufe der Zeit nicht mehr.
  • Bei einem Ausführungsbeispiel ist als Wandmatrial ein an sich für andere Zwecke bekanntes Glas verwendet worden, das sich aus 82 Gewichtsprozent Bortrioxyd (B,0.), 13,6 Gewichtsprozent Lithiumoxyd (Li20) und 4,4. Gewichtsprozent Berylliumoxyd (Be0) zusammensetzt. Ein solches Glas ist beständig, läßt sich auch zu Kugeln blasen und kann mit bekannten Einschmelzgläsern vakuumdicht verbunden werden.
  • Der Erstarrungspunkt liegt bei etwa 450° C. Die im Vergleich zu Silikatgläsern große elektrische Leitfähigkeit bietet die Möglichkeit, nur noch Außenkathoden zu benutzen (an Stelle von Innenkathoden).
  • Aus Berechnungen geht hervor, daß die effektive Ordnungszahl des Glases Z@.ff = 7,3 beträgt. Das bedeutet, daß das Glas etwas unterluftäquivalent ist. Bei gleichzeitiger Verwendung einer demgegenüber etwas überluftäquivalenten Füllung mit einer effektiven Ordnungszahl Zoff = 8 ... 10 ergibt sich wegen der mit abnehmender Ordnungszahl des Wandmaterials abnehmenden Adsorption der Primärstrahlung in der Wand des Detektors eine Ausdehnung des nutzbaren Energiebereiches in Richtung kleiner Energien.
  • Eine weitere Verbesserung der Energieunabhängigkeit im Gebiet sehr niedriger Quantenenergien kann in weiterer Ausbildung der Erfindung durch Aufbringen, z. B. durch Aufdampfen einer sehr dünnen Schicht mit einem Flächengewicht der Größenordnung 0,05 ... 1 mg/cm° aus Aluminium, Kupfer oder Nickel auf die Innenwand des Detektor erreicht werden. Diese Schicht darf allerdings nur sehr dünn sein. damit die gewünschte Vergrößerung der Empfindlichkeit nur bei sehr kleinen Energien auftritt.
  • In den Zeichnungen sind nur Ausführungsbeispiele zur Erläuterung des Erfindungsgedankens dargestellt. Es zeigt Fig. 1 das Verhältnis V der Dosisempfindlichkeiten (mit 2Lh(i multiplziert) verschiedener Kammern zu einer Standardkammer gleichen Ionisationsvolumens in Abhängigkeit von der Quantenenergie E für monoenergetische Strahlen, wobei nL die Dichte der Luft unter Normalbedingungen und no die Dichte des Füllgases bzw. Fülldampfes der jeweils betrachteten Kammer bedeutet, Fig. 2 und 3 verschiedene, mögliche Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Ionisationskammer. Die Kurve 1 läßt in Fig. 1 den Funktionsverlauf bzw. die Energieabhängigkeit für eine Kammer aus Silikatglas erkennen, die für dosimetrische Zwecke unbrauchbar ist. Die Standard-Ionendosis ist bekanntlich auf die in einem bestimmten Luftvolumen erzeugte Ionisierung bezogen, und die Absorption von Gammastrahlen hängt stark von der Ordnungszahl des jeweiligen Stoffes ab. Demzufolge besitzen lonisationskammern aus überluftäquivalentenn Wandmaterial eine unerwünschte starke Energieabhängigkeit der Dosisempfindlichkeit.
  • Kurve 2 stellt die Energieabhängigkeit der Dosisempfindlichkeit einer Standard-Ionisationskammer dar. Da aus Gründen der mechanischen Haltbarkeit und auch wegen des bei zu dünnen Wänden im Gebiet hoher Quantenenergie auftretenden Empfindlichkeitsverlustes nicht beliebig kleine Wandstärken verwendet werden können, geht unter Berücksichtigung der Primärabsorption die Kurve 2 in die Kurve 3 für einen luftäquivalenten Detektor von endlicher Wanddicke über. Die Empfindlichkeitsabnahme mit kleiner werdender Energie ist um so stärker ausgeprägt, je größer die Ordnungszahl des Wandmaterials ist.
  • Kurve 4 stellt die Energieabhängigkeit einer Ionisationskammer mit einer etwas unterluftäquivalenten Wand (effektive Ordnungszahl des Wandmaterials Zw < effektive Ordnungszahl der Luft Z,) und mit einer etwas überluftäquivalenten Füllung (effektive Ordnungszahl des Fülldampfes Zr > ZZ) dar, bei vernachlässigter Primärabsorption in der Wand. Wegen Z,p, < ZZ nimmt mit abnehmender Energie die Dosisempfindlichkeit zunächst in geringem Maße mit ab, für genügend kleine Energien erfolgt wegen ZF >Z, wieder eine Zunahme. Dieser Empfindlichkeitsanstieg wird durch die Primärabsorption der Strahlung in der Kammerwand kompensiert, wie Kurve 5 zeigt.
  • Der Vergleich der Kurven 3 und 5 läßt erkennen, daß die Kombination »unterluftäquivalente Wandüberluftäquivale:-te Füllung« bei kleinerem Energiefehler eine Messung bis zu niedrigeren Energien zuläßt als die Kombination einer luftäquivalenten Wand mit luftäquivalenter Füllung.
  • In Kurve 6 ist die Wirkung einer gemäß Weiterbildung der Erfindung auf die Innenwand des Detektors aufgetragenen, vorzugsweise aufgedampften dünnen Schicht von beispielsweise 0,05 ... 1 mg/cm- Flächengewicht aus Aluminium, Kupfer oder Nickel dargestellt, die eine verbesserte Energieunabhängigkeit bei sehr niedrigen Quantenenergien ergibt. Sie beruht darauf, daß bei nicht zu hohen Fülldrucken der Größenordnung l00... 300 Torr und bei nicht zu großen Kammerabmessungen der Anteil der von den in der Wand gebildeten Sekundärelektronen hervorgerufenen Ionisation gegenüber dem Gasanteil selbst bei sehr kleinen Quantenenergien noch nicht vernachläßigbar ist und daß dieser Wandanteil mit wachsender Ordnungszahl der sekundärelektronenerzeugenden Schicht stark zunimmt. Da die gewünschte Empfindlichkeitsverbesserung nur bei kleinen Energien auftreten soll, darf diese Innendicke nur sehr dünn sein.
  • Gemäß Fig. 2 besteht die Kugelkammer 7 aus dem Lithinm-Beryllium-Borat-Glas. Die Wandstärke beträgt 0,3 ... 0,6 mm. Die Wandstärke beinflußt Lage und Höhe des Maximums der in Fig. 1 dargestellten Energieabhängigkeitskurven 5 und 6. Die günstige Wandstärke hängt von Art und Druck des Füllgases sowie vom Durchmesser der Kugel 7 ab. An die Kugel 7 ist ein zylindrischer Hals 8 aus einem bekannten Einschnelzglas angeblasen, der bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform eine zentrische, liefe Einstülpung besitzt. Die Zuführung der Anodenspannung zur Sammelelektrode, die entweder die Form einer kleinen, im Mittelpurkt der Kugcl7 angeordneLen Kugel 10 oder die Form einer Schleife 11 (Fig. 3) aus dünnem Wolframdraht besitzt, erfolgt über einen Anschlußdraht 12, der vakuumdicht- in den zylindrischen Hals 8 eingeschmolzen ist. Die als Sammelelektrode dienende Anode 11 kann in bekannter Weise aus mehreren Schleifen bestehen. Als Kathode wird entweder eine leitende Schicht 13 aus Graphit auf der Außenwand oder eine sehr dünne Schicht 14 (Fig. 3) aus Aluminium, Nickel oder Kupfer auf der Innenwand der Kugel 7 verwendet. Die Schicht 14 dient dabei gleichzeitig zur Vergrößerung der Dosisempfindlichkeit im Gebiet kleiner Quantenenergien. Es ist ferner möglich, gleichzeitig die metallische Schicht 14 und die Schicht 13 anzubringen, wobei die Schicht 13 als Kathode dient. Um den Detektor mechanisch zu schützen, kann die Kugel 7 nach Auftragen der Kathodenschicht 13 noch mit einem Überzug aus Lack oder Kunststoff versehen werden.
  • Der Hals 8 ist mit elektrisch leitenden ringförmigen Belegungen 15 und 16 versehen, die durch eine oder mehrere leitende metallische Einschmelzungen 17 elektrisch miteinander verbunden sind. Die Belegungen 15 und 16 dienen gleichzeitig als Schutzringe und verhindern den direkten Ladungs- bzw. Stromtransport über die Glasoberflächen zwischen Kathode 13 bzw. 14 und Anodenzuführung 12 (Sammelelektrode).
  • Die elektronischen Hilfsmittel zur Messung der Dosisleistung, z. B. durch Messung des Spannungsabfalles über einen mit der Sammelelektrode verbundenen hochohmigen Widerstand, oder zur Messung der Dosis, z. B. durch Bestimmung der Ladespannung eines mit der Sammelelektrode verbundenen Kondensators, sind allgemein bekannt und bedürfen daher nicht der näheren Erläuterung.
  • Ionisationskammern mit Gasverstärkung gemäß Erfindung können nach einem weiteren Ausführungsbeispiel so aufgebaut sein, daß sie mit Vorteil auch zur Messung der Dosis bzw. Dosisleistung von Betastrahlen verwendet werden können. Zu diesem Zweck ist die Wandstärke mindestens eines Teils der Oberfläche der Kuge17 sehr dünn zu halten. Unter gewissen Umständen erscheint es herstellungsmäßig einfacher, die Ionisationskammer nach Art der bekannten Endfensterzählrohre aufzubauen, um sie zusätzlich für die Betastrahlendosimetrie verwenden zu können. Es ist dabei nur erforderlich, die als Sammelelektrode dienende Anode durch einen oder mehrere Schutzringe potentialmäßig zu schützen und den Durchmesser der Kammer etwa gleich der Länge des aktiven Volumens zu machen.
  • Wird der von den Endfensterzählrohren her bekannte zylindrische Kolben aus dem beschriebenen unterluftäquivalenten Glas und das Fenster aus einem geeigneten unterluftäquivalenten Kunststoff, z. B. aus Polytherephthalsäureester hergestellt, so erhält man bei Füllung mit einem etwas überluftäquivalenten Dampf oder Dampf-Gas-Gemisch für Röntgen- und Gammastrahlen durch Messung des Stromes bzw. der auf die Sammelelektrode fließenden Ladung eine energieunabhängige Dosisleistungs- bzw. Dosisanzeige. Bei energiereicher Gammastrahlung ist das Fenster dann mit einem Kunststoff niedriger Ordnungszahl zu bedecken, um auch bei Bestrahlung in axialer Richtung die Bedingung des Sekundär-Elektronengleichgewichtes zu erfüllen. Wird die Länge des aktiven Volumens etwa gleich dem Durchmesser des Zylinders gewählt, so erhält man eine für praktische Zwecke genügend kleine Richtungsabhängigkeit der Anzeige für Röntgen- und Gammastrahlen, da auch dieser Detektor näherungsweise kugelförmig ist.
  • Für Betastrahlung erhält man bei axialer Einstrahlung ebenfalls eine nur geringfügig von der Betastrahlenenergie abhängige Dosisempfmdlichkeit, da bei niedrigen Fülldrucken und bei den für Endfensterzählrohre üblichen kleinen Abmessungen die Bedingungen des Bragg-Gray-Prinzips für nicht zu weiche Betastrahlen gut erfüllt sind: Für Einstrahlung senkrecht zur Achse ist die Dosisemfindlichkeit infolge der Absorption der Betateilchen in der Glaswand kleiner. Für Betastrahlung muß daher bei der beschriebenen Ausführungsform auf die Richtungsunabhängigkeit der Anzeige verzichtet werden. Auf diese Weise erhält man einen Detektor, dessen Dosisempfindlichkeit für Röntgen-, Gamma- und Betastrahlen gleich und unabhängig von der Quanten-bzw. der Teilchenenergie und für Röntgen- und Gammastrahlung auch unabhängig von der Richtung der einfallenden Strahlung ist.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Empfindliche, energie- und richtungsunabhängige, mit Gasverstärkung im Proportionalbereich arbeitende Ionisationskammer zur Messung der Dosis und/oder Dosisleistung von Röntgen- und Gammastrahlen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammerhülle in an sich bekannter Weise annährend kugelförmig ausgeführt ist, aus einem unterluftäquivalentem Lithium Beryllium-Borat-Glas besteht und mit überluftäquivalentem Dampf, Gas oder einem Gemisch aus beiden, dessen effektive Ordnungszahl bei 8 ... 10 liegt, gefüllt ist.
  2. 2. Ionisationskammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenwand der Kammer mit einer dünnen Schicht aus Aluminium, Nickel oder Kupfer von einem Flächengewicht der Größenordnung 0,05 ... 1 mg/cm2 versehen ist.
  3. 3. Ionisationskammer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß unter Wahrung der angenäherten Kugelform die Kammer nach Art der bekannten Endfensterzählrohre ausgebildet, der Durchmesser etwa gleich der Länge des aktiven Volumens ist, das Fenster aus einem unterluftäquivalentem Kunststoff besteht und die als Sammelelektrode wirkende Anode mit einem oder mehreren Schutzringen umgeben ist.
  4. 4. Ionisationskammer nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das unterluftäquivalente Glas aus 82 Gewichtsprozent Bortrioxyd (B203), 13,6 Gewichtsprozent Lithiumoxyd (L20) und 4,4 Gewichtsprozent Berylliumoxyd (Be0) besteht. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1058163.
DEV20757A 1961-06-07 1961-06-07 Empfindliche energie- und richtungsunabhaengige, mit Gasverstaerkung im Proportionalbereich arbeitende Ionisationskammer Pending DE1156514B (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1240593B (de) * 1964-07-04 1967-05-18 Kernforschung Gmbh Ges Fuer Dosimeter fuer Quantenstrahlung mit einem Festkoerper-Messelement
EP0030929A1 (de) * 1979-03-12 1981-06-24 Österreichisches Forschungszentrum Seibersdorf Ges.m.b.H. Sekundärstandard-Ionisationskammer, insbesondere zur Messung der Energiedosis
DE4112086A1 (de) * 1990-04-17 1991-10-24 Oesterr Forsch Seibersdorf Sekundaerstandard-ionisationskammer zur messung von photonenstrahlung

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DE1058163B (de) * 1957-06-28 1959-05-27 Philips Nv Ionisationskammer

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