DE1121326B - Verfahren zur Herstellung von geschaeumten Ionenaustauschmaterialien auf Grundlage von kunstharzgebundenen, feinzerteilten Anion- oder Kationaustauscherharzen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von geschaeumten Ionenaustauschmaterialien auf Grundlage von kunstharzgebundenen, feinzerteilten Anion- oder Kationaustauscherharzen

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DE1121326B
DE1121326B DER27180A DER0027180A DE1121326B DE 1121326 B DE1121326 B DE 1121326B DE R27180 A DER27180 A DE R27180A DE R0027180 A DER0027180 A DE R0027180A DE 1121326 B DE1121326 B DE 1121326B
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ion exchange
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polyethers
cation exchange
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DER27180A
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Robert Patrick
William Charles Scudder
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Rohm and Haas Co
Original Assignee
Rohm and Haas Co
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    • C08J9/00Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof
    • C08J9/0061Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof characterized by the use of several polymeric components
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J47/00Ion-exchange processes in general; Apparatus therefor
    • B01J47/018Granulation; Incorporation of ion-exchangers in a matrix; Mixing with inert materials
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C08J2375/00Characterised by the use of polyureas or polyurethanes; Derivatives of such polymers
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von geschäumten Ionenaustauschmatenalien auf Grundlage von kunstharzgebundenen, feinzerteilten Anion- oder Kationaustauscherharzen Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von geschäumten lonenaustauschmaterialien auf Grundlage von feinzerteilten Anion- oder Kationenaustauscherharzen. Es ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel vernetzbare schäumfähige Reaktionsmassen auf Grundlage von zwei bis sechs Hydroxylgruppen im Molekül aufweisenden und gegebenenfalls stickstoffhaltigen Polyäthern und Polyisocyanaten verwendet werden.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform wird eine Reaktionsmasse verschäumt, die 0,5 bis 160 Gewichtsteile Anion- oder Kationaustauscherharz auf 100 Teile des Bindemittels enthält. Weitere, gegebenenfalls faserartige Füllstoffe können vor dem Verschäumen zugesetzt werden.
  • Überraschenderweise sind gerade die genannten Polyäther besonders günstig für die Lösung der Probleme, die sich in dem neuen Bereich der lonenaustauscherschaumstoffe ergeben. Da ist zunächst das Problem der unerwünscht hohen Viskosität zu nennen, wenn man lonenaustauscherharze vor dem Verschäumen Polyestern einverleibt.
  • Im Gegensatz zu den Polyestern bieten sich die eingangs genannten Polyäther zum Vermischen mit den erforderlichen Ionenaustauscherharzen dar, ohne daß die Masse die angemessene Fließfähigkeit verliert.
  • Im Gegensatz zu den Polyestern haben auch die eingangs genannten Polyäther die überraschende Eigenschaft, daß sie sogar eine größere Aufnahmefähigkeit für lonenaustauscherharze, berechnet auf Gewichtsmengen. besitzen. Dadurch ist es möglich, lonenaustauscherschaumstoffe herzustellen, die eine größere Austauscherkapazität besitzen.
  • Die erfindungsgemäß hergestellten lonenaustauscherschaumstoffe können etwa 0,5 bis 160 Gewichtsteile Austauscherharz auf jeweils 100 Gewichtsteile geschäumtes Bindemittel enthalten. Besonders günstig sind Schaumstoffe, die etwa 0,5 bis etwa 15 Gewichtsteile Austauscherharz auf 100 Teile Bindemittel enthalten. Sie kommen für Anwendungen in Frage, wo eine verhältnismäßig niedrige, aber graduell gleichbleibende 1 onenaustauschgeschwindigkeit erforderlich ist. Für allgemeine Anwendungen kommen sonst insbesondere Austauscherschaumstoffe mit 20 bis 60 Gewichtsteilen Austauscherharz auf 100 Gewichtsteile Bindemittel in Frage.
  • Die Polyätherurethan - Austauscherschaumstoffe zeichnen sich durch eine wesentlich größere Widerstandsfähigkeit gegen alkalische oder saure Hydrolyse als Schaumstoffe auf der Basis von Polyesterurethanen aus. Dies ist sehr wichtig bei der Regenerierung verbrauchter Austauscherschaumstoffe. Der hydrophile Charakter der Schaumstoffe der Erfindung ist viel stärker ausgeprägt als bei A ustauscherschaumstoffen auf Basis von Polyestern. Infolgedessen besitzen die vorliegenden Schaumstoffe eine größere Austauschgeschwindigkeit. Die Kombination von hydrophilem Charakter und Beständigkeit gegen basische oder alkalische Hydrolyse ist überraschend, da man eher hätte erwarten müssen, daß die Hydrolysefestigkeit mit zunehmend hydrophobem Charakter gesteigert würde. Schließlich zeichnen sie sich auch durch eine größere Stabilität gegen feuchte Wärme aus und sind auch hierin den Austauscherschaumstoffen auf Basis von Polyesterurethanen überlegen. Diese Stabilität ist besonders bedeutungsvoll für pharmazeutische. medizinische, biologische und ähnliche Anwendungen, wo die lonenaustauscherschaumstoffe sterilisiert werden müssen.
  • Die geschäumten Austauscherprodukte bieten das Austauschermaterial in einer kontinuierlichen verfestigten Form an. Sie weisen viele günstige mechanische Eigenschaften, insbesondere Biegsamkeit, auf, welche das neue Material nicht nur für die üblichen statischen Austauscheranwendungen, sondern auch für dynamische Austauscheranwendungen geeignet machen. Die Möglichkeit, das Produkt wiederholt zu biegen, begünstigt einen wirksamen Ionenaustausch und eine wirksame Regenerierung. Schließlich zeichnen sich die Produkte auch noch durch eine niedere Dichte aus, welche die Grenze von 9000 g je 27000 ccm nicht überschreitet. Die Produkte können ein offenes, untereinander verbundenes biegsames Zellensystem besitzen. Die biegsamen Typen lassen sich in einem Flüssigkeitsvolumen anordnen. Wenn dieses Flüssigkeitsvolumen stationär ist, wird zweckmäßig der Austauscherschaumstoff relativ zur Flüssigkeit bewegt, um einen möglichst umfassenden Kontakt zwischen den Ionenaustauscherpartikeln und den in der Flüssigkeit vorhandenen Ionen herbeizuführen, was sonst zu einem großen Teil von der Diffusion abhängt. Vorzuziehen ist es jedoch, die zu behandelnde Flüssigkeit in einem fortlaufenden Strom durch den Austauscherschaumstoff hindurchzuführen und diesen Vorgang nach Möglichkeit unter Rückführung mehrfach zu wiederholen. Man kann auch den Austauscherschaumstoff in der Flüssigkeit abwechselnd zusammenpressen und wieder entlasten, wobei das Flüssigkeitsvolumen seinerseits stationär oder bewegt sein kann. Die Schaumstoffe sind auch in nichtwäßrigen Medien anwendbar, wo ihre Biegsamkeit und Porosität zusammen mit den Austauschereigenschaften gleiche Vorteile bieten.
  • Die Polyäther sind heute handelsübliche Ausgangsstoffe (vgl. tRubber Age«, 83, S. 812 bis 818; deutsche Patentschrift 974 371, deutsche Auslegeschrift 1047420 und britische Patentschriften 733 624 und 769 091) und stellen meist Addukte von Alkylenoxyden dar.
  • Sie sind in bezug auf Hydroxylgruppen polyfunktionell.
  • Sie weisen mindestens zwei Hydroxylgruppen je Baustein auf. Vorzugsweise soll die Hydroxylfunktion jedoch den Wert 6 nicht überschreiten. Zu bevorzugen sind Polyalkylenglykole mit drei und insbesondere vier Hydroxylfunktionen, weil sie sich durch eine hohe Reaktionsgeschwindigkeit auszeichnen. Mischungen verschiedener Polyalkylenglykole gleicher oder verschiedener Funktion lassen sich verwenden, um den einzelnen Erfordernissen zu genügen. So eignet sich zur Bildung des polymeren Bindemittels mit offenen, kommunizierenden Zellen jedes Polyalkylenglykol mit einer Hydroxylfunktion von 2 bis 6 oder darüber, welches mit organischem Polyisocyanat, Wasser und gegebenenfalls einem Katalysator umsetzbar ist und bei zeitlich richtig abgestimmtem Zusatz der Ionenaustauscherharze die neuen Austauscherschaumstoffe entstehen läßt.
  • Repräsentative Beispiele für Verbindungen, welche reaktionsfähige Wasserstoffatome enthalten und Anlagerung von Alkylenoxyden und zur Herstellung von Polyalkylenglykolmischäthern geeignet sind, sind Athylenglykol, 1,3-Butylenglykol, Glycerin, Pentaerythrit, Oxalsäure, Triäthanolamin, Butylamin, Anilin, Resorcin, Glukamin, Sorbit oder Octa-bis-(oxypropyl)-sucrose.
  • Die Herstellung geeigneter Polyäther aus solchen Verbindungen mit beweglichen Wasserstoffatomen wird z. B. ausgeführt durch Kondensation mit einem geeigneten Alkylenoxyd, z. B. Propylen- oder Äthylenoxyd, nach der USA.-Patentschrift 2 510 540. Zur Anlagerung sind ferner beispielsweise geeignet Butylenoxyd, Hexadecylenoxyd, Glycidol, Styroloxyd, Picolin- oxyd oder Methylglycidyläther. Modifikationen der Produkte können herbeigeführt sein durch entsprechende Einstellung der Zahl der Alkylenoxydeinheiten, die Auswahl bestimmter Alkylenoxyde und, bei Anwendung einer Mehrzahl von Alkylenoxyden, die Reihenfolge der Umsetzung der Alkylenoxyde mit der die beweglichen Wasserstoffatome besitzenden Verbindung.
  • Die auf diese Weise gewonnenen Polyäther haben Molekulargewichte innerhalb eines weiten Bereiches, der sich annähernd von 600 bis 9000 erstreckt. Wenn das Molekulargewicht unterhalb oder oberhalb dieses Bereiches liegt, dann können die als Ausgangsprodukte dienenden Polyäther unter Umständen nicht die optimalen physikalischen Eigenschaften haben, oder die Struktur des geschäumten Endproduktes kann nicht den höchsten Anforderungen entsprechen. Wenn letzteres nicht ins Gewicht fällt, können jedoch auch Polyäther mit Molekulargewichten unter 600 und oberhalb 9000 als Ausgangsstoffe dienen. Wenn die angewandten Polyäther eine Hydroxylfunktion im Bereich von 2 bis 6 besitzen, dann empfiehlt es sich, Polyäther mit Molekulargewichten von etwa 1200 bis 2500 zu wählen. Mit steigender Hydroxylfunktion empfehlen sich entsprechend höhere Molekulargewichtsbereiche, beispielsweise von etwa 3400 bis 6500, vorzugsweise zwischen 4500 und 5400. Sollen Polyäther mit einer Hydroxylfunktion über 6,0 angewandt werden, so kann ihr Molekulargewicht entsprechend höher sein.
  • Im Interesse günstigster Resultate ist noch ein anderer Gesichtspunkt bei der Auswahl der Polyäther zu berücksichtigen: Vorzuziehen sind Polyäther, die zum Zeitpunkt der Gasentwicklung durch die Polyisocyanatreaktion flüssigen oder viskosen Charakter besitzen. Diese Polyäther sind dann flüssig genug, um die Ausdehnung des Gases zu gestatten. Diese Viskosität ist auch günstig für das Einverleiben des Ionenaustauscherharzes in die das Bindemittel bildenden Reaktionsteilnehmer. Die Viskosität der Polyäther kann zwischen 600 und 50000, insbesondere 1000 bis 10000 cP liegen. Überschreitet die Viskosität der Polyäther die gewünschte Grenze, d. h. sind sie zu pastenartig oder fest, z. B. in Form von Flocken, dann empfiehlt es sich, sie bis zur Erreichung der günstigeren Konsistenz zu modifizieren. Hierzu sind viele Mittel geeignet, z. B. das Erhitzen oder der Zusatz von die Viskosität vermindernden Hilfsmitteln, z. B. Weichmachern oder anderen mit dem Schaumsystem verträglichen Flüssigkeiten. Zur Herabsetzung der Viskosität eignen sich beispielsweise Diallylphthalate, Diallylsebacate, Tri-(,B-chloräthyl)-phosphat oder Dikresylphosphat. Im allgemeinen hängt die Viskosität der Polyäther von der Art und/oder der Reaktionsfolge der jeweiligen Alkylenoxyde bei der Herstellung ab.
  • War Äthylenoxyd als letztes zur Reaktion gebracht, so steigt die Viskosität des Polyäthers mit der zunehmenden Zahl der Endeinheiten von Äthylenoxyd.
  • Polyäther, die überhaupt keine Äthylenglykoleinheiten als Kettenabschluß oder höchstens fünfzehn bis sechzehn solche abschließende Einheiten je Mol reaktionsfähiger Wasserstoffatome besitzen, haben im allgemeinen den gewünschten Viskositätsgrad und können ohne weiteres Modifizieren mit den Polyisocyanaten umgesetzt werden.
  • Eine große Anzahl der als Ausgangsstoffe geeigneten Polyäther ist auf dem Markt erhältlich und in der Literatur beschrieben. Es wird beispielsweise verwiesen auf die USA.-Patentschriften 2734045,2425845, 284ei416, 2726219, 2808390, 2853472 und die britische Patentschrift 803 544. Geeignet sind auch Polymischäther, die durch die allgemeine Formel H(C2H4O)(C2H6O)y (C3ll6O)r(C2H4O)yH N-CH,-CH,-N (I) H (C2 H40)g(C3 H6°)Z (C3 H60)I(C2 H40)Y H gekennzeichnet sind, wobei x den Wert 7 bis 19 und y den Wert 1 bis 3 haben kann. Sie lassen sich herstellen durch aufeinanderfolgende Anlagerung von Propylenoxyd und Äthylenoxyd an Äthylendiamin als Kondensationskern. Die Stelle des Äthylendiamins kann dabei jede andere geeignete Verbindung einnehmen, die, wie oben beschrieben, reaktionsfähige Wasserstoffatome enthält.
  • Ein anderer Typ von Verbindungen mit beweglichen Wasserstoffatomen sind Polyalkylenpolyamine der allgemeinen Formel N112(RNK)zIl (11) wobei R einen Alkylenrest, der auch kohlenwasserstoffsubstituiert sein kann, und - eine ganze Zahl größer als 1 darstellt. Eine obere Grenze für die Zahl der Alkylengruppen im Molekül besteht nicht. Aus dieser Klasse von Verbindungen, die mindestens ein Stickstoffatom und mindestens ein bewegliches Wasserstoffatom, gebunden an ein Stickstoffatom, enthalten, sind bevorzugt die Verbindungen der allgemeinen Formel H2N(C2H4NH)zH (111) wobei z eine ganze Zahl von 2 bis 6 darstellt. Beispielsweise werden genannt Diäthylentriamin, Triäthylentetramin, Tetraäthylenpentamin, Pentaamylenhexamin und die in der USA.-Patentschrift 2 794 782 genannten weiteren Verbindungen. Diese Gruppe ist günstig, weil sie Polyäther mit einer höheren Funktionalität, insbesondere bis etwa 4, liefert, welche lonenaustauscherschaumstoffe mit überlegenen physikalischen und chemischen Eigenschaften zu bilden vermögen.
  • Als weitere geeignete Verbindungen mit beweglichen Wasserstoffatomen werden genannt, Glykole wie Äthylenglykol, Diäthylenglykol, Triäthylenglykol.
  • Triole, wie Glycerin oder Trimethylolpropan, Pentaerythrit, Resorcin, Sorbit, Aminoalkohole, wie Triisopropanolamin, Monoäthanolamin. Diäthanolamin und die in der USA.-Patentschrift 2 748 085 erwähnten ähnlichen Amine, Oxalsäure, Anilin. Glukamin oder Octa-bis-(oxypropyl)-sucrose. Andere geeignete polyfunktionelle Verbindungen sind aus den USA.-Patentschriften 2 622 070, 2 290 415 und 2 408 527 zu entnehmen.
  • Nach der vorliegenden Erfindung werden die Polyäther, die mit den ausgewählten lonenaustauscherharzen gemischt und mit dem organischen Polyisocyanat und Wasser zur Reaktion gebracht werden, hergestellt durch zweckmäßige Auswahl von Polyäthern der vorgeschriehnen Funktionalität oder aus bestimmten Anteilen von Polyäthern verschiedener Funktionalität. Nach den bisherigen Erfahrungen sind Polyäther mit einer durchschnittlichen Funktionalität von etwa 4 vorzuziehen, weil sie in Austauscherschäumen besonders günstige Ergebnisse liefern.
  • Zur Herstellung der geschäumten lonenaustauschil der Erfindung kann jedes bekannte synthetische polymere lonenaustauscherharz angewendet werden, wenn es mindestens eine Kapazität von 3 mÄq./g besitzt. Die Anwendung von Harzen nennenswert geringerer Kapazität ist unerwünscht, weil sie in größeren Mengen angewendet werden müssen und die zu verschäumenden Gemische dadurch eine höher Viskosität erreichen. Vorzugsweise werden die lonenaustauscherharze in feinzerteilter Form angewandt.
  • Zu den im Rahmen der Erfindung geeigneten [onenaustauscherharzen gehören unter anderen die Kondensationsprodukte aus Phenol und Aldehyden, in welche Aminogruppen, quaternäre Ammoniumgruppen oder Gruppen saueren Charakters, wie Carboxyl- oder Sulfosäuregruppen, eingebaut sind. Die vernetzten Additionspolymeren, die lonenaustauschergruppen enthalten, werden bekanntlich hergestellt, indem man etwa 0,5 bis etwa 30 Molprozent eines mehrfach äthylenisch ungesättigten Monomeren mit einem monoäthylenisch ungesättigten Monomeren, das entweder lonenaustauschergruppen oder später in solche Gruppen überführbare Gruppen enthält, mischpolymerisiert.
  • Die Austauscherharze lassen sich nach bekannten Methoden in körniger oder Perlenform und auch mit mehr oder weniger porösem Charakter herstzlLen. Die Teilchengröße der anzuwendenden Harzteilchen kann zwischen etwa 0,04 und I mm Durchmesser, vorzugsweise bis zu 0,1 mm, liegen. In vielen üblichen Verfahren zur Herstellung spezieller lonenaustauscherharze wird ein homogenes Material zerkleinert. Es ist ein Vorteil der vorliegenden Erfindung, daß für ihre Zwecke solche feinen Siebstäube aus diesen Zerkleinerungsoperationen anwendbar sind, die in normalen lonenaustauschersäulen nicht mehr verwendbar wären.
  • Als organische Polyisocyanate werden im Rahmen der Erfindung eine oder mehrere der üblichen verwendet. Toluylendiisocyanate der 2,4- und 2,6-isomeren Form werden vorzugsweise zur Erzielung einer schnellen Reaktion angewandt. Diisocyanate, wie Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat und p- Menthandiisocyanat, sind benutzbar für eine langsame Reaktion oder im Fall der Anwendung eines kräftigeren Katalysators.
  • Die Menge des anzuwendenden Polyisocyanats muß ausreichen, um mit den Hydroxylgruppen der Polyäther zu reagieren und darüber hinaus noch einen solchen Überschuß an Isocyanatgruppen gegenüber den zur Umsetzung verfügbaren Hydroxylgruppen zu liefern, daß durch Reaktion mit Wasser das erforderliche Gas für die schließliche Schaumbildung freigesetzt wird. Im allgemeinen kann die Menge Diisocyanat 6 bis 85 Gewichtsprozent, berechnet auf das Gewicht des jeweiligen Polyäthers, bctragen. Wenn Tri- oder Tetraisocyanate angewandt werden. genügen entsprechend geringere Gewichtsmengen.
  • An sich ist die Anwesenheit eines Katalysators nicht notwendig. Die Reaktionszeit läßt sich aber vorteilhaft abkürzen, wenn ein tertiäres Amin oder eine Verbindung, die unter den Reaktionsb-dingungen tertiäre Amine in situ bildet, anwesend ist.
  • So kann die Anwesenheit eines tertiären Amins vorteilhaft sein, beispielsweise Triäthylamin, Dialkylaminoalkohol, Diäthylcyclohexylamin, Dimethylhexadecylamin, Dimethylcetylamin, Pyridin, Chinolin, 3-Methylisochinolin. Andere gute Katalysatoren sind N-Alkylmorpholine, in denen der Alkylrest 1 bis 18 Kohlenstoffatome enthalten kann, z. B. N-Methylmorpholin, wobei Triäthylamin, Triäthanolamin, Dimethyläthanolamin, N,N-Diäthylcyclohexylamin und 1,4-Diazabicyclo-(2,2,2)-octan wünschenswerte Verbindungen sind.
  • Andere geeignete Katalysatoren sind quaternäre Ammoniumverbindungen, die unter den Reaktionsbedingungen sich zersetzen und tertiäre Amine in situ frei machen.
  • Die lonenaustauscherprodukte mit der Polyätherurethan-Zellenstruktur der Erfindung können erhalten werden, indem man einfach das Gemisch von ionen austauscherharz und Polyäther mit dem Polyisocyanat und Wasser mit oder ohne Zusatz eines Katalysators zwischen Raumtemperatur und 60"C mischt. Die zur Herbeiführung und Vollendung der Reaktion erforderliche Zeit kann zwischen 15 Sekunden und mehreren Stunden schwanken, abhängig von der Anwesenheit eines Katalysators, der Aktivität des Diisocyanats und der Temperatur. Das Gemisch der verschiedenen Reaktionsteilnehmer mit oder ohne Katalysator kann in eine Form eingebracht werden, in der es während des Verlaufs der Reaktion verschäumt wird. Ebenso kann man ein Gemisch der Reaktionsteilnehmer fortlaufend strangpressen. In diesem Fall sollen die verschiedenen Reaktionsteilnehmer und die Temperatur so gewählt werden, daß ausreIchende Zeit für die Förderung des Gemisches von der Mischstation zum Mundstück verbleibt, bevor eine Koagulation stattfindet.
  • Zum Stabilisieren des Schaumes können in Mengen von 0,5 bis 50/0, berechnet auf Gewicht des Polyäthers, Emulgatoren zugesetzt werden. Jeder übliche Emulgator ist geeignet. Zusätzlich soll noch eine Menge von 1 bis 50/o Wasser, berechnet auf Polyäthergewicht, zugesetzt werden, um das erforderliche Gas für die Bildung des Zellensystems zu entwickeln. Bei der Herstellung der zelihaltigen Produkte können die verschiedenen Bestandteile in verschiedener Weise, je nach dem zu verarbeitenden System von Harz und Polyisocyanat gemischt werden. Wenn man die schaumförmigen lonenaustauscherprodukte auf den üblichen kontinuierlichen Maschinen aus den Polyäthern herstellen will, so wird das Austauscherharz zuerst in den Polyäther eingemischt. Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt darin, daß höchst selten ein Mittel zur Herabsetzung der Viskosität benötigt wird. Das Gemisch von Polyäther und Austauscherharz wird seinerseits mit dem Diisocyanat und einer aktivierenden Mischung aus Wasser und Katalysator sowie gegebenenfalls einem Emulgator gemischt. Dem Mischkopf werden das Gemisch von Polyäther-Austauscherharz, das Diisocyanat und die Aktivatormischung aus getrennten Leitungen zugeführt.
  • Will man die geschäumten Ionenaustauscherprodukte unter Verwendung von sogenannten Vorpolymeren herstellen, so wird das den Polyäther enthaltende Material zunächst mit dem Polyisocyanat in einer Menge umgesetzt, die zur Reaktion mit den Hydroxylgruppen des Polyäthers ausreicht und außerdem einen gewissen Überschuß für die nachfolgende Reaktion mit Wasser zum Freimachen des Gases enthält. Das Ionenaustauscherharz wird dem Vorpolymeren zugesetzt. Danach gibt man das Gemisch aus Katalysator und Wasser sowie gegebenenfalls Emulgator zu. Das Gemisch wird schließlich in eine Form eingefüllt oder fortlaufend einem Behälter auf einem sich bewegenden Förderband zugeführt. Man läßt den Schaum bei Raumtemperatur oder unter Zuführung von Wärme, je nach den Erfordernissen des angewendeten Polyuräthansystems sich ausbilden und fest werden.
  • Um die Weichheit und Absorptionsfähigkeit oder die Zugfestigkeit des Bindemittels zu erhöhen, können hydrophile Stoffe, wie Fasern und Fäden von Baumwolle, os-Cellulose aus Holzzellstoff, Viskose oder Kupferkunstseide zugefügt werden.
  • Ebenso können zugesetzt werden Farbstoffe, Pigmente, inerte Füllstoffe, Parfüme, Kosmetika, Drogen, Antiseptika, Baktericide, Reinigungsmittel u. dgl.
  • Die Verfahrensprodukte können von vornherein in der endgültig gewünschten Form erzeugt werden.
  • Man kann jedoch auch größere Blöcke bilden, die später in die gewünschten Größen und Formen zerschnitten werden. Man kann in stationären Formen oder fortlaufend arbeiten, beispielsweise nach dem Strangpreßverfahren, um Stäbe, Rohre oder Platten zu bilden. Die Gebilde können auf verschiedene Unterlagen gegossen werden, um Schichtkörper oder überzogene Erzeugnisse zu erhalten. In allen Fällen zeichnen sich die Produkte durch geringe Dichte, hohe Porosität und eine hohe lonenaustauschkapazität im Verhältnis zu den einverleibten Mengen Ionenaustauscherharz aus.
  • Die Produkte öffnen für Ionenaustauschoperationen ein neues Gebiet. Indem lonenaustauscherteilchen in den Wandflächen enthalten sind, wird der Abfall an Austauschgeschwindigkeit vermieden, der mit losen Harzteilchen eintritt, weil die Schüttung in einer Säule mit der Zeit sich verdichtet.
  • Durch Variation der Mengenverhältnisse zwischen Ionenaustauscherharz und polymerem Bindemittel und durch zweckmäßige Auswahl der geeigneten Harze und Polyäther-Bindemittel für den jeweiligen Verwendungszweck kann man ein breites Band von Ionenaustauschkapazitäten und -geschwindigkeiten erzielen. Indem man verschiedene Typen von Austauscherharzen in beliebiger Verteilung in dem Bindemittel anwendet, lassen sich auch Mischbetten von Austauscherschaumstoffen herstellen. Hieraus ergibt sich eine außerordentliche Vielseitigkeit und Vielfältigkeit.
  • Da das Bindemittel ziemlich hydrophil ist, ergeben sich oft Ionenaustauschgeschwindigkeiten, die wesentlich höher als bei Anwendung der gleichen Ionenaustauscherharze in loser Schüttung erreicht werden können. Außerdem kann die Ionenaustauschgeschwindigkeit noch weiter gesteigert werden, indem man die elastischen lonenaustauscherschaumstoffe abwechselnd zusammendrückt und wieder entlastet.
  • Die geschäumten lonenaustauscherprodukte sind überall dort verwendbar, wo bisher bereits Ionen aus tauscherharze angewandt wurden. Sie lassen sich in üblicher Weise nach eingetretener Erschöpfung regenerieren und sind sehr gut für Systerr.e brauchbar, wo sie wiederholt benutzt und regeneriert werden müssen. Sie sind aber auch dort geeignet, wo sie nach einmaligem Gebrauch weggeworfen werden. Die Produkte sind unter anderen gut verwendbar als chirurgische Verbandstoffe, sanitäre Servietten, Tampons und für Damenbinden. Man kann mit ihnen Polster zur Beseitigung von Gerüchen, Bekleidungen u. dgl. herstellen. Die Produkte eignen sich auch als Füllstoffe in chirurgischem Verband material, Damenbinden u. dgl., wobei sie in Hüllen aus Gaze oder anderem Schutzmaterial angeordnet sein können. Die lonenaustauscherschaumstoffe können zu dünnen Bahnen verarbeitet werden, die in geeigneter Form als Futtermaterial für Bekleidungsstücke verarbeitet werden, insbesondere wo der Körper des Trägers gegen die Einwirkung von in der Luft in Katastrophenfällen enthaltenen giftigen Gasen oder Dämpfen, beispielsweise bei Unfällen in Betrieben gewisser chemischer Industrien, Bränden oder bei chemischer Kriegsführung, geschützt sein soll. Die Produkte der Erfindung sind brauchbar auch als Filter nicht nur für Flüssigkeiten, sondern auch für Gase, und können zu diesem Zweck in jede geeignete Form gebracht werden, insbesondere zum Auswaschen von saueren oder basischen Gasen. Reinigungsschwämme aus den Produkten sind allgemein brauchbar und haben besondere Bedeutung für das Aufwischen von sauren oder basischen oder radioaktiven Verschmutzungen.
  • Sie kommen ferner in Frage als Auskleidung für Deckel und Verschlußplatten von Behältern, in denen chemische Stoffe gelagert werden. In diesen Fällen absorbieren sie flüchtige, gasförmige oder saure Bestandteile aus der im Behälter über dem Füllgut stehendenAtmosphäre und verlängern daher die Lagerfähigkeit. Badeschwämme aus den Produkten, die gegebenenfalls Seife oder ein anderes Reinigungsmittel enthalten können, sind besonders zweckmäßig in Gegenden mit hartem Wasser und machen das durch sie mit dem Körper in Berührung gebrachte Wasser weich. Nach Benutzung kann der Schwamm für das nächste Bad wieder gebrauchsfertig gemacht werden, indem man ihn mehrfach in einer Kochsalzlösung auspreßt. Die Verfahrensprodukte sind ferner in nichtflüssigen und nichtwässerigen Systemen, z. B. in Pasten. Salben u. dgl., dispergiert verwendbar.
  • Beispiel 1 a) 100 Teile eines Vorpolymeren aus Polypropylenglykol, erhalten durch unter Rühren erfolgendes 2stündiges Erhitzen eines Gemisches aus 100 Teilen Propylenglykol vom Molekulargewicht 2000 und 35 Teilen eines Gemisches aus o- und p-Toluylendiisocyanat (80: 20), versetzt man mit 67 Teilen feinzerteiltem Ionenaustauscherharz in Form eines nach der USA.-Patentschrift 2366007 hergestelltenNatriumsalzes des Mischpolymeren aus sulfoniertem Styrol und 8,5 0/o Divinylbenzol, mischt bis zur Homogenität, setzt ein Gemisch aus 2,4 Teilen Wasser, 1,0 Teilen N-Methylmorpholin, 1,0Teilen Triäthylamin und 0,6 Teilen Dimethylpolysiloxanöl zu und mischt, bis das Schäumen einsetzt. Man gießt das schäumende Gemisch in eine offene Form und läßt bis zur vollen Formhöhe aufschäumen. Das Produkt hat eine Dichte von 3,375 kg für 27 000 ccm und eine Kapazität von 13 650 mAq. für das gleiche Volumen. b) Man verfährt wie nach a), jedoch unter Verwendung von 100 Teilen eines feinzerkleinertenKationaustauscherharzes in Form eines sulfoniertenProduktes eines löslichen linearen Mischpolymeren aus Dicyclopentadien und Maleinsäureanhydrid gemäß USA.-Patentschrift 2 731 426. Man erhält einen Kationaustauscherschaumstoff.
  • Der Kationaustauscherschaumstoff wird durch abwechselndes Zusammendrücken und Entlasten während 15 Minuten in wässeriger 4 0/0iger Natronlauge in das Natriumsalz übergeführt. Danach wird er durch ebensolche Behandlung in einer 200/0igen Calciumchloridlösung in das Calciumsalz übergeführt.
  • Dieses Produkt wird mit Wasser gespült und noch feucht in eine 0,1 n wässerige Silbernitratlösung eingelegt. Innerhalb von etwa einer Stunde tritt Gleichgewicht ein. Der Schaumstoff liegt nunmehr in derForm des Silbersalzes vor. Bringt man eine entsprechende Menge des Calciumsalzes in Perlenform in eine ebensolche Silbernitratlösung, so wird das Gleichgewicht erst in etwa 15 Stunden erreicht.
  • Proben von Schaumstoffen nach a) und b) werden 30 Tage lang in eine 0,8 n- und 2,0 n-Natronlauge eingelegt und während dieser Zeit wiederholt gebogen, zusammengedrückt und wieder entlastet. Auch nach 30 Tagen ist noch keine Einbuße an Zugfestigkeit festzustellen.
  • Eine andere Gruppe von Schaumproben nach a) und b) wird 24 Stunden lang bei 100 ovo relativer Feuchtigkeit in einem Druckkocher auf 115,6"C erhitzt. Danach zeigen die Muster nur einen unbedeutenden Verlust des Elastizitätsmoduls im Vergleich mit aus Polyestern hergestellten Austauscherschaumstoffen.
  • Beispiel 2 a) Zu 100 Teilen eines Polyalkylenglykolmischäthers mit etwa 150/, Äthylenglykolresten und Molekulargewicht von etwa 3500, erhalten durch aufeinanderfolgende Anlagerung von Propylenoxyd und Äthylenoxyd an Äthylendiamin, werden 85 Teile eines feinzerkleinerten quaternären Ammoniumchlorid-Austauscherharzes in Form eines Mischpolymeren aus Methacrylsäure und 5 °/0 Divinylbenzol, hergestellt nach der USA.-Patentschrift 2 340 111, zugefügt und bis zur Homogenität vermischt. Das Gemisch wird dann in eine kontinuierliche Schaumherstellungsmaschine gebracht, mit 12,7 Teilen Toluylendiisocyanat (2,4- und 2,6-Isomere 8: 2) und 1 Teil Wasser, darauf noch mit 0,4 Teilen 1,4- Diazobicyclo-(2,2,2)-octan als Katalysator vermischt. Das Toluylendiisocyanat wird der Mischkammer durch eine getrennte Leitung zugeführt, während das Harzgemisch, das Wasser und der Katalysator als Gemisch aus einer weiteren Leitung eingespeist werden. Das Schaumgemisch wird kontinuierlich aus der Mischkammer in eine offene Mulde ausgepreßt und zur vollen Höhe aufschäumen gelassen. Der Schaumstoff hat eine Dichte von 1,8 kg für 27 000 ccm und eine Kapazität von 2100 mÄq. für das gleiche Volumen. b) Die Funktionalität des für das Schaumbindemittel benutzten Polyäthers nach a) wird auf etwa 3,5 herabgesetzt, indem man 100 Teile eines Gemisches des in a) genannten Polyäthers mit einem difunktionellen Polyäther in Form eines Polyadduktes aus Propylenoxyd und Äthylenoxyd gemäß der USA.-Patentschrift 2 674619 3:1 anwendet.
  • Beispiel 3 Einen stark basischen Anionaustauscherschaumstoff stellt man her, indem man zunächst l50/o eines unlöslichen Anionaustauscherharzes, hergestellt durch Umsetzung eines tertiären Amins mit einem unlöslichen vernetzten Polymeren eines Glycidylesters der Acrylsäure (nach USA. - Patentschrift 2 630 427), mit 100 Teilen eines Polyäthergemisches mischt, welches aus 1 Teil eines tetrafunktionellen Polyalkylenglykolmischäthers, hergestellt durch Anlagerung von Propylenoxyd und Äthylenoxyd an Äthylendiamin, und 1 Teil eines ähnlichen Polyäthers mit einer Funktionalität von etwa 6 infolge Anwendung von Pentamylenhexamin als Poiymerisationskern mischt.
  • Die schließliche Funktionalität dieses Gemisches hat ungefähr den Wert 5. Dem Gemisch werden 22 Teile Toluylendiisocyanat, 1 Teil Wasser und 0,4 Teile 1,SDiazobicyclo-(2,2,2)-octan zugesetzt. Man gießt das Gemisch in eine offene Schale und läßt bis zur vollen Höhe aufschäumen. Das Produkt ist weich und biegsam.
  • Beispiel 4 a) Einen Anionaustauscherschaumstoff stellt man her, indem man 0,7 Teile eines feinzerkleinerten schwach basischen Ionenaustauschers, hergestellt durch Kondensation einer Bisphenolmethylolverbindung mit Diäthylentriamin gemäß USA.-Patentschrift 2 356 151, mit 100 Teilen eines Polyäthers mischt, dessen Funktionalität den Wert 3 hat. Dieser Polyäther ist ein Gemisch von 18,2 Teilen des Polyäthers von Beispiel 2, a) und 31,8 Teilen des Polyäthers von Beispiel 1. Mit 100Teilen dieses Gemisches werden 31 Teile Toluylendiisocyanat, 2,1 Teile Wasser, 0,5 Teile wasserlösliches Organopolysiloxan und 0,5 Teile 1,SDiazobicyclo-(2,2,2)-octan als Katalysator gemischt. Man gießt das Gemisch in eine offene Form und läßt in der Ruhe zu voller Höhe aufschäumen.
  • Das Produkt hat eine Dichte von 1,35 kgje 27000 ccm und eine Kapazität von 60 mAq. für das gleiche Volumen. b) Einen Kationaustauscherschaumstoff stellt man her, indem man das Austauscherharz von a) ersetzt durch 30 Teile eines stark sauren Kationaustauscherharzes, hergestellt durch Umsetzung von Phosphortrichlorid und Essigsäure mit einem unlöslichen vernetzten Mischpolymeren aus Methylvinylketon mit Divinylbenzol, gemäß USA.-Patentschrift 2 837 488.
  • Der so erhaltene Schaumstoff empfiehlt sich für Anwendungszwecke, die eine größere Kapazität als ein Carboxylgruppenaustauscher und eine geringere Acidität als ein Sulfosäureaustauscher erfordern.
  • Beispiel 5 Einen Anionaustauscherschaumstoff stellt man her, indem man 100 Teile des Polyäthers von Beispiel 2, a) zunächst 2 Stunden lang bei 100"C mit 35 Teilen Toluylendiisocyanat zur Reaktion bringt. In 100 Teile des so erhaltenen Vorpolymeren mischt man 16 Teile eines feinzerkleinerten stark basischen lonenaustauscherharzes in Form eines mit Chlormethyl- und Trimethylamin quaternierten Mischpolymeren aus Styrol und 50/o Divinylbenzol nach USA.-Patentschrift 2 591 573, fügt dem Gemisch 2,2 Teile Wasser, 0,46 Teile eines wasserlöslichen Organopolysiloxans und 0,65 Teile 1 ,4Diazobicyclo-(2,2,2)-octan als Katalysator zu. Man drückt das Gemisch fortlaufend in einen zylindrischen Behälter und läßt bis zu einer Dichte von 0,99 kg je 27 000 ccm aufschäumen. Der erhaltene Schaum hat eine Kapazität von 480 mÄq. für das genannte Volumen.
  • Beispiel 6 100 Teile eines Polymischäthers, hergestellt durch aufeinanderfolgende Anlagerung von Propylenoxyd und Äthylenoxyd an Äthylendiamin, mischt man mit 150 Teilen eines aromatischen Sulfonsäureionenaustauscherharzes in der Säureform, setzt Toluylendiisocyanat, Wasser und Katalysator wie in den vorangegangenen Beispielen zu, läßt voll aufschäumen und erhält einen Kationaustauscherschaumstoff hoher Austauschkapazität.
  • Man legt den Schaumstoff 30 Tage lang in eine 2 n-Natronlauge ein und drückt ihn während dieser Zeit wiederholt zusammen, ohne daß ein Verlust an Zugfestigkeit eintritt.
  • Beispiel 7 Man stellt nach der Arbeitsmethode von Beispiel 6 einen Kationaustauscherschaumstoff her, indem man das Bindemittel mit 70 Teilen eines Kationaustauscherharzes versetzt, hergestellt durch Umsetzung von Methylketon mit einem Mischpolymeren aus Acrylester und Divinylbenzol nach USA.-Patentschrift 2613200. Man formt den Schaum zu einer zylindrischen Säule, die sich zur Absorption von Streptomycin aus Fermentationsansätzen eignet.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRUCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von geschäumten Ionenaustauschmaterialien auf Grundlage von kunstharzgebundenen, feinzerteilten Anion- oder Kationaustauscherharzen, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel vernetzbare, schäumfähige Reaktionsmassen auf Grundlage von zwei bis sechs Hydroxylgruppen im Molekül aufweisenden, gegebenenfalls stickstoffhaltigen Polyäthern und Polyisocyanaten verwendet werden.
  2. 2. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine 0,5 bis 160 Gewichtsteile Anion- oder Kationaustauscherharz auf 100 Teile des Bindemittels enthaltende Reaktionsmasse verschäumt wird.
  3. 3. Ausführungsform nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschäumen unter Zusatz von weiteren, gegebenenfalls faserartigen Füllstoffen erfolgt.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 939 404, 947 833; deutsche Auslegeschrift Nr. 1 033 890; »Chimia«, 9 (1955), S. 52; Doriot, »Polyurethanes«, 30. April 1956, Boston, Mass., S. 22.
DER27180A 1959-01-26 1960-01-25 Verfahren zur Herstellung von geschaeumten Ionenaustauschmaterialien auf Grundlage von kunstharzgebundenen, feinzerteilten Anion- oder Kationaustauscherharzen Pending DE1121326B (de)

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