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Die
Erfindung betrifft eine Vakuumisolationsplatte, umfassend eine oder
mehrere Vakuumdämmplatten und eine vakuumdichte Umhüllung.
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Aus
der
EP 1 544 367 A2 ist
eine Vakuumisolationsplatte bekannt, die aus einer oder mehreren Vakuumdämmplatten
und einer vakuumdichten Umhüllung besteht. Diese Vakuumisolationsplatten
können insbesondere im Baubereich, vorzugsweise für Gebäude,
verwendet werden. Die Vakuumdämmplatte besteht vorzugsweise
aus einem evakuierbaren, porösen Material geringer Wärmeleitfähigkeit.
Als Material für die Vakuumdämmplatte kommen insbesondere
mikroporöse Kiesesäurepulver oder offenporige
Schäume aus Polyurethan oder Polystyrol in Betracht. Die
Vakuumdichte Umhüllung besteht vorzugsweise aus einer metallisierten
Hochbarrierefolie aus Kunststoff, wobei als Metall vorzugsweise
Aluminium verwendet wird. Bei Vakuumdämmplatten aus einem
mikroporösen Material genügt aufgrund der kleinen
Porengröße von weniger als einem halben Mikrometer
ein Vakuum von etwa 1 bis 10 mbar. Bei offenporigen Schäumen
ist es dagegen vorteilhaft oder erforderlich, daß die Gasdrücke
aufgrund der gröberen Poren im Bereich von 0,1 bis 1 mbar
liegen.
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Aus
der prioritätsälteren, nicht vorveröffentlichten
Europäischen Patentanmeldung
09 002 540.4 ist eine Vakuumisolationsplatte
bekannt, bei der als vakuumdichte Umhüllung eine gasdichte
und diffusionsdichte Umhüllung verwendet wird. Für
die vakuumdichte Umhüllung werden Folien aus Kunststoff, Folien
aus Metall, insbesondere aus Aluminium, oder Folien aus Kunststoff
und Metall, insbesondere metallisierte Hochbarrierefolien aus Kunststoff
vorgeschlagen.
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Ferner
ist aus den erwähnten Vorveröffentlichungen eine
Verbundwärmedämmplatte bekannt, die eine oder
mehrere Vakuumisolationsplatten aufweist, die von einer Grundplatte
und/oder einer Deckplatte und/oder einem oder mehreren, vorzugsweise einem
umlaufenden Randstreifen umgeben sind.
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Derartige
Vakuumisolationsplatten oder Verbundwärmedämmplatten
erzielen ihre hervorragenden Dämmeigenschaften durch einen
entsprechenden Kern, der von den Vakuumdämmplatten gebildet wird
und der mit einer vakuumdichten Umhüllung versehen wird,
die einen möglichst geringen Evakuierdruck im Inneren der
Umhüllung möglichst dauerhaft sicherstellen soll.
Vakuumisolationsplatten und Verbundwärmedämmplatten
dieser Art sollen im Baubereich über einen Zeitraum von
bis zu 50 Jahren genutzt werden können.
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Durch
die Umhüllung der Vakuumdämmplatten dringt im
Laufe der Zeit allerdings Luft (Sauerstoff) und Wasserdampf ein,
was zur Anhebung des Innendrucks und dadurch zur Reduktion der Dämmfähigkeit
der Vakuumisolationsplatte führt. Es ist daher wichtig,
eine Umhüllung zu wählen, die einen möglichst
großen Widerstand gegen das Eindringen von Sauerstoff und
Wasserdampf bietet, und zwar nach Möglichkeit sowohl in
der Fläche der Umhüllung wie auch an den Schweißnähten.
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Die
Höhe des Gasdruckanstieges und des Wasserdampfeintrages
in die Vakuumisolationsplatte werden im wesentlichen von den Eigenschaften
der Umhüllung bestimmt. Aluminiumfolien würden
zwar die Anforderungen an die Gasdichtheit und Dampfdichtheit am
besten erfüllen können, jedoch wird über eine
Aluminiumfolie speziell im Kantenbereich der Vakuumisolationsplatte
eine Wärmebrücke geschaffen, über die
viel Wärme abgeleitet werden würde.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Vakuumisolationsplatte mit einer verbesserten
vakuumdichten Umhüllung vorzuschlagen.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Die vakuumdichte Umhüllung umfaßt eine Hochbarrierefolie
und eine Schrumpffolie. Die Hochbarrierefolie weist vorzugsweise
einen mehrlagigen Aufbau auf. Die Schrumpffolie kann als Hochbarriereschrumpffolie ausgestaltet
sein. Sie kann eine zusätzliche Permeationssperre bilden.
Die Schrumpffolie kann eine Verbesserung der mechanischen Widerstandskräfte
und eine zusätzliche Durchstoßsicherung bewirken.
Sie liegt vorzugsweise außerhalb der Hochbarrierefolie.
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Durch
die Erfindung wird eine gasdichte, wesentlich weniger oder annähernd
gar nicht wärmeleitende Umhüllung geschaffen,
durch die eine niedrige Wärmeleitfähigkeit von
Vakuumisolationsplatten dauerhaft sichergestellt werden kann.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die
Hochbarrierefolie umfaßt vorzugsweise eine Siegelschicht
aus Kunststoff, vorzugsweise aus PE. Die Siegelschicht kann eine
Stärke von 15 bis 30 μm aufweisen, vorzugsweise
von 20 bis 25 μm, vorzugsweise von 23 μm.
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Vorteilhaft
ist es, wenn die Hochbarrierefolie eine Schicht aus einem Polyvinylalkohol
aufweist, vorzugsweise aus EVOH. Diese Schicht liegt vorzugsweise
außerhalb der Siegelschicht. Sie weist vorzugsweise eine
Stärke von 5 bis 20 μm auf, vorzugsweise von 10
bis 15 μm, vorzugsweise von 12 μm. Sie kann mit
der Siegelschicht verklebt sein.
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Vorteilhaft
ist es, wenn die Hochbarrierefolie eine Schicht aus Metall umfaßt.
Die Schicht aus Metall kann aus Aluminium bestehen oder Aluminium enthalten.
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Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Hochbarrierefolie eine metallisierte Kunststoffschicht umfaßt.
Bei dem Kunststoff handelt es sich vorzugsweise um PET. Die metallisierte
Schicht kann aus Aluminium bestehen oder Aluminium enthalten. Die
metallisierte Kunststoffschicht weist vorzugsweise eine Stärke
von 5 bis 20 μm auf, ferner vorzugsweise von 10 bis 15 μm, vorzugsweise
12 μm. Es ist möglich, daß eine weitere metallisierte
Kunststoffschicht vorhanden ist, die vorzugsweise genauso aufgebaut
ist wie die erste metallisierte Kunststoffschicht. Die metallisierten
Kunststoffschichten können durch eine weitere Schicht voneinander
getrennt sein, insbesondere durch eine weitere Kunststoffschicht,
die insbesondere aus PE besteht. Die Stärke dieser weiteren
Schicht beträgt vorzugsweise 10 bis 20 μm, vorzugsweise
15 μm.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung weist die Schrumpffolie
eine Barriereschicht aus Kunststoff auf, vorzugsweise eine Schicht,
die Polyvinylalkohol enthält oder daraus besteht. Bei dem
Polyvinylalkohol handelt es sich vorzugsweise um EVOH.
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Die
Schrumpffolie kann eine weitere Barriereschicht aus Kunststoff enthalten,
insbesondere eine Barriereschicht, die PA enthält oder
aus PA besteht.
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Vorteilhaft
ist es, wenn die Schrumpffolie thermisch positionierbar oder thermisch
positioniert ist. Die Schrumpffolie kann durch Erhitzen und anschließendes
Abkühlen aufgeschrumpft werden.
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Vorteilhaft
ist es, wenn die vakuumdichte Umhüllung eine Schutzhülle
aus einem Vliesmaterial umfaßt. Das Vliesmaterial liegt
vorzugsweise innerhalb der Hochbarrierefolie. Es bildet eine Schutzhülle für
die Vakuumdämmplatte.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine Verbundwärmedämmplatte,
die eine oder mehrere erfindungsgemäße Vakuumisolationsplatten
umfaßt, die von einer Grundplatte und/oder einer Deckplatte und/oder
einem oder mehreren Randstreifen, vorzugsweise einem umlaufenden
Randstreifen umgeben sind.
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Die
Erfindung betrifft schließlich eine vakuumdichte Hüllfolie
für eine erfindungsgemäße Vakuumisolationsplatte
oder für eine erfindungsgemäße Verbundwärmedämmplatte,
wobei die vakuumdichte Hüllfolie eine Hochbarreriefolie
und eine Schrumpffolie umfaßt. Vorteilhaft ist es, wenn
die vakuumdichte Hüllfolie durch ei nes oder mehrere oder
alle oben als bevorzugt beschriebene Merkmale gekennzeichnet ist.
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand
der beigefügten Zeichnung im einzelnen erläutert.
In der Zeichnung zeigt
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1 einen
Teil einer Vakuumisolationsplatte in einer Schnittdarstellung und
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2 eine
vergrößerte Darstellung der Hochbarrierefolie
aus 1.
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Die
in 1 teilweise im Schnitte gezeigte Vakuumisolationsplatte 1 umfaßt
eine Vakuumdämmplatte 2 aus pyrogener Kieselsäure
und eine vakuumdichte Umhüllung 3. Die vakuumdichte
Umhüllung 3 besteht aus einer Schutzhülle 4,
einer Hochbarrierefolie 5 und einer Schrumpffolie 6.
Im Schichtaufbau folgen von innen nach außen, ausgehend
von der Vakuumdämmplatte 2, zunächst
die Schutzhülle 4, dann die Hochbarrierefolie 5 und schließlich
die Schrumpffolie 6.
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Die
Schutzhülle 4 besteht aus einem Vliesmaterial,
das aus einem Gewebe bestehen kann. Diese Schutzhülle 4 bietet
einen mechanischen Schutz. Sie ist vorzugsweise staubdicht. Die
Schutzhülle 4 ist vorzugsweise derart ausgestaltet,
daß sie auch eine brüchige oder teilweise gebrochene
Vakuumdämmplatte 2 gut zusammenhalten kann.
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Die
Hochbarrierefolie 5 hat einen mehrschichtigen Aufbau. Sie
besteht vorzugsweise aus mindestens sechs Schichten. Wie aus 2 ersichtlich
besteht die Hochbarrierefolie 5 des Ausführungsbeispiels
aus sieben Schichten.
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Die
innereste Schicht der Hochbarrierefolie ist eine Siegelschicht 7 aus
PE mit einer Stärke von 23 μm. Die nach außen
nächste Schicht ist eine Schicht 8 aus EVOH mit
einer Stärke von 12 μm, die auf die Siegelschicht 7 aufgeklebt
ist, und zwar durch eine Klebeschicht mit einer Stärke
von 3 μm. Auf die Schicht 8 ist eine weitere Schicht 9 aus
PE mit einer Stärke von 19 μm durch eine Klebeschicht
mit der Stärke von 3 μm aufgeklebt. In Richtung
nach außen folgt dann die weitere Schicht 10 aus
PE mit einer Stärke von 15 μm.
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Die
nächste Schicht in Richtung nach außen ist eine
metallisierte Kunststoffschicht 11, die aus einer Schicht 12 aus
PET und einer Schicht 13 aus Metall besteht. Bei dem Metall
handelt es sich vorzugsweise um Aluminium. Die metallisierte Kunststoffschicht 11 hat
eine Stärke von 12 μm. Die Schicht 13 aus
Metall liegt außen.
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Die
Hochbarrierefolie 5 umfaßt eine weitere metallisierte
Kunststoffschicht 14, die genauso aufgebaut ist, wie die
metallisierte Kunststoffschicht 11, die also aus einer
Schicht 15 aus PET und einer Schicht 16 aus Metall,
vorzugsweise aus Aluminium, besteht und die eine Stärke
von 12 μm aufweist. Bei der weiteren metallisierten Kunststoffschicht 14 befindet
sich die Schicht 16 aus Metall an der Innenseite. Zwischen
den metallisierten Kunststoffschichten 11, 14 ist
eine weitere Schicht 17 aus PE mit einer Stärke
von 15 μm vorgesehen. Die Gesamtstärke der Hochbarrierefolie 5 beträgt
114 μm +/–10%. Das Gesamtgewicht beträgt
121 g/m2 +/–10%. Die Zugfestigkeit
ist sowohl in Längsrichtung als auch in Querrichtung > 100 N/15 mm. Die Siegelnahtfestigkeit (150°C/1,0
sec/5 bar) ist ≥ 50 N/15 mm. Die Wasserdampfdurchlässigkeit
(38°C/90% r. F.) ist < 0,5 g/m2·d. Die Sauerstoffdurchlässigkeit
(23°C/0% r. F.) ist < 0,1
cm3/m2·d·bar.
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Die
Schrumpffolie 6 weist eine EVOH-Barriereschicht und eine
PA-Barriereschicht auf. Sie ist thermisch positioniert. Vorzugsweise
ist die Schrumpffolie transparent. Durch die EVOH- und PA-Barriereschichten
bildet sie eine gute Gasbarriere. Sie weist ferner eine hohe Durchstoßfestigkeit und
hervorragende Siegeleigenschaften auf. Ferner bildet die Schrumpffolie
eine Permeationssperre. Sie bildet eine gute Wasserdampfbarriere.
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Die
Gesamtdicke der Schrumpffolie 6 beträgt 75 μm.
Die Permeationswerte für Sauerstoff liegen bei 23°C/0%
r. F. bei < 10
cm3/m2·d·bar,
bei 23°C/100% r. F. bei < 30
cm3/m2·d·bar.
Der Permeationswert für Kohlendioxid (23°C/0%
r. F.) ist < 50 cm3/m2·d·bar,
der Permeationswert für Wasserdampf (23°C/85%
r. F.) < 2 g/m2·d. Die Reißfestigkeit
in N/15 mm ist in Längsrichtung > 80, in Querrichtung > 90. Die Reißdehnung ist in Längsrichtung > 120%, in Querrichtung > 90%. Die Durchstoßfestigkeit
beträgt 20 N/0,95 mm. Der Heißschrumpf beträgt
in Längsrichtung und in Querrichtung jeweils 32%. Die Schrumpffolie 6 ist
im Heißschrumpfverfahren schweißbar.
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Durch
die Erfindung wird eine Vakuumisolationsplatte mit einer vakuumdichten
Umhüllung geschaffen, die eine Hochbarrierefolie aufweist.
Die Hochbarrierefolie bildet eine Siegelfolie. Sie hat einen 7-fachen
Aufbau bei gleicher Foliendicke wie früher verwendete Hüllfolien.
Der 7-fache Aufbau ergibt eine sehr geschmeidige und flexible Umhüllung,
die ein geringes Schadenspotential beim Evakuierungsprozeß beinhaltet.
Die Knickbruchbeständigkeit ist sehr hoch. Ein wesentlicher
Vorteil besteht in der geringen Dicke der Siegelschicht 8 aus
PE mit einer Stärke von 23 μm, welche besondere
Vorteile in der Querpermeation, also dem Verhindern von Eindringen
von Gas und Wasserdampf über die Siegelschicht, mit sich
bringt. Weiterhin hemmt eine im Vergleich zu früher verwendeten
Folien zusätzliche EVOH-Hochbarriere-Schicht das Eindringen
von Gasen über die Fläche der Hüllfolie
deutlich.
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Die
Erfindung beinhaltet weiterhin das nochmalige Einhüllen
der an sich fertigen Vakuumisolationsplatte einschließlich
der Hochbarrierefolie 5 mit einer weiteren Folie, nämlich
einer 75 μm dicken Schrumpffolie 6, nämlich
einer reißfesten Hochbarriereschrumpffolie, die neben der
zusätzlichen Permeationssperre hauptsächlich eine
Verbesserung der mechanischen Widerstandskräfte und eine
zusätzliche Durchstoßsicherung bringt.
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Durch
die Erfindung kann erreicht werden, daß nunmehr nur noch
sehr geringe Mengen an Gas und Wasserdampf die äußere
Permeationssperre 6 durchdringen können. Die von
außen gesehen zweite, innere Hülle 5,
die ebenfalls mit einer verbesserten Permeationssperre ausgestattet
ist, reduziert die Anhebung des Gas-Innendruckes erheblich, weil
viel geringere Gas- und Wasserstoffmengen die inne re Umhüllung
beaufschlagen. Thermomechanische Alterungsprüfungen beweisen
die Langzeitsicherheit und um 40% verbesserte λ-Werte.
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Durch
ein abschließendes „thermisches Positionieren” (Schrumpfen)
der zusätzlichen Umhüllung 6 können
wesentliche stabilere, sicherere, im Bauprozeß höher
belastbare und dadurch langlebigere Bauteile erhalten werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1544367
A2 [0002]
- - EP 09002540 [0003]