DE1142059B

DE1142059B - Schneckenpresse zum Verarbeiten, insbesondere zum Strangpressen, thermoplastischer Kunststoffe

Info

Publication number: DE1142059B
Application number: DEH33031A
Authority: DE
Inventors: Dr Rer Nat Ottmar Leuchs; Dr Rer Nat Alexander Meyer
Original assignee: Hackethal Draht Kabel Werke AG
Current assignee: Hackethal Draht Kabel Werke AG
Priority date: 1958-04-18
Filing date: 1958-04-18
Publication date: 1963-01-03

Description

Schneckenpresse zum Verarbeiten, insbesondere zum Strangpressen, thermoplastischer Kunststoffe Zum Verarbeiten thermoplastischer Kunststoffe, z. B. zum Aufpressen von Kunststoffisolierungen oder Umhüllungen auf elektrische Leitungen, werden in der Regel als Strangpressen arbeitende Schneckenpressen verwendet, in denen der Kunststoff gemischt, plastifiziert und danach durch den Spritzkopf ausgepreßt wird. Es ist bekannt, für diese Zwecke Strangpressen mit einer, zwei oder mehreren Schnecken zu verwenden. Neben einer gleichmäßigen Erwärmung durch die dem Kunststoff von außen durch das Gehäuse zugeführte oder durch Reihung im Kunststoff erzeugte Wärme ist für die Güte des ausgepreßten Erzeugnisses eine gute Durchmischung und Durchknetung, gegebenenfalls auch Gelierung des Kunststoffs maßgebend, der der Schneckenpresse in vorbehandelter Form als Streifen oder Granulat oder auch als Pulver zugeführt wird.
Um diese Anforderungen zu erfüllen, ist es bekannt, die Schnecken in verschiedener Weise auszubilden, z. B. den Durchmesser, die Steigung und die Gang tiefe der Schnecke stufenweise oder kontinuierlich über die Länge der Schnecke zu ändern. Ebenso ist es bekannt, die Schneckenpresse mit einer oder mehreren Schnecken auszurüsten, die entweder in gleicher oder entgegengesetzter Richtung umlaufen. Es ist außerdem bekannt, den gleichmäßigen Fluß der zu fördernden Masse in der Schneckenpresse dadurch zu verändern, daß die Gewindegänge der Schneckenschraube ein- oder mehrfach unterbrochen oder innerhalb der Schraubenkanäle den Massenfluß umlenkende Körper angeordnet sind. Zu dem gleichen Zweck sind auch die Förderschnecken in mehrere Teile aufgeteilt worden, die in verschiedener Versetzung zusammengefügt werden können. Es ist ferner bekannt, die Förderschnecke einer Schneckenpresse in abwechselnden Abschnitten ein- und zweigängig auszubilden. Schließlich sind auch in den Massestrom Staustellen eingeschaltet worden, z. B. durch eingesetzte Lochscheiben oder Siebe oder durch eine entsprechende Ausgestaltung der Schnecke.
Abgesehen davon, daß die beschriebenen Maßnahmen häufig zu einer sehr komplizierten Ausbildung der Schneckenpressen führen, setzen insbesondere die Staustellen die Förderleistung der Schneckenpressen erheblich herab, ohne dabei die sichere Gewähr für ein einwandfreies Erzeugnis zu geben.
Die Erfindung betrifft nun ebenfalls eine Schnecken presse zur Verarbeitung, insbesondere zum Strangpressen, thermoplastischer Kunststoffe mit einer ein-oder mehrgängigen Förderschnecke, deren Gewindegänge ein- oder mehrfach unterbrochen sind. Gemäß der Erfindung sind der oder die Gewindegänge an den Unterbrechungsstellen gegeneinander um einen Teil der Ganghöhe versetzt. Die Erfindung ermöglicht eine einfache Ausbildung der Schneckenpresse mit staufreier Förderung des zu verarbeitenden Kunststoffes und eine erhebliche Leistungssteigerung.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Schnecke gemäß der Erfindung dargestellt. Darin bezeichnet 1 den Schneckenkern, 2 den Gewindegang der Schnecke. Gemäß der Erfindung ist dieser Gewindegang an der Stelle 3 unterbrochen und um den Teil 4 der Ganghöhe versetzt.
Die Unterteilung und die Versetzung des Gewindeganges können über die Länge der Schnecke auch mehrfach wiederholt werden, wobei die Teile des Gewindeganges an den verschiedenen Unterbrechungsstellen unterschiedlich weit gegeneinander versetzt werden können. Vorteilhaft sind die versetzten Teile des Gewindeganges so angeordnet, daß sie einander an den Unterbrechungsstellen in der Umfangsrichtung der Schnecke um ein kurzes Stück übergreifen. Die Schnecke gemäß der Erfindung läßt sich in einfacher Weise so herstellen, daß sie in der Längsrichtung so unterteilt ist, daß die Teile an den Unterbrechungsstellen der Gewindegänge zusammensetzbar sind. Damit wird gleichzeitig der Vorteil erzielt, daß die Versetzung der Gewindegänge gegeneinander unterschiedlich einstellbar ist.
Die Schnecke gemäß der Erfindung läßt sich ebenso wie bei Schneckenpressen mit einer Schnecke auch bei Pressen mit zwei oder mehr Schnecken verwenden.
Es hat sich gezeigt, daß mit der Schneckenpresse gemäß der Erfindung im Vergleich mit einer gleichartigen Schneckenpresse üblicher Bauart ein gut durchgearbeiteter Kunststoff, d. h. eine schnelle und gleichmäßige Erwärmung und Gelierung des thermoplastischen Kunststoffs auch bei höheren Drehzahlen erreicht werden kann, bei denen das Ergebnis der üblichen Schneckenpresse nicht mehr brauchbar ist.
So ließ sich beispielsweise bei einer Presse mit der üblichen Schnecke mit durchgehendem Gewindegang ein brauchbares Erzeugnis nur bis zu einer maximalen Schneckendrehzahl von etwa 50 Umdrehungen je Minute erzielen. Sie lieferte bei dieser Schneckendrehzahl in einer bestimmten Zeit etwa 60 kg gut durch gearbeitete gleichmäßige Masse. Bei höheren Drehzahlen war das Erzeugnis ungleichmäßig und infolgedessen unbrauchbar. Bei Verwendung einer Schnecke gemäß der Erfindung lieferte dagegen die gleiche Presse auch bei höheren Drehzahlen ein einwandfreies Erzeugnis, z. B. bei 80 Schneckenumdrehungen je Minute in der gleichen Zeit 87 kg gut durchgearbeitete gleichmäßige Masse.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Schneckenpresse zum Verarbeiten, insbesondere zum Strangpressen, thermoplastischer Kunststoffe mit einer oder mehreren ein- oder mehrgängigen Förderschnecken, deren Gewindegänge ein- oder mehrfach unterbrochen sind, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Gewindegänge an den Unterbrechungsstellen gegeneinander um einen Teil der Ganghöhe versetzt sind.
2. Schneckenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindegänge der Schnecke bei mehrfacher Unterteilung in unterschiedlichem Maße gegeneinander versetzt sind.
3. Schneckenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Gewindegänge an den Unterbrechungsstellen in der Umfangsrichtung der Schnecke übereinandergreifen.
4. Schneckenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnecke in mehrere Teile aufgeteilt ist und daß die einzelnen Teile an den Unterbrechungsstellen der Gewindegänge in verschiedener Versetzung zusammensetzbar sind.
5. Schneckenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindegänge an den Unterbrechungsstellen schneidenartig ausgebildet sind. ~~~~~~~ In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 402 879, 907 994; USA.-Patentschrift Nr. 1 886 592.