DE10359005A1

DE10359005A1 - Verbundwärmedämmplatte

Info

Publication number: DE10359005A1
Application number: DE10359005A
Authority: DE
Inventors: Christof Stölzel; Roland Dr. Caps
Original assignee: Variotec Sandwichelemente & Co KG GmbH; VARIOTEC SANDWICHELEMENTE GmbH; Va Q Tec AG
Current assignee: Variotec Sandwichelemente & Co KG GmbH; VARIOTEC SANDWICHELEMENTE GmbH; Va Q Tec AG
Priority date: 2003-12-15
Filing date: 2003-12-15
Publication date: 2005-07-14
Also published as: EP1544367A3; EP1544367A2; DE502004009007D1; EP1544367B1; ATE423243T1

Abstract

Die erfindungsgemäße Verbundwärmedämmplatte besteht von innen nach außen aus einer Vakuumdämmplatte als Kern, einer jeweils beidseitigen Umschäumung mit Polyurethanschaum, einer Abdeckung mit einer Aluminiumfolie und einer aufgeklebten weiteren Platte aus einem gepressten Polyurethanwerkstoff. Die Verbundwärmedämmplatte kann mit tragenden Platten aus Beton oder Holzwerkstoff kombiniert werden, indem geeignete Dübel durch Aussparungen der Vakuumdämmplatten hindurchgesteckt werden und im Beton oder Holzwerkstoff verankert werden.

Description

Die Erfindung betrifft eine Verbundwärmedämmplatte mit einer Vakuumdämmplatte als Kern und beidseitiger Umschäumung mit Polyurethanschaum. Merkmale der Erfindung sind ein zusätzlicher Feuchtigkeitsschutz und die Möglichkeit die Verbundplatte mit tragenden Platten aus Beton oder Holzwerkstoffen zu kombinieren sowie eine integrierte Kontrolle der Güte der Vakuumdämmplatten.
Im Bauwesen sind tragende Wandelemente bekannt, die als Kern eine Dämmschicht enthalten und auf beiden Seiten von Betonplatten umgeben sind. Die Betonplatten werden durch Verbundanker sicher zusammen gehalten. Weiterhin bekannt sind evakuierte Dämmplatten mit einem Dämmkern aus mikroporöser Kieselsäure und einer Umhüllung aus einer metallisierten Kunststofffolie. Die Vorteile solcher Wandelemente, die einen Dämmkern aus evakuierten Materialien enthalten, sind ein hoher Dämmwert bei einem schlanken Wandaufbau. Mit nur 40 mm Vakuumdämmung aus mikroporöser Kieselsäure lässt sich im Wandaufbau ein U-Wert von 0,11 W/m²K erreichen.
Beim Einsatz der Vakuumdämmplatten im Baubereich sind allerdings einige Randbedingungen zu beachten, die die Anwendung erschweren:

– Die Vakuumdämmplatten dürfen nicht längere Zeit einer erhöhten Feuchtigkeit ausgesetzt werden.
– Das Verarbeiten der Vakuumdämmplatten ist nur mit großer Vorsicht möglich, da die empfindliche Folie leicht zerstört werden kann.
– Eine einfache Kontrolle, ob die Vakuumdämmplatte die Herstellung der Bauelemente unbeschadet überstanden haben, ist bisher nicht möglich.

Rechnerisch sind zwar Nutzungsdauern von 50 Jahren und mehr mit Vakuumdämmplatten im Baubereich möglich, wenn bei der Herstellung entsprechend gute Hochbarrierefolien und mikroporöse, gut getrocknete Dämmkerne verwendet werden. Während der Weiterverarbeitung der Vakuumdämmplatten können jedoch ungewollt Beschädigungen auftreten, die meist nicht einfach erkannt werden können. Eine Kontrolle von Verbundelementen vor dem Einbau in ein Bauobjekt ist daher unbedingt notwendig.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verbundelement herzustellen, das die vorgenannten Probleme löst. Diese Aufgabe wird durch ein Wärmedämmverbundelement gelöst, deren Hauptmerkmale im Patentanspruch 1 und weiteren Merkmalen in den folgenden Patentansprüchen festgelegt sind.
Eine Ausführung der Erfindung ist in 1 im Querschnitt und in 2 in Aufsicht dargestellt. Die Vakuumdämmplatte (1) wird in der Fläche von einem Polyurethanschaum (2) in einer Stärke zwischen 5 mm und 50 mm, bevorzugt 10 mm beidseitig umschäumt. Der Polyurethanschaum wiederum ist jeweils von einer Aluminiumfolie (4) in der Stärke 0,05 mm bis 0,5 mm abgedeckt. An der Kante der Vakuumdämmplatte sitzt ein druckstabiler Konstruktions-Polyurethanschaum (5), der nach außen hin von einem wasserdampfdichten Hochbarrierefolie (6) umgeben ist. Die Aluminiumfolien (4) und die Hochbarrierefolie (5) verhindern, dass Feuchtigkeit an die Vakuumdämmplatte (1) gelangt. Denn Feuchtigkeit kann auf Dauer die Funktion der Vakuumdämmplatte schädigen und deren Lebensdauer verkürzen. Auf die Aluminiumfolien ist nach außen hin jeweils zusätzlich noch eine Platte aus massivem, gepressten Polyurethanschaum in der Stärke 5 bis 20 mm, bevorzugt 10 mm aufgeklebt. Dieser verbessert die mechanische Stabilität der Verbundplatte beim Weiterverarbeiten und verhindert eine ungewollte Beschädigung der Aluminiumsperrfolie und letztlich auch der Vakuumdämmplatte.
Der Verbund (1) bis (6) kann mit Verankerungselementen (7) ausgestattet werden, die es ermöglichen, zusätzliche Bauelemente auf beiden Seiten der Verbundplatte anzubringen. Dies ist in den 3 bis 5 dargestellt. Dazu werden an zuvor genau festgelegten Stellen, an denen z.B. ovalförmige Aussparungen (8) in den Vakuumdämmplatten vorhanden sind, Löcher gefräst und die Verankerungselemente durchgesteckt. Um an den Durchstoßstellen der Aluminiumfolie (4) einen erhöhten Feuchtedurchgang zu unterbinden, können diese Stellen mit einem Dichtmittel abgedichtet werden. Der Wärmedurchgangskoeffizient des Verbundelementes beträgt bei einer Stärke von 80 mm 0,11 W/m²K und ist daher für die Konstruktion von Passivhauswänden geeignet.
In weiteren Arbeitsgängen können die Verbunddämmplatten beidseitig in einer Schalung mit Beton ausgegossen werden, wobei die Kanten frei blieben (3). Es ist auch möglich, auf beide Seiten der Verbunddämmplatte einen Holzwerkstoff oder Dickholz anzubringen, der ebenfalls über die Ankerungen zusätzlich gesichert werden kann (4). Auch eine Kombination von Holzwerkstoff und Beton ist möglich (5).
Um die Vakuumdämmplatten auch in ihrem Verbund auf ihre Funktionsfähigkeit prüfen zu können, werden einzelne oder alle Vakuumpaneele mit einem Sensorsystem ausgerüstet, das in dem Patent DE 10215213 beschrieben ist. Als Messkopf kann hier auch eine vereinfachte Version verwendet werden, die nur aus einer Heizfolie mit zwei Zuleitungen besteht. Die Heizfolie wird auf die Stelle am Vakuumpaneel befestigt, an der sich die interne Sensor scheibe (9) befindet. Über eine an die beiden elektrischen Zuleitungen angeschlossene externe Auswerteeinheit kann die Leistung der Heizfolie während des Messvorgangs verfolgt und daraus die Güte des Vakuums im Paneel bestimmt werden. Damit kann nach der Herstellung des Verbundelements und vor dem Einbau in das Bauobjekt die Funktionsfähigkeit der Vakuumdämmelemente überprüft werden. Eine nachträglich Kontrolle auch Jahre nach dem Einbau ist zudem im Prinzip möglich.

Claims

Verfahren zur Herstellung einer Wärmedämmverbundplatte bestehend aus einer oder mehreren neben einander liegenden evakuierten Dämmplatten und mehreren Außenlagen, dadurch gekennzeichnet, dass die evakuierten Dämmplatten beidseitig von Pulyurethanschaum umschäumt werden, der nach außen auf beiden Seiten von einer Aluminiumfolie und mindestens einer weiteren Platte abgedeckt ist.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an einer oder mehreren evakuierten Einzelplatten jeweils ein Sensor zur Überprüfung des Gasdrucks angebracht wird, der über elektrische Zuleitungen ausgelesen werden kann.
Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Schäumen im Kantenbereich der Wärmedämmverbundplatte in gleicher Stärke als Abstandshalter ein druckstabiler Konstruktionsschaum aus Polyurethan eingelegt wird.
Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass außenseitig U-förmig eine Diffusionssperrschicht aus einer Hochbarriere-Kunststofffolie herumgelegt wird, deren Schenkel an der Aluminiumfolie anliegen und gegebenenfalls mit ihr verklebt sind, so dass der Innenraum gut gegen eindringende Feuchte geschützt ist.
Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die auf die Aluminiumfolien außen aufgeklebten Platten aus gepresstem Polyurethanschaummaterial bestehen.
Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass an Stellen, an denen Aussparungen der Vakuumdämmplatten vorhanden sind, durch die Verbunddämmplatte hindurch Löcher gefräst und dort Verankerungselemente aus Kohlefaser hinein gesetzt werden.
Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbundplatte mit den Verankerungselementen auf eine frisch gegossene Betonplatte gesetzt und die obere Seite ebenfalls in einer Betonschalung mit Beton ausgefüllt wird, wobei die Ankerelemente einer innige Verbindung mit den Betonschalen eingehen.
Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Innenplatte aus Dickholz und eine Außenplatte aus einem Holzwerkstoff mit der Verbundplatte über Kleber verbunden und über die aus der Verbundplatte herausstehenden Anker zusätzlich verbunden werden.
Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Betonplatte mit einer Dickholzplatte bzw. Holzwerkstoffplatte kombiniert wird.