DE1110530B

DE1110530B - Segelflugzeug mit stillsetzbarer Luftschraube

Info

Publication number: DE1110530B
Application number: DEH37245A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Horst Raebel
Original assignee: Ernst Heinkel Flugzeugbau GmbH
Current assignee: Ernst Heinkel Flugzeugbau GmbH
Priority date: 1959-08-22
Filing date: 1959-08-22
Publication date: 1961-07-06

Description

Segelflugzeug mit stillsetzbarer Luftschraube Die Erfindung betrifft ein Segelflugzeug mit stillsetzbarer Luftschraube und diese bei Stillstand abdeckender Verschlußklappe.
Bei einer solchen bekannten Bauform ist die Luftschraube im Rumpf des Flugzeuges angeordnet, und zu ihrer Abdeckung sind an den Seiten des Leitwerkträgers Klappen vorgesehen, die in geöffneter Stellung als Bremsklappen dienen. Im Rumpf oder im Leitwerkträger angeordnete Luftschrauben arbeiten infolge der durch die davor liegenden Flugzeugteile gestörten Anströmung mit schlechtem Wirkungsgrad. Dieses wirkt sich bei starker Anstellung des Flugzeugs im Steigflug besonders nachteilig aus. Gerade für diesen Flugzustand ist aber der Hilfsantrieb im Segelflugzeug vorgesehen. Die bekannte Anordnung bringt eine aerodynamisch ungünstige Formgebung mit sich und damit erhöhten aerodynamischen Widerstand.
Demgegenüber sind gemäß der Erfindung mehrere Luftschrauben im Tragflügel vorgesehen, und die jeweilige Verschlußklappe ist derart angeordnet, daß sie bei Freigabe der Luftschraube als auftriebserhöhende Wölbungsklappe verwendbar ist. Hierdurch wird erreicht, daß im Steigflug bei umlaufenden Luftschrauben der zusätzlich erzeugte Auftrieb den Antriebsmotor unterstützt, so daß ein Motor von verhältnismäßig geringer Leistung verwendet werden kann, wodurch das Motorgewicht verringert wird. Außerdem können die Luftschrauben im Stillstand so abgedeckt werden, daß kein zusätzlicher aerodynamischer Widerstand erzeugt wird. Die erfindungsgemäße Anordnung ändert nichts an der grundsätzlichen Form des Flugzeugs. Die Anordnung von Luftschrauben im Tragflügel ist bei Motorflugzeugen bekannt. Ferner sind Verschlußklappen bekannt, die an der Unterseite von Tragflügeln angelenkt und als auftriebserhöhende Wölbungsklappen verwendbar sind.
Weitere Ausbildungen der Haupterfindung sind in der Beschreibung erläutert.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt, und zwar zeigt Abb. 1 das Flugzeug bei Segelflug, Abb. 2 das Flugzeug bei Motorflug, Abb. 3 die Anordnung des Motors und der Wölbungsklappe von der Seite und Abb. 4 dieselbe von oben gesehen.
An dem Flugzeugrumpf 1 sind in üblicher Weise die Flügel 2 angeordnet. Im hinteren Drittel der Flügelwurzeln befinden sich die Luftschrauben 3, die durch die Wölbungsklappen 4 abgedeckt werden können. Im Schwerpunkt des Flugzeugs ist der Motor 5 angeordnet, der über die Kegelräder 6, 7 die Welle 8 antreibt. Mit der Welle 8 sind die Wellen 10 durch die Kardankupplungen 9 verbunden und treiben über die Kegelräder 11, 12 die Luftschrauben 3. Für den Eintritt der Kühlluft sind vorn an den Flügelunterseiten Schlitze 13 angeordnet.
Vor Inbetriebnahme des Motors werden die Wölbungsklappen 4 um einen Winkel a (Abb. 3) geschwenkt und dadurch die Schlitze für die Luftschrauben freigegeben. Nach Stillsetzen des Motors 5 werden die Luftschrauben 3 innerhalb der Schlitze arretiert und anschließend die Wölbungsklappen 4 wieder eingefahren. Die Schraubenschlitze sind dann so abgedichtet, daß zwischen Flügelober- und -unterseite kein Druckausgleich mehr stattfinden kann. Durch diese Anordnung von Motor und Luftschrauben unterscheidet sich das Flugzeug beim Segelflug durch nichts von einem reinen Segelflugzeug. Auf der Flügelunterseite kann auf eine vollkommene Abdeckung der Schlitze verzichtet werden, weil dadurch erfahrungsgemäß keine merkliche Beeinträchtigung der Flugleistungen erfolgen kann.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Segelflugzeug mit stillsetzbarer Luftschraube und diese bei ihrem Stillstand abdeckender Verschlußklappe, gekennzeichnet durch die Anordnung mehrerer Luftschrauben (3), wie an sich bekannt, im Tragflügel (2) und die Anordnung der jeweiligen Verschlußklappe (4) derart, daß sie bei Freigabe der Luftschraube als auftriebserhöhende Wölbungsklappe verwendbar ist.
2. Segelflugzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Verschlußklappe (4) im Querschnitt dem Profilendteil des Tragflügels (2) entspricht.
3. Segelflugzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußklappen (4) an der Unterseite des Tragflügels (2) angelenkt sind.
4. Segelflugzeug nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine solche Ausbildung der Verschlußklappen (4), daß sie im eingefahrenen Zustand nur den oberen Luftschraubenspalt abdecken.
5. Segelflugzeug nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußklappen (4) mit einer Abdichtung versehen sind, die im eingefahrenen Zustand den Druckausgleich zwischen der Unter- und der Oberseite des Tragflügels (2) verhindert. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 701749, 937 744; USA.-Patentschrift Nr. 1419 877.