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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur simultanen Einführung und Überführung einer
Vielzahl kleinster Mengen flüssiger
Proben in ein Gefäß auf parallele
Weise. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren,
welches die simultane Abtrennung von Proben auf parallele Weise
erlaubt, was in der Gentechnik, bei Pharmazeutika, Lebensmitteln,
Biounternehmen, medizinischen Untersuchungsämtern, Ämtern zur Prüfung der
Toxizität
von Verbindungen und dergleichen erforderlich ist, wenn eine Vielzahl
kleinster Flüssigkeitsmengen
zu Reaktionen eingesetzt wird.
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Stand der Technik
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Das
Auftragen oder Binden einer Vielzahl (beispielsweise 1.000 oder
mehr) kleinster (beispielsweise Sub-Nanoliter) Proben auf eine Platte
und die simultane identische Verarbeitung derselben ist in der Form
von Mikroplatten entwickelt worden. Ein Verfahren zur Bindung individueller
Proben an (Polymer-) Kügelchen (on-beads-Verfahren)
ist ebenso entwickelt worden.
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Jedoch
ist ein spezielles Gerät
(Mikroplotter oder Mikrodispenser) erforderlich, um bei diesen konventionellen
Verfahren die Probe auf die Platte aufzutragen, und sie erfordern
Zeit und Aufwand. Ferner sind normalerweise nur bestimmte Reaktionsbedingungen
für reagierende
Proben, welche auf diese Weise aufgetragen wurden, möglich. Sogar
bei Überführung zu
anderen Reaktionsbedingungen müssen
alle Proben identischen Reaktionsbedingungen ausgesetzt werden.
Wenn die Anzahl der Proben 1.000 übersteigt, ist es bisher nicht
möglich
gewesen, Reaktionen mit verschiedenen Stufen durchzuführen oder
individuelle Pro ben veränderten
Reaktionsbedingungen auszusetzen. Zusätzlich sind bei on-beads-Verfahren,
bei welchen separate Proben an Kügelchen
gebunden sind, die Kügelchen üblicherweise
für die
Verarbeitung nicht einzeln voneinander getrennt (räumlich getrennt).
Deshalb ist die Entwicklung eines speziellen Geräts zur individuellen Abtrennung
und Verarbeitung erforderlich gewesen. Aber auch wenn ein derartiges
Gerät verwendet
wird, ist zur Abtrennung und Einrichtung ein Arbeitsaufwand erforderlich.
Auch ist kein Verfahren (das heißt, ein Verfahren zur schnellen Überführung der
Proben auf parallele Weise), welches die anschließende Verarbeitung
der Kügelchen
vereinfacht, vorgeschlagen worden. Es ist bisher kein einfaches
Verfahren zur Erzeugung von mehr als 1.000 unterschiedlichen Reaktionsbedingungen
entwickelt worden.
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Das
simultane Durchführen
biochemischer Reaktionen wie PCR auf Substraten (Platten) mit ein
Vielzahl von Mikrokammern (microwells) ist wohlbekannt (Japanische
Ungeprüfte
Patentveröffentlichung
(KOKAI) Heisei Nr. 5-317030 (Patentreferenz 1)). Eine Verbesserung,
bei welcher das Fassungsvermögen
der Mikrokammern verringert ist und die Reaktion vorteilhaft fortschreitet,
ist ebenso erfolgt (WO2002/025289 (Patentreferenz 2)). Jedoch, bei
konventionellen Verfahren und Geräten, welche eine Vielzahl von
Mikrokammern auf diese Weise verwenden, wird eine Reaktion mit anderen
Proben simultan durchgeführt,
sind die Bedingungen jeder der Reaktionen identisch, und werden
die Reaktionsbedingungen einzelner Kammern nicht separat kontrolliert.
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Offenbarung der Erfindung
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Es
gibt eine Vielzahl von Fällen,
in denen es erwünscht
ist, identische Proben in Reaktionslösungen unterschiedlicher Zusammensetzungen
reagieren zu lassen, um die Ergebnisse zu untersuchen. Jedoch erfordern
derartige Fälle,
dass Reaktionslösungen
mit voneinander abweichender Zusammensetzung für einzelne Gefäße (Kammern)
separat zubereitet werden müssen.
Jedoch werden derartige Zubereitungen, wenn die Anzahl der Mikrokammern
1.000 übersteigt,
unpraktisch, und derartige Reaktionen werden fast nie durchgeführt. Stattdessen
wird im Normalfall Statistische Versuchsplanung (design of experiment)
angewendet, um repräsentative
Tests durchzuführen,
und aus den Ergebnissen werden Rückschlüsse gezogen.
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Probleme
bereitet die Tatsache, dass ein großer Aufwand erforderlich ist,
um mehr als 1.000 Gefäße (Kammern)
mit Reaktionslösung
zu befüllen,
und dass es notwendig ist, die Zusammensetzung während eines solchen Füllvorgangs
zu variieren.
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Dementsprechend
ist es die erste Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zur bequemen Befüllung
von Gefäßen (Kammern)
mit einer Lösung,
wie beispielsweise einer Reaktionslösung, bereitzustellen, auch
wenn die Anzahl der Gefäße (Kammern)
1.000 übersteigt,
und sogar, wenn Dimension, Form und Oberflächenbeschaffenheit der Gefäße (Kammern)
es einer Flüssigkeit
nicht erlauben, in die Gefäße (Kammern)
hinein zu fließen.
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Eine
zweite Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
zur einfachen Befüllung
von Gefäßen (Kammern)
mit einer Lösung,
wie beispielsweise einer Reaktionslösung, bereitzustellen, auch
wenn die Zahl der Gefäße (Kammern)
1.000 übersteigt,
und sogar, wenn die Dimensionen, Form und Oberflächenbeschaffenheit der Gefäße (Kammern)
es einer Flüssigkeit
nicht erlauben, in die Gefäße hinein
zu fließen,
wodurch die Zusammensetzung der Lösung leicht variiert werden
kann.
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Eine
besondere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
bereitzustellen, welches das obige Vorgehen erlaubt, sogar, wenn
das Fassungsvermögen
der Gefäße (Kammern) äußerst klein
ist.
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Mittel zur Lösung des
Problems
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Die
vorliegende Erfindung löst
die oben angeführten
Probleme wie folgt:
- [1] Verfahren zur Einführung von
Lösung
in die Kammern einer Multiwellplatte, gebildet aus einem Substrat mit
einer Vielzahl von Kammern auf mindestens einer Hauptoberfläche desselben,
dadurch gekennzeichnet, dass die Dimensionen, Formen und Oberflächenbeschaffenheiten
der Kammern derart ausgelegt sind, dass bei stationärer Anordnung
der Multiwellplatte mit aufwärts
weisenden Öffnungen
die Lösung
nicht in die Kammern eindringt, sogar, wenn die Kammeröffnungen
mit der Lösung
bedeckt sind, und dass sich die Lösung auf der Hauptoberfläche der
Multiwellplatte mit Kammern befindet, und eine Zentrifugalkraft,
von der Kammeröffnung
in Richtung des Bodens gerichtet, angewendet wird, um die Lösung in
die Kammern einzuführen.
- [2] Verfahren nach [1], dadurch gekennzeichnet, dass die Zentrifugalkraft
größer oder
gleich 10 × g
ist.
- [3] Verfahren nach [1], wobei der maximale Durchmesser der Kammeröffnung kleiner
oder gleich 5 mm ist.
- [4] Verfahren nach [3], dadurch gekennzeichnet, dass die Zentrifugalkraft
größer oder
gleich 20 × g
ist.
- [5] Verfahren nach [1], wobei der maximale Durchmesser der Kammeröffnung kleiner
oder gleich 1 mm ist.
- [6] Verfahren nach [5], dadurch gekennzeichnet, dass die Zentrifugalkraft
größer oder
gleich 100 × g
ist.
- [7] Verfahren nach einem von [1] bis [6], dadurch gekennzeichnet,
dass das Fassungsvermögen
der Kammern kleiner oder gleich 10 Mikroliter ist.
- [8] Verfahren nach einem von [1] bis [6], dadurch gekennzeichnet,
dass das Fassungsvermögen
der Kammern kleiner oder gleich 1 Mikroliter ist
- [9] Verfahren nach einem von [1] bis [8], dadurch gekennzeichnet,
dass die Multiwellplatte 1.000 oder mehr Kammern umfasst.
- [10] Verfahren nach einem von [1] bis [9], wobei ein Filter
mit einer Vielzahl von Öffnungen
auf die Hauptoberfläche
gesetzt wird, Lösung
auf den Filter gebracht wird, und eine Zentrifugalkraft angewendet
wird von der Kammeröffnung
in Richtung des Bodens, um die Lösung
in die Kammern durch die Öffnungen
des Filters einzuführen.
- [11] Verfahren nach [10], dadurch gekennzeichnet, dass die Lösung durch
den Filter in einen Teil der Vielzahl von Kammern eingeführt wird.
- [12] Verfahren zur Überführung mindestens
eines Teils der Lösung,
enthalten in min destens einem Teil der Kammern einer Multiwellplatte
(2), gebildet aus einem Substrat mit einer Vielzahl von
Kammern auf mindestens einer Hauptoberfläche desselben, in die Kammern
einer Multiwellplatte (1), gebildet aus einem Substrat
mit einer Vielzahl von Kammern auf mindestens einer Hauptoberfläche desselben,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dimensionen, Formen und Oberflächenbeschaffenheiten
der Kammern derart ausgelegt sind, dass bei stationärer Anordnung
der Multiwellplatte mit abwärts
weisenden Kammeröffnungen
die Lösung nicht
aus den Kammern heraus fließt,
und
dass die Multiwellplatte (1) und die Multiwellplatte
(2) derart fixiert sind, dass mindestens ein Teil der Kammern
der zwei Platten einander gegenüber
liegend ausgerichtet ist, und eine Zentrifugalkraft, von den Kammeröffnungen
der Multiwellplatte (1) in Richtung der Böden derselben
gerichtet, angewendet wird, um die Lösung innerhalb der Kammern
der Multiwellplatte (2) in die Kammern der Multiwellplatte
(1) einzuführen.
- [13] Verfahren nach [12], dadurch gekennzeichnet, dass die Dimensionen,
Formen und Oberflächenbeschaffenheiten
der Kammern der Multiwellplatte (1) derart ausgelegt sind,
dass bei stationärer
Anordnung der Multiwellplatte mit aufwärts weisenden Kammeröffnungen
die Lösung
nicht in die Kammern eindringt, sogar, wenn die Kammeröffnungen
mit der Lösung
bedeckt sind.
- [14] Verfahren nach [12] oder [13], wobei ein Filter mit einer
Vielzahl von Öffnungen
zwischen die Multiwellplatte (1) und die Multiwellplatte
(2) gesetzt wird und eine Zentrifugalkraft, von den Kammeröffnungen
der Multiwellplatte (1) in Richtung der Böden derselben
gerichtet, angewendet wird, um die Lösung durch die Filteröffnungen
zu überführen.
- [15] Verfahren nach [14], dadurch gekennzeichnet, dass die Lösung durch
den Filter in einen Teil der Vielzahl von Kammern überführt wird.
- [16] Verfahren nach einem von [12] bis [15], dadurch gekennzeichnet,
dass die Kammern der Multiwellplatte (1) und die Kammern
der Multiwellplatte (2) derart ausgelegt sind, dass die
Lochdimensionen, Formen und Anordnungen identisch sind.
- [17] Verfahren nach einem von [12] bis [15], wobei mindestens
ein Teil der Kammern der Multiwellplatte (1) und der Multiwellplatte
(2) unterschiedliche Lochdimensionen, Formen, Fassungsvermögen und
Anordnungen besitzen.
- [18] Verfahren nach einem von [12] bis [17], dadurch gekennzeichnet,
dass die Zentrifugalkraft größer oder gleich
100 × g
ist.
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Vorteile der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung erlaubt die simultane parallele Handhabung
(Einführen,
Abmessen, Überführen, Stapelung,
Aufteilung und Messung) einer Vielzahl extrem kleiner Mengen von
Proben, was zuvor noch nicht realisiert worden ist.
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Bester Weg zur Ausführung der
Erfindung
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Verfahren zur Einführung von
Lösung
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Der
erste Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Einführung von
Lösung
in die Kammern einer Multiwellplatte, gebildet aus einem Substrat
mit einer Vielzahl von Kammern auf mindestens einer Hauptoberfläche desselben.
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Die
Multiwellplatte (gelegentlich auch bezeichnet als Multimikrogefäß (MMV)
(Multiparallel-Mikrogefäß) im Folgenden),
im Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet, ist gebildet
aus einem Substrat mit einer Vielzahl von Kammern auf mindestens
einer Hauptoberfläche
desselben. Die Vielzahl von Kammern kann auf Hauptoberflächen angeordnet
sein, oder auf einer einzelnen Hauptoberfläche desselben. Die Zahl der
auf einer Hauptoberfläche
angeordneten Kammern der Multiwellplatte ist nicht speziell beschränkt; beispielsweise
kann die Zahl 1.000 oder mehr pro Quadratzoll (2,5 × 2,5 cm2) betragen, innerhalb eines Intervalls von
1.000 bis 100.000. Die Zahl der Kammern kann auf Grundlage des Zweckes,
zu welchem die Multiwellplatte verwendet werden soll, auf geeignete
Weise festgelegt werden
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Das
Fassungsvermögen
der Kammern ist nicht speziell beschränkt und kann auf geeignete
Weise festgelegt werden unter Berücksichtigung der Größe des Substrats,
der Zahl der Kammern, der Reaktion (Menge der Lösung) und dergleichen. Beispielsweise
kann das Fassungsvermögen
der Kammern kleiner oder gleich 10 Mikroliter sein, oder kleiner
oder gleich 1 Mikroliter. Das Material des Substrats ist nicht speziell
beschränkt;
beispielsweise kann das Substrat gebildet sein aus Kunststoff, Silicium
oder einem Gel.
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Die
Kammern besitzen Dimensionen, Formen und Oberflächenbeschaffenheiten derart,
dass bei stationärer
Anordnung der Multiwellplatte mit aufwärts weisenden Kammeröffnungen
die Lösung
nicht in die Kammern eindringt, sogar, wenn die Kammeröffnungen
von der Lösung
bedeckt sind, mit welcher die Kammern befüllt werden soll. Das heißt, wenn
die Kammeröffnungen
eine bestimmte Größe aufweisen
und eine bestimmte Menge an Lösung
auf der Hauptoberfläche,
auf welcher die Kammern angeordnet sind, aufgebracht wird, fließt die Lösung auf
natürliche
Weise in die Kammern und füllt
diese. Jedoch, wenn die Dimensionen der Öffnungen der Zellen unterhalb
einer bestimmten Größe liegen,
verhindert Oberflächenspannung,
dass die Lösung
auf natürliche
Weise in die Kammern fließt,
was die Verwendung einer Mikrospritze zur Injektion der Lösung erfordert.
Dieses Phänomen
hängt nicht
nur von den Dimensionen der Kammeröffnung ab, sondern auch von
der Form der Kammeröffnung
und von der Oberflächenbeschaffenheit
der Kammeröffnung
und den Oberflächenbedingungen
der Öffnung
und dem Inneren der Kammer (insbesondere die Oberflächenbedingungen des
Bereichs nahe der Öffnung).
Ferner hängt
dieses Phänomen
außerdem
ab von den physikalischen Eigenschaften der Lösung (Flüssigkeit), welche in die Kammer
eingeführt
wird. Die vorliegende Erfindung ist ein Verfahren zur Einführung von
Lösung
in die Kammern einer Multiwellplatte, wobei die Lösung nicht
auf natürliche Weise
in die Kammern fließen
wird, unabhängig
von der Menge der Lösung,
welche auf die Hauptoberfläche, auf
der die Kammern bereitgestellt sind, aufgebracht wird.
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Bei
Kammern, bei welchen eine Lösung,
aufgebracht auf einer Hauptoberfläche mit den darauf bereitgestellten
Kammern, nicht auf natürliche
Weise, unabhän gig
von der Menge bereitgestellter Lösung,
in die Kammern fließen
wird, wird die Lösung,
wenn der maximale Durchmesser der Kammeröffnungen kleiner oder gleich
5 mm ist, in den meisten Fällen
nicht auf natürliche
Weise in die Kammern fließen,
obwohl dieses abhängt
von den Dimensionen der Kammer, der Form und der Oberflächenbeschaffenheit.
Bei weniger als oder gleich 3 mm wird die Lösung normalerweise nicht auf
natürliche
Weise in die Kammern fließen.
Wenn der maximale Durchmesser der Kammeröffnungen kleiner oder gleich
1 mm ist, wird die Lösung
nicht auf natürliche Weise
in die Kammern fließen,
und durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung wird eine optimale
Wirkung erzielt.
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Die
Form der Kammeröffnung
ist nicht speziell beschränkt.
Als Beispiel kann die Öffnung
rund, eckig (quadratisch oder rechteckig), rautenförmig oder
polygonförmig
(beispielsweise sechseckig oder achteckig) sein. Die Kammeröffnung kann
einen vorspringenden Randabschluss besitzen, oder umgekehrt, eine
abgeschrägte
Kante.
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Die
Tiefe der Kammern wird auf geeignete Weise festgelegt unter Berücksichtigung
der Dimension der Kammeröffnungen
und der Menge an Flüssigkeit,
mit welcher die Kammern befüllt
werden. Allgemein gilt, je größer das
Verhältnis
der Tiefe der Kammern zu der Größe der Kammeröffnungen
ist, desto unwahrscheinlicher ist es, dass die Lösung die Kammern füllen wird.
Das Verfahren der vorliegenden Erfindung ist besonders effektiv,
wenn das Verhältnis
von Tiefe der Kammern zur Größe der Kammeröffnungen
größer oder
gleich 1 ist, und funktioniert auf effektive Weise, auch wenn das
Verhältnis
von Tiefe der Kammern zur Größe der Kammeröffnung größer oder
gleich 2 ist. Beispielsweise liegt das Verhältnis von Tiefe der Kammern
zur Größe der Kammeröffnung innerhalb
eines Bereichs von 1 bis 10, erwünschter
Weise von 2 bis 8 und vorzugsweise von 2,5 bis 5. Jedoch muss die
Tiefe der Kammern auf geeignete Weise festgelegt werden unter Berücksichtigung des
Volumens an Flüssigkeit,
mit welcher die Kammern befüllt
werden sollen sowie der Größe der Kammeröffnungen.
Das Verfahren der vorliegenden Erfindung wird einwandfrei funktionieren – das heißt, die
Kammern können
mit Flüssigkeit
befüllt
werden – auch
wenn das Verhältnis von
Tiefe der Kammern zur Größe der Kammeröffnung 10 übersteigt.
Auf Grundlage des Verfahrens der vorliegenden Erfindung kann eine
Kammer ohne Boden (wie beispielsweise eine röhrenförmige Kammer) verwendet werden.
In diesem Fall können
die Bedingungen (wie beispielsweise die Zentrifugalkraft) auf geeignete
Weise angepasst werden, um Lösung
in die Mitte der Kammer (Röhrchen)
einzuführen
und die Lösung
auf der entgegengesetzten Seite herauszuziehen.
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Die
Dicke des Substrats, welches die Multiwellplatte bildet, wird auf
geeignete Weise festgelegt unter Berücksichtigung der Tiefe der
Kammern, der erforderlichen Stärke
der Multiwellplatte und der erforderlichen Stärke der Böden der Kammern. Normalerweise
ist es für
die Dicke des Substrats angemessen, etwa gleich groß oder größer zu sein
als die Tiefe der Kammern. Es ist möglich, dass die vier Seiten
der Frontoberfläche und
der umgebende Rand jeder Kammer in keiner Weise bearbeitet sind,
oder dass ein erhöhter Randabschluss
mit bestimmter Höhe
bereitgestellt wird.
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Beim
Verfahren der vorliegenden Erfindung wird Lösung auf der Hauptoberfläche der
oben beschriebenen Multiwellplatte, auf welcher sich die Kammern
befinden, aufgebracht, wonach eine Zentrifugalkraft, von den Kammeröffnungen
in Richtung des Bodens gerichtet, angewendet wird, um die Lösung in
die Kammern einzuführen.
Die Zentrifugalkraft wird auf geeignete Weise festgelegt unter Berücksichtigung
der Größe der Kammeröffnungen
und der Schwierigkeit, mit welcher die Lösung dazu neigt, in die Kammern
zu fließen.
Beispielsweise kann diese 10 × g
oder größer sein.
Als Beispiel, wenn der maximale Durchmesser der Kammern kleiner
oder gleich 5 mm ist, ist die Zentrifugalkraft erwünschter
Weise größer oder
gleich 20 × g.
Ferner, wenn der maximale Durchmesser der Kammeröffnungen kleiner oder gleich
1 mm ist, ist die Zentrifugalkraft erwünschter Weise größer oder
gleich 100 × g,
vorzugsweise innerhalb eines Bereichs von 100 bis 2.000 × g liegend.
Jedoch ist es möglich,
eine noch größere Zentrifugalkraft
anzuwenden, abhängig
von der Form, dem Volumen usw. der Kammern.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung wird mit Bezug auf 1 beschrieben. 1 ist
eine erläuternde
Zeichnung eines MMV, eingesetzt in ein Zentrifugengefäß. Da der
Boden des verwendeten Zentrifugengefäßes nicht flach ist (sondern
sphärisch),
wurde die Installationsoberfläche
des MMV innerhalb des Zentrifugengefäßes mit Agarosegel bedeckt,
um sie horizontal zu machen (die Oberfläche des Agarosegels ist horizontal).
Jedoch ist es nicht notwendig, ein Agarosegel zu verwenden; es kann
ein anderes Material verwendet werden oder ein Zentrifugengefäß mit einem
flachen Boden kann zur Verwendung herangezogen werden. Das MMV ist
auf die Oberfläche
des Agarosegels innerhalb des Zentrifugengefäßes platziert, und die Probelösung, welche
in die Kammern des MMV gefüllt
werden soll, wird eingeführt
(links in der Figur). In der Figur wird eine E.coli-Lösung als
Testlösung
verwendet. Das Zentrifugengefäß wird dann
in eine Zentrifuge eingesetzt und mit einer vorgeschriebenen Zentrifugalkraft
zentrifugiert. Die Zentrifugation bewirkt, dass die Probelösung in
die Kammern eindringt (rechts in der Figur).
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Bei
Einführen
der Lösung
durch Zentrifugation ist es möglich,
dass die Installationsoberfläche
des MMV flach ist und dass die Probelösung bis zur oberen Oberfläche des
MMV gefüllt
wird; falls bis nach oben gefüllt,
ist es möglich,
eine Spannvorrichtung, zusätzlich
zum Zentrifugengefäß, zu verwenden.
Beispielsweise ist es möglich,
das MMV in einen Behälter
mit einem flachen Boden einzusetzen, die Probelösung darüber einzuführen und den Behälter manuell
zu rotieren, um eine Zentrifugalkraft anzuwenden, um die Lösung in
die Kammern des MMV einzuführen.
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Auf
Grundlage des Verfahrens der vorliegenden Erfindung kann ein Filter
mit einer Vielzahl von Öffnungen
auf die Hauptoberfläche
einer Multiwellplatte gesetzt werden, eine Lösung kann auf den Filter aufgebracht
werden, und eine Zentrifugalkraft, von den Kammeröffnungen
zum Boden gerichtet, kann angewendet werden. Die Verwendung eines
Filters macht es möglich,
eine Lösung
in nur einen Teil der Kammern einzuführen. Das Muster der Filteröffnungen
kann auf ge eignete Weise, je nach Anwendungsfall, entsprechend gewählt werden. 2 zeigt
ein Beispiel eines Filters.
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2 zeigt
die Filter 1 bis 10. Die schwarzen Kreise zeigen Öffnungen
in dem Bereich an, der es Lösung
erlaubt, hindurch zu gehen. Eine Multiwellplatte, welche eine Kombination
von Filtern verwendet, ist im unteren rechten Bereich der Figur
abgebildet. Die schwarzen Kreise zeigen horizontal und vertikal
angeordnete Kammern an, mit 32 Kammern in jeder Richtung, was insgesamt
1.024 Kammern ergibt.
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In
Filter 1 wird eine einzelne Reihe von Öffnungen (32 Öffnungen
je Reihe) in jeder zweiten Reihe bereitgestellt, zu insgesamt 16
Reihen.
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In
Filter 2 werden zwei Reihen von Öffnungen
(32 Öffnungen
je Reihe) in Intervallen von zwei Reihen bereitgestellt, zu insgesamt
16 Reihen.
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In
Filter 3 werden vier Reihen von Öffnungen
(32 Öffnungen
je Reihe) in Intervallen von vier Reihen bereitgestellt, zu insgesamt
16 Reihen.
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In
Filter 4 werden acht Reihen von Öffnungen
(32 Öffnungen
je Reihe) in Intervallen von acht Reihen bereitgestellt, zu insgesamt
16 Reihen.
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In
den Filtern 5 bis 8 sind die horizontalen und vertikalen Anordnungen
(Reihen und Spalten) der Filter 1 bis 4 vertauscht worden.
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In
den Filtern 9 und 10 sind 16 Reihen oder 16 Spalten von Öffnungen
(32 Öffnungen
je Reihe oder Spalte) über
die Hälfte
der Fläche
bereitgestellt worden, zu insgesamt 16 Reihen oder 16 Spalten.
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Durch
Verwendung der obigen Filter und Variation der Art von Lösung, um
eine Vielzahl von Lösungen mehrere
Male einzuführen,
ist es möglich,
die Zusammensetzung der Lösungen
in den Kammern zu kontrollieren. Wie in 2 gezeigt,
können
10 Filter der Reihe nach verwendet werden und jeweils eine Lösung von unterschiedlicher
Zusammensetzung in die MMVs mit jedem Filter eingeführt werden.
Im Speziellen ist Filter 1 auf das MMV montiert und das Zentrifugationsverfahren
der vorliegenden Erfindung wird dazu verwendet, Lösung simultan
einzuführen.
Auf diese Weise wird Lösung
in einige Kammern eingeführt,
und, aufgrund der Struktur von Filter 1, nicht in andere Kammern.
Dieser Vor gang wird anschließend
der Reihe nach für
die Filter 2 bis 10 durchgeführt.
Auf diese Weise wird zehn Mal die Auswahl getroffen, ob eine bestimmte
Lösung
in eine bestimmte Kammer eingeführt
wird oder nicht. Das heißt,
dass dieser Vorgang die Kammern auf eine Weise mit Lösungen befüllt, die
210 mögliche
Kombinationen erlaubt. Das heißt,
die 1.024 Kammern werden mit Lösungen
befüllt,
welche 210 = 1.024 verschiedene Zusammensetzungen
besitzen.
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Wie
unten rechts in 2 gezeigt, sind den Kammern
die Adressen 0 bis 1023 zugewiesen, ausgehend von der Kammer oben
links auf dem MMV. Diese werden anschließend gegliedert. Wenn eine
Lösungsumgebung
von 1.024 Arten mit 10 Filtern geschaffen wird, und der Lösungsstatus
jeder Kammer mit einer zehnstelligen Zahl (die Einführung einer
Lösung
mit dem jeweiligen Filter wird durch eine Ziffer repräsentiert: die
10 Filter werden durch 10 Ziffern repräsentiert) zur Basis 2 („1 ", wenn eine Lösung durch
einen Filter eingeführt
wurde, „0", wenn nicht), wird
der Lösungsstatus
von Kammer 0[0000000000]. Kammer 1023 wird zu [1111111111]. Die
Verwendung von Filtern im Verfahren der vorliegenden Erfindung auf
diese Weise erlaubt das freie und einfache Einstellen (mit wenig
Aufwand) der Zusammensetzung der Lösung, mit welcher die Kammern
befüllt
werden.
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Im
Verfahren der vorliegenden Erfindung sind die Lösungen, mit denen die Kammern
befüllt
werden, nicht speziell beschränkt.
Beispiele sind die Reaktionslösungen
und Kulturlösungen,
welche verwendet werden, wenn eine Vielzahl kleinster flüssiger Proben
zur Reaktion in der Gentechnik, bei Pharmazeutika, Lebensmitteln,
Biounternehmen, medizinischen Untersuchungsämtern, Ämtern zur Prüfung der
Toxizität
von Verbindungen und dergleichen eingesetzt werden. Beispielsweise
können
Tests mit einer Vielzahl von Bedingungen leicht parallel verarbeitet
werden, wie beispielsweise die Tests zum Nährstoffbedarf (Aminosäuren, Kohlenhydrate,
Vitamine, anorganische Ionen und dergleichen), die durchgeführt werden
zur Identifikation von Mikroben, und genetische Mutationstests bestimmter
biologischer Spezies (das heißt,
die Untersuchung neuer Nährstoffanforderungen
und die Resistenz gegenüber
der Umwelt). Insbesondere gibt es Fälle, in Abhängigkeit von den Arten der
beteiligten Gene, bei denen die Symptome leicht sind, wenn eine
einzelne Komponente fehlt, das Wachstum jedoch gehemmt wird, wenn
zwei oder mehr Komponenten zugleich fehlen. (Das wird bei Mutanten
mit ausgeschalteten Allelen (leaky mutants) beobachtet. Diese Art
von Phänomen
wird außerdem beobachtet,
wenn komplementäre
Stoffwechselsysteme vorhanden sind.) In diesen Fällen ist die vorliegende Erfindung
effektiv bei der Untersuchung, welche Kombinationen von Komponenten
wirksam sind, weil durch diese eine große Zahl von Kombinationen simultan
verarbeitet werden kann. Gleiches gilt für Fälle, bei denen zwei Komponenten
beteiligt sind und die Menge von Bedeutung ist. Beispielsweise,
unter Annahme der Austauschbarkeit von Mg2+ und
Mn2+ bei gewissen Arten enzymatischer Aktivität, wenn
beispielsweise bestimmt wird, wie ihre entsprechenden Konzentrationen
zu optimieren sind mittels Variation ihrer Konzentrationen über einen
Bereich von 0,1 mM bis 1 M (unter Annahme von 30 Bedingungen: 0,1
mM, 0,2 mM, 0,3 mM ...), wird allein die Zahl der Kombination relativ
groß (900
Bedingungen). Dieses kann in nur einem Durchgang ausgeführt werden.
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[Verfahren zur Überführung von Lösungen]
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Der
zweite Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Überführung von
mindestens einem Teil der Lösung,
enthalten in mindestens einem Teil der Kammern einer Multiwellplatte
(2), gebildet aus einem Substrat mit einer Vielzahl von
Kammern auf mindestens einer Hauptoberfläche desselben, in die Kammern
einer Multiwellplatte (1), gebildet aus einem Substrat
mit einer Vielzahl von Kammern auf mindestens einer Hauptoberfläche desselben.
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Beim
zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung werden zwei Multiwellplatten
verwendet. Die Lösung in
den Kammern einer der Multiwellplatten (2) wird in die
Kammern der anderen Multiwellplatte (1) überführt. Die
Dimensionen, Formen und Oberflächenbeschaffenheiten
der Kammern der Multiwellplatte (2) sind derart ausgelegt,
dass bei stationärer
Anordnung der Multiwellplatte (2) mit abwärts weisenden
Kammeröffnungen die
Lösung
in den Kammern nicht aus den Kammern heraus fließt. In jeder anderen Hinsicht
ist Multiwellplatte (2) identisch mit der Multiwellplatte,
welche beim ersten Aspekt oben beschrieben wurde. Ferner ist es
nicht notwendigerweise erforderlich, dass die Dimensionen, Formen
und Oberflächenbeschaffenheiten
der Multiwellplatte (1) derart ausgelegt sind, dass bei
stationärer
Anordnung der Multiwellplatte (1) mit abwärts weisenden
Kammeröffnungen
die Lösung
in den Kammern nicht aus den Kammern heraus fließt; jedoch ist dieses akzeptabel,
sollte das der Fall sein. Alternativ, auf gleiche Weise wie bei
der Multiwellplatte, welche oben für den ersten Aspekt beschrieben
wurde, können
Dimensionen, Formen und Oberflächenbeschaffenheiten
der Multiwellplatte (1) derart ausgelegt sein, dass bei
stationärer
Anordnung der Multiwellplatte mit aufwärts weisenden Kammeröffnungen
Lösung
nicht in die Kammern eindringt, sogar, wenn die Kammern mit Lösung bedeckt
sind. Dieses stellt jedoch keine Beschränkung dar. In jeder anderen
Hinsicht kann Multiwellplatte (1) identisch sein mit der
Multiwellplatte, welche oben beim ersten Aspekt beschrieben wurde.
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Beim
zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung sind Multiwellplatte (1)
und Multiwellplatte (2) derart fixiert, dass mindestens
ein Teil der Kammern auf den zwei Platten einander gegenüber liegend
angeordnet ist. Eine Zentrifugalkraft, von den Kammeröffnungen
von Multiwellplatte (1) zu den Böden gerichtet, wird angewendet
und überführt die
in den Kammern von Multiwellplatte (2) vorhandene Lösung in
die Kammern von Multiwellplatte (1). Diese Form ist in 3 abgebildet.
Auf gleiche Weise wie bei Form 1 oben kann die Zentrifugalkraft
beispielsweise größer oder
gleich 10 × g
sein. Die Multiwellplatten (1) und (2) sind erwünschter Weise
fixiert, so dass die Überführung von
Lösung
nur zwischen Kammern auf leichte Weise erfolgt, wobei die Hauptoberfläche von
Multiwellplatte (1), auf welcher sich die Kammern befinden,
einen lückenlosen
festen Kontakt mit der Hauptoberfläche von Multiwellplatte (2),
auf welcher sich Kammern befinden, aufweist. Somit besitzen die
Hauptoberflächen
der beiden Platten erwünschter
Weise gute Flächeneigenschaften
und Glattheit. Es gibt außerdem
Fälle,
in denen die Verwendung einer Spannvorrichtung zur Sicherung der
beiden Platten erwünscht
ist.
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Die
Dimensionen der Öffnung,
Form und Anordnung der Kammern der Multi wellplatten (1)
und (2) können
identisch sein, wie beispielsweise in 3 dargestellt.
Alternativ können
die Dimensionen der Öffnungen, die
Formen, Fassungsvermögen
und Anordnungen von mindestens einem Teil der Kammern der Multiwellplatten
(1) und (2) unterschiedlich sein. Beispielsweise
kann die Form der Kammern von Multiwellplatte (1) und die Form
der Kammern von Multiwellplatte (2) derart gewählt sein,
dass eine Öffnung
auf Multiwellplatte (1) zu zwei oder mehr Öffnungen
auf Multiwellplatte (2) korrespondiert (4(A)).
Alternativ kann die Form der Kammern von Multiwellplatte (1)
und jene der Kammern von Multiwellplatte (2) derart gewählt werden,
dass zwei oder mehr Öffnungen
auf Multiwellplatte (1) zu einer Öffnung auf Multiwellplatte
(2) korrespondieren (4(B)).
In solchen Fällen
können
die Formen der Öffnungen
der einzelnen Kammern derart gewählt
werden, dass die korrespondierenden Öffnungen exakt aufeinander
passen.
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Ferner,
wie in (3) dargestellt, können die
Kammern der Multiwellplatten (1) und (2) derart
fixiert werden, dass alle Kammern einander gegenüber liegen, oder derart fixiert
werden, dass ein Teil der Kammern einander gegenüber liegt (4(C)).
Ferner können
die Kammern der Multiwellplatten (1) und (2) Öffnungen von
identischer Form besitzen, oder können Öffnungen von unterschiedlicher
Form besitzen (4(D)).
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Zusätzlich kann
ein Filter mit einer Vielzahl von Öffnungen zwischen Multiwellplatte
(1) und Multiwellplatte (2) platziert werden,
und eine Zentrifugalkraft kann von der Öffnung in Richtung des Bodens
von Multiwellplatte (1) angewendet werden, um die Lösung durch
die Löcher
des Filters zu überführen. Der
hier verwendete Filter kann identisch sein mit jenem, welcher oben
beim ersten Aspekt beschrieben wurde. Das Einsetzen eines Filters
erlaubt das Überführen von
Lösung
in einen Teil der Vielzahl von Kammern. Es gibt keine Beschränkung auf
die Verwendung eines einzelnen Filters; mehrere Filter können zur
Verwendung gestapelt werden. Auf diese Weise kann, mit nur wenigen
Filtern, die Zahl an Variationen der Muster der Öffnungen gesteigert werden.
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Ausführungsformen
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Die
vorliegende Erfindung wird unten detaillierter beschrieben.
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Ausführungsform
1
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Herstellung eines MMV
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Multiwellplatten
(MMV) gibt es als Trockentyp (SU-8-Kunststoff und dergleichen) und
als Nasstyp (Acrylamid-Gel). Die Verwendung eines MMV, hergestellt
aus Acrylamid-Gel, wird in der vorliegenden Ausführungsform beschrieben. Jedoch
ist die gleiche Umsetzung mit einer Multiwellplatte des Trockentyps
möglich.
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Energiereiches
Licht von einer Ultrahochdruck-Quecksilberlampe wurde durch eine
Fliegenaugenlinse, genannt Integrator, geleitet, so dass diffuses
Licht einheitlich auf das gesamte Produkt traf. Dieses wurde reflektiert,
und ein Muster, welches identisch war mit dem digitalen Datenmuster,
eingegeben mittels eines Computers, wurde durch ein DMDTM (Digital
Micromirror Device) auf eine Gel-Lösung projiziert.
Durch die Wirkung von Riboflavin bei Auftreffen von ultraviolettem
Licht wurden Polymerisation und Gelierung induziert. Umgekehrt wurde,
wenn nicht von ultraviolettem Licht getroffen, eine Polymerisation
nicht initiiert, und die Gel-Lösung
wurde als Flüssigkeit
entfernt, dabei Hohlräume
bildend (5). Unter Anwendung dieses Prinzips
wurden die zwei MMVs (a) und (b) von den in 6 abgebildeten
Formen hergestellt.
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Beim
MMV-Polymerisationsvorgang wurde zur IR-Bestrahlung ein Verfahren
mit stufenweiser Projektion verwendet, um MMVs mit diesen beiden
Formen herzustellen (7).
- MMV(a): UV-Licht
wurde auf eine gesamte Gel-Lösung
projiziert, um ein Gelbett zu bilden, welches als Boden der Kammern
dient. Gel-Lösung
wurde anschließend über das
Gelbett gegeben und UV-Strahlung wurde projiziert, um Kammern zu
bilden. Anschließend
wurde das Gel gespült,
wodurch nicht-gelierte Lösung
aus den Kammern entfernt wurde. 8 gibt die
Dimensionen der Kammern an.
- (b) Zuerst wurde die Gel-Lösung
mit UV-Strahlung durch eine Maske hindurch bestrahlt, welche kleine
Löcher bildete.
Dann wurde Gel-Lösung über das
Gel gefüllt
und mit UV-Strahlung unter Verwendung einer Maske bestrahlt, welche
große
Löcher
bildete. Anschließend
wurde ungelierte Gellösung
durch Spülen
entfernt. Das Gel, in welchem die doppelten Löcher gebildet worden waren,
wurde dann auf ein Gelbett platziert, welches im Voraus hergestellt
und mittels UV-Strahlung
angeklebt worden war.
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Das
Bisacrylamid, auf welches sich hier bezogen wird, bezeichnet eine
Mischung von N,N'-Methylenbisacrylamid
und Acrylamid in einem Massenverhältnis von 1:39. Diese Lösung wurde
auf polymerisiertes Gel geschüttet
und mittels UV-Strahlung unter Verwendung einer Maskenstruktur wie
ein Fotoresist bestrahlt, von der Art, wie in 7 gezeigt.
Kammern von einheitlicher Form, korrespondierend zur Struktur der
Maske, wurden gebildet.
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Ausführungsform
2
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[Kultivierung von E.coli in einem MMV]
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E.coli
wurden unter Verwendung eines MMV als Reaktor kultiviert, was eine
der Verwendungsarten eines MMV ist.
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[Verfahren]
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- (1) Die verwendeten MMVs waren 16%ige Polyacrylamidgel-MMVs
mit insgesamt 1.024 Kammern, wobei 100 Kammern auf je 25 mm2 verteilt waren.
- (2) Gelpuffer der MMVs und ein geschnittenes Gel wurden ausgetauscht.
Jedes MMV wurde 45 Minuten lang in 300 ml 1x SSC-Puffer sanft geschüttelt. Dieser
Vorgang wurde zwei Mal durchgeführt.
- (3) Der Puffer in den Kammern der MMVs, welcher ausgetauscht
worden war, wurde entfernt. Dieses erfolgte durch Absaugen aus den
Kammern mit Papier, wel ches in trockener Hitze sterilisiert worden
war.
- (4) Alle Kammern in dem MMV wurden mit einer E.coli-Lösung befüllt, welche
zuvor derart auf eine Konzentration an grün fluoreszierendem Protein
produzierenden (GFP produzierenden) E.coli TOP010 eingestellt worden
war, dass jede Kammer in des MMV jeweils ein Bakterium enthalten
könnte.
Das Zentrifugationsverfahren der vorliegenden Erfindung (1)
war das verwendete Verfahren zum Befüllen der einzelnen Kammern
des MMV mit E.coli-Lösung.
Die E.coli-Lösung
floss nicht in die einzelnen Kammern des MMV durch einfaches Eintauchen
in die E.coli-Lösung;
als eine Zentrifugalkraft von etwa 1.000 × g angewendet wurde, wurden
alle Kammern mit E.coli-Lösung
befüllt.
- (5) Das MMV, welches mit E.coli-Lösung befüllt worden war, wurde in eine
Petrischale überführt, Puffer-ausgetauschtes
geschnittenes Gel wurde auf das MMV platziert, die Petrischale wurde
mit einer 1x SSC-Atmosphäre
versiegelt und die Bakterien für
18 Stunden bei 37°C
in einem Inkubator kultiviert (9).
- (6) Die Fluoreszenz des GFP nach Kultivierung wurde mit einem
Gerät zur
Messung der Fluoreszenzintensität
detektiert, um das Wachstum der E.coli zu detektieren. Die Ergebnisse
sind in 10 aufgeführt.
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[Herstellung der Kopien]
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Ein
MMV wurde hergestellt, mit einem Muster, welches exakt identisch
war mit dem ursprünglichen Muster
des MMV, in welchem E.coli auf Grundlage von Wahrscheinlichkeiten
verteilt und zur Proliferation angeregt worden waren.
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[Verfahren]
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Das
MMV, welches als das Original für
die Herstellung der Kopien dient, war das MMV, in welchem E.coli
wie oben ausgeführt
kultiviert worden waren.
- (1) E.coli wurden
in einem MMV kultiviert, auf die oben beschriebene Weise zur Kultivierung
von E.coli in einem MMV. Die Konzentration der E.coli-Lösung wurde
passend eingestellt, so dass, wie in 10 gezeigt,
wenn die Kammern durch Zentrifugation mit E.coli-Lösung befüllt wurden,
eine Wahrscheinlichkeit bestand, dass sowohl Kammern, welche E.coli
enthielten, als auch Kammern, welche keine E.coli enthielten, vorhanden
waren.
- (2) Ein neues MMV (Puffer ausgetauscht bei 1x SSC, Lösung vollständig aus
den Kammern abgesaugt) wurde mit ausgerichteten Kammern auf ein
MMV gestapelt, in welchem E.coli kultiviert worden waren. Die Anordnung
wurde in ein Zentrifugengefäß eingesetzt
und bei 1.000 × g
zentrifugiert, um die Lösung
in den Kammern in die neuen Kammern zu überführen (3).
- (3) Die Kammern beider MMVs wurden mit LB-Medium befüllt und
für 18
Stunden bei 37°C
kultiviert.
- (4) Nach der Kultivierung wurde die Fluoreszenz des GFP mit
einem Gerät
zur Messung der Fluoreszenzintensität zur Bestimmung des E.coli-Wachstums
detektiert. Die Ergebnisse sind in 11 angegeben. Die
linke Seite der Figur zeigt das Original-MMV, und die rechte Seite
zeigt das MMV, zu welchem die Überführung erfolgte.
Das Muster von Kammern, welche Fluoreszenz erzeugen, die detektiert
wurde, ist nahezu identisch, was zeigt, dass E.coli enthaltende
Lösung
korrekt zwischen den Kammern überführt worden
war. Bei der oben beschriebenen Zentrifugation verblieb ein Teil
der E.coli-Lösung
in den Kammern des Original-MMV, und als die Lösung kultiviert wurde, wurde
Fluoreszenz detektiert.
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In
den oben beschriebenen Ausführungsformen
wurden einwandfrei geformte MMVs mit 1.024 Kammern verwendet. Die
Einführung
durch Zentrifugation wurde auf eine Weise durchgeführt, um
eine Wahrscheinlichkeit von einer vorhandenen E.coli-Zelle als voraussichtlichen
Wert in jeder Zelle zu erreichen. Die Zellen wurden bei 37°C kultiviert.
Wie in 10 gezeigt, traten Kammern auf,
welche die Messung von erfolgreich proliferierenden Kolonien erlaubten.
Diese Kammern folgten einer Poisson-Verteilung. Dies zeigte, dass die
E.coli-Zellen auf erfolgreiche Weise simultan mittels Zentrifugation
eingeführt
worden waren, und dass die MMV als Gefäß zur Kultivierung der E.coli-Zellen
gedient hatte. Da das Fluoreszenzprotein (grün fluoreszierendes Protein,
GFP) von den E.coli umhüllt
war, trat die Fluoreszenz, wenn von der Seite betrachtet, als grünes Licht
auf.
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Das
erfolgreich zur Kultivierung verwendete MMV und ein identisches
MMV mit 1.024 Kammern wurden Kopfende-auf-Kopfende aufeinander gesetzt
und zentrifugiert, um die Proben simultan zu überführen (siehe 3).
Frisches Medium wurde durch Zentrifugation dem MMV zugeführt, welches
durch Überführen der Probe
geleert worden war, die Kultivierung wurde durchgeführt und
eine Kopie mit einer (nahezu) identischen Struktur wurde erhalten
(siehe 11). Dieses zeigt, dass eine
simultane parallele Überführung möglich war.
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3 zeigt
eine einzelne Überführung von
Lösung. 12 zeigt,
dass sukzessives Überführen mehrerer
Arten von Lösung
möglich
war. Demzufolge war es möglich,
die Kammern mit einer Lösung
von gewünschter
Zusammensetzung zu befüllen.
Bei diesem Vorgang konnten die oben beschriebenen Filter verwendet
werden, um die Zusammensetzung in den Kammern wie gewünscht auf
geeignete Weise einzustellen.
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Industrielle Anwendbarkeit
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Die
vorliegende Erfindung ist anwendbar auf den Bereich der simultanen
und parallelen Abtrennung von Proben, was notwendig ist, wenn eine
Vielzahl kleinster flüssiger
Proben in der Gentechnik, bei Pharmazeutika, Nahrungsmitteln, Biounternehmen,
medizinischen Untersuchungsämtern, Ämtern zur
Prüfung
der Toxizität
von Verbindungen und dergleichen zur Reaktion eingesetzt werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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[1]
Eine Zeichnung, das Verfahren (erster Aspekt) der vorliegenden Erfindung
darstellend.
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[2]
Eine schematische Darstellung, welche ein Beispiel eines Filters
zeigt, der im Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet wird.
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[3]
Eine erläuternde
Zeichnung des Verfahrens (zweiter Aspekt) der vorliegenden Erfindung.
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[4]
Eine erläuternde
Zeichnung des Verfahrens (zweiter Aspekt) der vorliegenden Erfindung.
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[5]
Eine Zeichnung, das Prinzip zur Herstellung eines MMV darstellend.
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[6]
Eine Zeichnung, das Verfahren zur Herstellung eines MMV darstellend.
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[7]
Eine Zeichnung, das Verfahrens zur Herstellung eines MMV darstellend.
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[8]
Eine Zeichnung, eine einzelnen Kammer eines MMV darstellend.
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[9]
Eine Zeichnung, die Kultivierung unter Verwendung eines MMV darstellend.
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[10]
Die Ergebnisse der Kultivierung mit einem MMV (ein Bild, basierend
auf einem Gerät
zur Messung der Fluoreszenzintensität ist oben abgebildet, und
ein Foto ist unten abgebildet).
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[11]
Ein Bild, basierend auf einem Gerät zur Messung der Fluoreszenzintensität, welches
zeigt, wie eine Kopie hergestellt wird (das Original befindet sich
auf der linken, die Kopie auf der rechten Seite)
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[12]
Eine Zeichnung, die sequenzielle Überführung mehrerer Lösungen darstellend.
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Zusammenfassung
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Verfahren
zur Einführung
von Lösung
in die Kammern einer Multiwellplatte, gebildet aus einem Substrat
mit einer Vielzahl von Kammern auf mindestens einer Hauptoberfläche desselben.
Die Dimensionen, Formen und Oberflächenbeschaffenheiten der Kammer
sind derart ausgelegt, dass bei stationärer Anordnung der Multiwellplatte
mit aufwärts
weisenden Kammeröffnungen
die Lösung
nicht in die Kammern eindringt, sogar, wenn die Kammeröffnungen
mit der Lösung
bedeckt sind, und die Lösung
befindet sich auf der Hauptoberfläche der Multiwellplatte mit
Kammern, und eine Zentrifugalkraft, von der Kammeröffnung in
Richtung des Boden gerichtet, wird angewendet, um die Lösung in
die Kammern einzuführen.
Bereitgestellt wird ein Verfahren zur bequemen Befüllung von
Gefäßen (Kammern)
mit einer Lösung,
wie beispielsweise einer Reaktionslösung, sogar, wenn die Zahl
der Gefäße (Kammern)
1.000 übersteigt,
und sogar, wenn die Dimension, Form und Oberflächenbeschaffenheit der Gefäße (Kammern)
es einer Flüssigkeit
nicht erlauben, in die Gefäße (Kammern)
hinein zu fließen.