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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Zoomtechnik für mobile Endgeräte, insbesondere auf ein System und ein Verfahren zum Einstellen eines auf einer Sucherschnittstelle einer Kamera eines mobilen Endgeräts angezeigten Bildes.
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Technischer Hintergrund
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Zur Bild- oder Videoaufnahme mittels eines derzeit bekannten mobilen Endgeräts kann auf die Autofokus-Funktion, die solche Endgeräte zumeist besitzen, zurückgegriffen. Mit Fokussierung bezeichnet man die Anpassung der Kamera-/Objektiveinstellung an die Objekt-Entfernung, so dass das Motiv scharf abgebildet wird. Bei diesen mobilen Endgeräten ist jedoch keine automatische Zoomfunktion vorgesehen. Unter Zoom wird eine Veränderung der Brennweite am Objektiv verstanden, mit der verschieden breite Sehwinkel, verschieden große Ansichten und verschiedene Objekträume erreicht werden können sollen.
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Bei den im Stand der Technik bestehenden mobilen Endgeräten ist die Bedienoberfläche der jeweiligen Kamera in der Regel mit einer zusätzlichen virtuellen/körperlichen ZOOM-Taste versehen. Zur Bild- oder Videoaufnahme muss dann mit einer Hand das mobile Endgerät gegriffen und mit der anderen Hand diese ZOOM-Taste so betätigt werden, dass durch ein nach oben oder unten oder nach links oder rechts gerichtetes Drücken die Zoomfunktion der Kamera des mobilen Endgeräts verwirklicht wird. Dies ist aber für den Benutzer nur mit gewissem Aufwand zu realisieren. Insbesondere in einigen Fällen, welche dem Benutzer lediglich eine einhändige Bedienung des mobilen Endgeräts erlauben, ist eine manuelle Zoomsteuerung ziemlich schwer zu realisieren. In schlimmeren Fällen kann es sogar dazu kommen, dass das mobile Endgerät während der Zoomsteuerung aus der Hand herunterfällt und kaputtgeht, was unnötige Sachschäden zur Folge hat.
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Das chinesische Patent
CN 202026347 U offenbart ein tragbares mobiles Endgerät mit Kameras, bei dem eine erste Kamera an der Oberseite des tragbaren mobilen Endgeräts angeordnet und mit ihrer Achse parallel zu der Ebene, in welcher der Bildschirm des tragbaren mobilen Endgeräts liegt, ausgerichtet ist. Vorzugsweise umfasst das Endgerät ferner ein erstes optisches Zoommodul, das außerhalb der ersten Kamera koaxial zu dieser angeordnet ist, und eine Blitzlampe, die sich auf einer Seite des ersten optischen Zoommoduls befindet. In diesen Ausgestaltungen ist jedoch keine Auto-Zoom-Lösung für die Kamera eines mobilen Endgeräts enthalten, so dass das oben genannte Problem des Stands der Technik ungelöst bleibt.
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Aus dem chinesischen Patent
CN 1581887 ist ein mobiles Endgerät mit einer Kamera mit Auto-Zoom-Funktion bekannt. Ein derartiges mobiles Endgerät umfasst einen Endgerätekörper mit einer Öffnung, die einen Lichteinfall von außen ermöglicht, ein Kameramodul, das innerhalb des Endgerätekörpers aufgenommen ist und über die Öffnung eine Bildaufnahme machen kann, ein Objektiv mit einstellbarer Vergrößerung, das in der Richtung des durch die Öffnung einfallenden Lichts vor dem Kameramodul angeordnet ist und sich zum Einstellen der Vergrößerung eines durch das Kameramodul erzeugten Bildes eignet, ein Modulgehäuse, das zur Aufnahme des Kameramoduls innerhalb des Endgerätekörpers eingebaut und entlang der Richtung der Achse des Lichts verschiebbar ausgebildet ist, ein Nockenmittel, das eine in der Richtung der Achse des Lichts verschieden hohe Nockenkontur aufweist und das Modulgehäuse in Kontakt mit der Nockenkontur bringt, ein Federmittel, welches eine das Modulgehäuse in Kontakt mit der Nockenkontur bringende Federkraft bietet, und eine Nocken-Drehantriebseinrichtung, die zum Drehantrieb des Nockenmittels dient, um das Modulgehäuse entlang der Richtung der Achse des Lichts relativ zu dem Objektiv mit einstellbarer Vergrößerung zu verschieben. In diesen Ausgestaltungen ist ebenfalls keine Auto-Zoom-Lösung für die Kamera eines mobilen Endgeräts enthalten, so dass das eingangs erwähnte Problem des Stands der Technik immer noch ungelöst bleibt.
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Offenbarung der Erfindung
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein System und ein Verfahren zum Einstellen eines auf einer Sucherschnittstelle einer Kamera eines mobilen Endgeräts angezeigten Bildes bereitzustellen, mit denen die Nachteile des Stands der Technik beseitigt werden können.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein System zum Einstellen eines auf einer Sucherschnittstelle einer Kamera eines mobilen Endgeräts angezeigten Bildes gelöst, das bei einer Kamera eines mobilen Endgeräts verwendbar ist und ein Abstandserfassungsmodul, ein Steuermodul und ein Einstellmodul umfasst, wobei das Steuermodul mit dem Abstandserfassungsmodul und dem Einstellmodul in Verbindung steht und das Einstellmodul innerhalb der Kamera angeordnet ist.
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Dabei dient das Abstandserfassungsmodul dem Erfassen eines Abstandswerts zwischen mobilem Endgerät und Benutzer in vorgegebenen Zeitabständen und der kontinuierlichen Ausgabe des Abstandswerts.
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Das Steuermodul dient dem Ermitteln einer Abstandsänderung anhand des kontinuierlich eingegebenen Abstandswerts mit Hilfe eines voreingestellten Ermittlungsverfahrens, dem Erzeugen eines entsprechenden Einstellparameters anhand der Abstandsänderung mit Hilfe eines voreingestellten Anpassungsverfahrens und der Ausgabe eines dem Einstellparameter entsprechenden Steuerbefehls.
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Die Abstandsänderung stellt eine Veränderung des Abstands zwischen mobilem Endgerät und Benutzer dar.
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Das Einstellmodul dient dem Einstellen eines auf der Sucherschnittstelle der Kamera angezeigten Bildes anhand des Steuerbefehls.
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Bei dem System zum Einstellen eines auf einer Sucherschnittstelle einer Kamera eines mobilen Endgeräts angezeigten Bildes ist es bevorzugt vorgesehen, dass das Steuermodul eine Anpassungseinheit und eine Verarbeitungseinheit umfasst, wobei die Anpassungseinheit mit der Verarbeitungseinheit verbunden ist.
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Die Anpassungseinheit dient dem Ermitteln der Abstandsänderung mit Hilfe des voreingestellten Ermittlungsverfahrens und der Ausgabe des zugeordneten Einstellparameters mit Hilfe des voreingestellten Anpassungsverfahrens.
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Die Verarbeitungseinheit dient dem Erzeugen des Steuerbefehls anhand des Einstellparameters.
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Bei dem System zum Einstellen eines auf einer Sucherschnittstelle einer Kamera eines mobilen Endgeräts angezeigten Bildes ist es bevorzugt vorgesehen, dass es ferner ein Speichermodul umfasst, das mit der Anpassungseinheit des Steuermoduls verbunden ist.
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In der Speichereinheit sind mehrere Schwellenwerte der Abstandsänderung und mehrere zugeordnete Einstellparameter voreingestellt.
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Bei jedem der Schwellenwerte der Abstandsänderung handelt es sich um einen die Abstandsänderung darstellenden kritischen Zahlenwert.
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Die Anpassungseinheit dient dem Erzeugen des zugeordneten Einstellparameters anhand der Schwellenwerte der Abstandsänderung mit Hilfe des voreingestellten Anpassungsverfahrens.
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Bei dem System zum Einstellen eines auf einer Sucherschnittstelle einer Kamera eines mobilen Endgeräts angezeigten Bildes ist es bevorzugt vorgesehen, dass das Abstandserfassungsmodul als optischer oder Infrarot-Abstandssensor ausgebildet ist.
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Bei dem System zum Einstellen eines auf einer Sucherschnittstelle einer Kamera eines mobilen Endgeräts angezeigten Bildes ist es bevorzugt vorgesehen, dass die Einstellung des auf der Sucherschnittstelle angezeigten Bildes über das Einstellmodul
- 1) eine entsprechende Vergrößerung oder Verkleinerung des auf der Sucherschnittstelle angezeigten Bildes über das Einstellmodul durch Einstellen der Brennweite der Kamera, oder
- 2) eine entsprechende Vergrößerung oder Verkleinerung des auf der Sucherschnittstelle angezeigten Bildes über das Einstellmodul mittels Interpolation
umfasst.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe weiter durch ein Verfahren zum Einstellen eines auf einer Sucherschnittstelle einer Kamera eines mobilen Endgeräts angezeigten Bildes gelöst, das bei einer Kamera eines mobilen Endgeräts anwendbar ist, wobei das oben beschriebene System zum Einstellen eines auf einer Sucherschnittstelle einer Kamera eines mobilen Endgeräts angezeigten Bildes zum Einsatz kommt und das Verfahren umfasst:
Schritt 1: Kontinuierliches Senden des erfassten Abstandswerts von dem Abstandserfassungsmodul an das Steuermodul in vorgegebenen Zeitabständen;
Schritt 2: Ermitteln der Abstandsänderung durch das Steuermodul anhand des kontinuierlich eingegebenen Abstandswerts mit Hilfe des voreingestellten Ermittlungsverfahrens;
Schritt 3: Erzeugen des zugeordneten Einstellparameters durch das Steuermodul anhand der Abstandsänderung mit Hilfe des voreingestellten Anpassungsverfahrens;
Schritt 4: Senden des dem Einstellparameter entsprechenden Steuerbefehls von dem Steuermodul an das Einstellmodul;
Schritt 5: Einstellen eines auf der Sucherschnittstelle der Kamera angezeigten Bildes durch das Einstellmodul anhand des Steuerbefehls.
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Bei dem Verfahren zum Einstellen eines auf einer Sucherschnittstelle einer Kamera eines mobilen Endgeräts angezeigten Bildes ist es bevorzugt vorgesehen, dass das Steuermodul eine Anpassungseinheit umfasst, die mit Hilfe des voreingestellten Ermittlungsverfahrens anhand des kontinuierlich eingegebenen Abstandswerts die Abstandsänderung ermittelt.
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Bei Schritt 2 umfasst das voreingestellte Ermittlungsverfahren:
Schritt 21: Festlegen des Abstandswerts durch die Anpassungseinheit als Bezugsabstandswert, wenn der Abstandswert von dem Abstandserfassungsmodul erstmals an die Anpassungseinheit gesendet wird;
Schritt 22: Senden des Abstandswerts von dem Abstandserfassungsmodul an die Anpassungseinheit in vorgegebenen Zeitabständen;
Schritt 23: Ermitteln der Echtzeit-Abstandsänderung durch die Anpassungseinheit anhand des in Echtzeit empfangenen Abstandswerts und Bezugsabstandswerts.
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Bei dem Verfahren zum Einstellen eines auf einer Sucherschnittstelle einer Kamera eines mobilen Endgeräts angezeigten Bildes ist es bevorzugt vorgesehen, dass das System zum Einstellen eines auf einer Sucherschnittstelle einer Kamera eines mobilen Endgeräts angezeigten Bildes ein Speichermodul umfasst, das mit der Anpassungseinheit verbunden ist.
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In der Speichereinheit sind mehrere Schwellenwerte der Abstandsänderung und mehrere zugeordnete Einstellparameter voreingestellt.
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Bei jedem der Schwellenwerte der Abstandsänderung handelt es sich um einen die Abstandsänderung darstellenden kritischen Zahlenwert.
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Bei Schritt 3 umfasst das voreingestellte Anpassungsverfahren:
Schritt 31: Wenn sich die Abstandsänderung an einen der Schwellenwerte der Abstandsänderung anpasst, ruft die Anpassungseinheit aus dem Speichermodul den entsprechenden Einstellparameter auf;
Schritt 32: Ausgeben des Einstellparameters durch die Anpassungseinheit.
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Bei dem Verfahren zum Einstellen eines auf einer Sucherschnittstelle einer Kamera eines mobilen Endgeräts angezeigten Bildes ist es bevorzugt vorgesehen, dass das Steuermodul bei Abnahme des Abstands zwischen mobilem Endgerät und Benutzer einen Steuerbefehl zum entsprechenden Verkleinern des auf der Sucherschnittstelle angezeigten Bildes an das Einstellmodul sendet und das Einstellmodul anhand des Steuerbefehls eine entsprechende Verkleinerung des auf der Sucherschnittstelle der Kamera angezeigten Bildes durchführt, und dass das Steuermodul bei Zunahme des Abstands zwischen mobilem Endgerät und Benutzer einen Steuerbefehl zum entsprechenden Vergrößern des auf der Sucherschnittstelle angezeigten Bildes an das Einstellmodul sendet und das Einstellmodul anhand des Steuerbefehls eine entsprechende Vergrößerung des auf der Sucherschnittstelle der Kamera angezeigten Bildes durchführt.
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Bei dem Verfahren zum Einstellen eines auf einer Sucherschnittstelle einer Kamera eines mobilen Endgeräts angezeigten Bildes ist es bevorzugt vorgesehen, dass das Steuermodul bei Zunahme des Abstands zwischen mobilem Endgerät und Benutzer einen Steuerbefehl zum entsprechenden Verkleinern des auf der Sucherschnittstelle angezeigten Bildes an das Einstellmodul sendet und das Einstellmodul anhand des Steuerbefehls eine entsprechende Verkleinerung des auf der Sucherschnittstelle der Kamera angezeigten Bildes durchführt, und dass das Steuermodul bei Abnahme des Abstands zwischen mobilem Endgerät und Benutzer einen Steuerbefehl zum entsprechenden Vergrößern des auf der Sucherschnittstelle angezeigten Bildes an das Einstellmodul sendet und das Einstellmodul anhand des Steuerbefehls eine entsprechende Vergrößerung des auf der Sucherschnittstelle der Kamera angezeigten Bildes durchführt.
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Bei dem Verfahren zum Einstellen eines auf einer Sucherschnittstelle einer Kamera eines mobilen Endgeräts angezeigten Bildes ist es bevorzugt vorgesehen, dass bei Schritt 3 der Einstellparameter ein Zoomparameter ist, wobei das Steuermodul den dem Zoomparameter entsprechenden Steuerbefehl an das Einstellmodul sendet und das Einstellmodul anhand des Steuerbefehls eine Einstellung der Brennweite der Kamera durchführt, um das auf der Sucherschnittstelle der Kamera angezeigte Bild einzustellen.
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Bei dem Verfahren zum Einstellen eines auf einer Sucherschnittstelle einer Kamera eines mobilen Endgeräts angezeigten Bildes ist es bevorzugt vorgesehen, dass bei Schritt 3 der Einstellparameter ein Interpolationsparameter ist, wobei das Steuermodul den dem Interpolationsparameter entsprechenden Steuerbefehl an das Einstellmodul sendet und das Einstellmodul anhand des Steuerbefehls eine Interpolation bezüglich des auf der Sucherschnittstelle angezeigten Bildes durchführt, um das auf der Sucherschnittstelle der Kamera angezeigte Bild einzustellen.
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Die vorangehend beschriebenen Ausgestaltungen bieten folgende Vorteile. Durch die automatische Zoomsteuerung der Kamera eines mobilen Endgeräts wird eine einhändige Bedienung des mobilen Endgeräts zum Zweck der Bild- oder Videoaufnahme ermöglicht und die Mensch-Maschine-Interaktion verbessert. Zudem zeichnet sich das erfindungsgemäße System durch einfachen Aufbau, gute Realisierbarkeit und niedrige Kosten aus.
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Darstellung der Abbildungen
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Es zeigen
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1 den schmetischen Aufbau eines Systems zum Einstellen eines auf einer Sucherschnittstelle einer Kamera eines mobilen Endgeräts angezeigten Bildes gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung,
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2 ein Übersichtsflussdiagramm zum Einstellen eines auf einer Sucherschnittstelle angezeigten Bildes gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung,
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3 ein Flussdiagramm zum Ermitteln einer Abstandsänderung mittels einer Anpassungseinheit gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung und
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4 ein Flussdiagramm zum Erzeugen eines Einstellparameters mittels einer Anpassungseinheit durch Anpassungen gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Konkrete Ausführungsformen
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand beigefügter Zeichnungen und konkreter Ausführungsbeispiele näher beschrieben, was jedoch keine Einschränkung der Erfindung darstellt.
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Im Stand der Technik unterscheidet man zwischen
- 1) optischem Zoom, bei dem durch Verschieben des Objektivs die Positionen von Objektiv, Gegenstand und Brennpunkt verändert werden, um die Ansicht des abzubildenden Gegenstands zu vergrößern oder verkleinern, und
- 2) Digitalzoom, bei dem mittels Interpolation innerhalb des Prozessors die Fläche jedes Bildpunkts eines auf der Sucherschnittstelle angezeigten Bildes und damit das angezeigte Bild eingestellt werden.
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Um den eingangs genannten Mangel der herkömmlichen mobilen Endgeräte an der Auto-Zoom-Funktion auszugleichen, wird in den Ausführungsbeispielen der Erfindung eine automatische Einstellung des auf der Sucherschnittstelle angezeigten Bildes mit Hilfe eines in dem mobilen Endgerät integrierten Abstandssensors vorgeschlagen.
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Wie in 1 dargestellt ist, umfasst ein erfindungsgemäß ausgeführtes System zur Zoomsteuerung für eine Kamera eines mobilen Endgeräts:
- 1) ein Abstandserfassungsmodul 1; In den Ausführungsbeispielen der Erfindung kann es sich bei diesem Abstandserfassungsmodul um einen in dem mobilen Endgerät integrierten Abstandssensor handeln, der optisch oder auch als Infrarot-Abstandssensor ausgebildet sein kann. Ein solches Abstandserfassungsmodul dient zum Erfassen eines Abstands zwischen Benutzer und mobilem Endgerät und gibt verschiedene Abstände zwischen Benutzer und mobilem Endgerät in verschiedenen Abstandswerten an. In den Ausführungsbeispielen der Erfindung basiert die automatische Einstellung auf der von dem Abstandserfassungsmodul durchgeführten Abstandserfassung zwischen Benutzer und mobilem Endgerät und der Ermittelung einer entsprechenden Abstandsänderung.
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In den Ausführungsbeispielen der Erfindung wird von dem Abstandserfassungsmodul nicht der Abstand zwischen dem mobilen Endgerät und dem zu fotografierenden Gegenstand, sondern ein Abstand zwischen Benutzer und mobilem Endgerät erfasst (denn allein mit einem Abstandssensor lässt sich der Abstand zwischen einem zu entfernten Motiv und dem mobilen Endgerät nur schwer erfassen). Für eine Rückkamera des mobilen Endgeräts wird daher durch das Abstandserfassungsmodul stets ein Abstand zwischen Benutzer und mobilem Endgerät gemessen, so dass die erfindungsgemäße automatische Einstellfunktion realisierbar ist, ohne dafür in der Nähe der Rückkamera einen zusätzlichen Abstandssensor vorsehen zu müssen.
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In den Ausführungsbeispielen der Erfindung kann von dem Abstandserfassungsmodul ein Abstand von der Ebene, in welcher sich das mobile Endgerät befindet, zu der Ebene, die senkrecht zur Blickrichtung des Benutzers verläuft, ermittelt werden. Es versteht sich, dass in anderen Ausführungsbeispielen der Erfindung sich der durch das Abstandserfassungsmodul zu ermittelnde Abstand auch anders definieren lässt und diese anderen Definitionen in den Schutzumfang der Erfindung fallen, soweit durch Erfassen eines so definierten Abstandes die für die Ausführungsbeispiele der Erfindung notwendige Abstandsänderung und damit die Positionsänderung des mobilen Endgeräts relativ zum Benutzer ermittelt werden können.
- 2) ein Speichermodul 2; In den Ausführungsbeispielen der Erfindung kann es sich bei diesem Speichermodul um eine in dem mobilen Endgerät integrierte mobile oder allgemeine Speicherkarte handeln. In dem Speichermodul sind mehrere bestimmte Werte der Abstandsänderung zwischen Benutzer und mobilem Endgerät (in den Ausführungsbeispielen der Erfindung als Schwellenwerte der Abstandsänderung bezeichnet) und mehrere diesen Schwellenwerten der Abstandsänderung zugeordnete Einstellparameter voreingestellt.
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In den Ausführungsbeispielen der Erfindung kann mit der Abstandsänderung eine Veränderung des Abstands zwischen mobilem Endgerät und Benutzer bezeichnet werden. Eine solche Abstandsänderung stellt tatsächlich eine Differenz zwischen dem Echtzeit-Abstand zwischen Benutzer und mobilem Endgerät einerseits und einem Bezugsabstandswert andererseits dar. In den Ausführungsbeispielen der Erfindung handelt es sich bei diesem Bezugsabstandswert um einen von dem Abstandserfassungsmodul erstmals erfassten Abstand zwischen Benutzer und mobilem Endgerät.
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Durch eine Verarbeitung mittels der Einstellparameter wird ein Steuerbefehl erzeugt, anhand dessen eine Einstellung des auf der Sucherschnittstelle der Kamera angezeigten Bildes durch das System durchgeführt wird.
- 3) Steuermodul 3; In den Ausführungsbeispielen der Erfindung ist das Steuermodul an seinem Eingang mit dem Ausgang des Abstandserfassungsmoduls und dem Speichermodul verbunden.
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In den Ausführungsbeispielen der Erfindung umfasst das Steuermodul eine Anpassungseinheit 31 und eine Verarbeitungseinheit 32, wobei die Anpassungseinheit mit dem Speichermodul und die Verarbeitungseinheit mit der Anpassungseinheit verbunden ist.
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Mit der Anpassungseinheit können (1) mit Hilfe eines voreingestellten Ermittlungsverfahrens (unten näher beschrieben) anhand derjenigen Abstandswerte, welche von dem Abstandserfassungsmodul erfasst und in vorgegebenen Zeitabständen an das Steuermodul gesendet wurden, verschiedene Abstandsänderungen ermittelt und (2) mit Hilfe eines voreingestellten Anpassungsverfahrens (unten näher erläutert) anhand der ermittelten verschiedenen Abstandsänderungen die zugeordneten Einstellparameter in dem Speichermodul angepasst und erzeugt werden.
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Die Verarbeitungseinheit dient zur Ausgabe eines entsprechenden Steuerbefehls anhand der durch die Anpassungseinheit erzeugten Einstellparameter.
- 4) Einstellmodul 4; In den Ausführungsbeispielen der Erfindung ist das Einstellmodul an seinem Eingang mit dem Ausgang des Steuermoduls bzw. mit der Verarbeitungseinheit verbunden. In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das Einstellmodul logisch mit einer Kamera 5 des mobilen Endgeräts verbunden, insbesondere in der Kamera integriert. In anderen Ausführungsbeispielen der Erfindung kann das Einstellmodul auch von der Kamera getrennt innerhalb des mobilen Endgeräts angeordnet sein.
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Das Einstellmodul dient vor allem dem entsprechenden Einstellen eines auf der Sucherschnittstelle der Kamera angezeigten Bildes anhand des von dem Steuermodul ausgegebenen Steuerbefehls.
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Aus 2–4 geht ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Einstellen eines auf einer Sucherschnittstelle einer Kamera eines mobilen Endgeräts angezeigten Bildes unter Verwendung des oben beschriebenen Systems hervor.
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Wie in 2 gezeigt ist, umfasst das Verfahren im Allgemeinen folgende Schritte:
Schritt 1: Kontinuierliches Senden eines Abstandswerts von dem Abstandserfassungsmodul an das Steuermodul in vorgegebenen Zeitabständen;
Schritt 2: Ermitteln einer Echtzeit-Abstandsänderung durch die Anpassungseinheit anhand des kontinuierlich gesendeten Abstandswerts mit Hilfe eines voreingestellten Ermittlungsverfahrens;
Schritt 3: Erzeugen eines Echtzeit-Einstellparameters durch die Anpassungseinheit anhand der Abstandsänderung mit Hilfe eines voreingestellten Anpassungsverfahrens und Senden des Echtzeit-Einstellparameters an die Verarbeitungseinheit;
Schritt 4: Erzeugen eines entsprechenden Steuerbefehls durch die Verarbeitungseinheit anhand des Einstellparameters und Ausgeben des Steuerbefehls an das Einstellmodul;
Schritt 5: Entsprechendes Einstellen eines auf der Sucherschnittstelle der Kamera angezeigten Bildes durch das Einstellmodul anhand des Steuerbefehls.
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Wie aus 3 zu erkennen ist, umfasst das voreingestellte Ermittlungsverfahren insbesondere folgende Schritte:
Schritt 21: Festlegen eines von dem Abstandserfassungsmodul erstmals gesendeten Abstandswerts (d. h. eines anfänglichen Abstandes zwischen mobilem Endgerät und Benutzer zum Zeitpunkt des Einschaltens der Bild-/Videoaufnahmefunktion des mobilen Endgeräts) durch die Anpassungseinheit als anfänglicher Abstandswert;
Schritt 22: Vergleichen eines in Echtzeit erfassten Abstandswerts mit dem anfänglichen Abstandswert und Ermitteln einer Differenz zwischen Echtzeit-Abstandswert und anfänglichem Abstandswert als Abstandsänderung durch die Anpassungseinheit.
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Da sich das mobile Endgerät dem Benutzer annähern oder von dem Benutzer entfernen lässt, kann die Abstandsänderung entsprechend auch einen positiven oder negativen Wert einnehmen. So ist in den Ausführungsbeispielen der Erfindung vorgesehen, dass die Abstandsänderung bezüglich des anfänglichen Abstandes als Nullpunkt (Abstandswert = 0) einen negativen Wert einnimmt, wenn sich das mobile Endgerät dem Benutzer annähert. Dementsprechend nimmt die Abstandsänderung einen positiven Wert ein, wenn sich das mobile Endgerät von dem Benutzer entfernt. In anderen Ausführungsbeispielen der Erfindung kann selbstverständlich auch umgekehrt verfahren werden. Das heißt, die Abstandsänderung nimmt beim Annähern des mobilen Endgeräts an den Benutzer einen positiven Wert und beim Entfernen des mobilen Endgeräts von dem Benutzer einen negativen Wert ein. Alternativ dazu sind auch andere numerische Ausdrücke denkbar, mit denen man eindeutig zwischen Annähern des mobilen Endgeräts an den Benutzer und Entfernen des mobilen Endgeräts von dem Benutzer unterscheiden kann. Dies ist jedoch nicht als Einschränkung des Schutzumfangs der Erfindung zu verstehen.
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Dieses voreingestellte Ermittlungsverfahren kann je nach Bedarf anders als vorangehend beschrieben ausgeführt werden. Die obenstehende Beschreibung stellt lediglich ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung dar, welches den Schutzumfang der Erfindung keineswegs einschränkt.
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Wie sich aus 4 ergibt, umfasst das voreingestellte Anpassungsverfahren insbesondere folgende Schritte:
Schritt 31: Anpassen der ermittelten Abstandsänderung durch die Anpassungseinheit an die in dem Speichermodul voreingestellten Schwellenwerte der Abstandsänderung;
Schritt 32: Wenn sich die durch die Anpassungseinheit ermittelte Abstandsänderung an einen der voreingestellten Schwellenwerte der Abstandsänderung anpasst, ruft die Anpassungseinheit einen in dem Speichermodul voreingestellten und diesem bestimmten Schwellenwert der Abstandsänderung zugeordneten Einstellparameter auf;
Schritt 33: Senden des Einstellparameters von der Anpassungseinheit an die Verarbeitungseinheit und Erzeugen eines entsprechenden Steuerbefehls durch die Verarbeitungseinheit anhand des Einstellparameters und Ausgeben des Steuerbefehls an das Einstellmodul.
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Da in den Ausführungsbeispielen der Erfindung die Abstandsänderung einen positiven oder negativen Wert einnehmen kann, kann ein Schwellenwert der Abstandsänderung entsprechend auch positiv oder negativ sein.
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Darüber hinaus lässt sich ein Schwellenwert der Abstandsänderung in gleicher numerischer Weise wie eine Abstandsänderung darstellen. So nimmt der Schwellenwert der Abstandsänderung ähnlich wie die Abstandsänderung z. B. einen negativen Wert, wenn sich das mobile Endgerät dem Benutzer annähert, und umgekehrt.
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Da in den Ausführungsbeispielen der Erfindung ein Schwellenwert der Abstandsänderung positiv oder negativ sein kann, kann der jeweils zugeordnete Einstellparameter auch einen positiven oder negativen Wert einnehmen.
- 1) In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung kann die Einstellung eines auf der Sucherschnittstelle der Kamera angezeigten Bildes durch optischen Zoom erfolgen.
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In den Ausführungsbeispielen der Erfindung lässt sich der Einstellparameter mit –2, –1, 0, +1, +2, ... oder dergleichen darstellen, wobei der Einstellparameter ein Zoomparameter der Kamera und die Nulllage eine anfängliche Brennweite der Kamera des mobilen Endgeräts ist.
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In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung wird mit „+” Brennweitenvergrößerung und mit „–” Brennweitenverkleinerung bezeichnet, wobei ein Brennweiten-Einstellfaktor numerisch dargestellt ist. In einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung kann auch mit „+” Brennweitenverkleinerung und mit „–” Brennweitenvergrößerung bezeichnet werden.
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Nun kann die Verarbeitungseinheit anhand des Zoomparameters einen Steuerbefehl, in dem Informationen über Brennweitenvergrößerung/-verkleinerung und den Brennweiten-Änderungsfaktor enthalten sind, an das Einstellmodul senden, damit dieses in Abhängigkeit von der in diesem Steuerbefehl enthaltenen Informationen eine entsprechende Einstellung der Brennweite der Kamera durchführen kann, um das auf der Sucherschnittstelle angezeigte Bild entsprechend zu vergrößern/verkleinern.
- 2) In einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung kann die Einstellung eines auf der Sucherschnittstelle angezeigten Bildes durch Digitalzoom (d. h. mittels Interpolation durch den Prozessor) erfolgen.
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In den Ausführungsbeispielen der Erfindung lässt sich der Einstellparameter ebenfalls mit –2, –1, 0, +1, +2, ... oder dergleichen darstellen, wobei der Einstellparameter ein für den Digitalzoom notwendiger Interpolationsparameter und die Nulllage eine tatsächliche Größe der Bildpunktfläche des auf der Sucherschnittstelle angezeigten Bildes ist.
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In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung wird mit „+” „Bildpunktfläche vergrößern” und mit „–” „Bildpunktfläche verkleinern” bezeichnet, wobei ein Einstellfaktor der Bildpunktfläche numerisch dargestellt ist. In einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung kann auch mit „+” „Bildpunktfläche verkleinern” und mit „–” „Bildpunktfläche vergrößern” bezeichnet werden.
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Nun kann die Verarbeitungseinheit anhand des Interpolationsparameters einen Steuerbefehl, in dem Informationen über „Bildpunktfläche des angezeigten Bildes vergrößern/verkleinern” und den Vergrößerungs-/Verkleinerungsfaktor enthalten sind, an das Einstellmodul senden, damit dieses in Abhängigkeit von der in diesem Steuerbefehl enthaltenen Informationen mittels einer entsprechenden Interpolation eine Einstellung der Größe jeder Bildpunktfläche in dem angezeigten Bild durchführen kann, um das auf der Sucherschnittstelle angezeigte Bild entsprechend zu vergrößern/verkleinern.
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In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung lässt sich die Zuordnung zwischen Schwellenwerten der Abstandsänderung und Einstellparametern wie folgt definieren:
Wenn ein Schwellenwert der Abstandsänderung allmählich abnimmt (unter allmählicher Abnahme eines Schwellenwerts der Abstandsänderung kann ein allmähliches Annähern des mobilen Endgeräts an den Benutzer oder auch ein allmähliches Entfernen des mobilen Endgeräts von dem Benutzer verstanden werden), nimmt auch der Wert des zugeordneten Einstellparameters allmählich ab (mit der allmählichen Abnahme des Wert des zugeordneten Einstellparameters kann eine Verkleinerung oder auch eine Vergrößerung des angezeigten Bildes verbunden sein). Wenn ein Schwellenwert der Abstandsänderung allmählich zunimmt, nimmt auch der Wert des zugeordneten Einstellparameters allmählich zu.
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In einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung lässt sich die Zuordnung zwischen Schwellenwerten der Abstandsänderung und Einstellparametern wie folgt definieren:
Wenn ein Schwellenwert der Abstandsänderung allmählich abnimmt (unter allmählicher Abnahme eines Schwellenwerts der Abstandsänderung kann ein allmähliches Annähern des mobilen Endgeräts an den Benutzer oder auch ein allmähliches Entfernen des mobilen Endgeräts von dem Benutzer verstanden werden), nimmt der Wert des zugeordneten Einstellparameters allmählich zu (mit der allmählichen Zunahme des Wert des zugeordneten Einstellparameters kann eine Vergrößerung oder auch eine Verkleinerung des angezeigten Bildes verbunden sein). Wenn ein Schwellenwert der Abstandsänderung allmählich zunimmt, nimmt der Wert des zugeordneten Einstellparameters allmählich ab.
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Insgesamt sind die Ausdrucksform der Abstandsänderung, der Schwellenwerte der Abstandsänderung und der Einstellparameter sowie die Zuordnung zwischen Schwellenwerten der Abstandsänderung und Einstellparametern nicht auf die speziell dargestellten Ausführungsbeispiele der Erfindung beschränkt, sondern können durch den Benutzer frei gewählt werden. Insofern stellen die speziellen Ausführungsbeispiele der Erfindung keine Einschränkung des Schutzumfangs der Erfindung dar.
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Das oben Beschriebene stellt keine Einschränkung der Ausführungen und des Schutzumfangs der Erfindung dar, sondern dient lediglich der Darstellung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Den Fachleuten auf diesem Gebiet wird klar sein, dass jede gleichwertige Substitution, die aus der Beschreibung und den Zeichnungen der Erfindung ableitbar ist, oder jede sich aus einer naheliegenden Abänderung ergebende Ausgestaltung in den Schutzumfang der Erfindung fällt.