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Kinokamera Die Erfindung betrifft eine Kinokamera mit akustischer
Anzeige des Filmablaufs unter Verwendung einer Getriebewelle, vorzugsweise der Zählscheibenwelle,
die bei Ablauf der gesamten Filmlänge weniger als eine Umdrehung ausführt.
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Bei einer bekannten Ausführung dieser Art wird die Zählscheibe über
ein Schneckengetriebe vom Kameraantrieb aus verstellt, wobei eine Rückstellfeder
für das Zählwerk gespannt wird. Die Zählscheibe weist bei dieser Konstruktion einen
Fortsatz auf, der mit einem ortsfesten Anschlag zusammenwirkt und einerseits die
Rückstellbewegung des Zählwerkes begrenzt, anderseits nach Ablauf der gesamten Filmlänge
die Zählscheibe blockiert. In dieser Stellung gelangt die verschiebbar gelagerte,
unter Federspannung am Schneckenrad, anliegende Schnecke mit der Verzahnung des
:Schneckenrades kurzzeitig außer Eingriff, so daß sich dieses um eine Zahnteilung
weiterdrehen kann, während die Zählscheibe in ihrer Endstellung verbleibt. Durch
das aufeinanderfolgende Entkuppeln und Ineinandergreifen des Schneckengetriebes
werden akustische Signale ausgesandt, die den Filmenden auf den Ablauf des Filmes
aufmerksam machen sollen.
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Diese Einrichtung weist jedoch verschiedene Nachteile auf: Bei den
am häufigsten verwendeten Filmen in Spulenladung besitzt der Film an seinem Anfang
und Ende eine relativ große Überlänge, .die den Film beim Einlegen bzw. Herausnehmen
vor Belichtung schützt. Erfahrungsgemäß sind nun diese Überlängen. so i7eichlich
bemessen, daß ein relativ langer Filmstreifen unbelichtet bleibt. Viele Amateure
sind daher dazu übergegangen, auch diese Filmteile nutzbringend zur verwenden. Da
jedoch einerseits die Filmlänge; die durch Lichteinfall beim Einlegen unbrauchbar
wird, nicht genau feststeht und anderseits der äußerste Filmabschnitt durch Beschriftung
unbrauchbar ist, wird der Filmvorspann bzw. -nachspann zur Auf-nahme von
weniger wichtigen Szenen verwendet, beispielsweise von sogenannten Schnittbildern,
die nach der Entwicklung in den Filmstreifen eingefügt werden.
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Vielfach wird der Film von den Amateuren auch in der Dunkelkammer
eingelegt bzw. aus der Kamera entnommen, wodurch, abgesehen von den durch Beschriftung
unbrauchbaren Teilen, die gesamte Filmlänge ausgenutzt wird, was einen Gewinn an
zusätzlichem Filmmaterial von mehr als 10'% ergibt.
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Soll der Film in der oben angegebenen Weise verwendet werden, so muß
das Zählwerk imstande sein, die gesamte Filmlänge einschließlich Vor- und Nachspann
anzuzeigen. Anderseits soll während des Ablaufes des Nachspannes und womöglich auch
des Vorspannes ein akustisches Signal ertönen. Die bekannte Einrichtung erfüllt
die oben angeführten Bedingungen nicht, da das Zählwerk während des Ablaufes des
Nachspannes blockiert ist und somit keine Möglichkeit besteht, sich über die effektiv
noch verfügbare Filmlänge zu unterrichten. Ebenso- ist während des Ablaufes des
Vorspannes eine akustische Signalgabe nicht möglich, so da3 die Kamera beim Filmen
immer wieder abgesetzt werden muß, um festzustellen, -ob der Vorspann bereits abgelaufen
ist.
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'Die Erfindung vermeidet die Nachteile der bekannten Konstruktion
und ermöglicht in überraschend einfacher Weise eine vollständige Ausnutzung des
Filmmaterials. Erfindungsgemäß ist bei einer Kamera der eingangs genannten Art auf
einer Getriebewelle, vorzugsweise der Zählscheibenwelle, eine Nockenscheibe angeordnet,
welche einen Klinkenhebel steuert und bei Ablauf des Filmnachspannes und bzw. oder
des Vorspannes den Klinkenhebel in Eingriff mit einer gegenüber der erstgenannten
Getriebewelle schneller umlaufenden Zahnscheibe bringt, wobei der Klinkenhebel beim
Abgleiten an jedem Zahn der Zahnscheibe ein akustisches Signal auslöst.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines Ausführungsbeispieles
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
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Fig. 1 ist eine schaubildliche Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 2 und 3 zeigen Details, Fig.4 die schematische Darstellung der Vorrichtung
in einigen Wirkungsstellungen.
Die Getriebewelle 1 treibt über den
Exzenter 2 eine Schaltklinke 3 an, welche durch -eine Feder 4 im Eingriff mit dem
Klinkenrad 5 gehalten wird. Auf der Welle 7 dieses Klinkenrades sind die Zählscheibe
B. sowie eine Nockenscheibe 9 angeordnet, die als abgeflachte Kreisscheibe ausgebildet
ist. An der Nöckenscheibe 9 liegt der auf der Achse 20 schwenkbar
gelagerte Hebel 10 mit einem Fortsatz 11 an. An dem seinem Drehpunkt
abgewendeten Ende weist der Hebel 10 eine Klinke 14 auf, die unter
Wirkung der Feder 13 mit dem auf der Welle 1 befestigten Zahnrad
12 in Eingriff gelangt, wenn der Fortsatz 11 am abgeflachten Teil der Nockenscheibe
9 aufliegt. Die Klinke 14 gleitet in dieser Stellung bei einer Verdrehung der Welle
1 an den Flanken der sägezahnförmigen Zähne des Zahnrades 12 ab, wobei ein akustisches
Signal ausgelöst wird. Das Klinkenrad 5 weist in seiner Verzahnung eine Zahnlücke
auf. Die Klinke 3 kann, sobald sie die entsprechende Stelle erreicht, das Klinkenrad
nicht weiterschalten. Dieser Stellung entspricht der Ablauf des gesamten Filmes
einschließlich des Nachspannes.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung wird an Hand des in Fig.4 gezeigten
Schemas näher erläutert: In dieser Darstellung ist die Lage der Nockenscheibe 9
durch den Winkel a definiert, den die Symmetrieachse A der Nockenscheibe
mit der Geraden B einschließt, die durch die Drehachse 7 des Nockens und
durch die Spitze des Fortsatzes 11 verläuft. Der Winkel ß des Nockens bezeichnet
jenen Bereich, innerhalb welchem die Klinke 14 in Eingriff mit dem Zahnrad 12 gelangt.
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In der gezeigten Ausführung ist die Anordnung so getroffen, daß die
Nocke 9 für den Ablauf des gesamten-Filmes einen Weg von 350° zurücklegt.
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In der Ausgangsstellung des Zählwerkes, nach dem Einlegen des Filmes,
befindet sich der Nocken 9 in der Stellung a=5°. Der Fortsatz 11 liegt somit am
abgeflachten Teil des Nockens 9 auf, so daß die Klinke 14 in Eingriff
mit dem Zahnrad 12 gelangt. Wird die Kamera nun in Betrieb gesetzt, so wird
zunächst der Filmvorspann belichtet, wobei die Klinke 14 am Zahnrad 12 akustische
Signale auslöst. Gleichzeitig wird der Nocken 9 im Uhrzeigersinn verdreht,
bis sie schließlich die. Stellung
erreicht, in welcher der Fortsatz 11 so weit in radialer Richtung verschoben
-sf, däß die- Klinke 14 mit dem Zahnrad 12 außer Eingriff gelangt. In dieser Stellung
ist der Vorspann abgelaufen, die akustischen Signale hören auf. Der Nocken 9 -dreht
sich während des Ablaufens des Filmes im Uhrzeigersinn (eine Zwischenstellung ist
für a=al [9', 10', 11', 14'] eingetragen), bis schließlich der Fortsatz 11
wieder auf den abgeflachten Teil des Nockens 9 gelangt. Bei Erreichen der in vollen
Linien gezeigten Lage der Nockenscheibe 9 (a2=317°) ist der Fortsatz 11 so weit
im Uhrzeigergegensinn verschwenkt, daß die Klinke 14 in Eingriff mit dem Zahnrad
12 gelangt und akustische Signale auslöst (Beginn des Nachspannens des Filmes).
Bei Erreichen eines Wertes a=355° ist auch der Nachspann des Filmes abgelaufen,
der Antrieb des Zählwerkes wird unterbrochen.
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In den Fig. 2 und 3 ist eine Einrichtung gezeigt, die nach dem Einlegen
des Filmes das Zählwerk in die Nullstellung bringt. Das Klinkenrad 5 weist einen
seitlichen Ansatz 15 auf, der, wenn die Kamera nach Ablauf des Filmes geöffnet wird,
unmittelbar vor das Federelement 16 zu liegen kommt. Wird der Kameradeckel 17 wieder
geschlossen, so wird der Teil 16 durch die Hülse 18 entgegen der Wirkung der Feder
19 gegen das Klinkenrad gedrückt und verdreht dabei, wie in Fig. 3 dargestellt,
dasselbe so weit, daß der Klinkenhebel wieder mit der Zahnung in Eingriff gelangt.
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Die Erfindung ist besonders für Schmalfilmkameras geeignet, jedoch
nicht auf diese beschränkt.