DE1124980B - Vorrichtung zum Auftauen tiefgefrorener Substanzen, insbesondere tiefgefrorener Nahrungsmittel, unter Benutzung von Heissluft und Mikrowellen-Energie - Google Patents
Vorrichtung zum Auftauen tiefgefrorener Substanzen, insbesondere tiefgefrorener Nahrungsmittel, unter Benutzung von Heissluft und Mikrowellen-EnergieInfo
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Description
Beim Auftauen tiefgefrorener Substanzen, beispielsweise tiefgefrorener Menüs, ergibt sich bei
alleiniger Verwendung von Heißluft der Nachteil, daß die Temperatur der Luft nur so hoch gewählt werden
darf, daß die aufzutauenden Speisen an ihrer Oberfläche weder verbrennen noch übermäßig austrocknen.
Wegen der geringen Wärmeleitung in eingefrorenen Speisen ist daher eine verhältnismäßig lange
Auftauzeit erforderlich, und es hat sich gezeigt, daß hierbei der Geschmack der Speisen leidet.
Andererseits sind zur dielektrischen Erwärmung von Nahrungsmitteln und Industrieprodukten Mikrowellengeneratoren
mit abgeschlossenen Arbeitsräumen bekannt. Bei der Anwendung von Mikrowellen-Energie
allein zum Auftauen von Speisen entsteht insofern ein Problem, als die dielektrischen Verlustgrößen
bei eingeeisten Speisen und bei aufgetauten Speisen stark unterschiedlich sind. Werden eingeeiste
Speisen mit Mikrowellen-Energie beaufschlagt, so ist der Energieumsatz im Speisegut so lange gering, bis
die ersten Zonen aufgetaut worden sind. Der Energieumsatz in wasserhaltigen, nicht mehr gefrorenen
Speisen ist wegen der wesentlich größeren dielektrischen Verluste sehr viel stärker, so daß dann die aufgetauten
Randzonen einen relativ großen Anteil der Mikrowellen-Energie absorbieren und stärker erhitzt
werden als die noch nicht aufgetauten Zonen. Ersichtlich kann daher auch bei alleiniger Anwendung von
Mikrowellen-Energie die Auftau- und Erwärmungszeit von eingefrorenen Speisen nicht beliebig verringert
werden, weil die Wärmeleitung der auftauenden Speisen für eine gleichmäßige Erwärmung mit
herangezogen werden muß.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Auftauen tiefgefrorener Substanzen, insbesondere
tiefgefrorener Nahrungsmittel, wobei sowohl Mikrowellen-Energie als auch die thermische Energie
von Heißluft verwendet werden können. Durch die Heißluft wird dabei der Temperaturausgleich
zwischen den bereits aufgetauten, wässerigen und den noch geeisten Zonen begünstigt.
Die Heißluft dient hier also einem anderen Zweck als bei einer an sich bekannten Einrichtung zur
dielektrischen Hochfrequenzbehandlung wasserhaltigen Gutes, bei der Warmluft zwischen die Behandlungselektrode
geblasen wird, um den Niederschlag von Kondenswasser und damit die Gefahr von Überschlägen
zu vermeiden.
Bei Heißluftauftauöfen ist es bekannt, in mehreren Etagen übereinander je eine Anzahl von Menüs
unterzubringen und gleichzeitig aufzutauen. Die Übertragung einer solchen Anordnung auf die bekannten
Vorrichtung
zum Auftauen tiefgefrorener Substanzen,
insbesondere tiefgefrorener Nahrungsmittel, unter Benutzung von Heißluft
insbesondere tiefgefrorener Nahrungsmittel, unter Benutzung von Heißluft
und Mikrowellen-Energie
Anmelder:
Philips Patentverwaltung G. m. b. H.,
Hamburg 1, Mönckebergstr. 7
Hamburg 1, Mönckebergstr. 7
Dr. Wolfgang Schmidt, Hamburg-Othmarschen,
und Dipl.-Ing. Fritz Pötzl, Hamburg,
sind als Erfinder genannt worden
Elektronenherde ist nicht ohne weiteres möglich, da beim Einbringen mehrerer Menüs in den Arbeitsraum
des Elektronenherdes notwendigerweise die der als Antenne wirkenden Einkopplung der Mikrowellen-Energie
am nächsten stehenden Menüs sehr viel stärker als die übrigen Menüs erhitzt werden würden.
Die Erfindung zeigt einen Weg, auf dem es möglich ist, in einem Mehretagenofen unter Anwendung
von Mikrowellen-Energie und thermischer Energie zugeführter Heißluft eine Vielzahl von Portionen
tiefgefrorener Substanzen gleichmäßig aufzutauen bzw. zu erwärmen.
Bei einer Vorrichtung zum Auftauen tiefgefrorener Substanzen, insbesondere tiefgefrorener Nahrungsmittel,
unter Benutzung von Heißluft und Mikrowellen-Energie, sind zu diesem Zweck gemäß der Erfindung
Hohlleiterkanäle vorgesehen, welche zur Führung der Mikrowellen-Energie bis an die einzelnen
Etagen des Arbeitsraumes dienen, und die Hohlleiter-
209 518/95
wände weisen im Bereich des Arbeitsraumes Schlitze auf für die Ausstrahlung der Mikrowellen-Energie auf
jede der Portionen der tiefgefrorenen Substanzen.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiele.
Fig. 1 zeigt eine Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung schräg von hinten;
Fig. 2 gibt einen Schnitt durch die Vorrichtung und den die Mikrowellen-Energie zuführenden Hohlleiter
wieder;
Fig. 3 zeigt die Vorrichtung mit abgenommener Rückwand;
Fig. 4 läßt die beispielsweise Anordnung der Schlitze in den Wänden der Etagenböden erkennen;
Fig. 5 zeigt die Anordnung der für den Durchtritt der Heißluft bestimmten senkrechten Schlitze in den
Seitenwänden des Arbeitsraumes und
Fig. 6 die Anordnung der Schienen, auf denen die auftauenden Substanzen ruhen.
Bei der Vorrichtung nach der Erfindung wird die Energie von einem Mikrowellenmagnetron, das beispielsweise
mit einer Wellenlänge von 12,5 cm arbeitet, in einem geknickten Rechteckhohlleiter 1
eingekoppelt. Das von der Einkopplungsstelle nach vorn, d. h. in Richtung des Pfeiles 11, überstehende
Hohlleiterstück wird zweckmäßig durch einen Kurzschlußschieber abgeschlossen, damit eine ausreichende
Anpassung des Magnetrons an die angeschlossene Vorrichtung eingestellt werden kann.
Die Wellenenergie wird zunächst im Rechteckhohlleiter 1 über einen an sich bekannten reflexionsfreien
Knick 2 des Wellenleiters an der Rückwand 3 der Vorrichtung entlanggeleitet. Durch Auskopplungsschlitze
im Rechteckhohlleiter 1 und durch Ernkopplungszwischenstücke 6 wird die Energie in die Etagenböden
16 des Arbeitsraumes geleitet. Der Hohlleiter 1 ist an seinem unteren Ende 7 in einer Entfernung von
λ/4 vom untersten Paar der Auskopplungsschlitze 5 entfernt abgeschlossen. Hierdurch und durch eine
entsprechende Wahl des Abstandes der Auskopplungsschlitze 5 voneinander kann erreicht werden, daß
sich an den einzelnen Auskopplungsstellen Maxima des Feldes einstellen.
Wie insbesondere die Fig. 3 erkennen läßt, sind die Etagenböden 16 als je drei nebeneinanderliegende
Rechteckhohlleiter ausgebildet, die nach der Vorderseite des Arbeitsraumes zu kurzgeschlossen sind. Die
Wände dieser Rechteckhohlleiter sind mit Schlitzen versehen, die derart angeordnet sind, daß sich in bezug
auf die einzelnen, in den Arbeitsräumen eingebrachten Menüs eine günstige Feldverteilung ergibt.
Durch die Anordnung der Schlitze in den Etagenböden kann in jedem Etagenraum 8 die Mikrowellen-Energie
von oben und von unten eingespeist werden, wie es die Pfeile in Fig. 2 andeuten.
Fig. 4 zeigt ein Beispiel für die Anordnung der Schlitze 11 in einem Etagenboden. Die Breite der
Schlitze 11 kann beispielsweise 4 mm betragen.
Fig. 5 zeigt die elektrisch kurzschließenden senkrechten Schlitze 9, die in den Seitenwänden 10 des
Arbeitsraumes angeordnet sind. Die Fig. 5 läßt auch erkennen, wie das Einkopplungssystem durch Verschrauben
mit der Vorrichtung nach der Erfindung verbunden werden kann. Die nach hinten offenen
Zwischenboden sind nach vorn durch Blechstreifen abgeschlossen. Die rückwärtigen Öffnungen stehen
den Einkopplungsschlitzen in der Rückwand des Arbeitsraumes gegenüber, an die die Einkopplungszwischenstücke
6 direkt angeflanscht sind.
Um zu verhindern, daß an den strahlenden Schlitzen 11 (Fig. 4) der einzelnen Etagen unerwünscht hohe
Energiekonzentrationen in den aufzutauenden Substanzen entstehen, werden zweckmäßig die zur Aufnahme
der Substanzen dienenden genormten Schalen auf Schienen 12 aufgesetzt, um zu erreichen,
daß ein gewisser Abstand von den Böden sichergestellt ist. Diese Schienen 12 sind in Fig. 6 sichtbar,
die einen Etagenboden im Schnitt zeigt. Die Zwischenboden werden zweckmäßig für sich zusammengelötet.
Die Schienen 13 unterteilen jeweils einen Etagenboden in drei Rechteckhohlleiter bestimmter
Breite. Der unterste Boden wird nach unten durch ein ungeschlitztes Blech abgeschlossen, und dieses
wird mit dem Boden des Arbeitsraumes verschraubt. In gleicher Weise kann die Decke der obersten Etage
ausgebildet sein.
Der Arbeitsraum der Vorrichtung nach der Erfindung wird nach vorn zu von einer Tür abgeschlossen,
die ihn elektrisch und pneumatisch abdichtet. Die elektrische Abdichtung kann beispielsweise durch
zwei A/4-Taschen erfolgen, die innerhalb der Luftdichtung liegen.
Vorrichtungen nach der Erfindung bewirken eine gleichmäßige Energieabgabe an verlustbehafteten
Medien durch eine Hohlleiterverzweigung. Die Energie wird etagenweise eingekoppelt, und es ist in dieser
Weise eine gleichmäßige Erwärmung einer Vielzahl von Substanzmengen gewährleistet, die in den
Arbeitsraum eingebracht werden. Durch die Wahl der Anordnungen und der Größe der Schlitze in den
Etagenböden läßt sich leicht erreichen, daß eine starke Bestrahlung der aufzutauenden Substanzen von
unten her erfolgt und eine schwächere Bestrahlung von oben her. Dadurch ist es möglich, das Auftauen
der gefrorenen Substanzen bei gleichzeitig wirkendem Wärmeluftstrom gleichmäßig zu gestalten. Es hat sich
gezeigt, daß wegen der Kopplung der Mikrowellen-Energie im Verteilersystem durch Schlitze und wegen
der Abstrahlung der Energie über weitere Schlitze eine Verringerung der Lastrückwirkung auf den
Mikrowellenerzeuger eintritt.
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Auftauen tiefgefrorener Substanzen, insbesondere tiefgefrorener Nahrungsmittel,
unter Benutzung von Heißluft und Mikrowellen-Energie, dadurch gekennzeichnet,
daß Hohlleiterkanäle vorgesehen sind, welche zur Führung der Mikrowellen-Energie bis an die einzelnen
Etagen des Arbeitsraumes dienen, und daß die Hohlleiterwände im Bereich des Arbeitsraumes Schlitze für die Ausstrahlung der Mikrowellen-Energie auf jede der Portionen der tiefgefrorenen
Substanzen aufweisen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein an sich bekannter
reflexionsfreier Knick die in einen Rechteckhohlleiter eingekoppelte Mikrowellen-Energie an der
Rückwand des Arbeitsraumes entlangführt und daß Auskopplungsschlitze und Einkopplungszwischenstücke
vorgesehen sind, über welche die Mikrowellen-Energie in die Etagenböden weitergeleitet
wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Etagenböden als
mehrere, beispielsweise drei nebeneinanderliegende Rechteckhohlleiter ausgebildet sind.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen zwei
Etagenräumen liegenden Hohlleiter an ihrer oberen und ihrer unteren Wand mit Schützen für die Abstrahlung
der Mikrowellen-Energie versehen sind.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Etagenböden
Schienen angeordnet sind, die als Träger der aufzutauenden Substanzen dienen.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in den Seitenwänden
des Arbeitsraumes die Wellen kurzschließende, z. B. senkrecht verlaufende Schlitze für die Zirkulation
der Heißluft vorgesehen sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP21536A DE1124980B (de) | 1958-10-16 | 1958-10-16 | Vorrichtung zum Auftauen tiefgefrorener Substanzen, insbesondere tiefgefrorener Nahrungsmittel, unter Benutzung von Heissluft und Mikrowellen-Energie |
CH7935759A CH381343A (de) | 1958-10-16 | 1959-10-13 | Vorrichtung zum Auftauen tiefgefrorener Substanzen, insbesondere tiefgefrorener Nahrungsmittel, unter Benutzung von Heissluft und Mikrowellenenergie |
GB3483959A GB921748A (en) | 1958-10-16 | 1959-10-14 | Improvements in devices for thawing deep-frozen substances |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP21536A DE1124980B (de) | 1958-10-16 | 1958-10-16 | Vorrichtung zum Auftauen tiefgefrorener Substanzen, insbesondere tiefgefrorener Nahrungsmittel, unter Benutzung von Heissluft und Mikrowellen-Energie |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1124980B true DE1124980B (de) | 1962-03-08 |
Family
ID=7368306
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP21536A Pending DE1124980B (de) | 1958-10-16 | 1958-10-16 | Vorrichtung zum Auftauen tiefgefrorener Substanzen, insbesondere tiefgefrorener Nahrungsmittel, unter Benutzung von Heissluft und Mikrowellen-Energie |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH381343A (de) |
DE (1) | DE1124980B (de) |
GB (1) | GB921748A (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3336142A (en) * | 1965-10-22 | 1967-08-15 | Gen Electric | Method and apparatus for melting frozen liquids |
-
1958
- 1958-10-16 DE DEP21536A patent/DE1124980B/de active Pending
-
1959
- 1959-10-13 CH CH7935759A patent/CH381343A/de unknown
- 1959-10-14 GB GB3483959A patent/GB921748A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CH381343A (de) | 1964-08-31 |
GB921748A (en) | 1963-03-20 |
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