-
Werkzeugmaschine zum Verzahnen von Werkstücken mit selbsttätiger Prüfeinrichtung
für das Werkstück Beim Verzahnen großer Werkstücke, z. B. der Läuferscheiben von
Gasturbinen, ist man bisher so vorgegangen, daß man die Werkstücke aus der zum Verzahnen
dienenden Schleifmaschine zum Zweck des Prüfens herausnahm und auf einen Prüfstand
brachte. Ergibt dann die Prüfung, daß die Zähne des zu verzahnenden Teils innerhalb
der zulässigen Toleranzgrenzen nicht hinreichendgenau ausgefallen waren, dann muß
der Teil wieder auf der Schleifmaschine aufgespannt und weitergeschliffen werden.
Das erfordert aber einen erheblichen Zeitaufwand, besonders wenn es sich um schwere
und verwickelte Teile handelt und die zulässigen Toleranzgrenzen eng sind; denn
dann ist es schwierig, den Teil beim Wiederaufspannen in der Maschine genau in die
ursprüngliche Lage zu bringen.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesem Mangel abzuhelfen.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe verwendet man zum Verzahnen der Werkstücke
eine Werkzeugmaschine mit selbsttätiger Prüfeinrichtung für das Werkstück und mit
einer für das schrittweise Teilen des Werkstücks antreibbaren Werkstückspindel,
die zwischen einer Lage, in der das von der Spindel getragene Werkstück bearbeitet
wird, und einer Lage, in der das Werkstück geprüft wird, hin und her beweglich ist
und bei der die Werkzeug- und die Werkstückspindel ebenfalls im Takt mit der Teilbewegung
gegeneinander zu- und rückstellbar sind. Erfindungsgemäß ist diese Werkzeugmaschine
nun mit zwei von einem Halter getragenen, je mit einem Taster versehenen Meßgerät
ausgerüstet, die im Takt mit der Teilb -wegung des Werkstücks zwischen einer Meßstellung
und einer Ruhestellung beweglich sind und deren Taster in Meßstellung an die beiderseitigen
Zahnflanken anlegbar sind.
-
Handelt es sich um eine Werkzeugmaschine, bei. welcher ein das Werkzeug
darstellender, umlaufender Messerkopf oder eine topfförmige Schleifscheibe gleichzeitig
voneinander abgewandte Flanken nicht benachbarter Zähne bearbeiten, dann empfiehlt
es sich, die Anordnung so zu treffen, daß die Taster der beiden Meßgeräte gleichzeitig
an die .entgegengesetzten Flanken ein und desselben Zahnes des Werkstücks anlegbar
sind.
-
Vorzugsweise ist an dem einen der beiden von dem Halter und dein =Maschinengestell
gebildeten Maschinenteilen ein drittes Meßgerät und an dem anderen ein Anschlag
angeordnet, an welchem das Meßgerät anliegt, wenn sich der Halter in der Meßstellung
der Geräte befindet.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Werkzeugmaschine
mit einem einen Registrierstreifen aufweisenden Registriergerät und mit einem im
Takt mit der Teilvorrichtung betätigten Schalter ausgerüstet, durch den die Meßgeräte
nacheinander an das Registriergerät geschaltet werden, wenn sich der Halter in der
Meßstellung der Geräte befindet. Man kann dann auf dem Registrierstreifen das Meßergebn.is
genau ablesen und daraus die Größe und die Lage eines jeden Fehlers der Zahnteilung,
Zahnstärke oder Exzentrizität ersehen. Auf Grund dieser Angaben läßt sich die Ursache
des Fehlers ermitteln, und man kann dann das Werkstück, ohne es aus der Maschine
herauszunehmen, durch entsprechendes weiteres Schleifen berichtigen.
-
In den Zeichnungen, in denen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der
Erfindung wiedergegeben ist, zeigt Fig. 1 einen Grundriß der Maschine, Fig.2 schematisch
die Anordnung des zu verzahnenden Werkstücks und des Schleifwerkzeuges sowie der
Meßgeräte der Maschine, Fig. 3 ein Getriebeschema der Maschine, Fig. d eine schematische
Ansicht der Teilvorrichtung für die Werkstückspindel, Fig. 5 den Halter der Meßgeräte,
teils im Aufriß und teils im Schnitt nach der Linie 6-6 der Fig. 1,
Fig.
6 einen Teilaufriß, teils im Schnitt nach der Linie 7-7 der Fig. 6, Fig. 7 einen
Teilgrundriß, teilweise im Schnitt nach der Ebene 9-9 der Fig. 6, Fig. 8 einen Aufriß
des einen Meßgerätes, von der Ebene 10-10 der Fig. 7 aus betrachtet, Fig. 9 den
Grundriß eines zum Erleichtern der Einstellung der Meßgeräte verwendeten Gerätes,
Fig. 10 ein vereinfachtes Schaltschema der Meß-und Registriergeräte und . Fig. 11
bis 13 ein Beispiel der Aufzeichnung des Registriergerätes zur Darstellung der Art
und Weise, in welcher die Messungen von den Meßgeräten ausgeführt werden.
-
In dem Spindelstock 21 ist die Werkstückspindel 22 um eine waagerechte
Achse 23 umlaufend gelagert und trägt das zu schleifende Werkstück, nämlich eine
Klauenkupplungshälfte C. Der Spindelstock 21 ist um eine lotrechte Achse 24 drehbar
und einstellbar auf einem Schlitten angeordnet, der seinerseits auf einer waagerechten
Gleitbahn 25 einer Grundplatte verstellbar ist, die sich in waagerechter Richtung
auf dem Gestell 20 quer zur Gleitbahn 25 verstellen läßt. Mit Hilfe dieser Einstellungen
lassen sich der Spindelstock 21 und das Werkstück C in eine Schleiflage und in eine
Prüflage umschalten. In Fig. 1 sind sie in ausgezogenen Linien in der Prüflage gezeigt.
Bei 21' und C sind sie gestrichelt in der Schleiflage wiedergegeben. In dieser
Lage wirkt auf das Werkstück eine topfförmige Schleifscheibe W ein, die indessen
auch durch einen ringförmigen Messerkopf oder durch einen Stirnmesserkopf ersetzt
werden kann und auf der ,Maschine um eine Achse 26 umlaufend gelagert ist und periodisch
vom Werkstück C längs dieser Achse zurückgezogen wird, damit das Werkstück
von Zahn zu Zahn seine Teildrehung erfahren kann.
-
Die Schleifscheibe W arbeitet mit kegelförmigen Flächen am Werkstück
C die Flanken der Verzahnung T heraus, wobei die innere Kegelfläche w' gleichzeitig
an den voneinander abgewandten Flanken t' und t" zweier nicht benachbarter Zähne
T angreift (Fig. 2). Die Schleifscheibe erfährt dabei in Richtung ihrer Achse einen
Vorschub bis zur vollen Zahnlückentiefe, wobei dann die beiden Zahnflanken
t' und t" herausgearbeitet werden. Dann wird die Schleifscheibe zurückgezogen,
und das Werkstück C wird um eine Zahnteilung durch eine Teilvorrichtung weitergedreht.
Der Vorgang wiederholt sich dann, bis schließlich sämtliche Zähne herau.sgeschliffen
sind. Bei der Bearbeitung der zugehörigen anderen Kupplungshälfte werden die Zahnflanken
durch die äußere Kegelfläche u%'einer anderen Schleifscheibe herausgearbeitet, so
daß eine Verzahnung entsteht, die genau in die Lücken der anderen Klauenkupplungshälfte
paßt. Die äußere Kegelfläche der anderen Schleifscheibe hat denselben mittleren
Durchmesser wie die innere Kegelfläche w' der in Fig. 2 gezeigten Schleifscheibe.
-
Das in Fig. 3 gezeigte Getriebe der Maschine erfährt seinen Antrieb
von einem Motor 27. Die Schleifscheibe U' selbst wird am besten durch einen eigenen
Schleifspindelmotor angetrieben, der nicht näher dargestellt ist. Der Motor 27 treibt
über ein im Maschinengestell 20 gelagertes Getriebe 28, 29, 31, 32, 34 und
35 einen Nocken 33 an, dessen Welle ebenfalls im Gestell 20 gelagert ist
und der dem Zweck dient, die Schleifscheibe W längs ihrer Achse 26 absatzweise zurückzuziehen
und vorzuschieben. Ferner wird von der Welle 32 eine im Spindelstock 21 gelagerte
Welle 36 für die Teilvorrichtung angetrieben, und zwar über ein Getriebe 37 bis
44. Die Teilvorrichtung 45 bis 55 bewirkt, daß bei jedem zweiten Umlauf der Welle
36, d. h. einmal bei jedem Umlauf des Nockens 33, und zwar dann, wenn der Nocken
33 die Schleifscheibe W vom Werkstück zurückgezogen hat, ein Nocken 53 ein angetriebenes
Glied 47 längs seiner Welle 49 umschaltet und dadurch einen geschlitzten Teil 48
des Gliedes 47 in die Ebene der Rolle 46 bringt. Beim Umlauf der Welle 36 (mit Bezug
auf die Fig. 4) im Uhrzeigersinn tritt dann die Rolle 46 in tangentialer Richtung
in das äußere Ende des Schlitzes 48' ein (in der in Fig. 4 gezeigten Stellung) und
beschleunigt das angetriebene Glied 47 bis auf eine bestimmte Höchstgeschwindigkeit
im Gegenuhrzeigersinn mit Bezug auf die Fig. 4. In diesem Augenblick der höchsten
Beschleunigung verläßt die Rolle den Schlitz 48' an dessen innerem Ende, und das
Ritzel 52 gelangt zum Kämmen mit dem ersten Zahn des Zahnsegments 51. Infolgedessen
wird nunmehr die Welle 49 mit gleichbleibender Geschwindigkeit über die Zahnräder
52, 51 angetrieben. Dieser Antrieb währt für einen bestimmten Zeitraum, bei dessen
Ende das Ritzel 52 außer Eingriff mit dem letzten Zahn des Segments 51 gelangt und
im selben Augenblick die Rolle 46 in den Schlitz 48" an dessen innerem Ende eintritt.
Beim weiteren Umlauf der Rolle verzögert diese dann das angetriebene Glied 47 bis
zu vollständigem Stillstand und tritt dann aus dem äußeren Ende des Schlitzes 48"
wieder aus (in einer Stellung, welche zu derjenigen der Fig. 4 spiegelbildlich ist).
Der Nocken 53 schaltet dann das Aggregat 47, 48, 56 in die in Fig.3 gezeigte Lage
um, in welcher sich der Teil 48 außerhalb der Ebene der Rolle 46 befindet, so daß
diese leer umläuft. Die Teildrehung der Werkstückwelle ist damit beendet, und nunmehr
bewirkt der Nocken 33 den Vorschub der Schleifscheibe in Achsenrichtung zum Einstechen
in das Werkstück.
-
Die schrittweise Teilbewegung der Welle 49 wird auf die Werkstückspindel
22 über ein Getriebe 56 bis 60 übertragen. Während der Pausen der schrittweisen
Teilbewegung wird die Werkstückspindel 22 gegen Drehung durch eine (nicht dargestellte)
Sperre verriegelt.
-
Für die Zwecke der Erfindung ist auf der Gleitbahn 25 des Maschinengestells
20 einstellbar und abnehmbar ein Ständer 63 (Fig. 1, 6, 7 und 9) für den Meßgerätehalter
befestigt. Auf einer lotrechten Gleitbahn dieses Ständers ist ein Schnitt 66 geführt,
und an diesem ist um eine waagerechte Achse 72 ein Halter 71 für die Meßgeräte 97
und 98 schwenkbar angeordnet. An dem Halter sind mittels der Schraube 75 die Rahmen
76 der beiden Meßgeräte 97, 98 angeschraubt, die übereinstimmend ausgeführt, aber
spiegelbildlich zueinander ausgestaltet sind. Jede Meßgerät hat einen Fühler 77,
der sich an eine Flanke des Zahnes T des Werkstücks C anlegen kann (Fig. 2 und 7).
Um das Gerät verschiedenen Zahnstärken anzupassen, gehen die Befestigungsschrauben
75 durch Langlöcher 78 (Fig. 7) der Meßgeräterahme-n hindurch und ermöglichen daher
eine seitliche Verstellung.
-
'Von Zeit zu Zeit wird der Halter 71 um. die Achse 72 mit Bezug auf
Fig. 6 im Gegenuhrzeigersinn geschwenkt, um die Fühler 77 vom Werkstück C abzuheben,
damit dieses um eine Zahnteilung weitergeschaltet werden kann. Diese Schwenkung
erfolgt durch einen Nocken 79, der an einer im Ständer 63 drehbar gelagerten Welle
80 befestigt ist. Der Nocken legt sich gegen einen Zapfen 81 eines Schwenkarmes
82, der (Fig. 6) um eine lotrechte Achse 83 schwenkbar
am Ständer
63 gelagert ist. Der Schwenkarm 82 liegt an dem Ende eines verschiebbaren Stiftes
86 an, dessen Kopf 87 an einer Fläche 88 des Halters 71 anliegt. Die Führung des
verschiebbaren Stiftes 86 erfolgt durch eine Buchse 89, die an dem Schlitten 66
befestigt ist, und sein Kopf 87 liegt an dem äußeren Ende dieser Buchse an, um dadurch
die eine Grenzstellung des Halters 71 zu bestimmen, in die er bei Schwingung in
Uhrzeigerrichtung mit Bezug auf Fig. 6 gelangt. In dieser Grenzstellung hat der
schwenkbare Arm 82 einen gewissen Spielraum gegenüber dem Nocken 79; denn ein unter
Federspannung stehender Kolben 91, der von dem Schlitten getragen wird, legt sich
ständig an die Fläche 92 des Halters 71 und sucht ihn dadurch in die Grenzstellung
zu drücken. Da die Fläche 82' des Schwenkarmes 82 und dessen Schwenkachse 83 parallel
zur lotrechten, den verstellbaren Schlitten 66 aufnehmenden Gleitbahn des Ständers
63 verlaufen, ändert die lotrechte Verstellung des Schlittens 66 nichts an der Verschwenkbarkeit
des Halters 71 durch den Nocken 79. Um Werkstücke C von sehr großem Durchmesser
bearbeiten zu können, ist es erwünscht, den Schlitten 66 auf dem Ständer 63 umgekehrt
zu befestigen. Denn wenn das geschieht, kommen die Meßfühler 77 in eine wesentlich
tiefere Lage, als sie durch bloßes Abwärtsverschieben des Schlittens 66 erreichbar
ist (Fig. 6). Um nun auch bei umgekehrter Lage des Schlittens 66 die Verschwenkung
des Halters 71 durch den Schwenkarm 82 zu ermöglichen, ist der verschiebbare Stift
86 doppelt ausgeführt, wie man in Fig. 9 bei 86' erkennt. Bei der umgekehrten Anordnung
des Schlittens 66 befindet sich der Stift 86' gegenüber der Fläche 82' des Schwenkarmes
in der gleichen Lage wie zuvor der Stift 86 gemäß Fig. 7. Auch an dem Halter 81
ist zur Anlage des Kopfes des Stiftes 86' eine zweite Fläche 88 vorgesehen, die
in der Zeichnung nicht ersichtlich ist.
-
Um nun den Halter 71 jederzeit daraufhin zu überwachen, ob er sich
in seiner vorderen Grenzstellung befindet, ist ein drittes Meßgerät 99 mit einem
Rahmen 93 Fig. 6) und einem Fühler 94 vorgesehen. Dieser Fühler legt sich an die
Fläche 88 des Halters 71. Die zur Befestigung dieses Meßgerätes an dem Schlitten
66 dienende Schraube 95 geht durch ein Langloch 96 des Rahmens des Meßgerätes, so
daß dieses vorwärts und rückwärts einstellbar ist.
-
Die drei Meßgeräte stimmen hinsichtlich ihrer Bauart miteinander überein.
Jedes hat einen vierteiligen Fühlerhalter 101 (Fig. 7 und 8), der durch vier Blattfedern
102 mit dem nichtmagnetischen Rahmen 76 oder 93 verbunden ist. Der Halter 101 trägt
den verstellbaren Magnetkern 103 eines Wandlers (Fig. 7 und 10), dessen Eingangswicklung
104 und dessen einander entgegengesetzt geschaltete Ausgangswicklungen 105 von dem
Rahmen 76 oder 93 des Meßgerätes getragen werden. Die Leitungen der Wicklungen und
eine an den Rahmen des Meßgerätes angeschlossene Erdungsleitung verlaufen durch
einen Isolator 106 und ein biegsames Kabel 107 zu einer Verbindungsdose 108 (Fig.
6 und 7), die auf dem Ständer 63 angeordnet ist, und von dort über ein Kabel 109
(Fig. 1) zu einem Schaltschrank 111, der Schalter, Verstärker und das Registriergerät
enthält.
-
Die Meßgeräte 97, 98 und 99 werden der Reihe nach an den Verstärker
112 durch einen Schrittschalter (Fig. 10) angeschlossen, der aus gemeinsam umlaufenden
Schalterarmen 114, 115, 116 und aus einer Schaltspule 113 besteht. Diese wird durch
ein Relais 117, 118 gesteuert, das durch einen Handschalter 119 und einen dazu parallel
geschalteten Nockenschalter 121 geschaltet wird. Das Registriergerät 122 zeichnet
den Meßwert auf einem Registrierstreifen 123 auf (Fig. 11 bis 13), der von einem
Motor 124 angetrieben wird. Die Wicklung 125 des die Schreibfeder versbellenden
Galvanometers ist an den Ausgang des Verstärkers angeschlossen. Das System wird
durch Netzleitungen L-1 und L-2 gespeist, die an den ?Netzteil des Verstärkers angeschlossen
sind und bei Erregung eines Schützes an den Motor 24 angeschlossen werden. Die Steuerung
des Schützes 126, 127 erfolgt durch einen Nockenschalter 128. Befinden sich die
Arme 114 bis 116 des Schrittschalters in der dargestellten Lage, dann erregt der
Verstärker die Eingangswicklung 104 auf folgendem Wege: Leitung 129, Arm 115, Leitung
131, Primärwicklung 104, Leitung 132, Arm 116 und Leitung 133; die entgegengesetzt
geschaltete Ausgangswicklung 105 des Meßgerätes ist mit dem Eingang des Verstärkers
verbunden durch Leitung 134, Verstärker, Leitung 136, Arm 114 und Leitung 137. Die
Stärke des Stromes, die über die Leitungen 134 und 136 dem Eingang des Verstärkers
zugeführt wird, entspricht der Verstellung des Magnetkerns 103 aus seiner neutralen
Grundstellung heraus. Der Ausgangsstrom des Verstärkers bewirkt eine Auslenkung
der Schreibfeder, die der Verschiebung des Wandlerkerns verhältnisgleich, aber erheblich
vergrößert ist. Jedesmal, wenn die Magnetwicklung 113 erregt wird, werden die Schaltarme
114 bis 116 um 120° weitergeschaltet, so daß die Meßgeräte 97, 98 und 99 nacheinander
an den Verstärker und das Registriergerät angeschaltet werden.
-
Die Schalter 121 und 128 sind auf einem Block 139 (Fig. 5 und 6) angeordnet,
der auf dem Ständer 63 sitzt, und sie werden durch einen mit drei Erhöhungen versehenen
Nocken 141 und einen mit einer einzigen Erhöhung versehenen Nocken 142 geschaltet.
Beide Nocken sitzen auf der Welle 180 und laufen daher zusammen mit dem Nocken 79
um, welcher die Umschaltung des Halters 71 der Meßgeräte bewirkt. Die Welle 80 wird
über eine biegsame Welle 114 und eine Welle 146 durch ein Zahnrad 148 angetrieben,
das mit dem Zahnrad 55 kämmt, und hat einen gerändelten Knopf 153, mit dessen Hilfe
man sie von Hand drehen kann, wenn sie von der Welle 144 losgekuppelt ist.
-
Für die Einstellung des Meßwerks werden die Meßgeräte abgenommen und
dann nacheinander auf einen Kalibrierständer 159 (Fig. 9) gebracht. Nach Lösen einer
Klemmschraube 163 ist auf diesem Ständer seitlich ein Mikrometer 161 verstellbar,
das von einem Schlitten 162 getragen wird. Das auf diesem Ständer angebrachte Meßgerät
kann in der aus Fig. 10 ersichtlichen Weise elektrisch mit dem Verstärker und dem
Registriergerät verbunden werden, und es läßt sich dann dadurch an den Verstärker
anschalten, daß man den Schalter 119 ein oder mehrere Male schließt, um dadurch
den Schrittschalter 113 bis 116 in die richtige Lage zu bringen. Zunächst werden
das Meßgerät und der Schlitten auf dem Ständer bis in eine Lage gebracht, in welcher
die Federn 102 des Meßgerätes um einen etwas größeren Betrag durchgebogen sind als
die höchste in Betracht kommende Ablenkung, die bei dem nachfolgenden Prüfvorgang
zu erwarten ist. Dann wird eine Ausgleichssiebkette 138 eingestellt, so daß, wenn
man das Mikrometer in der einen oder der anderen Richtung um einen bestimmten Betrag
verstellt, z. B. für eine gegebene Zunahme oder Abnahme der Durchbiegung der Federn
120, die von der Schreibfeder bewirkte Aufzeichnung um ein bestimmtes
Maß
über oder unter die Linie 165 zu liegen kommt. Die Größe dieses Maßes hängt von
der jeweils gewählten Vergrößerung ab. Die Meßgeräte 98 und 99 «-erden dann in der
gleichen Weise eingestellt. Nachdem alle drei Meßgeräte kalibriert und wieder auf
dem Ständer 63 befestigt sind, wird dieser auf dem Maschinengestell 20 eingestellt,
und dann wird der Schlitten 66 auf und ab verschoben, bis die Fühler 77 in der in
den Fig. 2 und 7 dargestellten Lage die voneinander abgewandten Flanken eines Zahnes
T des Werkstücks C in der Mitte berühren. Das Werkstück C ist bereits verzahnt und
dann in die Prüflage gebracht, und zwar dadurch, daß der Spindelstock 21 in die
durch ausgezogene Linien gezeigte Lage der Fig. 1 gebracht ist. Dann dreht man den
Knopf 153 von Hand, um dadurch den Halter 71 vorzurücken. Weiter wird der Rahmen
93 des Meßgerätes 99 so lange auf dem Schlitten 66 verschoben, bis die von der Schreibfeder
auf dem Registrierstreifen aufgezeichnete 'Marke 168 möglichst dicht an der Nullinie
169 liegt. In ähnlicher Weise werden die beiden anderen 1Meßgeräte 76 auf dem Halter
71 seitlich verschoben, bis die Fühler 77 die Zahnflanken mit einer solchen Abbiegung
der Federn 102 berühren, daß dadurch die Schreibfedern etwa auf die Nullinien 165
und 167 eingestellt werden, wenn die Meßgeräte 97 und 98 durch entsprechende Schaltung
des Schrittschalters mit Hilfe des Handschalters 119 eingeschaltet sind. Der nächste
Schritt besteht dann darin, die Nullausgleichsteuerung einer jeden Siebkette 138
so einzustellen, daß infolge entsprechender Bemessung des Ausgangsstiomes der Siebkette
die Feder genau auf der entsprechenden N ullinie des Registrierstreifens steht.
-
Nunmehr schließt man die biegsame Welle 144 mittels einer Kupplung
an die Welle 146 an, und die Maschine wird dann durch den Motor 27 in Gang gesetzt.
Bei jedem Umlauf des \?ockens 33 (Fig. 3) macht die Welle 80 einen Umlauf, und es
werden dadurch der Reihe nach die-folgenden Vorgänge herbeigeführt: Der Nocken 79
verschwenkt den Arm 81, 82 mit Bezug auf Fig. 1 im Uhrzeigersinn und zieht dadurch
den Halter 71 der lleßgeräte zurück, wobei dieser tnit Bezug auf Fig.6 im Gegenuhrzeigersinn
schwingt. Dadurch werden die Fühler 77 von dem "Zahn T zurückgezogen. Danal erfolgt
die Weiterrirehung des @\'erkstücks C durch die Teilvorrichtung 45. 47 um eine Zahnteilung.
Ist das geschehen, dann gestattet der -Nocken 79 dem Federkolben 92, den Halter
71 wieder vorzurücken, wodurch der Fühler 94 an die Fläche 88 angelegt wird und
die Fühler 77 zur Anlage an die Flanken des nächsten Zahnes T des Werkstückes C
kommen. -Nunmehr schließt der Nocken 142 den Schalter 128, wodurch das Schütz 126.
127 erregt wird und den 'Motor 124 in Gang setzt, welcher den Registrierstreifen
123 in Bewegung versetzt. Wenn dann der erste Vorsprung des Nockens 141 den Schalter
121 schließt, so wird dadurch das Relais 117, 118 erregt und schaltet den Schritts
s chalter weiter. Dadurch wird das 1Meßgerät 97 nunmehr mit dem Verstärker und dem
Registriergerät verbunden. worauf die Aufzeichnungsfeder auf oder neben der Linie
165 die Aufzeichnungen 164 macht. Der Schalter 121 öffnet sich, wird aber dann fast
sofort darauf wieder durch den Nocken 141 geschlossen. Das bewirkt eine Weiterschaltung
des Schrittschalters, so daß dieser das Meßgerät 97 ab- und das Meßgerät 98 an den
Verstärker und das Registriergerät anschaltet. Daraufhin bewirkt die Feder auf oder
neben der Linie 167 eine Aufzeichnung 166. Dann öffnet sich der Schalter 121 und
schließt sich wieder, wobei nunmehr der Schrittschalter das Meßgerät 98 ab- und
das Meßgerät 99 anschaltet. Infolgedessen bewirkt nunmehr die Registrierfeder auf
dem Registrierstreifen eine Aufzeichnung 168, die auf die Nullinie 169 zu liegen
kommt. Der Nocken 142 läßt sich den Schalter 128 so lange vor der Aufzeichnung der
Markierung an der Linie 167 schließen, daß der Motor für den Registrierstreifen
ungefähr zur gleichen Zeit stehenbleibt, wenn die Markierung beendet ist, und zwar
durch das Wiederöffnen des Schalters 141. Nunmehr ist ein Umlauf des Nockens33 beendet,
und es schließt sich ein neues Arbeitsspiel selbsttätig an. Die Maschine läuft so
lange weiter, bis von jedem Zahn des Werkstücks C eine Aufzeichnung vorgenommen
ist. Dann bleibt die Maschine stehen, z. B. als Folge einer Steuerung mittels eines
selbsttätigen Stillsetzschalters, der bei derartigen Maschinen gewöhnlich vorgesehen
ist.
-
Arbeitet das Meßwerk richtig, dann müssen sämtliche Aufzeichnungen
168 auf der Nullinie 169 des Registrierstreifens zu liegen kommen. Ein Beispiel
der Aufzeichnung eines Meßergebnisses ist in Fig. 11 dargestellt. Dort beläuft sich
der Höchstwert des von Zahn zu Zahn festgestellten Fehlers auf den Betrag 171, der
zwischen den Zähnen 9 und 10 vorkommt. Die Zähne sind dabei willkürlich beziffert.
Der Betrag 171 liegt innerhalb der zulässigen Toleranz. Auch der auf der anderen
Seite des Zahnes 9 festgestellte größte Fehler vom Maß 172 liegt innerhalb der Toleranzgrenzen.
Fig. 12 zeigt ein anderes Meßbeispiel, bei welchem die Zähne 5, 9 und 14 Teilungsfehler
aufweisen, deren Beträge sich auf 173, 174 und 175 belaufen. Diese Beträge überschreiten
die zulässige Toleranzgrenze. Fig. 13 veranschaulicht ein weiteres Beispiel, bei
welchem der bei 176 auf der einen Seite der Zähne vorkommende Summenfehler und auch
der bei 177 auf der anderen Seite der Zähne vorkominende Summenfehler die zulässige
Toleranzgrenze überschreiten, obgleich der von Zahn zu Zahn festgestellte Fehler
sich in einem zuläsigen Bereich bewegt.
-
Zwar hängt das Meßgerät in gewissem Sinne von der Genauigkeit der
Teilvorrichtung der Maschine ab, -,welche das Werkstück C sowohl während des Verzahnens
als auch während des Prüfens von Zahn zu Zahn weiterdreht. Doch können auch Fehler
dieser Teilvorrichtung durch Analyse der Aufzeichnung festgestellt werden. Der Grund
dafür liegt darin, daß, wie im oberen Teil der Fig. 2 ersichtlich, die Flanken t'
und t" verschiedener Zähne gleichzeitig bearbeitet werden, während, wie in der gleichen
Figur unten dargestellt, die voneinander abgewandten Flanken derselben Zähne gleichzeitig
gemessen werden. Wenn nun "Zahnflanken, die denselben Winkelabstand a haben wie
die Flanken t' und t", sich wiederholende Abweichungen von der Norin
von etwa derselben Größe und Richtung aufweisen, dann bedeutet dies, daß die Teilvorrichtung
nicht genau arbeitet.