DE106808C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Um bei Herstellung eines Loches nicht die ganze Masse entfernen zu müssen, wendet man hohle Bohrer oder Meifsel an, so dafs sich wahrend des Bohrens oder Hauens ein cylindrischer Kern bildet, der entweder von dein Bohrer oder Meifsel selbst oder, wenn das herzustellende Loch nicht durchgehen soll, besonders beseitigt werden mufs. Auf diesem Wege werden gröfsere Löcher in Steine gehauen, doch springt durch das Klopfen auf den Bohrer der innere Kern von selbst ab und mufs das Steinpulver aus dem Loch von Zeit zu Zeit entfernt werden.

Für die Herstellung gröfserer Löcher in dünneren Blechen dienen die sogen. Centrumbohrer., welche eine ^;Führung im Mittelpunkt . des späteren Kernes erhalten und durch einen oder zwei Zähne eine schmale Nuth in das Blech schneiden. Die Späne, welche hierbei entstehen, müssen durch die Hand beseitigt werden. Die in Rede stehende Erfindung besteht in einem Bohrer, dessen vorzügliche Wirkung sich erst bei Lochdurchmessern von über 25 mm geltend macht. Derselbe ist in Fig. 1 in seinem unteren Theile, in Fig. 2 in der Unteransicht und in Fig. 1 rechts im Durchschnitt eines Zahnes dargestellt und besteht aus einem hohlen Stahlrohr R, an dessen unterer Fläche sich Zähne Z befinden, welche die aus der Zeichnung ersichtliche Form haben. Diese ist derart, dafs die Kanten a und i denen eines Drchstahles entsprechen, während die Höhlungen c zur Aufnahme der Späne dienen. Um diese nach oben zu fördern, sind an der Aufsenflache des Bohrers von c ausgehende Spiralnuthen unter 45° angebracht, in denen sich die Späne nach oben schieben und auf die obere Fläche des Arbeitsstückes gelangen. Zu bemerken ist noch, dafs die unteren Flächen von aufsen nach innen abgeschrägt sind, also auf einer Kegelfläche liegen, damit der Bohrer besonders zu Anfang, wo ihm die Führung fehlt, centrisch bleibt (s. die punktirten Linien in Fig. 1). Der gewählte Durchmesser beträgt 60 mm und sind 8 Zähne angenommen. Bei jeder Y₈ Umdrehung ist jeder Zahn um die zulässige Spanstärke, also der Ringraum um eine achtfache Spanstärke tiefer geworden. Mit Hülfe dieses neuen Bohrers kann daher sehr schnell durch ein Werkstück von angemessener Metallstärke gearbeitet und ein sauberes Loch in demselben hergestellt werden.

Der Vortheildes Bohrers ist ein sehr bedeutender, wie folgendes Beispiel zeigt.

Angenommen, es sei das Loch in der Nabe eines Rades zu machen. Jetzt wird dasselbe hineingegossen, wozu es eines Kernes bedarf, der angefertigt und eingesetzt werden mufs. Ist dies geschehen und der Gufs fertig gemacht, so ist der Kern zu entfernen, dann das Rad aufzuspannen, zu centriren und das Loch auszudrehen!

Bei Anwendung des neuen Bohrers wird die Nabe voll gegossen und das Loch in beschriebener Weise hergestellt. Werden die Arbeiten und Kosten in beiden Füllen verglichen, so kann das Ergebnifs nur zu Gunsten des Ausbohrens ausfallen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein hohler Metallbohrer mit Schneidezähnen auf der unteren Ringfläche, dadurch gekennzeichnet, dafs auf seiner äufseren Mantelfläche schraubenförmige, unter einem Winkel von etwa 45⁰ von den Schneidezähnen aus ansteigende Rinnen zur selbstthätigen Entfernung der Bohrspäne sich befinden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.