DE10360283B3

DE10360283B3 - Vorrichtung zum Beobachten von in verschmutzten Räumen befindlichen Gegenständen und darin ablaufenden Vorgängen

Info

Publication number: DE10360283B3
Application number: DE10360283A
Authority: DE
Inventors: Thomas Piller
Original assignee: Piller Entgrattechnik GmbH
Current assignee: Piller Entgrattechnik GmbH
Priority date: 2003-12-20
Filing date: 2003-12-20
Publication date: 2005-04-14
Anticipated expiration: 2023-12-21

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beobachten von in mit Staub, Feuchtigkeit und dgl. verschmutzten Räumen angeordneten Gegenständen und/oder der in den Räumen ablaufenden Vorgänge durch ein mit einer durchsichtigen Scheibe versehenes Guckloch. Ist nach der Erfindung vorgesehen, dass die Scheibe in einer Lagereinheit drehbar gelagert und mittels einer Antriebseinheit in Drehbewegungen versetzbar ist, dass in der Lagereinheit auf der dem Raum zugekehrten Seite der Scheibe ein radial zur Drehachse angeordneter Scheibenwischer zum Reinigen der zugekehrten Scheibenseite befestigt ist, und dass in Auslaufrichtung nach dem Scheibenwischer dem gewischten Bereich der Scheibe in der Lagereinheit Durchbrüche zugeordnet sind, dann ist ein "Guckloch" geschaffen, das auch bei auftretender Verschnutzung für eine eindeutige Raumbeobachtung geeignet ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beobachten von in mit Staub, Feuchtigkeit und dgl. verschmutzten Räumen angeordneten Gegenständen und/oder der in den Räumen ablaufenden Vorgänge durch ein mit einer durchsichtigen Scheibe versehenes Guckloch.

Es sind in Wände und Türen einbaubare, als Spione bezeichnete Vorrichtungen bekannt, die eine feststehende Scheibe mit Aufnahmerahmen aufweisen, wobei der Aufnahmerahmen in einem Durchbruch der Wand oder der Türe fest eingebaut wird. Diese Vorrichtungen erfüllen ihren Zweck, solange sie nicht durch Staub, Feuchtigkeit und dgl. einseitig verschmutzt werden, so wie es z.B. bei Bearbeitungsstationen zum Reinigen und/oder Entgraten von Werkstücken der Fall ist. Hier wird insbesondere oft mit Hochdruck-Wasserstrahlen oder Sandstrahlen gearbeitet, die zumindest die dem Raum der Bearbeitungsstation zugekehrte Seite der Scheibe stark verschmutzen. Es ist dann praktisch unmöglich, Einzelheiten der in dem Raum untergebrachten Gegenstände oder die in dem Raum ablaufenden Vorgänge zu beobachten oder gar durch die Vorrichtung hindurch aufzunehmen.

Wie die US 2002/0139394 A1 zeigt, ist es auch schon bekannt, die Ausgangsscheibe einer Kamera oder eines Projektors drehbar zu lagern und deren Außenseite mit feststehenden Scheibenwischern zu reinigen. Um auch stark verschmutzte Scheiben von fest haftenden Verschmutzungen zu befreien, wird mit Düsen Reinigungsflüssigkeit auf die Außenseite der Scheibe gesprüht.

Aus der DE 199 18 359 C2 ist eine Werkzeugmaschine mit Arbeitsraumabdeckung bekannt, wobei der Arbeitsraum über eine um eine vertikale Achse verschwenkbare Rundtüre zugänglich ist. Dabei kann die Rundtüre mindestens ein Sichtelement mit einer rotierenden Scheibe zum Abschleudern von im Arbeitsraum auftretenden Kühlschmiermitteln und Spänen aufweisen.

Einen optischen Schutzschirm mit verbesserter Sicht zeigt die DE 697 09 373 T2 . Der Schutzschirm weist einen durchsichtigen Film auf, der von einer Antriebseinrichtung hin- und herbewegt wird. Dabei wird der Film an feststehenden Scheibenwischern vorbeibewegt und gereinigt.

Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Art zu schaffen, bei der selbst bei auftretender Verschmutzung der dem Raum zugekehrten Seite der Scheibe die Gegenstände und Vorgänge im Raum deutlich wahrnehmbar zu betrachten und gegebenenfalls auch aufzunehmen sind.

Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch die im Anspruch 1 aufgeführten Merkmale gelöst.

Mit dieser Vorrichtung wird mit der Drehbewegung der Scheibe am feststehenden Scheibenwischer die dem Raum zugekehrte Seite der Scheibe von den Verschmutzungen befreit, wobei durch die Anordnung und Ausrichtung des Scheibenwischers gleich für eine Abfuhr der Verschmutzung aus dem Bereich des "Guckloches" gesorgt wird. Im Auslaufbereich der Scheibe nach dem Scheibenwischer bleibt die Scheibe im Bereich des "Guckloches" stets verschmutzungsfrei, so dass die Beobachtung und die Aufnahme der Gegenstände und Vorgänge im beobachteten Raum nicht mehr beeinträchtigt wird, wenn während der Beobachtung neue Verschmutzung der Scheibe erfolgt. Für die verbesserte Schmutzabfuhr ist dabei vorgesehen, dass der Scheibenwischer über dem horizontalen Scheibendurchmesser zur Drehachse der Scheibe im spitzen Winkel steht.

Nach einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Lagereinheit aus einer dem Raum zugekehrten Schutzscheibe mit gucklochartigem Durchbruch und aus einer dem Raum abgekehrten Lagerscheibe mit einem die runde Scheibe aufnehmenden Durchbruch zusammengesetzt ist. Die Scheibe kann dann in einfacher Weise in der Lagereinheit drehbar gelagert werden.

Zur Drehlagerung ist dabei erforderlich, dass die Scheibe außerhalb des gucklochartigen, gewischten Bereiches einen Zahnkranz trägt, der mit einem Antriebszahnrad eines elektrischen Antriebsmotors als Antriebseinheit in Eingriff steht und dass der Scheibenwischer auf der der Scheibe zugekehrten Seite der Schutzscheibe auswechselbar angebracht ist und dass die Scheibe auf dieser Seite der Schutzscheibe drehbar gelagert ist. Das Verschleißteil Scheibenwischer kann daher nach Abnahme der Schutzscheibe leicht ersetzt werden.

Ist zudem vorgesehen, dass der dem Raum abgekehrten Seite der Lagerscheibe eine rohrartige Schauhilfe zugeordnet ist, deren Öffnung mit dem gewischten Bereich der Scheibe und dem gucklochartigen Durchbruch der Schutzscheibe fluchtet, dann kann im Anschluss an die Lagereinheit der Bereich des "Guckloches" festgelegt werden. Diese Schauhilfe eignet sich dabei auch zur Aufnahme einer elektronischen Kamera, mit der die Gegenstände und die Vorgänge im Raum aufgenommen und aufgezeichnet werden können. Dies hängt nur von der gewählten Aufnahme- und/oder Aufzeichnungseinheit ab.

Zur Vereinfachung der Vorrichtung sieht eine weitere Ausgestaltung vor, dass die Scheibe aus durchsichtigem Kunststoff besteht und umfangsseitig mit einem angeformten Zahnkranz versehen ist.

Die Vorrichtung kann in verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten eingesetzt werden, wenn dabei schon in der Ausgestaltung der spätere Einsatz berücksichtigt wird. So kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung als in eine Ausnehmung in einer Wand, z.B. einer Bearbeitungskammer, einsetzbare Einbaueinheit oder als Vorsatzeinheit für ein Beobachtungs- und/oder Aufnahmegerät ausgebildet ist.

Die Erfindung wird anhand einer als Einbaueinheit ausgebildeten Vorrichtung näher erläutert. Es zeigen:
1 in perspektivischer Explosionsdarstellung die Bauteile der Vorrichtung in Montagestellung und
2 die zusammengebaute Vorrichtung in perspektivischer Ansicht.
Das entscheidende Bauteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die runde Scheibe 10, die in einer Lagereinheit drehbar zu lagern ist. Die Lagereinheit weist eine dem zu beobachtenden Raum zugekehrte Schutzscheibe 25 mit einem gucklochartigen Durchbruch 26 auf. Die hinter der Schutzscheibe 25 angeordnete Scheibe 10 wird mit der (nicht erkennbaren) Lagerachse auf der zugekehrten Seite der Schutzscheibe 25 drehbar gelagert. Zudem ist auf dieser Seite der Schutzscheibe 25 ein Scheibenwischer 15 auswechselbar befestigt. Dieser Scheibenwischer 15 geht von der Drehachse der Scheibe 10 radial nach außen und steht über dem horizontalen Scheibendurchmesser in einem spitzen Winkel. Im zusammengebauten Zustand der Vorrichtung liegt der Scheibenwischer 15 mit dem Wischblatt an der zugekehrten Seite der Scheibe 10 an und reinigt diese, sobald die Scheibe 10 in Drehbewegungen versetzt wird.
Die Scheibe 10 ragt in einen Durchbruch 31 einer die Lagereinheit vervollständigenden Lagerplatte 30. Die Scheibe 10 ist mit einem Zahnnkranz 11 versehen, der als Innen- oder Außenkranz ausgebildet und mit einem Antriebszahnrad 21 eines elektrischen Antriebsmotors 20 im Eingriff steht. Der Antriebsmotor 20 wird dabei mit der Lagerplatte 30 verbunden.
Wie in 1 gezeigt ist, befindet sich nach dem Auslauf der Scheibe 10 hinter dem Scheibenwischer 15 stets ein gewischter Bereich 12, der sich mit dem Durchbruch 26 der Schutzscheibe 25 deckt. Auf der der Scheibe 10 abgekehrten Seite der Lagerplatte 30 wird eine rohrartige Schauhilfe 35 mit der Lagerplatte 30 so befestigt, dass deren Öffnung über den gewischten Bereich 12 der sich drehenden Scheibe 10 mit dem Durchbruch 26 der Schutzscheibe 25 fluchtet. Auf diese Weise ist ein gereinigtes "Guckloch" über die Schauhilfe 35, die Scheibe 10 im Durchbruch 31 der Lagerplatte 30 mit dem gewischten Bereich 12 und dem Durchbruch 26 in der Schutzscheibe 25 geschaffen, der stets soweit frei von Verschmutzungen bleibt, dass die Beobachtung nicht beeinträchtigt wird, auch wenn die Scheibe 10 kurzzeitig wieder im Bereich 12 mit dem Raum und der darin auftretenden Verschmutzung in Berührung kommt.
Wie 2 zeigt, bildet die Vorrichtung im zusammengebauten Zustand eine kompakte Einheit, wobei die Schauhilfe 35 auch eine elektronische Kamera aufnehmen oder selbst ein Teil der Kamera 36 sein kann.
Die Verschmutzung 40, die durch den Durchbruch 26 der Schutzplatte 25 auf die zugekehrte Seite der Scheibe 10 gelangt, wird bereits beim Passieren des Scheibenwischers 15 in der folgenden Umdrehung der Scheibe 10 abgestreift, wobei die Abfuhr der abgestreiften Verschmutzung durch die Ausrichtung des Scheibenwischers 15 begünstigt wird, da die nach oben gerichtete Kante des Scheibenwischers 15 zur Drehachse der Scheibe 10 geneigt ist und das Ende des Scheibenwischers 15 außerhalb des Bereiches 12, d.h. des "Guckloches", liegt.

Claims

Vorrichtung zum Beobachten von in mit Staub, Feuchtigkeit und dgl. verschmutzten Räumen angeordneten Gegenständen und/oder der in den Räumen ablaufenden Vorgänge durch ein mit einer durchsichtigen Scheibe versehenes Guckloch, wobei die Scheibe (10) in einer Lagereinheit (Schutzscheibe 25, Lagerscheibe 30) drehbar gelagert und mittels einer Antriebseinheit (20) in Drehbewegungen versetzbar ist, wobei in der Lagereinheit auf der dem Raum zugekehrten Seite der Scheibe (10) ein radial zur Drehachse dieser Scheibe (10) angeordneter Scheibenwischer (15) zum Reinigen der zugekehrten Scheibenseite befestigt ist, und wobei dem in Auslaufrichtung dem Scheibenwischer (15) folgenden gewischten Bereich (12) der Scheibe (10) in der Lagereinheit Durchbrüche (25, 31, 35) zugeordnet sind.
Vorrichtunng nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Scheibenwischer (15) über dem horizontalen Scheibendurchmesser radial zur Drehachse der Scheibe (10) im spitzen Winkel steht.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagereinheit aus einer dem Raum zugekehrten Schutzscheibe (25) mit gucklochartigem Durchbruch (26) und aus einer dem Raum abgekehrten Lagerscheibe (30) mit einem die runde Scheibe (10) aufnehmenden Durchbruch (31) zusammengesetzt ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheibe (10) außerhalb des gucklochartigen, gewischten Bereiches (12) einen Zahnkranz (11) trägt, der mit einem Antriebszahnrad (21) eines elektrischen Antriebsmotors als Antriebseinheit (20) in Eingriff steht.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der dem Raum abgekehrten Seite der Lagerscheibe (30) eine rohrartige Schauhilfe (35) zugeordnet ist, deren Öffnung mit dem gewischten Bereich (12) der Scheibe (10) und dem gucklochartigen Durchbruch (36) der Schutzscheibe (25) fluchtet.
Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schauhilfe (35) eine elektronische Kamera aufnimmt oder Teil dieser Kamera ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Scheibenwischer (15) auf der der Scheibe (10) zugekehrten Seite der Schutzscheibe (25) auswechselbar angebracht ist und dass die Scheibe (10) auf dieser Seite der Schutzscheibe (25) drehbar gelagert ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheibe (10) aus durchsichtigem Kunststoff besteht und umfangsseitig mit einem angeformten Zahnkranz (11) versehen ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie als in eine Ausnehmung in einer Wand, z.B. einer Bearbeitungskammer, einsetzbare Einbaueinheit ausgebildet ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Vorsatzeinheit für ein Beobachtungs- und/oder Aufnahmegerät ausgebildet ist.