DE1075446B

DE1075446B - Leichtkugellager großen Durchmessers für langsame Drehbewegungen, insbesondere für Fahrzeug-Lenkkränze

Info

Publication number: DE1075446B
Application number: DENDAT1075446D
Authority: DE
Inventors: Dortmund-Aplcrbeck Dipl.-Ing. Woldemar Gerhardt
Original assignee: Eisenwerk Rothe Erde G.m.b.H., Dortmund
Publication date: 1960-02-11

Description

Leichtkugellager großen Durchmessers für langsame Drehbewegungen, insbesondere für Fahrzeug-Lenkkränze Die Erfindung betrifft ein axial und radial belastbares Leichtkugellager großen Durchmessers derjenigen Art, wie es für langsame Drehbewegungen oder wie bei Fahrzeug-Lenkkränzen für Schwenkbewegungen gebraucht wird. Bei einem solchen Kugellager bestehen nicht die sonst geläufigen Forderungen hoher Lagerpräzision, um etwa einen geräuscharmen Lauf und damit einen niedrigen Verschleiß zu erreichen: Vielmehr kommt es wesentlich darauf an, axial und/ oder radial auftretende Stoßlasten, die bei einer zapfenlosen Lagerung besonders groß sind, aufzunehmen. Da der Laufverschleiß bei einem solchen Lager gering ist, wird an sich keine hohe Lagerpräzision benötigt.
Die Erfindung bezweckt, dieser Erkenntnis Rechnung tragend, ein einfach herstellbares, billiges Lager zu schaffen.
Gemäß der Erfindung ist bei einem mit einem inneren und einem äußeren hochschultrigen Laufring versehenen Kugellager mindestens einer der beiden Laufringe geschlitzt und nach dem Biegen unbearbeitet. Derselbe ist in einer Ringnut eines Tragringes derart gehaltert, daß er erst durch die Abstützung an den Wänden der Ringnut die erforderliche Biegetragfähigkeit erhält.
Das erfindungsgemäß ausgebildete Lager benötigt wegen des nicht überdrehten bzw. nicht überschliffenen Laufringes ein verhältnismäßig großes Lagerspiel. Da die Ringe aber hochschultrig und die Drehgeschwindigkeiten klein sind, ist dies nicht nachteilig. Andererseits besteht der große Vorteil, die Laufringe aus hochwertigem, verschleißfestem Stangenmaterial billig herstellen zu können. Der Aufwand wird noch niedriger, wenn fertiggezogenes Stangenmaterial für die Herstellung der Ringe verwendet wird.
Einer der beiden Tragringe kann in bei Kugellagern an sich bekannter Weise zweckmäßig mit einem durch einen Gewindestopfen verschlossenen Durchbruch versehen sein, durch den sich die Lagerkugeln einbringen lassen.
Im Bestreben, ein billiges Kugellager der obengenannten Art zu schaffen, kann ebenfalls einer der Tragringe oder können beide Tragringe aus fertiggezogenem Stangenmaterial bestehen. Da das Material des Tragringes nicht verschleißfest zu sein braucht, kann der Tragring auch ein fertiggepreßter Blechteil, z. B. der Drehschemel eines Fahrzeuges, sein.
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Sie zeigt ausschnittsweise im Querschnitt einen Fahrzeug-Lenkkranz.
Ein äußerer Tragring 1 besitzt einen Flansch 2, der sich unter Verwendung der Bohrungen 3 an einem Wagenkasten anschrauben läßt. In einer Ringnut 4 des Tragringes 1 sitzt ein mit einer hochschultrigen Laufbahn 5 versehener äußerer Laufring 6. Die Laufbahn 5 umschließt die Lagerkugeln 7 fast zur Hälfte. In gleicher Weise sitzt ein innerer Laufring 8 in einer Ringnut 9 eines inneren Tragringes 10. Der innere Tragring besitzt ebenfalls einen Flansch 11, der sich unter Verwendung der Bohrungen 12 am Drehschemel eines Fahrgestells anschrauben läßt.
Im äußeren Tragring 1 ist radial ein Durchbruch 13 vorgesehen, durch den sich die Lagerkugeln 7 einführen lassen. Der Durchbruch ist bei dem Ausführungsbeispiel durch einen mit Schraubenzieherschlitz 15 versehenen Gewindestopfen 14 verschlossen. Die Sicherung des Gewindestopfens ist in der Zeichnung vernachlässigt. Im eingeschraubten Zustand liegt die Stirnfläche 16 des Gewindestopfens derart eng vor der Kugel 7, daß die Kugel sich beim Überlauf des an der Stelle des Gewindestopfens liegenden Schlitzes des äußeren Laufringes 6 an dem Stopfen abstützen kann. Belastet werden soll der Gewindestopfen nicht.
Alle Ringe 1, 10, 6 und 8 des Lagers sind in dem dargestellten Beispiel aus gezogenem Stangenmaterial gefertigt.
Die Laufringe 6 und 8 liegen möglichst unter Vorspannung in den Ringnuten 4 bzw. 9. Die Stoßstellen, d. h. die Schlitze der Laufringe, sind entweder vernachlässigbar klein oder mit Füllstücken, beispielsweise mit dem Gewindestopfen 14, ausgefüllt. Es ist zweckmäßig, die Laufbahnen der Ringe 6 und 8 an den Schlitzen durch Anschrägen etwas aufzuwehen, damit die Kugeln 7 im Bereich der Schlitze belastungslos sind.
Der Laufring 6 ist im Querschnitt beispielsweise halbkreisförmig. Eine Wulst 17 sichert ihn gegen Verwinden. Der Laufring 8 ist trapezförmig. .fiese beiden Querschnittsformen können je nach den gegebenen Verhältnissen anders sein.
Zum Einbringen der Laufringe in die Tragringe werden dieselben elastisch zusammen- bzw. so weit auseinandergebogen, daß sie in die Ringnuten einschnappen können.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Axial und radial belastbares Leichtkugellager großen Durchmessers für langsame Drehbewegungen, insbesondere für Fahrzeug-Lenkkränze, mit einem inneren und einem äußeren hochschultrigen Laufring, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der beiden Laufringe (6 und 8) nach dem Biegen unbearbeitet, geschlitzt und in einer Ringnut (4 bzw. 9) eines Tragringes (1, 2 bzw. 10, 11) derart gehaltert ist, daß er erst durch die Abstützung an den Wänden der Ringnut die erforderliche Biegetragfähigkeit erhält.
2. Kugellager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufringe (6 und 8) aus fertiggezogenem Stangenmaterial bestehen.
3. Kugellager nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß einer der Tragringe einen in einen breiten Schlitz des äußeren Laufringes (6) hineinmündenden radialen Durchbruch (13) aufweist, durch den die Lagerkugeln (7) eingebracht werden können.
4. Kugellager nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchbruch (13) durch einen Gewindestopfen (14) verschlossen ist.
5. Kugellager nach einem der Ansprüche 1 bis 4. dadurch gekennzeichnet, daß die Tragringe (1, 2 und 10, 11) aus fertiggezogenem Stangenmaterial bestehen.
6. Kugellager nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise ein Tragring ein fertiggepreßter Blechteil ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Schweizerische Patentschrift Nr. 185 548; britische Patentschrift Nr. 13 941 aus dem Jahre 19a7.