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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf die Kernspintomographie
(Synonym: Magnetresonanztomographie, MRT) wie sie in der Medizin
zur Untersuchung von Patienten Anwendung findet. Dabei bezieht sich
die vorliegende Erfindung insbesondere auf ein Verfahren zur automatischen
Segmentierung von Flussbildern wie sie in der Magnet-Resonanz-Tomographie zur Darstellung
von beispielsweise Blutdurchflossenen Gefäßsystemen akquiriert werden.
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Die
MRT basiert auf dem physikalischen Phänomen der Kernspinresonanz
und wird als bildgebendes Verfahren seit über 15 Jahren in der Medizin
und in der Biophysik erfolgreich eingesetzt. Bei dieser Untersuchungsmethode
wird das Objekt einem starken, konstantem Magnetfeld ausgesetzt. Dadurch
richten sich die Kernspins der Atome in dem Objekt, welche vorher
regellos orientiert waren, aus. Hochfrequenzwellen können nun
diese „geordneten" Kernspins zu einer
bestimmten Schwingung anregen. Diese Schwingung erzeugt in der MRT
das eigentliche Messsignal, welches mittels geeigneter Empfangsspulen
aufgenommen wird. Durch den Einsatz inhomogener Magnetfelder, erzeugt
durch Gradientenspulen, kann dabei das Messobjekt in alle drei Raumrichtungen
räumlich
kodiert werden was im Allgemeinen als „Ortskodierung" bezeichnet wird.
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Die
Aufnahme der Daten in der MRT erfolgt im sogenannten k-Raum (Synonym: Frequenzraum). Das
MRT-Bild im sogenannten Bildraum ist mittels Fourier-Transformation
mit den MRT-Daten im k-Raum verknüpft. Die Ortskodierung des
Objektes, welche den k-Raum aufspannt, erfolgt mittels Gradienten
in allen drei Raumrichtungen. Man unterscheidet dabei die Schichtselektion
(legt eine Aufnahmeschicht im Objekt fest, üblicherweise die Z-Achse), die
Frequenzkodierung (legt eine Richtung in der Schicht fest, üblicherweise
die x-Achse) und die Phasenkodierung (bestimmt die zweite Dimension
innerhalb der Schicht, üblicherweise
die y-Achse). Darüber
hinaus kann durch Phasenkodierung entlang der z-Achse die selektierte
Schicht in weitere Schichten unterteilt werden.
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Es
wird also zunächst
selektiv eine Schicht beispielsweise in z-Richtung angeregt und
eventuell eine Phasenkodierung in z-Richtung durchgeführt. Die Kodierung der Ortsinformation
in der Schicht erfolgt durch eine kombinierte Phasen- und Frequenzkodierung
mittels dieser beiden bereits erwähnten orthogonalen Gradientenfelder
die bei dem Beispiel einer in z-Richtung
angeregten Schicht durch die ebenfalls bereits genannten Gradientenspulen
in x- und y-Richtung erzeugt werden.
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Eine
mögliche
Form die Daten in einem MRT-Experiment aufzunehmen ist in den 6a und 6b dargestellt. Die verwendete Sequenz
ist eine Spin-Echo-Sequenz. Bei dieser wird durch einen 90°Anregungsimpuls
die Magnetisierung der Spins in die x-y-Ebene geklappt. Im Laufe
der Zeit (1/2 TE; TE ist
die Echozeit) kommt es zu einer Dephasierung der Magnetisierungsanteile,
die gemeinsam die Quermagnetisierung in der x-y-Ebene Mxy bilden.
Nach einer gewissen Zeit (z.B. 1/2 TE) wird
ein 180°-Impuls
in der x-y-Ebene so eingestrahlt, dass die dephasierten Magnetisierungskomponenten
gespiegelt werden ohne dass Präzessionsrichtung
und Präzessionsgeschwindigkeit
der einzelnen Magnetisierungsanteile verändert werden. Nach einer weiteren
Zeitdauer 1/2 TE zeigen die Magnetisierungskomponenten
wieder in die gleiche Richtung, d.h. es kommt zu einer als „Rephasierung" bezeichneten Regeneration
der Quermagnetisierung. Die vollständige Regeneration der Quermagnetisierung
wird als Spin-Echo bezeichnet.
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Um
eine ganze Schicht des zu untersuchenden Objektes zu messen, wird
die Bildgebungssequenz N-mal für
verschiedene Werte des Phasenkodiergradienten z.B. Gy wiederholt.
Der zeitliche Abstand der jeweils anregenden HF-Pulse wird dabei als
Repe titionszeit TR bezeichnet. Das Kernresonanzsignal (Spin-Echo-Signal) wird bei
jedem Sequenzdurchgang durch den Δt-getakteten ADC (Analog
Digital Wandler) ebenfalls N-mal in äquidistanten Zeitschritten Δt in Anwesenheit
des Auslesegradienten Gx abgetastet, digitalisiert
und abgespeichert. Auf diese Weise erhält man gemäß 6b eine Zeile für Zeile erstellte Zahlenmatrix
(Matrix im k-Raum bzw. k-Matrix) mit N×N Datenpunkten. Aus diesem
Datensatz kann durch eine Fouriertransformation unmittelbar ein
MR-Bild der betrachteten Schicht mit einer Auflösung von N×N Pixeln rekonstruiert werden
(eine symmetrische Matrix mit N×N
Punkten ist nur ein Beispiel, es können auch asymmetrische Matrizen
erzeugt werden).
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Bei
geschwindigkeitsaufgelösten
Flussmessungen in der MRT kann beispielsweise der Verlauf der mittleren
Geschwindigkeit des fließenden
Mediums in einem bestimmten Gefäß während eines
Bewegungszyklusses (Atmung, Herzbewegung) bestimmt werden oder die
Geschwindigkeitsverteilung im Querschnitt des interessierenden durchflossenen Gefäßbereiches
oder aber weitere charakteristischen Flussgrößen zu einem definierten Zeitpunkt
der Bewegung. Von großen
Interesse ist beispielsweise der Geschwindigkeitsverlauf des Blutes
in der Aorta während
eines Herzzyklusses (von Systole zu Systole).
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Für derartige
Messungen werden während der
Bewegung, d.h. innerhalb eines zu vermessenden Zyklus, derzeit quasigleichzeitig
zweierlei Datensätze
aufgenommen: Eine anatomische Bildserie sowie eine geschwindigkeitskodierte
Bildserie. Üblicherweise
beträgt
die Aufnahmefrequenz bei beiden Serien etwa 20 Bilder pro Zyklus.
Die Gleichzeitigkeit der Bildakquirierung wird dadurch realisiert,
dass abwechselnd ein Bild der einen Serie und anschließend ein
Bild der anderen Serie aufgenommen wird, wobei während der Akquirierung der
geschwindigkeitskodierten Serie ein konstanter Gradient in Flussrichtung angelegt
wird, der den diversen Sequenzparametern (Repetitionszeit, Flipwinkel,
usw.) sowie der Flussge schwindigkeit in dem betreffenden Gefäß angepasst ist,
um eine optimale Geschwindigkeitsauflösung zu erreichen. Typischerweise
wird die Aufnahmeschicht beider Serien senkrecht zu den darzustellenden
Gefäßen orientiert.
Der zusätzliche
(Phasenkodier-) Gradient in Flussrichtung ist deshalb notwendig,
um jedem Voxel des fließenden
Mediums aufgrund der geschwindigkeitsabhängigen Dephasierung und damit
der Intensität
des Resonanzsignals der in ihm enthaltenen Kernspins eine definierte
Geschwindigkeit zuordnen zu können.
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Bislang
wird die geschwindigkeitskodierte Bildserie in Form einer phasenkodierten
Flussbildserie dargestellt und zusammen mit der anatomischen Bildserie
mit Hilfe einer Nachverarbeitungs-Software (engl. Post-Processing-Software)
ausgewertet, zumeist nach Abschluss der Untersuchung am Patienten.
Dadurch ist zwar eine quantifizierte Flussmessung mittels MRT möglich, jedoch
gibt es noch keine automatische Auswertung und sofort überschaubare Darstellung
wie es beispielsweise in der Ultraschall-Bildgebung realisiert ist.
Der Anwender kann sich im Stand der Technik die Flussbildserie (phasenkodierte
Bildserie) sowie die anatomische Bildserie getrennt ansehen und
wahlweise mit Hilfe der Nachverarbeitungssoftware den phasenkodierten
Bilddatensatz mit nicht standardisierten Farbpaletten einfärben. Danach
kann er in beiden Bildserien eine Flussregion mit einer Kontur markieren,
worauf charakteristische Flussgrößen dieses
markierten Bereiches berechnet und grafisch ausgegeben werden.
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Das
Einzeichnen der Kontur kann nur manuell mit der Maus erfolgen. Auch
die Auswertung des markierten Bereiches muss manuell gestartet werden.
Ferner ist auch eine Darstellung der Geschwindigkeitsverteilung
in Form eines Histogramms – wie es
beispielsweise bei Doppler-Ultraschall-Untersuchungen Standard ist – derzeit
nicht möglich.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher ein Verfahren bereitzustellen,
um bei Flussmessungen in der MRT die durch flossenen Bereiche in
den zur Verfügung
stehenden Bildserien automatisch zu erkennen, entsprechend automatisiert
auszuwerten und anwenderfreundlich zu visualisieren.
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Diese
Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung
durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs
gelöst.
Die abhängigen
Ansprüche
bilden den zentralen Gedanken der Erfindung in besonders vorteilhafter
Weise weiter.
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Erfindungsgemäß wird ein
Verfahren zur automatischen Segmentierung von durchflossenen Bereichen
in einem zu untersuchenden Objekt beansprucht, aufweisend die folgenden
Schritte:
- – Messen
zumindest eines Phasenbildes eines ausgewählten Bereiches des Objekts
mit Hilfe der Magnetresonanztomographie,
- – automatisches
Segmentieren der durchflossenen Bereiche in dem zumindest einen
Phasenbild.
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In
einer ersten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht das automatische Segmentieren darin, dass auf Basis eines
Helligkeitswertvergleichs eines jeden Pixels in dem zumindest einen
Phasenbild mit seinen Nachbarpixeln das Pixel beibehalten bzw. gelöscht wird.
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Üblicherweise
wird eine definierte Anzahl von Nachbarpixeln betrachtet.
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Es
kann aber auch vorteilhaft sein, dass die betrachtete Anzahl der
Nachbarpixel umgebungsabhängig
sein soll und jeweils algorithmusbasiert vom Rechner festgelegt
wird.
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Betrachtet
werden Nachbarpixel entlang zumindest einer der acht Hauptrichtungen.
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Erfindungsgemäß wird bei
einer auftretenden Helligkeitswertdifferenz abhängig von einem definierten
Schwellenwert das Ausgangspixel beibehalten oder gelöscht.
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Ferner
ist es womöglich
vorteilhaft, in einem weiteren Schritt des Segmentierens eine Filterung abhängig vom
Mittelwert der Umgebung eines jeden Pixels durchzuführen.
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In
einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird auf Basis
des zumindest einen Phasenbildes zumindest ein Betragsbild berechnet
und die Segmentierung der durchflossenen Bereiche in dem Phasenbild
unter Benutzung des zumindest einen Betragsbildes durchgeführt.
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Vorteilhafterweise
erfolgt die Segmentierung der durchflossenen Bereiche durch einen
Betragsbildsegmentieralgorithmus, der darin besteht, dass auf Basis
eines Helligkeitswertvergleichs eines jeden Pixels in dem zumindest
einem Betragsbild mit einem Schwellenwert das betreffende Pixel
beibehalten bzw. gelöscht
wird.
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Erfindungsgemäß kann das
Löschen
des Pixels im Betragsbild oder im Phasenbild erfolgen.
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Dabei
kann es von Vorteil sein, dass der Helligkeitswertvergleich mit
dem Mittelwert einer Nachbarschaft eines jeden Pixels durchgeführt wird.
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Vorteilhafterweise
ist der Schwellenwert des Betragsbildsegmentieralgorithmus wählbar.
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Dabei
kann der Schwellenwert auch auf Basis der Auswertung eines Histogrammes
festgelegt werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird quasi gleichzeitig zur Messung des zumindest einen Phasenbildes
zumindest ein anatomisches Bild gemessen und eine Segmentierung
des Phasenbildes unter Benutzung des zumindest einen anatomischen
Bildes durchgeführt.
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Diese
weitere Segmentierung erfolgt durch einen Keimwachstumsalgorithmus,
der darin besteht, dass in dem zumindest einem anatomischen Bild aber
möglicherweise
auch in dem zumindest einem Phasenbild und/oder in dem zumindest
einen Betragsbild für
jeden durchflossenen Bereich zumindest ein Pixel im Inneren des
jeweiligen Bereichs gefunden wird und von diesem aus der Rand des
jeweiligen Bereiches ertastet wird.
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Vorteilhafterweise
basiert das Ertasten auf einer Methode der Randerkennung und/oder
der Kantendetektion.
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In
dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist es möglich,
dass dreierlei Bildtypen segmentiert worden sind, die jeweils unterschiedliche
Segmentierqualität aufweisen.
Erfindungsgemäß wird zur
Bewertung der Segmentierung gleicher Bereiche der unterschiedlichen
drei Bildtypen – Phasenbild,
Betragsbild und anatomisches Bild – eine Wichtung des Vertrauens verwendet.
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Nach
erfolgter Segmentierung können
die segmentierten durchflossenen Bereiche erfindungsgemäß einer
Objektanalyse unterzogen werden, wobei die Objektanalyse unter anderem
die Ausdehnung und Fläche,
die Form und Größe, den
Schwerpunkt usw. betrifft.
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Im
Falle aufgenommener Bildserien werden erfindungsgemäß die segmentierten
durchflossenen Bereiche als Ausgangsbereiche für bekannte über die jeweilige Bildserie
angewendete Konturanpassungsalgorithmen bzw. Konturverfolgungsalgorithmen
verwendet.
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Ebenso
können
erfindungsgemäß im Falle aufgenommener
Bildserien auf Basis des ermittelten Geschwindigkeitsprofils der
durchflossenen Bereiche ein dem jeweiligen Bereich zugeordnetes
serienspezifisches Histogramm erstellt werden.
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Ferner
ist ein Kernspintomographiegerät
in der vorliegenden Erfindung beansprucht, dass zur Durchführung des
Verfahrens gemäß den obigen
Ansprüchen
geeignet ist.
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Weiterhin
beansprucht wird ein Computer-Software-Produkt, das ein Verfahren
gemäß den obigen
Ansprüchen
implementiert, wenn es auf einer mit einem Kernspintomographiegerät verbundenen Recheneinrichtung
läuft.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Eigenschaften der vorliegenden Erfindung
werden nun anhand von Ausführungsbeispielen
bezugnehmend auf die begleitenden Zeichnungen näher erläutert.
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1 zeigt
schematisch ein Kernspin-Tomographiegerät,
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2a zeigt
ein Bild aus der anatomischen Bildserie (anatomisches Bild) in Form
eines transversalen Querschnitts der Aorta im Mediastinum,
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2b zeigt
ein Bild aus der phasenkodierten Bildserie (Phasenbild) des gleichen
Querschnitts wie in 2a,
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2c zeigt
ein Bild aus der Magnituden-Bildserie (Betragsbild) des gleichen
Querschnitts wie 2a,
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2d zeigt
ein Maskenbild in Form einer Schwarz-Weiß-Maske, welches ausschließlich durchflossene
Bereiche darstellt,
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3 zeigt
eine Nachbarschaftsanalyse entlang der acht Hauptrichtungen unter
Berücksichtigung
dreier Nachbarpixel,
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4 zeigt
ein Histogramm basierend auf einem Bild der Magnituden-Bildserie
zur Bestimmung des Schwellenwerts,
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5 zeigt
ein Histogramm nach US-Standard zur Veranschaulichung der Geschwindigkeitsverteilung
des Blutflusses in der Aorta während
eines Herzzyklusses,
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6a zeigt
schematisch den zeitlichen Verlauf der Gradientenpulsstromfunktionen
einer Spin-Echo-Sequenz,
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6b zeigt
schematisch die zeitliche Abtastung der k-Matrix bei einer Spin-Echo-Sequenz gemäß 6a.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung eines Kernspintomographiegerätes mit
dem optimierte Flussmessungen gemäß der vorliegenden Erfindung
möglich
sind. Der Aufbau des Kernspintomographiegerätes entspricht dabei dem Aufbau
eines herkömmlichen
Tomographiegerätes.
Ein Grundfeldmagnet 1 erzeugt ein zeitlich konstantes starkes
Magnetfeld zur Polarisation bzw. Ausrichtung der Kernspins im Untersuchungsbereich
eines Objektes, wie z.B. eines zu untersuchenden Teils eines menschlichen
Körpers.
Die für
die Kernspinresonanzmessung erforderliche hohe Homogenität des Grundmagnetfeldes
ist in einem kugelförmigen
Messvolumen M definiert, in das die zu untersuchenden Teile des menschlichen
Körpers
eingebracht werden. Zur Unterstützung
der Homogenitätsanforderungen
und insbesondere zur Eliminierung zeitlich invariabler Einflüsse werden
an geeigneter Stelle sogenannte Shim-Bleche aus ferromagnetischem
Material angebracht. Zeitlich variable Einflüsse werden durch Shim-Spulen 2 eliminiert,
die durch eine Shim-Stromversorgung 15 angesteuert
werden.
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In
den Grundfeldmagneten 1 ist ein zylinderförmiges Gradientenspulensystem 3 eingesetzt,
das aus drei Teilwicklungen besteht. Jede Teilwicklung wird von
einem Verstärker 14 mit
Strom zur Erzeugung eines linearen Gradientenfeldes in die jeweilige Richtung
des kartesischen Koordinatensystems versorgt. Die erste Teilwicklung
des Gradientenfeldsystems 3 erzeugt dabei einen Gradienten
Gx in x-Richtung, die zweite Teilwicklung
einen Gradienten Gy in y-Richtung und die
dritte Teilwicklung einen Gradienten Gz in
z-Richtung. Jeder Verstärker 14 umfasst
einen Digital-Analog-Wandler, der von einer Sequenzsteuerung 18 zum
zeitrichtigen Erzeugen von Gradientenpulsen angesteuert wird.
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Innerhalb
des Gradientenfeldsystems 3 befindet sich eine Hochfrequenzantenne 4,
die die von einem Hochfrequenzleistungsverstärker 30 abgegebenen
Hochfrequenzpulse in ein magnetisches Wechselfeld zur Anregung der
Kerne und Ausrichtung der Kernspins des zu untersuchenden Objektes bzw.
des zu untersuchenden Bereiches des Objektes umsetzt. Von der Hochfrequenzantenne 4 wird
auch das von den präzedierenden
Kernspins ausgehende Wechselfeld, d.h. in der Regel die von einer
Pulssequenz aus einem oder mehreren Hochfrequenzpulsen und einem
oder mehreren Gradientenpulsen hervorgerufenen Kernspinechosignale,
in eine Spannung umgesetzt, die über
einen Verstärker 7 einem Hochfrequenz-Empfangskanal 8 eines
Hochfrequenzsystems 22 zugeführt wird. Das Hochfrequenzsystem 22 umfasst
weiterhin einen Sendekanal 9, in dem die Hochfrequenzpulse
für die
Anregung der magnetischen Kernresonanz erzeugt werden. Dabei werden
die jeweiligen Hochfrequenzpulse aufgrund einer vom Anlagenrechner 20 vorgegebenen
Pulssequenz in der Sequenzsteuerung 18 digital als Folge komplexer
Zahlen dargestellt. Diese Zahlenfolge wird als Real- und als Imaginäranteil über jeweils
einen Eingang 12 einem Digital-Analog-Wandler im Hochfrequenzsystem 22 und
von diesem einem Sendekanal 9 zugeführt. Im Sendekanal 9 werden
die Pulssequenzen einem Hochfrequenz-Trägersignal aufmoduliert, dessen
Basisfrequenz der Resonanzfrequenz der Kernspins im Messvolumen
entspricht.
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Die
Umschaltung von Sende- auf Empfangsbetrieb erfolgt über eine
Sende-Empfangsweiche 6. Die Hochfrequenzantenne 4 strahlt
die Hochfrequenzpulse zur Anregung der Kernspins in das Messvolumen
M ein und tastet resultierende Echosignale ab. Die entsprechend
gewonnenen Kernresonanzsignale werden im Empfangskanal 8 des
Hochfrequenzsystems 22 phasenempfindlich demoduliert und über einen
jeweiligen Analog-Digital-Wandler in Realteil und Imaginärteil des
Messsignals umgesetzt. Durch einen Bildrechner 17 wird
aus den dergestalt gewonnenen Messdaten ein Bild rekonstruiert.
Die Verwaltung der Messdaten, der Bilddaten und der Steuerprogramme
erfolgt über
den Anlagenrechner 20. Aufgrund einer Vorgabe mit Steuerprogrammen kontrolliert
die Sequenzsteuerung 18 die Erzeugung der jeweils gewünschten
Pulssequenzen und das entsprechende Abtasten des k-Raumes. Insbesondere
steuert die Sequenzsteuerung 18 dabei das zeitrichtige
Schalten der Gradienten, das Aussenden der Hochfrequenzpulse mit
definierter Phase und Amplitude sowie den Empfang der Kernresonanzsignale.
Die Zeitbasis für
das Hochfrequenzsystem 22 und die Sequenzsteuerung 18 wird
von einem Synthesizer 19 zur Verfügung gestellt. Die Auswahl
entsprechender Steuerprogramme zur Erzeugung eines Kernspinbildes
sowie die Darstellung des erzeugten Kernspinbildes erfolgt über ein
Terminal 21, das eine Tastatur sowie einen oder mehrere
Bildschirme umfasst.
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Das
beschriebene MRT-Gerät
soll erfindungsgemäß eine Recheneinheit
bzw. Bildverarbeitungseinheit besitzen (beispielsweise im Anlagenrechner 20),
welche gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
in zugrundeliegenden anatomischen sowie Fluss- bzw. Geschwindigkeitsinformation
beinhaltenden Bildern bzw. Bildserien die durchflossenen Bereiche
automatisch erkennt, entsprechend auswertet und auf dem Terminal
grafisch darstellt, beispielsweise in US-Farbdoppler-Darstellung
oder in Form eines Histogramms nach derzeitigem Ultraschall-Standard.
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Wie
bereits in der Beschreibungseinleitung dargestellt, werden bei MRT-Flussmessungen üblicherweise
geschwindigkeitskodierte Bildserien und anatomische Bildserien quasi
gleichzeitig vorzugsweise über
einen interessierenden Bewegungs-Zyklus akquiriert. Dabei weisen
hauptsächlich
die geschwindigkeitskodierten Bilder auch Geschwindigkeitsinformation
auf und zwar ausschließlich
in den durchflossenen Bereichen. Die durchflossenen Bereiche sind
auch in den anatomischen Bildern in der Regel gut zu sehen; aus
ihnen lassen sich jedoch keine spezifischen Flusskenngrößen ableiten.
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Die
vorliegende Erfindung besteht nun darin, die durchflossenen Bereiche
rechnerbasiert, also automatisch, zu segmentieren, um anschließend eine ebenso
automatische Auswertung und entsprechende Visualisierung der Ergebnisse
vorzunehmen. Dabei erfolgt eine Segmentierung entweder für jedes Einzelbild
einer Bildserie oder aber die automatisch segmentierten durchflossenen
Bereiche eines Bildes werden als Ausgangsbereiche für bekannte über die jeweilige
Bildserie angewendete Konturverfolgungsalgorithmen verwendet.
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Zur
Vereinfachung und im Rahmen der Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die automatisierte Segmentierung nur eines Bildes einer aufgenommenen
Bildserie betrachtet. Üblicherweise
werden zunächst
quasigleichzeitig zwei unterschiedliche Messungen durchgeführt, wobei
die eine Messung ein Geschwindigkeits-kompensiertes Bild und die
andere Messung ein Geschwindigkeits-kodiertes Bild liefert. In dem
Geschwindigkeits-kompensierten Bild – auch "anatomisches Bild" genannt – liefern auftretende Geschwindigkeiten
keinen Signalbeitrag. Jeder Messwert ist durch einen Vektor definierter
Länge und
definierter Richtung in der komplexen Ebene gekennzeichnet. Die
Messwerte eines Geschwindigkeitskodierten Bildes stellen ebenfalls komplexe
Vektoren dar, wobei sich die Kodierung von Geschwindigkeit durch
eine Phasenverschiebung des jeweiligen Vektors relativ zu dem entsprechenden
Vektor des anatomischen Bildes manifestiert. Durch Bildung der Betrags-Differenz
der entsprechenden Vektoren beider Bilder kann ein sogenanntes Betrags-Bild
erhalten werden in dem die Geschwindigkeit richtungsunabhängig kodiert
ist, wobei die durchflossenen Bereiche höhere Helligkeit aufweisen.
Durch Bildung der Phasen-Differenz der entsprechenden Vektoren beider
Bilder kann ein sogenanntes Phasen-Bild erhalten werden in dem die
Geschwindigkeit richtungsabhängig
kodiert ist, wobei die durchflossenen Bereiche mit Geschwin digkeiten in
der einen Richtung höhere
Helligkeit Bereiche mit Geschwindigkeiten in der entgegengesetzten
Richtung weniger Helligkeit als die unmittelbare statische Umgebung
aufweisen. Auf diese Weise liegen dem Anwender dreierlei Bildtypen
vor, die zur automatisierten Segmentierung von durchflossenen Bereichen
herangezogen werden können.
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Die
drei Bildtypen sind in den 2a, 2b und 2c dargestellt. 2a zeigt
ein Bild aus der anatomischen Bildserie – im Folgenden als anatomisches
Bild bezeichnet – in
Form eines transversalen Querschnitts der Aorta 27 im Mediastinum eines
zu untersuchenden Patienten. Die beiden Lungenflügel 29 sowie der Bereich
außerhalb
des Patienten 32 ist schwarz dargestellt. Weiteres durchflossenes
Gewebe 28 sowie deren Gefäßwände im Bereich der Aorta 27 sind
als helle geschlossene Strukturen erkennbar.
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2b zeigt
ein Phasenbild in dem die Geschwindigkeitsinformation in den nicht-schraffierten Bereichen 28,29 quantitativ
enthalten ist. Die schraffierten Bereiche 31,33 zeigen
statistisches Rauschen, wobei sich die Pixelwerte des Rauschens
im luftgefüllten
längsschraffierten
Bereich 31 über
den gesamten Wertebereich (von weiß über grau bis schwarz) erstrecken,
was auch als Schwarz-Weiß-Rauschen
bezeichnet wird und das statische anatomische Gewebe (Querschraffur 33) von
geringerem statistischem Rauschen überlagert ist.
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2c zeigt
ein Betragsbild, welches ausschließlich die Flussgebiete darstellt,
während
der übrige
Bereich (querschraffiert) durch einen gleichförmigen Grauwert gekennzeichnet
ist (d.h. dass keine sichtliche Struktur erkennbar ist). Wie bereits
erwähnt
erhält
man das Betragsbild durch Bildung der Betrags-Differenz der entsprechenden
Vektoren aus Geschwindigkeits-kodiertem und Geschwindigkeits-kompensiertem
Bild. Die Flussgebiete stellen sich als geschlossene Bereiche dar,
die ebenfalls Geschwindigkeitsinformation enthalten, jedoch keinen Aufschluss über die
Richtung des Flusses geben.
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Das
liegt daran, dass einem Betragswert zwei im Vorzeichen entgegengesetzte
Geschwindigkeitswerte zugeordnet werden können.
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2d zeigt
letztendlich in einer Schwarz-Weiß-Maske rein qualitativ die
durchflossenen Bereiche im Unterschied zu den geschwindigkeitskodierten
Bildern (Phasenbild und Betragsbild), in denen sich die Voxel höherer Geschwindigkeit
als Bereiche höherer
oder niedrigerer Helligkeit darstellen.
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Dieser
Effekt basiert auf dem sogenannten "Phasenkontrastverfahren" bei dem im zeitlichen
Abstand zwei exakt gleichgroße
aber entgegengesetzte Gradienten in Flussrichtung geschaltet werden.
Im Falle statischer spinresonanter Materie erfahren die Spins unter
dem Einfluss des ersten Gradienten eine Dephasierung die unter dem
Einfluss des zweiten invertierten Gradienten wieder vollständig rückgängig gemacht
wird. Im Falle bewegter (fließender)
spinresonanter Materie kann keine vollständige Rephasierung erfolgen,
da sich die Spins zu der Zeit, während der
der zweite Gradient geschaltet wird, an einem anderen Ort befinden
und – über die
Zeit betrachtet – nicht
dieselbe Rephasierung erfahren wie sie dephasiert worden sind. Übrig bleibt
eine Phasendifferenz die proportional zur Geschwindigkeit der fließenden Materie
ist. Je schneller sich ein spinresonantes Teilchen durch das (Fluss-)
Gradientenfeld bewegt, desto stärker
wird es letztendlich aus der Nulllage dephasiert.
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Wie
die Beschreibung der 2a, 2b, 2c und 2d gezeigt
hat, besitzt allein das Phasenbild (2b) die
vollständige
quantitative und richtungsaufgelöste
Geschwindigkeitsinformation der durchflossenen Bereiche.
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Aus
diesem Grund wird in dem erfindungsgemäßen Verfahren zunächst ein
automatisches Segmentieren der durchflossenen Bereiche im Phasenbild
durchgeführt.
Eine Möglichkeit
des automatischen Segmentierens besteht beispielsweise in der Durch führung einer
Nachbarschaftsanalyse (engl. neighborhoodanalysis), indem auf Basis
eines Helligkeitswert-Vergleichs eines jeden Pixels des Phasenbildes
mit seinen Nachbarpixeln das Ausgangs-Pixel beibehalten oder gelöscht wird.
Dabei kann die Anzahl der zu betrachtenden Nachbarpixel vom Anwender
definiert oder vom Rechner umgebungsabhängig festgelegt werden.
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Dabei
erfolgt die Betrachtung der Nachbarpixel entlang zumindest einer
der acht Hauptrichtungen, wie es beispielsweise in 3 dargestellt
ist. Im Beispiel der 3 werden die Helligkeitswerte
dreier Nachbarpixel betrachtet und bei einer auftretenden Helligkeitswertdifferenz über einem
Schwellenwert das Ausgangspixel gelöscht. Man erhält mit dieser Filterung
die zusammenhängenden
Gebiete des Phasenbildes und filtert die großen Fluktuationen des (Schwarz-Weiß-)Rauschens
heraus. Allerdings verbleibt noch ein schwaches Rauschen im Bild,
weshalb in einem zweiten Schritt des automatischen Segmentierens
eine Filterung nach Mittelwertbetrachtung der Umgebung eines jeden
Pixels durchgeführt
werden muss.
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Ferner
ist es auch möglich,
die durchflossenen Bereiche im Betragsbild zu segmentieren bzw. im
Phasenbild auf Basis des Betragsbildes. Dazu wird in einem ersten
Schritt ein Histogramm des Betragsbildes errechnet. Ein solches
Histogramm ist in 4 dargestellt.
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Es
zeigt typischerweise eine Gauss-Quadrat-Kurve, wobei der Peak das
Rauschen darstellt und der Bereich rechts davon – also die höheren bzw. helleren
Pixel-Werte jenseits eines Schwellenwertes – die Flussinformation. Der
Schwellenwert wird je nach Histogramm zuvor festgelegt, beispielsweise
im Bereich von etwa 10% des Maximums der Kurve. Alle Pixel mit Werten über dem
Schwellenwert werden behalten, alle Pixel mit geringeren Werten
werden gelöscht,
wobei das Beibehalten und Löschen
nicht notwendigerweise im Betragsbild sondern möglicherweise im Phasenbild
erfolgt. Wahlweise kann der Helligkeitsvergleich anstatt an einem
einzelnen Pixel auch am Mit telwert einer (Pixel-)Nachbarschaft (beispielsweise
mit 8 Nachbarn) durchgeführt
werden. Auf diese Weise ist es möglich,
aus dem Betragsbild oder aus dem Phasenbild gemäß 2d eine
Maske zu erstellen, die exakt die durchflossenen Bereiche kennzeichnet.
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Je
genauer der Querschnitt bzw. die Geometrie der durchflossenen Bereiche
bekannt ist, das heißt
je exakter die Segmentierung erfolgt, umso besser können im
Rahmen einer vollautomatischen Berechnung die Flusskenngrößen (mittlere
Geschwindigkeit, Durchfluss usw.) ermittelt werden. Daher ist es
sinnvoll, auch aus dem anatomischen Bild Information zu gewinnen,
indem beispielsweise mittels eines Keimwachstums-Algorithmus die Abgrenzungen der durchflossenen
Bereiche durch. die Gefäßwände ermittelt
werden. Ausgehend von einem Keim im Inneren eines durchflossenen
Bereiches werden die vorhandenen Flussregionen von innen heraus
abgetastet und der Rand gesucht. Das Ertasten basiert auf einer
Methode der Randerkennung bzw. auf einer Methode der Kantendetektion.
Die Findung des Keimes erfolgt auf Basis vorangegangener Segmentierungen,
beispielsweise durch Ermittlung des Schwerpunktes eines durchflossenen
Bereiches, wodurch gewährleistet
ist, dass der Keim auch im Inneren des Flussbereichs liegt. Der
Keimwachstums-Algorithmus kann zusätzlich auch auf das Phasenbild
und/oder das Betragsbild angewendet werden, so dass weitere segmentierte
Datensätze
(beispielsweise wieder in Form einer Maske) vorliegen und eine qualitative
Auswahl getroffen werden kann. So kann zur Bewertung der Segmentierung
gleicher Bereiche der unterschiedlichen drei Bildtypen beispielsweise
eine Wichtung des Vertrauens verwendet werden.
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Hat
man sich für
einen segmentierten Datensatz oder einer Kombination aus den segmentierten Datensätzen in
Form einer Maske oder eines gefilterten Bildes entschieden, so können die
segmentierten Flussgebiete einer rechnerbasierten und daher automatischen
Objekt-Analyse unterzogen werden. Die Objektanalyse umfasst beispielsweise
die Betrachtung der Aus dehnung und Fläche eines durchflossenen Gebietes,
dessen Form und Größe bzw.
dessen Schwerpunkt usw. auf deren Basis in Kombination mit dem Phasenbild
charakteristische Flusskenngrößen ermittelt
werden können.
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Im
Falle aufgenommener Bildserien muss die Segmentierung nicht für jedes
einzelne Bild erfolgen. Erfindungsgemäß wird ein Bild der Serie vollautomatisch
segmentiert und die segmentierten durchflossenen Bereiche dieses
Bildes als Ausgangsbereich für
(bekannte) Konturanpassungs-Algorithmen bzw. Konturverfolgungsalgorithmen
verwendet, wodurch eine automatische Segmentierung über die
gesamte Bildserie automatisch erfolgt.
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Schließlich ist
es möglich
das Geschwindigkeitsprofil einessegmentierten durchflossenen Bereiches
einer Serie automatisch zu ermitteln und auf dessen Basis ein serienspezifisches
Histogramm zu erstellen, vorteilhafterweise in einer Weise, die
dem Standard einer Doppler-Ultraschall-Darstellung entspricht. Ein
solches Histogramm ist zur Veranschaulichung in 5 dargestellt.
Es zeigt die Geschwindigkeitsverteilung des Blutflusses in der Aorta
während
eines Herzzyklusses (von Systole zu Systole). Die Ordinate ist in
Geschwindigkeitsintervalle aufgeteilt (Δy1, Δy2, Δy3 usw.), die jeweils bei Auftreten der entsprechenden
Geschwindigkeit zeitabhängig
markiert werden. Je nach Häufigkeit
des auftretenden Geschwindigkeitsintervalls ist das Histogramm helligkeitskodiert,
so dass z. B. ein helles Pixel eine dominante Geschwindigkeit repräsentiert
und ein dunkles Pixel im Histogramm eine eher weniger auftretende Geschwindigkeit
markiert.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren kann
auch eine Überlagerung
der automatisch segmentierten Flussbereiche mit dem anatomischen
Bild vollautomatisch in Ultraschall-Farbdoppler-Darstellung erfolgen, was dem Arzt eine
schnelle Orientierung der Flussverhältnisse in der Anatomie des
Patienten ermöglicht.
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Sinnvoll
ist die Art der Darstellung (nach Ultraschall-Standard) einerseits deswegen, weil
der Betrachter aus der farblichen Darstellung die Flussverhältnisse
schneller und besser beurteilen kann und der Arzt nicht lernen muss,
MR-Flussbilder zu
lesen, da er auf sein vorhandenes Wissen über US-Farbdoppler-Flussmessung
zurückgreifen
kann. Die Farbkodierung und eine entsprechende Histogrammdarstellung
(nach Ultraschall-Standard) ermöglicht
auf einen Blick die Flussrichtung (rot/gelb für eine Flussrichtung, blau/türkis für die entgegengesetzte
Flussrichtung), der Geschwindigkeit des Flusses (je heller desto
schneller) und die Geschwindigkeits-Verteilung während eines Zyklusses (Breite
der Histogrammkurve).
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Eine
erfindungsgemäß automatisierte
Geschwindigkeitsanalyse über
eine gesamte Bildserie ermöglicht
die schnelle Ermittlung des maximalen auftretenden Geschwindigkeitswertes
dieser Serie. Dieser ausgezeichnete Geschwindigkeitswert (auch als "AUTOVENC" bezeichnet; engl.
Auto Velocity Encoding) kann – wahlweise
mit einer geringen Sicherheitstoleranz – dem Protokoll einer folgenden
(sich anschließenden)
erneuten Flussmessung übergeben werden,
wodurch einerseits die Geschwindigkeitsskala optimal ausgenutzt
und andererseits Aliasing-Effekte
im Phasenbild vermieden werden (Aliasing-Effekte entstehen dann,
wenn die maximal mögliche
Phase φ=180° nicht der
maximalen sondern einer geringeren Flussgeschwindigkeit zugeordnet
wird).
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Da
die maximalen Flussgeschwindigkeiten zumeist in der Mitte der durchflossenen
Bereiche liegen, ist für
die Bestimmung des AUTOVENC-Wertes eine exakte saubere Randabgrenzung
nicht zwingend nötig.
Unerlässlich
aber ist die Eliminierung von Pixeln, die durch Rauschen erzeugt
werden, da solche Pixelwerte an beiden Enden der Geschwindigkeitsskala
liegen und somit auch sehr hohe (maximale) Geschwindigkeiten und
damit nichtexistente AUTOVENC-Werte vortäuschen können. Zur Ermittlung eines
imaginären
AUTOVENC-Wertes reicht theoretisch schon ein einziges Pixel, welches
durch Nachbarschafts-Analyse
der Flussregion nicht herausgefiltert wurde.
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Wie
bereits erwähnt
legt der vom Anwender einstellbare maximal zu erwartende Geschwindigkeitswert
(VENC-Wert) die Auflösung
der Geschwindigkeits-Skala fest. Um generell eine bestmögliche Auflösung zu
erhalten ist es im Rahmen der vorliegenden Erfindung möglich den
gemessenen maximalen Geschwindigkeitswert (AUTOVENC-Wert) nachträglich (automatisiert)
als Obergrenze der (VENC-) Geschwindigkeits-Skala zu definieren
um somit die gemessene Skala über
die justierte (AUTOVENC-) Skala zu spreizen und eine bestmögliche Auflösung in
Farb-Doppler-Darstellung
zu erhalten.