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Koaxialer Grob- und Feintrieb für optische Geräte mit Präzisionseinstellung,
insbesondere Mikroskope In der Hauptpatentanmeldung W 8855 IYb/47i sind Anordnungen
behandelt worden, bei denen der Grob- und Feintrieb eines optischen Gerätes, insbesondere
eines Mikroskops, auf eine einzige Führung wirken. Der Vorteil der in dieser Patentanmeldung
beschriebenen Anordnung gegenüber den bisher bekannten dieser Art liegt darin, daß
ein Wechsel zwischen Grob- und Feintrieb ohne Klemmung eines der Triebe und ohne
Auftreten eines toten Ganges vorgenommen werden kann. Die Drehbewegung der Feintriebachse
wird dabei durch ein Kugelreibgetriebe auf die Grobtriebachse übertragen, welche
dann auf die Führung wirkt. Die Vermeidu'n'g des Spieles im Kugelreibgetriebe wird
gemäß der Hauptpatentanmeldung in der Weise erreicht, daß zur Vermeidung eines Spieles
der Kugeln in der als Kugelkäfig ausgebildeten Großtriebachse elastische Mittel
vorgesehen sind, welche die Kugeln in bestimmter Lage in dem Kugelkäfig halten.
Zur Vermeidung eines toten Ganges zwischen der Feintriebachse und der Grobtriebachse
ist der äußere Laufring zweiteilig ausgebildet und sind die Kugeln zwischen einer
konischen Fläche des gegen Drehungen gesicherten ersten Teiles des äußeren Laufringes
sowie dem gegenüber dem ersten Teil durch axialen Federdruck abgestützten zweiten
Teil mit konischem Innenmantel angeordnet. Die vielseitige Benutzung von optischen
Geräten, insbesondere Mikroskopen, die mit einer Triebübertragung dieser Art ausgerüstet
sind, macht es nun erforderlich, die Empfindlichkeit der Übertragung der Bewegung
der Feintriebachse auf die Grobtriebachse möglichst stabil zu gestalten. Insbesondere
ist es dabei wichtig, sie gegen Stöße parallel zur Feintriebachse unempfindlich
zu machen. Ein derartiger Stoß könnte zur Folge haben, daß sich die Kugeln des Kugelreibgetriebes
zwischen der starr an sie grenzenden Kegelfläche und der kalottenförmig an die Kugeln
anliegenden Reibfläche der Feintriebachse verkeilen und damit Beschädigungen an
diesen Flächen hervorrufen. Somit wäre bei Drehrichtungsänderung kein präzises Folgen
der Kugeln mehr möglich.
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In weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes der Hauptpatentanmeldung
wird nun dieser Zustand dadurch behoben, daß der äußere Laufring axiales Spiel hat.
Gemäß dieser Anordnung der Kugeln zwischen axial verschiebbaren Teilen ist neben
der Ausweichmöglichkeit der Kugeln bei Stößen ein ständiger Kontakt mit den Begrenzungsflächen
gewährleistet und ein präzises Folgen der Kugeln bei einer Drehrichtungsänderung
der Grob-oder Feintriebachse gesichert. Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen
aus der nachfolgenden Beschreibung der Zeichnung hervor. Es zeigt Fig. 1 einen Vertikalschnitt
durch die Triebübertragung, Fig. 2 eine als Kugelkäfig dienende Grobtriebachse in
Draufsicht und Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie A-B der Fig. 2.
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In Fig. 1 ist innerhalb einer festen Lagerbuchse 23 ein äußerer Laufring
22 in der Weise angeordnet, daß er längs seiner Mantelfläche 24 parallel zur Feintriebachse
6 innerhalb eines durch die beiden senkrechten Luftspalte 26' und 26" gegebenen
Spielraums gleiten kann. Eine an der festen Lagerbuchse 23 befestigte Feder 27,
die mit einer V-förmigen Ausbuchtung in eine parallel zur Feintriebachse 6 ausgeführte
Nut 28 des äußeren Laufringes greift, verhindert, daß der Laufring 22 eine Verdrehung
ausführen kann. In dem Laufring 22 ist ein loser Kegelring 4 mit einer Feder 3 angeordnet.
Der äußere Laufring 22 weist ferner eine kegelige Fläche 5 auf, mit der der Laufring
22 an den Kugeln 1 des Kugelreibgetriebes anliegt. Die Feder 3 liegt zwischen dem
Kegelring 4 und einem mit dem Laufring 22 durch ein Gewinde verbundenen Nachstellring
29, wobei sie den Kegelring 4 gegen Drehungen sichert, jedoch axiale Bewegungen
des Ringes gestattet.
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Bei einem Stoß auf den Grobtriebknopf 31 parallel zur Feintriebachse
6, in der Fig. 1 zunächst von links, verschiebt sich die Grobtriebachse 30 in Stoßrichtung
und nimmt die in ihr gelagerten Kugeln 1 mit. Dabei weicht der äußere Laufring 22
entsprechend aus, indem
er über die Kegelfläche 5 nach rechts gedrückt
wird. Die Feder 3 drückt nunmehr den Kegelring 4 wieder gegen die Kugeln 1, so daß
der sichere Kontakt wiederhergestellt ist. Wie aus der Fi.g. 1 zu erkennen ist,
ist der Luftspalt 26' kleiner als der Luftspalt 26". Dies bewirkt, daß erneute Stöße
auf die Grobtriebachse 30 dann von der Lagerschale 23 direkt aufgefangen werden,
wenn der Grobtriebknopf 31 unmittelbar an der Lagerschale anliegt, d. h. der Luft>palt
26 nicht mehr vorhanden ist. Ein Verkeilen und Beschädigen der Kugeln ist auch dann
noch nicht möglich. Durch Unebenheiten der Lagerschalenbegrenzung sowie Unebenheiten
des Grobtriebknopfes 31 an der Stelle des Spaltes 26', ebenso wie durch dort üblicherweise
eingepreßtes Fett od. dgl. wird der äußere Laufring wieder nach links gezogen. wenn
der Drehknopf 31 erneut betätigt wird. Die Unel>enheiten, das Fett usw. bewirken
nämlich, daß der Drehknopf 31 von der Lagerschale 23 nach links fortgedrückt wird.
Dabei nimmt die Grobtriebachse 30 die Kugeln 1 wieder nach links mit. Diese drücken
auf den Kegelring 4 und spannen die Feder 3. Diese ,wiederum drückt auf den Nachstellring
29, welcher seinerseits, da er mit dem äußeren Laufring verbunden ist, diesen nach
links in seine alte Stellung zieht.
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Bei einem Stoß auf den Grobtriebknopf 31 in entgegengesetzter Richtung,
in Fig. 1 von rechts, wird, wie eben schon beschrieben, der äußere Laufring 22 über
die Kugeln 1, den Kegelring 4 und die Feder 3 sowie den Nachstellring 29 mitgenommen.
Bei dieser Ausweichsmöglichkeit überwindet die Spannkraft der Feder 3 die Reibungskraft
an der Mantelfläche 24, wodurch die Kegelfläche 5 den Kugeln i nachrücken kann.
Bei mehreren nacheinanderfolgenden Stößen von rechts kann der äußere Laufring 22
zur Anlage an den Knopf 31 kommen. Er wird in diesem Fall bei Betätigen des Knopfes
31 wieder durch Unebenheiten des Knopfes, eingepreßtes Fett usw., wie oben beschrieben.
in seine alte Lage gedrückt.
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Im Sinne der Erfindung liegt es auch in ihrer weiteren Ausgestaltung,
die Reibflächen der Feintriebachse 6 mit den Kugeln 1 des Kugelreibgetriebes nicht
paßgerecht als Kugelkalotte der Kugeln 1 auszuführen. sondern die Umgebung der Berührungsstelle
zwischen Kugeln 1 und Feintriebachse 6 als eine zylinderförmige Eindrehung 25 der
Feintriel>-achse auszubilden. Damit bleibt trotz einer eventuell durch Stoß verursachten
Verlagerung der Feintriel>-achse 6 stets ein glatter rollender Ablauf der Kugeln
1 mit der Feintriebachse 6 erhalten.
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Zur Vermeidung eines Spiegels in der als Kugelkäfig wirkenden Grobtriebachse
30 sieht die Erfindung in Abwandlung des Erfindungsgedankens der Hauptpatentanmeldung
vor, jeden Kugelsitz in der als Kugelkäfig dienenden Grobtriebachse 30 (s. Fig.
2 und 3) mit einem Ring 21 auszulegen, der aus einem elastischen Werkstoff mit einem
hohen Gleitvermögen und einer möglichst geringen Abnutzung, z. B. einem unter den
Handelsnamen Perlon oder Nylon bekannten Stoff besteht. Erfindungsgemäß wird der
Durchmesser der freien Öffnung eines solchen Ringes 21 um so viel kleiner als der
Durchmesser der iiri Ring untergebrachten Kugel 1 gewählt, daß die Kugel 1 in dem
Ring 21 ohne Spiel sitzt, aber noch gut abrollen kann. Es ist somit auch in dieser
Ausführungsform des Kugelkäfigs möglich, das Auftreten eines die Empfindlichkeit
der Triebbewegung störenden Spieles in diesem zu vermeiden.