DE1141417B - Gezogenes Tafelglas - Google Patents

Description

• Gezogenes Tafelglas Zusatz zum Patent 1103 527 Die Erfindung bezieht sich auf gezogenes Tafelglas mit gleichmäßigen Lichtabsorptionseigenschaften im Spektrum zwischen 440 und 660 m#t, das zur Verwendung als Glas für Fernsehbetrachtung geeignet ist, und eine Zusammensetzung gemäß Patent 1103 527 hat.
• Das in Tiegeln gewöhnlich durchgeführte Einschmelzen eines einer bestimmten Formel entsprechenden Gemenges kann für die Herstellung von Spezial. gläsern nur periodisch erfolgen und ist daher nicht geeignet für Massenanfertigung, z. B. auf üblichen Glaswalzmaschinen, nicht zu teurer Produkte genau überwachter Qualität und erstrebter physikalischer Eigenschaften, wie sie insbesondere für scharfe Bildwiedergabe auf einem Fernsehschirm für Stirnflächengläser verlangt werden, deren lineare Wärmeausdehnungskoeffizienten über einen großen Temperaturbereich denjenigen von Legierungen, z. B. Chromeisenlegierungen von Metallröhrenmänteln, zwecks dauerhafter und vakuumdichter, unmittelbarer Verbindung Glas/Metallsorgfältig abgestimmt sein müssen, d. h. gleich groß oder kleiner als diejenigen der Legierungen sind. Für eine derartige Kombination sind bei Fernsehröhren Stirnflächen neutraler Färbung mit verhältnismäßig gleichförmiger Farb- und Lichtabsorption im Spektrum zwischen 440 und 660 m#t für hervorragende Bildwiedergabe, besonders hinsichtlich der Konturen und Kontraste erwünscht.
• Leicht verfügbar und verhältnismäßig billig ist hierfür eine Legierung aus 17 Gewichtsprozent Chrom und 83 Gewichtsprozent Eisen. Für diese eignet sich für Kombination in Fernsehröhren das erfindungsgemäße, kontinuierlich gezogene Tafelglas, das die erwünschten optischen Eigenschaften für die erstrebte Farb- und Lichtabsorption besitzt.
• Dieses zu ziehende Tafelglas kann gemäß Patent 1 103 527 aus einem Gemenge folgender Zusammensetzung bereitet werden

  Bestandteil Gewichtsteile

  Sand .......................... 1000

  Natriumcarbonat . . . . . . . . . . . . . . . 407,1

  Kalkstein ...................... 86,3

  Dolomit ....................... 198,9

  Aplit .......................... 197,7

  Rohes Natriumsulfat . . . . .. . . . . . . 50,0

  Arsenoxyd (As203) . . . . . . . . . . . . . . 3,0

  Eisenoxyd (Fez03) . . . . . . . . . . . . . . 0,1

  Kohlenstoff .................... 1,0

  Kobaltoxyd .. . ................. 0,04

  Nickeloxyd .................... 0,30

  Nach dem üblichen Schmelzen, Läutern und Ziehen ergibt sich die Endanalyse mit:

  Bestandteil Gewichtsteile

  Si02 ............................ 69,23

  Na20 ........................... 16,68

  Ca0 ............................ 7,44

  Mg0 ............................ 2,67

  A1203 ........................... 3,04

  NaCI............................ 0;14

  NazS04.......................... 0,63

  As205 ........................... 0,05

  Fez03 ........................... 0;10

  Co0 ............................ 0,003

  Ni0 ............................ 0,018

  Zulässig sind Abweichungen je nach der Zusammensetzung der Rohbestandteile des Gemenges, wobei jedoch Glasmassen gemäß dem Patent 1 103 527 bevorzugt werden, da diese bei den Arbeitstemperaturen weit geringere Neigung zur Entglasung, gegenüber Witterungseinflüssen höheren Widerstand und äußerst günstige Viskosität in dem beim Ziehen einzuhaltenden Temperaturbereich besitzen. Glassorten mit einer anderen, innerhalb der nachstehend angeführten breiten Grenzwerte liegenden Zusammensetzung sind ebenfalls gut geeignet zum Verarbeiten mit der eingangs gegebenen Legierung aus 83 Gewichtsprozent Eisen und 17 Gewichtsprozent Chrom auf Grund ihrer gut zueinander abgestimmten linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten und ihrer neutralen Färbung. Auch ihre Beständigkeit gegen Witterungseinflüsse, Entglasungserscheinungen und ihre Viskositätseigenschaften sind annehmbar.
• Die Grenzwerte für die erfindungsgemäßen Glasmassen sind folgende:

  Bestandteil Gewichtsprozent

  S'02 ..................... 60 bis 75

  Alkalioxyde (enthaltend

  Na20 und nicht mehr als

  7 °/e K20 und/oder 3 e/e

  Li20 als Ersatz für Na20) 13 bis 20

  Ca0 . . . . . . . . . . . . . . . . 2 bis 14

  Mg0 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0 bis 6

  A1203 . . . . . . . . . . . . . . . . . 0 bis 6

  Fe203 .................... 0,02 bis 0,30

  Co0 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,001 bis 0,01

  N'0 ..................... das 5-bis

  8fache der

  Menge an

  Co0

  NaCl, Na2S04 und As 205 ... Rest

  Die Beträge für Si02, Ca0, Mg0 und A1203 können in weiten Grenzen gewählt werden; ihre Kombination muß aber zu dem erstrebten Endergebnis hinsichtlich der vorgeschriebenen Eigenschaften führen. So dürfen Si02 und A1203 insgesamt nicht weniger als 66 Gewichtsprozent und nicht mehr als 76 Gewichtsprozent und Ca0 und Mg0 nicht weniger als 6 Gewichtsprozent und nicht mehr als 15 Gewichtsprozent der Glasmasse ausmachen.
• Die Alkahmetalloxyde erhöhen die Fließfähigkeit der Glasschmelzen und verleihen dem fertigen Glas die hohe Ausdehnungseigenschaft. Lithium- oder Kaliumoxyd können je nach entsprechender Abstimmung mit gleichem Erfolg an Stelle von Natriumoxyd ,eingesetzt werden.
• S'02 ist der hauptsächliche Glasbildner; es erhöhen Ca0 und Mg0 die Dauerhaftigkeit, Unlöslichkeit und Wasserfestigkeit des Glases, und A1203 regelt das Verhältnis von Viskosität zur Temperatur in günstiger Weise in dem eingehaltenen Temperaturbereich bei der Verarbeitung. Die übrigen Bestandteile variieren hauptsächlich die Endeigenschaften je nach Erfordernis.
• Ein gemäß der Erfindung gezogenes Tafelglas besitzt bei einer Stärke von 5,33 bis 5,71 mm folgende kennzeichnende Eigenschaften:

  Brechungsindex nD .............................. 1,5118

  Spezifisches Gewicht (g/cm3) ....... . . . . . . . . . . . . . . 2,523

  Wärmeausdehnung (linear) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9,56 - 10-8 je °C (25 bis 300°C)

  10,49 - 10-8 je °C (25 bis 500°C)

  Erweichungspunkt (10',11b Poise) .. . . .. .. .. . . . .. ... 706,2°C

  Glühpunkt (1013,4 Poise) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 523,7'C

  Streckpunkt (10148 Poise) . ... . . . .. . ... ....... 490,5°C

  Glühbereich (1012,s bis 1015,2 Poise) . . . . . . . . . . . . . . . 535,0 bis 473,8°C

  Durchlässigkeit für sichtbares Licht . . . . . . . . . . . . . . . 63 bis 69 8/e (im Durchschnitt zwischen

  440 und 660 m#t)

  Farbe ....... » ................................. Neutralgrau

  Durchlässigkeits- und Dreifarbenkoeffizienten

  Leuchtmittel »C« 7000 K° Phosphor

  Lichtdurchlässigkeit ............................. 65,7 65,8

  X ............................................. 0,3080 0,3040

  Y ........:.................................... 0,3176 0,3185

  Vorherrschende Wellenlänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 498 m#t 502 m#t

  Erregungsreinheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,70/0 0,70/,

  Dreifarbenkoeffizienten der Leuchtmittel

  X ........................... - ............... 0,3101 0,3059

  Y ........................................... 0,3163 0,3167

  Gemäß der Erfindung werden gegenüber dem Patent 1 103 527 erweiterte Grenzbereiche unter Berücksichtigung einer spezifizierten Zusammensetzung für ein für Fernsehbetrachtung hervorragend geeignetes gezogenes Tafelglas angegeben.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Gezogenes Tafelglas mit gleichmäßigen Lichtabsorptionseigenschaften im Spektrum zwischen 440 und 660 m#t, das zur Verwendung als Glas zur Fernsehbetrachtung geeignet ist und eine Zusammensetzung gemäß Patent 1103 527 hat, dadurch gekennzeichnet, daß die im Patent 1103 527 genannten und dem Glas eine neutrale Färbung gebenden Komponenten Fe0, Co0, Ni0 folgende Anteile aufweisen: Bestandteil Gewichtsprozent Fe203 ................... 0,02 bis 0,30 Co0 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,001 bis 0,01 Ni0 .................... das 5-bis8fache der Menge an Co0 In Betracht gezogene Druckschriften: Dralle-Keppeler: »Die Glasfabrikation«, z. Band, 2. Auflage, 1931, S. 779; Dr. Jebsen-Marwedel: »Tafelglas«, 1950, S. 146/ 147; Dr. Rudolf Schmidt: »Der praktische Glasschmelzer«, 4. Auflage 1951, S. 108.