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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft ein Sicherheitssystem zum Einsatz in Kitesportarten.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Beim Kiteboarden, mitunter auch Kitesurfen genannt, handelt es sich um eine Extremsportart, bei der man einen Lenkdrachen und/oder „Kite” verwendet, der allgemein eine „C”- oder modifizierte „C”-Form hat. Eine solche Form, auch „Leading Edge Inflatable Kite” (Kite mit aufblasbarer vorderer Anströmkante) genannt, kommt zustande, indem mit einer Hand- oder elektrisch betriebenen Pumpe eine elastomere Blase und/oder „Bladder” aufgeblasen wird, die in einem schützenden Abdeckmaterial enthalten ist, was die Vorderkante des Kites bildet. Die Kitevorderkante, die im aufgeblasenen Zustand einen steifen C-förmigen Rundschlauch mit 4–8 Inch Durchmesser bildet, besitzt auch eine oder mehrere orthogonal ausgerichtete Streben und/oder „Struts”, wobei dieser Aufbau das Stoffmaterial stützt, das den Kiteschirm bildet. Zum Verpacken und Transportieren werden Kites abgelassen. Im Gebrauch werden die Vorderkante und die Struts des Kites auf etwa 3–8 lb (Pound) über dem atmosphärischen Umgebungsdruck aufgeblasen. Die Vorderkantenbladder und die Struts können gleichzeitig oder getrennt aufgeblasen werden.
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Ist er nicht oder nur gering aufgeblasen, wird ein Kite im Wasser schlaff mit etwas Windwiderstand, kann aber keine aerodynamische Form erzeugen.
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Moderne Kites des Stands der Technik sind an 4 (oder 5) Leinen befestigt, wobei die Leinen allgemein 10–30 Meter lang sind, und sind außerdem am Kitebenutzer bzw. „Kiter” angebracht (angeleint und/oder festgemacht), der einen speziellen Gurt und/oder „Trapez” trägt, wodurch der Kiter auf einer Surfboard-artigen Vorrichtung stehend über die Wasseroberfläche gezogen werden kann, weil Wind den Kite antreibt.
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Neben dem Kiteboarden auf dem Wasser kommen Kites auch an Land zum Einsatz, wobei der Fahrer auf einer Skateboard-artigen Vorrichtung (mit Rädern) steht, die zum Beispiel auf festem Sand fährt, oder in einer Vorrichtung mit Rädern zum Fahren über eine harte Oberfläche sitzt. Seit kurzem werden Kites auch von Snowboardern über schneebedeckten Flächen verwendet.
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Die
US 4708078 A (Legaignoux, et al.) lehrt die erste Verwendung einer Kitegestaltung, die von der Wasseroberfläche aus neu gestartet werden kann, wobei diese wichtige Innovation das Kiteboarden als Sportart vorantrieb.
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Spätere Neuerungen streben an, den Neustart („Relaunch”) des Kites von der Wasseroberfläche zu verbessern, beispielsweise die
US 7104504 B2 (Peterson, et al.), die ein System beschreibt, durch das der Kiter eine zweckgebundene Leine (oder angehängt an eine der vorhandenen Leinen) verwenden kann, um das Profil der Kiteschirms so einzustellen, dass es unterschiedliche aerodynamische Kennwerte aufweist, um den Neustart des Kites zu erleichtern.
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Die
FR 2762583 A beschreibt ein mechanisches System, durch das der Kiter dem Kite teilweise Zugkraft entziehen (ihn teilweise „depowern”) kann, indem er die Lenkstange („Controlbar”) zum Kite bewegt oder die Lenkstange ganz loslässt. Da die Lenkstange an den äußeren (Lenk-)Leinen befestigt ist, verändert dieser Vorgang das Verhältnis der äußeren Lenkleinen (wobei diese Leinen mit den Kiteschirmspitzen verbunden sind) zu den inneren (Front-)Leinen (wobei diese Leinen die Kitevorderkante mit dem Trapez des Kiters verbinden), was die Kiteform und den aerodynamischen Auftrieb ändert.
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Anschließende Innovationen, beispielsweise die
US 6830220 B2 (Runyan) offenbaren ein schnell lösendes System, durch das der Kiter an einem Hebel an der Lenkstange ziehen kann, wobei der Hebel mit einem Draht verbunden ist und der Draht zwei (oder vier) Stifte herauszieht, um die äußeren (Lenk-)Leinen oder in einer anderen Ausführungsform sowohl die äußeren als auch die inneren Leinen zu trennen und/oder abzukoppeln. Allerdings kommt es zu einer potenziell sehr gefährlichen Situation, wenn die Leinen des (aufgeblasenen) Kites und die Steuerung völlig freigegeben werden, wodurch der Kite frei fliegen kann. Obwohl die
US 6830220 B2 das „Ablassen” des Kites beim Aktivieren des offenbarten Auslösesystems erwähnt, bezieht sich diese Erwähnung eigentlich auf den Zugkraftentzug (Depowern) des Kites, da keinerlei Hinweis oder Mechanismus offenbart ist, der den Kite dekomprimieren und somit den Kite ablassen würde oder könnte.
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Durch ein zusätzliches Merkmal des Stands der Technik kann der Kiter den Depower-Bereich einstellen, indem er an einer Trimmleine zieht und sie arretiert, die die Mittel-(inneren)Leinen mit dem Trapez des Kiters verbindet. Beispielsweise offenbart die
US 7621485 B2 (Logosz) eine vom Benutzer einstellbare Trimmleine, die der Benutzer während des Flugs des Kites einstellen und mechanisch fixieren kann.
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Ferner ermöglicht die bekannte Technologie dem Kiter, sich von den inneren Leinen zu trennen, indem er die inneren Leinen manuell aushakt oder einen Auslösemechanismus aktiviert (siehe beispielsweise die
US 6988694 A (Barrs, et al.) und
US 6691954 A (Harrington, et al.). Durch diese Manöver kommt es in Kombination mit dem Loslassen der Lenkstange zu teilweisem Zugkraftentzug des Kites, indem Schlaffheit in zwei (oder drei) der vier (oder fünf) Leinen erzeugt wird, während der Kiter am Kite nur durch eine (oder zwei Leinen) festgemacht bleibt.
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Sobald sich der Kiter von den inneren Leinen trennt und die Lenkstange loslässt, verbindet eine (elastomere) Sicherungs- und/oder „Leash”-Leine den Kiter mit einer (oder zwei) am Kite festgemachten Leinen. In diesem Szenario kommt es zu teilweisem Zugkraftentzug (Depowern) des Kites, und er ist immer noch am Kiter festgemacht.
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In der Situation, in der der Kiter durch die beiden inneren Leinen immer noch am Kite angeleint ist, kann der Kite noch Spannung auf diese Leinen ausüben, besonders wenn die Windgeschwindigkeit steigt oder Windböen auftreten.
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Zur Beantwortung der Frage, wie man einen Kiter befähigt, den Zugkraftentzug (das Depowern) eines Kites zu maximieren, während er festgemacht ist, beschreibt die
US 7971829 B2 (Dano See, et al.) ein Kite-Depower-System, um einen zusätzlichen Zugkraftentzugsbereich (Depower Range) vorzusehen, indem nur einer der Mittel(inneren)Leinen eines Vier-Leinen-Kitesystems ermöglicht ist, mit dem Kite verbunden zu sein. Ein Aspekt dieser Erfindung ist, dass diese Gestaltung zum Anleinen mit einer Festmachleine so konfiguriert ist, dass sie potenzielles Verheddern und Verdrehen minimiert.
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In einer anderen Variante der Erweiterung des Zugkraftentzugsbereichs eines Kites präsentiert die
US 7581701 B2 (Logosz, et al.) ein Rollensystem, das eine zweimal so große Relativänderung der Länge zwischen den Frontleinen und den Lenkleinen verglichen mit der bekannten Technik herbeiführt, was den Autoren zufolge für nahezu vollständigen Zugkraftentzug des Kites im Flug sorgt.
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In noch einer weiteren Variante beschreibt die
US 7810759 B2 (Eberle, et al.) ein Kiteleinensystem, das eine zusätzliche Leine enthält, die als dritte Frontleine im Flug des Kites wirkt. Die Autoren behaupten, eine solche dritte Frontleine wirke so, dass sie die Geometrie des Kites stabilisiert, als Depower-Leine wirkt und den Neustart des Kites von der Wasseroberfläche aus unterstützt. Allerdings führt bei einem Kiteabsturz, bei dem der Kite über 360° gedreht wird, der Gebrauch einer dritten Frontleine dazu, dass sie sich um den Kite wickelt, was mit dem Risiko einhergeht, dass sie in den Kite schneidet (und ihn durchtrennt), und den Kite daran hindert, neu gestartet zu werden. Zum Neustart muss die dritte Frontleine durch den Kiter vor Ort getrennt werden.
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Aber auch im Szenario, in dem dem Kite Zugkraft mit bekannten Verfahren entzogen wird, behält der Kite seine aerodynamische Form, und unter windigen oder böigen Bedingungen kann er plötzlich vom Wasser abheben oder über die Wasseroberfläche fegen, wobei erhebliche Spannung auf die Leinen ausgeübt wird. In dieser Situation gilt als Standardpraxis, dass sich der Kiter mit Hilfe einer Leine (oder zweier Leinen) langsam zum Kite heranzieht, die Lenkstange wieder ergreift und dann die Leinen so um die Lenkstange wickelt, dass zwischen der Lenkstange und dem Kite nur eine Leine straff ist. Dadurch kann sich der Kiter langsam zum Kite bewegen, den Kite ergreifen und dann den Kite als Schwimmvorrichtung zur Selbstrettung verwenden, wobei der Verfahrensablauf zur Selbstrettung dem Fachmann bekannt ist.
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Ist eine solche Selbstrettungsprozedur unmöglich, zum Beispiel wegen plötzlich (unkontrollierbar) steigender Windgeschwindigkeit am Ufer oder im Wasser, bei hohem Wellengang, Trapezstangenversagen, Kiteleinenriss, verhedderter Leinen oder Mitschleppen zu Felsen oder zur Uferlinie, trennt sich der Kiter vernünftigerweise völlig vom Kite.
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Eine solche völlige Trennung vom Kite kann erfolgen, indem man zunächst die Lenkstange loslässt, sich von den inneren Leinen trennt und dann eine Sicherungsleinen- und/oder Leash-Auslösevorrichtung aktiviert (oder die Leashleine manuell abnimmt). Dadurch weht der Kite ungehindert weg, wobei die Lenkstange und die Kiteleinen noch am Kite angebracht sind. So ein frei treibender Kite kann für andere im Wasser oder am Ufer gefährlich sein, die sich möglicherweise in den Kiteleinen oder der Lenkstange verfangen oder verheddern, die unkontrollierbar hinter dem Kite hergezogen werden. In einem solchen Szenario ist die Kitevorderkante noch mit Luft aufgeblasen, wobei der Kite seine aerodynamische Form behält und in der Lage ist, Zugkraft aufzunehmen und hohe Spannung in den Leinen zu erzeugen, wenn sich der Kite oder die Lenkstange verfängt.
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Verheddert sich der Kiter in den Leinen, hilft möglicherweise noch nicht einmal das Trennen der Leash-Auslösevorrichtung, damit sich der Kite völlig löst und trennt. Manche Kiter haben ein Messer dabei, um unter diesen potenziell sehr gefährlichen Umständen, die zum Tod führen können, die Leinen zu durchschneiden.
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Somit besteht als wichtiges Sicherheitsproblem der Sportart Kiteboarden die Gefahr, dass der Kiter den Kite nicht ausreichend depowern kann, während er auf dem Wasser, am Ufer, über Felsen mitgerissen wird, sich in den Leinen eines anderen Kites verheddert oder den Kite in dem Szenario nicht völlig entkoppeln kann, in dem sich der Kiter in den Leinen verfangen hat.
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Die Erfindung widmet sich der wichtigen Sicherheitsfrage, einem mit Luft aufgeblasenen Kite Zugkraft ausreichend entziehen (ihn zu depowern) zu können, indem der Kiter befähigt wird, die mit Druckluft gefüllte Bladder der Kitevorderkante schnell zu dekomprimieren, wodurch der Kite seine aerodynamische Form verliert, und das Vermögen des Kites stark einzuschränken, Wind einzufangen und Zugkraft auszuüben.
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Diese und weitere Aufgaben der Erfindung werden anhand der nachfolgenden näheren Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform besser verständlich. Zu beachten ist, dass nicht unbedingt alle Aufgaben durch alle nachstehend beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung oder durch die Erfindung gelöst werden, die durch jeden der Ansprüche festgelegt ist.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die Erfindung stellt ein Sicherheitssystem zum Gebrauch mit Kites beim Kiteboarden auf Wasser, über Schnee oder an Land bereit, damit der Kiter die Vorderkantenbladder des Kites ganz oder teilweise schnell und leicht dekomprimieren und ablassen kann, was die aerodynamische Form des Kites und seine Fähigkeit reduziert, im Wind Zugkraft auszuüben.
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Erreicht wird ein solches System zur Zugkraftreduzierung eines Kites und/oder Kite-Depower-System durch Verbinden einer Ablasssteuerleine mit einem Ventil an der mit Druckluft gefüllten Vorderkantenbladder des Kites an einem Ende und mit einem Abschlusspunkt nahe dem Benutzer oder Kiter, vorzugsweise innerhalb von 3 Metern vom Trapez.
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Vorzugsweise reagiert das Ventil auf Spannung entlang der Ablasssteuerleine so, dass Spannen der Leine das Ventil an der Bladder öffnet, was die Bladder ablässt und wodurch der Kite seine aerodynamische Form verliert. Die Ablasssteuerleine kann gespannt werden, indem der Benutzer an der Ablasssteuerleine zieht, oder durch Wegfall der Spannung an den anderen, normalerweise gespannten Kiteleinen (indem der Benutzer z. B. die Lenkstange freigibt und den „Chickenloop” (schnell trennbare Verbindung an der Schlaufe, an der das Trapez eingehängt wird) aushakt).
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In einer alternativen Ausführungsform kann die Ablasssteuerleine einen Druckschlauch aufweisen, und ein Ballon ist am Druckschlauch in Reichweite des Kiters angeordnet. Drückt der Kiter auf den Ballon oder quetscht ihn zusammen, wirkt der Druckanstieg so, dass er das Ventil öffnet und die Bladder abgelassen werden kann.
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Im normalen Gebrauch sind die Vorderkantenbladder und die Struts des Schirms auf etwa 3–8 lb über dem atmosphärischen Druck aufgeblasen. Dies sorgt für ausreichende Steifigkeit des Gesamtaufbaus des Kites zum Gebrauch durch den Kiter beim Kiteboarden. Bei Drücken in der Kitebladder unter etwa 1 lb und besonders unter etwa 0,5 lb über dem atmosphärischen Druck verliert die Kitevorderkante ihre Steifigkeit und ihre Fähigkeit, eine aerodynamische Form herzustellen und zu halten.
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Durch Aktivierung einer Ablasssteuerleine, während der Kite fliegt, verliert die Kitevorderkante ihren steifen aerodynamischen Tragflügelaufbau und aerodynamischen Auftrieb, fällt vom Himmel und kollabiert zu einem losen Stoffhaufen. Bei Aktivierung der Ablasssteuerleine, während sich der aufgeblasene Kite auf dem Wasser oder am Boden befindet, wird er ebenfalls abgelassen und fällt zusammen. Vorzugsweise lässt die Ablasssteuerleine nur die Vorderkantenbladder des Kites ab. Die Kitestruts, die aus 1–5 Streben bestehen können, bleiben vorzugsweise aufgeblasen, damit der Kite und der Kiter schwimmen können.
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Es gibt verschiedene Szenarios, in denen der Kiter die Ablasssteuerleine benutzen würde. Die Ablasssteuerleine würde vom Kiter in einer gefährlichen oder schwierigen Situation aktiviert, in der einfaches Depowern des Kites mit Hilfe bekannter Depower-Verfahren zum Einstellen der Trimmleine auf maximalen Zugkraftentzug, Drücken der Lenkstange zum maximalen Depowern, Trennen des Chickenloop vom Trapezhaken und Loslassen der Lenkstange nur zu unzureichendem Zugkraftverlust des Kites führen würden. Auftreten kann eine solche Situation an Land, beim Flug des Kites in der Luft oder beim Schwimmen des Kites auf der Wasseroberfläche.
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Einen Kite vom Boden in die Luft selbst zu starten (ohne Unterstützung anderer) kann den Kiter mitunter überwältigen, wobei der Kite den Kiter zu Fall bringt und ihn über den Boden mitschleppt oder in nahegelegene Bäume oder andere Aufbauten am Ufer fliegt. In solchen Szenarios würde der Kiter die Ablasssteuerleine schnell aktivieren, um die Kitevorderkante zu dekomprimieren und abzulassen und dadurch dem Kite schlagartig Zugkraft zu entziehen.
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Ähnlich kann der Kiter bei Rückkehr zum Ufer, wenn niemand am Ufer den Kite einfangen kann und besonders wenn das Ufer felsig oder schwer zugänglich ist, die Ablasssteuerleine aktivieren, um den Kite zu depowern und sicher zum Ufer zurückzukehren, während er immer noch am jetzt abgelassenen Kite angebracht ist, aber mit niedriger Spannung der Leash-Leine. Danach kann sich der Kiter von der Leash trennen, um den Kite völlig zu lösen.
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In Szenarios, in denen der Kiter überwältigt wird oder die Kontrolle über den Kite auf dem Wasser infolge von Windböen, Wellen, Verheddern in den Leinen eines anderen Kiters, Auflaufen auf einer Untiefe oder Sandbank, Wickeln der Leinen um Gliedmaße, Wickeln von Leinen um die Lenkstange oder Sturz ins Wasser einbüßt oder sein Board verliert, während er auf der Wasseroberfläche mitgeschleppt wird, könnte der Kiter die Ablasssteuerleine schnell aktivieren.
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Zusätzlich ist es viel sicherer, sich einem Kiter im Wasser zu nähern und ihn zu bergen, der an einem abgelassenen Kite befestigt ist, statt einen Kiter zu retten, der an einem aufgeblasenen Kite angebracht ist, bei dem die Gefahr besteht, dass er plötzlich Zugkraft ausübt und sich der Kiter oder Rettungspersonal in den Kiteleinen verfangen. Einen frei schwimmenden abgelassenen Kite zu bergen wäre einfacher und sicherer als einen aufgeblasenen Kite einzuholen, der Leinen und eine Lenkstange mitzieht.
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Gemäß der bevorzugten Ausführungsform ist die Ablasssteuerleine an der Leash (Sicherungsleine) angebracht, die auch am Trapez des Kiters befestigbar ist. Sobald der Kiter die Lenkstange losgelassen und den Chickenloop entkoppelt hat, wird die ansonsten ungespannte Ablasssteuerleine zum einzigen Widerstand gegen die Zugkraft des Kites. Dadurch wird die Ablasssteuerleine gegen die Leash und das Trapez gespannt, und eine solche Spannung wirkt so, dass sie das Ventil an der Bladder öffnet.
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In einer weiteren Ausführungsform bleibt die Leash mit einer der inneren Haupt- und/oder Festmachleinen verbunden, wie dies normalerweise im Stand der Technik geschieht, aber eine Ablasssteuerleine ist ebenfalls an der Leash angebracht. Gemäß dieser Ausführungsform hat die Ablasssteuerleine eine solche Länge, dass sie auch dann schlaff und spannungslos bleibt, wenn der Chickenloop entkoppelt wurde und die inneren Festmachleinen nur mit der Leash verbunden sind. Dann kommt die Ablasssteuerleine nur ins Spiel, um die Bladder abzulassen, wenn der Kiter zusätzlich eine Sicherheitsauslösung betätigt, damit sich die Ablasssteuerleine spannt, indem die innere Festmachleine entkoppelt wird.
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In einem weiteren Aspekt der Erfindung wirkt das Spannen der Ablasssteuerleine auch so, dass Abschnitte des Kiteschirms (wobei der Schirm der Abschnitt des Kites ist, an dem im aufgeblasenen Zustand der Wind angreift) aufeinander zu eingezogen werden, was die Fläche des Schirms verkleinert. Die Ablasssteuerleine kann eine Leinenlänge aufweisen, die sich von einem Punkt (z. B. einem Ring) nahe der Mitte des Schirms zu entgegengesetzten Enden des Schirms erstreckt, so dass durch Wegziehen der Ablasssteuerleine vom Schirm die Schirmspitzen zur Mitte eingezogen werden, wodurch der Schirm zusammenfällt. Durch die kleinere Fläche des abgelassenen Schirms kann der Schirm im Wind weniger herumschlagen und -flattern, was die Gefahr birgt, dass der Kite wieder Zugkraft ausübt, wenn auch in kleinerem Ausmaß. Durch Verringern der Fläche des abgelassenen Schirms im Wasser ist es für einen nunmehr schwimmenden Kiter auch bequemer, den Schirm zum Schwimmen ans Ufer zusammenzuraffen und zu kontrollieren. Gemäß einem Aspekt der Erfindung kann die Leinenlänge auch Ein-Richtungs-Haken und/oder Sperren aufweisen, um den zusammengefallenen Schirm am ungewollten Entfalten zu hindern, sobald er zu einer kleineren Fläche eingezogen wurde.
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In einem Aspekt verfügt die Erfindung daher über ein Kite-Depower-System für ein Kiteboardsystem mit einem Schirm mit einer aufblasbaren Vorderkantenbladder, um dem Schirm im aufgeblasenen Zustand eine aerodynamische Form zu verleihen, einer Lenkstange, mehreren langgestreckten äußeren Lenkleinen und mindestens einer langgestreckten inneren Festmachleine zum gespannten Festmachen des Schirms an einem von einem Benutzer zu tragenden Trapez. Das Kite-Depower-System weist ein Ventil zum selektiven Freisetzen von Luft aus der Bladder auf. Eine Ablasssteuerleine ist so verbindbar, dass sie das Ventil selektiv öffnet und die Bladder ablässt. Ein Ende der Ablasssteuerleine endet innerhalb von drei Metern vom Trapez.
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In einem weiteren Aspekt arbeitet die Ablasssteuerleine so, dass sie das Ventil öffnet und die Bladder ablässt, wenn Spannung entlang der Ablasssteuerleine ausgeübt wird.
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In einem weiteren Aspekt weist das Kitesystem ferner eine Leash (Sicherungsleine) auf. Ein Ende der Leash ist an einem Trapez anbringbar. Ferner ist die Leash mit der Ablasssteuerleine verbunden, wodurch die Ablasssteuerleine gegen das Trapez gespannt wird, wenn die Festmachleine vom Trapez abgekoppelt wird und der Schirm Zugkraft ausübt.
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In einem weiteren Aspekt weist das Kitesystem ferner einen Chickenloop (Schlaufe am Trapez zum Verbinden von Kite mit Kiter) zum Festhalten der Festmachleine am Trapez auf, und die Ablasssteuerleine ist vom Trapez entkoppelbar.
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In einem weiteren Aspekt weist das Kite-Depower-System ferner ein Element an der Ablasssteuerleine auf, z. B. einen Ring, eine Schlaufe, eine Kugel, eine Zuglasche oder einen Griff, wobei das Element geeignet ist, von einem Benutzer ergriffen und gezogen zu werden, um die Ablasssteuerleine manuell zu spannen und so das Ventil zu öffnen und die Bladder abzulassen. Vorzugsweise wird das Element auf den Lenkleinen, den inneren Leinen und/oder der Lenkstange festgehalten.
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Gemäß einem alternativen Aspekt weist die Ablasssteuerleine einen Druckschlauch auf, der das Ventil mit einem Ballon verbindet, der innerhalb von drei Metern vom Trapez liegt. Als Reaktion auf die Ausübung von Druck auf den Ballon öffnet das Ventil.
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In einem verwandten, aber unterschiedlichen Aspekt ist mindestens eine Leinenlänge mit der Ablasssteuerleine verbunden. Die Leinenlänge stellt einen Eingriff mit dem Schirm an mindestens zwei Punkten her, die am Schirm entlang voneinander beabstandet sind. Durch Wegziehen der Ablasssteuerleine vom Schirm werden die Punkte so aufeinander zu gezogen, dass der Schirm mindestens teilweise zusammenfällt. Die beabstandeten Punkte können im Wesentlichen an entgegengesetzten Schirmspitzen des Schirms liegen.
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In einem weiteren Aspekt verfügt die Ablasssteuerleine über eine Verzweigung in zwei Segmente, die sich in Gegenrichtungen an der Vorderkante des Schirms entlang durch Schlaufen erstrecken, die am Schirm angebracht sind. Die beiden Segmente enden nahe entgegengesetzten Schirmspitzen und sind daran befestigt.
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In einem weiteren Aspekt verzweigt sich die Ablasssteuerleine in zwei Segmente, die sich in Gegenrichtungen entlang der Vorderkante des Schirms durch Schlaufen erstrecken, die am Schirm angebracht sind, und die Ablasssteuerleine ist mit dem Ventil in der Umgebung der Verzweigung trennbar verbunden. Ein Ring kann am Schirm benachbart zum Ventil angebracht sein, um die Verzweigung an dem Punkt zu bilden, an dem die Ablasssteuerleine den Ring durchläuft.
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In einem weiteren Aspekt sind Rückhalteelemente entlang der Leinenlänge oder am Schirm entlang vorgesehen, um so die Punkte daran zu hindern, sich voneinander zu entfernen, sobald sie aufeinander zu gezogen wurden.
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In einem weiteren Aspekt sind Sperren an den Segmenten entlang vorgesehen. Die Sperren können die Schlaufen nur in einer Richtung durchlaufen, um den Schirm an spontaner erneuter Zugkraftausübung zu hindern.
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In einem weiteren Aspekt ist ein Ende der Leash am Trapez anbringbar, und ein weiteres Ende der Leash ist an der Ablasssteuerleine anbringbar.
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In einem weiteren Aspekt kann die Leash sowohl an der Ablasssteuerleine als auch an der Festmachleine anbringbar sein. In einem untergeordneten Aspekt ist die Ablasssteuerleine länger als die Festmachleine. Wird somit die Festmachleine gegen die Leash gespannt, ist die Ablasssteuerleine im Wesentlichen ungespannt. Bei einer weiteren Herangehensweise ist die Festmachleine an der Leash an einem Punkt anbringbar, der distal vom Trapez liegt, und die Ablasssteuerleine ist an der Leash an einem Punkt anbringbar, der proximal zum Trapez liegt, so dass Spannen der Festmachleine gegen die Leash die Ablasssteuerleine im Wesentlichen ungespannt lässt.
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In einem weiteren Aspekt wird beim Loslassen der Lenkstange ein Chickenloop gelöst, und ein Druckauslösesystem zum Lösen der Festmachleine wird aktiviert, die Leash spannt die Ablasssteuerleine, wodurch das Ventil öffnet und die Bladder abgelassen wird.
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In einem weiteren Aspekt der Erfindung ist ein Luftaufnahmesack am Schirm angebracht, und ein Auslass des Ventils ist in den Luftaufnahmesack gelenkt. Vorzugsweise ist der Luftaufnahmesack zusammengerollt und am Schirm mit Hilfe eines lösbaren Rückhalteelements angebracht. Das lösbare Rückhalteelement wird gelöst, wenn das Ventil geöffnet wird. Bei Luftaufnahme entrollt sich der Luftaufnahmesack.
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In einem Verwendungsaspekt umfasst die Erfindung die Verwendung eines Kite-Depower-Systems gemäß der vorstehenden Beschreibung mit Erhalten eines Kite-Depower-Systems wie zuvor beschrieben, wobei Luft aus einer zuvor aufgeblasenen Bladder im Wesentlichen in den Luftaufnahmesack ausgetrieben wurde, und Ausüben von Druck auf den Luftaufnahmesack, um die Luft zur Bladder zurückzuführen, und anschließendem Schließen des Ventils. In einem weiteren Aspekt wird der Luftaufnahmesack so zusammengerollt, dass die Luft in die Bladder ausgetrieben wird. In einem verwandten Aspekt ist das Ventil ein Zweiwegeventil, das so auswählbar ist, dass Luft in jeder Richtung strömt.
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Die Bladder der Erfindung kann mindestens zwei Kammern aufweisen, die getrennt abgelassen werden können.
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In einem Verfahrensaspekt weist die Erfindung ein Verfahren auf, damit ein Kiter eines Kiteboards eine aufgeblasene Vorderkantenbladder an einem Kiteschirm schnell ablässt. Der Kiteschirm ist an einem vom Kiter getragenen Trapez mit Hilfe mindestens einer Festmachleine festgemacht. Der Kiteschirm ist durch äußere Lenkleinen mit einer Lenkstange verbunden, die vom Kiter gehalten wird. Das Verfahren weist auf: Veranlassen, dass ein Ventil an der Bladder öffnet und Luft aus der Bladder freisetzt. Dies kann veranlasst werden, indem eine Ablasssteuerleine unter Spannung gesetzt wird. Die Ablasssteuerleine kann am Ventil angebracht sein und sich vom Ventil in die Umgebung des Trapezes erstrecken.
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In einem spezielleren Aspekt weist der Schritt des Veranlassens, dass eine Ablasssteuerleine unter Spannung gesetzt wird, das Loslassen der Lenkstange und Wegfallen von Spannung an der Festmachleine auf. Die letztgenannte Funktion kann durch Entkoppeln eines Chickenloops erreicht werden, der die Festmachleine am Trapez anbringt.
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Nach Entspannen der Festmachleine kann die Festmachleine mit einer Leash verbunden bleiben, die am Trapez angebracht ist.
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In einem weiteren Aspekt wird die Festmachleine vom Trapez getrennt, so dass Spannung, die entlang der Festmachleine vorhanden war, von der Ablasssteuerleine aufgenommen wird. Die Ablasssteuerleine kann durch eine Leash mit dem Trapez verbunden sein.
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In einem weiteren Verfahrensaspekt wird die Leash dann auch vom Trapez entkoppelt.
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In einem alternativen Verfahrensaspekt weist der Schritt des Veranlassen, dass ein Ventil an der Bladder öffnet, das Erfassen und Ziehen der Ablasssteuerleine auf.
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In einem weiteren Aspekt weist die Erfindung ein Verfahren auf, damit ein Kiter eines Kiteboards einem Kiteschirm schnell Zugkraft entzieht. Der Kiteschirm hat eine aufgeblasene Vorderkantenbladder, er ist an einem vom Kiter getragenen Trapez mit Hilfe von mindestens einer Festmachleine festgemacht, und der Kiteschirm ist durch äußere Lenkleinen mit einer vom Kiter gehaltenen Lenkstange verbunden. Das Verfahren weist die Schritte auf: Freigeben der Lenkstange und Entkoppeln einer Chickenloops, der die Festmachleine mit dem Trapez verbindet, wodurch veranlasst wird, dass der Schirm eine Ablasssteuerleine spannt, die am Trapez befestigt und an einem Ventil an der Bladder angebracht ist, wodurch das Ventil öffnet und die Bladder abgelassen werden kann.
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In einem weiteren Aspekt wirkt das Spannen der Ablasssteuerleine so, dass beabstandete Punkte des Schirms aufeinander zu gezogen werden, um so den Schirm mindestens teilweise zusammenfallen zu lassen.
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In einem weiteren Aspekt treibt die Bladder Luft in einen Aufnahmesack aus, der am Schirm angebracht ist. In einem verwandten Aspekt wird die Bladder mindestens teilweise wieder aufgeblasen, indem Druck auf den Aufnahmesack ausgeübt wird, der in Fluidverbindung mit der aufblasbaren Vorderkantenbladder des Kiteschirms steht.
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In einem weiteren Aspekt handelt es sich bei der Erfindung um ein Verfahren, mit dem ein Kiter eines Kiteboards einem Kiteschirm beim Kiten mit dem Kiteboard unter Zugkraft diesem Zugkraft entzieht (ihn depowert). Der Kiteschirm hat eine aufgeblasene Vorderkantenbladder, wobei der Kiteschirm an einem vom Kiter getragenen Trapez mit Hilfe von mindestens einer Festmachleine festgemacht und der Kiteschirm durch äußere Lenkleinen mit einer vom Kiter gehaltenen Lenkstange verbunden ist. Das Verfahren weist auf: Loslassen der Lenkstange und Entkoppeln eines Chickenloops, der die Festmachleine mit dem Trapez verbindet. Dadurch zieht die Ablasssteuerleine, die zwei auf dem Schirm beabstandete Punkte verbindet, diese zusammen, um so den Schirm mindestens teilweise zusammenzufalten.
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In einem verwandten Aspekt verfügt die Erfindung über ein Kiteboardsystem mit einem Kiteschirm mit einer aufblasbaren Vorderkantenbladder, um im aufgeblasenen Zustand dem Schirm eine aerodynamische Form zu verleihen, einer Lenkstange, mehreren langgestreckten äußeren Lenkleinen und mindestens einer langgestreckten inneren Festmachleine zum gespannten Festmachen des Kites an einem von einem Benutzer zu tragenden Trapez. Eine Steuerleine ist so verbindbar, dass sie den Kiteschirm selektiv zusammenfaltet. Ein Ende der Steuerleine endet innerhalb von drei Metern vom Trapez, und das andere Ende der Steuerleine weist mindestens eine Leinenlänge auf, die einen Eingriff mit dem Schirm an mindestens zwei Punkten herstellt, die am Schirm entlang voneinander beabstandet sind. Durch Wegziehen der Steuerleine vom Schirm werden die Punkte aufeinander zu gezogen, um so den Schirm mindestens teilweise zusammenzufalten.
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Vorzugsweise verzweigt sich die Steuerleine in zwei Segmente, die sich in Gegenrichtungen an der Vorderkante des Schirms entlang durch Schlaufen erstrecken, die am Schirm angebracht sind. Ein Ring kann am Schirm angebracht sein, wobei die Steuerleine den Ring durchläuft und von dem aus sich die Steuerleine verzweigt.
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In einem weiteren Aspekt sind Rückhalteelemente über die Leinenlänge oder am Schirm entlang vorgesehen, um die Punkte daran zu hindern, sich voneinander zu entfernen, sobald sie aufeinander zu gezogen wurden. Dazu können Sperren an den Segmenten entlang gehören, wodurch die Sperren die Schlaufen nur in einer Richtung durchlaufen können, um den Schirm an spontaner erneuter Zugkraftausübung zu hindern.
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Vorzugsweise liegen die beabstandeten Punkte, die so wirken, dass sie den Kiteschirm nach innen auf sich selbst zusammenziehen, im Wesentlichen an entgegengesetzten Schirmspitzen.
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In einem weiteren Aspekt ist ein Ende der Steuerleine mit dem Trapez verbunden. Steht der Kiteschirm unter Zugkraft und ist die Festmachleine ungespannt, spannt sich die Steuerleine so, dass sie die Punkte aufeinander zu zieht, mit der Tendenz, den Schirm zusammenzufalten.
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Die vorstehende Darstellung soll nur eine Zusammenfassung nur einiger Aspekte der Erfindung sein. Sie soll nicht die Grenzen oder Anforderungen der Erfindung festlegen. Andere Aspekte der Erfindung werden anhand der. näheren Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen deutlich. Außerdem sollte diese Zusammenfassung so interpretiert werden, als seien die Ansprüche der Vollständigkeit halber hierin aufgenommen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt einen auf einem Kiteboard stehenden und einen Kite haltenden Kiter mit einer Ablasssteuerleine gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung;
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2 veranschaulicht einen auf einem Kiteboard stehenden Kiter, wobei die Mittelleinen ausgehakt sind und die Lenkstange losgelassen ist und sich der Kite ablässt und zusammenfällt;
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3 ist eine Nahansicht der Ablasssteuerleine, die mit dem Luftventil der Kitebladder verbunden ist;
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4 ist eine weitere Ansicht der Ablasssteuerleine, die mit dem Luftventil der Kitebladder verbunden ist;
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4A ist eine Ansicht von 4, die einen Mechanismus zum Trennen der Ablasssteuerleine zeigt, die mit dem Luftventil der Kitebladder verbunden ist;
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4B ist eine Ansicht von 4A, in der der Mechanismus zum Trennen der Ablasssteuerleine, die mit dem Luftventil der Kitebladder verbunden ist, getrennt wurde;
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5 ist eine Ansicht der Ablasssteuerleine, die gespannt und gezogen wurde, um das Luftventil der Kitebladder zu öffnen;
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6 zeigt eine Kante des Kites, wobei die Segmente der Ablasssteuerleine am Kite durch Schlaufen gehalten werden und nahe der Kiteschirmspitze enden;
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7 zeigt das Luftventil der Kitebladder geöffnet und den Kite beim Ablassen;
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8 zeigt Ein-Richtungs-Sperren an den Segmenten der Ablasssteuerleine, die durch Rückhalteschlaufen gezogen sind;
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9 veranschaulicht die Kiteleinen und den mit dem Trapezhaken verbundenen Chickenloop, wobei die Leash die Ablasssteuerleine mit dem Trapez verbindet;
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10 zeigt die Kiteleinen und den vom Trapezhaken getrennten Chickenloop, wobei die Leash (jetzt unter Spannung) die Ablasssteuerleine noch mit dem Trapez verbindet;
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11 zeigt die Kiteleinen und den vom Trapezhaken getrennten Chickenloop, wobei die Leash und die Ablasssteuerleine jetzt auch vom Trapez getrennt sind;
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12 zeigt eine alternative Ausführungsform mit einem leichtgewichtigen Luftübertragungssack, der unter der Kitevorderkante zusammengerollt ist;
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13 ähnelt 2, wobei die Mittelleinen ausgehakt sind und die Lenkstange losgelassen ist, sich der Kite ablässt und zusammenfällt, aber die Luft aus der Kitebladder jetzt in den Luftübertragungssack freigesetzt wird, statt in die Atmosphäre abgegeben zu werden.
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14 ist eine Skizze der Kitevorderkante und zeigt den zusammengerollten Luftübertragungssack (der in einem Aufnahmesack enthalten ist);
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15 ist eine 14 entnommene vergrößerte Ansicht, die ein Verfahren zum Aufnehmen des zusammengerollten Luftübertragungssacks veranschaulicht;
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16 ist eine Ansicht von 15, in der die Ablasssteuerleine gespannt wurde, wobei das Spannen an der Lasche zieht und sie löst, die dazu dient, den zusammengerollten Luftübertragungssack aufzunehmen.
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17 zeigt den Luftübertragungssack, der entrollt ist und mit Luft aus der Bladder teilweise unter Druck steht;
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18 veranschaulicht einen Kiter, der die Lenkstange und den Chickenloop freigegeben hat, wobei die Mittelleinen gespannt sind und die Ablasssteuerleine schlaff ist;
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19 ist eine vergrößerte Ansicht eines Abschnitts von 20, wobei der Kiter einen Mechanismus aktiviert hat, um zu veranlassen, dass die Ablasssteuerleine gespannt wird und die Mittelleinen schlaff werden;
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20 zeigt die abblasende Bladder und den zusammenfallenden Kite;
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21 zeigt die Ausführungsform, in der ein Schlauch eine Verbindung von der Bladder zu einem Ballon nahe der Lenkstange herstellt; und
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22 zeigt die Ausführungsform, in der die Ablasssteuerleine eine Verbindung von der Bladder zu einem Abschluss nahe der Lenkstange herstellt.
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NÄHERE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN UND ANDERER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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1 ist eine Skizze der bevorzugten Ausführungsform, wobei der Kiter 10 auf einem Kiteboard 11 steht und einen Kite 12 hält, die Ablasssteuerleine 13 durch ein Loch in einer Lenkstange 18 gefädelt und mit einer Leash (Sicherungsleine) 26 verbunden ist, von der ein Ende mit dem Trapez 20 des Kiters verbunden ist.
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Das andere Ende der Ablasssteuerleine 13 verzweigt sich an einem Ring 14 in zwei Leinen 15 (siehe 3), wobei jede dieser Leinen 15 mit den entgegengesetzten Schirmspitzen an Punkten 21 und 25 verbunden ist. Die Leinen 15 stellen mit dem Schirm auch einen Eingriff her, indem sie durch eine Anzahl von Schlaufenbefestigungspunkten gefädelt sind, die an der Schirmvorderkante entlang positioniert sind, beispielsweise durch Schlaufen 34 (siehe 4).
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In 1 ist die Vorderkantenbladder des Schirms mit 22 bezeichnet. Die Bladder 22 weist ein Elastomermaterial auf, das in einer Abdeckung aus abriebfestem Stoff, z. B. Dacron-Polyester, untergebracht ist. Der Zweckmäßigkeit halber sind die Bladder und Bladder-Abdeckung beide mit 22 bezeichnet.
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In vielen bekannten Anwendungen weist die Vorderkantenbladder eine einzelne Kammer auf. Aus Gründen der Redundanz und Leistung kann es aber vorteilhaft sein, dass die Vorderkantenbladder über zwei oder mehr Kammern verfügt. Solche gesonderten Kammern können auf den gleichen oder unterschiedliche Drücke aufgeblasen und können separat oder alle auf einmal abgelassen werden.
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Struts (Streben) 23, die auch mit Luft aufgeblasen sind, sorgen für Abstützung des Kiteschirms 24, wobei die Struts vorzugsweise keinen Druck verlieren, wenn die Ablasssteuerleine 13 aktiviert wird. Durch die Struts kann der Kiter schwimmen, insbesondere bei Selbstrettung, wenn die Vorderkantenbladder des Kites teilweise oder völlig abgelassen ist.
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Auf bekannte Weise sind äußere (Lenk-)Leinen 16 mit der Lenkstange 18 am Ende des Kiters verbunden, wobei die inneren (Front-)Festmachleinen 17 mit einem sogenannten „Chickenloop” (bei 41 in 9 gezeigt) verbunden sind und der Chickenloop mit einem Haken 19 am Trapez 20 angebracht ist.
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Die Ablasssteuerleine 13 ist mit einem Luftabgabeventil (in 3 mit 29 bezeichnet) nahe dem Ring 14 verbunden. Das Luftabgabeventil ist mit der Vorderkantenbladder verbunden, wobei das Ventil öffnet, wenn die Ablasssteuerleine 13 gespannt wird.
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Um das System der bevorzugten Ausführungsform zu aktivieren, lässt der Kiter die Lenkstange 18 los, wobei die Lenkstange an der Bewegung über einen Anschlag 27 hinaus gehindert ist. Dies entspannt die Lenkleinen 16, die an der Lenkstange 18 enden. An diesem Punkt bleibt der Kiter an den inneren Festmachleinen 17 über das Trapez 20 und den Chickenloop 41 festgemacht. Hält die Notlage an, kann der Kiter dann den Chickenloop 41 vom Haken am Trapez 20 trennen, indem er den Chickenloop manuell aushakt oder indem er auf einen schnell auslösenden Mechanismus drückt, der die Leash an der inneren Festmachleine befestigt (nicht gezeigt, aber dem Fachmann bekannt). Durch diese Vorgänge wird die Ablasssteuerleine 13 zur einzigen Leine, die den Kiter am Kite anleint, was in 2 gezeigt ist. Spannt sich die Ablasssteuerleine 13, öffnet sich dadurch das Luftabgabeventil (in 3 als 29 gezeigt) der Bladder, und die Bladder 22 wird abgelassen. Der Schirm fällt vom Himmel (wenn er fliegt) und reduziert seine Zugkraft, indem er seine aerodynamische Form verliert. Vorzugsweise bleiben die Struts 23 aufgeblasen, damit der abgelassene Kite schwimmt.
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Vorzugsweise weist die Ablasssteuerleine 13 das gleiche Leinenmaterial auf, das von bekannten Kiteleinen verwendet wird, wobei diese Leinen allgemein aus geflochtenen Polyethylenfasern, die unter der Marke SPECTRA oder DYNEEMA vertrieben werden, mit einem Gesamtdurchmesser von etwa 1,5 mm und einer Reißfestigkeit von etwa 400 lb hergestellt sind.
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Verwenden lassen sich Leinen mit jeder Querschnittform, vorzugsweise mit einer runden Querschnittform, vorzugsweise mit einem Durchmesser von 1–3 mm, vorzugsweise mit einer Reißfestigkeit über 100 lb und vorzugsweise mit einer Dichte unter 1 g/cm3 (zwecks Schwimmfähigkeit im Wasser).
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3 zeigt die Verbindung der Ablasssteuerleine mit dem Ventil und die Verzweigung der Ablasssteuerleine in die Segmente 15. Die Ablasssteuerleine 13 verfügt über eine kurze Leinenlänge 32 (am besten in 4 zu sehen), die mit dem Ventil 29 an der Bladder 22 verbunden ist. Vorzugsweise weist das Ventil 29 eine Öffnung auf, die mit einem Stopfen (siehe 37, 4) abgedichtet ist. In den Zeichnungen stellen Luftventile 30 und 31 die bekannten Luftaufblas- bzw. Luftablassventile dar, die am Schirm zusätzlich zum erfindungsgemäßen Ventil 29 vorgesehen sein können. Spannung an der Ablasssteuerleine 13 zieht am Ventil 29, wodurch es geöffnet wird. Vorzugsweise besteht dies aus dem Entfernen des Stopfens 37, wodurch Luft aus der Bladder 22 entweichen kann.
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In einem weiteren Aspekt der Erfindung zieht Spannung an der Ablasssteuerleine 13, die die Leine 13 vom Schirm wegzieht, auch die Schirmspitzen aufeinander zu nach innen. Die Projektion der Schirmoberfläche und/oder Anströmfläche wird verkleinert, wodurch der Schirm im Wind weniger herumschlägt und flattert. Die Ablasssteuerleine 13 ist durch den Ring 14 gefädelt, wo sie sich in die Leinensegmente 15 verzweigt, die gemeinsam eine Leinenlänge über die Schirmvorderkante bilden. Die Segmente 15 sind durch Schlaufen oder Ringe 34 gefädelt (siehe 4 und 6) und enden an oder nahe den Schirmspitzen 21, 25. Der Ring 14 bildet einen gemeinsamen Verbindungspunkt für die Ablasssteuerleine 13, die Leinen 15 und die kurze Leinenlänge 32, die mit dem Luftventil 29 verbunden ist.
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Gemäß 4 ist die Ablasssteuerleine 13 mit dem Ventil 29 an der Bladder 22 verbunden. Die Leine 13 teilt sich am Ring 14 in die Leinen 15 auf, wobei die kurze Leine 32 mit dem Luftabgabeventil 29 verbunden ist. Der Ring 14 ist an der Vorderkante 22 angebracht. Das Luftabgabeventil 29 ist durch den Stopfen 37 luftdicht verschlossen. Die Leine 15, Leine 32 und Leine 13 sind an einem gemeinsamen Punkt 33 verbunden, wobei der Punkt 33 am Ring 14 gehalten wird, vorzugsweise durch einen Klettverschlussstreifen, z. B. Velcro. Beim Spannen der Ablasssteuerleine 13 wird der Streifenhaltepunkt 33 am Ring 14 gelöst und die Leine 32 zieht den Stopfen 37 und öffnet das Luftabgabeventil 29 (siehe 5), wodurch Druckluft aus der Bladder 22 in die Atmosphäre entweichen kann. Mit dem Spannen der Leine 13 werden gleichzeitig die Leinen 15 gespannt, die am Vorderkantenmaterial des Schirms durch die Schlaufen 34 befestigt sind, was die Schirmvorderkante zu einer kleineren Projektion zusammenzieht. Die Verbindung 35 ist zum schnellen Verbinden/Trennen der Leine 13 vom Stopfen 37 und der Leinen 15 zum zweckmäßigen Verpacken und Transport des Kites geeignet.
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5 zeigt die bevorzugte Ausführungsform von 4, wobei das Ventil 29 durch Spannung in der Leine 32 geöffnet wurde, die Bladder 22 Druck verliert und Luft aus dem Ventil 29 entweicht (die entweichende Luft ist mit 36 bezeichnet). Unter Spannung wirken die Leinen 15 so, dass sie die Bladder 22 zu einer kleineren Projektion zusammenziehen.
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Damit der Kiter die Möglichkeit hat, die mit dem Ventil verbundene Ablasssteuerleine 13 zu entkoppeln, ist eine Verbindung 55 (in 4A gezeigt) zur schnellen Trennung von einer Schlaufe 56 (am besten in 4B zu sehen) geeignet. Diese Trennung kann der Benutzer vor Starten des Kites manuell vornehmen. 4B zeigt die Leine 13 von der Schlaufe 56 (und somit der Leine 32) getrennt. In diesem Szenario wird die Bladder 22 nicht abgelassen, wenn die Leine 13 unter Spannung gerät. Spannt sich aber die Leine 13, so spannen sich auch die Leinen 15, wodurch die Schirmspitzen 21 und 25 den Schirm immer noch zu einer kleineren Projektion zusammenziehen und die aerodynamische Form des Schirms verformen. Ein solcher Vorgang hat die Tendenz, den Kite zu depowern, wenn auch nicht so stark wie bei Ablassen der Bladder 22.
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Um zu gewährleisten, dass das Leinensegment 15 straff bleibt, um den Schirm in einer kleineren Anströmfläche zu halten, ist bevorzugt, Haken und/oder Sperren an den Leinen 15 zu verwenden, wie sie in 7 mit 39 gezeigt sind, wodurch die Sperren die Schlaufen 34 in einer Richtung durchlaufen können, aber die Schlaufen 34 so wirken, dass sie die Sperren gegen Bewegung durch die Schlaufen in Gegenrichtung zurückhalten.
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Die Leine 15 wird im Eingriff mit der Kitevorderkante durch die Schlaufen 34 gehalten und endet an der Schirmspitze 21. Gemäß 7 und 8 dienen die Sperren 39 an der Leine 15 dazu, den zusammengefallenen Kite in einem zusammengefallenen Zustand zu halten, sobald die Sperren 39 durch die Schlaufe 34 gezogen sind. Vorzugsweise sind die Sperren 39 aus einem Kunststoffmaterial hergestellt und mit abgerundeten Kanten konfiguriert, um nicht in den Kite zu stechen. In einer Ausführungsform können die Sperren 39 einen verformbaren Kegel aufweisen.
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7 und 8 zeigen die Bladder 22 abgelassen, wobei die Sperren 39 durch die Schlaufen 34 gezogen sind, wodurch sie den Kite in einer kleineren Projektion halten, da die Sperren 39 die Leinen 15 zwischen den Schlaufen 34 und der Befestigung der Leinen 15 an den Schirmspitzen halten.
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9–11 zeigen eine Nahansicht der Leinenbefestigungen am Trapezende. In diesen Ansichten ist die Lenkstange 18 weggelassen. Gemäß 9 ist ein „Chickenloop” 41 mit dem Trapezhaken 19 verbunden. Der Chickenloop 41 ist in einen „Ausdrück”-Auslösemechanismus 42 wie in der Technik bekannt integriert. Die Leash 26 ist an einem Ende mit dem Trapez 20 und am anderen Ende mit dem Ende der Ablasssteuerleine 13 verbunden.
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10 zeigt die bevorzugte Ausführungsform, in der der Chickenloop 41 vom Trapezhaken 19 entkoppelt wurde, was geschieht, wenn der Kiter auf eine „Ausdrück”-Auslösung 42 drückt. In 10 ist auch das Spannen der Ablasssteuerleine 13 gegen die Leash 26 und das Trapez 20 gezeigt, wodurch die Leash 26 langgestreckt wird. Mit zunehmender Spannung der Ablasssteuerleine 13 wird das Ventil (nicht in 9–11 gezeigt) geöffnet, um die Bladder abzulassen. Obwohl die Ablasssteuerleine 13 direkt am Trapez 20 angebracht sein könnte (ohne Leash 26), würde eine solche Gestaltung dem Kiter keinen Mechanismus bieten, Stoßbeanspruchung der Leine 13 infolge von plötzlichen Windstößen oder Wellenwirkung zu absorbieren.
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In 11 hat der Kiter ein zweites schnelles Druckauslösesystem 43 aktiviert, um die Leash 26 (und ihre angebrachte Ablasssteuerleine 13) vom Trapez 20 zu trennen.
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Bei einer anderen Art der Verwendung der bevorzugten Ausführungsform kann der Kiter die Kitebladder 22 in einem einzigen Schritt direkt ablassen, indem er einfach an der Ablasssteuerleine 13 direkt manuell zieht, statt den Chickenloop zu entkoppeln, um die Festmachleinen zu lösen. Dadurch wird ähnlich eine Öffnung des Ventils 29 an der Kitebladder verursacht, wodurch Druckluft in der Kitebladder 22 in die Atmosphäre strömen kann.
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22 zeigt eine alternative Ausführungsform, die so gestaltet ist, dass sie eine volle direkte manuelle Betätigung der Ablasssteuerleine verwirklicht. Gemäß einer solchen Ausführungsform kann die Ablasssteuerleine 13 innerhalb von etwa 3 Metern vom Trapez enden und mit einem Griffelement 54 versehen sein, z. B. einem Ring, einem Ball, einer Schlaufe, einer Zuglasche oder einem Griff, damit der Kiter ein solches Leinenende bequem erreichen und erfassen kann, um den Schirm abzulassen. Der Zweckmäßigkeit halber kann das Griffelement an den Leinen 16, 17 entlang oder an der Lenkstange 20 in seiner Position gehalten werden (beispielsweise durch einen Haken oder eine andere Befestigung). Gemäß dieser Ausführungsform ist die Ablasssteuerleine nicht an einer Leash oder am Trapez angebracht.
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Gemäß einer in 18 und 19 gezeigten weiteren alternativen Ausführungsform ist die Leash 26 mit mindestens einer der inneren Festmachleinen 17 verbindbar, wie es normalerweise im Stand der Technik geschieht, aber auch eine Ablasssteuerleine 13 ist an der Leash 26 angebracht. 18 zeigt einen Kiter 10, der die Lenkstange 18 losgelassen und den Chickenloop (unter der Lenkstange 18 knapp sichtbar) entkoppelt hat. Da aber die Leash 26 an der inneren Festmachleine 17 angebracht ist, ist der Kite noch am Trapez 20 angebracht, und dem Kite lässt sich Zugkraft so ausreichend entziehen, um den Kiter zufriendenzustellen. Wie anhand von 18 deutlich wird, ist die Länge der Ablasssteuerleine 13 vom Schirm zu ihrem Verbindungspunkt mit der Leash größer als die Länge der langgestreckten inneren Festmachleine 17 vom Schirm zum selben Befestigungspunkt der Ablasssteuerleine 13 an der Leash 26. Dadurch kann die Ablasssteuerleine 13 schlaff und ungespannt bleiben, obwohl die innere Festmachleine 17 gegen die Leash 26 gespannt ist.
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Gemäß 18 kann sich der Kiter entscheiden, die Lenkstange wieder einzuholen und sich wieder mit dem Chickenloop zu verbinden, ohne die Kitebladder abzulassen. Will der Kiter dagegen dem Schirm weiter Zugkraft entziehen, wird ein Auslösemechanismus 50 manuell aktiviert, um die innere Festmachleine 17 von der Leash 26 gemäß 19 zu trennen. Dies spannt dann die Ablasssteuerleine 13 gegen die Leash 26 und das Trapez 20, um das Bladderventil zu öffnen und den Schirm abzulassen. Durch eine weitere Sicherheitsauslösung (bei 43 in 19 gezeigt) kann sich der Kiter völlig von der Ablasssteuerleine 13 trennen, wodurch der Kite frei wegfliegen kann.
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In anderen Ausführungsformen kann ein an der Kitevorderkante liegendes Luftventilsystem geeignet sein, vom Kiter aus der Ferne aktiviert und geöffnet zu werden, der eine am Körper getragene Vorrichtung bedient, wobei das Aktivierungssignal für das Luftventil ein verschlüsseltes akustisches, Funkfrequenz- oder Lichtsignal aufweist. Ein solches fernbedientes Luftventilsystem (am Schirmende angebaut) würde elektrischen Strom zum Betrieb erfordern.
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Die vorstehenden Ausführungsformen können aus einem zusätzlichen Merkmal gemäß 12 bis 17 Nutzen ziehen.
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Ein zusammengerollter, nicht aufgeblasener leichter Schlauch oder Sack kann am Schirm 12 angebracht sein und ist mit dem Auslass des Ventils 29 verbunden, um Luft aus der Bladder 22 aufzunehmen, wenn das Ventil 29 geöffnet wird. Der abgelassene Kite 28 und teilweise aufgeblasene Innensack 45, wobei dieser luftdichte Sack in einem Aufnahmesack 44 enthalten ist, sind in 13 gezeigt. 14 zeigt den Mittelabschnitt der Kitevorderkante 22 mit der Ablasssteuerleine 13, die sich in die Leinen 15 aufteilt, wobei sich eine kurze Leinenlänge 46 so erstreckt, dass sie den Aufnahmesack 44 zusammengerollt hält. Ein 2-Wege-Ventil an der Grenzfläche zwischen der Bladder 22 und dem Innensack 45 (nicht sichtbar) verbindet die Bladder 22 mit dem zusammengerollten luftdichten Sack 45. Normalerweise befindet sich das Ventil in der offenen Position. Beim Ziehen an der Lasche 46 entrollt sich der Aufnahmesack 44, weil Druckluft in der Bladder in den Sack 45 strömt. Der Benutzer kann auch die offene und geschlossene Position des 2-Wege-Ventils nutzen, um das die Säcke 44 und 45 aufweisende Sacksystem als Luftpumpe wiederholt zu verwenden und die Bladder beim Einrichten des Kites aufzublasen. 15 ist eine vergrößerte Ansicht eines Teils von 14. Beim Spannen der Leine 46 zieht dies die Leine 46 aus der Halteschlaufe 48 (siehe 16), wodurch sich der Aufnahmesack 44 öffnet und sich der zusammengerollte Luftübertragungssack 45 entrollen kann, wenn Luft aus der Kitebladder in den Sack 45 (gemäß 17) strömt, bis der Luftdruck in der Kitebladder 22 und im entrollten Sack 45 ausgeglichen sind. Der Sack 45 hat ein ausreichendes Volumen, um die 5–8 lb Druck (Überdruck) in der Bladder auf unter 1 lb Überdruck im kombinierten Volumen aus Bladder und entrolltem Sack zu reduzieren.
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Der Nutzen dieser alternativen Ausführungsform gemäß 17 ist, dass sie den Kiter schwimmen lässt, da die Luft aus der Kitebladder nicht in die Atmosphäre abgegeben, sondern zwischen der Kitebladder 22 und dem entrollten Sack 45 verteilt wird. Vorzugsweise ist der Sack 45 aus einem festen leichten Abdeckmaterial hergestellt, z. B. Dacron-Polyester. Der Sack 44 und 45 kann so geformt sein, dass er für optimalen Komfort sorgt, während er dem zum Ufer zurückkehrenden Kiter Schwimmvermögen verleiht.
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Ein zusätzliches Merkmal eines Sacksystems (das die Säcke 44 und 45 aufweist) ist, dass es als Luftpumpe agieren kann. Beispielsweise kann in dem Szenario, in dem der Kiter an einem fernen Ufer gestrandet ist, der entrollte Sack 45 vom Kiter manuell zusammengerollt werden, was Luft zurück in die Kitebladder drückt, wodurch der Kiter den Kite wieder starten und fliegen lassen kann. Zudem kann der Sack 45 als manuell betätigte Luftpumpe dienen, um die Kitebladder aufzublasen. Vorzugsweise enthält der Luftdurchgang zwischen der Bladder 22 und dem Sack 45 ein Zwei-Wege-Ventil, wobei das Ventil manuell so eingestellt werden kann, dass es Luftdurchfluss nur in einer Richtung ermöglicht. Derselbe Sack 45 kann dazu verwendet werden, sowohl die Kitebladder als auch die Struts aufzublasen.
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Ferner kann der Sack 45 dazu dienen, dass der Kiter (a) den Sack 45 zusammenrollen kann, um Luft in die Kitebladder zu drücken, (b) ein Luftventil schließen kann, das die Bladder mit dem Sack verbindet, (c) den Sack entrollen kann, (d) den Reißverschluss des Sacks 45 aufmachen oder ihn öffnen kann, um mehr Umgebungsluft in den Sack 45 zu lassen, (e) den Sack 45 gegenüber der Atmosphäre abdichten kann und (f) den Sack 45 wieder zusammenrollen kann, um mehr Luft in die Kitebladder zu drücken. Dieser Verfahrensablauf kann nach Bedarf wiederholt werden, um die Kitebladder oder sowohl die Kitebladder als auch die Struts unter Druck zu setzen.
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In einer weiteren Ausführungsform kann der Kiter 10, während er an einem Kite 12 festgemacht ist, die Kitebladder 22 dekomprimieren, indem er auf einen Ballon 52 (siehe 21) drückt, wobei der Ballon innerhalb von 3 Metern vom Trapez liegt und mit einem flexiblen Schlauch 55 verbunden ist, wobei der Schlauch einen Innendurchmesser von 0,2-1,5 mm, einen Außendurchmesser von 1,5–4,0 mm hat und aus einer Gruppe ausgewählt ist, die ein elastomeres Polymer, z. B. EVA (Ethylenvinylacetat), Latex oder ein Polymer, z. B. Polyethylen, Polypropylen, aufweist. Der Schlauch 53 ist mit einem druckbetätigten Luftventil (nicht gezeigt) an der Vorderkantenbladder 22 des Kites verbunden. Durch Zusammendrücken des Ballons 52 steigt der Luftdruck im Schlauch 53, was das druckbetätigte Luftventil aktiviert, wodurch Luft aus der druckbeaufschlagten Vorderkantenbladder 22 in die Atmosphäre strömen kann und die Bladder 22 abgelassen wird.
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Somit stellt die Erfindung eine wirksame Einrichtung zur schnellen Zugkraftreduzierung des Kites durch Ablassen des Schirms bereit und weist Merkmale auf, durch die sich der Schirm auch auf eine kleinere projizierte Fläche zusammenziehen kann, um seinen aerodynamischen Aspekt weiter zu reduzieren.
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In der vorstehenden Darstellung wurde die Erfindung anhand von spezifischen Ausführungsformen beschrieben. Gleichwohl sollte der Schutzumfang der Ansprüche nicht durch die in den Beispielen vorgestellten bevorzugten Ausführungsformen begrenzt, sondern in Übereinstimmung mit der Beschreibung insgesamt weitestgehend ausgelegt werden. Somit sind die Beschreibung und die Zeichnungen als Veranschaulichung und nicht als Einschränkung zu verstehen.