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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich im Allgemeinen auf Kugelpfannenanordnungen und genauer auf Kugelpfannenanordnungen zur Verwendung in Starrachsen-Aufhängungsanordnungen von Fahrzeugen.
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Stand der Technik
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Bei Fahrzeugen mit Starrachsen-Anordnung ist für jedes Rad ein Paar Kugelgelenke funktionsfähig mit einem Achsschenkel verbunden. Die beiden Kugelgelenke sind entlang einer vertikal verlaufenden Achse miteinander ausgerichtet und ermöglichen es dem Achsschenkel, als Reaktion auf eine Lenkeingabe von einem Fahrer um diese Achse zu schwenken, wodurch ein mit dem Achsschenkel verbundenes Rad gedreht wird. Jedes Kugelgelenk schließt ein Gehäuse ein; einen Kugelbolzen mit einem Kugelabschnitt; und mindestens ein Lager, das eine reibungsarme Grenzfläche zwischen dem Kugelbolzen und dem Gehäuse ermöglicht.
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Wenn die Kugelgelenke einer Starrachsen-Anordnung korrekt installiert sind, so dass die Kugelmitte-Abstände der Kugelabschnitte entlang der vertikal verlaufenden Achse um einen vorgegebenen Abstand voneinander beabstandet sind, teilen sich die Kugelgelenke im Allgemeinen gleichmäßig eine axiale Last, die durch das Gewicht des Fahrzeugs ausgeübt wird. Wenn jedoch eine falsche Montage auftritt, kann eines der Kugelgelenke gezwungen werden, die gesamte nach unten gerichtete axiale Last zu tragen, während das andere Kugelgelenk eine nach oben gerichtete Last erfährt. In diesem Zustand, in dem entgegengesetzte axiale Belastungen auf die Kugelgelenke ausgeübt werden, kann es aufgrund hoher Kontaktdrücke zwischen den Kugelabschnitten der Kugelbolzen und den Lagern zu einer Erhöhung des Drehwiderstands oder Drehmoments kommen, wodurch das Lenken erschwert wird.
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KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG UND VORTEILE
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Ein Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf eine Kugelpfannenanordnung zur Verwendung in einer Starrachsen-Anordnung. Die Kugelpfannenanordnung schließt ein Gehäuse ein, das eine Innenfläche und eine untere Wand aufweist, die einstückig gefertigt sind und eine Innenbohrung umgeben, die sich entlang einer Mittelachse erstreckt. Die Kugelpfannenanordnung schließt auch einen Kugelbolzen ein, der einen halbkugelförmig gekrümmten Abschnitt, einen zylindrischen Abschnitt und einen Schaftabschnitt aufweist. Der halbkugelförmig gekrümmte Abschnitt und der zylindrische Abschnitt sind in der Innenbohrung des Gehäuses angeordnet. Der Schaftabschnitt ragt durch ein der unteren Wand gegenüberliegendes offenes Ende des Gehäuses aus der Innenbohrung heraus. Die Kugelpfannenanordnung schließt ferner ein Stützlager und ein Austrittslager ein, die beide in der Innenbohrung des Gehäuses aufgenommen sind und die beide jeweils eine gekrümmte Innenfläche aufweisen. Ein drittes Lager ist auf dem zylindrischen Abschnitt des Kugelbolzens aufgenommen. Das dritte Lager weist eine gekrümmte Außenfläche auf, die mit der gekrümmten Innenfläche von mindestens einem von Austrittslager und Stützlager zusammenwirkt, um zu ermöglichen, dass sich der Kugelbolzen und das Lager relativ zum Gehäuse drehen und ein Gelenk bilden können. Das dritte Lager befindet sich ebenfalls in Gleitkontakt mit dem zylindrischen Abschnitt des Kugelbolzens, um zu ermöglichen, dass sich der Kugelbolzen relativ zum Gehäuse um die Mittelachse freier drehen kann.
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Für den Fall, dass die beiden Kugelbolzen in die Starrachsen-Anordnung falsch eingebaut sind, so dass der vertikale Abstand zwischen den Kugelbolzen nicht innerhalb vorgeschriebener Toleranzen liegt, ermöglicht das dritte Lager, im Gegensatz zu anderen bekannten Kugelpfannenanordnungen, bei denen der Kugelbolzen gegen Drehung eingeschränkt werden kann, dass die relative Drehung zwischen dem Gehäuse und dem Kugelbolzen mit geringer Einschränkung fortgesetzt wird.
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Gemäß einem anderen Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung weist der Kugelbolzen eine ebene erste Oberfläche auf, die sich zwischen dem halbkugelförmig gekrümmten Abschnitt und dem zylindrischen Abschnitt erstreckt; wobei das dritte Lager eine zweite ebene Oberfläche aufweist; und wobei die erste und die zweite planare Oberfläche in Oberflächen-zu-Oberflächen-Kontakt miteinander sind.
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Gemäß einem weiteren Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ist das dritte Lager axial zwischen dem Stützlager und dem Austrittslager angeordnet.
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Gemäß einem noch weiteren Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung befindet sich das dritte Lager in einer lockeren Passung mit dem zylindrischen Abschnitt des Kugelbolzens.
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Gemäß einem weiteren Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ist eine Tellerfeder in der Innenbohrung des Gehäuses aufgenommen und elastisch verformt, um eine Axialkraft auf das Ausgangslager auszuüben, um die gekrümmte Innenfläche des Ausgangslagers gegen die gekrümmte Außenfläche des dritten Lagers vorzuspannen.
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Gemäß noch einem weiteren Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ist der halbkugelförmig gekrümmte Abschnitt des Kugelbolzens im Allgemeinen hemisphärisch.
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Ein weiterer Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf eine Starrachsen-Anordnung in einem Fahrzeug. Die Starrachsen-Anordnung schließt eine Achse, einen Achsschenkel und ein Paar der Kugelpfannenanordnungen, wie vorstehend beschrieben, ein.
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Noch ein weiterer Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Instandsetzung einer Starrachsen-Anordnung. Das Verfahren schließt den Schritt des Entfernens einer zuvor verwendeten Kugelpfannenanordnung aus einer Öffnung einer Achse oder eines Achsschenkels ein. Das Verfahren fährt mit dem Schritt des Einsetzens der oben beschriebenen Kugelpfanne in die Öffnung fort.
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Figurenliste
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Diese und andere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden schneller gewürdigt, wenn sie in Verbindung mit der folgenden Beschreibung der derzeit bevorzugten Ausführungsformen, beiliegenden Ansprüche und beigefügten Zeichnungen betrachtet werden, in denen:
- 1 eine perspektivische und teilweise Explosionsansicht einer Starrachsen-Aufhängungsanordnung ist, die ein Paar Kugelgelenke einschließt, die gemäß einem Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung konstruiert sind;
- 2 eine Vorderansicht eines der Kugelgelenks von 1 ist;
- 3 eine Explosions- und teilweise Querschnittsansicht des Kugelgelenks von 2 ist;
- 4 eine Querschnittsansicht eines Gehäuses des Kugelgelenks von 2 ist;
- 5 eine Querschnittsansicht des Kugelgelenks von 2 ist;
- 6 eine vergrößerte Ansicht eines Abschnitts des Kugelgelenks von 5 ist;
- 7 eine weitere vergrößerte Ansicht eines anderen Abschnitts des Kugelgelenks von 5 ist; und
- 8 eine Querschnitts- und Teilansicht des Kugelgelenks von 5 ist und einen Schmiermittel-Strömungsweg veranschaulicht.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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Bezugnehmend auf die Figuren ist eine Starrachsen-Anordnung 20 für ein Fahrzeug im Allgemeinen in 1 gezeigt, wobei gleiche Bezugszeichen entsprechende Teile in den verschiedenen Ansichten angeben. Wie gezeigt, schließt die Starrachsen-Anordnung 20 eine Achse 22, die sich seitlich über ein Fahrzeug erstreckt, und einen Achsschenkel 24, der eine Radnabe (nicht gezeigt) stützt, ein. Ein Paar Kugelpfannen-Anordnungen (im Folgenden als Kugelgelenke 26 bezeichnet) verbindet den Achsschenkel 24 funktionsfähig mit der Achse 22. Die Kugelgelenke 26 weisen jeweilige Kugelbolzen 28 auf, die entlang einer gemeinsamen vertikalen Achse miteinander ausgerichtet sind, damit der Achsschenkel 24 als Reaktion auf eine Lenkeingabe von einem Fahrer des Fahrzeugs relativ zur Achse 22 um die vertikale Achse schwenken kann. Die Kugelgelenke 26 sind vorzugsweise identisch oder ähnlich aufgebaut, um Fehler beim Einbau der Kugelgelenke 26 in die Starrachsen-Anordnung 20 zu reduzieren. Jedes Kugelgelenk 26 weist ein Gehäuse 30 auf, das entweder mit dem Achsschenkel 24 oder der Achse 22 fest verbunden ist, und einen Kugelbolzen 28, der fest mit dem anderen verbunden ist.
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Bezugnehmend auf 3 weist das Gehäuse 30 für jedes der Kugelgelenke 26 eine Innenfläche auf, die eine Innenbohrung umgibt, die sich entlang einer Mittelachse A von einer unteren Wand 32 an einem geschlossenen ersten Ende des Gehäuses 30 zu einem offenen zweiten Ende des Gehäuses 30 erstreckt. Die untere Wand 32 weist eine Schmiermittelöffnung auf, die ein Schmiernippel 34 (auch Zerk-Fitting genannt) aufnimmt, um Schmiermittel, wie etwa Fett, in die Innenbohrung zu befördern, um sowohl die Komponenten des Kugelgelenks 26 zunächst zu schmieren als auch das Kugelgelenk 26 im Rahmen einer routinemäßigen Wartung erneut zu schmieren. Das Gehäuse 30 ist vorzugsweise einstückig aus Metall, wie etwa Stahl oder einer Stahllegierung, hergestellt und kann durch jedes geeignete Verfahren oder jede Kombination von Verfahren geformt werden, einschließlich, zum Beispiel, Schmieden, Gießen, Bearbeiten usw. In der beispielhaften Ausführungsform weist das Gehäuse 30 eine kartuschenartige Konstruktion auf, die zum Einpressen in eine Öffnung in der Achse 22 (in 1 gezeigt) oder dem Achsschenkel 24 (ebenfalls in 1 gezeigt) konfiguriert ist.
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Wie in 4 gezeigt, weist die Innenbohrung des Gehäuses 30 einen fortschreitend zunehmenden Durchmesser von der unteren Wand 32 zu dem offenen zweiten Ende auf. Insbesondere weist die Innenbohrung seriell einen ersten Abschnitt 36 mit einem im Allgemeinen konstanten ersten Durchmesser D1 angrenzend an die untere Wand 32, einen zweiten Abschnitt 38 mit einem fortschreitend zunehmenden Durchmesser und einen dritten Abschnitt 40 mit einem im Allgemeinen konstanten zweiten Durchmesser D2 angrenzend an das offene zweite Ende auf. Wie gezeigt, ist der zweite Durchmesser D2 des dritten Abschnitts 40 größer als der erste Durchmesser D1 des ersten Abschnitts 36. Im zweiten Abschnitt 38 ist die Innenfläche des Gehäuses 30 gekrümmt, um den Durchmesser des zweiten Abschnitts 38 in einer axialen Richtung zum offenen zweiten Ende hin zu vergrößern. Zwischen dem zweiten und dritten Abschnitt 38, 40 der Innenbohrung hat das Gehäuse 30 eine Schulter 42, die dem offenen zweiten Ende zugewandt ist.
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Bezugnehmend auf 3 schließt das Kugelgelenk 26 ein Stützlager 44 und ein Austrittslager 46 ein, die in der Innenbohrung des Gehäuses 30 angeordnet sind. Die Stütz- und Austrittslager 44, 46 weisen jeweils halbkugelförmig gekrümmte Lagerflächen 48, 50 auf, die so geformt sind, dass sie eine reibungsarme Grenzfläche zwischen dem Gehäuse 30 und dem Kugelbolzen 28 bereitstellen, wodurch ermöglicht wird, dass sich das Gehäuse 30 und der Kugelbolzen 28 während des Betriebs des Fahrzeugs relativ zueinander drehen und ein Gelenk bilden können.
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Das Stützlager 44 wird in dem ersten Abschnitt 36 der Innenbohrung aufgenommen und weist eine halbkugelförmig gekrümmte erste Lagerfläche 48 auf, die dem offenen zweiten Ende des Gehäuses 30 axial zugewandt ist. Das Stützlager 44 weist auch eine Außenfläche mit einem Außendurchmesser auf, der kleiner als der erste Durchmesser D1 (in 4 gezeigt) des ersten Abschnitts 36 (ebenfalls in 4 gezeigt) ist, um einen Spalt (in 6 vergrößert) zwischen der Außenfläche des Stützlagers 44 und einer Innenfläche des Gehäuses 30 darzustellen. Somit wird dem Stützlager 44 ermöglicht in einer radialen Richtung innerhalb des ersten Abschnitts 36 der Innenbohrung innerhalb von Begrenzungen zu schwimmen, die durch den Spalt festgelegt sind. Das Stützlager 44 schließt auch eine Schmiermittelöffnung ein, die mit der Schmiermittelöffnung der unteren Wand 32 des Gehäuses 30 ausgerichtet ist. Die erste Lagerfläche 48 der beispielhaften Ausführung ist mit einer Vielzahl von daran ausgebildeten ersten Nuten zur Verteilung eines Schmiermittels aus der Schmiermittelöffnung in den zweiten Abschnitt 38 der Innenbohrung versehen.
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Eine Anlaufscheibe 52 ist im ersten Abschnitt 36 der Innenbohrung zwischen dem Stützlager 44 und der unteren Wand 32 des Gehäuses 30 positioniert, um eine reibungsarme Grenzfläche zwischen dem Stützlager 44 und der unteren Wand 32 bereitzustellen, wodurch dem Stützlager 44 ermöglicht wird, sich freier innerhalb der Innenbohrung des Gehäuses 30 zu bewegen. In der beispielhaften Ausführungsform weist eine untere Oberfläche des Stützlagers 44 gegenüber der gekrümmten ersten Lagerfläche 48 eine Vielzahl von Schmiermittelkanälen zum Befördern des Schmiermittels zwischen dem Stützlager 44 und der Anlaufscheibe 52 auf, um die Reibung zwischen dem Stützlager 44 und der Anlaufscheibe 52 weiter zu reduzieren. Die Anlaufscheibe 52 ist vorzugsweise aus Metall oder einem Polymermaterial hergestellt und kann durch jedes geeignete Verfahren geformt werden.
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Der Kugelbolzen 28 weist einen zylindrischen Abschnitt 54, einen Schaftabschnitt 56 und einen halbkugelförmig gekrümmten Abschnitt 58 auf. In der beispielhaften Ausführung ist der halbkugelförmig gekrümmte Abschnitt im Allgemeinen hemisphärisch (d. h. etwa eine halbe Kugel) und wird daher im Folgenden als „Halbkugelabschnitt 58“ bezeichnet. Der Halbkugelabschnitt 58 und der zylindrische Abschnitt 54 sind vollständig in der Innenbohrung des Gehäuses 30 angeordnet, und der Schaftabschnitt 56 ragt durch das offene zweite Ende des Gehäuses 30 aus der Innenbohrung heraus. Der Kugelbolzen 28 weist ferner eine erste ebene Oberfläche 60 auf, die ringförmig ausgebildet ist und sich zwischen etwa einem Äquator des Halbkugelabschnitts 58 und dem zylindrischen Abschnitt 54 erstreckt. Wenn sich der Kugelbolzen 28 in der in 5 gezeigten vertikalen Ausrichtung befindet, liegt die erste ebene Oberfläche 60 in einer Ebene, die senkrecht zur Mittelachse A ist. In einer axialen Richtung weist der zylindrische Abschnitt 54 einen konstanten Durchmesser von der ersten ebenen Oberfläche 60 zum Schaftabschnitt 56 auf. Der Schaftabschnitt 56 erstreckt sich zu einem distalen Ende, das mit einem Gewinde versehen ist, um eine Mutter aufzunehmen, um den Kugelbolzen 28 fest mit der Achse 22 (in 1 gezeigt) oder dem Achsschenkel 24 (ebenfalls in 1 gezeigt) zu verbinden.
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Ein drittes Lager 62, das als separates Teil aus dem Kugelbolzen 28 gefertigt ist, erstreckt sich ringförmig um den zylindrischen Abschnitt 54 des Kugelbolzens 28. In axialer Richtung befindet sich das dritte Lager 62 zwischen Stütz- und Austrittslagern 44, 46. Das dritte Lager 62 weist eine gekrümmte Außenfläche mit einem ähnlichen Krümmungsradius wie dem Halbkugelabschnitt 58 des Kugelbolzens 28 auf. Somit definieren das dritte Lager 62 und der Halbkugelabschnitt 58 des Kugelbolzens 28 zusammen eine Kugel, oder im Allgemeinen halbkugelförmige Form. Das dritte Lager 62 weist eine zweite ebene Oberfläche 64 auf, die ringförmig ist und die in Oberflächen-zu-Oberflächen- und Gleitkontakt mit der ersten ebenen Oberfläche 60 des Kugelbolzens 28 ist. Das dritte Lager 62 befindet sich in einer Spielpassungsbeziehung mit dem Kugelbolzen 28, so dass es sich frei um den Kugelbolzen 28 um die Mittelachse a drehen kann. Das dritte Lager 62 ist vorzugsweise einstückig aus Metall, wie etwa Stahl oder einer Stahllegierung, hergestellt und kann durch jeden geeigneten Vorgang geformt werden.
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Im dritten Abschnitt 40 der Innenbohrung ist ein Radialring 66 angeordnet, der an die Schulter 42 des Gehäuses 30 angrenzt. Der Radialring 66 ist ein vom Stützlager 44 separates Teil und axial davon durch einen Spalt im zweiten Abschnitt 38 der Innenbohrung beabstandet. Der Radialring 66 ist ringförmig und weist eine radial nach innen weisende Oberfläche auf, die in Gleitkontakt mit dem Halbkugelabschnitt 58 des Kugelbolzens 28 und/oder dem dritten Lager 62 steht, um Radialkräfte zwischen dem Kugelbolzen 28 und dem Gehäuse 30 zu übertragen. In der beispielhaften Ausführung schließt die Innenfläche des Radialrings 66 eine Vielzahl von Schmiernuten ein, um Schmiermittel in der Innenbohrung axial über den Radialring 66 zu befördern. Ein Spalt zwischen dem Stützlager 44 und dem Radialring 66 wirkt als Schmiermittelreservoir, welches das Schmiermittel enthält.
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Das Austrittslager 46 wird in dem dritten Abschnitt 40 der Innenbohrung aufgenommen, und seine zweite gekrümmte Lagerfläche 50 ist in Gleitkontakt mit der gekrümmten Außenfläche des dritten Lagers 62, um zu ermöglichen, dass sich das dritte Lager 62 und der Kugelbolzen 28 während des Betriebs des Fahrzeugs relativ zu dem Gehäuse 30 drehen und ein Gelenk bilden können. In der beispielhaften Ausführung weist die zweite gekrümmte Lagerfläche 50 des Austrittslagers 46 eine Vielzahl von Schmiernuten zur Verteilung des Schmiermittels über die Kontaktfläche zwischen dem Austrittslager 46 und dem dritten Lager 62 auf. Das Austrittslager 46 hat eine im Allgemeinen flache oder ebene obere Oberfläche, die dem offenen zweiten Ende des Gehäuses 30 zugewandt ist.
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Während des Betriebs des Fahrzeugs stellt diese Anordnung der Komponenten innerhalb der Innenbohrung sicher, dass der Radialring 66 alle, oder im Wesentlichen alle, Radialkräfte zwischen dem Kugelbolzen 28 und dem Gehäuse 30 überträgt, während die Stütz- und Austrittslager 44, 46 alle, oder im Wesentlichen alle, Axialkräfte zwischen dem Kugelbolzen 28 und dem Gehäuse 30 übertragen.
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Das Kugelgelenk 26 schließt ferner eine Staubmanschette 68 ein, die gegen das Gehäuse 30 und gegen den Schaftabschnitt 56 des Kugelbolzens 28 abgedichtet ist, um das Schmiermittel im Inneren des Kugelgelenks 26 zu behalten und um Verunreinigungen außerhalb des Kugelgelenks 26 zu halten. Die Staubmanschette 68 schließt ein erstes Manschettenende ein, das einen sich radial nach außen erstreckenden Flansch mit einer Feder 70 (am besten in 7 gezeigt) in der Form eines Belleville-Tellers 70 (auch als Tellerfeder bekannt) darstellt, der innerhalb eines Manschettenkörpers an dem sich radial nach außen erstreckenden Flansch eingeschlossen ist. Der sich radial nach außen erstreckende Flansch steht in Oberflächen-zu-Oberflächen-Kontakt mit der flachen oberen Oberfläche des Austrittslagers 46. Der Manchettenkörper ist aus einem flexiblen Dichtungsmaterial, wie Gummi oder einem Kunststoffmaterial, hergestellt, um es der Staubmanschette 68 zu ermöglichen, sich zu biegen, wenn das Gehäuse 30 und der Kugelbolzen 28 relativ zueinander ein Gelenk bilden und die dadurch hergestellten Dichtungen aufrechterhalten.
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Eine Abdeckplatte 72 ist auf einer gegenüberliegenden Seite des sich radial nach außen erstreckenden Flansches der Staubmanschette 68 positioniert. Das Gehäuse 30 wird verformt (wie etwa durch Gesenkschmieden), um eine sich radial nach innen erstreckende Lippe 74 zu darzustellen, welche die Abdeckplatte 72 und den sich radial nach außen erstreckenden Flansch der Staubmanschette 68 zwischen der sich radial nach innen erstreckenden Lippe 74 und dem Austrittslager 46 einschließt. Das Verformen des Gehäuses 30 hat auch die Wirkung, die Tellerfeder 70 elastisch zusammenzudrücken, um eine Vorspannkraft auf das Ausgangslager 46 auszuüben, um die gekrümmte Lagerfläche des Ausgangslagers 46 vorzuspannen, wodurch die gekrümmte zweite Außenfläche 50 des dritten Lagers 62 vorgespannt wird.
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Für den Fall, dass die beiden Kugelgelenke 26 in die Starrachsen-Anordnung 20 falsch eingebaut sind, so dass der vertikale Abstand zwischen den Kugelbolzen 28 nicht innerhalb vorgeschriebener Toleranzen liegt, wird einer der Kugelbolzen 28 schließlich die gesamte oder im Wesentlichen die gesamte vertikale Last durch das Gewicht des Fahrzeugs aufnehmen. Wenn dies der Fall ist, konzentrieren sich bei dem Kugelgelenk 26, das die größere Last trägt, die axialen Lasten nur auf einen kleinen Abschnitt der Kontaktfläche zwischen dem dritten Lager 62 und dem Austrittslager 46, wodurch an dieser Stelle eine sehr hohe Druckkraft erzeugt wird. Eine solche Druckkraft kann eine relative Drehung zwischen dem dritten Lager 62 und dem Gehäuse 30 einschränken. Eine relative Drehung zwischen dem Kugelbolzen 28 und dem Gehäuse 30 ist jedoch aufgrund des großen Oberflächen-zu-Oberflächen-Kontaktbereichs zwischen den jeweils ersten und zweiten ebenen Flächen 60, 64 des Kugelbolzens 28 und des dritten Lagers 62 noch ohne übermäßige Reibung möglich. Somit ermöglicht das dritte Lager 62, dass sich der Kugelbolzen 28 und das Gehäuse 30 immer noch relativ zueinander drehen. Die zylindrische Form des zylindrischen Abschnitts 54 des Kugelbolzens 28 stellt sicher, dass alle Axialkräfte zwischen dem dritten Lager 62 und dem Kugelbolzen 28 zwischen den ersten und zweiten ebenen Flächen 60, 64 übertragen und über diese verteilt werden.
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Ein weiterer Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Instandsetzung einer Starrachsen-Anordnung 20, wie etwa der in 1 gezeigten Starrachsen-Anordnung 20. Das Verfahren schließt den Schritt des Entfernens eines zuvor abgenutzten Kugelgelenks aus einer Öffnung in entweder der Achse 22 oder dem Achsschenkel 24 ein. Das Verfahren fährt mit dem Schritt des Einsetzens eines neuen Kugelgelenks 26, wie etwa des vorstehend erörterten und in den 2-8 gezeigten Kugelgelenks 26, in die Öffnung fort.
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Offensichtlich sind viele Modifikationen und Variationen der vorliegenden Erfindung im Lichte der vorstehend beschriebenen Lehren möglich und können innerhalb des Schutzumfangs der beiliegenden Ansprüche anders als ausdrücklich beschrieben ausgeführt werden. Außerdem ist zu verstehen, dass alle Merkmale aller Ansprüche und alle Ausführungsformen miteinander kombiniert werden können, solange sie einander nicht widersprechen. Es versteht sich ferner, dass die Verwendung von Richtungsbegriffen wie etwa „obere(r)“, „untere(r)“, „oben“ und „unten“ sich auf die Ausrichtungen bestimmter Merkmale in den Zeichnungen beziehen und keine bestimmte Ausrichtung erfordern sollen.