DE1057440B - Verfahren zur Herstellung von Papier - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Papier

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DE1057440B
DE1057440B DEH26823A DEH0026823A DE1057440B DE 1057440 B DE1057440 B DE 1057440B DE H26823 A DEH26823 A DE H26823A DE H0026823 A DEH0026823 A DE H0026823A DE 1057440 B DE1057440 B DE 1057440B
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paper
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cotton
alkali
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DEH26823A
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English (en)
Inventor
John Arthur Harpham
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Hercules Powder Co
Original Assignee
Hercules Powder Co
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21HPULP COMPOSITIONS; PREPARATION THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASSES D21C OR D21D; IMPREGNATING OR COATING OF PAPER; TREATMENT OF FINISHED PAPER NOT COVERED BY CLASS B31 OR SUBCLASS D21G; PAPER NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D21H11/00Pulp or paper, comprising cellulose or lignocellulose fibres of natural origin only
    • D21H11/16Pulp or paper, comprising cellulose or lignocellulose fibres of natural origin only modified by a particular after-treatment
    • D21H11/20Chemically or biochemically modified fibres

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Paper (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)

Description

DEUTSCHES
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Papier verbesserter Festigkeit und auf das so hergestellte Papier. Im besonderen bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung von Papier verbesserter Stärke aus Baumwollinters und auf das so hergestellte Papier.
Cellulose bildet die Basis für die Herstellung der meisten Papiersorten. Die Cellulose kann in der Form von Holzschliff, Natronzellstofr, Kraftzellstoff, Sulfitzellstoff u. dgl. sein, und sie kann aus solchen Quellen wie Holz, Baumwollinters, Jute, Bagasse, Stroh u.dgl. erhalten werden. Gleichgültig, welches Ausgangsmaterial verwendet wird, ist es gewöhnlich notwendig, die Cellulose durch mechanische Verfahren zu reinigen, mitunter gekuppelt mit chemischer Behandlung, und in der gereinigten Form kann die Cellulose für Papierherstellung benutzt werden.
Eine der wichtigen Eigenschaften von Papier ist seine Festigkeit, wie sie durch verschiedene Prüfungen gemessen wird, z. B. Mullen-Bruchfestigkeit, Elmendorf-Reißfestigkeit, Faltstärke, Zugfestigkeit u. dgl. Einige der verschiedenen Celluloseformen besitzen nur eine beschränkte Brauchbarkeit für Papierherstellung, weil es schwierig und mitunter unmöglich ist, ein Papier von ausreichender Stärke mit den besonderen Celluloseformen herzustellen. Beispielsweise erfuhren auch Baumwollinters einige Zeit eine solch nachteilige Beurteilung, obwohl Baumwollinters viele erwünschte Eigenschaften für Papierherstellung besitzen. Bisher haben sich Schwierigkeiten in der Verwendung von Baumwollinters allein als Ausgangsstoff für technische Herstellung von Feinpapieren, wie Schreibpapiere, Wertpapiere, Geschäftsbücher, Pauschpapiere it. dgl., ergeben. Einer der Gründe hierfür ist, daß Baumwollinters keine genügende Festigkeit unter den üblichen Behandlungsbedingungen zu entwickeln vermögen. Gewöhnlich wurde bevorzugt, Baumwolllinters als Ergänzung oder Teilersatz für Lumpen oder Baumwollabfall bei der Herstellung von Feinpapier zu benutzen. Die Festigkeitseigenschaften der Baumwoilinters können durch besondere Behandlungsbedingungen beim Holländern, Jordanen und anderen gleichen Bearbeitungen entwickelt werden, aber solch ungewöhnliche Behandlungen sind unwirtschaftlich und für technische Arbeitsweisen ungeeignet.
Aus der deutschen Patentschrift 752 308 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Papiers mit verringerter Wasserabsorption durch Verätherung von entweder dem Zellstoff oder dem fertigen Papier bekanntgeworden. Die einzigen dort erwähnten Veränderungsmittel sind Benzylchlorid und seine Homologe, w-Chlorderivate von Alethylnaphthalinen und Halogenderivate von gesättigten Kohlenwasserstoffen. Dies sind aber hydrophobe Substituenten. Es findet Verfahren zur Herstellung von Papier
Anmelder:
Hercules Powder Company,
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. A. van der Werth, Patentanwalt,
Hamburg-Harburg Ί, Wilstorfer Str. 32
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 25. April 1955
John Arthur Harpham, Wilmington, Del. (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
sich auch keine Behauptung oder Lehre von einer Verbesserung der Papierfestigkeit. Tatsächlich verringert ja auch eine Behandlung gemäß dieser Patentschrift die Papierfestigkeit, was sich auch daraus ergibt, daß die Patentschrift erwähnt, daß Verschlechterung der Faserstruktur und der Festigkeit durch Ver-
auf einem
wendung schwacher kaustischer Mittel
Mindestmaß gehalten wird.
Die deutsche Patentschrift 752 630 lehrt ein Verfahren zur Herstellung von Papier mit einer verringerten Wasserabsorption durch Verwendung einer Mischung von veresterten und verätherten Fasern. Acetylierung und Methylierung werden als Beispiele der Veresterung und Verätherung gegeben. Wiederum findet sich auch hier keine Erwähnung der Verbesserung der Papierstärke, sondern im Gegenteil nur eine Feststellung, daß Verschlechterung der Faserstruktur und der Festigkeit dabei verhindert werden kann, während diese Nachteile sonst mit einer Veresterung und Verätherung der Fasern verbunden ist. Somit lehrt die Patentschrift, daß die Veresterung zu sehr niedriger Wasserabsorption und sehr niedriger Papierfestigkeit führt und daß Verätherung, während sie sowohl die Wasserabsofption als auch die Papierfestigkeit verringert, sie diese Eigenschaften doch nicht so viel wie Veresterung verringert. Darum opfert der ältere Erfinder etwas von der erwünschten Verringerung der Wasserabsorption, um die Verringerung in der Festigkeit zu vermindern, welche sich bei weiterer Verringerung des Wasserabsorptionsvermögens ergeben würde.
Im allgemeinen besteht eine Nachfrage in der Papierindustrie nach verbessertem Festigkeitswerten
909 510/404
von Papier aller Art, und die Papierindustrie bemüht sich, diese Werte durch solche Mittel, wie innere Zusätze, Naß- und Trockenstärke, Harze u. dgl., zu verbessern.
Gemäß der Erfindung wurde gefunden, daß die Festigkeitseigenschaften von Papier wesentlich dadurch verbessert werden können, daß als Ausgangsmaterial bei der Herstellung von Papier eine chemisch modifizierte Celluloseform benutzt wird. Die chemische Modifikation der Cellulose fügt hydrophile Substitutionsgruppen zu der Anhydroglukosegruppe in einer solchen Menge, daß die chemisch-modifizierte Cellulose die Faserform unmodifizierter Cellulose beibehält, wasserunlöslich und vorzugsweise alkaliunlöslich ist.
In der Technik der Papierherstellung ist allgemein bekannt, daß die Werte bestimmter Papiereigenschaften, z. B. Reißfestigkeit, Undurchsichtigkeit und Porosität, während des Verfeinerns verringert werden. Die Reißfestigkeit nimmt tatsächlich während der Anfangsstufen des Verfeinerns zu, aber unter den üblicherweise technisch angewendeten Verfeinerungsbedingungen nimmt die Reißfestigkeit ab. Die Werte der anderen Papiereigenschaften, die Faltstärke, Bruchfestigkeit, Zugfestigkeit und Dichte, nehmen während normaler Verfeinerungsbearbeitungen zu. Die Ausmaße, in welchen diese verschiedenen Eigenschaften sich während des Verfeinerns ändern, liegen im wesentlichen für ein jedes Celluloseausgangsmaterial fest. Jedoch das gleiche Ausgangsmaterial, chemisch gemäß der Erfindung modifiziert, zeigt eine solche Abweichung in den Ausmaßen an, in welchen die verschiedenen Eigenschaften sich entwickeln, daß das Endergebnis ein Papier mit völlig verschiedener Vereinigung von Eigenschaften ist.
Die durch Ausführung der Erfindung erhältlichen Vorteile werden in den folgenden Beispielen gezeigt. In diesen Beispielen wurden alle Muster von entweder unmodifizierter oder chemisch-modifizierter Cellulose bei einer 2,5%igen Konsistenz (Neutral-pH-Wert) in einem etwa 600-g-Valley-Laborholländer während 2V2 Stunden mit einer 6-kg-Schichtplattenbelastung verfeinert. Alle verfeinerten Muster wurden handgeschöpft gemäß den Standard - Anweisungen der Technical Association of the Pulp and Paper Industry (TAPPI), und die handgeschöpften Blätter wurden dann nach dem TAPPI-Standard-Verfahren weiterbehandelt und geprüft. Die Prüfungen zeigten die Festigkeit der Blätter, wie sie durch die Mullen-Bruchf estigkeit, Elmendorf-Reißfestigkeit und Falzdauerhaftigkeit dargestellt werden.
Beispiel 1
Ein Muster von zweimal geschnittenen Baumwolllinters, welche mechanisch und chemisch gereinigt worden waren, wurde in der beschriebenen Weise in handgeschöpfte Blätter gebracht. Die chemische Reinigung schloß Aufschluß in kaustischem Alkali bei einer erhöhten Temperatur und Druck und übliches Bleichen ein, um einen Hochglanz-Baumwollcellulosezellstoff zu geben. Dieser Versuch stellt einen Kontrollversuch dar, und die beobachteten, in der nachstehenden Tabelle angegebenen Werte sind mit den bei den nachfolgenden Beispielen erhaltenen Werten zu vergleichen.
Beispiel 2
Zwei Muster chemisch-modifizierter Cellulose wurden hergestellt, indem rohe mechanisch gereinigte,
zweimal geschnittene Baumwollinters in wäßriges Ätzalkali getaucht, mit Monochloressigsäure behandelt und dann nach üblichen chemischen Baumwollreinigungsverfahren gekocht und gebleicht wurden. Die erhaltenen modifizierten Baumwollintermuster hatten einen Substitutionsgrad von 0,02 und 0,05 Carboxymethylgruppen pro Anhydroglukoseeinheit in der Form des Natriumsalzes (dargestellt als NaCMC). Diese Muster wurden dann in handgeschöpfte Blätter übergeführt und in der beschriebenen Weise geprüft und die erhaltenen Werte in der Tabelle aufgeführt.
Beispiel 3
Ein Muster von handelsüblichen chemischen Baumwollinters wurde in wäßriges Ätzalkali getaucht und die erhaltene Alkalicellulose mit Monochloressigsäure im alkoholischen Brei umgesetzt. Die erhaltenen chemisch-modifizierten Baumwollinters mit einem Substitutionsgrad von 0,1 Carboxymethylgruppen pro Anhydroglukoseeinheit in der Form des Natriumsalzes (dargestellt als NaCMC) wurden in handgeschöpfte Blätter übergeführt und in der beschriebenen Weise geprüft. Die beobachteten Ergebnisse sind in der Tabelle angegeben.
Beispiel 4
Ein Muster chemisch-modifizierter Baumwollinters, hergestellt gemäß Beispiel 2 und mit einem Substitutionsgrad von 0,02, wurde mit Salzsäure zur Umwandlung der substituierten Gruppen in die freie Säureform behandelt. Das erhaltene Produkt war in der Form der freien Cellulosemethyläthercarbonsäure mit einem Substitutionsgrad von 0,02. Dieses Produkt wurde in handgeschöpfte Blätter übergeführt und in der beschriebenen Weise geprüft, und die Ergebnisse sind in der Tabelle angegeben.
Beispiel 5
Ein Muster der freien Cellulosemethyläthercarbonsäure mit einem Substitutionsgrad von 0,02, wie in Beispiel 4 verwendet, wurde in das Natriumsalz durch Neutralisation mit Natriumhydroxyd während der Verfeinerung im Holländer zurückverwandelt. Das erhaltene Produkt wurde in handgeschöpfte Blätter übergeführt und in der oben beschriebenen Weise geprüft. Die Ergebnisse sind in der Tabelle angegeben.
Beispiel 6
In gleicher Weise wie im Beispiel 5, aber unter Verwendung von Calciumhydroxyd an Stelle von Natriumhydroxyd, wurde die freie Cellulosemethyläthercarbonsäure mit einem Substitutionsgrad von 0,02 in das Calciumsalz während der Verfeinerung im Holländer umgewandelt. Das erhaltene Produkt wurde in handgeschöpfte Blätter übergeführt und in der obigen Weise geprüft. Die Ergebnisse sind in der Tabelle angegeben.
Beispiel 7
Ein Muster von mechanisch gereinigten rohen zweimal geschnittenen Baumwollinters wurde in wäßriges Ätzalkali getaucht und mit gasförmigem Äthylenoxyd behandelt, um eine Hydroxyäthylcellu-Iose (als HEC bezeichnet) mit einem Substitutionsgrad von 0,11 zu bilden. Das Produkt wurde in handgeschöpfte Blätter übergeführt und in der obigen Weise geprüft. Die Ergebnisse sind in der Tabelle angegeben.
Beispiel 8
Ein Muster von mechanisch und chemisch gereinigten zweimal geschnittenen Baumwollinters wurde in wäßriges Ätzalkali getaucht und die erhaltene Alkalicellulose mit Äthylenoxyd im alkoholischen Brei zur Bildung einer Hydroxyäthylcellulose (HEC) mit einem Substitutionsgrad von 0,2 umgesetzt. Dieses Produkt wurde in handgeschöpfte Blätter übergeführt und in der obigen Weise geprüft. Die Ergebnisse sind in der Tabelle angegeben.
Beispiel 9
"Ein Muster von mechanisch gereinigten rohen zweimal geschnittenen Baumwollinters wurde in wäßriges Ätzalkali getaucht und mit Propylenoxyd zur Bildung einer Hydroxypropylcellulose (als HPC bezeichnet) mit einem Substitutionsgrad von 0,05 umgesetzt. Dieses Produkt wurde nach üblichem Kochen und Bleichen in handgeschöpfte Blätter übergeführt und ao in der obigen Weise geprüft, und die Ergebnisse sind in der Tabelle angegeben.
Beispiel 10
Ein Muster von mechanisch gereinigten rohen zwei- as mal geschnittenen Baumwollinters wurde in wäßriges
Ätzalkali getaucht und mit Acrylnitril zur Bildung von Carboxyäthylcellulose (als CEC angegeben) mit einem Substitutionsgrad von 0,01 umgesetzt. Dieses Produkt wurde nach üblichem Kochen und Bleichen in handgeschöpfte Blätter übergeführt und in der obigen Weise geprüft, und die Ergebnisse sind in der Tabelle angegeben.
Beispiel 11
Ein Muster von Skandinavischem Kraftzellstoff (bezeichnet als Kraftzellstoff) wurde in handgeschöpfte Blätter übergeführt und in der obigen Weise geprüft. Die Ergebnisse sind in der Tabelle angegeben. Die in diesem Beispiel erhaltenen Ergebnisse sind mit denen für das nächste Beispiel beobachteten und angeführten zu vergleichen.
Beispiel 12
Ein Muster von Skandinavischem Kraftzellstoff wurde in wäßriges Ätzalkali eingetaucht und mit Äthylenoxyd zur Bildung einer Hydroxyäthylcellulose (als HEK bezeichnet) mit einem Substitutionsgrad von 0,09 behandelt. Das Produkt wurde in handgeschöpfte Blätter übergeführt und in der obigen Weise geprüft. Die Ergebnisse sind in der Tabelle angegeben.
Beispiel 1 Beispiel 2 Beispiel 3 Beispiel 4 Beispiel 5 Beispiel 6
Chemische NaCMC NaCMC NaCMC CMC CMC+ CMC+
Baumwolle NaOH Ca(OH)2
0 0,02 0,05 0,10 0,02 0,02 0,02
rohe rohe chemische rohe rohe rohe
Linters Linters Baumwolle Linters Linters Linters
Mullen-B ruchfestigkeit,
1,4 1,9 2,25 2,25 2,11 2,38 2,46
Elmendorf-Reißfestigkeit,
72 85 86 58 88 83 83
MIT-Faltungen, doppelt . .. 31 156 385 633 168 302 299
Fortsetzung Tabelle
Beispiel 7 Beispiel 8 Beispiel 9 Beispiel 10 Beispiel 11 Beispiel 12
HEC HEC HPC CEC Kraft HEK
zellstoff
0,11 0,20 0,05 0,01 0 0,09
rohe chemische rohe rohe Kraft
Linters Baumwolle Linters Linters zellstoff
2,6 3,03 2,46 2,53 4,91 4,83
Elmendorf-Reißfestigkeit, Gramm pro
Blatt 106 71 89 75 59 63
1007 3615 967 1192 1785 2629
DieVorteile der Erfindung werden durch chemische Veränderung von Cellulose in einer solchen Weise verwirklicht, daß hydrophile oder polare Substituenten in die Anhydroglukoseeinheiten eingeführt werden. Es werden chemische Derivate von Cellulose mit einem niederen Substitutionsgrad gebildet. Unter den in die Cellulose eingeführten Substituenten sind Carboxyalkylradikale, wie Carboxy-methyl, Carboxyäthyl u. dgl., entweder in der Form der freien Säure oder eines Alkalisalzes; die Hydroxyalkylradikale, wie Hydroxyäthyl, Hydroxypropyl u. dgl.; die Sulfoalkylradikale, wie Sulfoäthyl u. dgl., entweder in der Säureform oder in der Form eines Alkalisalzes; die Cyanoalkylradikale, wie Cyanoäthyl u. dgl.; Sulfatradikale und Xanthatradikal. Üblicherweise ist der in die Anhydroglukoseeinheit eingeführte Substituent ein solcher, daß, wenn in genügender Menge eingeführt, er Wasserlöslichkeit der chemisch-modi-
fizierten Cellulose mitteilen würde. Die bevorzugt verwendeten Substituenten sind Carboxymethyl- und Hydroxyäthylgruppen. Wenn der Carboxymethylsubstituent in die Cellulose eingeführt wird, kann es in der Form eines Alkalisalzes wie des Natriumsalzes sein. Bei den üblichen Verfahren der Herstellung von Carboxymethylcellulose wird das Cellulosederivat in der Form des Natriumsalzes erzeugt. Jedoch kann das Salz leicht in die freie Säureform durch Neutralisation mit einer geeigneten Säure, z. B. Salzsäure, übergeführt werden, und für die Ausführung der Erfindung kann der Carboxymethylsubstituent in der Form der freien Säure vorhanden sein. Ferner kann unerwartete Verbesserung in den Festigkeitseigenschaften des Papiers durch Verwendung des Carboxymethylsubstituenten in der Form der freien Säure und Neutralisierung mit einem Alkali- oder Erdalkalihydroxyd unter Zufügung des Hydroxyds zu dem wäßrigen Brei der freien Cellulosemethyläthercarbonsäure im Holländer oder ähnlicher Verfeinerungsbearbeitung erzielt werden.
Wie oben angegeben, ist der in die Anhydroglukoseeinheit eingeführte Substituent ein solcher, daß, wenn in genügender Menge eingeführt, er dem Cellulosederivat Wasserlöslichkeit verleihen würde. Jedoch ist für die Praxis der Erfindung der Substitutionsgrad ein solcher, daß das Cellulosederivat wasserunlöslich ist und die modifizierte Cellulose die Faserform der unmodifizierten Cellulose beibehält. Wenn die chemisch-modifizierte Cellulose allein als Ausgangsstoff für die Herstellung von Papier verwendet wird, ist der Substitutionsgrad ein solcher, daß die modifizierte Cellulose in Alkali und in Wasser unlöslich ist. Wenn das Cellulosederivat mit anderem Ausgangsmaterial vermischt wird, wie Lumpen- oder Baumwollabfall, kann eine alkalilösliche, jedoch wasserunlösliche modifizierte Cellulose benutzt werden. Die tatsächlich notwendigen Substitutionsgrade, um entweder Alkali- oder Wasserlöslichkeit einer chemisch-modifizierten Cellulose mitzuteilen, sind entweder bekannt oder leicht bestimmbar und hängen in gewissem Grade von dem Herstellungsverfahren der modifizierten Cellulose und der Gleichförmigkeit des Substitutionsgrades ab. Im Falle von cellulosemethyläthercarbonsaurem Natrium wird gewöhnlich gefunden, daß bei einem Substitutionsgrad unter etwa 0,2 das Cellulosederivat alkaliunlöslich und wasserunlöslich ist. Bei einem Substitutionsgrad zwischen 0,2 und 0,3 ist das Cellulosederivat alkalilöslich und wasserunlöslich.
Die chemisch-modifizierte Cellulose für die Verwendung bei der Ausführung der Erfindung wird gewöhnlich erzeugt, indem zuerst die Cellulose in eine Alkalicellulose durch Eintauchen in eine wäßrige Ätzalkalilösung umgewandelt wird. Die Alkalicellulose wird dann mit einer geeigneten Verbindung, z. B. Monochloressigsäure, Äthylenoxyd u. dgl. umgesetzt, um den gewünschten Substituenten in die Anhydroglukoseeinheit einzuführen. Die Reaktion kann in breiartigem Medium wie einer wäßrigen Lösung eines niedrigen aliphatischen Alkohols, beispielsweise Propanol, Isopropanol, tert. Butanol u. dgl., ausgeführt werden, aber gewünschtenfalls braucht das in Brei überführende Medium nicht benutzt zu werden. Ein anderes Herstellungsverfahren besteht in der Einführung von Chemikalien wie Monochloressigsäure, Äthylenoxyd u. dgl. in den Aufschließer während der chemischen Reinigung der Baumwollinters in Gegenwart von wäßrigem Ätzalkali. Während des Aufschlusses ist die zu reinigende Cellulose in der Form
von Alkalicellulose und leicht überführbar in das Cellulosederivat, wie cellulosemethyläthercarbonsaures Natrium, Hydroxyäthylcellulose u. dgl.
Die Cellulose, welche chemisch-modifiziert ist und bei der Ausführung der Erfindung verwendet wird, kann aus beliebigen der üblichen Quellen, z. B. Holz, Baumwollinters, Stroh, Bagasse, Jute u. dgl. erhalten werden. Vorzugsweise werden Baumwollinters verwendet, aber ohne Rücksicht auf das Ausgangsmaterial der Cellulose ist es durch Ausführung dieser Erfindung möglich, die Stärkeeigenschaft von Papier durch chemisches A^erändern der Cellulose vor ihrer Verwendung zur Papierherstellung zu verbessern.
Um das verbesserte Papierprodukt der Erfindung zu erzeugen, wird die chemisch-modifizierte Cellulose in eine wäßrige Suspension gebracht, und in der Technik hat diese Suspension gewöhnlich eine nicht größere Konsistenz als etwa 5 %. Die wäßrige Suspension kann dann zu einem geeigneten Holländer geleitet werden, und es wird üblicherweise gefunden, daß die Stärkeeigenschaften des Papierprodukts in großem Maße von der Dauer der Behandlung im Holländer abhängen. Es wird bevorzugt, daß der Schlagzyklus nicht eine Zeit von mehreren Stunden bei einer wirtschaftlichen technischen Arbeitsweise überschreitet. Tatsächlich können bei einer angemessenen Holländerzeit zweimal geschnittene Baumwollinters allein zur Herstellung eines Papiers mit zufriedenstellenden Eigenschaften für viele Zwecke verwendet werden. Jedoch, um genügende Stärke solchem Papier mitzuteilen, ist es notwendig, die Linters einer unüblichen und unwirtschaftlichen Verfeinerungsbehandlung zu unterwerfen. Bei Ausführung dieser Erfindung kann die Stärkeverbesserung bei chemisch-modifizierten, zweimal geschnittenen Baumwollinters nach üblichen Verfeinerungsbehandlungen erzielt werden. Nach dem Holländern wird die wäßrige Suspension verwendet, um Papier nach einem der üblichen Verfahren zu bilden. Beispielsweise kann die wäßrige Suspension in kontinuierlicher Weise auf ein sich bewegendes endloses feinmaschiges Sieb (Draht genannt) fließen gelassen werden, und AVasser wird aus der Suspension durch den Draht abgezogen. Die chemisch modifizierte Cellulose bildet eine matten- oder filzartige Bahn aus nassen Fasern auf dem Draht, aus welchem weiteres Wasser durch Saugen entfernt wird. Die Bahn wird dann durch verschiedene Paare von Quetschwalzen geleitet, um soviel wie möglich zusätzliches Wasser auszudrücken. Das meiste verbleibende Wasser wird dann anschließend durch Verdampfung entfernt, wenn die nasse Bahn gegen nachfolgende glatte Oberflächen von sich drehenden dampfbeheizten Zylindern oder Trommeln gepreßt wird. Die getrocknete Bahn wird gewöhnlich zwischen Kalanderwalzen zum Glätten geleitet und dann aufgehaspelt.
Gemäß der Erfindung hergestelltes Papier kann die üblichen Behandlungen, wie sie bei der Papierherstellung angewendet werden, erfahren, so z. B. Zusatz von verschiedenen modifizierenden Stoffen, z. B. Leim, Farbstoffe und mineralische Füller. Ein zufriedenstellendes Verfahren zum Einführen dieser verändernden Stoffe besteht in ihrem Zusatz zu der wäßrigen Suspension der chemisch-modifizierten Cellulose vor ihrem Leiten auf das sich bewegende Sieb, beispielsweise während des Holländerns.
Bei der Ausführung der Erfindung kann chemischmodifizierte Cellulose, wie Carboxymethyl- oder Hydroxyäthylcellulose, allein für die Herstellung von Papier benutzt werden. In der Vergangenheit wurde gefunden, daß zweimal geschnittene Baumwollinters

Claims (7)

nicht die gewünschten Eigenschaften zur Bildung bestimmter Papierprodukte unter den üblichen Behandlungen entwickeln, und solche Linters wurden hauptsächlich in Mischung mit Lumpen oder Baumwollabfällen verwendet, um Feinpapier mit den gewünschten Stärkeeigenschaften zu ergeben. Die verwendete Menge an zweimal geschnittenen Baumwollinters überschritt selten etwa 25% des gesamten Ansatzes, wenn in Mischung mit Lumpen oder Baumwollabfall benutzt. Die Ausführung der Erfindung macht es möglich, zweimal geschnittene Baumwollinters entweder allein oder in Mischung mit Lumpen oder Baumwollabfall in beliebigem Anteil zu verwenden und doch die gewünschten Eigenschaften in dem Papier zu erhalten. Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Papier, wobei eine wäßrige Suspension eines faserigen Materials auf einem Sieb zur Bildung einer mattenartigen Bahn entwässert und diese mattenartige Bahn getrocknet wird, dadurch gekennzeichnet, daß als faseriges Material ein wasserunlösliches Cellulosederivat verwendet wird, das Carboxyalkylradikale, Hydroxalkylradikale, Sulfoalkylradikale, Cyanoalkylradikale, Sulfatradikale oder Xanthalradikale
als Substituenten enthält, wobei der Substitutionsgrad so niedrig ist, daß das Derivat wasserunlöslich ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Cellulosederivat ein Celluloseäther ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Celluloseäther ein wasser- und alkaliunlöslicher Celluloseäther ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Cellulosederivat cellulosemethyläthercarbonsaures Natrium ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Cellulosederivat eine freie Cellulosemethyläthercarbonsäure ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die freie Cellulosemethyläthercarbonsäure mit einem Alkali- oder Erdalkalihydroxyd neutralisiert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Cellulosederivat Hydroxyäthylcellulose ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 752 308, 752 630.
© 909 510/404 5.59
DEH26823A 1955-04-25 1956-04-20 Verfahren zur Herstellung von Papier Pending DE1057440B (de)

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NL (2) NL206573A (de)

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