DE1130945B - Schutzgas-Gleichstromlichtbogen-Schweissverfahren mit negativer Drahtelektrode und Steuermetallen - Google Patents

Schutzgas-Gleichstromlichtbogen-Schweissverfahren mit negativer Drahtelektrode und Steuermetallen

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DE1130945B
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cesium
electrode
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metal
wire electrode
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Alexander Lesnewich
Everett H Cushman
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Air Reduction Co Inc
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B23MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B23KSOLDERING OR UNSOLDERING; WELDING; CLADDING OR PLATING BY SOLDERING OR WELDING; CUTTING BY APPLYING HEAT LOCALLY, e.g. FLAME CUTTING; WORKING BY LASER BEAM
    • B23K9/00Arc welding or cutting
    • B23K9/16Arc welding or cutting making use of shielding gas
    • B23K9/173Arc welding or cutting making use of shielding gas and of a consumable electrode

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Description

  • Schutzgas-Gleichstromlichtbogen-Schweißverfahren mit negativer Drahtelektrode und Steuermetallen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren für das Schutzgas-Gleichstromlichtbogen-Schweißen mit einer als Kathode geschalteten abschmelzenden Drahtelektrode, der zur Erzielung eines Sprühüberganges Steuermetalle zugemischt bzw. zugeführt werden.
  • Das oxydierende Gas Kohlendioxyd wurde bereits zum Abschirmen des Lichtbogens bei der Lichtbogenschweißung vorgeschlagen und wird auch zu diesem Zweck verwendet. Beim Schweißen von Stahl ist Kohlendioxyd verhältnismäßig reaktionsträge und hat sich als Medium zum Fernhalten von Luft in der Umgebung des Lichtbogens gut bewährt. Die Verwendung von C O, als Schutzgas hat jedoch den schwerwiegenden Nachteil, daß das Metall von der Elektrode ohne Bevorzugung einer bestimmten Richtung tropfenförmig auf das Werkstück übergeht, was ein sehr unruhiges Brennen des Lichtbogens und ein Zerreißen der Gashülle zur Folge hat. Das dabei in beträchtlicher Menge verspritzende Material haftet an dem Werkstück und sammelt sich in der Schutzgasdüse an. Immerhin konnten diese Fehler wenigstens zum Teil so weit abgestellt werden, daß das Verfahren praktisch durchführbar wurde; man verwendet zu diesem Zweck unter anderem einen extrem kurzen Lichtbogen, den man praktisch bis unter die Oberfläche des Werkstückes senkt. Bei der Automatenschweißung, bei der man solche »versenkten« Lichtbögen genau einhalten kann, hat sich diese Maßnahme als technisch mögliche Lösung des Problems erwiesen. Sie stellt aber noch keine voll befriedigende Lösung dar und ist außerdem für die Schweißung von Hand ungeeignet, da der Schweißer dabei die kritische kurze Bogenlänge nicht einhalten kann. Ferner entsteht bei Verwendung derartiger kurzer Bögen notwendigerweise eine hohe und schmale Schweißraupe, und die gewünschte Festigkeit der Schweiße wird nicht immer erreicht.
  • Es ist auch schon ein mit Kohlendioxyd als Schutzgas arbeitendes Lichtbogen-Schweißverfahren bekanntgeworden, bei dem der Metallübergang von der Elektrode auf das Werkstück unter Verwendung einer mit Flußmittel gefüllten Rohrelektrode durch axiales Sprühen erfolgt. Dieses »Sprühen« besteht aus einer Folge von einzelnen Metalltröpfchen, die axial von der Elektrode auf das Werkstück geschleudert werden. Außer den schweißtechnischen Vorteilen eines derartigen Werkstoffüberganges hat das Absprühen den bedeutenden Vorzug, daß das geschmolzene Metall von der Elektrodenspitze über den Lichtbogen zum Werkstück gelangen kann, ohne Bogeninstabilität oder Kurzschluß hervorzurufen und ohne den Schutzgasmantel zu stören. Dadurch wird ein ruhiger, gleichmäßiger, stabiler und nichtspritzender Bogen erzielt, in dem das geschmolzene und verdampfte Schweißmetall jederzeit durch einen kontinuierlichen und ungestörten Schutzgasstrom von der umgebenden Luft abgeschirmt ist. Wenn man also erreicht, daß der Werkstoffübergang in Bögen mit Kohlendioxyd als Schutzgas in Form des geschilderten Absprühens erfolgt, erübrigt es sich, mit kurzen oder »versenkten« Bögen zu arbeiten. Indessen ist eine gefüllte Rohrelektrode teuer in der Herstellung und mit vertretbarem Aufwand nicht in den geringen Durchmessern zu fertigen, wie sie heute in den Automaten oft verwendet werden.
  • Ein zum Schutze des Bogens mit inertem Gas, wie z. B. Argon, arbeitendes Lichtbogen-Schweißverfahren, bei dem der Werkstoffübergang durch Absprühen von der Elektrode erfolgt- -und : das mit positiver Drahtelektrode und hoher Stromdichte @ arbeitet, ist heute allgemein bekannt und findet weitverbreitete technische Anwendung. Dieses Schweißverfahren ist durch die hohe Qualität der Schweißungen ausgezeichnet, die mit ihm bei jedem Metall und in jeder Lage erzeugt werden können. Der Erfolg dieses Verfahrens läßt sich zum -Teil auf die Kombination von Elementen zurückführen, die durch ihr Zusammenwirken das Metall durch »Sprühen« von der Elektrode zum Werkstück übergehen lassen.
  • Man hat auch hochwertige Sprühschweißungen bei allen Metallen und in allen Lagen erzielt, indem man mit einem durch inertes Gas geschützten Wechselstrombogen bei negativer Drahtelektrode arbeitete. Derartige Schweißverfahren setzen zu der als Bogenkathode geschalteten Elektrode Verbindungen hinzu, die in der inerten Schutzgasatmosphäre in Stoffe dissoziieren, welche mit dem Metall der Kathode und dem inerten Gas der Schutzhülle zusammenwirken, dadurch das Phänomen des Werkstoffüberganges durch »Sprühen« hervorbringen und »Steuermetalle« genannt werden.
  • Es ist ferner der allgemeine Vorschlag gemacht worden, zu dem mit C 02 geschützten Lichtbogen Steuermetalle zuzugeben. Die in dem mit C 02 geschützten Bogen herrschenden elektrischen und chemischen Bedingungen unterscheiden sich jedoch vollständig von denen in mit Argon, also einem inerten Gas, geschützten Bögen. Dies ist vermutlich die Erklärung für die Tatsache, daß ein Mittel zwar in dem mit inertem Gas geschützten Bogen das Absprühen bewirkt, in einer oxydierenden Atmosphäre, wie z. B. Kohlendioxyd; jedoch nicht im geringsten einen günstigen Einfuß auf den Metallüberlg ausübt. Die Umgebung der Bogenkathode ist nämlich in inertem Gas wesentlich anders als in dem oxydierend wirkenden Kohlendioxyd. -Praktisch jede Metallverbindung dissoziiert unter Bildung eines positiven .Metallions, wenn sie den extrem hohen Temperaturen im Bereich des Lichtbogens ausgesetzt wird. In einer inerten Atmosphäre dürfte die Konzentration freier Metallionen hoch sein, weil in einer solchen nichtreaktiven Atmosphäre das Gleichgewicht bei hohen Temperaturen hohe Konzentrationen nicht gebundener Atome und Ionen begünstigt. Wenn geeignete Steuermetalle anwesend sind, wird dadurch die Bildung einer stark emittierenden Kathodenoberfläche möglich. Wenn das Steuermetall richtig aus den Gruppen der Alkalien, Erdalkalien oder seltenen Erden ausgewählt wird, setzt der elementare Film des Zusatzmetalls auf dem Grundmetall den Einfluß der dem Grundmetall innewohnenden Eigenschaften herab und steigert die Emissionsstärke von der Oberfläche an der geeigneten Steile auf der Kathode.
  • Wenn jedoch der Bogen durch eine oxydierende Atmosphäre, wie z. B. C 02, geschützt wird; verschiebt sich das Gleichgewicht in viel stärkerem Maße in Richtung auf die Oxydbildung, und es ist dementsprechend anzunehmen, daß auf dem Kathodenmetall viel mehr Metalloxyde und weniger freie Metallatome oder Ionen vorhanden sind. Eine solche Sachlage scheint wiederum einer der Gründe zu sein, weshalb Sprühmittel, die in inerten Atmosphären hochwirksam und vollkommen befriedigend c sind, in Kohlendioxyd oder in anderen oxydierenden Atmosphären vollständig unwirksam bleiben und kein Absprühen hervorrufen. Was jedoch auch immer der Grund sein mag, es war bisher nicht möglich, mit bei Inertgas axial absprühenden Elektroden auch bei Verwendung eines oxydierenden Gases wie Kohlendioxyd spritzerfreie Schweißgutablagerungen i zu erzielen.
  • Es ist deshalb ein Ziel der Erfindung, ein Verfahren zum Schweißen in einer Kohlendioxydatmosphäre zu entwickeln, bei dem ohne Verwendung einer gefüllten Rohrelektrode der Metallübergang von der Elektrode zum Werkstück durch Sprühen, also in äußerst feintropfiger Form, erfolgt und das mit normalen Bogenlängen, bei nichtversenktem Bogen, arbeitet und bei dem praktisch kein Verspritzen auftritt, so daß auch ein Zerreißen der Kohlendioxydhülle und das Eindringen von Luft in das Schutzgas vermieden wird. Im besonderen ist es ein Ziel der Erfindung, ein Verfahren zu entwickeln, das bei Verwendung von Stahlelektroden, die relativ große Mengen von desoxydierenden oder reduzierenden Elementen, wie z. B. Silizium, Aluminium und Titan, enthalten, zu diesem Ergebnis führt und die Erzeugung fehlerfreier Schweißgutablagerungen ermöglicht.
  • Die Erfindung besteht in der Kombination der an sich bekannten Merkmale a) bis c) und in dem Merkmal d): a) Als Schutzgas wird C O, verwendet; b) als Steuermetall dient Caesium bzw. eine Caesiumverbindung; c) außerdem wird noch ein zweites Alkalimetall bzw. eine zweite Alkalimetallverbindung angewendet; d) der Gewichtsanteil des zweiten Alkalimetalls beträgt 20 bis 500% des Caesiumanteiles multipliziert mit dem Atomgewichtsverhältnis des zweiten Alkalimetalls und des Caesiums.
  • Vorzugsweise wird eine Drahtelektrode zur Durchführung dieses Verfahrens verwendet, bei der die Gewichtsanteile des zweiten Alkalimetalls und des Caesiums dem Verhältnis der Atomgewichte entsprechen. Besonders günstig ist es, wenn der Gewichtsanteil des Caesiums mindestens 0,01'% des Elektrodengewichtes und der Gewichtsanteil des zweiten Alkahmetalls etwa 20'% des Caesiumgewichtes beträgt. Es wird eine Drahtelektrode bevorzugt, die die Steuermetalle in einem Überzug enthält, der mehr als 0,0311/o des Elektrodengesamtgewichtes ausmacht. Zweckmäßigerweise sind dem Draht in an sich bekannter Weise wenigstens 0,25 Gewichtsprozent eines reduzierenden Metalls und vorzugsweise - außerdem wenigstens 0,25 Gewichtsprozent Mangan zugesetzt.
  • Die entstehende Schweißung ist frei von Nitrid-und Oxydeinflüssen. Bei richtigem Verlauf der Desoxydation, der vorzugsweise durch die chemische Zusammensetzung des Elektrodendrahtes gesteuert werden kann, können unter anderem in praktisch allen Arten von eisenhaltigen Werkstoffen, einschließlich unberuhigten, halbberuhigten und beruhigten Stählen, niedriglegierten Stählen, rostfreien und hitzebeständigen Stählen usw., tadellose, von porösen Stellen und Einschlüssen praktisch freie Schweißurigen erzeugt werden.
  • In abschmelzenden, eisenhaltigen Elektrodendrahten verwendet man neben Mangan gewöhnlich mindestens eins der desoxydierenden Elemente, (z. B: Silizium, Aluminium und Titan). In Eisendrähten, die zum Schweißen von unberuhigten oder halbberuhigten Stählen dienen, sind diese Elemente gewöhnlich in relativ großen Mengen (über 0,250/0) vorhanden. Es hat sich gezeigt, daß diese Stoffe beim Lichtbogenschweißen unter CO 2 als Schutzgas dem das Absprühen hervorrufenden Caesium entgegenwirken, während sie beim Lichtbogenschweißen mit inertem Schutzgas keinen derartigen Einfluß zeigen.
  • Da Kohlendioxydgas, verglichen mit inerten Gasen wie z. B. Argon, einen relativ starken Spannungsabfall innerhalb der Lichtbogensäule aufweist, neigt es dazu, die Einstellung und ständige Aufrechterhaltung der elektrischen und chemischen Bedingungen zu verhindern, die zu einem sprühförmigen Metallübergang führen. Diese Schwierigkeiten wurden jedoch, ebenso wie die durch den oxydierenden Charakter von Kohlendioxyd hervorgerufene Schwierigkeit, von der Erfindung überwunden.
  • Die Erfindung ist im nachfolgenden an Hand der Zeichnung zur Veranschaulichung im einzelnen beschrieben.
  • Fig. 1 stellt die »Umwandlungs«-Stromstärke, d. h. die Stromstärke, bei der das Abtropfen des Elektrodenmetalls in das Absprühen übergeht, als Funktion des Caesium-Kalium-Verhältnisses in dem Sprühmittelgemisch graphisch dar; Fig. 2 ist ein typisches Zustandsdiagramm für ein binäres System von Oxyden, wie sie vermutlich auf der Elektrode nach der Erfindung vorhanden sind; Fig.3 stellt die »Umwandlungs«-Stromstärke als Funktion der Menge des auf den Draht aufgetragenen Sprühmittels dar; Fig. 4, 5 und 6 veranschaulichen drei von den verschiedenen Formen von Schweißlichtbogen, die beim Schweißen mit sich verzehrenden Elektroden in Argon als Schutzgas auftreten; Fig. 7 zeigt die Form des Schweißlichtbogens, die bei den bisher bekannten, mit sich verbrauchenden Elektroden unter Kohlendioxyd als Schutzgas arbeitenden Schweißverfahren zu beobachten ist; Fig. 8 zeigt die Form eines Schweißlichtbogens, der beim Schweißen mit sich verzehrenden Elektroden in Kohlendioxyd als Schutzgas gemäß der Erfindung entsteht.
  • Das bevorzugte Verfahren, das Steuermetall gemäß der Erfindung dem Bogen zuzuführen, besteht darin, es in bekannter Weise oberflächlich auf eine im übrigen blanke Drahtelektrode aufzubringen. Diese Auftragung kann dadurch bewerkstelligt werden, daß man zunächst dieDrahtoberfläche in geeigneterWeise für die Aufnahme des Mittels vorbereitet und den so vorbehandelten Draht dann durch eine Lösung oder einen Schlamm des Steuermetalls zieht.
  • Viele der geeigneten Sprühmittel sind wasserlöslich, und in dem einfachsten Fall ist das Bad eine wäßrige Lösung. Selbstverständlich können auch andereLösungsmittel verwendet werden, falls dies angezeigt erscheint. Es hat sich gezeigt, daß die Gleichmäßigkeit der Verteilung des Sprühmittels auf dem Draht verbessert wird, wenn dem Bad ein Netzmittel zugefügt wird. Geeignet sind die im Handel erhältlichen Netzmittel. Mit einer wäßrigen Lösung der Größenordnung 50 bis 150 g der Verbindungen pro Liter Wasser läßt sich eine befriedigende Verteilung des Sprühmittels auf der Drahtoberfläche erzielen, wenn man den Draht mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 635 cm pro Minute durch die Lösung zieht. Selbstverständlich können auch andere gleichwertige Mittel verwendet werden, um das Sprühmittel auf denElektrodendraht aufzubringen, ohne denRahmen der Erfindung zu verlassen.
  • Die wichtigsteMaßnahme bei derPräparierung des Drahtes ist die Auswahl des Sprühmittels, das auf den Draht aufgebracht werden soll. In Betracht kommende Alkalimetalle sind Lithium, Natrium, Kalium, Rubidium, Caesium und Francium. Die bevorzugten Verbindungen sind die sauerstoffhaltigen Verbindungen wie z. B. Hydroxyde, Carbonate und Nitrate. Derartige bevorzugte Verbindungen ergeben erfahrungsgemäß die erfindungsgemäßen Vorteile schneller und in größerem Umfange als andere Verbindungen.
  • Beispiele von Sprühmitteln, die sich unter den Schweißbedingungen wenig oberhalb der Umwandlungsstromstärke (bei der das Abtropfen in Absprühen übergeht) gut bewährt haben, sind in Tabelle I wiedergegeben. Die nominale Zusammensetzung jedes in Tabelle I angegebenen Elektrodendrahtes ist wie folgt:
    Draht A
    C . . ........ 0,101/0 P ......... 0,0l5 0/0
    Mn ........ 0,950/0 S ......... 0,020%
    Si .......... 0,45 %
    Draht B
    C .......... 0,0930/0 P ......... 0,015 0!0
    Mn ........ 1,97% S ......... 0,020%
    Si .......... 0,760/0
    Draht C
    C ... 0,06% P ... 0,0251/o Mo . . 0,41%
    Mn . . 1,121/o S ... 0,0171/9 Ni 1,24%
    Si ... 0,36% Cr .. 0,140/0 V .... 0,15%
    In jedem der Beispiele von Tabelle l wurde der Draht vor der Auftragung des Sprühmittels elektrolytisch gesäubert. Das Sprühmittel wurde dann aufgetragen. In Tabelle I ist die Anzahl Gramm jeder Verbindung angegeben, die in soviel Wasser aufgelöst wurden, daß 1 1 Lösung entstand. In jedem Beispiel von Tabelle I wurde ein guter axialer Sprühübergang in C02 Atmosphäre erzielt, der mit dem in Argon unter Gegenpolung erzielten Werkstoffübergang vergleichbar war. Bevorzugte Sprühmittel sind Mischungen von Caesiumcarbonat und Soda, Caesiumearbonat und Pottasche, Caesiumhydroxyd und Natriumhydroxyd; Caesiumhydroxyd und Kaliumhydroxyd sowie Caesiumnitrat und Natriumnitrat. Es wird im allgemeinen bevorzugt, sauerstoffhaltige Verbindungen von Caesium im Gemisch mit einer ähnlichen Verbindung von Natrium oder Kalium zu benutzen. Francium dürfte nur geringes praktisches Interesse besitzen, da es radioaktiv und außerordentlich selten und-teuer ist.
    Tabelle I
    Draht- Bogenspannung Drahtvorschub
    Beispiel zusammen- Draht- Sprühmittel Strom- in Volt Dsahwindigkeit
    durchmesser (Gramm Verbindung pro Liter Lösung) dichte (Bogenlänge
    setzung 3,2 mm) (cm/Min.)
    1 A 1,6 40 Cs2 C 03 + 16 K2 C 03 310 33 368
    2 A 1.,6 80 Cs2 C 03 + 40 Na2C 03 285 29,5 317
    3 A 1,6 40 Cs2 C 0s + 20 Na2 C 03 280 30 330
    4 B 1,6 80 Cs2 C 03 + 26 Nag C 03 300 30 368
    5 B 1,6 80 Cs N O3 + 35 Na N 03 310 31 381
    6 A 1,1 40 Cs2 C 03 + 40 Rb2 C 03 205 29 559
    7 A 1,1 40 Cs2 C 03 + 40 Nag C O3 200 28,5 521
    8 A 1,6 40 Cs2 C 03 + 9 Li2C 03 330 33,5 406
    9 C 1,6 40 Cs2 C 03 + 40 Rb2 C 03 300 32 381
    10 A 1,6 40 Cs O H + 11 NaOH 305 31 356
    11 A 1,6 40 Cs O H + 15 K O H 300 31,5 356
    12 A 1,6 40 Cs O H + 14 Nag CO, 305 32 330
    Anmerkung zu Tabelle I: Alle Schweißungen wurden an einer 12 mm dicken Platte aus halbberuhigtem Stahl mit einer Schweißgeschwindigkeit von 38 cm pro Minute unter Verwendung eines stromführenden Elektrodenendteiles von 16 mm durchgeführt. In allen Fällen wurde Gleichstrom mit negativer Elektrode verwendet, und der Werkstoffübergang erfolgte durch axiales Absprühen. Das Schutzgas war Kohlendioxyd und wurde mit einer Geschwindigkeit von 0,7 cbm pro Stunde durch eine 19 mm weite Düse zugeführt.
  • Es wurde beobachtet, da.ß sich die Wirkung steigern läßt, wenn die Verbindungen in bestimmten Mengenverhältnissen gemischt werden. Eine Untersuchung der beim eingehenden Testen der Erfindung erhaltenen Daten ergab, daß die Stromstärke, bei der die Umwandlung des Werkstoffübergangs von der Tropfen- in die Sprühform stattfindet, dann am geringsten ist, wenn die beiden Verbindungen in einem solchen Mengenverhältnis vorliegen, daß in der Lösung praktisch die gleiche Anzahl an Caesiumatomen wie an Atomen des anderen Aikalimetalls enthalten sind. Beispielsweise stehen in einer Mischung von Caesiumcarbonat und Natriumcarbonat oder in einer Mischung von Caesium-
    Tabelle 1I
    Umwandlungsstromstärke Umwandlungsstromstärke Umwandlungsstromstärke
    bei einem Mischungs- bei einem Mischungs- bei einem Mischungs-
    Zusammensetzung des Sprühmittels verhältnis von 2 Cs-Atomen verhältnis von 1 Cs-Atom verhältnis von 2 Cs-Atomen
    auf ein anderes auf ein anderes- auf drei andere
    Alkaliatom Alkaliatom Alkaliatome
    Cs, C 03 + Nag C 03 . . . . . . . . . . . . 325 295 305
    Cs2 C 03 + Rb2 C 03 . ........... 320 305 - 325
    Cs2 C 03 + K2 C 03 . . . . . . . . . . . . . 330 315 350
    Cs O H + NaOH .............. 330 305 310
    Cs O H + K O H ............... 325 300 345
    CsCl + NaCl ............... 350 340 370
    Cs O H + Nag C 03 . . . . . . . . . . . . 330 305 315
    In Fig. 1 ist beispielsweise dargestellt, wie sich die Umwandlungsstromstärke ändert, wenn man die Atomverhältnisse zwischen dem Caesium und dem anderen Alkalimetall variiert. In der Figur ist die hydroxyd und Natriumhydroxyd das Caesium und das Natrium dann in gleichen Atomverhältnissen (so daß also ein Caesiumatom auf jedes Natriumatom kommt), wenn die Gewichte der Verbindungen in der Mischung in dem gleichen Verhältnis stehen wie ihre Molekulargewichte. Wenn andererseits eine Mischung von beispielsweise Caesiumhydroxyd und Natriumcarbonat, also Cs O H und Nag CO.. verwendet wird, scheint das Minimum der Umwandlungsstromstärke vorzuliegen, wenn auf die Zahl der Nag C O3- Moleküle die doppelte Anzahl Cs 0 H-Moleküle kommen. Diese Aussage stützt sich auf die in Tabelle II wiedergegebenen Versuchsergebnisse. Diese Tabelle zeigt die Veränderung in der Stromstärke, bei welcher die Umwandlung des Werkstoffüberganges aus- der Tropfen- in die Sprühform eintritt, wenn das Gewicht der anderen Alkaliverbindung bezüglich des Gewichtes der Caesiumverbindung derart variiert wird, daß erstens halb soviel, zweitens ebensoviel und drittens eineinhalbmal soviel Atome des anderen Alkalimetalls auf die Caesiumatome kommen. Umwandlungsstromstärke (Umwandlung des Metallüberganges von der Tropfenform in die Sprühform) gegen die Anzahl Gramm K2C0, pro Liter Lösung aufgetragen; der Caesiumcarbonatgehalt der Lösung betrug konstant 40 g pro Liter. Die Werte, auf denen diese Kurve beruht, wurden experimentell bestimmt. Aus der Kurve ist ersichtlich, daß die kleinste Umwandlungsstromstärke vorliegt, wenn der K2 C 03 Gehalt der Lösung zwischen 16 und 20 g pro Liter liegt. Eine auf die Atomgewichte der Elemente gestützte Berechnung ergibt, daß die gleiche Anzahl von Caesium und Kaliumatomen vorhanden ist, wenn 40 g Cs2 C 03 und 17 g K2 C 03 verwendet werden. Es lassen sich jedoch auch gute Ergebnisse erzielen, wenn das Verhältnis der Metallatome von dem optimalen Wert 1: 1 abweicht; vorzugsweise sollen diese Verhältnisse jedoch innerhalb der Grenzen von 5: 1 bis 1 : 5 liegen, um hinsichtlich der Mengenverhältnisse der Verbindungen in der Mischung die Vorteile der Erfindung zu wahren. Dabei ist vorzugsweise die Menge des vorhandenen Caesiums oberhalb eines Mindestwertes von ungefähr 0,0111/o des Elektrodengewichts zu halten.
  • Es hat sich nach der Erfmdung herausgestellt, daß sich in einer Kohlendioxydatmosphäre ein Werkstoffübergang in Sprühform erreichen läßt, wenn ein Sprühmittel auf einer synergistischen Mischung einer Caesiumverbindung und einer Verbindung anderen Alkalimetalls als Hilfsmittel verwendet wird. Die überraschende synergistische Wirkung der Zusatzgemische gemäß derErfindung wurde durchVersuche nachgewiesen. Wie diese Versuche zeigten, sind andere Zusatzmittel als Alkaliverbindungen nicht befähigt, die Wirkung einer Caesiumverbindung derart zu fördern, daß ein für Kohlendioxyd geeignetes Sprühmittel entsteht. Beispiele solcher Verbindungen, die außer den Alkalimetallverbindungen untersucht wurden und sich für den vorliegenden Zweck als ungeeignet erwiesen haben, sind Mg C12, Mg(N 03) 2, Mn(N03)2, Fe(N03)2, Ni(N03)2, SnCl2, BaCl2, Ca C12, La(N O3)3, Ce2 03 USW. In keinem Fall wurde mit einer dieser Verbindungen ein sprühförmiger Übergang erzielt, ob diese Verbindungen nun allein oder in Kombination mit einer Caesiumverbindung verwendet wurden. Ähnliche negative Ergebnisse zeigten Versuche, bei denen entweder nur Alkaliverbindungen außer Caesium oder Kombinationen von Alkaliverbindungen mit Alkaliverbindungen außer Caesium verwendet wurden. Beispielsweise konnte bei Verwendung einer Kombination von Rb2C03 und Nag C 03 bei Stromstärken bis zu 530 Ampere kein sprühförmiger Übergang erreicht werden. Eine Kombination von Rb O H und K O H hatte bei einer Stromstärke von ungefähr 370 Ampere einen gewissen Einfluß auf den Bogen, ein wirklich sprühförmiger Übergang wurde jedoch nicht erzielt. Fast alle Verbindungen der Alkalien, Erdalkalien und seltenen Erden setzen die Geschwindigkeit des Elektrodenverbrauches in einem mit C02 geschützten Metallbogen bei gegebener Stromstärke und negativ gepolterElektrode herab, aber außerCaesium scheint keines fähig zu sein, in oxydierender Atmosphäre wie Kohlendioxyd einen Werkstoffübergang in Form axialen Sprühens zu erzeugen. Ferner muß ein anderes Alkalimetall außer Caesium als Hilfsmetall zusammen mit dem Caesium verwendet werden, um wirklich zufriedenstellende, technisch brauchbare Ergebnisse zu erzielen.
  • Die Versuche haben klar gezeigt, daß Caesium für die Erreichung des Sprühüberganges in Kohlendioxyd ein wesentliches Element ist. In bestimmten Fällen, beispielsweise bei einer von desoxydierenden Elementen freien Elektrode aus unberuhigtem Stahl oder Flußeisen, wird zwar das Absprühen auch durch Caesium allein hervorgerufen. Es hat sich jedoch gezeigt, daß sich technisch brauchbare Sprühschweißungen mit Eisenelektroden nicht erzielen lassen, wenn eine Caesiumverbindung allein verwendet wird. Es hat sich ferner gezeigt, daß ein Sprühübergang nicht erzielt wird, wenn nur eine Caesiumverbindung auf den Drähten verwendet wird, die technisch für die Kohlendioxyd-Schutzgasschweißung verwendet werden. Dies gilt insbesondere für die hoch desoxydierten Drähte, die zum Schweißen von unberuhigtem und halbberuhigtem Stahl nötig sind. Vermutlich ist dies auf die Chemie des Drahtes selbst zurückzuführen. Wenn jedoch die gleiche Caesiumverbindung durch eine andere Alkaliverbindung unterstützt wird, wie es im vorstehenden beschrieben ist, läßt sich bei jedem geeigneten Schweißdraht, unabhängig von dessen Legierungszusammensetzung, eine gutes axiales Sprühen erreichen. Die Ursachen für dieses Verhalten konnten noch nicht geklärt werden; es wird jedoch vermutet, daß bei einem hohen Gehalt des Drahtes an Elementen, wie Silicium, die eine Affinität zu Sauerstoff haben, die Bildung oder das Festhalten des Caesiumoxydes an der geeigneten Stelle auf der Kathode unterdrückt oder vermindert und die Fähigkeit des Mittels, einen Sprühübergang zu erzeugen, verringert wird. Warum gerade der Zusatz einer anderen Alkahverbindung dazu beiträgt, die der Erzielung eines Sprühüberganges in einer Kohlendioxyd-Schutzgasatmosphäre in Gegenwart von viel Silicium entgegenstehenden Schwierigkeit zu überwinden, ist bisher nicht geklärt, aber das Ergebnis wurde einwandfrei beobachtet. Silicium ist natürlich nicht das einzige Element in dem Elektrodendraht, das dem Sprüheffekt von Caesium entgegenwirkt. Aluminium und Titan, die häufig als desoxydierende Elemente vorhanden sind, üben eine ähnliche, für den Sprühübergang.schädlicheWirkung aus. Andere desoxydierende oder legierende Elemente in dem Draht besitzen vermutlich mehr oder weniger ebenfalls eine solche Wirkung. Die Rolle, die desoxydierende Metalle wie z. B. Silicium spielen, ist jedoch bei weitem die wichtigste, da sie die Wirkung von Caesium zunichte machen, wenn kein Hilfsmittel zu dem Caesium zugesetzt wird, um den schädlichen Einfluß des Desoxydationsmittels zu verhindern oder ihm entgegenzuwirken. Ferner sind solche Desoxydationsmittel meist in beträchtlichen Mengen, (nämlich über 0,25%) in Eisenelektroden des Typs vorhanden, wie er bei den meisten Schweißungen von Eisenmetallen verwendet wird.
  • Eine mögliche Erklärung dafür, warum die Kombination einer Caesiumverbindung und einer Verbindung eines anderen Alkalimetalls wirksamer ist als die Caesiumverbindung allein, kann darin bestehen, daß mit einer solchen Kombination eine eutektische Mischung oder Lösung von Alkalioxyden gebildet wird, die einen niedrigeren Schmelzpunkt und einen höheren Siedepunkt besitzt als jede Verbindung allein. Wahrscheinlich ist es möglich, Mischungen der beiden Alkalioxyde zu erzeugen, die bei einer hinreichend niedrigen Temperatur schmelzen. Sie verteilen sich dann gleichmäßig über die Elektrodenoberfläche, wenn die Elektrode sich dem Bogen nähert, so daß eine ringförmige Zone oder Fläche entsteht, die axial von dem Ende der Elektrode entfernt ist und eine gegenüber dem äußersten Ende der Elektrode erhöhte elektrische Emissionsstärke zeigt. Der auftretende Anstieg der elektrischen Emissionsstärke an oder in dem allgemeinen Bereich des Anfanges der Elektrodenschmelzzone veranlaßt das Bogenplasma, sich am Ansatzpunkt auszubreiten und in dem besagten Gebiet an der Elektrode zu haften, so daß das Plasma das meiste, wenn nicht das gesamte geschmolzene Metall an der Elektrodenspitze umfaßt. Es entsteht dann eine derartige Verteilung elektrischer Kräfte, daß das geschmolzene Metall axial von dem Ende der Elektrode über den Bogen auf das Werkstück geschleudert wird.
  • Das Sichausbreiten des Plasmaansatzpunktes, wie es im vorstehenden beschrieben wurde, tritt vermutlich nur ein, wenn die Emission in der besagten, von der Elektrodenspitze entfernt liegenden Zone Aeichter« wird oder einen geringeren Spannungsabfall erfordert als dieEmission in der äußerstenSpitze selbst. Für den Erfolg der Erfindung scheint es deshalb wesentlich zu sein, daß die das Sprühen hervorrufende Substanz oder Substanzmischung nicht nur sehr gut emittiert, sondern auch einen hinreichend niedrigen Schmelzpunkt und einen hinreichend hohen Siede- oder Verdampfungspunkt besitzt, um ein gleichmäßiges und ausreichendes Gebiet einer Emissionsoberfläche an oder bei dem Anfang der Elektrodenschmelzzone auszubilden und zu erhalten. Gleichzeitig soll das Sprühmittel zumindest in seiner stark emittierenden Form nicht auf der Elektrode bleiben, wenn es deren äußerste Spitze erreicht, da der relative Gesamtspannungsabfall zwischen dem Werkstück und den besagten beiden Kathodenstellen in umgekehrtem Größenverhältnis stehen oder wenigstens angenähert gleich sein muß, damit der Plasmaansatzpunkt sich ausbreiten kann.
  • Es wird angenommen, daß eine der besonderen Eigenschaften des Caesiums, nämlich sein außergewöhnlich niedriges Ionisationspotential, zu diesem Ergebnis beiträgt. Dampf von Caesium aus der. partiellen Dissoziation des Caesiumoxydes auf der Kathode und/oder Dissoziation von verdampften Caesiumverbindungen in dem Plasma scheint den Spannungsabfall in dem CO.-Plasma zumindest in dem Plasmabereich an der besagten Käthodenemissionszone herabzusetzen, was das Aufsteigen des Plasmaansatzpunktes zu Stellen größeren Emissionsvermögens oder geringeren Kathodenspannungsabfalls erleichtert. Eine derartige Wirkung auf den Plasmaspannungsabfall ist besonders bei C02-Schutzgas wichtig, weil der Spannungsabfall in diesem Gas mehrfach größer ist als derSpannungsabfall inArgon.
  • Der Umstand, daß Alkaliverbindungen allgemein, Verbindungen der Erdalkalien und der seltenen Erden in einer Kohlendioxyd-Schutzgasatmosphäre keinen sprühförmigen Übergang bewirken, wie er mit ; caesiumhaltigen Mitteln erfindungsgemäß erreicht werden kann, läßt sich wohl mindestens teilweise auf den relativ hohen Siedepunkt der Oxyde dieser Metalle zurückführen. Welche Metallverbindung auch immer zugesetzt wird, im gewissen Umfang -wird selbstverständlich bei den hohen Temperaturen und den kinetischen Bedingungen des Bogens in Gegenwart des freien, aus der Dissoziation des C 0.-Schutzgases entstandenen Sauerstoffes das entsprechende Oxyd gebildet werden. Die Oxyde von Erdalkalien und seltenen Erden haben relativ hohe Siedepunkte und Dissoziationstemperaturen und können auf dem geschmolzenen Kathodenmetall bis zum äußersten Ende der Elektrode verbleiben und deshalb nur einen Gesamtanstieg der Kathodenemissionsstärke verursachen, nicht aber das Verhältnis zwischen der Emissionsstärke einer Kathodenfläche im Vergleich mit einer anderen Kathodenfläche ändern. Außerdem emittieren solche anderen Metalloxyde gewöhnlich nicht so gut Elektronen wie Caesium-Cäesiumoxyd, noch besitzen die ihnen zugrunde liegenden Metalle das extrem niedrige Ionisierungspotentiäl von Caesium.
  • In Fig. 2 ist veranschaulicht, welche Veränderung von Schmelz- und Siedepunkten bei Veränderungen in der relativen Konzentration von Mischungen oder Lösungen zu erwarten ist. Man sieht, daß bei Variierung der Konzentrationen, ausgehend von 100'0/ö des einen Oxydes als Grenzwert durch den Gesamtmischungsbereich bis zu 100% des anderen Oxydes, die Schmelzpunkte in beiden Richtungen fallen, bis sie beim Eutektikum ein Minimum erreicht haben. Andererseits steigen die Siedepunkte in etwa der gleichen Art an, so daß der Unterschied zwischen Schmelz- und Siedepunkten in der Nähe der eutektischen Konzentrationen am größten ist.
  • Wieviel Sprühmittel gemäß der Erfindung auf den Elektrodendraht aufgebracht wird, ist nicht besonders kritisch, vorausgesetzt, daß eine gewisse Mindestmenge zugesetzt wird. Beispielsweise hat sich gezeigt, daß ein nach dem oben im einzelnen beschriebenen Verfahren behandelter Draht ungefähr 0,030/a, der Mischung der zur Behandlung verwendeten Verbindungen enthält oder trägt. Fig. 3 veranschaulicht die Änderung der Umwandlungsstromstärke bei Erhöhung der auf den Draht aufgetragenen Sprühmittelmenge. Wie man sieht, tritt nur eine geringe Veränderung ein, wenn bereits eine gewisse Mindestmenge von Caesium auf den Draht aufgetragen ist. Diese Mindestmenge kann im Einzelfall je nach dem verwendeten Draht verschieden sein, in praktisch allen Fällen dürfte sie jedoch mindestens ungefähr 0,01 Gewichtsprozent betragen. Für die allgemeine Anwendung der Erfindung hat es sich als befriedigend erwiesen, das caesiumhaltige Sprühmittel in einer Menge aufzutragen, die ungefähr 0,030/ö des Drahtgewichtes entspricht.
  • Einige der Unterschiede zwischen dem mit inertem Gas (Argon) geschützten Metallbogen und dem mit C02 geschützten Metallbogen können visuell beobachtet werden, und zwar sowohl mit dem unbewaffneten Auge durch die Schweißbrille als auch durch Verwendung von Filmaufnahmen extrem hoher Geschwindigkeit. Derartige Unterschiede sind in ziemlich genauen Einzelheiten in den Fig. 4 bis 8 veranschaulicht. Ferner sind die sichtbaren Unterschiede zwischen dem mit CO2 geschützten Schweißbogen nach dem Stande der Technik und dem mit CO, geschützten Sprühbogen gemäß der Erfindung in den Fig. 7 bzw. 8 veranschaulicht.
  • Argongeschützte Metall-Lichtbögen mit negativer Elektrode und ohne Steuermetalle emittieren fast ganz vom unteren Teil der geschmolzenen Tropfen oder von dem äußersten Ende der Elektrode. Das Emissionsgebiet verlagert sich von Ansatzpunkt zu Ansatzpunkt und von Zeit zu Zeit über die Kathode. Vermutlich setzt die kalte Kathodenemission, die in einem solchen Bogen vorliegt, einen starken Ionenbeschuß lokalisierter Kathodenteile voraus, um hinreichend hohe örtliche Temperaturen zu erzielen und die notwendige Emission zur Unterhaltung des Bogens aufrechtzuerhalten. Das Ergebnis ist ein kugelförmiger, spritzender Übergang.
  • Wenn ein emittierendes Mittel zu einer derartigen Elektrode in der inerten Gashülle zugesetzt wird, setzt die Emission bereits weiter hinten auf dem Draht ein, und der Plasmaansatzbereich steigt von der Elektrodenspitze an denElektrodenseitenflächen bis hinter die geschmolzene Metallzone, oder die Emission findet gleichzeitig von beiden dieser Flächen statt. Auch bei einer solchen teilweise aktivierten Elektrode findet ein spritzender Übergang statt. Fig. 5 zeigt dieses Phänomen.
  • Mit einer richtig aktivierten Elektrode in Argon kann das Kathodenemissionsgebiet von der in Fig. 5 gezeigten Form auf praktisch die gleiche Konfiguration konzentriert werden, die sich, wie in Fig. 6 dargestellt, aus der Verwendung von Bögen hoher Stromdichte mit positiver Elektrode in Argon ergibt.
  • Der C02 Bogen hat mit positiver Elektrode andererseits die kugelförmige, in Fig.7 dargestellte Konfiguration des spritzenden Überganges; das gleiche ist bei dem C02-Bogen mit negativer Elektrode der Fall. Tatsächlich ist die unregelmäßige Bogenkonfiguration von Fig. 7 typisch für alle mit C02 als Schutzgas arbeitenden bisher bekannten Schweißverfahren.
  • Fig. 8 zeigt das Bogenplasma und das Phänomen des axialen Sprühüberganges, das in mit CO, geschützten Bögen mit negativer Elektrode nach dem Verfahren der Erfindung erreicht wird. Es wird betont, daß die in Fig. 5 dargestellte Bedingung in den CO.-geschützten Bögen niemals auftritt. Lediglich in dem Verfahren der Erfindung hat der Bogen die in Fig. 8 dargestellte Form; in allen anderen Fällen ist der mit CO, geschützte Bogen unregelmäßig und der Materialübergang spritzend, ob nun mit negativer oder positiver Elektrode gearbeitet wird oder Drähte verwendet werden, dis mit Mitteln, wie z. B. Verbindungen von Erdalkalien oder seltenen Erden, behandelt sind.
  • Zur Erzielung des Sprühüberganges scheint es wesentlich zu sein, das Emissionsgebiet der Elektrode kontrollieren zu können. Dies läßt sich in der C02-Atmosphäre gemäß der Erfindung durch eine besondere Behandlung der Elektrode erzielen. Diese Kontrolle kann nur dann durchgeführt werden, wenn man mit negativer Elektrode arbeitet. Zwar wurden die experimentellen Ergebnisse hauptsächlich unter Verwendung von Drähten auf Eisenbasis erzielt, die Erfindung ist jedoch auch auf andere Drahtmaterialien anwendbar. Da es ferner aus Versuchsergebnissen bekannt ist, daß Schweißbögen in CO 2 im Prinzip von Bögen in einatomigen inerten Gasen verschieden sind, und da ferner angenommen wird, daß das Arbeiten in einer Kohlendioxydatmosphäre die Entstehung von Metalloxyden begünstigt, kann gefolgert werden, daß die Erfindung auch auf andere oxydierende Atmosphären als Kohlendioxyd anwendbar ist.
  • Im vorstehenden wird dieMischung einerCaesiumverbindung und einer als Hilfsmittel dienenden Alkaliverbindung beschrieben. Es versteht sich jedoch, daß auch drei oder mehr Verbindungen gemischt werden können, solange die Mischung in der Lage ist, das nötige Caesium und Hilfsmetall in einer Art der Kathode zuzuführen, die die Erzielung des Sprühüberganges unterstützt. In jeder solchen Mischung sollten die Mengenverhältnisse derart sein, daß die Gesamtzahl der Alkaliatome außer Caesium gleich der Zahl der anwesenden Caesiumatome sein soll. Es versteht sich ferner, daß die Erfindung zwar in erster Linie auf das Lichtbogenschweißen anwendbar ist und im Hinblick auf diese Verwendungsart beschrieben wurde, daß sie jedoch auch in verwandtenTechniken, wie z. B. dem Lichtbogenschneiden, von Nutzen sein wird.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren für das Schutzgas-Gleichstromlichtbogen-Schweißen mit einer als Kathode geschalteten abschmelzenden Drahtelektrode, der zur Erzielung eines Sprühüberganges Steuermetalle zugemischt bzw. zugeführt werden, gekennzeichnet durch die Kombination der an sich bekannten Merkmale a) bis c) und durch das Merkmal d): a) Als Schutzgas wird CO, verwendet; b) als Steuermetall dient Caesium bzw. eine Caesiumverbindung; c) außerdem wird noch ein zweites Alkalimetall bzw. eine zweite Alkalimetallverbindung angewendet; d) der Gewichtsanteil des zweiten Alkalimetalls beträgt 20 bis 500% des Caesiumanteiles multipliziert mit dem Atomgewichtsverhältnis des zweiten Alkalimetalls und des Caesiums.
  2. 2. Drahtelektrode zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewichtsanteile des zweiten Alkalimetalls und des Caesiums dem Verhältnis der Atomgewichte entsprechen.
  3. 3. Drahtelektrode nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gewichtsanteil des Caesiums mindestens 0,01% des Elektrodengewichtes und der Gewichtsanteil des zweiten Alkalimetalls etwa 20% des Caesiumgewichtes beträgt.
  4. 4. Drahtelektrode nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuermetalle in einem Überzug auf der Drahtelektrode enthalten sind und der Überzug mehr als 0,03% des Elektrodengesamtgewichtes ausmacht.
  5. 5. Drahtelektrode nach Anspruch 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, da.ß dem Draht in an sich bekannter Weise wenigstens 0,25 Gewichtsprozent eines reduzierenden Metalls und vorzugsweise außerdem wenigstens 0,25 Gewichtsprozent Mangan zugesetzt sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschriften Nr. 972 743, 1026 896; USA.-Patentschriften Nr. 2 694 763, 2 504 868, 2 544 711; Zeitschrift »Welding and Metal Fahrication«, 1955, Heft 4, S. 148/149; Zeitschrift »Schweißtechnik«, 1958, Heft 2, S. 39 und 40.
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Citations (5)

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