DE1070598B - - Google Patents

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DE1070598B
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chimney
water dust
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D51/00Auxiliary pretreatment of gases or vapours to be cleaned

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

kl. 12 e 5
INTERNAT. KL. B Ol d
PATENTAMT
F 22030 VIII c /12 e
ANMELDETAG: 21. DEZEMBER 1956
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 10. DEZEMBER 1959
In der Hauptpatentanmeldung wird ein Verfahren zur Beseitigung der bei der industriellen Verwertung biologischer Substanz, wie z. B. Soja, Ölfrüchte, Fisch, Fleisch usw., anfallenden, meist übelriechenden Zersetzungs- oder Destillationsstoffe behandelt. wobei außerdem diese Abfallstoffe zu nützlichen Produkten, vorzugsweise zu Säuren, verarbeitet werden können. Nach dem Verfahren werden konzentrierte, luftarme Zersetzungsprodukte über einen Katalysator in ihre Bestandteile zerlegt. Die Temperatur des Katalysators ist kritisch, so daß bei einer bestimmten Temperatur die Zersetzungsprodukte z. B. in Kohlendioxyd, Wasserdampf, Nitrit- oder Nitrationen zerlegt werden, die dann weiter zu salpetriger oder Salpetersäure verarbeitet werden können. Bei höherer Temperatur des Katalysators zerfallen auch die Nitrit- und Nitrationen, und es strömt lediglich Stickstoff und Sauerstoff ab. Oft ist es aus energetischen Gründen zweckmäßig, die Zerfallsprodukte vor dem Einleiten in den Katalytofen zu trocknen, z. B. durch Kondensation des in den Brüden enthaltenen Wasserdampfes in Kühlschlangen. Luftreiche Zersetzungsprpdukte und solche, die hochmolekulare Verbindungen mit Siedepunkten im allgemeinen oberhalb 80° C haben, könnten an sich ebenfalls im Katalytofen unschädlich gemacht werden. Das Verfahren ist aber aus wärmetechnischen Gründen unrentabel. Daher werden diese Brüden einer Wasserbehandlung unterzogen, wobei diese zweiteilig durchgeführt wird, und zwar in der Weise, daß die Brüden zunächst einem groben Regen ausgesetzt werden und anschließend einem außerordentlich fein verstäubten Wassernebel, dessen Tröpfchen über Hochspannung elektrisch negativ aufgeladen werden. Durch diese feinste Zerstäubung und Aufladung der Tröpfchen erhält man eine überaus große aktive Oberfläche besonders für alkalische Komponenten der Zersetzungsstoffe. Dieses Verfahren ist äußerst Wassersparend. Auch hier ist eine Weiterverarbeitung der Abfallstoffe zu nützlichen Nebenprodukten möglich.
Bei eingehenden Versuchen hat sich nun gezeigt, daß das Wasserstaubverfahren nach der Hauptpatentanmeldung nicht nur zur Behandlung von gas- und dampfförmigen Zersetzungsstoffen organischer Substanzen angewandt werden kann, sondern allgemein zur Behandlung von allen Rauch- und Abgasen.
Als Verwendungsbeispiel wird anschließend die Behandlung der Abgase von Kalkbrennereien nach dem neuen Verfahren näher erläutert.
Das gesamte austretende Rauchgas wird zunächst in einem Kondensator heruntergekühlt, so daß aller mitgeführter Wasserdampf ausfällt. Dieser Kondensator muß korrosionsfreie, beständige Oberflächen haben und kann z. B. aus Gußeisen gemacht sein. Das Behandlungsverfahren für gas-
und dampfförmige Zersetzungsstoffe
organischer Substanzen
Zusatz zur Patentanmeldung F 20744 IVa/53 g (Auslegeschrift 1 057.431)
Anmelder:
Dr.-Ing. Frank Früngel, Hamburg-Rissen, Wittenbergener Weg 79
vom Wasser befreite, getrocknete und kühle Rauchgas wird anschließend durch mindestens eine, zweckmäßig aber bis zu vier sogenannte Wasserstaubwäschen gejagt, wobei relativ kleine Wassermengen, z. B. für 100 000 m3 Rauchgas 10 m3 Wasser, mittels sehr hohen Druckes, z. B. 10 atm, staubfein zerstäubt werden, so daß die Oberfläche unendlich groß wird. Mindestens einer dieser Wasserstauberzeuger wird elektrostatisch auf möglichst negatives Potential geladen. Dadurch wird erreicht, daß zuerst durch die außerordentlich große Wasseroberfläche die Gase C O2, S O2 und S O3 an das Wasser gebunden und ausgeschwemmt werden und anschließend durch die elektrostatische Anziehung noch die Rauchpartikelchen oder Kalkpartikelchen angebackt ufrd ebenfalls ausgeschwemmt werden. Aus der Anlage tritt ein völlig geruchloser kalter Stickstoff aus. Zusätzlich liefern die Abwässer der ersten Wasserstaubstufe ziemlich hochkonzentrierte schwefelige Säure und Schwefelsäure, unter Umständen in beträchtlichen Mengen.
Wie wirtschaftlich bedeutsam das Verfahren ist, zeigt z. B. die Anwendung auf die Behandlung von Rauchgasen eines Kraftwerkes: Bei 2000 t pro Tag verbrannter Kohle braucht man einen Schornstein von etwa 150 m Höhe, bei einer Anlage nach der Erfindung ist kein Schornstein erforderlich, es werden also Baukosten von beträchtlicher Höhe gespart, außerdem fallen noch gutverkäufliche Säuren als Nebenprodukte in erheblichen Mengen an, wodurch sich die Wirtschaftlichkeit der Anlage erhöht. Wird
909 688/374
die Anlage in ein Werk eingebaut, bei dem ein Kamin schon steht, so muß bisher das Rauchgas mit einer Temperatur von 150° C in den Kamin eintreten, damit das S O3 die Kaminwände nicht zerstört. Wird in das Werk nun eine Anlage nach der Erfindung eingebaut, so enthalten die Abgase keine schädlichen Stoffe mehr und können z. B. mit 20° C in den Kamin eintreten. Dadurch braucht man die Rauchgastemperatur im Kessel nicht bei 150° oder 200° C aufhören zu lassen, sondern kann vorher wesentlich mehr Kalorien herausziehen. Da man normalerweise mit Rauchgastemperaturen von z. B. 1500° C arbeitet und die Endtemperatur nach der Erfindung auf etwa 20° C an Stelle von bisher etwa 150° C gehalten werden kann, so bedeutet dies gegenüber dem Stande der Technik neben den wesentlich geringeren Gestehungskosten und dem nützlichen Anfall von Nebenprodukten zusätzlich noch eine Ersparnis von etwa 8% Kohle oder dergleichen Brennstoff.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Behandlungsverfahren für gas- und dampfförmige Zersetzungsstoffe organischer Substanzen, die gegebenenfalls nach Ausscheidung ihres etwa vorhandenen Wasserinhaltes in einer Kondensationsanlage in einer oder nacheinander in mehreren Wasserstaubwäschen gereinigt werden, wobei mindestens in einem Teil der Wasserstaubwäschen die Nebeltröpfchen statisch negativ aufgeladen werden, nach Patentanmeldung F 20 744 IV a/53 g, gekennzeichnet durch Verwendung des Verfahrens auf Zersetzungsstoffe anorganischer Substanzen, insbesondere Rauch- und Abgase aller Art.
    © 909 688/374 12.59
DENDAT1070598D Pending DE1070598B (de)

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DE1070598B true DE1070598B (de) 1959-12-10

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