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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
UND STAND DER TECHNIK
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Die
Erfindung betrifft eine Anordnung und ein Verfahren zum Rückführen von
Abgasen eines aufgeladenen Verbrennungsmotors nach den Oberbegriffen
der Ansprüche
1 und 8.
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Die
als EGR (englisch: exhaust gas recirculation – deutsch: Abgasrückführung) bekannte
Technik ist ein bekannter Weg zum teilweisen Zurückführen von Abgasen eines Verbrennungsprozesses
in einen Verbrennungsmotor über
einen Rückführkanal zu
einem Einlasskanal zum Zuführen
von Luft zu dem Verbrennungsmotor. Ein Gemisch aus Luft und Abgasen
wird somit über
den Einlasskanal den Motorzylindern zugeführt, in denen die Verbrennung
stattfindet. Das Hinzufügen
von Abgasen zu der Luft bewirkt eine niedrigere Verbrennungstemperatur,
die unter anderem zu einem reduzierten Anteil von Stickoxiden NOx in den Abgasen führt. Diese Technik kann sowohl
in Ottomotoren als auch in Dieselmotoren genutzt werden.
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Der
Abgasrückführkanal
umfasst unter anderem ein EGR-Ventil, das festlegbar ist, um eine
bestimmte Menge an EGR bereitzustellen. Eine elektrische Steuereinheit
ist dazu ausgelegt, das EGR-Ventil unter anderem auf Grundlage von
Informationen zu steuern, die die Last des Verbrennungsmotors betreffen.
Im Fall von aufgeladenen Verbrennungsmotoren werden die Abgase mit
Luft gemischt, die einen relativ hohen Druck aufweist. Falls ein
schneller Anstieg der Motorlast benötigt wird, schließt das EGR-Ventil, um
den Frischluftstrom zu dem Motor zu erhöhen, so dass die benötigte Motorlast
schnell, ohne jede Zunahme des Rußausstosses erreicht werden
kann. Eine schnelle Reduzierung der Motorlast erfordert ebenfalls
ein Schließen
des EGR-Ventils. Das EGR-Ventil schließt, um den Ladedruck der Luft
solange wie möglich
aufrechtzuerhalten, so dass er für jeden
möglichen
folgenden schnellen Anstieg der Motorlast genutzt werden kann. Der
Rückführkanal weist
auch einen EGR-Kühler
auf, der dazu ausgelegt ist, die Abgase in dem Rückführkanal zu kühlen, bevor
sie mit der Luft in dem Einlasskanal zu dem Motor gemischt werden.
Im Laufe der Zeit bilden sich unvermeidlich Rußablagerungen von den Abgasen an
den Innenoberflächen
des EGR-Kühlers. Dadurch vermindert
sich die Wärmeleitungskapazität des EGR-Kühlers und
gleichzeitig nimmt der Strömungswiderstand
der Abgase durch den EGR-Kühler
zu.
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Eine
unzureichende Kühlung
der Abgase führt
unter anderem zu einer verschlechterten Motorleistung.
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WO 2004/067945 bezieht
sich auf eine Anordnung zum Rückführen von
Abgasen eines aufgeladenen Verbrennungsmotors. Die Anordnung kann in
bestimmten Situationen einen Rückstrom
der Luft durch den EGR-Kühler
zum Reinigen des Letzteren von Rußablagerungen bewirken. Jedoch
kann ein derartiger Rückstrom
der Luft nur in Situationen bewirkt werden, in denen der Druck der
Abgase niedriger als der Druck der verdichteten Luft in einem Einlasskanal
ist. Diese Druckdifferenz ist häufig
auch relativ begrenzt, was zu einem relativ kleinen Luftstrom führt, der
für eine
wirksame Reinigung des EGR-Kühlers
nicht ausreichend ist.
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ABRISS DER ERFINDUNG
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Anordnung
und ein Verfahren der in der Einleitung beschriebenen Art bereitzustellen,
wobei die Innenoberflächen
des Kühlers
auf eine effektive und einfache Weise im Wesentlichen frei von Rußablagerungen
der Abgase gehalten werden.
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Diese
Aufgabe wird mit einer Anordnung der in der Einleitung beschriebenen
Art gelöst,
die durch die in dem kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 angegebenen
Merkmale gekennzeichnet ist. Da die verdichtete Luft in dem Einlasskanal
einen relativ großen Überdruck
verglichen mit dem Druck der Außenluft
hat, ist es möglich,
einen starken Luftstrom von dem Einlasskanal über den EGR-Kühler in
die Umgebung zu erzeugen, falls die Ventilvorrichtung in eine Reinigungsstellung
versetzt ist. Da die Durchlässe des
EGR-Kühlers
zum Aufnehmen und Kühlen
einer relativ kleinen Menge von Abgasen ausgelegt sind, übt ein derartiger
starker Luftstrom eine starke Wirkung auf die Innenoberflächen des
EGR-Kühlers aus,
so dass sie effektiv von Rußablagerungen
gereinigt werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung, weist die Ventilvorrichtung ein erstes Ventilmittel
auf, das dazu ausgelegt ist, den Abgasstrom von dem Abgaskanal zu
dem Rückführkanal
zu steuern. Ein derartiges erstes Ventilmittel kann ein Zwei-Weg-Ventil
jeder denkbaren Art sein. Vorteilhafterweise ist das erste Ventilmittel eine
Drossel, die in eine offene Stellung versetzt werden kann, wonach
sie einen Abgasstrom von dem Abgaskanal durch den Rückführkanal
passieren lässt,
und in eine geschlossene Stellung, wonach sie ein Passieren der
Abgase durch den Rückführkanal verhindert.
Eine derartige Drossel kann auch in teilweise geöffnete Stellungen versetzt
werden, so dass die durch den Rückführkanal
zurückgeführte Menge der
Abgase, gesteuert werden kann. Das erste Ventilmittel kann ein herkömmliches
EGR-Ventil sein.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, weist die Ventilvorrichtung ein zweites
Ventilmittel auf, das stromabwärts
des ersten Ventilmittels bezüglich
der bestimmungsgemäßen Strömungsrichtung
der Abgase in dem Rückführkanal
angeordnet ist, wonach die Steuereinheit dazu ausgelegt ist, das
zweite Ventilmittel in eine offene Stellung zu versetzen, so dass
es den EGR-Kühler
aufweisenden Abschnitt des Rückführkanals
mit der Außenluft
verbindet, falls sich die Ventilvorrichtung in einer Reinigungsstellung
befindet. Ein derartiges zweites Ventilmittel kann direkt angrenzend
zu dem ersten Ventilmittel angeordnet werden, so dass die beiden
Ventilmittel in einer kombinierten Ventilvorrichtung aufgenommen
werden können.
Alternativ kann ein einzelnes zweites Ventilmittel an einer geeigneten
Stelle in dem Rückführkanal zwischen
dem ersten Ventilmittel und dem EGR-Kühler
angeordnet werden. Das zweite Ventilmittel kann ein Zwei-Weg-Ventil
jeder denkbaren Art sein.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Steuereinheit dazu ausgelegt,
die Ventilvorrichtung zumindest in bestimmten Situationen während des
Betriebs des Verbrennungsmotors in die Reinigungsstellung zu versetzen,
in denen keine Abgase durch den Rückführkanal zurückgeführt werden und in denen der
Verbrennungsmotor im Wesentlichen keine Luftzufuhr benötigt. Da
die Reinigung des EGR-Kühlers normalerweise
nicht unverzüglich
ausgeführt
werden muss, ist es vorteilhaft, sie in Situationen auszuführen, in
denen die Reinigung im Wesentlichen keinen Einfluss auf den Normalbetrieb
des Verbrennungsmotors und den Ausstoß von Abgasen hat. Eine derartige
Situation liegt dann vor, falls der Rückführkanal während des Betriebs nicht zum
Rückführen von
Abgasen genutzt wird, das heißt
dann, wenn sich das erste Ventilmittel in einer geschlossenen Stellung
befindet. Das erste Ventilmittel ist normalerweise zeitweise geschlossen,
falls die Last des Verbrennungsmotors schnell ansteigt oder schnell
abfällt.
Während des
Normalbetriebs des Fahrzeugs treten schnelle Anstiege und Abfälle der
Last des Verbrennungsmotors relativ häufig auf. Es gibt somit eine
Reihe von Möglichkeiten
zum Reinigen des EGR-Kühlers,
ohne die Abgasrückführung der
zu beeinflussen. Um eine Störung
des Betriebs des Verbrennungsmotors zu verhindern, ist es vorteilhaft,
die Reinigung des EGR-Kühlers
in Situationen durchzuführen,
in denen der Verbrennungsmotor im Wesentlichen keine Luftzufuhr
benötigt.
Derartige Situationen treten in Verbindung mit Gangwechseln des
Fahrzeugs auf, wenn der Fahrer das Gaspedal frei gibt. Obwohl derartige Möglichkeiten
relativ kurz anhalten, dauern sie lange genug, um einen Luftstrom
zu ermöglichen,
der den EGR-Kühler
sauber bläst.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung weist die Anordnung einen Sensor auf, der
dazu ausgelegt ist, einen mit dem Grad der Ablagerungen in dem EGR-Kühler in Beziehung
stehenden Parameter zu erfassen und die Steuereinheit über den
Wert des Parameters zu informieren. Ein derartiger Sensor kann ein
Drucksensor sein, mit dem ein Ermitteln des Druckabfalls der Abgase
in den EGR-Kühler
möglich
ist. Der Druckabfall der Abgase in dem EGR-Kühler ist ein Parameter, der
mit dem Grad der Rußablagerungen
in dem EGR-Kühler
zunimmt. Ein alternativer Sensor kann ein Strömungsmesser sein, der den Abgasstrom durch
den EGR-Kühler
misst. Der Abgasstrom ist ein Parameter, der mit dem Grad der Rußablagerungen in
dem EGR-Kühler
abnimmt. Vorteilhafterweise ist die Steuereinheit dazu ausgelegt,
die Ventilvorrichtung in eine Reinigungsstellung zu versetzen, nachdem
sie Werte betreffend des Parameters erhalten hat, die anzeigen,
dass der Grad der Ablagerungen in dem EGR-Kühler einen maximal akzeptablen
Wert überschritten
hat. Ersatzweise kann die Steuereinheit einen Reinigungsprozess
des EGR-Kühlers nach
bestimmten Zeitintervallen, während
des Betriebs des Verbrennungsmotors veranlassen.
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Die
voranstehend beschriebene Aufgabe wird auch mit einem Verfahren
der in der Einleitung beschriebenen Art erreicht, das durch die
in dem kennzeichnenden Teil von Anspruch 8 angegebenen Merkmale
gekennzeichnet ist.
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KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung werden nachstehend beispielhaft mit Bezug zu den beigefügten Figuren
beschrieben, worin:
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1 eine
Anordnung zum Rückführen von Abgasen
eines aufgeladenen Verbrennungsmotors gemäß einer ersten Ausführungsform
darstellt,
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2 eine
Anordnung zum Rückführen von Abgasen
eines Verbrennungsmotors gemäß einer zweiten
Ausführungsform
darstellt, und
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3 ein
Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß der Erfindung darstellt.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
VON BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
DER ERFINDUNG
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1 stellt
eine Anordnung zum teilweisen Rückführen von
Abgasen eines aufgeladenen Verbrennungsmotors 1 dar, der
ein Dieselmotor oder ein Ottomotor sein kann. Eine derartige Rückführung wird
gewöhnlich
EGR (englisch: exhaust gas recirculation – deutsch: Abgasrückführung) genannt.
Der Verbrennungsmotor 1 ist vorteilhafterweise zum Antreiben
eines schweren Kraftfahrzeugs bestimmt. Abgase von den Zylindern
des Verbrennungsmotors 1 werden über einen Abgaskrümmer 2 zu
einem Abgaskanal 3 geführt.
Die Abgase in dem Abgaskanal 3, die einen höheren Druck
als den Atmosphärendruck
aufweisen, werden durch eine Turbine 4 geleitet. Die Turbine 4 wird
somit mit einer Antriebskraft versorgt, die über eine Verbindung zu einem
Kompressor 5 übertragen
wird. Daraufhin verdichtet der Kompressor 5 die Luft, die
zu dem Verbrennungsmotor 1 über den Einlasskanal 6 geführt wird.
Der Einlasskanal 6 weist einen Ladeluftkühler 7 zum
Kühlen der
verdichteten Luft auf, bevor sie über einen Verteiler 8 zu
den entsprechenden Zylindern des Verbrennungsmotors 1 geführt wird.
Ein Rückführkanal 9 hat die
Funktion, einen Teil der Abgase von dem Abgaskanal 3 zurückzuführen. Der
Rückführkanal 9 weist eine
Ventilvorrichtung auf, die ein erstes Ventilmittel v1 und
ein zweites Ventilmittel v2 umfasst. Eine
elektronische Steuereinheit 10 ist dazu ausgelegt, die Ventilmittel
v1, v2 in die gewünschten
Stellungen während
des Betriebs des Verbrennungsmotors 1 zu versetzen. Die
Steuereinheit 10 kann eine Computereinheit sein, die mit
einer auf einem Datenträger 10a gespeicherten
Software ausgestattet ist. Der Rückführkanal 9 weist
einen EGR-Kühler 11 zum
Kühlen
der zurückgeführten Abgase
und einen EGR-Mischer 12 auf, der die zurückgeführten Abgase
mit der verdichteten Luft in dem Einlasskanal 6 mischt.
Die Steuereinheit 10 erhält bestimmungsgemäß betriebsbezogene,
den Verbrennungsmotor 1 betreffende Informationen 14,
um die Ventilmittel v1, v2 während des Betriebs
zu steuern.
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Das
erste Ventilmittel v1 wird hier beispielhaft als
eine Drossel erläutert,
die in eine offene Stellung versetzt werden kann, falls Abgase durch
den Rückführkanal 9 von
dem Abgaskanal 3 zu dem Einlasskanal 6 geführt werden
sollen, und in eine geschlossene Stellung, falls keine Abgase zurückgeführt werden
sollen. Das erste Ventilmittel v1 teilt
den Rückführkanal 9 in
einen ersten Abschnitt 9a, der stromaufwärts des
ersten Ventilmittels v1 bezüglich der
bestimmungsgemäßen Strömungsrichtung
der Abgase in dem Rückführkanal 9 und
in einen zweiten Abschnitt 9b, der stromabwärts des
ersten Ventilmittels v1 angeordnet ist.
Die Konstruktion des ersten Ventilmittels v1 ist
derart, dass sie ein kontinuierliches Steuern des Öffnungsgrads
möglich macht,
so dass die gewünschte
Menge an Abgasen durch den Rückführkanal 9 zurückgeführt werden
kann. Das erste Ventilmittel v1 kann die
Form eines herkömmlichen EGR-Ventils
haben. Das zweite Ventilmittel v2 ist in dem
zweiten Abschnitt des Rückführkanals 9b an
einer Position stromaufwärts
von dem Ladeluftkühler 11 bezüglich der
bestimmungsgemäßen Richtung des
Abgasstroms in dem Rückführkanal 9 angeordnet.
Das zweite Ventilmittel v2 wird normalerweise während des
Betriebs des Verbrennungsmotors 1 in einer geschlossenen
Stellung gehalten. Falls das zweite Ventilmittel v2 in
eine offene Stellung versetzt ist, verbindet es den zweiten Abschnitt
des Rückführkanals 9b mit
der Außenluft 13.
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Während des
Betriebs des Fahrzeugs erhält die
Steuereinheit 10 im Wesentlichen kontinuierlich betriebsbezogene
den Verbrennungsmotor 1 betreffende Informationen 14.
Auf Grundlage der Informationen, beispielsweise über die Kraftstoffzufuhr des Verbrennungsmotors 1,
kann die Steuereinheit 10 die Leistung des Verbrennungsmotors
ermitteln. Die Informationen umfassen auch Daten über die
Motordrehzahl n oder andere Parameter, die zum Regulieren der Menge
der zurückzuführenden
Abgase benötigt
werden. Falls der Verbrennungsmotor 1 mit einer im Wesentlichen
konstanten Last läuft,
hält die
Steuereinheit 10 das erste Ventilmittel v1 mehr
oder weniger in einer offenen Stellung, so dass eine passende Menge
der Abgase von dem Abgaskanal 3 durch den Rückführkanal 9 geführt wird
und mit verdichteter Luft in dem Einlasskanal 6 gemischt
wird. Beispielsweise während
schneller Veränderungen
der Last des Verbrennungsmotors schließt die Steuereinheit 10 das erste
Ventilmittel v1 und stoppt dadurch die Rückführung der
Abgase zu dem Verbrennungsmotor 1. Die Steuereinheit 10 schließt das erste
Ventilmittel v1 während Betriebszuständen, in
denen ein schneller Lastanstieg durch den Verbrennungsmotor benötigt wird,
um den Frischluftanteil zu erhöhen,
der über den
Einlasskanal 6 zu dem Verbrennungsmotor 1 geführt wird.
Die Last des Verbrennungsmotors 1 wird somit schnell erhöht, ohne
die Menge der Abgase zu erhöhen.
Die Steuereinheit 10 schließt auch das erste Ventilmittel
v1, während
Betriebszuständen,
in denen die Last des Verbrennungsmotors schnell reduziert wird,
um solange wie möglich
den Ladedruck der Luft aufrechtzuerhalten, der während eines folgenden schnellen
Anstiegs der Motorlast genutzt werden kann. Zum Beispiel tritt eine
schnelle Lastreduzierung während
eines Gangwechselvorgangs des Kraftfahrzeugs auf, falls der Fahrer
des Kraftfahrzeugs das Gaspedal frei gibt.
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Die
Abgase, die durch den Rückführkanal 9 geleitet
werden, beinhalten Rußpartikel,
die sich während
des Passierens durch den EGR-Kühler 11 leicht
an den wärmeleitenden
Oberflächen
des EGR-Kühlers 11 ablagern
können,
was zu einer Ausbildung von Rußablagerungen
führt.
Die Rußablagerungen
auf den wärmeleitenden
Oberflächen
des EGR-Kühlers 11 beeinträchtigen
die Fähigkeit
des Kühlers
zum Kühlen
der Abgase. Ein unzureichendes Kühlen
der Abgase führt
unter anderem zu einer Beeinträchtigung
der Motorleistung. Rußablagerungen
behindern auch den Durchgang des Abgasstroms durch den EGR-Kühler 11,
dadurch reduzieren sie den Abgasstrom durch den Rückführkanal 9, was
zu einem zunehmenden Abgasausstoß durch den Verbrennungsmotor 1 führt.
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Wenn
die Steuereinheit 10 betriebsbezogene Informationen 14 erhält, die
einen schnellen Lastabfall oder einen schnellen Lastanstieg anzeigen,
versetzt die Steuereinheit 10 das erste Ventilmittel v1 in eine geschlossene Stellung, so dass
keine Abgase durch den Rückführkanal 9 zurückgeführt werden.
Es gibt somit eine Möglichkeit,
das zweite Ventilmittel v2 in eine offene
Stellung zu versetzen. In der offenen Stellung verbindet das zweite
Ventilmittel v2 einen zweiten Abschnitt 9b des
Rückführkanals 9 mit
der Außenluft 13.
Falls sich das erste Ventilmittel v1 in
einer geschlossenen Stellung befindet und das zweite Ventilmittel
v2 in einer offenen Stellung, wird die Ventilvorrichtung
in eine Reinigungsstellung versetzt. Die Reinigungsstellung führt zu einem
starken Luftstrom von dem Einlasskanal 6 durch den zweiten Abschnitt
des Rückführkanals 9b und
den EGR-Kühler 11 und über ein
zweites Ventilmittel v2 nach außen in die
Umgebung 13. Der schnelle Luftstrom wird durch die große Druckdifferenz
zwischen der verdichteten Luft in dem Einlasskanal 6 und
der Umgebungsluft 13 veranlasst. Der Rückführkanal 9 ist zum Aufnehmen
einer erheblich kleineren Menge von Abgasen ausgelegt, als die Menge
der verdichteten Luft, die in dieser Situation durch den zweiten
Abschnitt des Rückführkanals 9b und
den EGR-Kühler 11 strömt. Dieser
Frischluftstrom, der mit hoher Geschwindigkeit durch den EGR-Kühler 11 in
entgegengesetzter Richtung zu der Richtung strömt, in der die Abgase zurückgeführt werden,
reinigt die inneren Oberflächen
von Rußablagerungen.
Die Steuereinheit 10 hat die Möglichkeit das zweite Ventilmittel
v2 in eine offene Stellung zu versetzen,
wann immer sich das erste Ventilmittel v1 in
einer geschlossenen Stellung befindet. Jedoch ist es vorteilhaft
das zweite Ventilmittel v2 nur in Situationen
in eine offene Stellung zu versetzen, in denen der Verbrennungsmotor 1 im
Wesentlichen keine Luftzufuhr benötigt, um eine Beeinflussung
des Betriebs des Verbrennungsmotors 1 zu verhindern. Eine
derartige Situation tritt unter anderem während eines Gangwechselvorgangs in
einem Kraftfahrzeug auf, unmittelbar bevor der Gang freigegeben
wird. Während
dieser relativ kurzen Zeit, kann das zweite Ventilmittel v2 geöffnet
werden, um einen reinigenden schnellen Luftstrom durch den EGR-Kühler 11 erzeugen.
Die Steuereinheit 10 kann das zweite Ventilmittel v2 in eine offene Stellung versetzen, wann
immer sich das erste Ventilmittel v1 in
einer ge schlossenen Stellung befindet und der Verbrennungsmotor 1 keine
Luftzufuhr benötigt.
In vielen Fällen
ist es jedoch nicht möglich
den EGR-Kühler
in jeder derartigen Betriebssituation zu reinigen, und die Steuereinheit 10 kann
vorprogrammiert werden, ein Reinigen nach einer bestimmten Anzahl
dieser Möglichkeiten
zu starten, beispielsweise jedes zehnte Mal, falls eine derartige
Betriebssituation eintritt oder wenn seit der letzten Reinigung
ein vorbestimmtes Zeitintervall vorübergegangen ist.
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2 stellt
eine Anordnung dar, die mit der vorangestellt beschriebenen Anordnung
korrespondiert, aber auch einen Drucksensor 15 aufweist,
der in dem zweiten Abschnitt des Rückführkanals 9b stromabwärts des
EGR-Kühlers
angeordnet ist. Die Aufgabe des Drucksensors 15 ist es,
den Druck der Abgase zu erfassen, nachdem sie den EGR-Kühler 11 verlassen
haben. Der Drucksensor 15 ist dazu ausgelegt, der Steuereinheit 10 Signale
bezüglich der
gemessenen Druckwerte zu senden. Hinsichtlich der Steuereinheit 10 wird
angenommen, dass dort Informationen über den Abgasdruck in dem Abgaskanal 3 oder ähnliches
vorliegen, so dass der Druckabfall der Abgase durch den EGR-Kühler 11 ermittelt werden
kann. Der Druckabfall der Abgase steht in Beziehung zum Grad der
Rußablagerungen
in dem Strömungskanal
des EGR-Kühler 11.
Zu diesem Zweck kann die Steuereinheit 10 Werte für den Druckabfall
der Abgase, wenn diese den EGR-Kühler 11 passiert
haben, mit einem Referenzwert vergleichen. Falls der geschätzte Druckabfall
den Referenzwert überschreitet,
ist es an der Zeit, den EGR-Kühler 11 zu
reinigen. In dieser Situation kann die Steuereinheit 10 das
zweite Ventilmittel v2 in eine offene Stellung
versetzen, sobald ein Betriebszustand eintritt, bei dem sich das
erste Ventilmittel v1 in einer geschlossenen
Stellung befindet und der Verbrennungsmotor 1 keine Luftzufuhr
benötigt.
Das Ergebnis ist ein kurzer starker Luftstrom durch den Rückführkanal 9 und
den EGR-Kühler 11,
der effektiv die Innenoberflächen
von Rußablagerungen
reinigt. Die Rußablagerungen
werden in die Umgebungsluft 13 geblasen oder in einem Filter
gesammelt oder ähnlichem,
der nahe des Auslasses des zweiten Ventilmittels v2 angebracht
ist.
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3 stellt
ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Steuern der Rückführung von
Abgasen dar. Das Verfahren beginnt bei 16. Bei 17 erhält die Steuereinheit 10 betriebsbezogene
Informationen 14 und entscheidet, ob die Abgase durch den
Rückführkanal 9 zurückgeführt werden
oder nicht. Falls der Verbrennungsmotor 1 Informationen 14 erhält, die
eine im Wesentlichen konstante Last des Verbrennungsmotor anzeigen,
wird die Steuereinheit 10 feststellen, dass nichts eine
Rückführung von
Abgasen durch den Rückführkanal 9 verhindert.
In diesem Fall bei 18, versetzt die Steuereinheit 10 das
erste Ventilmittel v1 in eine offene Stellung
und das Ventilmittel v2 in eine Normalstellung.
Falls die Steuereinheit 10 gleichzeitig Informationen beispielsweise
von dem Drucksensor 15 erhält, die anzeigen, dass der EGR-Kühler 11 eine Reinigung
benötigt,
wird dies bis zu einer folgenden passenderen Möglichkeit zurückgestellt,
da die Beeinflussung eines EGR-Kühlers 11 gewöhnlich nicht
so akut ist, als dass unverzüglich Abhilfe
geschaffen werden muss. Danach startet der Prozess wieder bei 16.
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Falls
die Steuereinheit 10 stattdessen Informationen erhält, die
eine schnelle Zunahme oder Abnahme der Last des Verbrennungsmotors 1 anzeigen,
wird sie festlegen, dass eine Rückführung der Abgase
durch den Rückführkanal 9 gestoppt
werden muss. Die Steuereinheit 10 wird dann, bei 19,
das erste Ventilmittel v1 in eine geschlossene
Stellung versetzen. Danach wird die Steuereinheit 10 bei 20 entscheiden,
ob der EGR-Kühler 11 eine
Reinigung benötigt.
Die Steuereinheit 10 kann eine derartige Entscheidung auf
Grundlage von Informationen von dem Drucksensor 15 oder
von dem Bekanntsein, wann die letzte Reinigung ausgeführt wurde,
fällen. Falls
keine Reinigung benötigt
wird, kann die Steuereinheit 10 bei 21 das zweite
Ventilmittel v2 weiterhin in einer geschlossene
Stellung halten. Danach beginnt der Prozess wieder bei 16.
Falls im Gegensatz dazu die Steuereinheit 10 befindet,
dass eine Reinigung des EGR-Kühlers
nötig ist,
wird das Ventilmittel v2 bei 22 in
eine offene Stellung versetzt, wodurch die verdichtete Luft in dem
Einlasskanal 6 mit der Umgebungsdruck aufweisenden Luft 13 verbunden
wird. Die Druckdifferenz zwischen der verdichteten Luft in dem Einlasskanal 6 und
der Außenluft 13 führt zu einem
relativ großen
Luftstrom mit hoher Geschwindigkeit, der durch den zweiten Abschnitt
des Rückführkanals 9b und
den EGR-Kühler 11 passiert,
so dass die Innenoberflächen
des letzteren von Rußablagerungen
gereinigt werden. Derartige reguläre Reinigungsprozesse während des
Betriebs ermöglichen es
dem Verbrennungsmotor 1, eine stabile Leistung über eine
lange Betriebsperiode aufrechtzuerhalten, ohne das Servicearbeiten
ausgeführt
werden müssen,
um den EGR-Kühler 11 zu
reinigen.
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Alle
vorangestellt beschriebenen Prozessschritte und jede gewünschte Teilfolge
der Schritte können
natürlich
durch ein Computerprogramm gesteuert werden, das direkt in den internen
Speicher des Computers geladen werden kann und eine passende Software
zum Steuern der notwendigen Schritte aufweist, falls das Programm
auf dem Computer läuft.
Selbst wenn die mit Bezug zu den Zeichnungen beschriebene Ausführungsform
der Erfindung mittels eines Computers softwaregesteuert und die
Prozesse durch einen Computer ausgeführt werden, erstreckt sich
die Erfindung auch auf ein Computerprogramm, insbesondere ein derartiges
Computerprogramm, das auf einem Datenträger gespeichert ist, der zur
Ausführung
der Erfindung ausgelegt ist. Das Programm kann in Form eines Quellcodes, Zielcodes
oder eines Codes auf einer Ebene zwischen Quell- und Zielcode vorliegen,
beispielsweise in einer teilweise kompilierten Form oder in jeglicher Form,
die vorteilhaft für
die Umsetzung des Verfahrens gemäß der Erfindung
ist. Der Datenträger
kann jede gewünschte
Einheit oder eine zum Speichern eines Programms geeignete Vorrichtung
sein. Zum Beispiel kann der Datenträger ein Speichermedium wie
einen ROM (Read Only Memory), PROM (Programmable read-only memory),
EPROM (Erasable PROM), Flash oder EEPROM (Electrically EPROM) aufweisen.
Außerdem
kann der Datenträger
in Form eines übertragbaren
Trägers
ausgebildet sein, etwa derart wie ein elektronisches oder optisches
Signal, das über
ein elektrisches oder optisches Kabel oder durch Funk oder in ähnlicher
Weise übertragen
werden kann. Dort, wo das Programm in einem Signal beinhaltet ist,
das direkt über
Kabel oder andere Vorrichtung und Mittel ausgeführt werden kann, kann der Datenträger in Form
eines derartigen Kabels, einer Vorrichtung oder einer Ausstattung
ausgebildet sein. Ersatzweise kann der Datenträger in einem Schaltkreis integriert
sein, in dem das Programm gespeichert ist, wobei der integrierte
Schaltkreis zum Ausführen
oder zur Ausführung,
von relevanten Prozessen geeignet ist.
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Die
Erfindung ist in keinster Weise auf die in den Figuren beschriebene
Ausführungsform
begrenzt, sondern kann frei innerhalb des Schutzbereichs der Ansprüche variiert
werden. Der in 2 dargestellte Drucksensor kann
durch jeden anderen Sensor ersetzt werden, der einen Parameter mit
Bezug zum Grad der Rußablagerungen
in dem EGR-Kühler
erfasst. Die Ventilvorrichtung muss nicht zwei getrennte Ventilmittel
v1, v2 aufweisen,
sondern kann ein einheitliches Ventil jeder denkbaren Art aufweisen,
das eine korrespondierende Funktion hat. Die Erfindung ist im Wesentlichen
an alle Typen von Verbrennungsmotoren anpassbar, bei den Luft mit
einem höheren
als Atmosphärendruck
zu dem Verbrennungsmotor zugeführt
wird.
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Zusammenfassung
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Anordnung und Verfahren zum Rückführen von
Abgasen in einem aufgeladenen Verbrennungsmotor
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung und ein Verfahren
zum Rückführen von
Abgasen in einem Verbrennungsmotor (1). Die Anordnung weist
eine Ventilvorrichtung (V1, V2)
auf, die in dem Rückführkanal
(9) stromaufwärts
des EGR-Kühlers (11)
bezüglich
der bestimmungsgemäßen Richtung des
Abgasstroms in dem Rückführkanal
(9) angebracht ist, und eine Steuereinheit (10),
die in bestimmten Situationen dazu ausgelegt ist, die Ventilvorrichtung
(V1, V2) in eine
Reinigungsstellung zu versetzen, in der ein Abschnitt des Rückführkanals
(9b), der den EGR-Kühler
(11) aufweist, mit Umgebungsluft (13) verbunden
ist, so dass die verdichtete Luft von dem Einlasskanal (6)
durch den Abschnitt des Rückführkanals
(9b) und den EGR-Kühler (11) strömt, bevor
sie nach außen
mittels der Ventilvorrichtung (V1, V2) in die Umgebungsluft (13) ausgeleitet
wird.