DE1043914B - Verfahren zur Herstellung feuerfester Erzeugnisse - Google Patents

Verfahren zur Herstellung feuerfester Erzeugnisse

Info

Publication number
DE1043914B
DE1043914B DET11069A DET0011069A DE1043914B DE 1043914 B DE1043914 B DE 1043914B DE T11069 A DET11069 A DE T11069A DE T0011069 A DET0011069 A DE T0011069A DE 1043914 B DE1043914 B DE 1043914B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
clay
lean
phosphate
water
masses
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DET11069A
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DET11069A priority Critical patent/DE1043914B/de
Publication of DE1043914B publication Critical patent/DE1043914B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B33/00Clay-wares
    • C04B33/02Preparing or treating the raw materials individually or as batches
    • C04B33/13Compounding ingredients
    • C04B33/1315Non-ceramic binders
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B33/00Clay-wares
    • C04B33/02Preparing or treating the raw materials individually or as batches
    • C04B33/13Compounding ingredients

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Dispersion Chemistry (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compositions Of Oxide Ceramics (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung feuerfester Erzeugnisse Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung feuerfester Erzeugnisse, die sich vor allem durch gute Verschleißfestigkeit und Temperaturwechselbeständigkeit auszeichnen. Ein weiterer, sehr bemerkenswerter Vorzug des neuen Verfahrens ist die Schaffung der Möglichkeit, die Schwindneigung (Trocken- und Brennschwindung) der Massen weitgehend herabzusetzen und schon bei Einwirkung niederer Temperaturen mechanisch gut verfestigte Formkörper zu gewinnen.
  • Bei dem Verfahren der Erfindung wird ausgegangen von tonerdehaltigen bzw. tonerdereichen, praktisch raumbeständigen Magerungsstoffen. Hierzu sind zu zählen: Schamotte, Korund, künstlicher oder natürlicher, möglichst vorgebrannter Cyanit, Sillimanit, Andalusit, Mullit, hoch gebrannter Bauxit, kalzinierte Tonerde. Weitere Masseversatzstoffe sind feuerfester Bindeton und wasserlösliches Aluminiumphosphat [A1(H,P04)3 bis A1e (H P 04) 3].
  • Alle nach dem Verfahren der Erfindung zu bereitenden Massen bestehen zum Hauptteil aus den Magerungsstoffen, d. h. zu mehr als 70 Gewichtsprozent.
  • Wichtig für das neue Verfahren ist vor allem die Abstimmung von Bindeton und Aluminiumphosphat. Dieses Verhältnis soll zwischen 1,5: 1 und 4: 1 (Ton zu Phosphat) liegen, d. h., die Menge des Bindetones soll in jedem Falle größer sein als die des Phosphates, darf jedoch das Verhältnis 4: 1 nicht übersteigen. Die Benutzung von Ton als Bindemittel für magerungsstoffreiche feuerfeste Erzeugnisse ist das in der feuerfesten Industrie übliche und normale.
  • Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, keramische Erzeugnisse unter Benutzung von Phosphaten zu erzeugen. So wird beim sogenannten Knochenporzellan die im wesentlichen aus Kalziumphosphat bestehende Knochenasche als Sinterungsmittel (an Stelle von Feldspat) benutzt. Kalzium- und andere Erdalkaliphosphate sind weiter als Sintermittel für die Herstellung von Zündkerzen vorgeschlagen worden.
  • Ein weiterer Vorschlag ging dahin, feuerfeste Magerungsstoffe mit einer Säure und einem Salz dieser Säure zu binden, wobei eventuell mit Phosphorsäure und phosphorsaurem Kalzium- oder Aluminium zu arbeiten war. Aluminiumphosphat (A1 P04) diente nach einem weiteren Vorschlage als Zusatzstoff für Massen aus praktisch reiner Tonerde, um eine feinkörnige Struktur der Sintertonerde zu erhalten.
  • hieben diesen speziellen Vorschlägen ist auch versucht worden, Phosphorsäure oder Aluminiumphosphat als Bindestoff für feuerfeste Erzeugnisse zu verwenden. Diese Versuche sind jedoch immer wieder aufgegeben worden.
  • Die Erfindung zeigt nun einen Weg, auf dem es gelingt, feuerfeste Erzeugnisse mit besonderen Güteeigenschaften herzustellen. Dies gelingt durch gemeinsame Verwendung von Bindeton und wasserlöslichem Aluminiumphosphat, wie Al(H,PO4)3, und bei Innehaltung ganz bestimmter Mischungsverhältnisse.
  • WirdAluminiumphosphatlösung [Al(H,P04)s in Wasser] vorsichtig getrocknet und dann weiter auf mäßige Temperaturen (200 bis 300° C) erhitzt, so entsteht eine spröde, glasige, mehr oder weniger stark aufgeblähte Masse. Wird dagegen die Phosphatlösung mit feuerfestem Bindeton in den vorstehend angegebenen Verhältnissen versetzt, so wird eine stark verfestigte, nicht blähende und auch praktisch nicht schwindende Masse erhalten, die -im Gegensatz zur reinen Phosphatlösung -auch praktisch unlöslich in Wasser ist.
  • (Soweit im weiteren Text der Beschreibung von Phosphat oder AI-Phosphat gesprochen wird, ist stets die vorstehend gekennzeichnete Verbindung gemeint.) Diese Tatsachen nutzt die vorliegende Erfindung aus. Es wird demgemäß ein Bindestoff verwendet, der praktisch keinerlei Schwindung besitzt.
  • In technischer Hinsicht wirkt sich dies dahingehend aus, daß durch Trocknen und Brennen keine inneren Spannungen im Formkörper erzeugt werden können, deren Auftreten bei einem nicht volumenbeständigen Bindemittel, wie z. B. Bindeton, allein zwangläufig ist.
  • Im übrigen bietet die Erzielung einer wasserunlöslichen und mechanisch festenBindung bei niederenTemperaturen die weitere Möglichkeit, feuerfeste Erzeugnisse durch Brand bei sehr niedrigen Temperaturen mechanisch hoch zu verfestigen und in diesem Zustand in die Verwertungsöfen einzubauen, wenn man es nicht überhaupt vorzieht, ganze Ofenteile an Ort und Stelle aus der erfindungsgemäß bereiteten Rohmasse zu errichten. Es muß hierbei auf die Möglichkeit hingewiesen werden, die Ofenteile, wie Wände, Gewölbe, Türpfeiler usw., aus erdfeucht angemachter Masse von Hand oder mit Hilfe von Preßluftstampfern aufzustampfen oder sie aus mörtelgerecht angemachter Masse, d. h. in breiig plastischem Zustand, einzubringen und durch Anwerfen, Schlagen oder Einrütteln in dem durch die Schalung gebildeten Raum zu verteilen. In letzterem Falle, d. h. beim Arbeiten mit größeren Mengen Anmachewasser, ist jedoch darauf Bedacht zu nehmen daß die Menge Bindeton klein gehalten wird bzw. der Aufbau der Masse nach Richtlinien vorgenommen wird, wie sie weiter unten erläutert werden.
  • Das Verfahren der Erfindung bezieht sich vor allem auf tonerdereichere Massen, d. h. solche, die ein Verhältnis Tonerde zu Kieselsäure von 60: 40 bis 75: 25 aufweisen. Derartige Massen zeigen überraschenderweise neben den sonstigen günstigen Werten vor allem eine sehr hohe Abriebfestigkeit, wie sie z. B. bei Herden der Schmiede-und Stoßöfen in der Eisenindustrie, von Tiegeln in Induktionsöfen zum Schmelzen von Eisen, Stahl und Metallen der verschiedensten Art verlangt werden. Die hohe Abriebfestigkeit, verbunden mit sehr guter chemischer Beständigkeit, dürfte einmal daxauf zurückzuführen sein, daß die Phosphorsäure mineralisierend im Sinne einer Mullitbildung wirkt, zum anderen aber auch physikalische Ursachen haben. Während des Trockenprozesses wandert ein Teil des der Masse zugesetzten AI-Phosphates in die Außenschichten, die dadurch relativ sehr dicht werden. Bemerkenswert ist dabei jedoch, daß sich bei erfindungsgemäß aufgebauten Massen dieses Wandern des Phosphates in keiner Weise ungünstig auswirkt.
  • Bei der Bereitung der Massen gemäß der Erfindung empfiehlt es sich, das Aluminiumphosphat in Form einer wäßrigen Lösung zu benutzen und diese in möglichst konzentrierter Form zu verwenden. Bewährt haben sich 50°/jge Lösungen. Abgesehen von der Möglichkeit der guten Verteilung und der bequemen Dosierung des Phosphates in der Masse bietet die Benutzung der Lösung den weiteren Vorteil, daß bereits bei der Aufbereitung eine Wechselwirkung zwischen Phosphat und Bindeton eintreten kann, was sich für die weitere Verarbeitung günstig auswirkt. Ganz besonders vorteilhaft ist folgende Arbeitsweise Die Magerungsstoffe bzw. der gröberkörnige Anteil dieser wird mit der Al-Phosphatlösung angefeuchtet, danach wird ein Teil des Bindetones zugegeben und die Masse mischend durchgearbeitet. Hierdurch wird jedes Magerungskorn von dem Bindeton eingehüllt. Nach der Einhüllung wird der Rest der Masseversatzstoffe zugegeben und mischend eingearbeitet. Die Al-Phosphatlösung wirkt nämlich gleichzeitig günstig auf die Haftung von Bindeton am Magerungskorn. Überdies erhöht sie die Klebkraft und Plastizität des Bindetones.
  • Wie bereits oben gesagt, sollen erfindungsgemäß magerungsstoffreiche Massen erzeugt und verarbeitet werden. Es hat sich am vorteilhaftesten erwiesen, die Bindetonmenge auf 4 bis 10 °/o, die Al-Phosphatmenge auf 2 bis 5 °/a, berechnet auf 100 °/o Gesamtmasse, einzustellen, wobei natürlich das oben angegebene Verhältnis Bindeton zu Phosphat in jedem Falle zu beachten ist. ; Neben Bindeton und Phosphat kann der Masse auch noch eine geringe Menge eines organischen Klebemittels, wie Dextrin, Tragant, Sulfitablauge, zugefügt werden, -wenn beabsichtigt ist, schon in lufttrockenem Zustand Körper mit größerer mechanischer Festigkeit zu erhalten. i Die Formgebung der erfindungsgemäß zu bereitenden Massen kann in verschiedener Weise geschehen. Da es sich um magerungsstoffreiche Massen handelt, scheidet allerdings im allgemeinen die Formgebung mit Hilfe einer Strangpresse oder auf ähnliche Weise, wobei eine wirkliche i Plastiztiät der Masse vorausgesetzt wird, aus. Dagegen können die Massen auf Stempelpressen oder durch Stampfen in erdfeuchtem Zustand verformt werden,. Es ist weiter möglich, sie in breiig-plastischemZustand durch Einstreichen, Einrütteln, Zentrifugieren usw. in entsprechenden Formen in die gewünschte Form zu bringen. Für diese Arbeitsweise ist interessant, daß die Massen eine gewisse Thixotropie aufweisen, welche durch geeignete Maßnahmen, wie Verwendung eines hohen Anteils feinteiliger Magerungsstoffe, noch gesteigert werden kann. Der thixotrope Zustand macht es möglich, die Masse z. B. durch Schlagen oder Rütteln leicht zu verteilen, sie jedoch schon nach kurzem Ruhen zu entformen.
  • Ist ein Arbeiten mit größeren Wassermengen, wie das bei Verformung in breiig-plastischem Zustand Bedingung ist, vorgesehen, so empfiehlt sich eine besondere Abstimmung der Masse hinsichtlich Körnungsaufbau der Magerungsstoffe einerseits, des Verhältnisses Magerungsstoff zu Bindestoff andererseits. Die Bindestoffmenge Anmachewasser soll höchstens - in Raumteilen gerechnet - gleich dem Raum sein, der bei dichter Packung zwischen den Körnern des Magerungsgutes vorhanden ist. Die Erfüllung dieser Forderung ist nur scheinbar schwierig.
  • Notwendig ist zunächst die Bestimmung des Porenraumes im dicht gepackten Magerungsstoff. Dies kann wie folgt geschehen: In einen graduierten Zylinder werden z. B. 100 g des vorliegenden Korngemisches eingefüllt, nach dem Einbringen mit einer in den Zylinder passenden Siebplatte abgedeckt und das Korngemisch in dem Zylinder durch stoßendes Einrättein verdichtet. Danach wird portionsweise eine abgemessene Menge Wasser in den Zylinder gegeben, z. B. 100 cm3. Eventuell wird der Zylinder in eine Zentrifuge gesetzt und zentrifugiert. Nach dieser Behandlung wird abgelesen: Rauminhalt des Feststoffes (Festspiegel in cm3) und oberer Flüssigkeitsspiegel, von dem die Höhe des eingelegten Zylinders abgezogen wird. So wurde z. B. Bemessen:
    100 g Schamotte (Sinterschamotte)
    100 cm3 Wasser
    Festspiegel ............................ 50 cm3
    Flüssigspiegel, nach Abzug von 4 cm3 Sieb-
    platte ............................... 138 cm3
    Differenz ... 88 cm3
    Der Hohlraum in 100 g der Schamotte beträgt also 12 cm3. Diese Schamotte ist körnungsmäßig gut abgestimmt.
  • In die vorhandenen 12 Raumteile Hohlraum müßten sich Bindeton, AI-Phosphat und Wasser teilen. Einem Gewichtsverhältnis von Ton zu AI-Phosphat zu Wasser von 260: 100 : 208 (ergibt eine breiig-flüssige Masse) entsprechen in Raumteilen 100:66,7:208. Diese drei Bestandteile auf 12 Raumteile verteilt ergeben
    3,2 Raumteile = 8,32 Gewichtsteile Ton
    2,144 = 3,216 Phosphat
    6,656 = 6,656 Wasser
    _ auf 100 Schamotte
    _ - 118,192 Gewichtsteile
    öder umgerechnet auf 100 gleich
    84,6 Gewichtsteile Schamotte
    7,04 Bindeton
    2,71 AI-Phosphat
    5,65 Wasser
    Diese Masse läßt sich in der vorgesehenen Weise verarbeiten. Es wäre jedoch vorteilhafter, die Schamotte in weniger gut abgestimmter Körnung, d. h. hohlräumiger zu benutzen. Die Abstimmung der Schamotte auf einen höheren Porenraum bereitet an sich keine Schwierigkeiten. Es wäre nur notwendig, entweder den Feinanteil zu vermindern oder aber stärker zu erhöhen. Die in der einen oder anderen Weise bereiteten Formkörper sind anschließend zu trocknen. Das kann am zweckmäßigsten in der Weise geschehen, daß man die Körper zunächst eine gewisse Zeit, z. B. 12 bis 24 Stunden, an der Luft trocknen läßt und sie anschließend durch Heißluft fertig trocknet. Es ist aber auch möglich, auf die anfängliche Lufttrocknung zu verzichten.
  • Wenn auch die erfindungsgemäß bereiteten Körper infolge praktischen Fehlens einer Schwindneigung trockenunempfindlich sind, so ist doch zu empfehlen, im Anfangsstadium nur langsam zu trocknen, da sich leicht eine dichte Außenhaut bilden kann, die das weitere Austrocknen erschwert.
  • Schon nach dem Trocknen besitzen die Körper eine recht beträchtliche mechanische Festigkeit, die je nach Massenaufbau und Verformungsweise 100 bis 250 kg/cm2 betragen kann. Vorteilhafter ist es jedoch, die Körper anschließend einer Temperatur von 200 bis 600° C auszusetzen. Die mechanische Festigkeit (Druckfestigkeit) steigt auf 300 bis 500 kg/cm2, die Körper sind völlig wasserbeständig und zeigen vor allem hohe Kantenfestigkeit.
  • Diese günstigen Eigenschaften machen es möglich, die Formkörper bereits in ungebranntem, d. h. nur getrocknetem bzw. bei mäßigen Temperaturen erhitztem Zustand zu versenden und in die Verwertungsöfen einzubauen. Hierbei ist anzuraten, als Fugenmörtel eine Masse zu verwenden, die in grundsätzlich der gleichen Weise aufgebaut ist, wie dies vorstehend erläutert wurde. Es wird so ein Ofenmauerwerk geschaffen, dessen Fugen keine schwachen Punkte darstellen, wie dies bei der alten Ausführung fast stets zu beobachten war.
  • Vor allem sind jedoch die neuartigen Massen als Stampf-und Flickmassen zu verwenden, d. h. zum Aufstampfen ganzer Öfen und Ofenbauteile aus erfindungsgemäß bereiteten Massen in breiig plastischem Zustand. Besondere Vorteile ergeben sich für solche Ofenteile, die nur teilweise höheren Temperaturen ausgesetzt werden, während andere Teile nur auf mäßige Temperaturen kommen. Solche Ofenbauteile sind z. B. dieUmmantelung wassergekühlter Rohre in auch von unten beheizten Walzwerks-Stoßöfen, die Ausfütterung von mit gekühlten Spulen arbeitenden Induktionsöfen zum Schmelzen von Stahl, Metallen oder zum Aufheizen von Stahlblöcken, die Sandrinnenabdeckung in Herdwagenöfen, der obere Abschluß (Deckeltragrand mit Sandrinnen) von Tieföfen usw. Mit dieser Aufzählung ist jedoch die Anwendungsmöglichkeit keineswegs erschöpft. Ausführungsbeispiele 1. 50 Gewichtsteile Schamotte der Körnung 0,09 bis 4 mm werden mit 10 Raumteilen Aluminiumphosphatlösung (d.1,25), 50°/oig, angefeuchtet, danach mit 3 Gewichtsteilen eines feuerfesten Bindetones vermischt, so daß die Schamottekörner durch den Ton eingehüllt werden. Nach der Einhüllung werden zugesetzt 35 Gewichtsteile Korund der Körnung 0 bis 0,5 mm und 7 Gewichtsteile des feuerfesten Bindetones und innig gemischt. Die Masse ist nach Zasatz von weiteren 4,5 % Wasser preß- und stampffähig. (Das Verhältnis Al-Phosphat zu Ton in der Masse beträgt 6,25: 10 = 1,6.) Probekörper aus dieser Masse zeigten
    Trockenschwindung .............. -0,10/,
    Brennschwindung ............... -0,050/0
    Trockenfestigkeit (Druckfestigkeit) . 150 kg/cm2
    Kaltdruckfestigkeit
    gebrannt bei 500° C............ 510 kg/cm2
    " " 9000 C............ 580 kg/cm2
    " " SK 10 ............ 780 kg/cm2
    Verschleißfestigkeit (Böhme-Schleifscheibe) derbei 500° C gebrannten Körper ............ 0,05 cm3/cm2 Temperaturwechselbeständigkeit (Abschreckung durch kaltes Wasser) ..................... +40Abschreckungen (Auftreten erster schwacher Risse bei 8 bis 12 Abschreckungen) 2. Für ein Korngemisch aus künstlichem Mullit, Korund und Schamotte wurde im Wasserverdrängungsverfahren unter Zentrifugieren ermittelt: Wasserspiegel 130 cm3, Oberfläche der Festsubstanz 45 cm3 (100 g Festsubstanz und 100 cm3 Wasser).
  • Hieraus ergibt sich: Scheinbares spezifisches Gewicht 3,33; Porenraum in 100 g Festsubstanz 15 Raumteile. Vorgesehen ist ein Gewichtsverhältnis Phosphat zu Ton wie 1 : 2 ,6, ein Gewichtsverhältnis Ton zu Wasser von 2,6:2. In die 15 Raumteile Porenraum müssen sich Phosphat, Ton und Wasser im Raumverhältnis 2/,: 1 : 2 teilen.
  • Es errechnet sich:
    4,1 Raumteile Ton ........... 10,65 Gewichtsteile
    2,7 Phosphat ...... 4,05 "
    8,2 Wasser ........ 8,2 "
    Magerungsgut .. 100 "
    122,9 Gewichtsteile
    Versatz auf 100 umgerechnet gleich
    8,6 Gewichtsteile Ton
    3,3 Phosphat
    81,4 Magerungsgut
    6,7 Wasser
    Nach diesem Versatz wurde die Masse zusammengestellt, und zwar wurde das Magerungsgut der Körnung 1 bis 3 mm mit der Al-Phosphatlösung angefeuchtet und mit etwa einem Drittel des Bindetones eingehüllt, danach wurde der Rest der Magerungsstoffe und des Bindetones eingemischt, zum Schluß die fehlende Wassermenge eingearbeitet. Erhalten wurde eine Masse von zähbreiigem Charakter, die sich gut in eine Form einrütteln ließ.
  • Aus dieser Masse geformte Probekörper zeigten folgende Prüfungsdaten
    Trockenschwindung .............. 0,00/,
    Brennschwindung ............... -0,050/0
    Trockenfestigkeit (Druckfestigkeit) . 140 kg/cm2
    Kaltdruckfestigkeit
    gebrannt bei 500° C.............. 460 kg/cm2
    " " 900° C.............. 675 kg/cm2
    " " SK 10 ............. 880 kg/cm2
    TWB (Abschreckung durch
    kaltes Wasser) ............ -I- 40 Abschreckungen
    (Auftreten erster schwacher Risse bei 15 bis 24 Abschreckungen.)
    Verschleißfestigkeit
    (Böhme-Schleifscheibe)
    der bei 900° C gebrannten
    Körper ....................... 0,04 cm3/cm2
    DFB (2 kg/cm2) ................. tu-Wert 1690° C
    te-Wert oberhalb 1750°C.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Herstellen feuerfester Erzeugnisse mit hoher Temperaturwechselbeständigkeit und guter Verschleißfestigkeit aus tonerdehaltigen bzw. tonerdereichen Magermitteln, wie Schamotte, Korund, Sillimanit, kalziniertem Bauxit, und Gemischen von Ton und Phosphaten als Bindemittel, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel ein Gemenge aus feuerfestem Ton und wasserlöslichem Aluminiumphosphat, ,,-,,ie Al (HZPOQ)3 benutzt wird, wobei Ton zu Phosphat im Gewichtsverhältnis 1,5 bis 4: 1 steht.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Magerungsstoffe bzw. der gröbere Teil dieser mit einer möglichst konzentrierten Aluminiumphosphatlösung angefeuchtet, dann ein Teil des Bindetones eingemischt wird und erst hierauf der Rest der Massebestandteile sowie das noch fehlende Anmachewasser mischend eingearbeitet werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindetonmenge auf 4 bis 10 Gewichtsprozent, die Al-Phosphatmenge auf 2 bis 5 Gewichtsprozent bemessen wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Masse gleichzeitig kleine Mengen eines organischen Klebemittels, wie Dextrin, Tragani, 5ulfitablauge, zugesetzt werden.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verarbeitung der Massen in breiig-plastischem (thixotropem) Zustand Körnungsaufbau und Verhältnis Magerungsstoff zu Bindestoffen + Wasser so abgestimmt werden, daß der zwischen den Magerungsstoffen bei Dichtlagerung vorhandene Hohlraum gleich oder wenig größer ist als der Rauminhalt der Bindestoffe und des Anmachewassers.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die aus den Massen gebildeten Formkörper auf eine Temperatur von 200 bis 600° C erhitzt werden.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die aus den Massen gebildeten Formkörper in ungebranntem bzw. nur auf niedere Temperaturen erhitztem Zustand zum Aufbau von Öfen und Ofenteilen benutzt werden, vorzugsweise unter Benutzung eines gleichartig aufgebauten Mörtels. B. Verwendung der nach Anspruch 1 bis 5 bereiteten Massen in an sich bekannter Weise in ungeformtem Zustand zum Aufbau von Öfen und Ofenteilen, vorzugsweise solchen Ofenteilen, die einseitig hohen thermischen Beanspruchungen usw. ausgesetzt sind, während sie in anderen Teilen nur auf niedere Temperaturen kommen. In Betracht gezogene Druckschriften Deutsche Patentschriften hlr. 890921, 834360; schweizerische Patentschrift Nr. 121763.
DET11069A 1955-06-27 1955-06-27 Verfahren zur Herstellung feuerfester Erzeugnisse Pending DE1043914B (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DET11069A DE1043914B (de) 1955-06-27 1955-06-27 Verfahren zur Herstellung feuerfester Erzeugnisse

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DET11069A DE1043914B (de) 1955-06-27 1955-06-27 Verfahren zur Herstellung feuerfester Erzeugnisse

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1043914B true DE1043914B (de) 1958-11-13

Family

ID=7546597

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DET11069A Pending DE1043914B (de) 1955-06-27 1955-06-27 Verfahren zur Herstellung feuerfester Erzeugnisse

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1043914B (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3222297A (en) * 1962-07-12 1965-12-07 Mineral & Chemicals Philipp Co Agglomeration of bauxite fines

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CH121763A (de) * 1925-08-25 1927-07-16 Wolfsholz August Verfahren zur Herstellung eines feuerfesten Gegenstandes.
DE834360C (de) * 1943-05-13 1952-03-20 Gen Motors Corp Verfahren zur Herstellung von keramischem Material, insbesondere fuer Isolatoren vonZuendkerzen
DE890921C (de) * 1938-09-13 1953-09-24 Degussa Gegenstaende aus Aluminiumoxyd

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CH121763A (de) * 1925-08-25 1927-07-16 Wolfsholz August Verfahren zur Herstellung eines feuerfesten Gegenstandes.
DE890921C (de) * 1938-09-13 1953-09-24 Degussa Gegenstaende aus Aluminiumoxyd
DE834360C (de) * 1943-05-13 1952-03-20 Gen Motors Corp Verfahren zur Herstellung von keramischem Material, insbesondere fuer Isolatoren vonZuendkerzen

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3222297A (en) * 1962-07-12 1965-12-07 Mineral & Chemicals Philipp Co Agglomeration of bauxite fines

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2446820C3 (de) Keramische Masse
DE2744486C3 (de) Amorphe feuerfeste Zusammensetzung
EP0100306B1 (de) Verfahren zur Herstellung von feuerfesten, kohlenstoffhaltigen, nicht-basischen und nicht-isolierenden Steinen und Massen
DE2520993B2 (de) Feuerfeste Masse auf der Basis von Kieselsäureanhydrid und ihre Verwendung zur Herstellung der Auskleidung eines Gießtrichters sowie Verfahren zur Behandlung einer solchen Auskleidung
DE2054136B2 (de) Selbststehendes futter in einem induktionsschmelzofen und verfahren zu seiner herstellung
DE1043914B (de) Verfahren zur Herstellung feuerfester Erzeugnisse
DE3015885A1 (de) Verfahren zum binden von radioaktiven abfaellen
DE1939907C3 (de) Feuerfestes Produkt
EP0160940B1 (de) Feuerfeste Thermoisolationsmasse
DE2037937A1 (en) Ceramic article prodn - from clay, usual additives, water glass and hardener
DE918613C (de) Verfahren zur Herstellung von als Fuellstoffe fuer Leichtbeton geeigneten kugeligen Tonformlingen
DE2424167A1 (de) Massen fuer hydraulisch bindenden, feuerfesten beton, verfahren zur anwendung dieser massen sowie daraus erhaltener beton
DE2053765A1 (en) Insulating material for lining chill tops
DE2430914A1 (de) Hitzebestaendige, feuerfeste und waermedaemmende erzeugnisse aus feuerbeton
DE937878C (de) Feuerfeste Stampfmasse
AT154016B (de) Verfahren zur Herstellung von ungebrannten feuerfesten und/oder isolierenden Massen, Steinen, Auskleidungen, Schutzanstrichen u. dgl. aus keramischen Stoffen.
DE1271679B (de) Verfahren zur Herstellung von poroesen Granalien
DE3223805C2 (de) Wärme- und schalldämmender Leichtbaustein
AT242047B (de) Verfahren zur Herstellung feuerfester Massen und Gegenstände
DE2326032A1 (de) Nieder gebrannte feuerfeste gegenstaende
DE2120574C3 (de) Verfahren zum Herstellen von Leichtbauteilen aus Ton
DE3615505A1 (de) Feuerfeste thixotrope vibrations-masse zur vibrationszustellung von metallurgischen gefaessen
DE1209476B (de) Kunststein fuer den Speicherkern von Nachtstrom-Speicheroefen
DE954580C (de) Herstellung von feuerfesten keramischen Erzeugnissen
DE2346113C3 (de) Aluminiumsilikathaltiges keramisches Bauelement sowie Verfahren zu dessen Herstellung