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Polarisationsapparat zur Messung der Drehung der Polarisationsebene
Die Erfindung betrifft einen Polarisationsapparat zur Messung der Drehung der Polarisationsebene
in einer zu untersuchenden Substanzmenge unter Anwendung einer Lichtquelle, welche
im wesentlichen monochromatische parallele Lichtstrahlung liefert, mit einem ersten
Polarisator für die Zwecke der linearen Polarisation des Lichtes und einer die zu
untersuchende Substanz enthaltenden Zelle und einer zweiten Polarisationsanordnung,
also einem Analysator, dessen Polarisationsebene die Achse des Systems durchsetzt
und eines Umformelementes, welches ein elektrisches Signal, das der Intensität der
Strahlung, die von dem Analysator durchgelassen wird, entspricht, und mit Mitteln
zur Bestimmung des mittleren Winkels der Polarisationsebenen der Polarisationsvorrichtungen
gegeneinander.
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Viele Substanzen sind optisch aktiv, und es werden dazu Polarimeter
benutzt, um Schlüsse auf die Molekularstruktur zu ziehen. Polarisatiollsmessungen
bilden ein wichtiges Mittel bei der Analyse vieler chemischer Lösungen, und es ist
hierbei erforderlich, möglichst genaue Meßresultate zu erzielen. Die Drehung der
Polarisationsebene des Lichtes bei gewissen zu untersuchenden Substanzen kann in
der Größenordnung eines tausendstel Grades liegen. Es sind daher Vorrichtungen wichtig,
bei denen sehr kleine Winkel gemessen werden können.
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Gewisse bekannte Polarimeter verwenden einen ersten Polarisator,
in welchen das Licht in einer Ebene polarisiert wird, bevor es die zu untersuchende
Materienmenge durchsetzt. Ein drehbarer Analysator mit geeigneten Antriebsmitteln,
beispielsweise mit einem Zahnradgetriebe, dient dem Zweck, das durchgelassene Licht
aufzunehmen und die Drehung der Polarisationsebene. welche in der zu untersuchenden
Substanz stattgefunden hat, zu bestimmen. Im allgemeinen besteht der Analysator
aus einer zweiten Polarisationsvorrichtung, welche so eingestellt wird, daß ihre
Polarisationsebene senkrecht zu der Polarisationsebene der ersten Polarisationsvorrichtung
steht.
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Die Polarisationsvorrichtung wird von der Nullstellung aus, welche
gewonnen wird, wenn kein zu untersuchender Stoff sich im Strahlengang befindet,
so gedreht. bis der Lichteindruck minimal ist. Das Maß der Drehung, welches erforderlich
ist, ist ein Maß für die optische Drehung, die durch den zu untersuchenden Stoff
hervorgerufen wurde. Im allgemeinen pflegt man den Drehwinkel direkt zu messen.
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In vielen Fällen ist jedoch der Drehwinkel außerordentlich klein.
Es ist dann schwierig, eine genaue Bestimmung vorzunehmen und die relative Winkelstellung
von Polarisator und Analysator, welche eine
minimale Lichtdurchlässigkeit ergibt,
festzustellen. In Anbetracht der geringen zur Anwendung gelangenden Winkel spielen
Reibung zwischen den Teilen, Luft in den Lagerstellen und Zurückfedern in den Getriebevorrichtungen
eine beträchtliche Rolle, und es können durch solche Erscheinungen Fehler, die in
der gleichen Größenordnung wie der zu messende Drehwinkel liegt, hervorgerufen werden.
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Die Erfindung bezweckt die Verbesserung eines solchen Polarisationsapparates.
Es wird insbesondere angestrebt, daß der Zustand geringster Lichtdurchlässigkeit
und der Drehwinkel genau bestimmt werden können.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß Mittel vorgesehen
sind, welche der einen der beiden genannten Polarisationsvorrichtungen eine winkelmäßige
Schwingbewegung erteilen, so daß die Größe zwischen den Polarisationsebenen abwechselnd
größer und kleiner als der Mittelwert des Winkels ist.
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Weiterhin kann die erfindungsgemäße Anordnung so ausgebildet sein,
daß Ablesungen außerhalb des Wertes minimalen Lichteindruckes vorgenommen werden.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist also so gestaltet, daß in einem
Polarisationsapparat der eine polarisierende Teil um eine mittlere Lage hemm vibriert
und daß die Phase des Ausgangssignals eine Anzeige für die richtige Einstellung
des Analysators gibt.
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Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Anordnung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den Figuren, die ein Ausführungsbeispiel
des Erfindungsgegenstandes betreffen. Von den Figuren zeigt Fig. 1 ein Blockschaltbild
eines erfindungsgemäßen Gerätes, Fig. 2 eine erfindungsgemäße Anordnung des Analysators
Fig. 3 das elektrische Signal, welches den Spulenwicklungen der Fig. 2 zugeführt
wird, Fig. 4 das Blockschaltbild einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
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Fig. 5 eine weitere Ausführungsform der Halterung des Analysators
Fig. 6 die Abhängigkeit des durchgelassenen Lichtes als Funktion der Einstellung
des Analysators, Fig. 7 Stromkurven, wie sie bei Arbeiten an verschiedenen Stellen
des in Fig. 4 dargestellten Schaltbildes erhalten werden, Fig. 8 eine mechanische
Verbindung zur Steuerung des Schreib stiftes eines Registrierstreifens des Analysators.
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Fig. 9 eine mechanische Steuerung des Ablesezeigers.
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In Fig. 1 ist eine monochromatische Lichtquelle 11 vorgesehen. Das
von der Lichtquelle ausgestrahlte Licht trifft auf eineSammellinsel2, durch welche
das Licht parallel gemacht wird. Die parallelen Strahlen treffen auf einen ersten
Polarisator 13, der aus einem Polarisationsprisma oder einer ähnlichen Anordnung
bestehen kann. Der Polarisator 13 dient dem Zweck, ein Strahlenbündel 14 polarisierten
Lichtes zu liefern.
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Die Lichtstrahlen durchsetzen dann den zu untersuchenden Stoff, der
sich in einer Halterungsvorrichtung 16 befindet. Die Polarisationsebene des Lichtes
wird entsprechend dem optischen Drehvermögen des Stoffes gedreht. Das durchgelassene
Licht trifft auf eine zweite Polarisationsvorrichtung 17, den Analysator, der ebenfalls
aus einem polarisierenden Prisma besteht. Das von dem Analysator durchgelassene
Licht trifft auf ein Umformorganl8, beispielsweise eine Photozellenröhre mit Vervielfacher,
wodurch die Energie des Lichtes in einen elektrischen Strom umgewandelt wird. Das
Umformgerät soll zweckmäßigenveise einen geringen Störpegel haben, ferner gute Linearität
und eine verhältnismäßig große Lichtaufnahmefläche besitzen.
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Das elektrische Signal kann in einem Verstärker 19 verstärkt werden
und wird einem Phasendetektor 20 zugeführt, welcher dem Zweck dient, die Komponente
des von dem elektrischen Umformgerät 18 gelieferten elektrischen Signals festzustellen,
die synchrom zu der Schwingung des Analysators liegt, während in hohem Maße sämtliche
anderen Signale abgewiesen werden. Der Phasendetektor 20 unterscheidet ferner zwischen
Signalen, die maximal sind, wenn der Analysator sich in einem Schwingzustand am
einen Ende seines Drehbereiches befindet, und Signalen, die maximal sind, wenn der
Analysator sich in einem Schwingzustand in der anderen Extremlage befindet. Der
Detektor gibt Ausgangssignale entgegengesetzter Polarität unter diesen beiden Umständen.
Das Ausgangssignal des Phasendetektors wird einem Verstärker 21 zugeführt, dessen
Ausgangssignal mit den Schwingungen des Oszillators 22 kombiniert wird. Das kombinierte
Signal wird den Dreh-und Vibrationsmitteln des Analysatorprismas zuge-
führt. Ein
Signal des Oszillators 22 wird dem Phasendetektor 20 zugeführt.
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Der Zweck der Drehbewegung des Analysators 17 ist zweifacher Art.
Erstens ist zu beachten, daß der Polarisationsapparat einen Winkel besitzt, bei
welchem die Intensität des durchgelassenen Lichtes minimal ist, und daß dieser Winkel
gemessen werden muß. Wenn dieser Winkel zwischen dem Polarisator und dem Analysator
entweder kleiner oder größer ist, als dem Winkel minimaler Lichtdurchlässigkeit
entspricht, so ist das von dem Analysator durchgelassene Licht größer, als dem Minimalwert
entspricht.
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Diese Erscheinung bietet eine gewisse Schwierigkeit, wenn ein servomechanisches
System benutzt werden soll, bei welchem der Winkel minimaler Durchlässigkeit automatisch
eingestellt werden soll. Das Ausgangssignal eines lichtelektrischen Detektors zeigt
dann nicht an, ob der Winkel zwischen dem Polarisator und demAnalysator größer oder
kleiner als der Minimalwinkel ist. Wenn indessen der Winkel zwischen dem Polarisator
und dem Analysator mit verhältnismäßig hoher Frequenz periodisch vergrößert und
verkleinert wird, so ist die Zunahme der durchgelassenen Lichtintensität fern der
einen Halbphase der Analysatorbewegung oder die Abnahme der Lichtintensität während
der einen Hälfte ein Anzeichen für die Richtung, in welcher der mittlere Winkel
zwischen Polarisator und Analysator geändert werden muß, um die Beziehung minimaler
durchgelassener Lichtintensität zu erzielen.
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Es ist noch ein weiterer, wichtigerer Gesichtspunkt für die oszillierende
relative Bewegung der beiden Polarisationsvorrichtungen festzustellen. Es wurde
bereits darauf hingewiesen, daß der erfindungsgemäße Polarisationsapparat sich insbesondere
zum Arbeiten unter Bedingungen eignet, bei denen die auftretende Drehung der Polarisationsebene
sehr gering ist. Es läßt sich zeigen, daß die Intensität des durchgelassenen Lichtes
in der Nähe des Minimalwertes ungefähr eine Funktion des Quadrates der Winkelabweichung
von dem Winkel ist, bei welchem minimale durchgelassene Lichtintensität erzielt
wird. Dies bedeutet, daß eine geringe Abweichung von dem Winkel geringster Intensität
des durchgelassenen Lichtes nur in einem sehr geringen Maße die Lichtintensität
ändert und dementsprechend auch nur in geringem Maße die Größe des Ausgangssignals
beeinflußt. Es nimmt indessen das Verhältnis der Änderung des Wiedergabesignals
in bezug auf Änderung der Winkelstellung schnell zu. wenn man außerhalb des Bereiches
des Winkels minimaler Intensität des durchgelassenen Lichtes arbeitet. Es läßt sich
zeigen, daß eine sehr bedeutende Empfindlichkeitszunahme erreicht werden kann, wenn
das bewegte System eine Schwingbewegung ausführt, die sehr groß, vorzugsweise größenordnungsmäßig
größer ist, bezogen auf die minimale Winkelzunahme, die für die Erzielung minimaler
Intensität des durchgelasenen Lichtes maßgeblich ist und die als Meßwert für den
zu analysierenden Stoff dienen soll.
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Die Beziehung zwischen der Signalintensität und der relativen Stellung
von Polarisator und Analysator zueinander als Funktion des Winkels minimaler Intensität
des durchgelassenen Lichtes ist in Fig 6 gezeigt. welche noch später zur Erörterung
gelangen wird.
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In Fig. 2 sind Mittel für die Lagerung des Analysators 17 und dessen
Bewegungsantrieb dargestellt. Der Analysator 17 ist in einem Rahmen 26 befestigt.
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Radial sich erstreckende federnde Arme 27 sind an dem Rahmen vorgesehen.
Die Arme sind an ihren Enden in bezug auf Drehbewegung festgelegt. Der Rahmen trägt
ferner Armaturen 28, die mit Wicklungen 29 zusammenwirken. Die Wicklungen von zwei
Armaturen sind miteinander in Serie oder parallel verbunden, und es wird den Wicklungen
das kombinierte Signal des Oszillators und Phasendetektors zugeführt.
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Das zugeführte Signal entspricht etwa Fig. 3, indem es eine Gleichstromkomponente
30, die dem Ausgangssignal des Phasendetektors entspricht, und eine Wechselstromkomponente
31, die dem Ausgangssignal des Oszillators entspricht, besitzt. Das Signal wird
den Spulenwicklungen zugeführt und erzeugt ein magnetisches Feld. Es ist ein geeigneter
hohler Magnetkern 32 vorgesehen, der ein unabhängiges magnetisches Feld erzeugt
und fest angeordnet ist. Wenn das magnetische Feld in der elektromagnetischen Armatur
sich ändert, wird die Armatur weiter in den Magnetkern hineingezogen oder aus ihm
herausgezogen, je nach der Polarität und Stärke der Gleichstromkomponente. Da die
die Armaturen bildenden Anker an dem Rahmen 26 direkt befestigt sind, ergibt sich
eine Rotation des Rahmens in bezug auf die federnden Arme 27. Das zusammengesetzte
Gleichstrom- und Wechselstromsignal dreht den Analysator innerhalb eines Winkelbereiches,
wobei der Winkel proportional dem Strom ist, der in der Spulenanordnung 28 fließt,
und zwar mit hoher Genauigkeit proportional ist, wobei fernerhin der Analysator
um diese Winkelstellung innerhalb eines bestimmten Bereiches eine Pendelbewegung
ausführt.
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Zweckmäßigerweise wird die Halterung des Oszillators so ausgebildet,
daß eine mechanische Resonanz mit der Oszillatorfrequenz besteht. Es läßt sich eine
Anordnung bauen, bei der das Analysatorsystem der frequenzbestimmende Teil des Oszillators
ist. Wenn man diese Resonanzbedingung einhält, schwingt der Analysator symmetrisch
um die Stellung minimaler durchgelassener Lichtintensität.
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Die Pendelbewegung des Oszillators bewirkt, daß ständig in dem Ausgangskreis
des Umformgerätes 18 ein Wechselstromsignal auftritt. Dieser Wechselstrom besitzt
eine Frequenzkomponente bei der Frequenz der Schwingbewegung des Analysators, wobei
die Amplitude von der mittleren Stellung des Analysators in bezug auf die Stellung
abhängig ist, bei der minimale Intensität des durchgelassenen Lichtes erzielt wird;
ferner hängt die Phase davon ab, ob die mittlere Stellung oberhalb oder unterhalb
derjenigen Stellung liegt, in welcher mimimale Lichtintensität erzielt wird.
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Die beschriebene Anordnung bildet ein System, bei welchem die Gleichstromkomponente
des Stromes in der elektromagnetischen Anordnung fließt, und dementsprechend sucht
der Analysator sich in die Stellung der minimal durchgelassenen Lichtintensität
zu drehen. Wenn ein rückgekoppelter Verstärker hoher Verstärkung benutzt wird, hängt
der Analysatorstrom im wesentlichen nicht von der Verstärkung oder der allgemeinen
Lichtintensität ab, sondern ist vielmehr ein zuverlässiges Maß für die Drehung,
welche erforderlich ist, den Analysator in die Stellung zu bringen, in welcher die
Intensität des durchgelassenen Lichtes minimal ist. Dabei kann die Anzeige des Stromes
auf einem Registrierstreifen kontinuierlich vorgenommen werden.
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Wenn die monochromatische Lichtquelle so ausgebildet ist, daß sie
einen breiten Wellenlängenbereich überstreicht, können sich beträchtliche Änderungen
in der Stärke des einfallenden Lichtes ergeben.
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Die der elektromagnetischen Vorrichtung zugeführte Leistung würde,
wenn kein Quotientenmeßgerät Anwendung finden würde, von der Stärke desAusgangssignals
der Lichtumformstufe 18 abhängig sein, und es könnte dann leicht ein Pendeln des
Rückkopplungssystems auftreten, welches sich in Form unerwünschter und unregelmäßiger
Pendelungen des Winkels zwischen Polarisator und Analysator beihohenIntensitäten
des Lichtstrahles äußern würde. Es ist daher wünschenswert, daß die Meßanordnung
auf Quotientenmessungen zwischen einem Signal beruht, welches nicht von der Winkelstellung
zwischen Polarisator und Analysator abhängt, und einem Signal, welches eine Funktion
dieser Größe ist. Auf diese Weise können unstabile Verhältnisse in dem Rückkopplungssystem
vermieden werden. Es läßt sich zeigen, daß das Ausgangs signal des Lichtumformgerätes
18 zweite Harmonische der Pendelfrequenz enthält, die proportional der Stärke des
Lichtes sind und im wesentlichen unabhängig von der Abweichung gegenüber der Stellung
minimaler durchgelassener Lichtintensität sind. Diese können dazu verwendet werden,
die Verstärkung der Schaltung so zu regeln, daß innerhalb eines weiten Bereiches
einfallende Lichtintensität stabile Verhältnisse herrschen. In Fig. 1 kann das Ausgangssignal
des Verstärkers 19 einer Detektorstufe 25 für die zweite harmonische Frequenz zugeführt
werden, wobei das Ausgangssignal dem Zwecke dient, die Verstärkung des Verstärkers
19 zu regeln.
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Es kann indessen auch das Ausgangssignal dieser Detektorstufe 25 dazu
verwendet werden, um die Spannung zu regeln, welche dem Lichtumformgerät 18 zugeführt
wird, oder um die Pendelamplitude zu regeln.
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In Fig. 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt.
In Fig. 4 findet die Anwendung eines konstanten Lichtwertes statt, um den herum
die Pendelbewegung erfolgt, so daß nicht in dem in Fig. 6 mit M bezeichneten Minimalpunkt
gearbeitet wird.
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Diese Verhältnisse ergeben sich in klarerer Weise aus einer Betrachtung
der Fig. 6. Bei dem gerade zuvor erörterten Beispiel fand die Pendelbewegung um
den MinimalpunktM herum statt, wobei das Ausgangssignal nur von der verhältnismäßig
geringen Differenz der Signale abhängt, die sich ergeben, wenn das Prisma um den
Minimalwert herum schwankt. Dadurch daß eine Vorbelichtung ausgenutzt wird, wird
das der Photozelle zugeführte steuernde Licht immer ein Minimum sein, bei der Ordinate
41. Es findet daher um diese Linie herum ein Pendelvorgang nach oben und nach unten
statt, der durch die punktierten Linien 43 und 44 angedeutet ist. Die Photozelle
wird dann so geschaltet, daß die Differenz der Signale erhalten wird, und diese
Differenz ändert sich in der Phase mit Fehleinstellungen des Prismas hinsichtlich
des mittleren Wertes. Der erreichte Vorteil liegt ferner darin, daß die tatsächlichen
Änderungen größer sind, weil die Neigung der Kurve in dem hier betrachteten Arbeitspunkt
stärker ist. So ergeben sich für dieselben Winkel größere Signalströme.
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In Fig. 4 liefert eine monochromatische Lichtquelle 11 Licht an eine
Sammellinse 12, durch welche ein paralleles Lichtstrahlenbündel erzeugt wird. Die
Strahlen werden einem Polarisationsapparat 13 zugeleitet, welcher in einer Ebene
polarisierte Lichtstrahlen
14 liefert, die durch die zu untersuchende
Stoffmenge, welche in dem Halter 16 angeordnet ist, geleitet werden. Die Strahlen,
welche die zu untersuchende Substanzmenge durchsetzen, treffen auf einen teilweise
durchlässigen Spiegel 46. Ein bestimmter Teil der Strahlen durchsetzt den Spiegel
und den Analysator 17, worauf sie auf einen Spiegel 47 treffen und nach Durchsetzen
eines teilweise durchlässigen Spiegels 48 zu der Photozelle 18 gelangen.
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Der durch den Spiegel 46 reflektierte Anteil des Lichtes durchsetzt
einen Spalt 49 und gelangt zu einem Spiegel 51 und von dort über den Spiegel 48
zu der Photozelle 18. So erhält die Photozelle 18 einen einstellbaren Anteil Licht,
welches nicht den Analysator 17 durchsetzt hat, und ferner auch Licht, welches den
Analysator 17 durchlaufen hat.
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Ein geeigneter Lichtunterbrecher dient dem Zweck, abwechselnd die
Lichtstrahlen der Spiegel 46 und 47 zu unterbrechen, so daß von den beiden Spiegeln
abwechselnd Licht auf die Photozelle 18 trifft. Das Ausgangssignal der Photozelle
geht aus Fig. 7 hervor, wobei Fig. 7A das Licht bezeichnet, welches direkt auf die
Photozelle trifft, während Fig. 7 B das Licht darstellt, welches das Analysatorprisma
durchsetzt hat. In Fig. 7 C ist das sich durch die Addition der beiden Lichtsignale
ergebende Ausgangssignal dargestelit.
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Das Ausgangssignal der Photozelle wird einem Verstärker 52 zugeführt
und das verstärkte Signal dem Detektor 53 zugeleitet. Ein Oszillator54 dient dem
Zwecke, entweder dem Prisma 13 oder dem Prisma 17 eine oszillierende Bewegung zu
erteilen. Das Ausgangssignal des Oszillators wird ferner dem Detektor 53 zugeführt.
Das Ausgangssignal des Detektors wird in einem Meßinstrument 56 zur Anzeige gebracht.
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Eine beispielsweise mittels eines Drehknopfes 58 von Hand einstellbare
Stromquelle 57 liefert Strom zum Verdrehen des Analysators 17. Die hierfür aufgewendete
Leistung kann durch ein Meßinstrument 39 angezeigt werden, welches ein Maß für die
Verdrehung abgibt. Es ist in Fig. 4 die Handbedienung nur zum Zwecke der Erläuterung
der Möglichkeiten eines erflndungsgemäßen Gerätes dargestellt, es ist aber offensichtlich,
daß auch ein automatisches servomechanisches System von der Art, wie es in Fig.
1 gezeigt ist, Anwendung finden kann.
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Der Analysator 17 kann auch in einer Haltevorrichtung angeordnet
sein, wie sie in Fig. 5 dargestellt ist. Der Analysator befindet sich auch dort
in einem Rahmen 26 angeordnet, welcher sich nach außen erstreckende federnde Arme
27 besitzt, die an ihren Enden fest montiert sind. Es sind radial sich nach außen
erstreckende und frei endigende Arme 61 vorgesehen, welche federnd Kontakt machen,
wobei die Federkraft geringer ist als die Federkraft der Arme 27. Um hierbei das
Prisma 17 innerhalb eines vorgegebenen Winkelbereiches zu verdrehen, werden die
Arme 61 so verdreht, wie es dem Verhältnis der Federspannung der Arme 27 und 61
entspricht. Wenn beispielsweise die Arme 27 eine Federkonstante besitzen. die zehnmal
größer ist als die der Arme 61, so ist die zehnfache Bewegung der Enden der Arme
61 erforderlich, um das Prisma 17 über einen bestimmten Winkelbereich zu verdrehen,
als erforderlich wäre wenn die Arme die gIeiche Federkonstante hätten.
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Ein derartiges System bietet eine sehr zuverlässige Meßanordnung,
um eine geringe mechanische Bewegung innerhalb eines kleinen Raumes hervorzurufen.
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Wenn die Arme 61 lang, aber starr sind, könnte dieselbe Bewegungsübertragung
erzielt werden, aber nicht in gleichem Raum. Fernerhin ergibt sich bei geeigneter
Wahl der relativen Steifigkeit der Arme 27 und 61 ein System, welches in eine Schwingbewegung
versetzt werden kann in bezug auf die optischen Elemente des Gerätes, ohne daß Teile
Anwendung finden, die eine große Trägheit besitzen; dabei erhält man eine hohe Genauigkeit.
Durch Erregung eines Solenoides oder eines Servomotors wird der Arm 62 in Richtung
des Pfeiles 64 verdreht, so daß die Arme 61 in eine solche Stellung gebracht werden,
in welcher das Prisma die gewünschte Lage einnimmt. Ein Schreibstift kann mit dem
Arm 63 verbunden sein und eine Aufzeichnung der Verdrehung liefern. Andererseits
kann ein Zeiger mit dem Arm 63 verbunden sein und eine optische Skalenablesung gestatten.
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In jedem Fall ist die tatsächliche Drehung um eine Größe vergrößert,
welche dem Unterschied in der Federkonstante entspricht, und man erhält auf diese
Weise eine Ablesung hoher Genauigkeit.
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Um die Kraft, durch welche der Arm 61 gebogen wird, konstant zu halten,
ist der Hebel 63 durch eine Feder 66 vorgespannt. Die Feder 66 liefert eine veränderbare
Kraft auf den Arm, wobei die Kraft mit größerer Ablenkung zunimmt.
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In Fig. 8 ist ein geeignetes Kopplungsgestänge zur Betätigung des
Schreibstiftes 70 gezeigt. Der Arm 62 ist mittels eines Verbindungshebels 72 an
eine Kurbel 71 angelenkt. Wenn der Arm 63 sich bewegt, wird der Kurbelarm 71 mitbewegt
und verstellt den Schreibstift 70 in der durch 74 bezeichneten Bahn.
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Der Schreibstift dient dem Zweck, eine Kurve 76 auf dem Registrierstreifen
77 aufzuzeichnen, wobei der Registrierstreifen kontinuierlich in entsprechender
Weise weiterbewegt wird. In Fig. 9 ist ein ähnliches Gestänge gezeigt, welches einen
Zeiger78 betätigt, der in Verbindung mit der Skala 79 eine optische Ablesung gestattet.
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Es ist darauf zu verweisen, daß entweder der Analysator oder der
Polarisator in der erörterten Weise hin und her bewegt werden kann. Es ist auch
möglich, daß von dem Polarisator und dem Analysator der eine periodisch hin und
her geschwenkt werden kann und der andere verdreht werden kann. Es ergibt sich dann
eine leichtere Art, eine symmetrische Schwingbewegung zu erzielen.
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Die erfindungsgemäße Anordnung zeichnet sich dadurch aus, daß eine
genaue elektrische, optische oder im Wege der Aufzeichnung erfolgende Angabe der
Drehung der Polarisationsebene des Lichtes, die beim Durchlaufen des zu untersuchenden
Stoffes sich ergibt, erzielt werden kann. Die erfindungsgemäße Anordnung zeichnet
sich durch genaue Bestimmung der relativen Stellung von Polarisator und Analysator
aus, auch wenn im Punkt minimaler Intensität des durchgelassenen Lichtes gearbeitet
wird.