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Stapel- und Fördervorrichtung für Stückgüter, vornehmlich Säcke Zusatz
zum Patent 1113 664 Die Erfindung bezieht sich auf eine Stapel- und Fördervorrichtung
für Stückgüter, vornehmlich Säcke, insbesondere auf eine Sackrutsche und Sacksiloanlage,
bei der die Rutsche in einer vertikalen Ebene hin- und hergehend ausgebildet ist
und vertikal führende Umlenkstellen aufweist.
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Gemäß dem Hauptpatent beträgt die Länge der Rutschenbahn zwischen
den Umlenkbögen ein Mehrfaches der Sacklänge, und es sind an der Eingangsstelle
der Umlenkbögen konzentrisch verlaufende Bogenteile der inneren und äußeren Laufbahn
vorgesehen. Für unterschiedliche Sackgrößen ist an der Übergangs stelle von der
inneren zur äußeren Laufbahn ein biegsames Bodenstück angeordnet.
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Der Einbau einer solchen Förder- und Stapelvorrichtung in ein Traggerüst
bzw. ein Mauerwerk erfolgt in der Weise, daß die Rutsche nur an den Bogenstücken
durch kurze Podeste unterstützt ist.
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Hierbei sind zwischen den hin- und hergehenden gestreckten Bahnteilen
Laufstege bzw. Plattformen angeordnet. Mehrere Rutschen können damit übereinanderliegend
vorgesehen sein.
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Die Erfindung hat eine weitere Ausgestaltung der Lagerung von mehreren
Rutschenbahnen zum Gegenstand, die in einer vertikalen Ebene hin- und hergeführt
sind, wobei die Länge der Rutschenbahn zwischen den Umlenkbögen ein Mehrfaches der
Sacklänge beträgt und an der Eingangsstelle der Umlenkbögen konzentrisch verlaufende
Bogenteile der inneren und äußeren Laufbahn vorgesehen sind sowie die Rutschenbahn
durch Podeste unterstützt ist. Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß die
Abstützung der Rutschenbahnen nicht am Ende der Bogenstücke, sondern zwischen den
Umkehrbögen durch in Querrichtung verlaufende, in den Gebäudewänden gelagerte Träger
erfolgt. Der obere Teil des Umkehrbogens liegt auf dem Träger auf, und der untere
Teil des Umkehrbogens ist durch eine mit dem Träger verbundene Hängevorrichtung
abgefangen. Die ineinandergeschachtelten Rutschenb ahnen sind zugleich nebeneinander
angeordnet. Diese können in Gruppen zusammengefaßt sein und eng nebeneinanderliegen,
wobei zwischen den GruppenKontrollgänge angeordnet sein können.
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Es sind Siloanlagen für die Bereitstellung und die Lagerung von Produkten
in Säcken bekannt, die aus mehreren Rutschensystemen bestehen und bei denen die
einzelnen, aus übereinanderliegenden Rutschenbahnen gebildeten Rutschensysteme eines
innerhalb des anderen angeordnet sind, wobei sich ein Rutschensystem in der Mitte
befindet und dieses von mindestens einem zweiten Rutschensystem umgeben ist. Die
Rutschenbahnen der verschiedenen Rutschensysteme werden durch ein Gerüst getragen,
welches selbsttragend ausgeführt ist, wobei das Gerüst aus am Boden abgestützten
Rohren besteht. Abgesehen davon, daß es sich bei dem Rutschensystem der bekannten
Bauart um eine andere Gattung handelt, bei der die Wendebögen sich in einer Querrichtung
zur Vertikalebene erstrecken, hat die bekannte Bauart an sich und hinsichtlich der
Lagerung und Abstützung sowie des Aufbaues des Traggerüstes wesentliche Nachteile.
Auch bei der Ineinanderschachtelung der bekannten Rutschensysteme läßt die Lagerkapazität
und die Grundflächenausnutzung noch viel zu wünschen übrig. Es ist bei dem am weitesten
innen gelegenen Rutschensystem ein verhältnismäßig großer freier Raum vorhanden,
der für das Rutschensystem oder für die Speicherung der Säcke od. dgl. nicht ausnutzbar
ist. Selbst für Kontrollgänge ist dieser verlorene Raum schlecht verwendbar, da
der Raum rundherum durch Rutschen und durch die nahezu waagerecht liegenden Wendebögen
blockiert ist. Man gelangt in diesen Raum nur durch Leitern von ganz unten oder
ganz oben. Ferner wird für das Rutschensystem ein aus Rohren od. dgl. gebildetes
Gerüst mit massivem Unterbau benötigt. Dies bedeutet, daß eine Aufstützanordnung
vorhanden ist, die bis in die
Fundamentplatte heruntergeht. Ein
bis zum Fundament heruntergeführtes engstehendes Stützgerüst stört eine sinnvolle
Ausnutzung der unter dem Sacksilo liegenden Räumlichkeiten für Verladezwecke. Die
in diesen Räumen befindlichen Stützen und Gerüstkonstruktionen verhindern einen
freien Verkehr in den unteren Etagen der Siloanlage. Weiterhin können die horizontal
liegenden Stützen nicht über die ganze Breite des Silos durchlaufen, da die Rutschenbahnen
in einer Querebene nicht in derselben Höhe zu liegen kommen. Zwar kann die nächsthöhere
Rutschenbahn auf der anderen Seite des in der Horizontalebene geführten Umkehrbogens
auf einer durchgehenden Stütze gelagert sein. Hierbei ist man jedoch an ein bestimmtes
Gefälle gebunden, was in vielen Fällen nicht möglich ist. Man ordnet deshalb je
ein getrenntes Gerüst für jede Seite an.
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Bei der erfindungsgemäßen Abstützung der Stapel-und Fördervorrichtung
erzielt man eine wesentliche Einsparung an Grundfläche. Der beanspruchte Raum für
die ganze Anlage läßt sich wesentlich verringern, da erheblich weniger toter Raum
anfällt. Die Abstützanordnung besonderer Art erlaubt es, daß jeder innerhalb des
Sacksilos liegender Kontrollgang von jedem Treppenpodest aus bequem erreicht werden
kann. Zu der Raumersparnis gesellt sich der weitere Vorzug einer leichteren Zugänglichkeit
zu allen Teilen. Die in Querrichtung verlaufenden Träger können ausreichend dimensioniert
werden, da sie sich in den zwischen den vertikal verlaufenden Umlenkbögen vorhandenen
freien Öffnungen befinden. Trotzdem können die Rutschenbahnen absolut dicht aufeinanderliegen.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß durch die erfindungsgemäße Anordnung der
Träger ermöglicht ist, ein Gesamtsacksilo in das Gebäude, d. h. die Mauer selbst
hineinzuhängen. Die unteren Etagen der Siloanlage. d. h. des Kellergeschosses, das
Leergutlager, der Rampenboden und der Manipulierboden, bleiben frei von irgendwelchen
störenden Stützen und können somit zweckentsprechend ausgenutzt werden.
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Außerdem wird das Mauerwerk durch die querlaufenden Träger selbsttätig
versteift, so daß für die Seitenwände des Silogebäudes keine besonderen Abstützungen
erforderlich sind, wie es bisher der Fall war.
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Der Aufbau und die Abstützung der Stapel- und Fördervorrichtung gemäß
der Erfindung bietet ferner die Möglichkeit einer besonderen Ausbildung der Entleerungsanlage
für die ineinander- und nebeneinanderiiegenden Rutschenbahnen. Hierzu sind unterhalb
der Ausläufe der nebeneinanderliegenden vertikalen Rutschenreihen Sammelvorrichtungen,
vorzugsweise Sammelriemen angeordnet, unter denen nebeneinanderliegende Zubringerbänder
vorgesehen sind.
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Die Sammelriemen weisen hierbei an den Kreuzungspunkten mit den Zubringerbändern
steuerbare Schwenkklappen auf. Jede Zubringervorrichtung kann aus zwei Bändern bestehen,
die in entgegengesetzter Richtung zu einer gemeinsamen Abführungsstelle führen.
Unterhalb der Abführungsstelle können Verladebänder vorgesehen sein, deren Abstand
mindestens dem Abstand der Fahrzeugbreite entspricht.
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Durch eine solche Ausbildung kann das Gut von jeder Vertikalrutsche
zu jeder Verladestelle gelangen, ohne daß eine Verladestelle durch eine andere blokkiert
wird. Dies ist insbesondere bei Sacksiloanlagen vorteilhaft, bei denen in den Rutschenbahnen
eine Vielzahl von verschiedenen Sorten eingelagert ist. Da
jede beliebige Vertikalrutschenbahn
mit einer Sorte belegt und diese Sorte zu jeder Verladestelle bei der Sammelanlage
hineingeführt werden kann, besteht eine erhebliche Freizüglgkeit hinsichtlich der
Belegung einzelner Vertikalrutschenbahnen mit bestimmten Sorten des zu lagernden
Gutes.
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Der Erfindungsgegenstand ist an Hand der Zeichnung nachstehend erläutert.
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Fig. 1 zeigt schematisch den erfindungsgemäßen Aufbau einer Sacksiloanlage
mit einer Vielzahl von ineinandergeschachtelten Vertikalkurvenrutschen und deren
Lagerung; Fig. 2 ist ein Querschnitt nach der Linie II-II der Fig. 1; Fig. 3 zeigt
eine abgeänderte Einzelheit.
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Die in Fig. 1 dargestellte Sacksiloanlage zeigt Vertikalkurvenrutschen
la, lb, .... . u. dgl., bei denen zwischen den Umkehrbogen 2 a, 2 b, 2 c ... eine
Länge der Rutschenbahn vorhanden ist, die einMehrfaches der Sacklänge beträgt. Die
Neigung der geradgetreckten Rutschenbahn zur Horizontalen ist kleiner als 450 gehalten.
Die Neigung beträgt vorteilhaft 12 bis 180. Diese Vertikalrutschenbahnen la, 1 b,
in . .. sind zu einer beliebigen Anzahl ineinandergeschachtelt. Die Lagerung und
die Lastverteilung in dem Traggerüst ist in der Weise vorgesehen, daß zwischen den
Umkehrbögen bei 2 a, 2 b, 2c... der ineinandergeschachtelten Vertikalrutschenbahnen
Querträger 3 a, 3 b, 3 c ... vorgesehen sind, mittels der die Rutschenbahnen gestützt
und gelagert werden. Diese Querträger führen durch den freien Raum zwischen den
Umkehrbögen der ineinandergeschachtelten Rutschenbahnen. Die Anordnung ist vorteilhaft
so getroffen, daß das Bahnteil vor dem Umkehrbogen auf dem Querträger aufliegt.
Der Umkehrbogen 2a, 2 b, 2c... wird durch eine Haltevorrichtung 4 a, 4 b, 4c...
mit den Querträgern 3 a, 3 b, 3c... verbunden. Hierzu verwendet man zweckmäßig Anker,
die durch die Querträger hindurchgehen und oberhalb und unterhalb des Querträgers
mit den Schenkeln des Umkehrbogens verbunden sind. Auf diese Weise wird die auf
den Umkehrbogen bei Hinabgleiten des Gutes ausgeführte Schubkraft sicher aufgenommen
und auf das Bauwerk mittels der Querträger 3 a, 3 b, 3c... übertragen. In besonderen
Fällen kann man die Anker auch noch den darunterliegenden Bahnteil der vorangegangenen
Vertikalkurvenrutsche erfassen lassen, so daß der geradgestreckte Bahnteil zwischen
den Umkehrbögen mehrmals unterstützt wird. Als Querträger können Balken aus Eisen,
Holz, vorzugsweise Beton u. dgl. verwendet werden.
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Damit ein und dieselbe Vertikalkurvenrutsche für ein unterschiedlich
hohes Gut, d. h. für unterschiedlich hohe Säcke benutzt werden kann und die Säcke
auch auf dem Wege innerhalb der Umkehrbögen Kopf an Kopf zu liegen kommen, können
in dem oberen Teil des Bahnquerschnittes bis zu dem außenliegenden Bogenteil Stäbe
27 herausnehmbar angeordnet werden, die in einer ausreichenden Anzahl, z. B. drei
oder vier Stück, über die Breite der Bahn verteilt angeordnet werden können. Diese
Stäbe, z. B. aus Stahlrohr, ragen am Anfang mit einer leichten Krümmung in den Bahnquerschnitt
und können stumpf gegen den äußeren Bogenteil auslaufen. Die gefüllten Säcke aus
Jute haben im allgemeinen eine größere Höhe als Papiersäcke. Mit Hilfe der Stäbe
27 ist die Vertikalkurvenrutschenbahn auch für Papiersäcke geeignet, so daß die
Säcke auch in den Umkehrbogen
Kopf an Kopf bleiben und sich nicht
gegenseitig verklemmen.
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Die ineinandergeschachtelten Vertikalkurvenrutschen können reihenweise
nebeneinandergelegt werden. Hierbei wird man die nebeneinanderliegenden Vertikalkurvenrutschen
zu Gruppen zusammeufassen.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 sind je zwei
Vertikalkurvenrutschen dicht aneinandergelagert, beispielsweise die Rutschen la
und 5a und danach die weiteren Rutschen 6 a und 7., wobei zwischen diesen Gruppen
zur Kontrolle dienende Gänge 8, 9 und 10 angeordnet sind. Die Querträger 3a, 3 b,
3c u. dgl. sind durch Flurböden 11 miteinander verbunden, wodurch sich die begehbaren
Gänge 8, 9, 10 ergeben. Man kann die ineinandergeschachtelten Vertikalkurvenrutschen
auch zu Gruppen zusammenfassen, die mehr als zwei nebeneinanderliegende Rutschenbahnen
aufweisen. Auf dem obersten Fluor 11 befinden sich die Einlauföffnungen 12 zu den
Vertikalrutschenbahnen, und zwar in Reihe hintereinander entsprechend der Anzahl
der ineinandergeschachtelten Rutschenbahnen und gruppenweise nebeneinander entsprechend
den zu Gruppen zusammengefaßten Rutschenb ahnen. Am unteren Ende der Rutschenbahn
sind die Auslauföffnungen mit 13a, 13 b, 13c... einer hintereinandergeschachtelten
Rutschenbahnreihe und mit 14a, 14b, 14c.. sowie 15n, 15b, 15c. . . und 16a, 16b,
16c. . . der nebeneinanderliegenden Rutschenbahnreihen bezeichnet. Die Auslauföffnungen
können mit geeigneten Austragevorrichtungen versehen werden, durch die das Gut,
z. B. der Sack, jeweils einzeln aus der Vertikalrutschenbahn austreten kann.
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Die Sammelanlage zum Abtransport der Säcke aus der Sackrutschenanlage
sieht vor, daß die Auslauföffnungen der nebeneinanderliegenden Vertikalkurvenrutschen
durch je eine Rinne 17a, 17 b, 17c... erfaßt werden können. Unterhalb dieser Rinnen
sind so viel Förderbänder 19a, 19 b, 19c angeordnet, wie Verladestellen gewünscht
sind. Bei dem dargestellten Beispiel handelt es sich um sechs Verladestellen; demgemäß
sind auch sechs Förderbänder 19. bis 19f angeordnet. Jede Rinne 17 a, 17 b, 17....
trägt Klappen 18a, 18 b, 18c ... zum Zuführen des Gutes wahlweise zu einem der Förderbänder
19a bis 19f.
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Unterhalb der Förderbänder 19 a bis 19f sind weitere in Querrichtung
dazu verlaufende Förderbänder 20. bis 20f angeordnet, die in einem der Fahrzeugbreite
entsprechenden Abstand voneinander liegen. Damit die Verladebänder 20a bis 20f auf
der Breite der ineinandergeschachtelten Vertikalkurvenrutschen angeordnet werden
können, ist es zweckmäßig, die Förderbänder 19 a bis 191 absatzweise zu unterteilen.
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Beispielsweise arbeitet das Förderband 19a in Richtung des Pfeiles
21, während das Förderband 19a' in Richtung des Pfeiles 22 umläuft. Zwischen den
sich gegenüberliegenden Enden ist eine freie Lücke 23, von der das Gut auf das entsprechende
Förderband 20a gelangen kann. Das gleiche gilt für die Lücken 24, 25 u. dgl.
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Auf diese Weise ist die Möglichkeit geschaffen, das Gut aus jeder
Vertikalrutschenbahn jedem Verladeband 20a bis 20f durch automatische Steuerung
der Klappen 18a bis 18f zuzuführen. Die Rinnen 17a, 17 b, 17...., die jeweils mit
den Klappen 18. bis 181 besetzt sind, stellen hierbei jeweils die Verteil- und Steuerorgane
dar. Die Rinnen können das Gut von jeder nebeneinanderliegenden Vertikalrutschenbahn
aufnehmen.
Von jeder Rinne kann durch geeignetes Hochschwenken der Klappen 18a bis 18f jedes
Zubringerband 19 a bis 19 f und damit jede Verladestelle bedient werden.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 ist unterhalb der Auslauf-
und Austrageöffnungen 13a, 14 a, 15. und 1pa ... der Vertikalrutschenbahnen ein
gemeinsames Förderband 26 vorgesehen, das das Gut zu der Rinne 17 führen kann.
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Bei Abstimmung der Anzahl der ineinandergeschachtelten Vertikalkurvenrutschenbahnen
mit den nebeneinanderliegenden Rutschenbahnreihen besteht die Möglichkeit, einen
Sacksilo mit erheblicher Kapazität auf quadratischer Grundfläche aufzubauen.