DE113239C - - Google Patents

Info

Publication number
DE113239C
DE113239C DENDAT113239D DE113239DA DE113239C DE 113239 C DE113239 C DE 113239C DE NDAT113239 D DENDAT113239 D DE NDAT113239D DE 113239D A DE113239D A DE 113239DA DE 113239 C DE113239 C DE 113239C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
sulfuric acid
dimethyl
ester
dimethyl ester
acid
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT113239D
Other languages
English (en)
Publication of DE113239C publication Critical patent/DE113239C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C303/00Preparation of esters or amides of sulfuric acids; Preparation of sulfonic acids or of their esters, halides, anhydrides or amides
    • C07C303/24Preparation of esters or amides of sulfuric acids; Preparation of sulfonic acids or of their esters, halides, anhydrides or amides of esters of sulfuric acids

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Der Schwefelsäuredimethylester
ist zuerst von Dumas und P el ig ο t gelegentlich ihrer grundlegenden Untersuchungen über den Holzgeist dargestellt (Centralblatt 1835, S. 27gff.) und unter der Bezeichnung schwefelsaures Methylen beschrieben worden. Die gleiche Verbindung erhielten dann späterhin Claesson und Lundvall (BerichteXIII, 1699) durch Destillation wasserfreier Methylschwefelsäure im Vacuum.
Bereits in der erwähnten 'Abhandlung von Dumas und P el ig ο t ist angegeben, dafs der Schwefelsäuredimethylester sich mit Wasser bezw. Alkalien leicht zersetzt, indem die eine Methylgruppe abgespalten wird und Methylschwefelsäure entsteht. Dieses Verhalten deutet darauf hin, dafs sich der Schwefelsäuredimethylester wohl zur Methylirung von Phenolen u. s. w. eignen dürfte. In der That haben bereits Dumas und P el ig ο t durch Erhitzen von benzoesaurem Kali mit dem Schwefelsäuredimethylester Benzoesäureester, und Claesson und Lundvall (Berichte XIII, S. 1700fr.) durch Wechselwirkung von Aminen und Dimethylsulfat methylirte Aminbasen erhalten. In neuerer Zeit ist fernerhin durch die Patentschrift 102634 die Verwendung des Dimethylesters zur Darstellung von Codein aus Morphin bekannt geworden.
Zieht man in Betracht, dafs der Schwefelsäuredimethylester erst bei etwa i88° siedet, und dafs man daher Methylirungen mittelst dieses in offenen Gefäfsen ausführen könnte, so würde natürlich ein aufserordentlicher Vortheil in der Verwendung dieser Producte liegen gegenüber der Anwendung von Chlormethyl und methylschwefelsauren Salzen, die meist das Arbeiten in geschlossenen Gefäfsen erfordern. Ebenso liegt es auf der Hand, dafs die Möglichkeit, anstatt des theuren Jodmethyls den Schwefelsäuredimethylester zu verwenden, für die Technik einen grofsen Fortschritt bedeuten würde. Da sich aus dem Schwefelsäuredimethylester bei Abspaltung der einen Methylgruppe zunächst Methylschwefelsäure bildet, diese aber gleichfalls zu Zwecken der Methylirung verwendet werden kann, so ist die Möglichkeit geboten, durch Auswahl geeigneter Bedingungen beide Methylgruppen des Esters bei Methylirungen zur Wirkung zu bringen.
Wenn trotzdem der Schwefelsäuredimethylester sowohl in der Technik wie in der Literatur nur untergeordnete Bedeutung erlangt hat, so liegt dies einzig und allein an den eingangs erwähnten umständlichen und technisch unbrauchbaren Herstellungsweisen, die wegen der schlechten Ausbeute oder der schwer zu beschaffenden Rohmaterialien zudem viel zu kostspielig sind. Eine einfache und billige Herstellungsweise dieses in mannigfacher Weise verwerthbaren Productes müfste daher für die Technik von der allergröfsten Bedeutung sein.
Es wurde nun ein derartiges Verfahren zur Herstellung des Schwefelsäuredimethylesters gefunden, welches das Product in recht guter Ausbeute und ohne jegliche complicirten Operationen liefert. Dieses Verfahren beruht auf der Beobachtung, dafs bei der Einwirkung rauchender Schwefelsäure auf Methylalkohol
und darauf folgende Destillation im Vacuum der Dimethylester glatt ohne Weiteres erhalten werden kann. Aus Aethylalkohol und rauchender Schwefelsäure ist· allerdings bereits der Schwefelsäurediäthylester dargestellt worden (Villiers, Bull, de la Soc. Chim. 34, S. 26); aber das Verhalten des Methyl- und Aethylalkohols gegen Schwefelsäure ist ein so verschiedenes, dafs nicht von dem Verhalten des einen Alkohols auf das des anderen geschlossen ' werden . kann. So entsteht beispielsweise bei der Einwirkung von Schwefelsäure auf Aethylalkohol sehr leicht sowohl Aethyläther als auch namentlich bei starkem Ueberschufs — wie er in dem vorliegenden Verfahren angewendet wird — Aethylen. Diese Nebenreactibnen treten beim Methylalkohol so gut wie gar nicht ein, sondern es bildet sich im Gegentheil fast ausschliefslich Dimethylsulfat. Während nach den Angaben Villiers' unter Anwendung ganz besonderer Vorsiehtsmafsregeln aus 200 g Aethylalkohol im besten Falle 30 g Diäthylsulfat entstanden, wurden aus derselben Menge Methylalkohol ohne irgend welche Schwierigkeit 260 g Dimethylester, also fast die zehnfache Menge enthalten. Diese glatte Bildung ist um so mehr unerwartet und überraschend, als nach den Angaben von Müller (Berichte VI, 1031) bei Einwirkung von rauchender Schwefelsäure auf Methylalkohol Oxymethansulfosäure
OH
CH/
^ ^\S O3H
entsteht. Das wesentlich andere Resultat des vorliegenden Verfahrens ist auf die Erkenntnifs zurückzuführen, dafs bei höherer Temperatur, also namentlich bei der Destillation des Reactionsgemisches von rauchender Schwefelsäure und Methylalkohol unter gewöhnlichem Druck etwa gebildeter Dimethylester unter dem Einflufs der überschüssigen Schwefelsäure zersetzt wird unter Bildung von Sulfonsäure, Methyläther und anderen Nebenproducten. Vermeidet man jedoch diese Arbeitsbedingungen und entfernt man den Dimethylester. aus dem Reactionsgemisch durch Abdestilliren bei möglichst niedriger Temperatur, so nimmt eben das Verfahren einen vollkommen anderen. Verlauf als den von Müller beschriebenen, und man erhält, wie gesagt, den Dimethylester glatt und in der oben erwähnten guten Ausbeute.
Beispiel:
400 Theile rauchende Schwefelsäure von 25 pCt. Anhydridgehalt werden unter gutem Rühren und unter Kühlung bei .30 bis 40 ° in 100 Theile Methylalkohol eingetragen. Das Reactionsgemisch wird dann bei etwa 20 mm im Vacuum destillirt. Der überdestillirte Schwefelsäuredimethylester wird mit verdünnter Sodalösung gewaschen und kann zur weiteren Reinigung erforderlichenfalls nochmals im Vacuum destillirt werden. Die Eigenschaften des so erhaltenen Productes stimmen mit den von den oben genannten Forschern für den Schwefelsäuredimethylester angegebenen überein.

Claims (1)

  1. Pa tent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung von Schwefelsäuredimethylester, darin bestehend, dafs man rauchende Schwefelsäure bei mittlerer Temperatur auf Methylalkohol einwirken läfst und das Reactionsgemisch im Vacuum der Destillation unterwirft.
DENDAT113239D Active DE113239C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE113239C true DE113239C (de)

Family

ID=382839

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT113239D Active DE113239C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE113239C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE102004006826A1 (de) Verfahren zur Herstellung von alpha-Hydroxy-carbonsäuren und deren Ester
DE3119290C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines als Kraftstoff geeigneten Gemisches aus Methanol und höheren Alkoholen
DE10215943B4 (de) Aufarbeitung von Rückständen bei der Herstellung von Carbonsäuren
DE113239C (de)
DE60312543T2 (de) Herstellung von codein aus morphin
DE2008844A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Hexahydrophthalsäuresalzen
DE3325983A1 (de) Verfahren zur herstellung von tricyclo(5.2.1.0(pfeil hoch)2(pfeil hoch)(pfeil hoch),(pfeil hoch)(pfeil hoch)6(pfeil hoch))decan-2-carbonsaeure
DE1618885C2 (de)
DE3729471A1 (de) Verfahren zur herstellung von guanin
DE947793C (de) Verfahren zur Herstellung von ª‡-ª‰-ungesaettigten Saeuren und deren Estern
DE938014C (de) Verfahren zur Herstellung kristallisierter Vanillylamide
DE3407100A1 (de) Verfahren zur herstellung von 6-acetoxy-2-naphthoesaeure
DE2831555C2 (de)
DE2344386A1 (de) Verfahren zur herstellung von hydrochinon
DE1951294B2 (de) Verfahren zur Herstellung von 3-Hydroxy-2-methyl-y-pyron (Maltol)
DE2060329C3 (de) Verfahren zur Herstellung von substituierten Benzamiden
DE2606299C2 (de) Verfahren zur Herstellung von 3-Ethoxy-11β-hydroxy-Δ3,5-pregnadien-Derivaten
DE602376C (de) Verfahren zur Herstellung von Aluminiumalkoholaten
DE1931062C3 (de) Verfahren zur Herstellung von 133-Trialkyl-2,4,6-tris-(3^dialkyl-4-hydroxybenzyl)-benzolen
DE269701C (de)
DE19711826A1 (de) Verbessertes Verfahren zur Herstellung von Trifluormethyloxiran
DE954060C (de) Verfahren zur Herstellung von Dialkylestern der Cyclohexa-1, 4-dien-1, 4-dicarbonsaeure durch Wasserabspaltung in fluessigem Zustand
WO2022223117A1 (de) Verfahren zur herstellung von cedrendiol
DE2044705C3 (de) Verfahren zur Herstellung der Alkalimetallsalze von p-Hydroxybenzoesäureestern
DE177490C (de)