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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Das
Gebiet der Erfindung betrifft allgemein die zerstörungsfreie
Prüfung
von Komponenten und insbesondere Verfahren zur Kompensation von
Antworten von Wirbelstrom-Arraysonden
(ECAP, eddy current array probe).
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Wirbelstrom(EC,
eddy current)-Prüfvorrichtungen
können
dazu verwendet werden, anormale Anzeichen in einer Komponente, wie
beispielsweise, jedoch nicht darauf beschränkt, einer Gasturbinentriebwerkskomponente,
zu detektieren. Zum Beispiel können
bekannte EC-Prüfvorrichtungen
dazu verwendet werden, Risse, Dellen, Materialerhöhungen und/oder
andere Mängel
auf einer Oberfläche
und/oder innerhalb der Komponente zu entdecken. EC-Prüfvorrichtungen
können
ferner dazu verwendet werden, Materialeigenschaften der Komponente,
einschließlich
der Leitfähigkeit,
Dichte und/oder des Grads der Wärmebehandlung,
die diese Komponente erfahren hat, zu bewerten.
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EC-Bilder
werden gewöhnlich
erzeugt, indem eine Formteiloberfläche mit einer Einzelelement-EC-Spule
gescannt wird. Ein Mangel auf oder innerhalb der Teileoberfläche wird
durch das EC-Element detektiert, wenn dieses die komplette Ausdehnung
des Mangels durchfährt.
Wenigstens eine bekannte Wirbelstrom-Arraysonden(ECAP)-Bildgebung
verwendet jedoch eine Anordnung (ein Array) von EC-Elementen, die die
Oberfläche
eines Teils in einer einzelnen Richtung scannen. Die Verwendung
eines Arrays von EC-Elementen reduziert die Prüfzeitdauer und erhöht die Prüfgeschwindigkeit
im Vergleich zu einem Scann mit einem EC-Einzelelement. Jedoch erfordern
ECAP-Bilder eine
Verarbeitung vor einer Fehlererkennung. Insbesondere ist eine Verarbeitung
erforderlich, weil ein Mangel, der während eines Scanns mit einer
ECAP detektiert wird, nur zum Teil durch mehrere EC-Elementenspulen
erfasst werden kann, anstatt von lediglich einem einzigen EC-Element
vollständig
erfasst zu werden, wie dies bei der Einzelspulen-EC-Bildgebung erfolgt.
Verarbeitungstechniken für
bestimmte Arrays von EC-Elementen können eine auf einer Nachschlagetabelle
basierende Methode verwenden, bei der ein Verhältnis der Amplituden verschiedener
Elemente dazu verwendet wird, das Vorhandensein eines Fehlers zu
bestimmen. Jedoch ist eine derartige Verarbeitungstechnik prozessabhängig, und
sie kann für
Nachschlagetabellefehler empfänglich
sein.
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Außerdem kann
die Nutzung bekannter EC-Sonden durch die Tatsache eingeschränkt sein,
dass eine Vorkenntnis von der Rissorientierung erforderlich ist.
Aufgrund der Richtungsabhängigkeit
von Wirbelstrom-Differenzialsonden kann in dem Fall, dass mehr als
eine einzige Fehlerorientierung in Erwägung gezogen wird, der Prüfgegenstand
ein erneutes Scannen in unterschiedlichen Orientierungen erfordern,
um die Fehler zu detektieren. Ein derartiges wiederholtes Scannen
ist zeitaufwändig
und kann ineffizient sein.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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In
einer Ausführungsform
ist ein Verfahren zum Prüfen
einer Komponente unter Verwendung einer Wirbelstrom-Arraysonde (ECAP)
beschrieben. Das Verfahren enthält
ein Scannen einer Oberfläche
der Komponente mit der ECAP, Erfassen mehrerer Teildefektantworten
mit der ECAP, Übertragen
der mehreren Teildefektantworten zu einem Prozessor, Modellieren
der mehrere Teildefektantworten als mathematische Funktionen auf
der Basis wenigstens entweder einer Konfiguration von Elementen
der ECAP und/oder einer Auflösung
der Elemente und Erzeugen einer einzigen maximalen Defektantwort
aus den mehreren Teildefektantworten.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist ein Verfahren zum Schätzen
einer Länge
eines Defektes, der durch eine Wirbelstrom-Arraysonde (ECAP) detektiert
wird, beschrieben. Das Verfahren enthält ein Modellieren der mehreren
Teildefektantworten, die von der Wirbelstromsonde empfangen werden,
als mathematische Funktionen auf der Basis wenigstens entweder einer
Konfiguration von Elementen der ECAP und/oder einer Auflösung der
Elemente, Anwenden einer Kompensationsmethode auf die mehreren Teildefektantworten,
um eine einzige maximale Defektantwort zu erzeugen, und Bestimmen
der geschätzten
Länge des
Defektes auf der Basis der einzigen maximalen Defektantwort.
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In
einer weiteren Ausführungsform,
einem System zur zerstörungsfreien
Prüfung
einer Komponente, ist das System dazu eingerichtet, die Gegenwart
von Defekten auf einer Oberfläche
und/oder innerhalb der Komponente zu detektieren und eine Länge wenigstens
eines Defektes zu schätzen.
Das System enthält
eine Wirbelstrom(EC)-Sonde, die eingerichtet ist, um ein EC-Bild
der Komponente zu erzeugen, und eine mit der EC-Sonde gekoppelte
Verarbeitungsvorrichtung. Die Verarbeitungsvorrichtung ist eingerichtet,
um das EC-Bild von der EC-Sonde zu empfangen und wenigstens eine
Kompensationsmethode auf das EC-Bild anzuwenden, um eine einzige
maximale Defektantwort zu erhalten.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
eine schematisierte Darstellung eines beispielhaften Wirbelstrom-Oberflächenfehlererkennungssystems;
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2 veranschaulicht
eine beispielhafte Wirbelstrom-Arraysonde zur externen Erfassung
(ES ECAP, Sense External Eddy Current Array Probe), die bei dem
in 1 veranschaulichten System eingesetzt werden kann;
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3 zeigt
ein beispielhaftes ECAP-Erfassungsbild,
das aus Defektantwortdaten erzeugt wurde, die durch die in 2 veranschaulichte
ES ECAP erfasst werden können;
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4 veranschaulicht
beispielhafte Ergebnisse einer Quadratsummen-Kompensationsmethode;
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5 veranschaulicht
ein beispielhaftes Ergebnis einer variablen Phasenkompensationsmethode;
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6 veranschaulicht
eine beispielhafte Wirbelstrom-Arraysonde mit langer Standardsonde
(LSP ECAP, Long Standard Probe Eddy Current Array Probe);
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7 zeigt
ein beispielhaftes Diagramm 200, das aus beispielhaften
Defektantwortdaten erzeugt wurde, die durch die LSP ECAP erfasst
worden sind;
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8 veranschaulicht
beispielhafte Ergebnisse einer Quadratsummen-Kompensationsmethode
und einer variablen Phasenkompensationsmethode bei der Anwendung
auf ein durch eine LSP ECAP erzeugtes Erfassungsbild;
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9 veranschaulicht
eine beispielhafte omnidirektionale ECAP;
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10 zeigt
eine ebene Ansicht einer beispielhaften Komponente, die mehrere
Defekte unterschiedlicher Orientierungen enthält;
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11 veranschaulicht
vier beispielhafte Erfassungsbilder, die aus Defektantwortdaten
erzeugt wurden, die durch eine omnidirektionale ECAP erfasst wurden;
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12 veranschaulicht
vier beispielhafte A-Scannbilder,
die aus den Erfassungsbildern gemäß 11 erzeugt
wurden;
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13 zeigt
ein Flussdiagramm eines beispielhaften Kompensationsverfahrens zur
Verwendung bei Teildefektantworten, die durch eine omnidirektionale
ECAP erzeugt werden.
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DETAILLIERE BESCHREIBUNG DER
ERFINDUNG
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In
einer Ausführungsform
ist hier ein Verfahren zur automatisierten Fehlererkennung (ADR,
automated defect recognition) für
eine Wirbelstrom-Arraysonde (ECAP, eddy current array probe) beschrieben.
Die ECAP-Bildgebung verwendet ein Array von Wirbelstrom(EC, eddy
current)-Elementen, die die Oberfläche einer Komponente scannen,
um ein Bild zu erzeugen. Die ECAP-Bildgebung ermöglicht eine Reduktion der Prüfzeit im
Vergleich zu einer Überprüfung mit
einem Einzeispulenlement. Jedoch müssen Bilder, die durch eine ECAP
erhalten werden, vor einer Fehlererkennung und -charakterisierung
verarbeitet werden, weil ein Defekt, der während eines Scanns mit einer
ECAP erfasst wird, durch mehrere Elementenspulen nur zum Teil erfasst wird
und ein Mangel, der während
eines Scanns mit Einzelspulen-EC-Bildgebung erfasst wird, bei jedem
Scanninkrement eines Rasterscanns nur teilweise erfasst wird.
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In
einer beispielhaften Ausführungsform
automatisiert der ADR-Prozess die Datenverarbeitungsprozedur. Das
ADR-Verfahren ermöglicht
auch eine zuverlässige
Fehlererkennung und -charakterisierung unter gleichzeitiger Minimierung
fehlerhafter Defektidentifikationen. In der beispielhaften Ausführungsform
werden Signalverarbeitungsalgorithmen dazu verwendet, mögliche Defektsignale
aus den ECAP-Bildern zu identifizieren und die Größe und Orientierung
der Defekte zu schätzen.
Die Algorithmen errichten Kriterien, die verwendet werden, um die
Orientierung des Defektes zu schätzen
und um geeignete Korrekturmaßnahmen
anzuwenden, um eine Maximierung der Antwort von dem Defekt zu ermöglichen.
Außerdem
können die
Algorithmen ohne die Nutzung von Referenzbildern, Nachschlagetabellen
oder irgendwelchen sonstigen Vorabinformationen funktionieren.
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1 zeigt
eine schematisierte Darstellung eines beispielhaften Wirbelstrom-Fehlererkennungssystems 50,
das verwendet werden kann, um eine Komponente 52, wie beispielsweise,
jedoch nicht darauf beschränkt,
eine Gasturbinentriebwerkslaufscheibe 54, zu prüfen. In
der beispielhaften Ausführungsform
enthält die
Laufscheibe 54 mehrere Schwalbenschwanzpfosten 56 und
mehrere in Umfangsrichtung voneinander beabstandete Schwalbenschwanzschlitze 58,
die jeweils zwischen zwei benachbarten Pfosten 56 definiert
sind
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Obwohl
die Verfahren und Vorrichtungen hier in Bezug auf Pfosten 56 und
Schwalbenschwanzschlitze 58 beschrieben sind, sollte es
verständlich
sein, dass die Verfahren und Vorrichtungen auf eine weite Vielfalt von
Komponenten angewandt werden können.
Zum Beispiel kann die vorliegende Erfindung im Zusammenhang mit
einer Komponente 52 verwendet werden, die eine beliebige
Gestalt, Größe und/oder
Konfiguration aufweisen kann. Beispiele für derartige Komponenten können Komponenten
von Gasturbinenmaschinen beziehungsweise -triebwerken, wie beispielsweise
Dichtungen, Flansche, Turbinenlaufschaufeln, Turbinenleitschaufeln
und/oder -flansche enthalten, sind jedoch nicht nur auf diese beschränkt. Die
Komponente kann aus jedem beliebigen Grundmaterial, wie beispielsweise
Legierungen auf Nickelbasis, Legierungen auf Kobaltbasis, Legierungen
auf Titanbasis, Legierungen auf Eisenbasis und/oder Legierungen
auf Aluminiumbasis, hergestellt sein, ohne darauf beschränkt zu sein.
Obwohl die Verfahren und Vorrichtungen hier in Bezug auf Flugzeugtriebwerkskomponenten
beschrieben sind, sollte es insbesondere verständlich sein, dass die Verfahren und
Vorrichtungen auf weit vielfältige
Komponenten, die in einer Dampfturbine, einem Kernkraftwerk, einem Kraftfahrzeugmotor
verwendet werden, oder auf beliebige sonstige mechanische Komponenten
angewandt oder zur Prüfung
derselben eingesetzt werden können.
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In
der beispielhaften Ausführungsform
enthält
das Erkennungs- bzw. Detektionssystem 50 eine Sondenanordnung 60 und
ein Datenakquisitions-/Steuersystem 62. Die Sondenanordnung 60 enthält eine
Wirbelstrom(EC)-Spule/Sonde 70 und einen Sondenmanipulator 72,
der mit der Sonde 70 gekoppelt ist. Die Wirbelstromsonde 70 und
der Sondenmanipulator 72 sind jeweils mit dem Datenakquisitions-/Steuersystem 62 derart elektrisch
verbunden, dass Steuerungs-/Dateninformationen zu/von der EC-Sonde 70 und/oder
dem Sondenmanipulator 72 und/oder dem Datenakquisitions-/Steuersystem 62 übertragen
werden können.
In einer alternativen Ausführungsform
enthält
das System 50 ferner einen (nicht veranschaulichten) Drehtisch,
der eine Komponente 52 während der Prüfprozedur
wahlweise dreht.
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Das
Datenakquisitions-/Steuersystem 62 enthält eine Computerschnittstelle 76,
einen Computer 78, wie beispielsweise einen Personalcomputer
mit einem Speicher 80, und einen Monitor 82. Der
Computer 78 führt
Instruktionen aus, die in (nicht veranschaulichter) Firmenware gespeichert
sind, und ist programmiert, um die hierin beschriebenen Funktionen
durchzuführen.
Der Ausdruck „Computer”, wie er
hierin benutzt wird, ist nicht nur auf diejenigen integrierten Schaltungen
beschränkt,
die in der Technik als Computer bezeichnet werden, sondern bezeichnet
in eher weitem Sinne Computer, Prozessoren, Mikrocontroller, Mikrocomputer,
programmierbare Logikcontroller, anwendungsspezifische integrierte
Schaltungen und andere programmierbare Schaltungen, wobei diese
Ausdrücke
hierin gegeneinander austauschbar verwendet werden.
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Der
Speicher 80 repräsentiert
eine oder mehrere flüchtige
und/oder nichtflüchtige
Speichereinrichtungen, die Fachleuten auf dem Gebiet vertraut sein
sollen. Beispiele für
derartige Speichereinrichtungen, die häufig im Zusammenhang mit einem
Computer 78 eingesetzt werden, umfassen Festkörperspeicher
(zum Beispiel Direktzugriffsspeicher (RAM), Festwertspeicher (ROM)
und Flashspeicher), magnetische Speichervorrichtungen (zum Beispiel
Floppydisketten und Festplatten) und/oder optische Speichervorrichtungen
(zum Beispiel CD-ROM, CD-RW und DVD), ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.
Der Speicher 80 kann ein interner oder externer Speicher
von dem Computer 78 sein. Das Datenakquisitions-/Steuersystem 62 enthält ferner eine
Aufzeichnungsvorrichtung 84, wie beispielsweise, jedoch
nicht darauf beschränkt,
einen Streifenschreiber, eine C-Scann-Einrichtung und/oder eine
elektronische Aufzeichnungseinrichtung, die entweder mit dem Computer 78 und/oder
mit der Wirbelstromsonde 70 elektrisch verbunden ist.
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Im
Einsatz ist eine Komponente 52, wie beispielsweise die
Scheibe 54, auf einer (nicht veranschaulichten) Aufnahmevorrichtung
montiert, die die Komponente 52 während einer Prüfung an
Ort und Stelle sichert. Die Wirbelstromsonde 70 wird wahlweise
innerhalb der Schwalbenschwanzschlitze 58 positioniert,
um ein Scannen im Wesentlichen aller Innenseiten der Schwalbenschwanzschlitze 58 während der
Prüfung
zu ermöglichen.
In der beispielhaften Ausführungsform
ist der Sondenmanipulator 72 ein Sechs-Achsen-Manipulator.
Die EC-Sonde 70 erzeugt
elektrische Signale als Reaktion auf Wirbelströme, die während des Scannens mittels
der Sonde 70 in den Oberflächen der Schwalbenschwanzschlitze 58 induziert
werden. Die durch die EC-Sonde 70 erzeugten elektrischen
Signale werden durch das Datenakquisitions-/Steuersystem 62 über eine Datenkommunikationsverbindung 86 empfangen
und werden in dem Speicher 80 und/oder der Aufzeichnungseinrichtung 84 gespeichert.
Der Computer 78 ist ferner über eine Kommunikationsverbindung 88 mit dem
Sondenmanipulator 72 verbunden, um eine Steuerung des Scannvorgangs
an der Scheibe 54 zu unterstützen. Eine (nicht veranschaulichte)
Tastatur ist mit dem Computer 78 elektrisch verbunden,
um eine bedienergeführte
Steuerung der Überprüfung der
Scheibe 54 zu ermöglichen.
In der beispielhaften Ausführungsform
kann ein (nicht veranschaulichter) Drucker vorgesehen sein, um Papierkopien
der durch den Computer 78 erzeugten Bilder zu erzeugen.
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In
der beispielhaften Ausführungsform
kann das System 50 dazu verwendet werden, eine Wirbelstromüberprüfung jeder
beliebigen Art, wie beispielsweise eine herkömmliche Überprüfung, eine Einzelspulen-Überprüfung oder
eine Arraysonden-Überprüfung, durchzuführen. Das
System scannt automatisch die Oberfläche der Komponente 52 und
speichert die akquirierten Daten in Form von Bildern. Der Fehlererkennungsalgorithmus
wird anschließend
durch den Computer 78 angewandt, um irgendeinen Fehler
(sofern vorhanden) an der Oberfläche
der Komponente 52 zu identifizieren und zu charakterisieren.
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Wenn
eine EC-Prüfung
vorgenommen wird, wird durch eine Treiberspule ein magnetisches
Feld erzeugt. Eine derartige Erzeugung kann ein Zuführen eines
Wechselstroms zu einer Treiberspule enthalten, ist jedoch nicht
nur darauf beschränkt.
Die Treiberspule wird neben einer Oberfläche einer zu überprüfenden Komponente
positioniert. Wenn die Treiberspule positioniert ist, ist die Treiberspule
im Wesentlichen parallel zu der geprüften Oberfläche ausgerichtet. Eine derartige
Ausrichtung der Treiberspule bewirkt, dass das durch die Treiberspule
erzeugte Magnetfeld im Wesentlichen senkrecht zu der geprüften Oberfläche orientiert
wird.
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Mit
der Treiberspule ist ein Sensor gekoppelt, um sekundäre Felder
zu empfangen. Interessierende Sekundärfelder werden an dem Sensor
empfangen, nachdem die durch die Treiberspule erzeugten Magnetfelder
von einem Oberflächenfehler
auf oder in der geprüften
Oberfläche
reflektiert worden sind. Der Sensor ist eingerichtet, um das reflektierte
Sekundärfeld
in ein elektrisches Signal umzusetzen, das betrachtet und/oder aufgezeichnet
werden kann.
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Zu
Beispielen für
spezielle Arten von EC-Sonden 70 gehören eine externe Erfassungs(ES,
Sense External)-ECAP, eine lange Standardsonden(LSP, Long Standard
Probe)-ECAP und eine omnidirektionale ECAP. 2 veranschaulicht
eine beispielhafte ECAP der Bauart zur externen Erfassung (ES) 100.
Die ES ECAP 100 enthält
eine erste Reihe von EC-Spulen 102, die auch als EC-Elemente
bezeichnet werden, und eine zweite Reihe von EC-Spulen 104. 3 zeigt
ein beispielhaftes ECAP-Bild 130, das aus Defektantwortdaten
erzeugt worden ist, die durch die ES ECAP 100 gesammelt
worden sind. Die erste Reihe 102 enthält mehrere EC-Spulen, wie zum
Beispiel eine EC-Spule 106, eine EC-Spule 108 und
eine EC-Spule 110. Die zweite Reihe 104 enthält ebenfalls
mehrere EC-Spulen, wie zum Beispiel eine EC-Spule 112 und
eine EC-Spule 114.
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Wie
vorstehend im Zusammenhang mit ECAP-Bildern allgemein beschrieben,
müssen
durch die ES ECAP 100 erzeugten Bilder vor einer Fehlererkennung
und -charakterisierung verarbeitet werden, weil ein während eines
Scanns mit der ES ECAP 100 erfasster Defekt 118 durch
einzelne EC-Spulen 106, 108, 110, 112 und 114 nur
zum Teil erfasst wird. Das ECAP-Bild 130 wird
auch als ein ECAP-Footprint (Fußabdruck)
bezeichnet und repräsentiert
ein Diagramm der maximalen Antworten, die von benachbarten Arrayelementen
erzeugt werden, wenn die ES ECAP 100 einen Defekt mit bestimmten
Schrittinkrementen scannt. Der ECAP-Footprint (das ECAP-Erfassungsbild) 130 enthält mehrere
Teildefektantworten, wie zum Beispiel die Antworten 138, 140, 142, 144, 146, 148, 150 und 152.
Jede Teildefektantwort 138, 140, 142, 144, 146, 148, 150 und 152 wird
von eine EC-Spule der ES ECAP 100 empfangen.
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Um
einen Defekt 118 zu identifizieren und um eine Länge 120 des
Defektes 118 vorherzusagen, werden die Teildefektantworten 138, 140, 142, 144, 146, 148, 150 und 152 als
mathematische Funktionen modelliert, um eine (in den 2 oder 3 nicht
veranschaulichte) einzige maximale Defektantwort zu erzeugen. Dies
unabhängig
von einer Orientierung des Defektes 118 und/oder einer
relativen Position des Defektes 118 entlang einer Weitenerstreckung,
zum Beispiel einer (in 2 veranschaulichten) Weite 160 jeder
EC-Spule, zum Beispiel der EC-Spule 106. Die (in den 2 oder 3 nicht
veranschaulichte) einzige maximale Defektantwort wird dazu verwendet,
eine Länge 120 jedes
detektierten Defektes 118 vorherzusagen. Die Verwendung
einer geeigneten Kompensationsmaßnahme ermöglicht eine Bestimmung der
einzigen maximalen Defektantwort aus den mehreren durch die ES ECAP 100 gemessenen
Teildefektantworten.
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Ein
Beispiel für
eine Kompensationsmaßnahme,
die verwendet werden kann, um eine einzige maximale Defektantwort
zu erzeugen, besteht darin, eine auf einem Quadrat der Summe von
Quadraten (SQSS, square of the surf of squares) basierende Kompensationsmethode
anzuwenden. 4 veranschaulicht das Ergebnis
einer SQSS-Kompensationsmethode, wenn diese auf den (in 3 veranschaulichten)
Footprint 130 angewandt wird. Es ist eine maximale Defektantwort 164 veranschaulicht.
Die Teildefektantworten 138, 140, 142, 144 und 146 sind
ebenfalls veranschaulicht.
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In
der beispielhaften Ausführungsform
wird die maximale Defektantwort
164 unter Verwendung der
folgenden Gleichung berechnet:
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Zu
jedem Zeitpunkt innerhalb des Footprints 130 gibt es nur
zwei signifikante Spulenantworten. Gleichung 1 kann auf Gleichung
2 (siehe unten) reduziert werden, worin p1 und
p2 die zwei signifikantesten Spulenantworten
darstellen und worin die signifikantesten Spulenantworten als die
Spulenantworten mit der höchsten
Amplitude zu dieser speziellen Zeit definiert sind: A = √p₁^2 + p₂^2
(Gleichung 2).
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Ein
weiteres Beispiel für
eine Kompensation, die verwendet werden kann, um eine einzige maximale Defektantwort zu
erzeugen, ist die Anwendung einer variablen Phasenkompensationsmethode. 5 veranschaulicht
das Ergebnis einer variablen Kompensationsmethode, wenn diese auf
den (in 3 veranschaulichten) Footprint 130 angewandt
wird. Es ist eine maximale Defektantwort 172 veranschaulicht.
Die Teildefektantworten 138, 140, 142, 144 und 146 sind
ebenfalls veranschaulicht.
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Bemerkenswerterweise
können
in einer derartigen Methode die Teildefektantworten
138,
140,
142,
144 und
146 Sinuskurven
angenähert
werden. Die maximale Defektantwort
172 wird durch Verschieben
der Teildefektantworten
138,
140,
142,
144 und
146 um
einen bestimmten Phasewinkel in Abhängigkeit davon, ob die Antworten
zu demselben Spulenpaar oder zu unterschiedlichen Spulenpaaren gehören, berechnet.
Die Teildefektantworten
138,
140,
142,
144 und
146 haben
aufgrund der physikalischen Konfiguration der ES ECAP
100 jeweils
unterschiedliche Phasen. Die hierin beschriebene SQSS-Kompensationsmethode
stellt eine beispielhafte Ausführungsform
zur Kompensation von Sinuswellen dar, die hinsichtlich der Phase
um 90° differieren.
Die Spulen
106,
108,
110,
112 und
114 der
ES ECAP
100 antworten, um Antworten mit zwei unterschiedlichen
Phasenverschiebungen zu erzeugen. Die variable Phasenkompensationsmethode
enthält
eine Kompensation der Antworten
138,
140,
142,
144 und
146 unter
Verwendung der folgenden Gleichungen:
p1 = Asin(x) (Gleichung 3)
p2 = Asin(x + ϕ) (Gleichung 4)
worin
p
1 und p
2 die maximalen
Amplitudenwerte darstellen. Bei einer gegebenen jeweiligen Phasendifferenz bzw.
-verschiebung Φ zwischen
den Spulen, zu denen die maximalen Amplituden gehören, wie
zum Beispiel den Spulen
106 und
112, kann der
kompensierte Wert A für
jede Position an der Arraysonde unter Verwendung der Gleichung 5
berechnet werden.
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6 veranschaulicht
eine beispielhafte LSP ECAP 180. Die LSP ECAP 180 enthält eine
erste Reihe von FC-Elementen 182 und eine zweite Reihe
von EC-Elementen 184. 7 zeigt
ein beispielhaftes EC-Bild 200, das hier ebenfalls als
EC-Footprint 200 bezeichnet wird und das aus Defektantwortdaten
erzeugt worden ist, die durch die LSP ECAP 180 erfasst
worden sind. Die erste Reihe 182 enthält mehrere EC-Elemente, wie zum
Beispiel ein EC-Element 186 und ein EC-Element 188.
Die zweite Reihe 184 enthält ebenfalls mehrere EC-Elemente,
wie beispielsweise ein EC-Element 190 und ein EC-Element 192.
Jedes der EC-Elemente 186, 188, 190 und 192 enthält zwei
Spulen mit entgegengesetzten Polaritäten. Zum Beispiel enthält das EC-Element 186 eine
erste Spule 194 und eine zweite Spule 196, wobei
die erste Spule 194 die entgegengesetzte Polarität zu der
zweiten Spule 196 aufweist.
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Wie
oben im Zusammenhang mit den Teildefektantworten 138, 140, 142, 144 und 146,
die durch die ES ECAP 100 erzeugt wurden, beschrieben,
können
in der beispielhaften Ausführungsform
die Teildefektantworten 210, 212, 214, 216, 218, 220, 222, 224 und 226,
die durch die LSP ECAP 180 gesammelt werden, zu Sinuskurven
angenähert
werden. Die Teildefektantworten 210, 212, 214, 216, 218, 220, 222, 224 und 226 treten
in Paaren auf, wie zum Beispiel die Antworten 212 und 214 sowie
die Antworten 216 und 218. In einer beispielhaften
Ausführungsform
sind die Defektantworten innerhalb eines Paars um etwa 99° gegeneinander
phasenverschoben. In der beispielhaften Ausführungsform beträgt die Phasendifferenz
bzw. -verschiebung zwischen Paaren von Defektantworten ungefähr 285°. Die SQSS-Kompensationsmethode
und die variable Phasenkompensationsmethode, wie sie vorstehend
im Zusammenhang mit der ES ECAP 180 beschrieben sind, können auf
die Teilantworten 210, 212, 214, 216, 218, 220, 222, 224 und 226 angewandt
werden, die von der LSP ECAP 180 erzeugt werden.
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8 veranschaulicht
das Ergebnis der SQSS-Kompensationsmethode
und der variablen Phasenkompensationsmethode, wenn diese auf den
(in 7 veranschaulichten) Footprint 200 angewandt
werden. Die hierin beschriebene SQSS-Kompensationsmethode erzeugt eine maximale
Defektantwort 240, und die variable Phasenkompensationsmethode,
wie sie vorstehend beschrieben ist, erzeugt eine maximale Defektantwort 242.
Die maximalen Defektantworten 240 und 242 werden
dazu verwendet, eine Länge
des detektierten Defektes vorherzusagen.
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9 veranschaulicht
eine beispielhafte omnidirektionale ECAP 300. Im Unterschied
zu der ES ECAP 1000 und der LSP ECAP 180 enthält die omnidirektionale
ECAP 300 nur eine einzige Reihe von EC-Elementen, wie beispielsweise
EC-Elementen 302, 304 und 306,
wobei dort eine Überlappung
zwischen Spulen mit positiver und negativer Polarität vorliegt.
In der beispielhaften Ausführungsform
enthält
das EC-Element 302 eine erste Erfassungsspule 310 und
eine zweite Erfassungsspule 312. Die erste und die zweite
Erfassungsspule 310 und 312 sind in einer ersten
Richtung (X) und in einer zweiten Richtung (Y) gegeneinander versetzt und überlappen
einander in wenigstens einer von der ersten und/oder der zweiten
Richtung (X, Y). In dem hierin verwendeten Sinne schließen die
Ausdrücke „versetzt” und „überlappen” einander
nicht aus. Zum Beispiel haben in der beispielhaften Ausführungsform
die erste und die zweite Erfassungsspule 310 und 312 sowohl einen
Versatz als auch eine Überlappung
in der Y-Richtung. In anderen Worten sind die erste und die zweite Erfassungsspule 310 und 312 in
der Richtung (Y) teilweise gegeneinander versetzt, während sie
in der Richtung (X) vollständig
(d. h. ohne Überlappung)
gegeneinander versetzt sind. In einer Ausführungsform überlappen die erste und die
zweite Erfassungsspule 310 und 312 einander in
der zweiten Richtung (Y) um wenigstens etwa fünfundzwanzig Prozent (25%)
einer Länge 316 jeder
Erfassungsspule 310 und 312. In einer anderen Ausführungsform überlappen
die erste und die zweite Erfassungsspule 310 und 312 einander
in der zweiten Richtung (Y) um wenigstens etwa dreiunddreißig Prozent
(33%) einer Länge 316 jeder
Erfassungsspule 310 und 312. In einer anderen
Ausführungsform überlappen
die erste und die zweite Erfassungsspule 310 und 312 einander
in der zweiten Richtung (Y) um wenigstens etwa fünfzig Prozent (50%) der Länge 316.
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Die
omnidirektionale EC-Sonde 300 enthält ferner wenigstens eine Treiberspule 318,
die ein Sondierungsfeld für
den EC-Kanal 302 in der Nähe der ersten und der zweiten
Erfassungsspule 310 und 312 erzeugt. In der beispielhaften
Ausführungsform
erstreckt sich die Treiberspule 318 um die erste und die
zweite Erfassungsspule 310 und 312 herum und bildet
den EC-Kanal 302.
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Um
das Scannen eines relativ großen
Oberflächenbereiches
zu verbessern, wird ein Array von EC-Kanälen 202 verwendet.
Demgemäß enthält die beispielhafte
omnidirektionale EC-Sonde 300 eine Anzahl von EC-Kanälen 302 und
eine Anzahl von Treiberspulen 318. Insbesondere ist in
der beispielhaften Ausführungsform
für jeden
EC-Kanal 302 wenigstens eine Treiberspule 318 vorgesehen.
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In
der beispielhaften Ausführungsform
ermöglicht
die überlappende
Anordnung zwischen der ersten und der zweiten Erfassungsspule 310 und 312 der
omnidirektionalen EC-Sonde 300,
Mängel
in einer getesteten Komponente an einer beliebigen Stelle entlang
der Richtung (Y) zu detektieren. Jedoch kann die omnidirektionale
EC-Sonde 300 jede beliebige Orientierung von EC-Kanälen 302 enthalten,
die der EC-Sonde 300 ermöglicht, in der hierin beschriebenen
Weise zu funktionieren. Durch Aufnahme mehrerer EC-Kanäle 302,
die im Wesentlichen identisch sind, wird ermöglicht, dass das Funktionsverhalten
der mehreren EC-Kanäle 302 im
Wesentlichen gleichmäßig ist.
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Wie
vorstehend beschrieben, wird die omnidirektionale EC-Arraysonde 300 dazu
verwendet, Oberflächen-
oder oberflächennahe
Risse (d. h. mit der Oberfläche
verbundene Fehler) in leitfähigen
Komponenten, wie beispielsweise, jedoch nicht darauf beschränkt, Flugzeugtriebwerkskomponenten,
einschließlich
Laufscheiben, Spulen und Laufschaufeln, zu erfassen. Beispielhafte
Komponenten sind aus Nickellegierungen und Titanlegierungen ausgebildet.
Jedoch kann die EC-Sonde 300 im Zusammenhang mit vielfältigen leitfähigen Komponenten
eingesetzt werden.
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10 zeigte
eine ebene Draufsicht auf eine beispielhafte Komponente 350,
die mehrere beispielhafte Defekte enthält. Zum Beispiel enthält die Komponente 350 in
der beispielhaften Ausführungsform
einen radialen/axialen Defekt 360, einen in Umfangsrichtung
orientierten Defekt 362 und zwei winkelige Defekte 364 und 366.
Der radiale Defekt 360, der Umfangsdefekt 364 und
die winkeligen Defekte 364 und 366 stellen Beispiele
für unterschiedliche
Defektorientierungen dar, die innerhalb der Komponente 350 auftreten
können.
Ein beispielhafter EC-Sondenweg ist bei 368 veranschaulicht.
Wie nachstehend in größeren Einzelheiten
beschrieben, antworten der radiale Defekt, der Umfangsdefekt 362 und
die winkeligen Defekte 364 und 366 unterschiedlich
auf die omnidirektionale ECAP 300 hinsichtlich einer maximalen
Amplitude der Antwort und einer Signatur der Antwort.
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Wie
vorstehend im Zusammenhang mit dem (in den 3–5 veranschaulichten)
Bild 330 der ES ECAP und dem (in 7 veranschaulichten)
Bild 200 der LSP ECAP beschreiben, müssen von der omnidirektionalen
ECAP 300 erzeugte Bilder vor einer Fehlererkennung und
-charakterisierung verarbeitet werden, weil ein Defekt, der während eines
Scanns mit der omnidirektionalen ECAP 300 erfasst wird,
durch jedes der EC-Elemente 302, 304 und 306 nur
zum Teil erfasst wird. 11 veranschaulicht vier beispielhafte
Erfassungsbilder bzw. Footprints 400, 402, 404 und 406,
die aus Defektantwortdaten erzeugt wurden, die von der omnidirektionalen
ECAP 300 gesammelt wurden. Der Footprint 400 ist
durch Antworten auf einen Umfangsdefekt, wie beispielsweise den
Umfangsdefekt 363 (wie in 10 veranschaulicht)
erzeugt. Der Footprint 402 ist durch Antworten auf einen
radialen/axialen Defekt, wie beispielsweise den radialen/axialen
Defekt 360 (wie in 10 veranschaulicht)
erzeugt. Die Footprints 404 und 406 sind durch
Antworten auf winkelige Defekte, wie beispielsweise die winkeligen
Defekte 364 und 366 (wie in 10 veranschaulicht),
erzeugt.
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Aus
jedem Footprint 400, 402, 404 und 406 kann
ein A-Scannbild der von einem positiven Element der omnidirektionalen
ECAP 300 empfangenen maximalen Spannung erzeugt werden.
Zum Beispiel veranschaulicht 12 vier
beispielhafte A-Bilder,
die aus den Footprints 400, 402, 404 und 406 erzeugt
worden sind. Insbesondere veranschaulicht ein A-Bild 420 maximale
Spannungen, die aus dem Umfangsfootprint 400 erhalten worden
sind. Ein A-Bild 422 veranschaulicht maximale Spannungen,
die von dem radialen/axialen Footprint 402 erhalten worden
sind. Ein A-Bild 424 veranschaulicht maximale Spannungen,
die von dem winkeligen Defekt 406 erhalten worden sind,
und ein A-Bild 426 veranschaulicht maximale Spannungen,
die von dem winkeligen Defekt 404 erhalten worden sind.
Beachtenswerterweise enthält
das A-Scannbild 420, das einem Umfangsdefekt entspricht,
zwei unterschiedliche Spitzen, die an den Stellen 440 und 442 sichtbar
sind. Hingegen enthält
das A-Scannbild 422,
das einem radialen/axialen Defekt entspricht, zwei einander überlappende
Spitzen, die an der Stelle 440 sichtbar sind.
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13 zeigt
ein Flussdiagramm einer beispielhaften Kompensationsmethode 54 zur
Verwendung im Zusammenhang mit Teildefektantworten, die von einer
omnidirektionalen ECAP, wie beispielsweise der (in 9 veranschaulichten)
omnidirektionalen ECAP 300, erzeugt werden. Im Unterschied
zu der ES ECAP 100 und der LSP ECAP 180 (wie sie
in den 2 bzw. 6 veranschaulicht sind), die
unidirektional sind (d. h. in der Lage sind, einen Defekt in einer
einzigen Orientierung relativ zu der ECAP zu detektieren), ist die
omnidirektionale ECAP 300 in der Lage, einen Defekt mit
jeder beliebigen Orientierung relativ zu der omnidirektionalen ECAP 300 zu
detektieren. Die Kompensationsmethode 450 ermöglicht die
Annäherung
einer Orientierung eines detektierten Defektes entlang einer Längserstreckung
des detektierten Defektes. In der beispielhaften Ausführungsform
verwendet die Konversationsmethode 450 eine maximale Spitze-Spitze-Spannung
(MaxVpp), um eine einzige maximale Defektantwort
zu bestimmen. Alternativ kann auf Grundlage einer mittleren Spitze-Spitze-Spannung
(AvgVpp) oder einer Kombination aus Max(Vpp) und Avg(Vpp)
ebenfalls eine effektive Kompensation erzielt werden. Die Kombination
aus Max(Vpp) und Avg(Vpp),
die verwendet wird, um eine einzige maximale Defektantwort zu bestimmen,
wird auf der Basis der Orientierung des Defektes in Bezug auf die
ECAP gewählt.
Folglich muss zur Anwendung der Kompensation auf Antworten, die
durch die omnidirektionale ECAP 300 erzeugt werden, die
Orientierung des Defektes bestimmt werden.
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Eine
Kompensation von der omnidirektionalen ECAP 300 erzeugten
Antworten kann unter Verwendung der folgenden Gleichung bewerkstelligt
werden: Λ = αMax(Vpp)
+ βAvg(Vpp) (α, β) ∊ [0,
1] (Gleichung 6), worin α und β Gewichtungen
darstellen, die Max(Vpp) beziehungsweise
Avg(Vpp) zugeteilt werden. Wie nachstehend
weiter beschrieben, können
in einem Beispiel, wenn festgestellt wird, dass eine Defekt eine
Orientierung in Umfangsrichtung aufweist, die Kompensationswerte
A durch Anwendung von α =
1 und β =
0 berechnet werden.
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Die
Kompensationsmethode 450 ermöglicht die Bestimmung einer
Orientierung eines Defektes, der von einer omnidirektionalen ECAP
detektiert wird. Die Bestimmung der Orientierung eines Defektes
ermöglicht die
Bestimmung der Werte für α und β zur Verwendung
in der Gleichung 6, um eine einzige maximale Defektantwort zu berechnen.
Die Methode 450 enthält
die Erfassung 452 eines ECAP-Bildes, zum Beispiel der Footprints 400, 402, 404 und 406 (wie
jeweils in 11 veranschaulicht) unter Verwendung
der omnidirektionalen ECAP 300. Es wird eine Defektantwortregion
segmentiert 454, und ein A-Scannbild, wie beispielsweise
eines der A-Bilder 420, 422, 424 und 426 (die
jeweils in 12 veranschaulicht sind) wird
extrahiert und aus dem erfassten ECAP Bild kollationiert. Es werden
signifikante Spitzen innerhalb des extrahierten A-Bildes identifiziert, 458.
Signifikante Spitzen beziehen sich auf den größten positiven Spitzenwert
und den größten negativen Spitzenwert.
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Die
Kompensationsmethode 450 enthält ferner einen Vergleich 460 der
Vorzeichen der signifikanten Spitzen. Falls die signifikanten Spitzen
entweder beide positiv oder beide negativ sind, wird α ein Wert
von 1 gegeben, während β ein Wert
von 0 gegeben wird. Folglich werden Max(Vpp)-Werte
angewandt, 462, um eine einzige maximale Defektantwort
zu erhalten, wenn ein positives-negatives Spitzenpaar fehlt.
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Falls
die signifikanten Spitzen entgegengesetzte Polaritäten aufweisen,
wird ein Abstand zwischen den signifikanten Spitzen (Dpp)
bestimmt, 466. In einer Ausführungsform wird Dpp in
Scannindexeinheiten gemessen. Der Dpp-Wert
eines erfassten A-Scannbildes kennzeichnet die Orientierung des
detektierten Defekts. Aus dem gemessenen Dpp-Wert
kann ein Winkel, Θ,
unter Verwendung der folgenden Gleichung bestimmt werden: Dpp = |Θ|/4 + 29.5 (Gleichung 7)
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Der
Winkel Θ entspricht
der Orientierung des detektierten Defektes. Da weder die Kompensationsmethode
unter Verwendung von Max(Vpp) noch die Kompensationsmethode
unter Verwendung von Avg(Vpp) von dem Winkel
zwischen dem detektierten Defekt und deR ECAP unmittelbar abhängig sind,
ist eine exakte Bestimmung diese Winkels nicht erforderlich.
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Sobald
der Winkel Θ berechnet
ist, wird dieser mit einem Schwellenwert Θthresh verglichen.
Falls Θ kleiner
ist als Θthresh, wird die Avg(Vpp)
verwendende Kompensationsmethode angewandt, 470. Falls Θ größer ist als Θthreas wird die Kompensationsmethode, die
Max(Vpp) verwendet, angewandt, 462. Insbesondere
wird in dem Fall, dass 0° < Θ < Θthresh, anschließend α = 0, β = 1 in die Gleichung 6 eieingesetzt.
Falls Θthresh < Θ, wird anschließend α = 1, β = 0 in die
Gleichung 6 eingesetzt. In einer beispielhaften Ausführungsform
wird Θthresh gleich 45° gewählt. In der beispielhaften
Ausführungsform
kommt der detektierte Defekt, falls Θ < 45°,
näher an
einen radialen/axialen Defekt als an einen Umfangseffekt heran,
und, wie oben erwähnt,
die Avg(Vpp)-Kompensationsmethode erzeugt
eine gewünschte
maximale detektierte Antwort für
diese Defektart. Falls 45° < Θ, kommt
der dektierte Defekt einem Umfangsdefekt näher als einem radialen/axialen
Defekt, und, wie ebenfalls oben erwähnt, die Max(Vpp)-Kompensationsmethode
erzeugt eine gewünschte
maximale detektierte Antwort für
diese Defektart.
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Jedoch
kann Θthresh bei jedem beliebigen Winkel zwischen
0° und 90° festgesetzt
werden, und ein Θthresh-Wert kann durch Berechnung und/oder
durch Experimentieren bestimmt werden, um eine passende Feststellung
zu liefern, ob die Kompensationsmethode auf Basis von Max(Vpp) oder die Kompensationsmethode auf Basis
von Avg(Vpp) eine einzige maximale detektierte
Antwort ergibt, die eine Länge
eines detektierten Defektes genauer identifiziert. Ferner müssen weder
der Gewichtungsfaktor α noch
der Gewichtungsfaktor β binäre Variablen
sein. Für
winkelige Defekte, wie beispielsweise die winkeligen Defekte 364 und 366,
können die
Gewichtungsfaktoren α und β berechnet
werden, um zu ermöglichen,
dass unter Verwendung einer Kombination aus der Max(Vpp)-basierten
Kompensationsmethode und der Avg(Vpp)-basierten
Kompensationsmethode eine einzige maximale Antwort bestimmt wird.
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Es
sind unterschiedliche Kompensationsmethoden entwickelt und getestet
worden, um sie auf unterschiedliche ECAPs, wie beispielsweise eine
LSP ECAP, eine ES ECAP, und eine omnidirektionale ECAP, zuzuschneiden.
Die für
die LSP und ES ECAP entwickelten Kompensationsmethoden, zum Beispiel
die SQSS Kompensationsmethode und die variable Phasenkompensationsmethode,
sind unidirektional und ermöglichen eine
Berechnung einer einzigen maximalen Defektanordnung aus mehreren Sinuskurven,
die gegeneinander um eine Phase verschoben sind, die bei der Konfiguration
der ECAP-Elemente fest verdrahtet ist. Für die omnidirektionale ECAP
wird eine Defektorientierung vor einer Normierung geschätzt. Die
Defektorientierung wird aus der 1 D-Signalantwort (dem A-Scannbild)
eines ECAP-Bildes
geschätzt,
das von der omnidirektionalen ECAP gewonnen wird. Der Abstand zwischen
den signifikanten Spitzen (D) innerhalb der A-Scannbilder ist jeweils
unabhängig
von der Defektlänge,
jedoch für
die Defektorientierung kennzeichnend, und wird jeweils dazu verwendet,
die Defektorientierung zu schätzen.
Eine gewichtete Summe der mittleren und maximalen Spitze-Spitze-Spannungen
wird dazu verwendet, die A-Scanns eines ECAP-Bildes zu normieren.
Die geschätzte Orientierung
bestimmt die Gewichtung, die Max(Vpp) und
Avg(Vpp) zuerteilt wird, die in der vorerwähnten Gleichung
verwendet werden.
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Die
obige Beschreibung von Verfahren zur Kompensation detektierter Ergebnisse
von Scanns unter Verwendung von Wirbelstrom-Arraysonden kann auch
auf Einzelspulen-EC-Prüfungen
ausgedehnt werden. Die vorstehend beschriebene Kompensation kann
durch Reduktion eines auf begrenzte Scanninkremente zurückzuführenden
Charakterisierungsfehlers Einzelspulen-EC-Defektantworten korrigieren.
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Die
vorstehend beschriebenen Kompensationsmethoden sind auf verschiedene
ECAP-Konstruktionen passend zugeschnitten. Die Kompensationsmethoden
können
auf der Basis der eingesetzten ECAP und/oder auf der Basis einer
Defektorientierungsinformation ausgewählt werden. Sobald die gewünschte Kompensationsmethode
ausgewählt
und angewandt ist, wird die Defektregion heraussegmentiert, und
es wird eine einzige maximale Defektantwort bestimmt, die einer
möglichen
Defektlänge
entspricht. Durch Anwenden der vorstehend beschriebenen Kompensationsmethoden
wird eine verbesserte Korrelation zwischen der EC-Antwort und der
Defektlänge
erhalten.
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Beispielhafte
Ausführungsformen
von Wirbelstromprüfungs-Kompensationsmethoden
sind vorstehend in Einzelheiten beschrieben. Die Verfahren und Systeme
sind nicht auf die hierin beschriebenen speziellen Ausführungsformen
beschränkt,
so dass vielmehr Komponenten jedes Systems und Schritte innerhalb
jedes Verfahrens unabhängig
und gesondert von anderen hierin beschriebnen Komponenten und Schritten
verwendet werden können.
Insbesondere sollte es verständlich
sein, dass, obwohl die Prozesse und Systeme hierin im Zusammenhang
mit der Überprüfung von
Flugzeugtriebwerkskomponenten beschrieben sind, die Prozesse und
Systeme auch auf eine weite Vielfalt von Komponenten angewandt werden
können,
die in einer Dampfturbine, einem Kernkraftwerk, einem Kraftfahrzeugmotor
eingesetzt werden, oder um eine beliebige mechanische Komponente
zu prüfen.
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Während die
Erfindung anhand verschiedener spezieller Ausführungsformen beschrieben worden
ist, werden Fachleute auf dem Gebiet erkennen, dass die Erfindung
innerhalb des Rahmens und Schussumfangs der Ansprüche mit
Modifikationen ausgeführt
werden kann.
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Zusammenfassung:
-
Es
ist ein Verfahren zum Prüfen
einer Komponente unter Verwendung einer Wirbelstrom-Arraysonde (ECAP)
geschaffen. Das Verfahren enthält
ein Scannen einer Oberfläche
der Komponente mit der ECAP, Erfassen mehrerer Teildefektantworten
mit der ECAP, Übertragen
der mehrerer Teildefektantworten zu einem Prozessor, Modellieren
der mehreren Teildefektantworten als mathematische Funktionen auf
der Basis wenigstens entweder einer Konfiguration von Elementen
der ECAP und/oder einer Auflösung
der Elemente und Erzeugen einer einzigen maximalen Defektantwort
aus den mehreren Teildefektantworten.