DE1089801B - Schaltelement zum Veraendern der Induktivitaet eines elektrischen Leiters, insbesondere in Form einer auf einen Kern gewickelten Spule - Google Patents
Schaltelement zum Veraendern der Induktivitaet eines elektrischen Leiters, insbesondere in Form einer auf einen Kern gewickelten SpuleInfo
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Description
Die. Erfindung bezieht sich auf ein Schaltelement, dessen induktiver Widerstand in Abhängigkeit von
einem elektrischen Steuersignal von einem bestimmten Wert auf einen anderen geändert werden kann.
Es ist unter der Bezeichnung »Kryotron« ein Umschaltelement bekannt, das direkt die Sprunetemperatur
von normalerweise supraleitenden Stoffen (d. h. bei der Arbeitstemperatur ohne Einwirkung eines Magnetfeldes
supraleitend) ausnutzt. Dieses Element umfaßt üblicherweise einen normalerweise supraleitenden
Sperrleiter, beispielsweise aus Tartal, um den eine Steuerspule, z. B. aus Niob, gewunden ist. Die Steuerspule
ist mit einer Stromquelle verbunden, die durch die Spule genügend Strom schickt, um ein Magnetfeld
zu erzeugen, das die Supraleitfähigkeit des Sperrleiters »verdrängt«, d. h. diesen widerstandbehaftet
macht.
Auf diese. Weise schaltet das Cryotron-Stromtor zwischen dem Zustand mit Widerstandseigenschaften
und dem der Supraleitfähigkeit, und zwar in Abhängigkeit davon, ob die Steuerleitung mit einem
größeren als einem vorbestimmten Stromwert beaufschlagt ist oder nicht. Zwei dieser Elemente
können bei geeigneter Schaltung an eine gemeinsame Stromquelle angeschlossen werden. Wenn
das Stromtor des einen Elements supraleitend ist und das Stromtor des anderen einen elektrischen
Widerstand besitzt, fließt der gesamte Strom durch das erstere Tor und kein Strom durch das zuletzt genannte.
Der Strompfad kann durch letzteres Stromtor geschaltet werden, und zwar durch Abschalten seiner
Steuerspule, um dieses Stromtor supraleitend zu machen, und durch Einschalten der Steuerspule des
anderen Stromtors, um dieses nichtleitend zu machen. Verschiedene Schaltungen, wie Flip-Flop-Schaltungen
usw., wurden bereits für Auswerteinrichtungen und ähnliche Anlagen mit Cryotrons zusammengestellt.
Bei Verwendung von Tantal-Sperrleitern arbeiten die Cryotrons normalerweise in flüssigem Helium bei
Atmosphärendruck, um eine brauchbare Verdrängungsfeldstärke, d. h. in der Größenordnung von 50
bis 100 örsted, zu erhalten.
Vielfach wird ein Schaltelement gewünscht, das ein Wechselstromsignal schaltet, aber den Gleichstromfluß
nicht beeinträchtigt. Es kann für ein solches Element auch wünschenswert sein, bei herabgesetzten Temperaturen
und in Verbindung mit Cryotrons und anderen supraleitenden Elementen zu arbeiten.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Schaltelement zu schaffen, das auch bei Wechselströmen verwendet werden
kann und für den Betrieb mit Cryotrons und anderen supraleitenden Umschaltelementen geeignet ist.
Zu diesem Zweck sieht die Erfindung ein Schaltelement vor, mit dem Schaltimpulse durch die Ände-
zum Verändern der Induktivität
eines elektrischen Leiters,
insbesondere in Form einer
auf einen Kern gewickelten Spule
ίο Anmelder:
International Business Machines
Corporation,
New York, N. Y. (V. St. A.)
New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. F. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls
und Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Frhr. v. Pechmann,
Patentanwälte, München 9, Schweigerstr. 2
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 2. Juli 1957
V. St. v. Amerika vom 2. Juli 1957
Albert E. Slade, Cochituate, Mass. (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
rung der Induktvität eines elektrischen Leiters erzeugt werden. Die Induktivität dieses Leiters wird gemäß
der Erfindung durch einen Kern bestimmt, welcher mindestens einen Teilbereich aufweist, der in nächster
Nachbarschaft des Leiters liegt und bei der Arbeitstemperatur des Schaltelements ohne Einfluß eines Magnetfeldes
supraleitend ist und der zur Veränderung seiner Permeabilität durch das Magnetfeld einer auf
den Kern aufgebrachten und entsprechend ausgelegten Steuerwicklung in den Zustand endlichen Widerstandes
gebracht werden kann. Große Änderungen der Induktivität lassen sich erzielen, wenn der Leiter in
Form einer Spule auf den Kern gewickelt ist.
Da die Größe der Induktivität einer Spule bekanntlieh
dem Querschnitt des von den Feldlinien erfüllten Raumes proportional und der mittleren Länge dieser
Feldlinien umgekehrt proportional ist, ist jede Maßnahme, bei der die Form des von den Feldlinien erfüllten
Raumes gemäß der Lehre der Erfindung geändert wird, geeignet, die Induktivität der auf den Kern
gewickelten Spule zu ändern. Um einen möglichst großen Wechsel der Induktivität zu erhalten, hat es
sich als zweckmäßig erwiesen, den Kern mit einer äußeren Zone aus supraleitfähigen! Material zu ver-
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sehen, wobei der innere Teil des Kerns vorteilhafter- unter den Verdrängungswert sinkt, wird der Kern
weise aus einem ferromagnetischen Material besteht. wieder supraleitend und die Induktivität fällt auf ihren
Das neue Schaltelement weist einen einfachen, seine vorherigen Wert ab.
Herstellung verbilligenden Aufbau auf. Die mit ihm Die Induktivität der Spule ist bestimmt durch die
erreichbare Schaltgeschwindigkeit ist außerordentlich 5 Größe des magnetischen Flusses, der durch den Strom
hoch. Es gestattet in einfacher Weise bei Vorhanden- in der Spule hervorgerufen wird, und dieser ist
sein von Wechselstromsignalen und einem Gleichstrom, wiederum abhängig von dem Querschnitt oder Kern-
ohne Beeinflussung des Gleichstromflusses auf Wechsel- volumen der Spule, durch den der Induktionsfluß hin-
stromsignale anzusprechen. durchtreten kann, sowie von der Permeabilität des
Die Erfindung wird im folgenden an Hand schema- ίο Kernes. Die Wirkungsweise des Schalterelements getischer
Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel maß der Erfindung beruht darauf, daß supraleitende
näher erläutert. Stoffe undurchdringlich für einen magnetischen Fluß
Fig. 1 zeigt eine Kurvenschar für verschiedene sind. Obwohl der Grund hierfür noch nicht vollstän-Stoffe
und zeigt, wie die Temperatur, bei der ein Stoff dig bekannt ist, kann eine Erklärung darin gesehen
supraleitend wird,' sich in Abhängigkeit eines ange- 15 werden, daß, wenn ein Magnetfeld auf supraleitende
legten Magnetfeldes ändert, wobei die Stoffe dann Stoffe einwirkt, Wirbelströme in diesen auftreten, die
supraleitend sind, wenn sie den Bedingungen, die Sekundärfelder von gleicher Stärke, jedoch von ent
durch die Flächen zur Linken und unterhalb der ent- gegengesetzter Richtung zu dem angelegten Feld aufsprechenden
Kurven dargestellt sind, ausgesetzt sind; kommen lassen. Dadurch wird das Netto- bzw. resul-
Fig. 2 zeigt ein gemäß der Erfindung hergestelltes 20 tierende Feld durch das Material gleich Null, und es
Schaltelement, teilweise weggebrochen; kann kein Induktionsfluß durch das Material hindurch -
Fig. 3 zeigt schematisch einen Schalter mit einem treten. Diese Erscheinung wurde bei Vollkörpern von
Schaltelement gemäß der Erfindung, und supraleitenden Stoffen und ebenso im durch Toroide
Fig. 4 zeigt schematisch einen Transformator mit und zylinderförmige Hohlkörper solcher Stoffe abge-
einem Schaltelement gemäß der Erfindung. 25 grenzten Raum beobachtet. Während dies eine von
Das Schaltelement beruht in seiner Wirkungsweise vielen möglichen Theorien ist, hängt die Erfindung ie-
auf der Änderung der Eigenschaften gewisser elek- doch nicht von der Erkenntnis der Ursache dieser Er-
trischer Leiter, die Temperaturen um den absoluten scheinung ab, sondern vielmehr von dem tatsächlichen
Nullpunkt ausgesetzt sind. Wenn die Temperatur sich Vorhandensein dieser Erscheinung. Deshalb ist, wenn
dem absoluten Nullpunkt nähert, wechseln diese Stoffe 3° ein Supraleiter einen großen Teil des Kernes des
in Abwesenheit eines Magnetfeldes sprunghaft vom Schalterelements einnimmt, die effektive Querschnitts-
Widerstandszustand zur Supraleitfähigkeit, bei der fläche der Spule, d. h. die Fläche, durch die der Fluß
ihr Widerstand gleich Null ist. Die Temperatur, bei hindurchtritt, klein und ebenso die Induktivität der
der dieser plötzliche Wechsel auftritt, wird als Sprung- Induktionsspule entsprechend sehr klein. Wenn die
temperatur bezeichnet, wenn der Leiter einem Magnet- 35 Supraleitfähigkeit des Kernes jedoch verdrängt wird,
feld ausgesetzt wird, wird die Sprungtemperatur her- entspricht die effektive Querschnittsfläche der Spule
abgesetzt; der Zusammenhang zwischen einwirken- der wirklichen Querschnittsfläche, und dadurch steigt
dem Magnetfeld und Sprungtemperatur ist in Fig. 1 die Induktivität wesentlich an.
für einige dieser Stoffe aufgezeigt. Fig. 2 zeigt einen Induktor nach dem Prinzip der
Wie aus dieser Figur hervorgeht, verlieren ohne 4° Erfindung, wobei dieser Induktor einen Kern 2, auf
magnetische Feldeinwirkung Tantal bei 4,4° K oder den eine Induktionsspule 4 gewickelt ist, deren Indukdarunter,
Blei bei 7,2° K und Niob bei 8° K jeglichen tivität steuerbar ist, sowie eine Steuerspule 6 aufweist,
elektrischen Widerstand. Im ganzen gibt es bisher Der Kern 2 besteht vorzugsweise aus einem zentralen
21 Elemente nebst vielen Legierungen und Verbindun- Bereich 2 α aus ferromagnetischem Material, das von
gen, die im Temperaturbereich von 0 bis 17° C supra- 45 einer dünnen Schale bzw. Deckschicht aus supraleitend
werden. leitendem Material umgeben ist. Wenn die Schale bzw.
Die Einwirkung eines Magnetfeldes verschiebt die Hülse 2b im supraleitenden Zustand ist, hat die Spule
Sprungtemperatur zu kleineren Werten, oder wenn die hier die kleinste Induktivität, da, wie vorher ausge-
Temperatur konstant gehalten wird, bewirkt ein Ma- führt, der Raum innerhalb der Spule, durch den der
gnetfeld von genügender Intensität, daß das supra- 50 magnetische Fluß hindurchtritt, sehr klein ist und
leitende Material wieder seine normalen Widerstands- hauptsächlich durch den Zwischenraum der zwischen
behafteten Eigenschaften zurückgewinnt. Aus Fig. 1 Spule und Hülse angeordneten Isolation gebildet wird,
ist ersichtlich, daß ein Magnetfeld zwischen 50 und Wenn dann genügend Strom durch die Spule 6 zur
100 Örsted ein Stück Tantal, das auf 4,2° K gehalten Verdrängung der Supraleitfähigkeit der gesamten
wird (dem Siedepunkt von flüssigem Helium bei ..-Vt- 55 Hülse geschickt wird, kann der magnetische Fluß
mosphärendruck), von der Supraleitfähigkeit in den durch den ganzen Querschnitt der Spule 4 hindurch-
widerstandsbehafteten Zustand überführt. treten, und da dieser fast vollständig durch den hoch-
Das Schaltelement benutzt die Eigenschaften von permeablen Mittelteil 2a gebildet wird, steigt die Insupraleitenden
Stoffen, die Permeabilität des Kernes duktivität sehr an.
einer Spule von einem bestimmten Wert auf einen 60 Der innere Bereich bzw. Teil 2a des Kernes 2 sollte
anderen zu ändern. Die Induktivität wird dabei von neben großer Permeabilität auch einen genügend
einer auf einen normalerweise supraleitenden Kern großen Sättigungswert besitzen, um eine Sättigewickelten
Induktionsspule erzeugt. Eine zweite gung durch den Strom in der Steuer- und Induktions-Wicklung,
die sogenannte Steuerspule, ist in ähnlicher spule zu vermeiden. Zur Verdrängung der Supraleit-Weise
auf den Kern gewickelt und mit einer Steuer- 65 fähigkeit der Hülse bzw. Schale 2 b soll ein genügend
stromquelle verbunden. Wenn genügend Strom durch großes Feld nötig sein, damit die Supraleitfähigkeit
die Steuerspule geschickt wird, um die Supraleitfähig- der Hülse nicht durch Ströme verdrängt wird, die
keit des Kerns des Schalterelements zu verdrängen, normalerweise in der Induktionsspule fließen. Ein gewird
die Induktivität der Spule sprunghaft und wesent- eignetes Hülsenmaterial ist Tantal oder Blei, deren
lieh vergrößert. Wenn der Strom in der Steuerspule 7° Wahl von der Stärke des durch den Strom in der In-
duktionsspule erzeugten Feldes abhängt. Wenn die
größte Differenz zwischen den beiden Induktionswerten gewünscht wird, sollte die Hülse so dünn wie
möglich sein. Eine dünne Hülse ist auch vom Standpunkt der Erhöhung des Widerstandes der Hülse im
nichtsupraleitenden Zustand wünschenswert, wodurch die auf die Wirbelströme in der Hülse zurückzuführenden
Verluste verringert werden. Daher kann die Deckschicht bzw. Hülse um den Mittelteil vorzugsweise
durch Aufdampfen oder Niederschlagen auf elektrischem Wege gebildet werden. Die Spule-4 ist
vorzugsweise supraleitend, um Widerstandsverluste im Kreis zu vermeiden. Sie kann aus 0,076-mm-Niob-Draht
hergestellt sein, wodurch sie ein genügend größeres kritisches Verdrängungsfeld als die Deckschicht 2 &
besitzt, um eine Verdrängung der Supraleitfähigkeit der Induktionsspule durch den Strom der Steuerspule 6 zu
vermeiden. Der Niobdraht soll eine möglichst dünne Isolierschicht aufweisen. Eine 0,00635 mm dicke Haut
aus gesintertem Poiytetrafluoräthylen ist für diesen Zweck geeignet.
Die Steuerspule 6 kann aus gewöhnlichem Kupfer draht bestehen, wenn keine Beschränkung der Belastbarkeit
der verfügbaren Steuerstromquelle besteht. Jedoch kann sie aus demselben Material bestehen, um
ebenfalls supraleitend zu sein und um eine Wärmcentwicklung in dem flüssigen Heliumbad, in dem das
Schalterelement arbeitet, zu vermeiden. Überdies kann sie, wenn supraleitend, auch über Cryotrons oder anderen
in der Schaltung damit verbundenen supraleitenden Elementen gespeist werden. Die Spule 6
sollte genügend lang und eine ausreichende Anzahl von Windungen besitzen, um eine Verdrängung der
Supraleitfähigkeit über die gesamte Länge der Hülse. 2b, um die die Induktionsspule4 gewickelt ist, zu erreichen.
Die Länge der Hülse bzw. Deckschicht 2b sollte etwas größer als die der Spule 4 sein, um bei supraleitender
Hülse eine Verkettung des magnetischen Flusses mit irgendwelchen Windungen der Spule zu
vermeiden. Um die Wirkung zu verbessern, kann der zentrale Bereich 2» die Form eines Ringes oder irgendeines
anderen geschlossenen Magnetkreises besitzen; bei dieser Formgebung ist die Induktivität der Spule
bei Verdrängung der Supraleitfähigkeit der Hülse am größten. Andererseits ist es, wenn es hauptsächlich auf
den Raumbedarf ankommt, günstig, den Mittelteil, wie in Fig. 2 gezeigt, als Stab auszubilden. Eine Spule
veränderlicher Induktivität gemäß der Erfindung kann 0,64 cm lang sein mit einem Kerndurchmesser von so
0,23 mm und einem Gesamtdurchmesser von ungefähr 0,4 mm. Dieser kleine Raumbedarf erlaubt eine Anordnung,
bei der viele Tausende solcher veränderlicher Induktivitäten in einem Raum von weniger als 28 edm
untergebracht sind. Das Sohalterelement wird Vorzugsweise in ein flüssiges Heliumbad eingetaucht, um die
gewünschten tiefen Temperaturen zur Supraleitfähigkeit zu erlangen. Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, kann
bei Verwendung des beschriebenen supraleitenden Materials das flüssige Heliumbad unter Atmosphärendruck
sein, wobei die Spule 4 und die Steuerspule 6 supraleitend sind, während die Kernhülse 2 α schnell
vom supraleitenden zum widerstandbehafteten Zustand wechseln kann.
Fig. 3 zeigt einen Umschalter mit zwei Schalt-Stellungen, bei welchen zwei der neuen induktiven
Schalterelemente verwendet sind. Diese Elemente, die allgemein mit 8 und 8' bezeichnet sind, sind dem in
Fig. 2 gezeigten Element ähnlich; sie besitzen Kerne 10 bzw. 10', Induktionsspulen 12 bzw. 12' und Steuerspulen
14 bzw. 14', die alle den entsprechenden Teilen der Fig. 2 ähnlich sind. Die Kerne können daher ferromagnetische
Innenteile 10 α und 10 a! besitzen, die von normalerweise supraleitenden Hülsen 10 b bzw. 10 b'
umgeben sind. Die Induktionsspulen sind an einem Ende verbunden und werden mit einer zu schaltenden
Wechselstromstelle (nicht gezeigt) verbunden. Die anderen Enden der Induktionsspulen sind mit den vom
Schalter zu speisenden Schaltungselementen (nicht gezeigt) verbunden. Der induktive Widerstand dieser
anderen Schaltungselemente sollte so groß sein, daß beim Schalten der Stromquelle durch den Induktor 8
oder 8' die gesamte Induktivität dieses Zweiges wesentlich kleiner ist als die des anderen Zweiges.
Bei einem typischen Anwendungsbeispiel wird dabei die Steuerspule 14 eingeschaltet, um die Supraleitfähigkeit
des Kernmaterials 10 zu \rerdrängen und um
die Induktivität der Spule 12 zu erhöhen. Die Spule 14' wird nicht gespeist, und das supraleitende Material
des Kernes 10' hält die Induktivität der Spule 12' auf ihrem niedrigsten Wert. Da die Induktionsspule 8 eine
wesentlich größere Induktivität als die Spule 8' besitzt, fließt der größte Teil des Stromes durch die
Spule 8' (vorausgesetzt, daß die vom Schalter gespeisten Kreise einen ohmschen oder induktiven
Widerstand besitzen und die Induktivität dieser Kreise klein gegenüber der der Induktionsspule 8' bei der
größten Induktivität ist). Wenn der Strom durch die Spule 8 geschaltet werden soll, wird die Steuerspule
14' eingeschaltet und Spule 14 ausgeschaltet. Der Stromzweig durch Spule 8 hat nun die kleinere Impedanz,
und der Hauptstrom fließt durch diese.
Fig. 4 zeigt einen Transformator 15, bei dem ein Schalterelement gemäß der Erfindung verwendet ist.
Wie aus dieser Figur hervorgeht, besitzt der Transformator einen Kern 16, ähnlich dem Kern 2 der
Fig. 2, mit einem ferromagnetischen Innenteil 16a, der
von einer normalerweise supraleitenden Hülse 16 & umgeben ist. Ferner ist eine Steuerspule 18 ähnlich
der Steuerspule 6 der Fig. 2 vorgesehen, auch primäre und sekundäre Induktionsspulen 20 bzw. 22, welche
der Induktionsspule 4 der Fig. 2 entsprechen. Wenn kein Strom durch die Steuerspule 18 fließt, verringert
das supraleitende Material im Kern 16 den nutzbaren Fluß durch den die Sekundärspule 22 ankoppelnden
Kern. Dadurch wird die Leistungsabgabe an den Klemmen der Sekundärspule 22 ein Minimum. Wird
jedoch die Steuerspule 18 mit genügend Strom nur Verdrängung der Supraleitfähigkeit des Materials im
Kern gespeist, so erzeugt die Primärspule 20 einen wesentlichen magnetischen Fluß, der ebenfalls die
Spule 22 koppelt, so daß die Ausgangsleistung des Transformators entsprechend ansteigt. Obwohl der
Kern 16 als Stab oder Stange gezeigt ist, kann er selbstverständlich auch jede geeignete Transformatorkernform
besitzen. Die Primär- und Sekundärspulen können, wie gezeigt, ineinanderliegend gewickelt werden
oder aber auch an getrennten Stellen des Kerns.
Das beschriebene supraleitende Schalterelement für Wechselströme führt seine Schaltfunktion durch Änderung
von einem bestimmten Induktivitätswert auf einen änderen unter dem Einfluß eines elektrischen
Stromes aus. Die Induktionsspule besitzt einen normalerweise supraleitenden Kern, der im supraleitenden
Zustand den Durchgang eines merklichen Flusses durch eine Induktionsspüle verhindert, wobei die Induktivität
der Spule auf einen Minimalwert gehalten wird. Unter dem Einfluß des durch eine ebenfalls auf
dem Kern aufgewickelte Steuerspule ausgebildeten Magnetfeldes kann die Supraleitfähigkeit des Ma-
terials verdrängt werden, so daß der Kern einen magnetischen Fluß hindurchläßt. Die Induktionsflußstärke
hängt von den magnetischen Eigenschaften des Kernes im verdrängten Zustand ab und bestimmt die
Induktivität der Spule in diesem Zustand. Die Schaltgeschwindigkeit ist sehr hoch, da ein Material zwischen
dem verdrängten und dem supraleitenden Zustand in sehr kurzen Zeiten wechseln kann. Wie oben ausgeführt,
kann das Schalterelement gemäß der Erfindung zum Schalten einer Wechselstromquelle irgendeines
beliebigen Stromkreises verwendet werden. Das Schalterelement kann auch zur Steuerung des Ausganges
eines Transformators benutzt werden.
Claims (10)
1. Schaltelement zum Verändern der Induktivität eines elektrischen Leiters, insbesondere in Form
einer auf einen Kern gewickelten Spule, gekennzeichnet durch einen Kern, der mindestens einen
Teilbereich aufweist, der bei der Arbeitstemperatür des Schaltelementes ohne Einfluß eines Magnetfeldes
supraleitend ist und der zur Veränderung seiner Permeabilität durch das Magnetfeld
einer auf ihn aufgebrachten, entsprechend ausgelegten Steuerwicklung in den Zustand endlichen
Widerstandes gebracht werden kann.
2. Schaltelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern eine äußere Zone aus
supraleitendem Material aufweist.
3. Schaltelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern in seinem inneren Bereich
aus ferromagnetischem Material besteht, der von der Zone aus supraleitendem Material umgeben
ist.
4. Schaltelement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das ferromagnetische Material
Zylinderform besitzt und das supraleitende Material den Zylinder hülsenförmig umgibt.
5. Schaltelement nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern über die Steuerwicklung
an beiden Enden hinausragt.
6. Schaltelement nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Induktionswicklung aus
einem supraleitenden Material besteht, dessen Schwellwert höher als der Schwellwert des supraleitenden
Bereichs des Kerns ist.
7. Schaltelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Induktionswicklung aus
Niob und der supraleitende Bereich des Kerns aus Tantal besteht.
8. Schaltelement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß auch die Steuerwicklung aus
supraleitendem Material —· vorzugsweise aus Niob — besteht.
9. Schalter, gekennzeichnet durch mehrere Schaltelemente gemäß Anspruch 1 bis 8, wobei die Induktionswicklung
jedes Elements mit einem Ende der Induktionswicklungen der übrigen Elemente verbunden ist und die Eingangsklemme des Schalters
bildet.
10. Transformator, gekennzeichnet durch ein Element nach Anspruch 1 bis 8, dessen Kern eine
weitere als Primärwicklung dienende Wicklung aufweist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 009 609/283 9.60
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