DE923163C

DE923163C - Strangpresse fuer organische Kunststoffe, besonders thermoplastische Kunststoffe

Info

Publication number: DE923163C
Application number: DES19301D
Authority: DE
Inventors: Roberto Dr-Ing Colombo
Original assignee: LAVORAZIONE MAT PLAST
Current assignee: LAVORAZIONE MAT PLAST
Priority date: 1942-09-18
Filing date: 1943-10-17
Publication date: 1955-02-03
Also published as: BE453001A

Description

(WiGBl. S. 175)

AUSGEGEBEN AM 3. FEBRUAR 1955

S19301 XII139a

Kunststoffe

Zur Herstellung von endlosen Profilstücken und Rohren durch Spritzen aus organischen Kunststoffen in geschmolzenem oder breiförmigem Zustand ist es in einzelnen Fällen notwendig, daß die im allgemeinen durch Schnecken erzeugte Vorschubkraft sehr groß ist, um die bei der Berührung mit den Wänden der Schnecke und des Mundstücks erzeugte Reibung zu überwinden. In diesen Fällen neigt der Kunststoff dazu, an den Schnecken haftenzubleiben, wodurch zylindrische Blöcke entstehen, die sich mit derselben Geschwindigkeit wie die Schnecken drehen, ohne sich in der Maschine weiter vorwärts zu schieben. Diese Erscheinung tritt sehr häufig auf, wenn Thermoplaste bei ihrem Erweichungspunkt sehr nahe liegenden Temperaturen verarbeitet werden.

Es ist versucht worden, dieser Unzuträglichkeit Herr zu werden oder sie wenigstens abzuschwächen, indem Hemmglieder im Zylindermantel oder Mittel zur Abkühlung des Kunststoffes in der Nähe der Eintrittsöffnung und zu seiner allmählichen Erwärmung während des Durchlaufens der Schnecken bis auf den Schmelzpunkt vorgesehen wurden. Mit diesen Maßnahmen wurden aber praktisch keine befriedigenden Ergebnisse erzielt, weil der Weg des Kunststoffes in der Maschine aus baulichen Gründen

ziemlich kurz ist und es daher nicht gelingt, die Masse zu homogenisieren, wodurch eine Ungleichförmigkeit des Profilstücks am Austritt aus dem Mundstück entsteht. Werden nun noch plastifizierende Mittel oder Flüssigkeiten im allgemeinen in die zu ziehende Masse einverleibt, so können sich diese nicht gleichförmig mit dem festen Kunststoff vermischen und gelangen später an die Oberfläche des Profilstücks. Dasselbe tritt ein, wenn der Masse ίο in üblicher Weise Füll- oder Farbstoffe zugesetzt werden.

Die Erfindung bezweckt, diese Unzutr'äglichkeiten vollkommen dadurch auszuschalten, daß die Strangpresse eine mittlere und eine Reihe sie um-¹S gebender Schnecken aufweist, deren Gewinde in das Gewinde der mittleren Schnecke eingreifen. Durch diese Anordnung wird der Weg der Kunststoffmasse durch die Maischine erheblich verlängert und der Kunststoff zu dauernden Richtungsänderungen gezwungen, so daß eine vollkommene Homogenisierung der Masse erzielt wird, wobei die Masse Zeit genug hat, die genaue Schmelz- oder Gelatiniertemperatur zu erreichen. Außerdem wird verhütet, daß der Kunststoff einen einheitlichen Körper mit den Schnecken bilden kann, dadurch wird ein regelrechter Vorschub dieses Stoffes gegen das Mundstück hin gewährleistet.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Strangpresse dargestellt; darin zeigt

Fig. ι einen axialen Teilschnitt nach der Linie A-B der Fig. 2,

Fig. 2 einen Querschnitt nach der Linie C-D der Fig. i.

In der Zeichnung ist mit ι der Zylindermantel der Strangpresse bezeichnet, in dessen Innenwand vier zylindrische, um aö° gegeneinander versetzte Nischen 2 ausgenommen sind. In der Achse des Zylindermantels ι ist eine mittlere Schnecke 3 drehbar eingebaut, und in die Nischen 2 sind vier Schnecken 4 eingesetzt, deren Gewinde in das der mittleren Schnecke eingreifen.

Der zu verarbeitende Kunststoff wird, wie bekannt, mit einem nicht dargestellten Trichter in ein Ende des Zylindermantels eingefüllt und von den Schnecken 3 und 4 erfaßt, die gleichsinnig in Umdrehung versetzt werden; auf diese Weise wird der Kunststoff im Zylindermantel 1 vorgeschoben, wobei er einen schraubenförmigen, sich parallel zu den Wänden der aufeinanderfolgenden Nischen 2 abrollenden Weg verfolgt, der durch die Pfeile in Fig. 2 angezeigt ist. Bei einem der Steigung der Schneckengewinde entsprechenden Vorschub ist der Kunststoff gezwungen, einen Weg zurückzulegen, dessen Länge im wesentlichen der Summe der Nischenwandbreiten gleich ist, und auf diesem Weg zu wiederholten Richtungsänderungen genötigt.

Hierdurch wird eine innige Vermischung der Massenbestandteile bis zum Austritt aus dem Mundstück erreicht. Die erhebliche Verlängerung des Weges ermöglicht ferner eine leichte Regelung der Temperatur und des Druckes, derart, daß Unregelmäßigkeiten des Kunststoffvorschubs vermieden werden, der in dem Mundstück in den für das Ziehen besten Bedingungen ankommt.

Vorteilhafterweise wird der Durchmesser der mittleren Schnecke größer gehalten als der der äußeren Schnecken, so daß infolge der größeren Umfangsgeschwindigkeit der mittleren Schnecke gegenüber der der äußeren Schnecken eine Streckung der Masse erzielt und damit die Homogenisierung verbessert wird.

Im allgemeinen ist es notwendig, die Verdichtung des Kunststoffes von der Einfüllöffnung der Maschine zur Austrittsöffnung hin erheblich zu verstärken. Dies kann auf verschiedene Weise geschehen. Zum Beispiel können die mittleren und äußeren Schnecken mit abnehmender Steigung ausgebildet sein, so daß die Durchtrittsweite vom Anfang bis zum Ende des Weges allmählich abnimmt, oder die Schnecken sind kegelförmig ausgebildet, in welchem Fall ihre Achse im Kegelwinkel geneigt ist, oder es können beide Anordnungen verbunden, d. h. die Schnecken kegelförmig mit abnehmender Steigung ausgebildet sein. Eine letzte Möglichkeit ist folgende: Die Schnecken sind in mehrere Abschnitte, z. B. drei, unterteilt. Im ersten Abschnitt ist eine bestimmte eingängige Steigung, im zweiten eine kleinere zweigängige und im dritten eine noch kleinere dreigängige Steigung vorgesehen. Auf diese Weise werden zwei Vorteile erzielt: einmal eine erhebliche Verdichtung des Kunststoffes von der Füllöffnung bis zum Mundstück und dann eine unbedingte Gleichförmigkeit des gespritzten Kunststoffes, wodurch ein einwandfreies Profilstück gewährleistet wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Strangpresse für organische -Kunststoffe, besonders thermoplastische Kunststoffe, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine mittlere Schnecke (3) und eine Reihe sie im Kreise umgebender Schnecken (4) aufweist, deren Gewinde in das der mittleren Schnecke (3) eingreifen.

2. Strangpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnecken eine von der Einfüllöffnung zum Mundstück hin abnehmende Steigung besitzen.

3. Strangpresse nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnecken kegelförmig mit der kleineren Basis auf der Seite des Mundstücks ausgebildet sind und die Achsen der äußeren Schnecken mit der Achse der mittleren Schnecke einen dem Kegelwinkel gleichen Winkel bilden.

4. Strangpresse nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die kegelförmigen Schnecken eine von der Einfüllöffnung zum Mundstück hin abnehmende Steigung aufweisen.

5. Strangpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der mittleren Schnecke (3) größer ist als der der äußeren Schnecken (4).

6. Strangpresse nach Anspruch 1 bis 5, da-

durch gekennzeichnet, daß die Schnecken in Abschnitte unterteilt sind, wobei die Steigung eines Abschnitts kleiner ist als die des vorhergehenden, während die Gewindegänge von einem Abschnitt zum anderen zunehmen.

7. Strangpresse nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die äußeren Schnecken (4) in zylindrische oder kegelförmige, in der Innenwand des Zylindermantels (1) ausgenommene Nischen (2) angeordnet sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

1 9585 1.55