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Die
vorliegende Erfindung betrifft Fahrzeuggetriebesysteme und insbesondere,
obwohl nicht ausschließlich,
Getriebesysteme für
Vierradantrieb-Fahrzeuge.
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Die
internationale Patentanmeldung Nr. WO 02/09966 beschreibt ein Getriebesystem
für die
Verwendung bei einem Vierradantrieb-Fahrzeug für die Übertragung des Drehmoments
zwischen den Vorder- und Hinterachsen den Anforderungen entsprechend.
Das darin beschriebene Getriebesystem umfasst ein Planeten-Differentialgetriebe,
wobei das Innenrad desselben den Eingang des Getriebes und der Träger und
das Sonnenrad desselben seine beiden Ausgänge bilden, die im Betrieb
mit entsprechenden Paaren von angetriebenen Rädern des Fahrzeugs verbunden
sind. Die beiden Ausgangswellen tragen erste und zweite, koaxiale
Sonnenräder
eines Planetengetriebesystems, die jeweils mit ersten und zweiten
Planetenrädersätzen kämmen. Das
Planetengetriebesystem umfasst ein drittes Sonnenrad, das koaxial
zu den ersten und zweiten Sonnenrädern angeordnet ist und mit
einem dritten Planetenrädersatz
kämmt.
Die Übersetzungen
des ersten Sonnenrades mit dem ersten Planetenrädersatz, des zweiten Sonnenrades
mit dem zweiten Planetenrädersatz
und des dritten Sonnenrades mit dem dritten Planetenrädersatz
sind unterschiedlich. Jedes erste Planetenrad ist jeweils mit entsprechenden zweiten
und dritten Planetenrädern
um eine entsprechende gemeinsame Planetenwelle drehbar verbunden.
Die Planetenwellen sind mit einem gemeinsamen Träger verbunden, der an den Sonnenrändern koaxial
drehbar angebracht ist. Der Träger
ist mit einer ersten, wahlweise betätigbaren Bremse verbunden,
und das dritte Sonnenrad ist mit einer zweiten, wahlweise betätigbaren
Bremse verbunden. Das Getriebesystem umfasst einen Sensor zur Erzeugung eines
Signals, das einen Betriebsparameter des Fahrzeugs, wie z.B. dessen
Beschleunigung, anzeigt, sowie eine mit dem Sensor und den beiden Bremsen
verbundene Steuereinheit zur Betätigung der
Bremsen in Abhängigkeit
von diesem Signal. Der Betrieb der mit dem dritten Sonnenrad verbundenen Bremse
ruft eine Drehmomentübertragung
von der einen Ausgangswelle zu der anderen hervor, und der Betrieb
der anderen Bremse hat die umgekehrte Wirkung.
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Die
britische Patentanmeldung No. 0203026.0 beschreibt ein etwas modifiziertes
Getriebesystem, bei dem das dritte Sonnenrad und ein zugeordneter
Planetenrädersatz weggelassen
sind und eine einzige Geschwindigkeitsänderungsvorrichtung, z.B. ein
Elektromotor, mit dem gemeinsamen Träger verbunden ist und zum Beschleunigen
oder Verlangsamen dient. Somit wurde realisiert, dass die Beschleunigung
des Trägers
die gleiche Wirkung hat wie die Verlangsamung des dritten Sonnenrades,
so dass das dritte Sonnenrad überhaupt
nicht erforderlich ist.
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Beide
oben genannten Getriebesysteme sind außerordentlich wirksam, obwohl
sie noch unter einem Problem leiden. Denn jedes Planetenrad ist mit
einem oder zwei weiteren Planetenrädern verbunden, mit denen es
eine feste Einheit bildet. In der Praxis wurde festgestellt, dass
es äußerst schwierig ist,
die Zähne
an den Planetenrädern
gegenseitig auszurichten und dies für jeden Planetenrädersatz
zu wiederholen. Dies bedeutet in der Praxis, dass das gesamte Drehmoment über nur
einen der Planetenrädersätze übertragen
wird und dass die anderen Sätze
nur ein geringes oder überhaupt
kein Drehmoment übertragen.
Wenn die Ausrichtungsfehler größer als
das Zahnspiel zwischen den Getriebezähnen ist, ist es unmöglich, das
System zusammenzubauen. Dies bedeutet, dass einer der Hauptvorteile
von Planetengetriebesätzen,
nämlich
die Aufteilung der Drehmomentübertragung
zwischen typischerweise drei oder vier Planetenrädern, verloren geht. Da man nicht
sofort voraussagen kann, welcher Planetenrädersatz derjenige sein wird,
der das Drehmoment überträgt, besteht
die praktische Lösung
darin, nur einen Planetenrädersatz
vorzusehen. Da jedoch dieser Satz notwendigerweise das gesamte Drehmoment überträgt, muss
er sehr viel massiver sein als es sonst der Fall sein würde, und
es führt
daher zu einer unakzeptablen Zunahme der Größe des Getriebesystems.
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Demgemäß besteht
die Aufgabe der Erfindung darin, ein Getriebesystem vorzusehen,
das alle diejenigen Vorteile der in den früheren, oben angegebenen Anmeldungen
beschriebenen Getriebesysteme aufweist, das aber nicht unter dem
Nachteil jener Getriebesysteme leidet.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst ein Fahrzeug-Getriebesystem eine Eingangswelle, die
mit einem Differentialgetriebe verbunden ist, das zwei Ausgangswellen
hat, wobei die beiden Ausgangswellen jeweils erste und zweite, koaxial
angebrachte Sonnenräder
eines Planetengetriebesystems tragen, die jeweils mit ersten und
zweiten Planetenrädersätzen kämmen, die
jeweils mit ersten und zweiten Innenrädern kämmen, wobei die Übersetzung
zwischen dem ersten Sonnenrad und dem ersten Planetenrädersatz
und zwischen dem zweiten Sonnenrad und dem zweiten Planetenrädersatz
unterschiedlich ist, und jedes Planetenrad um eine entsprechende
gemeinsame Planetenwelle unabhängig drehbar
angebracht ist und die Planetenwellen mit einem gemeinsamen Träger verbunden
sind, der koaxial zu den ersten und zweiten Sonnenrädern drehbar
angeordnet ist, wobei die ersten und zweiten Innenräder miteinander
verbunden sind und der Träger mit
einer wahlweise zu betätigenden
Geschwindigkeitsänderungsvorrichtung
zur Erhöhung
oder Verringerung der Drehzahl des Trägers um seine Achse verbunden
ist, und das Getriebesystem ferner mindestens einen Sensor zur Erzeugung
eines Signals zur Anzeige eines Betriebsparameters des Fahrzeugs
oder seines Motors umfasst sowie eine Steuereinheit, die mit dem
Sensor und mit der Geschwindigkeitsänderungsvorrichtung zur Betätigung der Geschwindigkeitsänderungsvorrichtung
in Abhängigkeit
von dem genannten Signal verbunden ist.
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Das
Getriebesystem kann deshalb eine Anzahl von Planetenwellen entsprechend
der Gesamtzahl der Planetenräder
umfassen. Es ist jedoch zweckmäßig, wenn
jedes erste Planetenrad einem entsprechenden zweiten Planetenrad
zur Bildung eines Planetenrädersatzes
zugeordnet ist, wobei jeder Planetenrädersatz von einer entsprechenden
gemeinsamen Planetenwelle unabhängig
drehbar getragen wird. In diesem Fall entspricht die Zahl der ersten
und zweiten Planetenräder
der Anzahl der Planetenrädersätze.
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Somit
arbeitet das Getriebesystem gemäß der vorliegenden
Erfindung in einer im allgemeinen sehr ähnlichen Weise wie derjenigen
in den beiden oben genannten früheren
Anmeldungen. Jedoch sind die Planetenräder nicht länger notwendigerweise miteinander
paarweise verbunden und drehen nicht länger als eine Einheit, sondern
sind stattdessen auf ihren entsprechenden Planetenwellen unabhängig drehbar
angebracht. Das oben angesprochene Problem der schwierigen Ausrichtung
der Planetenräder jedes
Paares oder Satzes derart, dass das übertragene Drehmoment zwischen
sämtlichen
Planetenrädern
gleich ist, wird dadurch automatisch eliminiert. Somit können sich
die Planetenräder
jedes Planetengetriebes in Bezug auf die Planetenräder des
anderen Planetengetriebes drehen, um eine wirksame Drehmomentübertragung
zu ermöglichen.
Es ist jedoch wesentlich, dass, wenn das Planetengetriebesystem
in Betrieb gesetzt wird, eine Drehverbindung zwischen den beiden
Planetengetrieben vorhanden ist, wobei dies bei der Konstruktion
gemäß der Erfindung
durch die zusätzliche
Anordnung eines entsprechenden Innenrades erreicht wird, mit dem
die Planetenräder
der Planetengetriebe kämmen,
wobei die Innenräder
miteinander zur Bildung einer Einheit verbunden sind. In der Praxis
bestehen die Innenräder vorzugsweise
einfach aus unterschiedlichen Zahnsätzen auf einem einzigen Innenrad.
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Die
Geschwindigkeitsänderungsvorrichtung kann
aus einem Elektromotor bestehen, der sowohl zur Erhöhung als
auch zur Verminderung der Drehzahl des Trägers um dessen Achse angeordnet
ist. In diesem Fall kann das Getriebesystem so gesteuert werden,
dass das über
jede der beiden Wellen übertragene
Drehmoment zwischen 0% und 100% des gesamten Motordrehmoments variiert.
Dies ist jedoch nicht immer notwendig, und bei einer alternativen
Ausführungsform
bildet die Geschwindigkeitsänderungsvorrichtung
lediglich eine erste Bremse. Wenn daher das Planetengetriebesystem
nur zwei Planetenrädergetriebe
und nur eine einzige Bremse umfasst, ist es nur möglich, das
zu übertragende Drehmoment
von einer Welle auf die andere Welle zu übertragen, aber nicht umgekehrt.
Indessen ist dies bei vielen Anwendungen alles, was gefordert wird. Wenn
daher das Getriebesystem derart entworfen wird, dass z.B. 80% des
Drehmomentes normalerweise auf die Hinterachse und 20% des Drehmomentes
auf die Vorderachse übertragen
werden, kann die Drehmomentverteilung zwischen jenen Zahlen und 100%
an der Vorderachse und 0% an der Hinterachse variieren. Es wird
jedoch nicht möglich
sein, das auf die Vorderachse übertragene
Drehmoment auf einen Wert von weniger als 20% zu verändern.
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Während das
Planetengetriebesystem nur zwei Planetenrädergetriebe umfassen kann,
umfasst es in einer weiteren Ausführungsform ein drittes Sonnenrad,
das koaxial zu den ersten und zweiten Sonnenrädern angebracht ist und mit
einem dritten Planetenrädersatz
kämmt,
wobei der dritte Planetenrädersatz
mit einem dritten Innenrad kämmt,
das mit den ersten und zweiten Innenrädern verbunden ist, wobei die Übersetzung
zwischen dem dritten Sonnenrad und dem dritten Planetenrädersatz
gegenüber
derjenigen zwischen den zweiten und ersten Sonnenrädern und
den zweiten und ersten Planetenrädersätzen jeweils
unterschiedlich ist, und jedes dritte Planetenrad auf einer entsprechenden
Planetenwelle unabhängig
drehbar angebracht ist und das dritte Sonnenrad mit einer zweiten,
wahlweise betätigbaren
Bremse verbunden ist. Bei einer Ausführungsform ist jedes dritte
Planetenrad einem entsprechenden Paar von ersten und zweiten Planetenrädern zugeordnet,
um einen Planetenrädersatz
zu bilden, wobei jeder Planetenrädersatz
auf einer entsprechenden Planetenwelle unabhängig drehbar angebracht ist.
Somit ist diese Ausführungsform
analog der in der internationalen Anmeldung No. WO 02/09966, wobei
jedoch wiederum die Planetenräder jedes
Planetenrädersatzes,
von denen jeder Satz ein erstes Planetenrad, ein zweites Planetenrad und
ein drittes Planetenrad umfasst, unabhängig voneinander frei drehbar
sind. Sämtliche
drei Innenräder
sind in diesem Fall miteinander verbunden, damit die notwendige
Drehmomentverbindung zwischen den drei Planetengetriebesätzen vorhanden
ist. Die Anordnung der beiden wahlweise betätigbaren Bremsen bei dieser
Ausführungsform
bedeutet, dass die Drehmomentverteilung zwischen den beiden Achsen
zwischen 0% und 100%, falls gewünscht,
verändert
werden kann.
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Bei
einer besonders kompakten Ausführungsform
umfassen die ersten und zweiten Bremsen ringförmige Bremsscheiben, die im
wesentlichen in einer einzigen Ebene liegen.
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Weitere
Merkmale und Einzelheiten der Erfindung gehen aus der nachstehenden
Beschreibung von zwei spezifischen Ausführungsbeispielen eines Getriebesystems
gemäß der Erfindung
unter Bezugnahme auf die beigefügten
schematischen Zeichnungen hervor. Es zeigen:
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1 eine
axiale Schnittdarstellung eines zentralen Differentialgetriebes
für ein
Vierradantrieb-Fahrzeug; und
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2 eine ähnliche
Darstellung einer abgeänderten
Konstruktion eines zentralen Differentialgetriebes.
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1 zeigt
ein Getriebesystem mit einer Eingangswelle 2, die im Betrieb
mit dem Ausgang aus dem Getriebegehäuse des Fahrzeugmotors verbunden
ist oder einen Teil desselben bildet. Die Welle 2 ist mit
dem Innenrad 4 eines Planeten-Differentialgetriebes verbunden.
Auf der Innenseite des Innenrades 4 ist eine ringförmige Reihe
von Zahnradzähnen vorgesehen,
mit denen die Zähne
einer Anzahl von Planetenrädern 6 kämmen. Die
Planetenräder 6 werden
von einem gemeinsamen Träger 8 getragen
und kämmen
mit einem Sonnenrad 10. Der Träger 8 ist mit einer
ersten hohlen Ausgangswelle 12 verbunden, die an die vordere
Fahrzeugwelle 11 mittels einer nicht gezeigten Kupplung
angeschlossen ist, in diesem Fall einer Kettenantriebskupplung 14, 16, 18. Das
Sonnenrad 10 wird von einer Welle 20 getragen, die
mit der Hinterachse, typischerweise über das hintere Differentialgetriebe,
verbunden ist.
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Die
Ausgangswellen 12 und 20 sind mit einem weiteren
Planeten-Differentialgetriebesystem verbunden, welches das über die
beiden Ausgangswellen übertragene
Drehmoment in einer den Betriebsbedingungen des Fahrzeugs entsprechenden Weise
aufteilt. Die Ausgangswelle 12 für das Vorderrad ist mit einem
Sonnenrad S1 drehbar verbunden, und die Ausgangswelle 20 für das Hinterrad
trägt ein koaxiales
Sonnenrad S2. Ein weiteres Sonnenrad S3 ist konzentrisch zu diesen
beiden Sonnenrädern
angeordnet. Die drei Sonnenräder
S1, S2 und S3 kämmen
mit entsprechenden Sätzen
von drei Planetenrädern
P1, P2 und P3. Die verschiedenen Planetenräder sind drei Gruppen zugeordnet,
wobei jede Gruppe ein erstes Planetenrad P1, ein zweites Planetenrad
P2 und ein drittes Planetenrad P3 umfasst. Die Planetenräder jeder
Gruppe sind so angebracht, dass sie unabhängig voneinander auf einer
entsprechenden Planetenwelle 20 drehbar sind. Die (drei) Planetenwellen 22,
die sich parallel zu den Ausgangswellen 12 und 22 erstrecken,
sind mit einem gemeinsamen Träger 24 verbunden.
Jeder Planetenrädersatz
P1, P2, P3 kämmt
mit einem entsprechenden Innenrad A1, A2 und A3. Die drei Innenräder sind miteinander
verbunden, um eine Verbundeinheit zu bilden und vorzugsweise, wie
in diesem Fall, einfach drei getrennte Verzahnungssätze auf
einem einzigen integralen, ringförmigen
Element zu bilden.
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Mit
dem gemeinsamen Träger 24 ist
eine sich radial nach innen erstreckende ringförmige Bremsscheibe 26 verbunden,
die eine Hälfte
einer ersten, wahlweise betätigbaren
Bremse 28 bildet, die als hintere Vorspannbremse bezeichnet
wird, wobei die andere Hälfte
derselben von zwei ringförmigen Bremsschuhen 30 gebildet
wird, die zusammen bewegt werden können, um sich an die Bremsscheibe 26 mittels
einer Betätigungsvorrichtung 32 anzulegen.
In ähnlicher
Weise ist mit dem dritten Sonnenrad S3 eine sich nach außen erstreckende,
ringförmige Bremsscheibe 34 verbunden,
die eine Hälfte
einer zweiten, wahlweise betätigbaren
Bremse 36 bildet, die als die vordere Vorspannbremse bezeichnet
wird, wobei die andere Hälfte
derselben von zwei ringförmigen
Bremsschuhen 38 gebildet wird, die zusammen gegen die Bremsscheibe 34 mittels
einer Betätigungsvorrichtung 40 bewegbar
sind. Die beiden Bremsscheiben 26, 34 sind coplanar
und liegen in einer einzigen, radialen Ebene, und die beiden Betätigungsvorrichtungen
sind radial ineinander angeordnet, so dass sie einen minimalen Raum
einnehmen.
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Die
beiden Bremsen 28, 34 sind mit einer Kraftquelle
(nicht gezeigt) verbunden und können
unabhängig
voneinander mittels einer elektronischen Steuereinheit 50 betätigt werden.
Mit der Steuereinheit ist eine Mehrzahl von Sensoren verbunden,
von welcher nur einer, 52, schematisch dargestellt und angeordnet
ist, um ein Signal abzutasten und zu erzeugen, das einer Anzahl
von Betriebsparametern des Fahrzeugs und/oder seines Motors entspricht, wie z.B.
der Fahrzeuggeschwindigkeit, dem Steuerradwinkel, der Fahrzeugbeschleunigung
in jeder von drei orthogonalen Richtungen, der Motordrehzahl, dem
Motordrehmoment, der Gierung, dem eingelegten Gang des Motors, der
Drehzahl des Getriebeausgangs und des auf die Vorderachse abgegebenen Drehmomentes
sowie der Ausgangsdrehzahl des Planetengetriebes und des auf die
Hinterachse einwirkenden Drehmomentes.
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Bei
der spezifischen Ausführungsform
hatten die Sonnenräder
S1, S2, S3 jeweils 42, 40 und 23 Zähne, während jedes Planetenrad P1,
P2 und P3 jeweils 24, 26, und 39 Zähne hatte, und die miteinander verbundenen
Innenräder
A1, A2 und A3 jeweils 90, 92 und 101 Zähne hatten. Die Übersetzungsverhältnisse
jedes kämmenden
Sonnenrades und Planetenrädersatzes
sind daher alle unterschiedlich.
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Es
ist verständlich,
dass im Betrieb die Verwendung der vorderen Vorspannkupplung 36 das Sonnenrad
S3 verzögern
wird, welches eine Änderung
der Übersetzung über die
Sonnenräder
S1 und S2 einleitet, wobei die Übersetzung
(A2/S2)/(A1/S1) beträgt.
Dies erzeugt wiederum eine Drehmomentübertragung von der hinteren
Ausgangswelle 20 zu der vorderen Ausgangswelle 12.
Wenn die hintere Vorspannkupplung eingesetzt wird, tritt eine Umkehrung
ein, und der Träger 24 wird
verzögert,
welcher eine Änderung
der Übersetzung über die
Sonnenräder
S1 und S2 einleitet, wobei die Übersetzung (A3/S3–A1/S1)/(A3/S3–A2/S2)
beträgt.
Somit ist eine Drehmomentübertragung
von der vorderen Ausgangswelle 12 zu der hinteren Ausgangswelle 20 vorhanden.
Diese kleine Übersetzungsänderung
ruft einen geringen Radschlupf hervor, der für die Drehmomentdifferenz zwischen
den Achsen verantwortlich ist. Z.B. könnte eine Radschlupfdifferenz
von weniger als 0,5% ein Drehmoment-Vorspannverhältnis von 11,5, d.h. 92% auf
einer Achse und 8% auf der anderen Achse (d.h. ein Vorspannverhältnis von
92/8) hervorrufen. Unter Verwendung programmierter Algorithmen kann
die Steuereinheit das Drehmomentverhältnis zwischen den Vorder-
und Hinterachsen derart aufteilen, dass die Leistung des Fahrzeugs
optimiert wird. Es ist daher verständlich, dass durch einen geeigneten
Betrieb der beiden Bremsen der Prozentsatz des gesamten Drehmoments,
das an jeder Achse verfügbar
ist, zwischen 0% und 100% variieren kann.
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2 zeigt
eine modifizierte Ausführungsform,
deren Hauptunterschied gegenüber
der Ausführungsform
in 1 darin besteht, dass zwei und nicht drei Planetenrädergetriebesätze in dem
weiteren Planetenrädergetriebesystem
vorhanden sind. So umfasst dieses Getriebesystem eine Eingangswelle 2,
die mit dem Träger 8 eines
Planetengetriebes verbunden ist. Der Träger trägt eine Anzahl Planetenräder 6,
die mit einem Sonnenrad 10 und mit einem Innenrad 4 kämmen. Das
Sonnenrad 10 ist mit einer hohlen Ausgangswelle 12 verbunden,
die mit der Vorderachse 11 wiederum über eine Kettenantriebskupplung 14, 16, 18 verbunden
ist. Das Innenrad 4 ist mit einer Welle 20 verbunden,
die mit der Hinterachse verbunden ist.
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Die
Ausgangswellen 12 und 20 sind wiederum mit einem
weiteren Planetengetriebesystem verbunden, welches das über die
beiden Ausgangswellen in einer den Betriebsbedingungen des Fahrzeugs angemessenen
Weise übertragene
Drehmoment aufteilt. Das Innenrad 4 und somit die Welle 20 werden
mit einem Sonnenrad S1 verbunden, während die Welle 12 an
ein koaxiales Sonnenrad S2 angeschlossen wird. Die beiden Sonnenräder S1,
S2 kämmen
mit drei entsprechenden Planetenrädersätzen B1, B2. Die Planetenräder sind
drei Gruppen zugeordnet, die jeweils ein Planetenrad B1 und ein
Planetenrad B2 umfassen. Die Planetenräder jeder Gruppe sind auf einer
entsprechenden Planetenwelle 22 unabhängig drehbar befestigt. Die
drei Planetenwellen 22 sind mit einem gemeinsamen Träger 24 verbunden.
Jeder Planetenrädersatz
kämmt mit
einem entsprechenden Innenrad A1, A2. Die beiden Innenräder sind
miteinander zu einer einzigen Einheit verbunden.
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Verbunden
mit dem gemeinsamen Träger 24 ist
eine sich radial nach außen
erstreckende Bremsscheibe 26, die eine Hälfte einer
wahlweise betätigbaren
Bremse 28 bildet, wobei die andere Hälfte derselben von zwei ringförmigen Bremsschuhen 30 gebildet
wird, die wiederum an der Bremsscheibe sitzen und zusammen gegen
die Bremsscheibe durch eine Betätigungsvorrichtung 32 bewegt
werden können.
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Die
Bremse ist wiederum an eine nicht gezeigte Kraftquelle angeschlossen
und kann durch eine elektronische Steuereinheit gesteuert werden, die,
wie zuvor, mit einer Anzahl von Sensoren verbunden ist.
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Der
Betrieb dieser Ausführungsform
entspricht im wesentlichen demjenigen der Ausführungsform in 1,
wobei der Unterschied darin besteht, dass das Drehmoment nur von
einer Achse auf die andere, aber nicht umgekehrt übertragen
werden kann.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Ein
Fahrzeuggetriebesystem umfasst eine Eingangswelle (2),
die mit einem Differentialgetriebe verbunden ist, das zwei Ausgangswellen
(12, 20) aufweist. Die beiden Ausgangswellen tragen
jeweils erste und zweite, koaxial angeordnete Sonnenräder (10, 12)
eines Planetengetriebesystems, die mit ersten und zweiten Planetenrädersätzen (P1,
P2) jeweils kämmen,
die jeweils mit ersten und zweiten Innenrädern (A1, A2) kämmen. Die Übersetzungen
des ersten Sonnenrades mit dem ersten Planetenrädersatz und des zweiten Sonnenrades
mit dem zweiten Planetenrädersatz
sind unterschiedlich. Jedes Planetenrad (P1, P2) ist um eine entsprechende
Planetenwelle (22) unabhängig drehbar angeordnet, und
die Planetenwellen sind mit einem gemeinsamen Träger (24) verbunden,
der koaxial zu den ersten und zweiten Sonnenrädern drehbar angebracht ist.
Die ersten und zweiten Innenräder
(A1, A2) sind miteinander verbunden. Der Träger (24) ist an eine
wahlweise betätigbare
Geschwindigkeitsänderungsvorrichtung (28)
zur Erhöhung
oder Verminderung der Drehzahl des Trägers um dessen Achse angeordnet.
Das Getriebesystem umfasst ferner mindestens einen Sensor (52)
zur Erzeugung eines einen Betriebsparameter des Fahrzeugs oder seines
Motors anzeigenden Signals und eine Steuereinheit (50),
die mit dem Sensor und der Geschwindigkeitsänderungsvorrichtung verbunden
sowie zur Betätigung
der Geschwindigkeitsänderungsvorrichtung
in Abhängigkeit
von dem erwähnten
Signal verbunden ist.