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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Außenspiegel, insbesondere für Kraftfahrzeuge,
umfassend eine Verstelleinheit, ein Spiegelglas, das an der Verstelleinheit
angeordnet ist, sowie ein Gehäuse, das
die Verstelleinheit und das Spiegelglas zumindest abschnittsweise
umgibt, wobei der Außenspiegel
einen Verschluss umfasst, der die Verstelleinheit mit dem Spiegelglas
verbinden kann.
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Außenspiegel
der eingangs genannten Art sind aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt. Zur
Verbindung des Spiegelglases mit der Verstelleinheit werden mehrere
Clips aus Kunststoff verwendet, die auf der der Verstelleinheit
zugewandten Seite des Spiegelglases angeordnet sind. Die Clips weisen jeweils
einen nasenförmigen
Vorsprung auf, der in der an der Verstelleinheit montierten Position
des Spiegelglases die Verstelleinheit abschnittsweise umgreift.
Die Montage des Spiegelglases erfolgt dabei durch das Aufdrücken des
Spiegelglases auf die Verstelleinheit.
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Bei
der Benutzung eines Kraftfahrzeugs treten Vibrationen auf, die dazu
führen,
dass das Spiegelglas des an dem Kraftfahrzeug angeordneten Außenspiegels
vibriert. Die Vibration des Spiegelglases führt zu einer Behinderung der
Sicht des Fahrers und bewirkt eine Veränderung der Spiegelglasposition. Zu
den diese Vibrationen verursachenden Faktoren zählt unter anderem die Geometrie
des Außenspiegels,
insbesondere die Größe der Oberfläche des Spiegelglases.
Der an der Außenkante
des Gehäuses
des Außenspiegels
umschlagende Fahrtwind ruft Verwirbelungen hervor, die auf die Spiegelglasoberfläche auftreffen
und diese in Vibration versetzen. Mit zunehmender Spiegelglasoberfläche vergrößert sich die
Angriffsfläche
des Fahrtwindes, wodurch das Spiegelglas eher und stärker in
Schwingungen versetzt wird.
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In
diesem Zusammenhang erweist es sich als nachteilig an der Art der
Verbindung gemäß dem Stand
der Technik, dass zum Aufdrücken
des Spiegelglases ein geringes Maß an Spiel zwischen dem Spiegelglas
und der Verstelleinheit erforderlich ist, damit die Vorsprünge der
Clips die Verstelleinheit umgreifen können. Dieses Spiel wirkt sich
negativ auf das Vibrationsverhalten aus und verstärkt die
an dem Spiegelglas auftretenden Vibrationen. Außerdem erweist es sich bei
der Verwendung von Clipsen aus Kunststoff als nachteilig, dass bei
erhöhter
Umgebungstemperatur, insbesondere im Sommer, die Clipse sich längen und
weicher werden. Somit wird das Spiel größer und die Haltekraft der
Clipse lässt nach,
wodurch sich das Vibrationsverhalten verschlechtert.
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Der
Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Außenspiegel
der eingangs genannten Art bereitzustellen, der eine im Wesentlichen
vibrationsfreie Verbindung des Spiegelglases mit der Verstelleinheit
ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass der Verschluss auf dem Bajonettprinzip basiert, so dass eine
zumindest weitgehend spielfreie Befestigung des Spiegelglases an
der Verstelleinheit ermöglicht
wird. Durch einen derart ausgeführten
Verschluss wird eine weitgehend spielfreie Befestigung des Spiegelglases
erreicht, wodurch das Vibrationsverhalten des Außenspiegels positiv beeinflusst
wird. Ein derartiger Verschluss erfordert kein oder nur sehr geringes
Spiel zur Befestigung des Spiegelglases an der Verstelleinheit.
Das Spiegelglas wird nicht durch die an dem Spiegelglas angreifenden
Kräfte
in Schwingungen versetzt, die durch den am Rand des Gehäuses umschlagenden
Fahrtwind aufgrund von Verwirbelungen hervorgerufen werden. Zudem
ist der auf diesem Prinzip basierende Verschluss wärmestabiler,
das heißt,
es tritt nahezu kein Spiel aufgrund von Wärmeausdehnung des Verschlusses
auf, welches das Vibrationsverhalten negativ beeinflusst.
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Vorzugsweise
kann das Spiegelglas auf seiner der Verstelleinheit zugewandten
Seite ein im Wesentlichen zylindrisches Befestigungselement aufweisen,
an dem mindestens ein Zapfen angeordnet ist. Dabei kann sich der
Zapfen im Wesentlichen senkrecht zur Längsachse des Befestigungselements
radial nach außen
erstrecken.
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Des
Weiteren kann die Verstelleinheit auf ihrer dem Spiegelglas zugewandten
Seite ein Halteelement aufweisen, an dem das Spiegelglas angeordnet werden
kann. Insbesondere kann das Halteelement im Wesentlichen hohlzylindrisch
ausgeführt
sein, so dass das Befestigungselement zumindest abschnittsweise
von dem Halteelement aufgenommen werden kann.
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Das
Halteelement kann mindestens eine schlitzförmige Ausnehmung aufweisen,
die der Aufnahme des mindestens einen Zapfens dient. Dabei kann
das Halteelement im Bereich der Ausnehmung federbelastet ausgeführt sein,
wodurch auf den in der Ausnehmung befindlichen Zapfen eine Federkraft wirkt,
die den Zapfen gegen das Halteelement drückt.
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Die
Ausnehmung kann einen ersten und einen zweiten Abschnitt aufweisen.
Dabei kann sich der erste Abschnitt zumindest abschnittsweise koaxial
zur Längsachse
des Haltelements erstrecken. Der erste Abschnitt erstreckt sich
von der dem Spielglas zugewandten Außenkante des Halteelements
ausgehend im Wesentlichen senkrecht zu dieser. Die Zuführung des
Zapfens in den ersten Abschnitt kann durch eine translatorische
Bewegung des Spiegelglases erfolgen, die in Richtung der Verstelleinheit gerichtet
ist.
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Der
zweite Abschnitt kann sich ausgehend von dem ersten Abschnitt zumindest
abschnittsweise in Umfangsrichtung des Haltelements erstrecken. Dabei
kann der Zapfen ausgehend von dem ersten Abschnitt durch eine rotatorische
Bewegung des Spiegelglases in den zweiten Abschnitt überführt werden.
In der Endposition liegt der Zapfen am Ende des zweiten Abschnitts
an dem Halteelement an. Auf diese Weise können das Spiegelglas und das
Halteelement weitgehend spielfrei miteinander verbunden werden.
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Vorzugsweise
kann der Außenspiegel
einen Arretierclip umfassen, der das Spiegelglas und das Halteelement
in ihrer miteinander verbundenen Position hält. Somit kann gewährleistet
werden, dass bei der Benutzung des Fahrzeugs auf den Außenspiegel übertragenen
Vibrationen nicht dazu führen,
dass sich die miteinander verspannten Teile voneinander lösen. Insbesondere
kann der Arretierclip ein Betätigungselement
aufweisen, mittels dessen der Arretierclip auf einfache Weise gelöst werden
kann, um das in verspannter Position gehaltene Spiegelglas und das
Halteelement freizugeben. Somit kann das Spiegelglas durch eine
rotatorische und eine translatorische Bewegung von der Verstelleinheit
gelöst werden,
wenn dies beispielsweise im Reparaturfall des Außenspiegels erforderlich wird.
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Vorteilhafter
Weise kann der Verschluss drei Zapfen und drei Ausnehmungen umfassen,
wobei die Zapfen beziehungsweise Ausnehmungen unter einem Winkel
von ca. 120° versetzt
zueinander an dem Spiegelglas beziehungsweise an dem Halteelement
angeordnet sein können.
Durch die Festlegung des Spiegelglases an drei zueinander babstandeten Punkten
wird eine gleichmäßige Verspannung
des Spiegelglases und des Halteelements miteinander erreicht. Dies
trägt zu
einer Erhöhung
der Stabilität und
zu einer Verbesserung des Vibrationsverhaltens bei. Die Montage
des Spiegelglases kann dabei in einer um einen Einbauwinkel gegenüber dem
Halteelement gedrehten Position erfolgen. Hierzu wird das Spiegelglas
bezüglich
der Längsachse
des Halteelements um den Einbauwinkel gedreht und kann durch eine
translatorische Bewegung dem ersten Abschnitt zugeführt werden.
Durch eine sich anschließende
rotatorische Bewegung werden die jeweiligen Zapfen von dem jeweiligen
Ende des ersten Abschnitts ausgehend in den jeweiligen zweiten Abschnitt überführt.
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Insbesondere
kann die Verstelleinheit des Außenspiegels
manuell oder elektromotorisch betätigbar sein.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich
anhand der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Darin zeigen
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1 eine
schematisierte Vorderansicht eines Außenspiegels;
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2 eine
Ansicht gemäß dem Pfeil
II des Außenspiegels
gemäß 1.
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Zunächst wird
auf 1 Bezug genommen. Die Darstellung zeigt einen
erfindungsgemäßen Außenspiegel,
der insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 versehen ist. Der
Außenspiegel 1 umfasst
ein Gehäuse 2,
dessen Umriss durch eine strichpunktierte Linie angedeutet wird,
eine Verstelleinheit, mittels der der Außenspiegel 1 verstellbar
ist, ein an der Verstelleinheit lösbar angeordnetes Spiegelglas 10,
sowie einen auf dem Bajonettprinzip basierenden Verschluss.
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In 1 ist
das Spiegelglas 10 in seiner an der Verstelleinheit angeordneten
Position dargestellt. Hierzu ist auf der dem Gehäuse 2 zugewandten
Seite des Spiegelglases 10 ein im Wesentlichen zylindrisches
Befestigungselement 11 angeordnet. An dem Befestigungselement 11 sind
ausgehend von diesem drei sich im Wesentlichen radial in Richtung
des Gehäuses 2 erstreckende
Zapfen 12 angeordnet. Die Zapfen 12 weisen jeweils
einen im Wesentlichen zylindrischen Schaft auf, an dem jeweils an
der dem Befestigungselement 11 abgewandten Seite des Schafts
ein im Wesentlichen kugelabschnittförmiger Wulst angeordnet ist,
der sich abschnittsweise über den
zylindrischen Schaft des Zapfens 12 hinaus erstreckt.
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Die
Verstelleinheit umfasst ein im Wesentlichen hohlzylindrisches Halteelement 20,
an dem das Spiegelglas 10 lösbar angeordnet ist. Das Halteelement 20 weist
drei im Wesentlichen schlitzförmige Ausnehmungen 21 auf,
die zueinander beabstandet in Umfangsrichtung des Halteelements 20 angeordnet
sind. Die Ausnehmungen 21 weisen jeweils einen ersten Abschnitt 22 und
einen zweiten Abschnitt 23 auf. Der erste Abschnitt 22 erstreckt
sich ausgehend von der dem Spiegelglas 10 zugewandten Seite
des Halteelements 20 zumindest abschnittsweise koaxial zur
Längsachse
des Halteelements 20. Der zweite Abschnitt 23 erstreckt
sich ausgehend von dem ersten Abschnitt 22 zumindest abschnittsweise
in Umfangsrichtung des Halteelements 20. Die Ausnehmungen 21 sind
jeweils um einen Winkel von ca. 120° versetzt zueinander angeordnet.
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Die
Ausnehmungen 21 dienen der Aufnahme und der Führung der
Zapfen 12 bei der Anordnung des Spiegelglases 10 an
dem Halteelement 20 der Verstelleinheit. Hierzu sind die
Ausnehmungen 21 derart an dem Halteelement 20 angeordnet,
dass die jeweilige dem Spiegelglas 10 zugewandte Öffnung des
ersten Abschnitts 22 gegenüber dem jeweiligen Zapfen 12 in
an dem Halteelement 20 angeordneter Position des Spiegelglases 10 um
einen Eindrehwinkel α versetzt
angeordnet ist.
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Die
Darstellung in 2 zeigt das Spiegelglas 10', dessen Kontur
als strichpunktierte Linie angedeutet ist, in seiner zu Beginn des
Zusammenbaus des Außenspiegels 1 angeordneten
Position. Hierzu ist das Spiegelglas 10' zu dem Halteelement 20 beabstandet
und um den Eindrehwinkel α gegenüber der
Längsachse
des Halteelements 20 verdreht angeordnet. In dieser Position
sind die Zapfen 12' den Öffnungen
der Ausnehmungen 21 zugewandt. Zur Montage wird das Spiegelglas 10' durch eine
translatorische Bewegung, die durch den Pfeil 3 veranschaulicht
wird, in Richtung des Halteelements 20 im Wesentlichen
parallel zu dessen Längsachse
bewegt. Die Bewegung endet, wenn die jeweiligen Zapfen 12 am
Ende des jeweiligen ersten Abschnitts 22 an dem Halteelement 20 anliegen.
Anschließend wird
das Spiegelglas 10 durch eine rotatorische Bewegung, die
durch den Pfeil 4 veranschaulicht wird, um die Längsachse
des Halteelements 20 gedreht. Die Bewegung überführt das
Spiegelglas 10 in seine Endposition, in der der Versatz
des Spiegelelements 10 um den Eindrehwinkel α gegenüber dem
Halteelement 10 ausgeglichen ist. Um die Endposition des Spiegelglases 10 gegenüber dem
Halteelement 20 zu fixieren, ist ein Arretierclip 24 vorgesehen,
der das Spiegelglas 10 in dessen Endposition hält. Abschließend wird
das die Verstelleinheit und das Spiegelglas 10 zumindest
abschnittsweise umgebende Gehäuse 2 angeordnet.
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Um
das Spiegelglas 10 von der Verstelleinheit zu lösen, weist
der Arretierclip 24 ein Betätigungselement auf, welches
vorzugsweise als Drucktaster ausgeführt sein kann. Durch die Betätigung des
Betätigungselements
wird die Fixierung des Spiegelglases 10 aufgehoben. Das
Spiegelglas 10 lässt
sich anschließend
durch eine rotatorische und anschließende translatorische Bewegung
bezüglich der
Längsachse
des Halteelements 20 von diesem lösen.
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- 1
- Außenspiegel
- 2
- Gehäuse
- 3
- Pfeil
- 4
- Pfeil
- 10
- Spiegelglas
- 10'
- Spiegelglas
- 11
- Befestigungselement
- 12
- Zapfen
- 12'
- Zapfen
- 20
- Halteelement
- 21
- Ausnehmungen
- 22
- erster
Abschnitt
- 23
- zweiter
Abschnitt
- 24
- Arretierclip
- α
- Eindrehwinkel