DE1112042B

DE1112042B - Process for peeling off colorings produced with Kuepen or sulfur dyes with polyvinylpyrrolidones

Info

Publication number: DE1112042B
Application number: DEB35989A
Authority: DE
Inventors: Max Braeuer; Dipl-Ing Bjarne Hartmark
Original assignee: BASF SE
Current assignee: BASF SE
Priority date: 1955-06-03
Filing date: 1955-06-03
Publication date: 1961-08-03

Description

Verfahren zum Abziehen von mit Küpen-oder Schwefelfarbstoffen erzeugten Färbungen mit Polyvinylpyrrolidonen Es ist bekannt, daß Polyvinylpyrrolidone zum Abziehen von mit Küpenfarbstoffen hergestellten Färbungen und Drucken geeignet sind. Das Abziehmittel wird einer blinden Küpe, die unter Verwendung bestimmter Mengen der üblichen Chemikalien, wie Ätzalkali und Hydrosulfit, hergestellt worden ist, zugesetzt. Wenn die einschlägigen Arbeitsvorschriften beachtet werden, erzielt man eine vorzügliche Erstfärbung. Selbst bei langer Behandlungsdauer zieht der einmal abgelöste Farbstoff nicht wieder auf. Auch dicht gepacktes Material, z. B. Kreuzspulen, Bobinen usw., kann auf diese Weise mit einwandfreiem Erfolg behandelt werden.Process for stripping off dyes produced with vat or sulfur dyes Dyeings with polyvinylpyrrolidones It is known that polyvinylpyrrolidones for Removal of dyeings and prints made with vat dyes are suitable. The stripping agent is a blind vat that is made using certain amounts the usual chemicals such as caustic alkali and hydrosulphite has been produced, added. If the relevant work regulations are observed, one achieves an excellent initial coloring. Even with a long treatment period, it pulls once detached dye does not reappear. Also densely packed material, e.g. B. cheeses, Bobbins, etc., can be treated in this way with perfect success.

Es hat sich jedoch gezeigt, daß bei Abweichen von den Arbeitsvorschriften sich zwar am guten Fortschreiten des Abziehvorganges im allgemeinen nichts ändert, daß aber der abgezogene Farbstoff durch Zusammenballung und Bildung von Ausscheidungen teerartiger Konsistenz ernsthafte Störungen herbeiführt. Die teerartigen Abscheidungen lagern sich unter Umständen auf dem Gewebe ab und lassen sich nicht mehr entfernen. Die Ursachen für diese Störung können z. B. zu hohe Elektrolytkonzentration in der Abziehflotte, ein zu kurzes Flottenverhältnis oder zu hohe Behandlungstemperatur sein. Eine nicht geringe Rolle spielt auch, daß das abzuziehende Textilmaterial oftmals bereits Appreturen oder andere Textilhilfsmittel enthält, durch die die Bildung teerartiger Abscheidungen noch gefördert werden kann. Gerade die sehr wirksamen Abziehmittel, nämlich die höhermolekularen Polyvinylpyrrolidone, neigen besonders zu dem geschilderten unerwünschten Verhalten.However, it has been shown that if there are deviations from the work instructions In general, nothing changes in the good progress of the peeling process, but that the dye removed by agglomeration and the formation of precipitates tarry consistency causes serious problems. The tarry deposits may be deposited on the fabric and can no longer be removed. The causes of this disorder can include: B. too high electrolyte concentration in the Stripping liquor, too short a liquor ratio or too high a treatment temperature be. The textile material to be removed also plays a not insignificant role often already contains finishes or other textile auxiliaries through which the Formation of tarry deposits can still be promoted. Especially the very effective ones Stripping agents, namely the higher molecular weight polyvinylpyrrolidones, have a particular tendency to the described undesirable behavior.

Man hat versucht, durch Mitverwendung von anderen Textilhilfsmitteln die Bildung teerartiger Abscheidungen zu verhindern; jedoch war der Effekt entweder gering oder die Wirkung des Abziehmittels wurde beeinträchtigt.Attempts have been made by using other textile auxiliaries prevent the formation of tarry deposits; however, the effect was either little or the effect of the release agent has been impaired.

Es wurde nun gefunden, daß mit Küpen- oder Schwefelfarbstoffen erzeugte Färbungen sich störungsfrei mit Hilfe von Polyvinylpyrrolidon abziehen lassen, wenn man der Abziehflotte oder dem Abziehmittel mindestens ungefähr acht Äthoxygruppen im Molekül enthaltende Polyäthylenoxydderivate von höheren aliphatischen oder cycloaliphatischen Monoaminen oder -imitnen zusetzt. Bevorzugt werden hierbei Polyäthylenoxydderivate der genannten Art mit acht bis achtzehn Athoxygruppen.It has now been found that produced with vat or sulfur dyes Colorings can be removed easily with the help of polyvinylpyrrolidone, if one of the stripping liquor or the stripping agent at least about eight ethoxy groups Polyethylene oxide derivatives of higher aliphatic or cycloaliphatic compounds contained in the molecule Adds monoamines or monoamines. Polyethylene oxide derivatives are preferred here of the type mentioned with eight to eighteen ethoxy groups.

Die bevorzugte Kettenlänge der aliphatischen Amine beträgt 10 bis 20 Kohlenstoffatome. Besonders geeignet für den beschriebenen Zweck sind die Amine, z. B. Oleylamin. Die Amino- oder Iminogruppen können auch über einen Ring oder als Glied eines Ringes an den aliphatischen Rest gebunden sein, wie im 2-Heptadecylen-imidazolidin. Die Bevorzugung von Produkten mit 8 bis 18 Mol Äthylenoxyd je Mol Amin schließt die Brauchbarkeit von höhermolekularen Polyalkylenoxydderivaten für das Verfahren dieser Erfindung nicht aus.The preferred chain length of the aliphatic amines is 10 to 20 carbon atoms. The amines are particularly suitable for the purpose described, z. B. Oleylamine. The amino or imino groups can also have a ring or as Member of a ring to be bound to the aliphatic radical, as in 2-heptadecylene-imidazolidine. The preference for products with 8 to 18 moles of ethylene oxide per mole of amine includes the usefulness of higher molecular weight polyalkylene oxide derivatives for the process this invention does not exist.

Die genannten Stoffe können den Abziehflotten zugegeben werden; sie können aber auch bereits den Polyvinylpyrrolidonen zugemischt sein.The substances mentioned can be added to the stripping liquors; she but can also already be mixed with the polyvinylpyrrolidones.

Das günstigste Mengenverhältnis von Abziehmittel zu den genannten Zusätzen beträgt 1:1, doch führen auch Mengen von 2:1 bis 1:2 zum Erfolg. Das Flottenverhältnis soll zwar im üblichen Rahmen liegen, doch können bei Benutzung der hier vorgeschlagenen Zusätze von Polyäthylenoxydverbindungen auch kürzere Flotten verwendet werden. Die Behandlung wird am besten bei Temperaturen von 60 bis 90° C vorgenommen. Bei 90° C dauert der Abziehvorgang ungefähr 15 bis 30 Minuten.The most favorable quantitative ratio of stripping agent to those mentioned Additions are 1: 1, but amounts of 2: 1 to 1: 2 are also successful. The liquor ratio should be within the usual framework, but using the here suggested Additions of polyethylene oxide compounds can also be used for shorter liquors. the Treatment is best done at temperatures of 60 to 90 ° C. At 90 ° C the peeling process takes approximately 15 to 30 minutes.

Die Verwendung der beschriebenen Zusätze gestattet das störungsfreie Abziehen aller bekannten Küpenfarbstoffe sowie auch der Schwefelfarbstoffe. Es hat sich gezeigt, daß durch die Mitverwendung der genannten Polyglykolätherderivate in manchen Fällen die Wirkung des Abziehmittels sogar noch erhöht wird. Die getroffenen Feststellungen sind deswegen besonders überraschend, weil es oberflächenaktive Textilhilfsmittel gibt, die im Zusammenwirken mit Polyvinylpyrrolidonen als Abziehmittel die Bildung schmieriger Abscheidungen der abgelösten Farbstoffe fördern. Obwohl Polymerisationsprodukte von Alkylenoxyden bereits für das Abziehen von Küpenfärbungen empfohlen worden sind, war nicht zu erwarten, daß man mit der erfindungsgemäß anzuwendenden Kombination die Bildung von teerartigen Abscheidungen in den Abziehflotten verhindern kann.The use of the additives described allows trouble-free Removal of all known vat dyes as well as sulfur dyes. It has has been shown that by using the polyglycol ether derivatives mentioned in some cases the effect of the release agent is even increased. The ones hit Findings are particularly surprising because there are surface-active textile auxiliaries there, which in interaction with polyvinylpyrrolidones as a stripping agent, the formation promote greasy deposits of the detached dyes. Even though Polymerization products of alkylene oxides for peeling off vat dyeings have been recommended, it was not to be expected that one would use the according to the invention Combination prevent the formation of tar-like deposits in the peel liquors can.

Beispiel 1 Ein Baumwollköper, gefärbt mit 69/o INDAN-THREN-Brillantgrün FFB Plv. f. h. -konz. f. Fbg. (Schultz Farbstofftabellen, 7. Auflage, Nr.1269), wird auf dem Jigger im Flottenverhältnis 1: 2,5 bei einer Temperatur von 90' C in einer Flotte abgezogen, die im- Liter 25 ccm Natronlauge, 35° B6, 5 g Hydrosulfit und 3 ccm Polyvinylpyrrolidon (309/oig) enthält. Nach kurzem Laufen treten teerartige Ausscheidungen auf, die Jigger und Textilgut verschmieren. Wird .der Abziehflotte dagegen pro Liter 1 g des Anlagerungsproduktes von 10 Mol Äthylenoxyd an 1-Mol Oleylamin zugegeben und im übrigen die gleiche Arbeitsweise eingehalten, so kann das Abziehen der Färbung in Ih bis '/4 Stunde zu Ende geführt werden, ohne daß störende Ausscheidungen im Abziehbad auftreten.Example 1 A cotton twill, dyed with 69 / o INDAN-THREN brilliant green FFB Plv. Fh -conc. f. Fbg. (Schultz dye tables, 7th edition, No. 1269), is drawn off on the jigger in a liquor ratio of 1: 2.5 at a temperature of 90 ° C. in a liquor containing 25 ccm of sodium hydroxide solution, 35 ° B6, 5 g Contains hydrosulfite and 3 cc polyvinylpyrrolidone (309 / oig). After a short walk, tar-like excretions appear, which smear the jiggers and textile goods. If, on the other hand, 1 g of the adduct of 10 moles of ethylene oxide and 1 mole of oleylamine is added to the stripping liquor per liter and the rest of the procedure is followed, the dyeing can be stripped to the end in 1 hour to 1/4 hour without disturbing Excretions occur in the stripping bath.

Beispiel 2 Ein Trikotgewebe, das mit 29/a INDANTHREN-Brillantblau RCL Plv. f. f. Fbg. (Schultz Farbstofftabellen, 7. Auflage, 1I. Band, S. 128) gefärbt wurde, wird auf der Haspelkufe im Flottenverhältnis l: 30 bei 80° C während 3/4 Stunden in einer Flotte abgezogen, die im Liter 10 ccm Natronlauge, 38° Be, 4 g Hydrosulfit, 3 g Polyvinylpyrrolidon (30o/oig) und 1 g polyoxäthyliertes 2-Heptadecylen-imidazolidin enthält.Example 2 A tricot fabric with 29 / a INDANTHREN brilliant blue RCL Plv. F. F. Fbg. (Schultz dye tables, 7th edition, 1st volume, p. 128) colored was, is on the reel vat in a liquor ratio of 1:30 at 80 ° C for 3/4 Hours drawn off in a liquor containing 10 ccm of sodium hydroxide solution, 38 ° Be, 4 g per liter Hydrosulfite, 3 g polyvinylpyrrolidone (30%) and 1 g polyoxyethylated 2-heptadecylene-imidazolidine contains.

Der Farbstoff wird zu etwa 909/o von der Faser entfernt, ohne daß dabei irgendwelche Ausscheidungen in der Behandlungsflotte oder Flecken auf dem Gewebe auftreten. Ohne Zusatz des polyoxäthylierten 2-Heptadecylen-imidazolidins können sich diese dagegen schon nach kurzer Behandlungszeit bilden.About 909% of the dye is removed from the fiber without thereby any excretions in the treatment liquor or stains on the Tissue occur. Without the addition of polyoxyethylated 2-heptadecylene-imidazolidine on the other hand, these can form after a short period of treatment.

Claims

PATENT CLAIMS: 1. A process for stripping dyeings produced with vat or sulfur dyes with polyvinylpyrrolidones, characterized in that polyethylene oxide derivatives of higher aliphatic or cycloaliphatic monoamines or imines containing at least about 8 ethoxy groups in the molecule are added to the stripping liquor or the stripping agent.

2. The method according to claim 1, characterized in; that the polyethylene oxide derivatives contain 8 to 18 ethoxy groups. Considered Publications: German patents N @: 548 201, 636 305, 667 744, 694 991, 696 780, 703 229. When the application is announced, there are two color tables and two pages of the description of the experiment.