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Unstarrer schwimmfähiger Behälter für den Schlepp-Transport von Flüssigkeiten
auf dem Wasserwege Es sind unstarre Behälter für den Schlepp-Transport bekannt,
welche aus mehreren Zellen. bestehen. Die Zellen entstehen dabei entweder durch
Unterteilung des Behälters mittels Schotten oder stellen selbständige Gebilde dar.
Eine dieser Zellen oder Abteile dient der Aufnahme flüssigen Gutes, und eine ist
als Luftkammer ausgebildet. Die Zellen sind im Falle selbständiger, unter sich verbundener
Gebilde mit einem Netzwerk überzogen und unter sich mittels Stricken verbunden.
Die Zellen sind übereinandergelagert, wobei z. B. bei drei Zellen die spezifischen
Gewichte der Ladung in den Zellen von unten nach oben abnehmen, wodurch die Stabilität
des Gebildes erreicht wird. Bei Schlep -fahrten ergeben sich aber Verschiebungen
der Zellen, welche nur ein loses Gebilde darstellen.
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Von einem hochseetüchtigen Schleppbehälter, welcher mit den heute
üblichen Geschwindigkeiten bewegt werden: kann, ist bei dieser bekannten Ausführung
nicht die Rede, da die einzelnen Zellen nur mit losen Tauen untereinander verbunden
sind. Zudem eignet sich dieser Behälter . auch in strömungstechnischer Hinsicht
nur für kleinste Fortbewegungsgeschwindigkeiten.
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Es ist weiterhin ein Schleppbehälter mit zwei Zellen bekanntgeworden,
wobei aber die eine den Bug ausfüllende, bedeutend kleinere Zelle den Tiefgang des
Bugs steuert und die andere Zelle den übrigen Raum des Behälters bildet und zur
Aufnahme der Transportflüssigkeit dient. Diese sich über annähernd die ganze Behälterlänge
erstreckende Zelle kann durch flüssigkeitsdichte Schotten unterteilt werden.
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Die Zellen werden also durch Trennwände gebildet, so daß die Flüssigkeit
umgrenzenden: Zellenwände mindestens teilweise Wandteile des Behälters bilden. Diese
Zellen sind daher nicht einzeln auswechselbar.
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llit der Luftkammer im Bug soll ein Steuermittel geschaffen werden,
welches erlaubt, den Bug mehr oder weniger aus dem Wasser zu heben. Dies sei, so
bemerkt der Erfinder, für die Stabilität des Behälters bei unruhiger See sehr wichtig.
Um insbesondere beim Transport schwerer Flüssigkeit den Auftrieb zu erhöben, können
längs der Hülle des. Behälters weitere Luftkammern angeordnet werden.
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Aus dem Aufbau des schleppbaren Behälters, insbesondere aus der Lage
der Luftkammer im Bug, ergibt sich, daß infolge fehlender Symmetrie der Behälter
nur für eine Zugrichtung vorgesehen ist. Außerdem ist diese Luftkammer nur zeitweise
mit Luft gefüllt, so daß sie nicht immer zum Druckausgleich bei Stößen auf den Behälter
dienen kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen anstarren Behälter
für den Transport praktisch unkompressibler Flüssigkeiten bei voller Füllung der
Behälterzellen, die auswechselbar sein sollen, so auszubilden, daß er eine ausreichende
Elastizität insbesondere gegenüber Stößen aufweist.
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Die Erfindung geht aus von einem unstarren Behälter für den Schlepp-Transport
von Flüssigkeiten auf dem Wasserwege mit mehreren Zellen, von welchen mindestens.
eine nur Luft enthält und deren Zellenwände aus flexiblem Kunststoff bestehen, wobei
die einzelnen Zellen fest oder lösbar und auswechselbar mittels einer sie umspannenden,
elastischen Umhüllung miteinander verbunden sind.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Umhüllung aus einer flüssigkeits-
und gasdichten Kunststoffhaut besteht, die gegebenenfalls an sich bekannte Verstärkungen
aufweist, die aus längs und quer verlaufenden Elementen höherer Festigkeit bestehen,
und daß die Summe der Volumina der Zellen im gefüllten Zustand praktisch gleich
dem Volumen des durch die Kunststoffhaut gebildeten Behälters entspricht.
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In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Sie zeigt in Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Teil eines Behälters,
Fig. 2 einen Querschnitt durch einen Behälter, Fig. 3 einen Querschnitt durch die
Außenhülle, Fig. 4 einen Schnitt durch eine Kupplungsplatte, Fig. 5 einen. Schnitt
durch eine Kupplung, Fig. 6 eine Kupplung mit Eigenantrieb, Fig. 7 eine Anwendungsmöglichkeit
des Behälters in getauchtem Zustand, Fig.8 den Behälter gemäß Fig. 7 in aufgetauchtem
Zustand, Fig. 9 den Behälter mit Schutzrippen.
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Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf einen Teil eines Behälters, welcher
mehrere Zellen enthält. Die Längs-
Kabel 16 sind mit den Querkabeln
17 durch Knotung 18 oder sonst-,vie verbunden. Die Längskabel 16 sind an
den Stellen 19 mit der Kupplungsplatte 8 verbunden. Die Außenhülle des Behälters
ist mit 15 bezeichnet.
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Fig. ? stellt einen Behälter im Querschnitt dar. Der Behälter weist
eine Mehrzahl von längs verlaufenden Zellen b, c, d, e, f, g auf, welche
zur Aufnahme von Ladegut bestimmt sind und deren Hüllen mit 20 bezeichnet sind.
Dabei kann jede Zelle mit dem gleichen oder mit verschiedenem Ladegut beladen sein,
da die Zellen untereinander nicht in Verbindung stehen.
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Der Behälter weist ferner eine oberste Längszelle a auf, welche als
Luftkammer zur Tiefgangverminderung und als Pufferglied dient.
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Die Gesamtheit der Zellen a bis g ist von einer besonderen Hülle 15
umgeben, welche alle Zellen um-@chliel3t und welche vom Netzwerk 16, 17 umgeben
ist.
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Wenn in den Zellen b bis g z. B. durch Gasentwicklung oder durch Stoßbeanspruchung
ein Überdruck entsteht, wirkt sich dieser hydraulisch auf die Luftkammer a. aus,
aus welcher dann Luft durch das Überdruckventil 7 austreten kann, wodurch ein Druckausgleich
geschaffen und eine Überbeanspruchung der Zellen oder der Hülle 15 vermieden wird.
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Fig.3 stellt einen Querschnitt durch den Behälter "emäß Fig.2 in vergrößertem
'Maßstab dar. Die Hüllen 20 umschließen die Längszellen a bis g, und die Hülle 15
stellt die Umhüllung des ganzen Behälters dar. Zwischen den Hüllen 20 und 15 ist
eine mit 22 bezeichnete Schicht angeordnet, welche z. B. aus Schaumkunststoff bestehen
kann und welche bei etwa eintretendem Leck selbsttätig in dieses eintritt und das
Leck abdichtet, wie dies bei Autoreifen bekannt ist.
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Fig. -I zeigt die Ausbildung einer Kupplungsplatte 8 im Schnitt ohne
Hülle. Die Längskabel 16 sind über Ösen an Bolzen 37 befestigt, wobei letztere an
der Stelle 19 der Kupplungsplatte 8 sitzen. Die Kupplungsplatte 8 weist in ihrer
Mitte eine Zugöse 36 auf, an welcher die Schlepptrosse weitere Behälter oder die
Kupplung 9 befestigt werden können.
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Fig. 5 zeigt die Verbindung der Kupplungsplatte 8 mit einer schwimmfähigen
Kupplung 9. Diese Kupplung fällt nicht in den Schutzbereich der Erfindung. Die Zugöse
36 der Kupplungsplatte 8 ist mittels einer mit Ösen 38 versehenen Zugstange 39 mit
dem in Teil 42 der Kupplung 9 drehbar gelagerten Bolzen 43 verbunden. Dieser Bolzen
ist mit zwei Flanschen44 gegen Zug und Druck gesichert. Die gleiche Anordnung ist
an der der Schlepptrosse 11 zugekehrten Seite getroffen.
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Der eigentliche Körper der Kupplung 9 ist schwimmfähig auf der Wasseroberfläche
14 und besteht beispielsweise aus Schaumkunststoff und trägt eine mit 10 angedeutete
Signalvorrichtung, z. B. Signallampen oder Flaggen. Die Stromversorgung der Signallampen
erfolgt vom Schlepper aus über ein Kabel 46, welches an der Schlepptrosse 11 fliegend
mittels Ösen 49 befestigt ist. Eine wasserdichte Kabelkupplung 47 verbindet das
Kabel 46 mit dem an der Kupplung angebrachten Kabel48. Ein Abzweigungskabe140 führt
von der Kabelkupplung 47 durch die hohlen Bolzen 43 über Schleifkontakte 45 zur
Kupplungsplatte 8 und dem daran befestigten Behälter und durch ein Kabel 41 zu Signalvorrichtungen
oder Steuervorrichtungen am Behälter selbst.
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Fig.6 zeigt in schematischer Darstellung ein vom Schlepper aus ferngesteuertes
Antriebselement, wie es bei Tandemantrieben mehrerer hintereinandergeschalteter
Behälter verwendet werden kann. Der schwimm-und tauchfähige Körper 50 trägt bugseitig
einen Zughaken 52 und heckseitig den Zughaken 51 und ferner das am Ruderschaft 54
drehbare Ruder 53, welches in bekannter Weise durch nicht dargestellte Organe von
der schematisch angegebenen Rudermaschine 55 betätigt wird. Eine entsprechende Rudereinrichtung
kann zur Tiefensteuerung verwendet werden. Der Antriebsmotor 59 treibt den auf der
Welle 57 befestigten Propeller 56 über das Getriebe 58. Die elektrischen Kabel zur
Speisung des Antriebsmotors 59 und der Steuereinrichtung 55 sind mit 60 und 61 bezeichnet
und führen über eine wasserdichte Kupplung 62 und über das Kabel 63 zum Schlepper.
Ähnliche Einrichtungen sind beispielsweise von Unterseebooten bekannt.
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Fig.7 zeigt einen Behälter 66 in abgesenktem Zustand. Er steht mit
einer Boje 73 durch ein Kabel 71 in Verbindung. Am Behälter 66 ist an dessen Querkabel
17 Ballast 67 befestigt, welcher den Behälter in aufrechter Lage hält. Ferner ist
außen oder innen. am Behälter 66 ein Preßluftbehälter 68 befestigt, welcher mit
einem fernbetätigbaren Ventil 69 in Wirkungsverbindung steht. Vom Ventil
69 führt eine Luftleitung 70 in; die Luftkammer 21, welche am oberen Teil
des Behälters 66 angeordnet ist. Durch elektrische Impulse, welche direkt vom Schlepper
aus oder auch drahtlos an eine Empfangseinrichtung 74, 72 der Boje 73 vermittelt
werden, wird das Ventil 69 geöffnet, und es strömt Luft aus dem Preßluftbehälter
68 in die Luftkammer, welche den erforderlichen Auftrieb erzeugt und den Behälter
zum Auftauchen bringt. Der Ballast 67 kann beispielsweise in einer besonderen Kielzelle
untergebracht sein und aus Sand bestehen. Es können auch Organe vorgesehen sein,
mittels welchen eine Ballastabgabe bewirkt werden kann.
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Fig. 8 zeigt einen Querschnitt durch den Behälter 66 gemäß Fig. 7
in aufgetauchtem Zustand zum Füllen oder Entleeren.
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Fig. 9 zeigt einen Behälter 78 im Schnitt. Dieser Behälter weist an
seiner Außenseite zum Schutz der Hülle 15 gegen Beschädigungen durch Kaianlagen
sich über die ganze Länge in der Wasserlinie des Behälters erstreckende Wülste 76
auf, welche z. B. aus Schaumkunststoff bestehen können. Solche Wülste 75 sind auch
am Boden angeordnet und verhindern eine Beschädigung bei Bodenberührung. Diese Wülste
75 können gleichzeitig als Ballast dienen, wenn sie aus entsprechendem Material
bestehen.
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Bekanntlich können die beschriebenen Behälter in erster Linie zum
Transport von Öl und Treibstoffen dienen, welche alle ein spezifisches Gewicht von
etwa 0,8 aufweisen. Die mit solchem Gut beladenen Behälter schwimmen daher mit etwa
80 % ihres Volumens unter Wasser. Der statische Druck im Behälter hängt daher lediglich
von der auf den Behälterwandungen lastenden Flüssigkeitssäule ab. Diese Tatsache
erlaubt die Verwendung von, relativ dünnen Hüllen.
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Die Form der Behälter kann den hydrodynamischen Erfordernissen entsprechend
gewählt werden. Im allgemeinen wird sich die hierfür bekannte Schlauchform oder
Torpedoform am besten eignen.
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Die Form und der Tiefgang der Behälter muß den zu befahrenden Wasserstraßen
angepaßt sein, so daß z. B. für Hochseetransporte verschiedene Behälterformen gewählt
werden müssen.
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Das erwähnte Netzwerk kann den ganzen Behälter umgeben, es kann aber
auch in die äußere Hülle oder in eine besondere Hülle eingebettet sein.
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Der flexible Behälter vermag sich dem Wellengang weitgehend anzupassen,
und örtliche Druckanstiege können sich wegen der vorhandenen Luftkammer,
welche
als Puffer wirken, ausgleichen, ohne daß die Hülle beschädigt wird. Leere Behälter
können bekanntlich entweder mit leichtem Luftballast in Bündeln geschleppt oder
in zusammengelegtem Zustand an Bord transportiert werden.
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Der Gewichtsanteil des Laderaumes an der gesamten Ladung beträgt weniger
als 1 %.
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Die Hüllen aus Kunststoff sind nicht nur flexibel, sondern auch elastisch.
Dies hat zur Folge, daß plötzliche Druckanstiege, welche z. B. beim Anfahren oder
bei plötzlichen Stößen auftreten können, von der Elastizität der Hülle selbst aufgenommen
werden können, wobei das die Hülle umgebende Netzwerk eine Überbeanspruchung der
Hülle an einer bestimmtcn Stelle verhindert.