DE1128990B - Vorrichtung und elektrolytische Zelle zur Herstellung von Titan durch Schmelzflusselektrolyse - Google Patents

Vorrichtung und elektrolytische Zelle zur Herstellung von Titan durch Schmelzflusselektrolyse

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DE1128990B
DE1128990B DEN13016A DEN0013016A DE1128990B DE 1128990 B DE1128990 B DE 1128990B DE N13016 A DEN13016 A DE N13016A DE N0013016 A DEN0013016 A DE N0013016A DE 1128990 B DE1128990 B DE 1128990B
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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Description

  • Vorrichtung und elektrolytische Zelle zur Herstellung von Titan durch Schmelzflußelektrolyse Die Erfindung bezieht sich auf eine elektrolytische Zelle zur Herstellung von Titan und insbesondere auf eine Vorrichtung, die in einer solchen Zelle als Diaphragma oder als eine Kombination von Abscheidungskathode und Diaphragma in der Salzschmelze verwendet werden kann.
  • Bei der Herstellung von Titan durch Elektrolyse einer titanhaltigen Salzschmelze hat es stets Schwierigkeiten bereitet, die Titanabscheidung auf der Kathode in solcher Form zu gewinnen, daß sie an der Kathode fest genug anhaftet, um das Herausnehmen der Kathode mit dem darauf niedergeschlagenen Titan aus der Zelle zu ermöglichen. Das gleiche Problem der Haftfestigkeit der Titanabscheidung tritt auf, wenn man das Titan auf einem Metallsieb oder -netz abscheidet, um ein Titandiaphragma zu gewinnen, welches seinerseits dazu dienen kann, den Anolyten und den Katholyten in der Zelle voneinander getrenntzuhalten.
  • Bei der elektrolytischen Gewinnung von Titan aus Halogenidschmelzen ist es bekannt, die Kathode mit einem gefäßartigen Diaphragma aus einem porösen, den elektrischen Strom nichtleitenden Werkstoff zu umgeben. Ebenso ist es bekannt, mit zwei Kathoden zu arbeiten, von denen die erste zur Redaktion des Titantetrachlorids zu Chloriden niederer Wertigkeitsstufen und die zweite zur vollständigen Reduktion bis zum metallischen Titan dient. Dabei befinden sich die Anode und die zweite Kathode in je einem oben offenen, gefäßartigen Diaphragma aus porösem, nichtleitendem Werkstoff.
  • Es ist ferner bekannt, bei der elektrolytischen Gewinnung von Titan zwischen Anode und Kathode eine zylinderförmige Glocke anzuordnen, die die Kathode umgibt und an ihrem offenen Boden ein Drahtnetz aufweist.
  • Schließlich ist eine elektrolytische Zelle zur Gewinnung von Titan durch Schmelzflußelektrolyse bekannt, bei der Anodenraum und Kathodenraum durch eine nur einen schmalen Durchlaß freigebende Wand voneinander getrennt sind, die Kathode als Einleitungsrohr für das Titantetrachlorid ausgebildet und an ihrem unteren Ende von einem vollständig in der Salzschmelze befindlichen Korb umgeben ist, innerhalb dessen sich die Titanteilchen in dichter Packung abscheiden.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich eine bestimmte mechanische Anordnung auf Grund ihrer Fähigkeit, das abgeschiedene Titan festhaftend an sich zu binden, sowohl als Schirmdiaphragma wie auch als Kombination von Schirmdiaphragma und Abscheidungskathode eignet. Diese erfindungsgemäße Vorrichtung in einer elektrolytischen Zelle zur Herstellung von Titan durch Schmelzflußelektrolyse von Titanchlorid in einer Halogenidschmelze unter Abscheidung von Titan auf einer gefäßartigen Kathode, die derart in das Salzbad eintaucht, daß sie das Bad in zwei Teile teilt, in deren einem sich die Anode befindet, und unter Zufuhr von Titantetrachlorid zu dem Salzbad in der Nähe der anodenfernen Kathodenoberfläche ist dadurch gekennzeichnet, daß die gefäßartige Kathode aus für die Salzschmelze undurchlässigen Teilen und mindestens einem für die Salzschmelze durchlässigen Teil besteht, daß sämtliche Teile aus elektrisch leitendem Werkstoff bestehen und so angeordnet sind, daß an jeden durchlässigen Teil undurchlässige Teile angrenzen, daß die Kathode sich in der Salzschmelze in einer solchen Stellung befindet, daß das Bad nicht über den oberen Rand des Gefäßes fließen kann, und daß die beiden durch die Kathode voneinander getrennten Badteile miteinander nur durch den durchlässigen Abschnitt bzw. die durchlässigen Abschnitte der Kathode in Flüssigkeitsverbindung stehen.
  • Nach der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die gefäßartige Kathode Seitenwände und einen Boden auf, wobei die Seitenwände aus undurchlässigen Teilen und mindestens einem durchlässigen Teil bestehen und mit dem undurchlässigen Boden flüssigkeitsdicht verbunden sind. In den Zeichnungen zeigt Fig. 1 den Grundriß der erfindungsgemäßen Elektrolysiervorrichtung, Fig. 2 die Seitenansicht derselben, Fig.3 die Seitenansicht einer anderen Ausführungsform der Elektrolysiervorrichtung gemäß der Erfindung und Fig. 4 in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht die Anordnung der Elektrolysiervorrichtung in einer elektrolytischen Zelle, wobei sie als Kombination von Diaphragma und Abscheidungskathode verwendet wird.
  • Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, sind die Seitenwände 5 flüssigkeitsdicht mit dem undurchlässigen Boden 6 verbunden. Diese flüssigkeitsdichte Verbindung kann dadurch erzielt werden, daß der Boden und der untere Teil der Seitenwände aus einem Stück gefertigt werden, man kann aber die Wände auch direkt durch Schweißen oder auf ähnliche Weise miteinander verbinden. Die Seitenwände 5 sind im wesentlichen aus mindestens einem durchlässigen Teil 7 und mindestens zwei undurchlässigen Teilen 8a und 8b aufgebaut. Diese Teile der Seitenwände sind so angeordnet, daß an den durchlässigen Teil die undurchlässigen Teile 8a und 8b angrenzen. Die Seitenwände 5 können aber auch aus zwei oder mehr durchlässigen Teilen (7 und 7a) bestehen, deren jeder an undurchlässige Teile 8a, 8b und 8e angrenzt (Fig.2). Außerdem kann die gefäßartige Kathode an Stelle der zylindrischen Form vorteilhaft auch die Form einer Halbkugel od. dgl. haben. Unabhängig von der Zahl der durchlässigen und undurchlässigen Teile und ihrer geometrischen Form wird die oben offene, gefäßartige Kathode in der Salzschmelze im Innern einer Elektrolysierzelle durch einen Tragestab 9 gehaltert, der an einem beliebigen Teil des Gefäßes, z. B. der Seitenwand 5, befestigt ist. Der Haltestab 5 dient gleichzeitig als elektrische Verbindung einer Stromquelle mit der Seitenwand der Vorrichtung.
  • Der durchlässige Teil der erfindungsgemäßen Elektrolysiervorrichtung besteht zweckmäßig, wenn auch nicht notwendigerweise, aus einem Drahtnetz. Die Größe der Sieböffnungen kann je nach der Art des Netzes und der Zahl der Netzschichten in beträchtlichen Grenzen schwanken, sofern nur die Gesamtanordnung einen durchlässigen Teil aufweist, der sehr feine und vorzugsweise labyrinthartige Öffnungen hat. Es zeigte sich beispielsweise, daß eine Doppellage eines Drahtgewebes von 5,51 Maschen je Zentimeter in der einen und 47,24 Maschen je Zentimeter in der anderen Richtung eine sehr wirksame durchlässige Anordnung ergibt. Es kann jedoch auch eine Einzellage des Drahtgewebes mit Erfolg verwendet werden. Außerdem können auch andere Arten von Drahtgeweben mit anderen Maschenweiten oder andere gelochte Strukturen verwendet werden. So ist z. B. auch ein feines Drahtgewebe mit Köperbindung wirksam, ebenso ein aufkalandertes Drahtfiltertuch aus Nickeldraht, eine Kombination zweier perforierter Platten, die so miteinander verschweißt sind, daß sich ihre Durchlochungen nicht decken, so daß der Flüssigkeitsstrom auf den Zwischenraum in der Platte beschränkt ist, sowie poröse Sinter-Strukturen, die nach dem üblichen Verfahren der Pulvermetallurgie hergestellt sind. Das einzige wesentliche Erfordernis der durchlässigen Teile der Seitenwände ist, daß ihre Öffnungen klein genug sind, damit sich über ihnen infolge der Elektrolyse der Salzschmelze eine Abscheidung von Titan bilden kann.
  • Eine Seitenwand, die aus einem durchlässigen Teil besteht, an den zwei undurchlässige Teile angrenzen, kann leicht hergestellt werden, indem man die Kanten eines Streifens aus Drahtgewebe mit den Kanten eines undurchlässigen Blattmaterials verschweißt. Andererseits kann man, wie in Fig.3 gezeigt, eine geeignete Seitenwand herstellen, indem man von einer zylindrischen Seitenwand 5 aus Blattmaterial ausgeht, in deren gesamtem Umfang große Öffnungen 10 ausgestanzt sind, und die Innenseite dieses Zylinders mit einem Drahtmaterial 11 der oben beschriebenen Art auskleidet. Man kann natürlich auch andere geometrische Formen verwenden; wichtig ist nur, daß jeder durchlässige Teil der Vorrichtung an allen Seiten an undurchlässige Teile angrenzt, so daß beim Eintauchen der Vorrichtung in eine Salzschmelze in der Weise, daß die Schmelze nicht über den oberen Rand der Seitenwand fließen kann, die Teile der Salzschmelze innerhalb und außerhalb der Seitenwände nur durch die durchlässigen Teile der Vorrichtung hindurch in Verbindung stehen.
  • Die Elektrolysiervorrichtung gemäß der Erfindung kann aus jedem beliebigen elektrisch leitenden Material gefertigt sein, das gegen den Angriff der Salzschmelze, welche die normalen Produkte der Elektrolyse enthält, beständig ist. Beispielsweise kann man hierfür Nickel oder Nickellegierungen, Molybdän, Flußstahl und Eisen verwenden. Alle diese Werkstoffe sind unter den Bedingungen der Elektrolyse recht korrosionsbeständig und verunreinigen das Bad nicht merklich.
  • Die Verwendung der erfindungsgemäßen Elektrolysiervorrichtung als Kombination von Diaphragma und Abscheidungskathode ist in Fig. 4 gezeigt. Die geschlossene Zelle 12 ist mit einer Salzschmelze 13 gefüllt, in welche die Elektrolysiervorrichtung fast vollständig eintaucht. Eine Quarzhaube 14 erstreckt sich nach unten in den von den Seitenwänden 5 gebildeten Innenraum; so daß das untere Ende der Haube in die Salzschmelze eintaucht. Die Haube ist an dem Sockel 15 einer Graphitanode befestigt, welcher mit Durchlässen 16 und einer Hängeanode 17 ausgestattet ist. Die Durchlässe 16 ermöglichen das Entweichen von Chlor von der Oberfläche der in der Haube 14 befindlichen Salzschmelze in das Ableitungsrohr 18. Sowohl das Ableitungsrohr 18 als auch der Haltestab 9 für die Elektrolysiervorrichtung sind durch die Decke der Zelle geführt. Wenn die Elektrolysierbedingungen so gewählt werden, daß sich das Titan auf der Außenfläche der Seitenwände 5, d. h. auf deren anodenferner Seite, abscheidet, bildet der Titanbelag auf den undurchlässigen Teilen 8a, 8b und 8e eine festhaftende Schicht, welche die dazwischenliegenden durchlässigen Teile der Seitenwände überbrückt. Der die durchlässigen Teile überbrückende Anteil des Titanniederschlages auf der Außenseite der durchlässigen Teile 7 und 7a ist so porös, daß die Elektrolysierbedingungen aufrechterhalten werden, die zur Abscheidung des Titans auf der Außenfläche der Kathode erforderlich sind.
  • Die elektrolytischen Bedingungen, die bei Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung als Kathode in der Zelle erforderlich sind, um eine Titanabscheidung auf der Außenfläche der Vorrichtung zu erhalten, bestehen im wesentlichen darin, daß man in denjenigen Teilen der Schmelze, die sich zwischen der Anode und der anodennahen Kathodenfläche befinden, eine hinreichend niedrige Konzentration an Ti-Ionen aufrechterhält, um die Abscheidung von Titan auf dieser Kathodenfläche zu verhindern. Dies wird hauptsächlich dadurch erzielt, daß man für eine verhältnismäßig hohe Stromdichte zwischen Anode und Kathode sorgt und das während der Elektrolyse zugeführte titanhaltige Ausgangsmaterial nur in demjenigen Teil der Salzschmelze zuführt, der mit der Außenfläche der Seitenwände 5 in Berührung steht. Wenn diese Bedingungen erreicht sind, fließt der elektrische Strom durch jeden durchlässigen Teil - der Seitenwand von den Außenflächen der Seitenwände 5 zur Anode 17, die innerhalb des durch die Seitenwände gebildeten Raumes angeordnet ist. Die gleichen Elektrolysierbedingungen können natürlich auch erzielt werden, wenn die Anode außerhalb der erfindungsgemäßen Elektrolysiervorrichtung angeordnet ist. In diesem Falle ist die anodenferne Fläche der Abscheidungskathode (oder Seitenwände 5) die Innenseite des von den Wänden 5 gebildeten Raumes. Gleichgültig, ob die anodenferne Seite der Elektrolysiervorrichtung nun die Innenfläche oder die Außenfläche der Seitenwandung ist, wird durch die Bildung einer Titanabscheidung auf dem durchlässigen Teil der Seitenwände die Größe der Öffnungen in diesem Teil so weit vermindert, daß er als Zellendiaphragma wirkt, welches den Anolyten und den Katholyten voneinander getrennt hält, aber doch leitend miteinander verbindet.
  • In dem nachfolgenden Beispiel wird in einer Elektrolysierzelle die erfindungsgemäße Vorrichtung als eine Kombination von Diaphragma und Abscheidungskathode verwendet. Die Elektrolysiervorrichtung besteht aus einer zylindrischen Seitenwand von 26,7 cm Höhe und 12,7 cm Durchmesser und weist zwei durchlässige Teile von je 1,3 cm Breite auf, die in einem Abstand von 3,8 cm angeordnet sind. Die durchlässigen Teile bestehen aus einer Doppellage eines Drahtgewebes von 5,51 - 47,24 Maschen je Zentimeter, das, wie in Fig. 1 und 2 gezeigt, von außen an die undurchlässigen Teile der Seitenwand angeschweißt ist. In diesem Drahtgewebe hat der 5,51-Maschen-Draht einen Durchmesser von 0,38 mm und der 47,24-Maschen-Draht einen Durchmesser von 0,25 mm. Der Haltestab hat einen Durchmesser von 1,3 cm und eine Länge von 76,2 cm, um den elektrischen Anschluß der Kathode oberhalb des Zellendeckels zu ermöglichen. Die Elektrolysiereinrichtung ist oben offen, ihr Boden aber mit einem undurchlässigen Teil verschlossen, der unten an die Seitenwandung angeschweißt ist. Alle diese Bestandteile der Vorrichtung bestehen aus Nickel oder einer Nickellegierung. Die Vorrichtung wird, wie in Fig. 4 gezeigt, in die in einer elektrolytischen Zelle befindliche Salzschmelze getaucht.
  • Die Salzschmelze besteht aus einem eutektischen Gemisch von 5 Molprozent Natriumchlorid, 40 Molprozent Kaliumchlorid und 55 Molprozent Lithiumchlorid, hat theoretisch einen Schmelzpunkt von 3 72' C, schmilzt aber praktisch bei etwa 345° C. Diese Schmelze wird vor Inbetriebnahme der Zelle auf 650° C erhitzt.
  • Ein Gleichstrom von etwa 4 V und 50 A wird an die Elektroden angelegt, während die Zelle durch Eimaß 19 (Fig. 4) etwa 6 Stunden lang mit TiCl4 bei einem theoretischen Beschickungsverhältnis von 1 : 1 ir~r bezug auf die Zellenstromstärke (d. h. 1 Grammol TiC4 auf die Elektrizitätsmenge 4 Faraday) beschickt wird, um auf dem Drahtgewebe einen Niederschlag von Titanschwamm abzuscheiden. Nach dieser einleitenden Überzugsbehandlung arbeitet man mit einem Beschickungsverhältnis von 2 : 1, bei welchem die Titanabscheidung praktisch aufhört und im wesentlichen die gesamte Stromstärke zur Umwandlung des TiCk der Beschickung in ein Titanchlorid niederer Wertigkeitsstufe und Chlor dient. Hierdurch steigt die Titankonzentration der Schmelze im Verlaufe von etwa 21 Stunden allmählich auf etwa 2,0 Gewichtsprozent. Nach dieser Behandlung muß zur Innehaltung dieser Bedingungen eine Spannung von etwa 3,6 V bei 50 A angelegt werden, wobei die Polarisationsspannung bei Öffnung des Stromkreises 2,5 V beträgt. Der Zellenwiderstand errechnet sich zu 0,022 Ohm.
  • Im Anschluß an diesen Kreislauf zur Herstellung der gewünschten Titankonzentration in der Salzschmelze wird die Temperatur der Schmelze auf 550° C gesenkt und die TiC4-Zufuhr wieder auf das Beschickung-zu-Stromstärke-Verhältnis von 1 : 1 reduziert, das theoretisch notwendig ist, um bei der Abscheidung von Titanschwamm an der Außenseite der kombinierten Kathoden-Diaphragma-Einheit in der Zelle eine konstante Titankonzentration aufrechtzuerhalten. Nun werden 62 Stunden gleichmäßig 50 em3 Titantetrachlorid je Stunde bei einer Stromstärke von 50 A zugeführt, bis die Zelle mit der gewünschten Gesamtmenge von 51 TiCk beschickt ist. Die Ablesungen am Ende dieses Zeitraumes zeigen eine angelegte Spannung von 4,2 V bei 50 A mit einer Polarisationsspannung bei Öff- nung des Stromkreises von 2,9 V. Der Zellenwiderstand errechnet sich in diesem Zeitpunkt zu 0,026 Ohm.
  • Um nunmehr das in der Salzschmelze enthaltene Titan zu entfernen, wird die Stromstärke ohne weitere TiCI4-Zufuhr auf 50 A gehalten. Diese Behandlung wird 17 Stunden fortgesetzt, bis eine Polarisationsspannung von 3,4 V erzielt wird, was einem schließlichen Zellenwiderstand von 0;027 Ohm entspricht. Die Schmelze wird dann auf 450" C abgekühlt, bevor die Zelle zwecks Gewinnung des Produktes 'geöffnet wird. Über den heißen Metallniederschlag wird sofort Argon geleitet, um ihn schnell abzukühlen und seine Oxydation zu verhindern. Darauf wird die ganze Kathode mit dem auf ihr befindlichen Niederschlag in Eiswasser getaucht, bevor das mitgerissene Salz ausgelaugt und der Titanniederschlag weiter verarbeitet wird.
  • Der Niederschlag auf der Kathode hat eine Dicke bis zu 51 mm; der größte Teil des Grobkristallinen befindet sich in den äußeren 9,5 mm. Die inneren, näher an dem Diaphragma gelegenen Teile des Niederschlages haben einen hohen Gehalt an erstarrtern Salz mit einigem kristallinem Titan von geringerer Teilchengröße. Die Abscheidung haftet fest an den undurchlässigen Teilen an, scheint aber an den durchlässigen Teilen nicht zu haften. Im Inneren des Drahtgewebes der durchlässigen Teile ist eine Abscheidung von Titan zu erkennen, was darauf hindeutet, daß das Titan zu der Wirksamkeit der feinen Öffnungen als Diaphragma beigetragen hat. Im Boden der Zelle befindet sich praktisch kein Schlamm und am Boden der erfindungsgemäßen Kathodenstruktur sehr wenig. Die Gesamtgewinnung an Titan, bezogen auf das TiC4, beträgt über 800/0, wovon etwa 70% eine Härte von 40 Rockwell A aufweisen.
  • Die Elektrolysiervorrichtung gemäß der Erfindung wird zwar in dem vorstehenden Beispiel gleichzeitig als Diaphragma und als Abscheidungskathode verwendet, kann aber nach der anfänglichen Abscheidung von Titan auf der anodenfernen Seite ihres durchlässigen Teiles auch ausschließlich als Diaphragma verwendet werden, das zwischen der Anode und einer weiter entfernten Kathode angeordnet ist. Die beschriebene Vorrichtung eignet sich auch zur elektrolytischen Gewinnung von Titan aus anderen Ausgangsstoffen, wie Alkalifluotitanaten, Titanmonooxyd u. dgl. In allen Fällen stellt die erfindungsgemäße, eine Titanabscheidung auf der anodenfernen Fläche jedes durchlässigen Teiles der Seitenwand aufweisende Vorrichtung ein sehr wirksames Diaphragma zur Trennung des Anolyten und Katholyten dar. Ob die Vorrichtung außerdem nachher als Abscheidungskathode wirkt, hängt davon ab, ob in der Zelle zusätzlich zu der- erfindungsgemäßen Vorrichtung noch eine besondere Kathode angeordnet ist. Gleichgültig, ob die Vorrichtung lediglich als Diaphragma oder als Kombination von Diaphragma und Abscheidungskathode verwendet wird, haftet der Titanniederschlag fest an den undurchlässigen Teilen der Seitenwand an; wodurch ein fester Halt für den brückenartigen Niederschlag auf den durchlässigen Teilen gebildet wird. Infolgedessen findet selbst dann keine merkliche Ablösung des Titanniederschlages von der Elektrolysiervorrichtung statt, wenn dieser Niederschlag mehr als 50 mm dick ist, und insofern unterscheidet sich die Elektrolysiervorrichtung gemäß der Erfindung deutlich von allen bisher bekannten, vollständig undurchlässigen oder vollständig durchlässigen Abscheidungskathoden. Der Titanniederschlag ist aber ungeachtet seiner Dicke trotz seiner Haftfestigkeit über dem durchlässigen Teil der Vorrichtung porös genug, um die zwischen dem Anolyten und dem Katholyten der Salzschmelze notwendige Verbindung zu ermöglichen.

Claims (9)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Vorrichtung in einer elektrolytischen Zelle zur Herstellung von Titan durch Schmelzflußelektrolyse von Titanchlorid in einer Halogenidschmelze unter Abscheidung von Titan auf einer gefäßartigen Kathode; die derart in das Salzbad eintaucht, daß sie das Bad in zwei Teile teilt, in deren einem sich die Anode befindet, und unter Zufuhr von Titantetrachlorid zu dem Salzbad in der Nähe der anodenfernen Kathodenoberfläche, dadurch gekennzeichnet, daß die gefäßartige Kathode aus für die Salzschmelze undurchlässigen Teilen (8a, 8b, 8e) und mindestens einem für die Salzschmelze durchlässigen Teil (7, 7a) besteht, daß sämtliche Teile aus elektrisch leitendem Werkstoff bestehen und so angeordnet sind, daß an jeden durchlässigen Teil undurchlässige Teile angrenzen, daß die Kathode sich in der Salzschmelze in einer solchen Stellung befindet, daß das Bad nicht über den oberen Rand des Gefäßes fließen kann, und daß die beiden durch die Kathode voneinander getrennten Badteile miteinander nur durch den durchlässigen Abschnitt bzw. die durchlässigen Abschnitte der Kathode in Flüssigkeitsverbindung stehen.
  2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gefäßartige Kathode aus Seitenwänden (5) und einem Boden (6) besteht und die Seitenwände (5) mit dem undurchlässigen Boden (6) flüssigkeitsdicht verbunden sind.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die durchlässigen Teile (7, 7a) aus Drahtnetz bestehen, das in Form einer Doppellage angeordnet ist.
  4. 4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die durchlässigen Teile (7, 7a) aus mindestens einer Drahtnetzlage mit 5,51 Maschen je Zentimeter in der einen Richtung und 47,24 Maschen je Zentimeter in der anderen Richtung bestehen.
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände (5) im wesentlichen aus undurchlässigem Werkstoff bestehen und in Abständen voneinander angeordnete Öffnungen (10) aufweisen, die mit einer Drahtnetzauskleidung (11) versehen sind.
  6. 6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an den Seitenwänden (5) ein elektrisch leitendes Trägerorgan (9) so angeordnet ist, daß die Vorrichtung daran in die Salzschmelze eingehängt werden kann.
  7. 7. Elektrolytische Zelle zur Herstellung von Titan mit einer in die Salzschmelze eingehängten, mit dem negativen Pol verbundenen Elektrolysiervorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine in der Salzschmelze befindliche Anode (17), eine Haube (14), die die oberhalb des Bades zu beiden Seiten der Seitenwände der Elektrolysiervorrichtung befindlichen Lufträume voneinander getrennt hält, einen Auslaß (16, 18) zur Ableitung des an der Anodenoberfläche entwickelten Chlors aus dem Anodenraum der Zelle und eine Einlaßleitung (19) zur Zufuhr von Titantetrachlorid zum anderen Teil der Zelle. B.
  8. Zelle nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Anode (17) im Innern der Elektrolysiervorrichtung befindet.
  9. 9. Zelle nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Anode (17) außerhalb der Elektrolysiervorrichtung befindet. In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschriften Nr. 678 807, 682 919, 712 742; französische Patentschrift Nr. 1064 892.
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