Verfahren zur Herstellung von Selengleichrichtern mit halogen-und
thalliumhaltigen Schichten Es ist bekannt, daß die Sperrfähigkeit von Selen.-gleichrichtern
durch einen Zusatz von Thallium erhöht werden kann. Es ist unter anderem üblich,
zu diesem Zweck dem Material der Deckelektrode einen Thalliumzusatz beizufügen.
Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß das Thallium während der Bildung der Sperrschicht
zunächst aus der Deckelektrode zur Selenoberfläche hindiffundieren muß ; wenn man
erreichen will, daß dies bereits während der Bildung der Sperrschicht im Verlauf
der thermischen und elektrischen Formierung in ausreichendem Maße der Fall ist,
muß man der Deckelektrode einen verhältnismäßig hohen Gehalt an Thallium geben.
Dieser hohe Thalliumgehalt hat aber zur Folge, daß der Gleichrichter während des
Betriebes verhältnismäßig schnell im Sinne einer Erhöhung des Durchlaßwiderstandes
altert. Es ist ferner bekannt, der Selenschicht unmittelbar einen Thalliumzusatz
zu geben In Weiterentwicklung dieses Verfahrens ist bereits vorgeschlagen worden,
Selengleichrichter in der Weise zu fertigen, daß nach dem Aufbringen einer ersten
halogenhaltigen Halbleiterschicht auf die Trägerelektrode und deren Überführung
mindestens in einen vorkristallinen Zustand durch eine Temperaturbehandlung zwischen
etwa 100 und 140° C eine zweite wesentlich dünnere Halbleiterschicht mit einer Dicke
in der Größenordnung von etwa 2 bis 10u aus Selen mit einem Zusatz von Thallium
in amorphem Zustand aufgebracht wird und nach dem anschließenden Aufbringen der
cadmiumhaltigen Deckelektrode ohne besonderen Thalliumzusatz die thermische Behandlung
des Gleichrichters für die Überführung der gesamten Selenhalbleiterschicht in die
bestleitende Modifikation sowie die elektrische Formierung durchgeführt werden.
Bei diesem Verfahren läßt sich der Thalliumzusatz genau dosieren und daher, absolut
genommen, viel kleiner halten als bei Zusatz des Thalliums zur Deckelektrode, so
daß die in dieser Weise hergestellten Gleichrichter eine sehr große Beständigkeit
gegen Alterung aufweisen. Bei betriebsmäßiger Beanspruchung bei hohen Temperaturen
neigen sie jedoch zu einem Absinken des Sperrwiderstandes bzw. einer Erhöhung des
Stromes in Sperrichtung. Nach Überlegungen, die der vorliegenden Erfindung zugrunde
liegen, ist diese Erscheinung auf eine Abdiffusion des in die Sperrschicht eingebauten
Thalliums während des Betriebes zurückzuführen.Process for the production of selenium rectifiers with halogen and
thallium-containing layers It is known that the blocking capability of selenium rectifiers
can be increased by adding thallium. It is common, among other things,
For this purpose, add a thallium additive to the material of the cover electrode.
This method has the disadvantage that the thallium is removed during the formation of the barrier layer
must first diffuse out of the cover electrode to the selenium surface; if
wants to achieve that this already during the formation of the barrier layer in the course
the thermal and electrical formation is sufficient,
you have to give the top electrode a relatively high content of thallium.
This high thallium content has the consequence that the rectifier during the
Operation relatively quickly in the sense of an increase in the forward resistance
ages. It is also known to add thallium directly to the selenium layer
to give In a further development of this process, it has already been proposed that
To manufacture selenium rectifiers in such a way that after applying a first
halogen-containing semiconductor layer on the carrier electrode and its transfer
at least in a pre-crystalline state by a temperature treatment between
about 100 and 140 ° C a second, significantly thinner semiconductor layer with a thickness
on the order of about 2 to 10u from selenium with an addition of thallium
is applied in the amorphous state and after the subsequent application of the
cadmium-containing cover electrode without any special addition of thallium, the thermal treatment
of the rectifier for the conversion of the entire selenium semiconductor layer into the
The best conductive modification as well as the electrical formation can be carried out.
With this method, the addition of thallium can be precisely dosed and therefore absolutely
taken, keep much smaller than when adding the thallium to the top electrode, see above
that the rectifier produced in this way has a very high resistance
exhibit against aging. With operational stress at high temperatures
however, they tend to decrease or increase the blocking resistance
Current in reverse direction. According to considerations on which the present invention is based
are, this phenomenon is due to a diffusion of the built into the barrier layer
Thalliums during operation.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Selengleichrichtern,
wobei nach Aufbringung eines -ersten halogenhaltigen Selenkörpers auf die Trägerelektrode
auf diesen Halbleiter eine ihm gegenüber relativ dünne thalliumhaltige Halbleiterschicht
und auf diese die Deckelektrode aufgebracht und anschließend thermisch und elektrisch
formiert wird. Die Erfindung besteht darin, daß eine an sich bekannte cadmiumhaltige
Deckelektrode mit Thalliumzusatz auf die dünne thalliumhaltige Selenschicht aufgebracht
wird und anschließend thermisch, insbesondere bei einer Temperatur dicht unterhalb
des Schmelzpunktes des Selens, formiert wird. Der Thalliumgehalt der Deckelektrode
hat hierbei die Aufgabe, eine Abdiffusion des in die Sperrschicht eingebauten Thalliums
in die Deckelektrode zu verhindern; für den Fall, daß Thalliumverluste durch Diffusion
in Richtung des eigentlichen Selenkörpers eintreten, bildet die Deckelektrode einen
Speicher, aus dem Thallium nachgeliefert werden kann. Da der Thalliumzusatz zur
Deckelektrode bei dem vorliegenden Verfahren weit geringer gewählt werden kann als
bisher üblich, werden Gleichrichterelemente erhalten, die trotz eines Betriebes
bei relativ hohen Temperaturen von etwa 120° C auch nach längerer Zeit keine merkliche
Alterung im Sinne einer Erhöhung des Durchlaßwiderstandes und auch keinen Anstieg
des Rückstromes aufweisen.The invention relates to a process for the production of selenium rectifiers,
after applying a first halogen-containing selenium body to the carrier electrode
on this semiconductor a relatively thin thallium-containing semiconductor layer compared to it
and applied to this the cover electrode and then thermally and electrically
is formed. The invention consists in that a known cadmium-containing
Cover electrode with added thallium applied to the thin selenium layer containing thallium
and then thermally, especially at a temperature just below
the melting point of selenium. The thallium content of the top electrode
has the task of diffusing the thallium built into the barrier layer
to prevent in the top electrode; in the event that thallium losses through diffusion
enter in the direction of the actual selenium body, the top electrode forms one
Storage from which thallium can be replenished. Since the addition of thallium to
Cover electrode in the present method can be chosen to be far lower than
Previously common, rectifier elements are obtained that despite operation
at relatively high temperatures of around 120 ° C, no noticeable even after a long period of time
Aging in the sense of an increase in the forward resistance and also no increase
of the return flow.
Ein nach dem vorliegenden Verfahren hergestellter Gleichrichter wird
beispielsweise in der Weise aufgebaut, wie es die schematische Darstellung der Zeichnung
veranschaulicht. Auf eine Trägerelektrode 1 wird zunächst ein halogenhaltiger Selenhalbleiterkörper
2 aufgebracht, beispielsweise mit einer Dicke von etwa 30 bis 50 u. Das Aufbringen
dieses Halbleiterkörpers kann beispielsweise durch Aufdampfen im Vakuum erfolgen
in Form einer oder mehrerer aufeinanderfolgender Schichten. Dieser Halbleiterkörper
2 wird nunmehr erst mindestens in einen vorkristallinen Zustand
durch
eine Behandlung bei einer Temperatur in dem Intervall von etwa 100 bis 140° C übergeführt.
Diese thermische Behandlung kann auch mit dem Aufdampfprozeß dieser Halbleiterschicht
unmittelbar zusammengelegt werden, indem die Trägerelektrode 1 auf einer entsprechenden
Temperatur gehalten. wird. Auf diesen Halbleiterkörper 2 wird die Halbleiterschicht
3 aufgebracht, die aus Selen mit einem Zusatz von Thallium besteht. Diese Schicht
3 wird derart aufgebracht, daß sie sich in amorphem Zustand auf der Schicht 2 niederschlägt.
Insbesondere um zu erreichen, daß eine eindeutige erwünschte Menge Thallium in diesem
Niederschlag enthalten ist, hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn die Schicht
durch Aufdampfen aufgebracht wird, dem Ausgangsprodukt aus Selen und Thallium in
dem Verdampfer einen weiteren Zusatz von Halogen, vorzugsweise Jod, zu geben. Nach
dem Aufbringen dieser Halbleiterschicht 3 wird die Deckelektrode 4 auf die amorphe
Halbleiterschicht 3 aufgebracht und anschließend die thermische Behandlung der Gleichrichteranordnung
für die Umwandlung des Halbleiters in die bestleitende kristalline Modifikation
und die elektrische Formierung durchgeführt. Die thermische Behandlung kann dabei
vorzugsweise in mehreren, z. B. zwei Stufen vorgenommen werden, wobei die Temperatur
in der letzten Stufe dicht unterhalb des Schmelzpunktes des Selens liegt. Als Werkstoff
für die Deckelektrode kann z. B. eine Legierung aus Zinn und Cadmium benutzt werden.
Diese Legierung enthält aber gleichzeitig ebenfalls einen Zusatz von Thallium. Bei
den angestellten Versuchen hat es sich beispielsweise als zweckmäßig ergeben, in
der der Deckelektrode benachbarten Halbleiterschicht 3 eine Menge von Thallium in
der Größenordnung von etwa 4,5 mg bis 14₧10-4 mg je cm² zu bildender Sperrschichtfläche
zu benutzen und in der Deckelektrode eine Thalliummenge von etwa 4 bis 15 ₧
10-³ mg je cm² zu bildender Sperrschichtfläche. Die Dicke der Deckelektrode wurde
hierbei in der Größenordnung von etwa 30 bis 70 µ bemessen, die Dicke der der Deckelektrode
benachbarten Halbleiterschicht etwa mit 2 bis 5 u. Die Menge an Halogen in dem Ausgangsprodukt
für das Aufdampfen der Schicht 3 wurde mit etwa 0,1 bis 0,3 Gewichtsprozent bemessen.A rectifier manufactured according to the present method is
for example, constructed in the manner shown in the schematic representation of the drawing
illustrated. A halogen-containing selenium semiconductor body is first placed on a carrier electrode 1
2 applied, for example with a thickness of about 30 to 50 u
this semiconductor body can take place, for example, by vapor deposition in a vacuum
in the form of one or more successive layers. This semiconductor body
2 is only now at least in a pre-crystalline state
by
subjected to treatment at a temperature in the interval of about 100 to 140 ° C.
This thermal treatment can also be carried out using the vapor deposition process for this semiconductor layer
are put together directly by the carrier electrode 1 on a corresponding
Temperature held. will. The semiconductor layer is placed on this semiconductor body 2
3 applied, which consists of selenium with an addition of thallium. This layer
3 is applied in such a way that it is deposited on layer 2 in an amorphous state.
In particular to achieve that a clearly desired amount of thallium in this
Precipitation is included, it has proven to be useful if the layer
is applied by vapor deposition, the starting product of selenium and thallium in
to give the evaporator a further addition of halogen, preferably iodine. To
the application of this semiconductor layer 3, the cover electrode 4 is amorphous
Semiconductor layer 3 applied and then the thermal treatment of the rectifier arrangement
for the conversion of the semiconductor into the most conductive crystalline modification
and the electrical formation carried out. The thermal treatment can thereby
preferably in several, e.g. B. two stages can be made, the temperature
in the last stage is just below the melting point of selenium. As a material
for the top electrode can, for. B. an alloy of tin and cadmium can be used.
However, this alloy also contains an addition of thallium at the same time. at
In the experiments made, it has been found to be useful, for example, in
the semiconductor layer 3 adjacent to the top electrode contains an amount of thallium in
of the order of about 4.5 mg to 14 ₧ 10-4 mg per cm² of the barrier layer area to be formed
to use and in the top electrode an amount of thallium of about 4 to 15 ₧
10-³ mg per cm² of barrier area to be formed. The thickness of the top electrode was
measured here in the order of magnitude of about 30 to 70 μ, the thickness of the top electrode
adjacent semiconductor layer with about 2 to 5 u. The amount of halogen in the starting product
for the vapor deposition of layer 3 was measured at about 0.1 to 0.3 percent by weight.
Durch die Anwendung der Erfindung gelingt es, Gleichricliterzellen
herzustellen, die ohne weiteres einwandfrei statt wie bisher mit einer Betriebstemperatur
von etwa 75 bis 80° C mit einer solchen von etwa 120° C betrieben werden können.
Gleichzeitig hat sich ergeben, daß die Sperrspannung, mit welcher die Gleichrichter
betriebsmäßig beansprucht werden, von etwa 30 Volt auf etwa 40 bis 45 Volt gesteigert
werden konnte. Unter Sperrspannung ist hierbei derjenige Spannungswert verstanden,
hei dem in Sperrichtung je cm² Sperrschichtfläche ein Sperrstrom von 1 Milliampere,
gemessen in der Halbwellenschaltung, fließt. Die Trägerplatte 1 kann z. B. aus einer
an ihrer der Halbleiteranordnung zugewandten Fläche aufgerauhten, vernickelten Platte
aus Eisen oder Aluminium bestehen. Die einzelnen Schichten des Gleichrichteraufbaues
sind in der Zeichnung lediglich in einem für die Veranschaulichung gewählten Maßstab
wiedergegeben.By using the invention, it is possible to produce equilibrium cells
to produce, without further ado, flawlessly instead of with an operating temperature as before
from about 75 to 80 ° C can be operated with a temperature of about 120 ° C.
At the same time it has been found that the reverse voltage with which the rectifier
are operationally stressed, increased from about 30 volts to about 40 to 45 volts
could be. The reverse voltage is understood to mean that voltage value
that is, a reverse current of 1 milliampere per cm² of the barrier layer area in the reverse direction,
measured in the half-wave circuit, flows. The carrier plate 1 can, for. B. from a
roughened, nickel-plated plate on its surface facing the semiconductor device
consist of iron or aluminum. The individual layers of the rectifier structure
are in the drawing only to a scale chosen for illustration
reproduced.