DE1103005B - Verfahren zum Herstellen von runden Gegenstaenden aus vulkanisiertem bzw. gehaertetem Kautschuk oder Kunststoff mit offenen oder geschlossenen Zellen - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Zum Herstellen von runden Gegenständen, insbesondere von Kügelchen, aus vulkanisiertem bzw. gehärtetem Kautschuk oder Kunststoff mit offenen oder geschlossenen Zellen (Moos-, Schwamm- oder Schaumgummi bzw. -kunststoff) geht man bisher im allgemeinen von unvulkanisiertem bzw. ungehärtetem sowie noch nicht aufgeblähtem Kautschuk oder Kunststoff aus und vulkanisiert oder härtet ihn in Gegenwart eines Blähmittels innerhalb einer Matrize der gewünschten Form und Abmessungen. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß immer Gegenstände entstehen, die von einer geschlossenen Haut umgeben sind, die, bevor die Gegenstände verkaufsfähig sind, auf irgendeine Weise, z. B. durch Abscheuern, entfernt werden muß. Dies verursacht einen beträchtlichen Aufwand an Zeit und Geld.

Es ist ferner bekannt, von vulkanisierten Kautschukoder gehärteten Kunststoffmassen abgetrennte Vorkörper durch Entfernen überschüssiger Teile mit Hilfe von rotierenden Messertrommeln in die gewünschte Endform von kugeliger oder anderer Gestalt zu bringen. Zur Erzeugung von Kugeln bedarf es dabei jedoch sehr komplizierter Vorrichtungen, die den Vorkörper vor dem Schneidwerkzeug halten und derart führen, daß die gewünschte Kugelform entsteht. Eine besondere Schwierigkeit bietet es dabei, daß der Vorkörper in der Haltevorrichtung mehrfach umgespannt werden muß, was mit großer Sorgfalt und Genauigkeit geschehen muß, wenn eine exakte Kugel entstehen soll. Die Herstellung kleiner und kleinster Kugeln erscheint auf diese Weise überhaupt nicht möglich.

Es wurde nun gefunden, daß man dann, wenn man, ausgehend von bereits vulkanisiertem bzw. gehärtetem und aufgeblähtem Kautschuk oder Kunststoff, um vieles rascher und besser zu dem gesteckten Ziel gelangt, wenn man aus einer solchen Gummi- oder Kunststoffmasse, ζ. Β. einer handelsüblichen Platte, zunächst einen beispielsweise zylindrischen Rohformling ausschneidet oder ausstanzt, diesen Formling grob auf annähernd die gewünschte runde Form zuschneidet, den zugeschnittenen Formling unter geringem Druck in den Hohlraum einer geschlossenen Matrize der gewünschten Form und Abmessungen so einbringt,, daß er diesen Hohlraum ganz ausfüllt, anschließend die Matrize während einiger Zeit erwärmt und schließlich den Gegenstand aus der Matrize entfernt.

Überraschenderweise entstehen auf diese Weise genau der Matrizenform entsprechende Gegenstände, bei Anwendung einer Kugelmatrize also exakt runde Kügelchen, die keine Außenhaut aufweisen.

Die Erfindung sei an Hand der Zeichnung näher erläutert. Darin zeigt Fig. 1 einen aus einer Schwammkautschukplatte gestanzten Zylinder, dessen Höhe dem Durchmesser des herzustellenden Kügel-

von runden Gegenständen

aus vulkanisiertem bzw. gehärtetem

Kautschuk oder Kunststoff mit offenen

oder geschlossenen Zellen

Anmelder:

Henri Offers

und Nico Rudi van Oosterom,
Den Haag

Vertreter: Dr.-Ing. G. Eichenberg

und Dipl.-Ing. H. Sauerland, Patentanwälte,

Düsseldorf, Cecilienallee 76

Beanspruchte Priorität:
Niederlande vom 17. Mai 1958

chens gleich ist. Dieser Zylinder wird grob so weit zugeschnitten, daß die bei α und b vorhandenen scharfen Kanten verschwinden und ein Körper entsteht, der die aus Fig. 2 ersichtliche angenäherte Kugelform aufweist. In diesem Zustande ist der Körper jedoch nicht verkaufsfähig, da er zu viele Flächen hat und eigentlich ein unregelmäßiges Polyeder darstellt, das eine Kugel gewünschter Größe einschließt. Der Körper nach Fig. 2 wird deshalb — wie Fig. 3 zeigt — in eine geteilte, nach dem Schließen einen kugelförmigen Hohlraum der gewünschten Abmessungen umgebende Matrize gebracht, wobei das Volumen des zugeschnittenen Polyeders den Inhalt des Matrizenhohlraums um so viel übersteigt, daß die Matrize nur unter einigem Druck geschlossen werden kann und das Polyeder die Form ganz ausfüllt. Die Form wird dann während einiger Zeit erwärmt, und beim öffnen der Form zeigt sich, daß sich ein Kügelchen vollendet runder Form gebildet hat, das keine Außenhaut hat (Fig. 4). Eine geeignete Wärmebehandlung ergibt sich z. B. bei Anwendung einer Temperatur von etwa 140° C während 6 Minuten.

Die hergestellten runden Gegenstände und Kügelchen eignen sich zum Reinigen von Rohren und Rohr-

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leitungen sowie als Filtermaterial. Selbstverständlich können mit Hilfe des hier beschriebenen Verfahrens auch andere als runde Gegenstände erzeugt werden, z. B. solche, die nur teilweise rund sind.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:

   Verfahren zum Herstellen von runden Gegenständen, insbesondere von Kügelchen, aus vulkanisiertem bzw. gehärtetem Kautschuk oder Kunststoff mit offenen oder geschlossenen Zellen, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst ein Rohf ormling geschnitten oder gestanzt, dieser Formling grob auf annähernd runde Form zugeschnitten, der zugeschnittene Formling unter geringem Druck in den Hohlraum einer geschlossenen Matrize gewünschter Form und Abmessung derart eingeschlossen wird, daß er diesen Hohlraum völlig ausfüllt, anschließend die Matrize während einiger Zeit erwärmt und schließlich der Gegenstand aus der Matrize entfernt wird.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1 709 738.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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