DE1049787B - Dämpflager für die Wellen einer Gaszentrifuge - Google Patents
Dämpflager für die Wellen einer GaszentrifugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Dämpflager für die
Wellen einer Gaszentrifuge.
Die Rotoren von Gaszentrifugen bestehen aus langen, durch Deckel gasdicht verschlossenen TToIiI-zylindern,
denen die zu zentrifugierenden Gasgemische durch Rohr well en zugeleitet werden. Da solche Rotoren
nur eine begrenzte Herstellungsgenauigkeit und Formhaltigkeit aufweisen, fallt die freie Rotorlängsachse
nie genau mit der Figurenachse zusammen. Würde
der Rotor mit den bei Gaszentrifugen üblichen hohen Drehzahlen in starreti Lagern rotieren, so wäre dies
mit einer unzulässig hohen Belastung der Lager verbunden. Daher wird der Rotor wie bei anderen schnell
laufenden Maschinen elastisch gelagert, entweder indem die Lagerzapfen durch eine elastische Welle mit
dem Rotor verbunden werden, deren Lager starr im Maschinengestell angeordnet sind, oder indem die starr
mit dem Rotor verbundenen Lagerzapfen in Lagern laufen, die im Maschinengestell beweglich angeordnet
sind. Bei Gaszentrifugen mit vertikaler Welle wird zu eine Kombination l>eicler Lagerarten gemäß Fig. 1
der Zeichnung bevorzugt. Der Rotor 1 wird seitlich elastisch gehalten durch die elastischen Rohrwellcn 2,
von denen die obere mit dem Läuter 3 des Antriebmotors 4, die untere, mit einem axial durchbohrten
Lagerzapfen 5 verbunden ist. Letzterer ist im Deckel 7 des evakuierbaren Gehäuses 8 gelagert. Die obere
Rohrwelle 2 überträgt das Gewicht des Rotors 1 auf ein arn Läufer 3 des Motors 4 angeordnetes, in der
Zeichnung nicht dargestelltes Spurlager.
Im folgenden ist zunächst die vereinfachende Annahme
gemacht, daß die Rotorachse σ und die Figureiiachse / zusammenfallen.
Solange die freie Rotorachse σ in die vertikale Hauptachse k der Zentrifuge fällt, ergibt die beschriebcne
Lagerung eine betriebsfähige Anordnung. Tst aber durch einen äußeren Anstoß eine kleine Ablenkung
φ der Rotorachsc α von der vertikalen Hauptachse
k der Zentrifuge eingetreten, wie in Fig. 1 angenommen
wird, so kehrt der Rotor nicht mehr ohne weiteres in die vertikale Stellung zurück, es können
im· Gegenteil auf den einmal geneigten Rotor bei gewissen
Betriebszuständen störende Momente Ms übertragen
werden, die den resultierenden Drallvektor B noch weiter von der vertikalen Hauptachse k wegdrehen.
Der Drallvektor B beschreibt dann einen sich allmählich erweiternden Kegel mit einer dem Drehsinn
des Rotors entgegengerichteten Winkelgeschwindigkeit wp, deren Betrag vom resultierenden Drall B
und von der Steifigkeit der elastischen Rohrwellcn. 2 abhängt. Der Rotor 1 präzediert als elastisch gefesselter
Kreisel. Dabei werden die Rohrwellen 2 gezwungen, mit gekrümmten Achsen zu rotieren, sie sind
also einer mit der Drehfrequenz der Zentrifuge wec'h-Dämpflager für die Wellen
einer Gaszentrifuge
einer Gaszentrifuge
Anmelder:
Dr.-Ing. Konrad Beyerle,
Aachen, Charlottenstr. 14
Aachen, Charlottenstr. 14
Dr.-Ing. Konrad Beyerle, Aadien,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
selnden Biegebeanspruchung unterworfen, die zu Ermüdungsbrüchen führen kann. Der Rotor 1 muß daher
möglichst schnell in die vertikale Hauptachse k zurückgeführt
bzw. daran gehindert werden, diese merklich zu verlassen. Dazu ist nach den Lehren der
Kreiselmechanik ein Hilfsmoment Mv erforderlich,
welches das störende Moment Ms überkompensiert-
Um dieses Hilfsmoment zu erzeugen, läßt man in
der Nähe beider Rotorenden, etwa in den Ebenen A-A
und B-B, Hilfskräfte angreifen, die jeder Wanderung der Rotorachsc entgegenwirken. Wie diese Hilfskräfte
erzeugt werden, ist an sich gleichgültig.
Die einfachste Möglichkeit, solche Kräfte zu erzeugen,
ist in Fig. 1 gezeigt. Jede Rohrwelle 2 durchläuft ein Kugel- oder Gleitlager 9 in der Mitte einer
5cheil>e 10. jede Scheibe 10 ruht seitlich beweglich
auf einer am Gehäuse 8 fest angeordneten Unterlage 11, wobei durch Gewicht oder Federkraft ein bestimmter
Auflagedruck erzeugt wird. Bei dieser Anordnung kann die Rotorachse a. gleich in welcher Richtung,
nur unter Überwindung der diesem Auflagedruck entsprechenden Reibungskraft wandern. Auf
den präzedierenden Rotor 1 wirkt somit das in Fig. 1 eingetragene stabilisierende Moment .1/,,. welches dem
störenden Moment Ms entgegengerichtet ist.
Die Wirksamkeit dieser einfachen Lagerung wird stark beeinträchtigt, unter Umständen fast aufgehoben,
sobald der Rotor 1 außer der bisher allein betrachteten Präzession als elastisch gefesselter Kreisel
noch wesentlich schnellere kleine Kreisbewegungen (Fig. 1 a) seiner Figurenachsej£.jj|jjn die von dieser
etwas abweichenden freien RotÄ¥äch'äÄ| ausführt. Die
Scheiben 10 erfahren dann aüflerfier ffräzession der
freien RotoracTise eine sehneirfere^yklwche Vibration
in der Horizontalebene infolge 'der 'Abweichung der Figurenachse / von der Rotorachse α. die den
Reibungseffekt zwischen den Scheiben 10 und ihren Unterlagen 11 weitgehend »verbraucht«. Das Dämpf-
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lager kann der langsameren Präzession nur einen unbestimmten
kleinen Bruchteil der ohne überlagerte zyklische Vibration vorhanden gewesenen Kräfte entgegensetzen.
Um dennoch zum Ziel zu kommen, könnte man die Reibungskräfte durch einen größeren Auflagedruck
zwischen den Scheiben 10 und den Unterlagen 11 verstärken, was aber nur um den Preis einer
erhöhten Beanspruchung der Lager 9 bei schnellerer Abnutzung und vergrößertem Leistungsverbrauäh
möglich wäre.
Bei einer neueren^^ Dämpf lagerausbildung nach Fig. 2
und 3 wird die Reibung zwischen den Scheiben 10 und 11 durch die Reibung strömenden Öles ersetzt. Die
Rohrwellen 2 sind nahe dem Rotor 1 in einer seitlich beweglichen Lagerbuchse 9 gelagert, deren radialer,
mit der Lagerbuchse9 fest verbundener Ansatz 12 in
einem mit einem feststehenden flachen Gehäuse 13 und dessen Deckel 14 gelenkig verbundenen Führungsstück
15 gleitet. Die Lagerbuchse 9 ist dadurch an der Drehung um die vertikale Hauptachse k gehindert,
sonst aber seitlich beweglich. Ähnlich wie bei einem Sternmotor sind weitere radiale Ansätze 12 a gelenkig
über Zapfen 16 mit der Lagerbuchse 9 verbunden und in weiteren Führungsstücken 15 α verschiebbar geführt.
Das Ganze ist in das Gehäuse 13 mit dem Deckel 14 derart eingebaut, daß vier Kammern 17 entstehen,
deren Volumina sich bei seitlichen Bewegungen der Lagerbuchse 9 ändern. Durch die in Fig. 2 und 3 nicht
gezeichnete Rohrleitungen werden die Kammern 17 mit öl gefüllt gehalten. Bei seitlichen Bewegungen der
Lagerbuchsen 9 wird Öl aus einem Teil der Kammern 17 verdrängt und von einem anderen Teil der Kammern
aufgenommen. Hierfür stellen dem Öl außer den ÖJzuleitungen die Fugen zwischen den beweglichen
Teilen und den Gehäusewänden und allenfalls noch passend bemessene Verbind'ungskanäle zur Verfügung.
Dieses Dämpflager verliert seinen Widerstand gegen die Präzessionsbewegung der Trommel nicht, wenn
überlagerte zyklische Vibrationen auftreten, es setzt aber den letzteren wegen der geringen Kompressibilität
des Öles einen ziemlich harten Widerstand entgegen. Das ist mit einer hohen, mit der Unwucht der
Trommel wachsenden Beanspruchung der Lagcrflächen verbunden.
Auf diesem Stand der Technik aufbauend, betrifft die Erfindung ein Dämpf lager für die Wellen einer
Gaszentrifuge, bei dem der die Präzession dämpfende Effekt nicht durch zyklische Vibrationen der Figurenachse
des unwuchtigen Rotors merklich geschwächt wird und bei dem die zusätzliche Beanspruchung der
Lagerflächen durch die genannten zyklischen Vibrationen gegenüber den bekannten Ausbildungen vermindert
oder überhaupt vermieden wird. Zu diesem Zweck werden erfindungsgemäß drei Maßnahmen vorgeschlagen,
die entweder jede für sich oder kombiniert zur Anwendung kommen.
Die erste dieser Maßnahmen besteht darin, daß die der seitlichen Auswanderimgsgeschwindigkeit der
Rohrweite 2 proportionale viskose Gegenkraft frequenzabhängig gemacht wird.
In einfacher Weise kann dies bei dem Dämpflager bekannter Bauart nach Fig. 2 und 3 dadurch geschehen,
daß der ölzuüuß zu den Kammern 17 gemäß
Fig. 3 a durch einen vorgeschalteten Strömungswiderstand
17e gedrosselt oder auf andere Weise mengenmäßig
begrenzt wird. Solange das öl die Kammern 17ο bis 17 d der Lagerbuchse 9 ganz füllt, steht es
darin unter einem erheblichen, von der Rotorunwucht herrührenden Wechseldruck, der es aus den Fugen
zwischen der Lagerbuchse 9 und den Wänden des Gehäuses 13, 14 in verstärktem Maß austreten läßt.
Dieser erhöhte, vom gedrosselten bzw. fest eingestellten Zufluß nicht gedeckte Ölverbrauch, hält so
lange an, bis sich um die Lagerbuchse 9 herum kleine Hohlräume oder Blasen gebildet haben, die im Takt
der zyklischen Vibration entstehen und verschwinden und die Druckübertragung auf das Öl senken, so daß
wieder Gleichgewicht zwischen den in das Lager eintretenden und den aus ihm austretenden ölströmen be
ίο steht. In Fig. 3 a ist dieser Vorgang schematisch veranschaulicht.
Der Punkt f der Figurenachse des Rotors 1 rotiert um die freie Rotorachse α bzw. die vertikale
Hauptachse k der Zentrifuge, wie es der kleine Kreis mit Pfeil angibt. Die Größe der Unwucht des Rotors 1
bestimmt den Durchmesser dieses Kreises und somit auch die Amplitude der seitlichen Schwingungen der
Lagerbuchse 9 und das maximale Volumen der Hohlräume 17a' bis 17 d'. Es ist die Phase gezeigt, in der
die Kammer 17 b ihr kleinstes und die Kammer 17 ei
ihr größtes Volumen hat. Die Kammern 17a und 17c
haben gerade ihr mittleres Volumen, und die entstehenden Hohlräume 17a' und 17c' haben demgemäß
ihre mittlere Größe. In der Kammer 17 & ist der ölfreie
Hohlraum gerade verschwunden, in der Kammer VTd ist er auf sein Maximum ausgedehnt. Die Unwuchtvibration
des Rotors 1 kann nun nahezu ohne eigentliche ölverdrängung im Dämpflager vonstatten
gehen. Das Öl übt nur kleine Gegenkräfte aus. Dennoch
setzt es einer überlagerten langsamen Bewegung der Lagerbuchse 9, wie sie bei einer Präzession des
Rotors 1 zu erwarten wäre, den zur Dämpfung der .Präzession erforderlichen Widerstand entgegen, denn
jetzt ist ei no wirkliche Verdrängung von öl aus einer
Kammer in die andere vorhanden. Die vom öl herrührenden
viskosen Kräfte des Lagers wachsen zunächst mit der GeschwindigkeitsampJ.itude. Diese
Proportionalität wird aber mit Beginn der. beschriebenen Hohlraumbildung durchbrochen. Die viskose
Kraft nähert sich von da an asymtotisch einem Grenzwert, der in erster Linie vom zwangläufig zugeführten
Ölstrom abhängt. In dieser Weise frequenzabhängige dämpfende Kräfte kann man auch mit ölgetränkten
Packungen aus porösem, nachgiebigem Material erzeugen, welches unter einem bestimmten allseitigen
äußeren Druck gehalten wird. Solche Packungen benötigen bei jeder plötzlichen Entlassung eine gewisse
Zeit, um sich durch Aufsaugen von öl auszudehnen. Diese Zeit steht bei den in Betracht kommenden
schnellen Vibrationen jedoch nicht zur Verfugung, es kommt also zu einer Hohlraumbildungmit entsprechender
Entlastung der Lagerflächen, wie sie in Fig. 3 a erläutert ist.
Die zweite Maßnahme- besteht darin, in die bei der
bisherigen Ausführung gemäß Fig. 2 und 3 nur aus Ölgefüllten Dämpfungskammern 17a bis 17tf veränderlichen
Volumens bestehende Verbindung zwischen der Lagerbuchse 9 und dem Gehäuse 8 noch ein elastisches
Glied einzuschalten, wie dies schematisch in Fig. 4a bis 4f gezeigt ist. Diese Figuren stellen Projektionen
der an der zyklischen Schwingung der Rotorachse a teilnehmenden Elemente auf eine ruhende Vertikalcbene
(Gehäuse 8) dar, an denen sich die herrschenden Verhältnisse leichter übersehen lassen.
Mit 1 ist wieder die Zentrifugentrommel bezeichnet, mit 2 die elastische Rohrwelle, mit 9 die Lagerbuchse,
mit 8 das Gehäuse und mit 18a bis 18/ sind die ernnduTigsgemäß
hinzukommenden elastischen Elemente bezeichnet. Der Kolben 19 bzw. die Membranen 18d
und 18e im Zylinder 20 symbolisieren die Ölkammcranordnung,
d. h. die beschriebenen Teile 9 bis 17.
21 stellt einen Überströmkanal mit Ventil zum Regeln
der viskosen Gegenkraft bei Bewegungen des Koll>ens 19 dar.
Es ist für die später erklärte. Wirkungsweise gleichgültig,
an welcher Stelle der mechanischen Reihenschaltung das elastische Glied 18a bis 18/ eingefügt
wird. Fig. 4b unterscheidet sich von Fig. 4a nur dadurch, daß das elastische. Glied 18 b zwischen Rotor 1
und Lagerbuchse 9 eingefügt ist, und zwar in Gestalt einer gewissen Elastizität des zwischen dem Rotor 1
und der Lagerbuchse 9 liegenden Teiles der Rohrwelle 2. Nach Fig. 4 c kann das elastische Glied auch
dadurch erzeugt werden, daß man den Dämpfungszylinder20
mit gasblasenhal tigern 0118t.· füllt. Das
elastische Glied kann auch derart zwischen der Lagerbuchse 9 und dem Gehäuse 8 eingefügt werden, daß es
gleichzeitig eine zentrierende Kraft auf den Rotor 1 ausübt, wie es bei dem Ausfü'hrungsbeispicl mit elastischer
Membran 18d oder oder 18 e in Fig. 4d und 4e
gezeigt ist. Die an die Stelle des Kolbens 19 getretene
Membran 18e kann sich bei schnelleren Vibrationen
gemäß Fig. 4e deformieren, ohne daß es zu einer merklichen Verschiebung von öl durch die Drosselstelle
21 kommt. Gleichzeitig übt die Membran 18 t? die genannte zentrierende Kraft auf den Rotor 1 aus. Endlich
können die Wandele/ der ölkammer 20 selbst
elastisch ausgebildet sein, wie in Fig. 4f durch Anordnung
der elastischen Membranen 18/ dargestellt.
Tn Fig. 4 a bedeuten ^1 die seitliche Auslenkung der
Figurenachse des Rotors 1 und s., die seitliche Auslenkung des Kolbens 19 aus seiner Mittellage. Dieselbe
Unterscheidung ist bei allen anderen Anordnungen gemacht.
Der zeitliche Verlauf von Jr1 ist als gegeben anzusehen
und besteht im allgemeinen aus einer Überlagerung zweier harmonischer Schwingungen, nämlich
der Unwuchtvibration und der Präzession dlcr Trommel.
Bei entsprechender Abstimmung der elastischen Elemente 18a bis 18rf und des Überströmventils 21 kann
erreicht werden, daß schnelle Unwuditvibrationen im wesentlichen von den elastischen Elementen, langsamere
Präzessionsbewegungen im wesentlichen durch eine Verschiebung des Kolbens 19 bzw. durch eine ölverdrängeiide
Deformation einer Membran 18 e oder 18/ im ölgefülhen Dampfungszylinder 20 aufgenommen
werden, wodurch eine wirksame Dämpfung erreicht wird. Allerdings können die Konstanten der
Anordnung immer nur für einen gewissen Drehzahlbereich einigermaßen richtig abgestimmt werden. Um
bei allen Drehzahlen sichere Schwingungsdämpfungen zu erzielen, kann man durch Verstellen dos Überströmventils
21 am Dämpfungszylinder 20 die Einrichtung befähigen, auch die bei verkleinerter Drehzahl, etwa
im Anlauf, eintretende schnellere Präzession des Rotors 1 wirksam zu dämpfen.
Fig. 5 bis 10 stellen Ausführungsmöglichkeiten von Dämpf lagern nach den vorgenannten schematischen
Anordnungen dar. und zwar zeigen Fig. 5 und 6 ein Dämpf lager gemäß dem Schema in Fig. 4 a, Fig. 7
und 8 ein Dämpf lager gemäß dem Schema in Fig. 4 f. während Fig. S) und 10 ein Dämpflager gemäß dem
Schema in Fig. 4d zeigen. Die letzte Ausführung geht aus Fig. 2 und 3 dadurch hervor, daß elastische
Schieber 18 d aus Federstahl an Stelle der starren Elemente 12 und 15 in Fig. 2 und 3 vorgesehen sind.
Da die elastischen Schieber 18 d in der Lagerbuchse 9 fest eingespannt sind, übt dieses Dämpflagcr noch
eine zentrierende Kraft auf den Rotor 1 aus, wirkt also wie eine Versteifung der elastischen Rohrweiten 2.
Andererseits können sich die elastischen Schieber 18 bei schnellen Vibrationen derart durchbiegen, däß
keine öl Verdrängung von Kammer zu Kammer erfolgen muß (gestrichelt gezeichnet).
Die dritte Maßnahme besteht darin, die mit dem Rotor rotierenden Lauffläche« des Dämpflagers gegen den Rotor seitlich verschiebbar auszubilden, damit sie sich selbsttätig in die freie Drehachse des Rotors 1 einstellen können. Hierdurch kann eine völlige Entlastung der Lagerlaufflächen von jeder Beanspruchung durch Vibration erreicht werden.
Die dritte Maßnahme besteht darin, die mit dem Rotor rotierenden Lauffläche« des Dämpflagers gegen den Rotor seitlich verschiebbar auszubilden, damit sie sich selbsttätig in die freie Drehachse des Rotors 1 einstellen können. Hierdurch kann eine völlige Entlastung der Lagerlaufflächen von jeder Beanspruchung durch Vibration erreicht werden.
Eine Ausführungsmöglichkeit dieses Gedankens ist in Fig. 11 und 12 dargestellt. Dort wird die Rohrwelle
2 nicht direkt als Lagerzapfen benutzt bzw. mit einem spielfrei aufgesetzten Kugellagerinneming versehen,
sondern mit einem gewissen Spiel durch einen Hohlzapfen — bei Dämpflagern in Gleitlagcrausführung
— bzw. durch einen Kugellagerinnenring — bei
Dämpflagern in Kugellagerausführung — hindurch-
ao geführt und mit dem Hdhlzapfen oder dem Kugellagcrinnenring
durch eine Reibungskupplung verbunden, welche bei einem gewissen Kraftaufwand seitliche
Verschiebungen gestattet. Oberhalb einer bestimmten kritischen Drehzahl wirken die Massenkräfte im Sinn
einer Verschiebung des Hohlzapfens bzw. des Kugellagerinnen ringes in die freie Rotorachse unter Überwindung
des Bewegungswiderstandes der genannten Reibungskupplung. Das aber bedeutet eine vollständige
Entlastung des Dämpflagers von jeder Beanspruchung seiner Teile durch Unwuchtvibrationen des
Rotors 1.
Die Rohrwelle 2 (Fig. 11) ist von dem Innenring 24 eines Kugellagers mit einem radialen Spiel umgeben,
welches etwas größer ist als die maximal auszugleichende Abweichung der freien Rotorachse α von
der Figurenachse /. Durch eine Druckfeder oder einen Federbalg 28 angepreßte, auf der Rohrwelle 2 verschiebbare
Scrieil>en 25 halten den Tnnenring des Kugellagers mit einer gewissen passend eingestellten
Kraft in seiner gegenwärtigen Lage zur Rohrwelle test. Mit 29 sind die Kugeln und mit 30 ist der äußere
Ring des Kugellagers bezeichnet. Dieser ist in den Innenraum des Dämpflagers 9 radial verschiebbar
eingesetzt. Übersteigen die seitlichen, vom Kugellager auf die Rohrwelle 2 bzw. auf den Rotor 1 übertragenen
Kräfte die zwischen den Teilen 24 und 25 l>estehende Reibungskraft, so· tritt eine entsprechende Verschiebung
des InnenriTiges 24 gegen die Figurenachse des
Rotors 1 ein.
Zur Erklärung der Wirkungsweise sind in Fig. 13 die Durchstoßpunkte der bei einer Untersuchung der
Dynamik des unwuchtigen Rotors zu unterscheidenden Achsen in derjenigen gegenseitigen Lage dargestellt,
die sie oberhalb der durch die Elastizität der Lagerung und die Trägheitsmomente des Rotors gegebenen
kritischen Drehzahl einnehmen. Dabei ist angenommen, daß der Rotor 1 zwar eine erhebliche Unwucht
aufweist, aber nicht präzediert. k ist die vertikale Hauptachse der Zentrifuge, α die freie Rotorachse,
/ die Achse der Zapfenlauffläche (entweder Kugellagerinnen ring 24 [Fig. 111 oder Lauffläche
der Rohrwelle 2 in Höhe des Dämpflagers), / ist die Figurenachse des Rotors. Von den elastischen Bauteilen
des Dämpflagers wird auf die Zapfenlaufflächc des Dämpflagers die Kraft P1. übertragen. Die viskosen
Kräfte würden die Richtung des Kraftvektors Pr
haben. Während letztere durch ein vom Motor her zu lieferndes Drehmoment überwunden werden, wirken
die elastischen Kräfte Pe im Sinn einer Verschiebung
der Zapfenlauffläche im Sinn der Herstellung der kon-
Claims (8)
1. Dämpf lager für die Wellen einer Gaszentrifuge,
bei der der Rotor über biegsame Rohrwellen, elastisch im Zentrifugenge'häuse drehbar gelagert
ist und die biegsamen Rohrwellen in der Nähe der Enden des Rotors oder die am Rotor angeordneten
Zapfen in Gleit- oder Kugellagern laufen, wobei zwischen den Lagern und dem. Gehäuse mit Öl gefüllte,
bei seitlichen Bewegungen viskose Gegenkräfte erzeugende Dämpfzylinder oder Dämpfkammern
angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß in den die dämpfenden Kräfte erzeugenden,
zunächst vollständig mit Öl gefüllten Räumen (17) von einer gewissen Geschwindigkeitsamplitude
der zyklischen Vibration an Hohlräume (17a bis 17d) gebildet werden, welche im Takt der Vibration
entstehen und verschwinden, wodurch die auf das öl übertragenen Stöße zeitlich abgekürzt
und geschwächt werden.
2. Dämpf lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlraumbildung in den Dämpfzylindern (17) oder Dämpf kammern durch
Zuleitung einer zwangläuiig konstant oder nahezu konstant gehaltenen ölmenge pro Zeiteinheit in
Verbindung mit der auf das Lager (9) übertragenen zyklischen Vibration bewirkt wird
(Fig. 3 a).
3. Dämpf lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit den Dämpfzylindern oder
Dämpfkammern (17) elastische Glieder (18, 22 bzw. 23) in Reihe angeordnet sind (Fig. 4 bis 8).
4. Dämpf lager nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Betriebskonstanten der in Reihe angeordneten elastischen und viskosen
Glieder so aufeinander abgestimmt sind, daß die durch Unwucht des Rotors (1) entstehende zyklische
Vibration im wesentlichen am elastischen, die demgegenüber langsame Präzession des Rotors
im wesentlichen am viskosen Glied der Reihenschaltung erscheinen (Fig. 6).
5. Dämpf lager nach Anspruch 4. dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstimmung durch Verändern der Konstanten des viskosen Gliedes gemäß
der Betriebsdrehzahl der Zentrifuge für alle vorkommenden Drehzahlen bewirkt wird (Fig. 3 a).
6. Dämpf lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Wand (22) der mit öl gefüllten Dämpfzylinder oder Dämpfkammern (17)
elastisch ausgebildet ist (Fig. 7, 8).
7. Dämpflager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elastischen Elemente so
zwischen der Lageriiülse (bei Gleitlagern) bzw. dem Kugellageraußenring (bei Kugellagern) angeordnet
sind, daß sie zugleich eine zentrierende Kraft ausüben (Fig. 9, 10).
8. Dämpf lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die rotierenden Laufflächen (24) gegen die Figurenachse. (/) des Rotors (1) unter
Überwindung von Reibungskräften seitlich verschiebbar angeordnet sind (Fig. 11, 12).
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
© 809 747/201 1.59
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE843715X | 1957-02-20 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1049787B true DE1049787B (de) | 1959-01-29 |
Family
ID=6773914
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT1049787D Pending DE1049787B (de) | 1957-02-20 | Dämpflager für die Wellen einer Gaszentrifuge |
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DE (1) | DE1049787B (de) |
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