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Diskusförmiges Flugzeug mit Strahltriebwerken, die radial angeordnet
und in gleichen Abständen über den Umfang der Diskusscheibe verteilt sind Diskusförmige
Flugzeuge sind in verschiedenen Ausführungen bekannt und arbeiten meist nach dem
Prinzip der Helikopter. Zu diesem Zweck sind bei einer bekannten Ausführungsform
an der äußeren, um den eigentlichen Diskus kreisenden Kreisringfläche in tangentialer
Richtung Strahltriebwerke angebracht. Andere bekannte Ausführungsformen bestehen
darin, daß in dem eigentlichen Diskus, z. B. an der Unterseite oder an Unter- und
Oberseite, eine rotierende Scheibe angebracht ist. Diese Scheiben können über Otto-,
Diesel-, Elektromotore oder über Strahltriebwerke zur Rotation gebracht werden.
Sie haben die Aufgabe, die über dem diskusförmigen Flugzeug befindliche Luft anzusaugen
und diese unter den Diskus zu drücken, um somit einen Auftrieb zu erzeugen. Durch
diese Anordnung ist diskusförmigen Flugzeugen die Möglichkeit gegeben, senkrecht
zu starten.
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Eine andere bekannte Ausführungsform besteht darin, daß in dem diskusförmigen
Flugkörper vier radial angeordnete und über gleiche Abstände über den Umfang verteilte
Strahltriebwerke zum Antrieb dieser rotierenden Scheibe vorgesehen sind. Es ist
auch eine Ausführungsform bekannt, bei der die Diskusscheibe aus zwei zueinander
schwenkbaren Ober- und Unterteilen besteht. Bei Flügelflugzeugen ist es bekannt,
die hintere Ausstoßöffnung der Strahltriebwerke durch eine Drosselklappe zu verengen
und dann die Auspuffgase über eine zweite, schräg nach unten und hinten weisende
Öffnung auszustoßen, um somit beim Starten einen zusätzlichen Auftrieb zu bewirken.
Fast alle der vorher erwähnten diskusförmigen Flugkörper benutzen den in den Flugkörper
eingebauten Rotor nur zu dem senkrechten Starten, für die vertikale Fortbewegung
sind besondere Strahltriebwerke an den einem Flugzeugrumpf gleichenden Aufbauten
auf den feststehenden Teilen der Diskusscheibe vorgesehen. Auch sind an diesen nicht
rotierenden Teilen der diskusförmigen Flugzeugkörper wie bei den Flügelflugzeugen
Höhenruder, Seitenruder und auch Querruder angebracht. Die Lagerung und Anbringung
der rotierenden Teile, seien sie nun kreisring- oder diskusförmig, an den feststehenden,
nicht rotierenden Teilen sind in ihrer Anordnung zumeist sehr schwierig und kompliziert.
Auch ist durch die rotierende Bewegung ein solcher Flugkörper dem Verschleiß unterworfen,
und somit sind Reparaturen oder ein Nichtfunktionieren unvermeidlich. Da ein Nichtfunktionieren
der rotierenden Teile sich zumeist im Betriebszustand herausstellt, was bedeutet,
daß es während des Fluges geschieht, wird somit auch die Flugsicherheit beeinträchtigt.
Vor allen Dingen bei diskusförmigen Flugkörpern, wo nur die Rotore zum senkrechten
Starten oder Landen verwendet werden, besteht die Gefahr, daß durch Vereisen der
Rotor festgesetzt wird und somit eine Gefahr bei der Landung heraufbeschworen wird.
Ein weiterer Nachteil der oben beschriebenen diskusförmigen Flugkörper ist darin
zu sehen, daß die an den nicht rotierenden Teilen angebrachten Steuervorrichtungen
den Flugkörper in seiner horizontalen Flugrichtung festlegen, d. h. daß es mit ihm
nicht möglich ist, seitwärts oder gar rückwärts zu fliegen.
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Die Aufgabe der Erfindung ist, ein Flugzeug zu schaffen, welches nach
beliebigen Seiten zu fliegen in der Lage ist und keine bevorzugte Flugrichtung,
d. h. in bezug auf seine Flugeigenschaften kein Vorn und Hinten mehr aufweist. Das
erfindungsgemäße Flugzeug soll also, elementar ausgedrückt, sowohl vorwärts als
auch rückwärts als zu den Seiten hin beliebig fliegen sowie starten und landen können.
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Die Erfindung betrifft ein diskusförmiges Flugzeug mit Strahltriebwerken,
die radial angeordnet und in gleichen Abständen über den Umfang der Diskusscheibe
verteilt sind, und besteht darin, daß die Gasaustrittskanäle zum Teil zur Diskusscheibenebene
parallel und bzw. oder zum Teil nach oben auswärts und zum Teil nach unten auswärts
gerichtet sind, wobei die Gasaustrittskanäle jeder dieser drei Gruppen über den
Umfang der Diskusscheibe gleichmäßig verteilt und hinsichtlich des Gasdurchsatzes
regelbar sind. Zweckmäßig ist es, daß der Gasaustrittskanal zumindest eines Strahltriebwerkes
in mehrere Äste verzweigt ist. Man kann dabei die Verzweigungsäste der Gasaustrittskanäle
unter etwa d5° ngch oben auswärts bzw. nach unten auswärts richten. Im einzelnen
wird
man den zentralen, um eine Achse drehbaren Pilotenraum so vorsehen,
daß er vorzugsweise automatisch in die Flugrichtung einschwenkbar ist. Die Strahltriebwerke
kann man so anordnen, daß sie einzeln oder in Gruppen zu betreiben sind. Zweckmäßig
ist es, daß ein der Diskusscheibenperipherie folgendes Gaskanalsystem vorgesehen
ist, an welches die regelbaren Gasaustrittskanäle angeschlossen sind. Zum Starten
und Landen einerseits und zum Vortrieb andererseits kann man getrennte Strahltriebwerke
vorsehen.
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Durch die Anordnung der Gaskanäle bei dem erfindungsgemäßen Flugzeug
ist es möglich, daß die in vertikaler Richtung bewirkte Kraftübertragung auch ein
senkrechtes, gaserzeugtes Starten und Landen ermöglicht. Durch das jeweilige Schließen
bzw. Öffnen über Ventile oder Klappen der einzelnen Gasaustrittsöffnungen kann dem
erfindungsgemäßen Flugzeug jede beliebige Flugrichtung gegeben werden. Die bei dem
erfindungsgemäßen Flugzeug praktisch einen starren Flugkörper darstellende Bauform
bietet durch das Nichtvorhandensein von rotierenden Teilen des Flugkörpers eine
größere Sicherheit. Es sind keine komplizierten Lagerungen für die Rotore erforderlich.
Durch die Rotore hervorgerufene Schwingungen können ebenfalls nicht auftreten. Die
Anordnung der Gasaustrittskanäle an der Peripherie der Diskusscheibe und ihr Verschließen
über Ventile oder Klappen gewährleistet eine fast vollkommene Flugsicherheit, da
selbst bei einem Klemmen einer Klappe oder eines Ventils durch das Schließen oder
Öffnen eines in der augenblicklichen Flugrichtung diesem zugeordneten, in der Flugrichtung
entsprechenden Ventils die stabile Fluglage sofort wiederhergestellt wird. Auch
ist es nicht nötig, das Flugzeug über eine Brennstoffdrosselung zu steuern, sondern
es genügt die Betätigung der Klappen oder Ventile von Hand des Piloten.
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Durch die schräge, nach unten gerichtete Anordnung der Gasaustrittskanäle
beim senkrechten Starten wird, wenn mal einer der Gasaustrittskanäle mehr verkrustet
ist als die anderen, zwar die Antriebskraft verringert, aber durch die Verkürzung
des Hebelarmes der angreifenden Kraft auch das Kippmoment verkleinert.
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Anschließend wird die Erfindung an Hand einer nur ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigt F.ig. 1 den Schnitt durch ein
erfindungsgemäßes diskusförmiges Flugzeug, Fig. 2 die Draufsicht und Fig. 3 eine
Ansicht von unten.
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Das Flugzeug 1 nach Fig. 1 mit seinen Strahltriebwerken 2, 3, die
aus den an der Oberfläche 4 angeordneten Lufteintrittsdüsen 5, 6 bestehen, welche
rund um den Pilotensitz 7 angeordnet sind, mit den an die Lufteintrittsdüsen angeschlossenen
mehrstufigen Axialkompressoren 8, 9 mit anschließenden Brennkammern 10, 11 mit Zündung
und Brennstoffeinspritzung und nachgeschalteter Turbine 12, 13 weist eine diskusförmige
Gestalt auf. Die anschließenden, sich verzweigenden Gasaustrittskanäle sind über
den Umfang gleichmäßig verteilt und weisen nach oben gerichtete Austrittsöffnungen
14 oder parallel zur Diskusebene gerichtete Öffnungen 15 oder zum Teil nach unten
auswärts gerichtete Austrittsöffnungen 16, die regelbar sind, auf. Wie aus der Schnittfigur
1 zu erkennen ist, verzweigen sich die Gasaustrittskanäle hinter den Turbinen 12,
13 in mehrere Stränge, wobei die nach unten aufwärts gerichteten einen Winkel von
etwa 45° bilden. Der Pilotenraum 7 ist in der Mitte des diskusförmigen Flugzeuges
1 zentral angebracht und in die gewünschte Flugrichtung automatisch einschwenkbar.
Die in der Fig. 3 gestrichelt angedeuteten Triebwerke lassen sich dabei gruppenweise
oder einzeln betreiben. Ebenfalls ist in der Fig. 3 das der Diskusperipherie folgende
Gaskanalsystem, an dem die regelbaren Gasaustrittskanäle angeschlossen sind, gestrichelt
gezeichnet.