DE1111808B

DE1111808B - Vorrichtung zum Herstellen von Rohren aus thermoplastischem Kunststoff

Info

Publication number: DE1111808B
Application number: DEF21029A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Chem Dr Georg Schulz; Dipl-Chem Dr Hellmut Beuschel; Eduard Hochheimer
Original assignee: Hoechst AG
Current assignee: Hoechst AG
Priority date: 1956-08-16
Filing date: 1956-08-16
Publication date: 1961-07-27

Description

Vorrichtung zum Herstellen von Rohren aus thermoplastischem Kunststoff Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen von Rohren aus thermoplastischen Kunststoffen nach dem sogenannten Wickelverfahren.
Es ist bekannt, Hohlkörper aus Kunststoffen dadurch herzustellen, daß ein aus einer Strangpresse austretendes thermoplastisches Kunststoffband auf einen entformbaren rotierenden Kern schraubenförmig gewickelt wird. Die nach diesem Verfahren hergestellten Hohlkörper zeigen unter Umständen an ihrer Außenfläche Wülste, die durch das Überlappen der einzelnen Bänder zustande kommen. Für viele Verwendungszwecke der Hohlkörper ist aber eine glatte Außenfläche erforderlich, beispielsweise wenn sie als Einstellbehälter für Verpackungstrommeln benutzt werden.
Weiter ist es bekannt, ein Rohr mit Hilfe eines Dornes dadurch herzustellen, daß der Dorn, der z. B. aus thermoplastischem Kunststoff bestehen kann, nacheinander durch Bäder eines thermoplastischen oder thermohärtbaren Kunststoffes geführt und zwischen den einzelnen Beschichtungen mit Fäden oder Bändern umwickelt wird. Nach diesem Verfahren erhält man armierte Rohre, bei denen das Verstärkungsmittel gewickelt und mit Kunststoff getränkt bzw. beschichtet ist, deren Oberfläche aber rauh bleibt.
Es wurde nun gefunden, daß Rohre aus Kunststoff mit einer glatten Außenfläche durch Wickeln eines thermoplastischen Kunststoffbandes auf die Innenseite eines erwärmten rotierenden Metallhohlkörpers hergestellt werden können. Hierzu ist es erforderlich, daß das Mundstück, aus dem das thermoplastische Kunststoffband austritt, in den Innenraum des Rohres hineinragt. Dies läßt sich beispielsweise dadurch erreichen, daß der Zylinder der Strangpresse durch einen biegsamen, heizbaren und druckfesten Metallschlauch oder durch ein starres, beheiztes Rohr verlängert wird. Am Ende einer solchen Verlängerung ist das Mundstück so angeordnet, daß das Kunststoffband senkrecht zur Längsachse des herzustellenden Rohres austritt.
Gemäß der Erfindung soll nun die Vorrichtung zum Herstellen von Rohren durch schraubenlinienförmiges Aufwickeln eines Bandes dadurch gekennzeichnet sein, daß der Wickelkörper als Trommel ausgebildet ist, auf deren Innenfläche das Aufwickeln des Bandes erfolgt und bei der demzufolge die Andrückwelle im Inneren der Trommel angeordnet ist.
Der Wickelkörper ist auf zwei angetriebenen Walzen gelagert und führt somit eine Rotationsbewegung aus. Der Wickelkörper wird durch ein Heizaggregat auf eine bestimmte Temperatur erwärmt, die sich im Einzelfall nach der Erweichungstemperatur des verwendeten Kunststoffs richtet. Die ganze Vorrichtung ist auf einem Gestell angebracht, das während des Aufwickelns des Bandes in Richtung der Rotationsachse bewegt wird, wodurch eine schraubenförmige Wicklung des Kunststoffbandes auf die Innenfläche des Wickelkörpers erreicht wird.
Durch den Druck der im Innern des Wickelkörpers mitlaufenden Andrückwelle, die wahlweise heiz- und kühlbar ist, werden die sich teilweise überlappenden Wicklungen miteinander verschweißt.
Als bekannt hat es noch zu gelten, beim Herstellen rohrförmiger Erzeugnisse durch Aufwickeln von Bändern aus thermoplastischem Kunststoff dieWickelkörper als Trommeln auszubilden, auf deren Innenfläche das Aufwickeln des Bandes erfolgt.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung lassen sich Rohre aus thermoplastischen Kunststoffen, beispielsweise aus nach verschiedenen Verfahren hergestelltem Polyäthylen, aus Polyvinylchlorid hart oder weich, Zelluloseacetobutyrat, Acetylzellulose, mit Kampher weichgemachter Nitrozellulose oder aus Polyvinylacetalen herstellen.
Durch die Zeichnung soll die Arbeitsweise der Vorrichtung erläutert werden.
In den Abbildungen sind gleiche Teile mit gleichen Ziffern bezeichnet.
Abb. 1 zeigt eine Vorderansicht der Vorrichtung; Abb. 2 zeigt eine Ansicht der Vorrichtung in Richtung der Rotationsachse des Rohres.
Ein aus einer Strangpresse 1, deren Mundstück 2 in den Innenraum eines erwärmten rotierenden, als Metallhohlkörper ausgebildeten Wickelkörpers 3 hineinragt und an einem biegsamen, heizbaren and druckfesten Metallschlauch 4 befestigt ist,- austretendes thermoplastisches Kunsts'toflband 5 wird durch eine mitlaufende, wahlweise heiz- oder kühlbare Andrückrolle 6 an die Innenfläche des Wickelkörpers 3 angedrückt und infolge der Rotationsbewegung und des Verschiebens des Wickelkörpers in Richtung seiner Rotationsachse schraubenförmig aufgewickelt.
Die sich teilweise überlappenden Bänder werden durch ihre Eigenwärme und den Druck der Andrückrolle 6 miteinander verschweißt. Der Wickelkörper 3 ist auf dem verschiebbaren Gestell 7 gelagert. Der fertiggestellte, noch warme Wickelkörper löst sich durch rasches Abschrecken des Metallhohlkörpers von der Innenwand ab und kann ohne Schwierigkeiten herausgezogen werden.
Beim Arbeiten mit der Vorrichtung wird Niederdruckpolyäthylen, dem 2 Gewichtsprozent Ruß beigemischt sind, auf der Strangpresse bei einem Temperaturanstieg zwischen Einfülltrichter und Mundstück am beweglichen Metallschlauch von 110 auf 2000 C zu einem Band mit einem Querschnitt von 60X 3 mm ausgepreßt und das noch plastische Band auf die Innenfläche des rotierenden Wickelkörpers, der auf etwa 110 bis 1500 C vorerwärmt ist, aufgebracht. Die Drehzahl des Wickelkörpers, der gleichmäßig in Richtung seiner Rotationsachse verschoben wird, beträgt 3 Umdrehungen pro Minute. Das schraubenförmig gewickelte Kunststoflband wird an den tZberlappungsstellen durch seine Eigenwärme und den Druck der Andrückrolle, deren Durchmesser 120 mm beträgt, verschweißt. Auf diese Weise wird ein Rohr von 400 und 760 mm Länge gewickelt. Danach wird der vollständig auf seiner Innenfläche bewickelte Wickel- körper abgekühlt. Nach kurzer Zeit löst sich das gewickelte Kunststoffrohr durch die Schwindung des Materials von der Innenwand und kann von Hand herausgezogen werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Vorrichtung zum Herstellen von Rohren durch schraubenlinienförmiges Aufbringen eines Bandes aus thermoplastischem Kunststoff auf den sich drehenden und in Längsrichtung stetig sich fortbewegenden Wickelkörper, wobei die aneinanderstoßenden Bandwickel sich überlappen und unter der Wirkung ihrer Restwärme und einer Andrückrolle an den Stellen der Überlappung untereinander verschweißen, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickelkörper (3) als Trommel ausgebildet ist, auf deren Innenfläche das Aufwickeln des Bandes erfolgt und bei der demzufolge die Andrückrolle (6) im Innern der Trommel angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder der das thermoplastische Kunststoffoand erzeugenden Strangpresse durch einen flexiblen, heizbaren und druckfesten Schlauch (4) oder durch ein starres, heizbares Rohr bis in den Innenraum des Wickelkörpers- (3) verlängert ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die im Innern des Wickelkörpers (3) befindliche Andrückrolle (6) als eine wahlweise heiz- oder kühlbare Walze ausgebildet ist. ~~~~~~~~ In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschriften Nr. 1 082, 876402; USA.-Patentschrift Nr. 2654124.