DE10356065A1 - Navigationsverfahren für ein kartengestütztes Navigationssystem - Google Patents

Navigationsverfahren für ein kartengestütztes Navigationssystem Download PDF

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Arne Friedrichs
Gerd Draeger
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    • G01MEASURING; TESTING
    • G01CMEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
    • G01C21/00Navigation; Navigational instruments not provided for in groups G01C1/00 - G01C19/00
    • G01C21/26Navigation; Navigational instruments not provided for in groups G01C1/00 - G01C19/00 specially adapted for navigation in a road network
    • G01C21/28Navigation; Navigational instruments not provided for in groups G01C1/00 - G01C19/00 specially adapted for navigation in a road network with correlation of data from several navigational instruments

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Abstract

Ein Navigationsverfahren für ein kartengestütztes Navigationssystem in Fahrzeugen, wobei eine Ist-Position durch Satelliten-Navigation bestimmt wird und unter Berücksichtigung eines Toleranzbereichs auf mögliche Standorte auf Verkehrswegen mittels einer Karte abgebildet wird und wobei der mögliche Fahrweg des Fahrzeugs auf einem Verkehrsweg ermittelt wird durch Bestimmen von zurückgelegten Wegstrecken aus einem Signal, das permanent eine Wegstreckeninformation zur Weiterverfolgung des Standorts des Fahrzeugs liefert, wenn die Satelliten-Navigation gestört oder nicht möglich oder das Ergebnis der Satelliten-Navigation unplausibel ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einem Teil der Standorte auf dem Verkehrsweg wenigstens eine Wahrscheinlichkeit für das Verlassen einer von dem Navigationssystem vorgegebenen Route zugeordnet wird und daß die weitere Zielführung abhängig vom Vergleich dieser Wahrscheinlichkeit mit einem vorgebbaren Schwellenwert erfolgt.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Navigationsverfahren für ein kartengestütztes Navigationssystem in Fahrzeugen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
  • Kartengestützte Navigationssysteme zur Navigation von Kraftfahrzeugen mit einem Navigations-Satellitenempfänger zur Bestimmung einer Ist-Position, die innerhalb eines Toleranzbereichs auf einer Karte in einem digitalen Kartenspeicher auf einem Verkehrsweg abgebildet wird, sind seit längerem bekannt. Hierzu und zur Navigation ist eine Recheneinheit vorgesehen. Die satellitengestützte Ortung erfolgt z.B. mit Hilfe des Global-Positioning-Systems (GPS), des Global Navigation Satellite Systems (GLONASS) usw. und ist abhängig von der Empfangsqualität. Bei einer Störung der Satelliten-Navigation, z.B. während einer Tunnelfahrt oder aufgrund von Empfangsproblemen des Satelliten-Navigationssystems, kann keine korrekte Ortung vorgenommen werden.
  • Aus diesem Grunde werden neben den Signalen des Satelliten-Navigationssystems auch noch andere Signale, wie Tachosignale oder Gyro-Drehraten von der Recheneinheit verarbeitet und mit Kartendaten verknüpft, um die wahrscheinlichste Position auf der Karte zu ermitteln. Ein derartiges sogenanntes Map-Matching-Verfahren, wie es beispielsweise aus der EP 0 166 547 B1 hervorgeht, wird auch dazu genutzt, die Sensoren zum Empfangen der Satellitensignale selbst zu kalibrieren.
  • Die Verwendung von Inertialsensoren, von Gyrometern und dergleichen ist nachteiligerweise mit höheren Kosten verbunden. Zudem ist hierdurch ein nachträglicher Einbau eines derartigen Navigationssystems in einem Kraftfahrzeug relativ aufwendig.
  • Aus der DE 101 03 866 A1 ist ein Verfahren bekannt, bei dem auf ein kostenintensives Gyrometer verzichtet wird. Bei diesem Navigationsverfahren wird davon ausgegangen, daß der Fahrer die vorgegebene Route nicht verläßt, so daß die fehlende Richtungsinformation aus der Karte entnommen werden kann. Hierzu wird die zurückgelegte Wegstrecke aus dem Tachometersignal des Kraftfahrzeugs zur Weiterverfolgung des Standorts des Kraftfahrzeugs bestimmt. Dieses Verfahren erlaubt zwar die Weiterverfolgung des Standorts des Fahrzeugs lediglich mit Hilfe des in jedem Fahrzeug vorhandenen Tachosignals. Problematisch ist jedoch, daß während einer solchen Störung keine Falschfahrten erkannt werden können.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Navigationsverfahren der eingangs beschriebenen Art dahingehend weiterzubilden, daß im Falle von Empfangsproblemen der Signale der Satelliten-Navigation erkannt werden kann, ob ein Nutzer der vorgegebenen Route gefolgt oder bereits von dieser abgewichen ist. Nach Erkennen einer Abweichung von der vorgegebenen Route sollen darauffolgende falsche Fahranweisungen des Navigationssystems unterdrückt werden.
  • Vorteile der Erfindung
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Navigationsverfahrens sind Gegenstand der Unteransprüche.
  • Die Grundidee des erfindungsgemäßen Navigationsverfahrens besteht darin, die Komplexität von Kreuzungstopologien und/oder die Komplexität der von dem Navigationssystem ausgegebenen Fahranweisungen für die Entscheidung heranzuziehen, ob ein Fahrer der vorgeschlagenen Route gefolgt ist oder nicht. Die Erfindung macht sich dabei zunutze, daß je häufiger Kreuzungen auftreten, über die der Nutzer hinwegfahren muß, und je komplizierter diese sind, desto wahrscheinlicher es ist, daß er sich verfahren hat. Hierzu wird wenigstens einem Teil der Standorte auf dem Verkehrsweg wenigstens eine Wahrscheinlichkeit für das Verlassen einer von dem Navigationssystem vorgegebenen Route zugeordnet, und es erfolgt die weitere Zielführung abhängig vom Vergleich dieser Wahrscheinlichkeit mit einem vorgebbaren Schwellenwert.
  • Die Wahrscheinlichkeit für das Verlassen der vorgegebenen Route hängt dabei von einer oder mehreren der folgenden Größen ab: Komplexität der Kartendaten, Komplexität der von dem Navigationssystem ausgegebenen Fahranweisungen, Betriebszeit des Navigationssystems, zurückgelegte Wegstrecke.
  • Vorzugsweise variiert die Wahrscheinlichkeit zwischen dem Wert 0 und dem Wert 1, wobei der Wert 1 einer Wahrscheinlichkeit für das Verlassen der vorgegebenen Route von 0% und der Wert 0 einer Wahrscheinlichkeit für das Verlassen der vorgegebenen Route von 100% entsprechen.
  • Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, daß bei einer Störung oder einem Ausfall oder einem unplausiblen Ergebnis der Satellitennavigation einer aktuellen Position des Fahrzeugs eine Anfangswahrscheinlichkeit zugeordnet wird, deren Wert um standortgebundene Verringerungsfaktoren verringert wird. Vorzugsweise wird der Anfangswahrscheinlichkeit der Wert 1 zugeordnet. Hierbei wird davon ausgegangen, daß das Fahrzeug im Falle des Auftretens einer solchen Störung dem vorgegebenen Fahrweg folgt.
  • Eine andere vorteilhafte Ausführungsform sieht bei einer Störung oder einem Ausfall oder bei einem unplausiblen Ergebnis der Satelliten-Navigation vor, einer aktuellen Position des Fahrzeugs eine Anfangswahrscheinlichkeit zuzuordnen, die dem an dieser Position ermittelten Wahrscheinlichkeitswert eines Map-Matching-Verfahrens, wie es beispielsweise aus der EP 0 166 547 B1 hervorgeht, entspricht.
  • Der Wert der Verringerungsfaktoren wird abhängig von der Komplexität einer von dem Navigationssystem ausgegebenen Fahranweisung und/oder der Komplexität der Kartendaten und/oder der Betriebszeit des Navigationssystems und/oder zurückgelegte Wegstrecke gewählt. So wird beispielsweise der Verringerungsfaktor größer gewählt im Falle einer komplexen Fahranweisung, z.B. bei einem Kreisverkehr, bei scharfem Abbiegen oder auf Autobahnschleifen. Er wird kleiner gewählt bei einfachen Fahranweisungen, z.B. bei einem rechts abbiegen ohne Seitenstraßen oder bei Autobahnausfahrten. Er wird zudem bei komplexen Kartendaten größer gewählt als bei einfachen Kartendaten, da davon auszugehen ist, daß bei komplexen Kartendaten, beispielsweise bei einer sehr komplizierten Kreuzung, die viele Falschfahrmöglichkeiten bieten, eine größere Fehlerwahrscheinlichkeit anzunehmen ist als bei einfachen Kartendaten, wenn beispielsweise nur rechts abgebogen werden kann. Darüber hinaus muß der Verringerungsfaktor groß gewählt werden bei einem mit dem Navigationssystem unerfahrenen Fahrer. Hierzu wird die Betriebszeit und/oder die zurückgelegte Wegstrecke des Navigationssystems bei jeder Benutzung gespeichert. Je größer die Betriebszeit und/oder die zurückgelegte Wegstrecke des Navigationssystems ist, desto kleiner wird der Verringerungsfaktor gewählt, da in diesem Falle davon ausgegangen werden kann, daß ein Fahrer mit dem Navigationssystem vertraut ist und sich somit seltener verfährt und umgekehrt.
  • Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, daß der Fahrer den Standort bestimmt und an diesem Standort eine Anfangswahrscheinlichkeit vorgibt.
  • Die Bestimmung des Standorts kann dabei durch Auswahl eines Straßennamens aus einer von dem Navigationssystem vorgegebenen Liste von Straßennamen erfolgen.
  • Zeichnung
  • Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung sowie der zeichnerischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels. In der Zeichnung zeigen:
  • 1 schematisch ein Blockdiagramm eines aus dem Stand der Technik bekannten Satelliten-Navigationssystems;
  • 2 eine Skizze des Navigationsverfahrens anhand eines von einem Fahrzeug zurückgelegten Verkehrswegs.
  • Beschreibung des Ausführungsbeispiels
  • Ein aus dem Stand der Technik bekanntes Ausführungsbeispiel eines kartengestützten Navigationssystems 1, dargestellt in 1, weist einen Navigations-Satellitenempfänger 2, einen digitalen Kartenspeicher 3 und einen Anschluß für ein Tachometersignal 4, der praktisch in allen Kraftfahrzeugen verfügbar ist, auf. Kern des Navigationssystems 1 ist eine Navigationsplattform 5 mit einer Recheneinheit 6 und einer nicht dargestellten Eingabeeinheit. Weiterhin ist in bekannter Weise ein Display 7 als Ausgabeeinheit zur Darstellung eines Kartenausschnittes, der aktuellen Fahrzeugposition und einer empfohlenen Fahrtroute vorgesehen. Zusätzlich kann das Navigationssystem 1 auch noch mit einem Lautsprecher 8 zur akustischen Ausgabe von Fahrempfehlungen ausgerüstet sein. Dem Navigationssystem 1 kann optional noch ein in einem Kraftfahrzeug verfügbares Rückfahrlichtsignal zugeführt werden.
  • Die Navigationsplattform 5 und die Recheneinheit 6 sind so ausgebildet, daß die Ist-Position des Kraftfahrzeuges grundsätzlich durch Satelliten-Navigation mit dem Navigations-Satellitenempfänger 2 bestimmt wird. Der Navigations-Satellitenempfänger 2 kann z.B. ein GPS-Empfänger (Global-Positioning-System) ein GLONASS-Empfänger oder ähnliches sein. Sofern die Empfangsqualität ausreichend ist, ermöglichen derartige Systeme die Bestimmung einer Ist-Position innerhalb eines bestimmten Toleranzbereiches. Die Navigationsplattform 5 ist daher so ausgebildet, daß sie einen möglichen Standort des Kraftfahrzeuges durch Projektion der Ist-Position und des Toleranzbereiches auf in der digitalen Karte verzeichnete Verkehrswege bestimmt. Der tatsächliche Verkehrsweg des Kraftfahrzeuges kann durch Plausibilitätsprüfung bestimmt werden, wobei der Fahrweg des Kraftfahrzeugs durch zeitlich aufeinanderfolgende Ermittlung der Ist-Position festgestellt wird.
  • Wenn nun die Satelliten-Navigation gestört ist, z.B. weil das Fahrzeug in einen Tunnel einfährt, in dem kein Satellitenempfang möglich ist, wird der Standort des Fahrzeugs durch Messung der zurückgelegten Strecke anhand des Tachosignals 4 weiterverfolgt. Hierzu wird die Position des Kraftfahrzeugs ausgehend von dem zuletzt ermittelten Standort auf der vom Navigationssystem 1 empfohlenen Fahrtroute mit Hilfe der digitalen Karte verfolgt, indem die zurückgelegte Wegstrecke aufgetragen wird. Als Kartenspeicher 3 für die digitale Karte kann z.B. eine Compact-Disc (CD) oder eine Digital-Versatile-Disc (DVD) in bekannter Weise verwendet werden. Die digitale Karte kann aber auch von einem Provider über eine mobile Datenverbindung (z.B. GSM, GPRS, UMTS) übertragen werden. Die Navigationsplattform 5 ist zudem so ausgebildet und programmiert, daß eine optionale Kartendarstellung und eine optische Fahrtroutenempfehlung sowie gegebenenfalls weitere Zusatzinformationen auf dem Display 7 angezeigt werden. Die Navigationsplattform 5 kann zudem eine Sprachausgabeeinheit 10 zur Ausgabe von akustischen Fahrtroutenempfehlungen über den Lautsprecher 8 aufweisen. Als Zusatzinformation zur Weiterverfolgung der möglichen Fahrzeugposition auf der digitalen Karte kann neben der zurückgelegten Wegstrecke die Fahrtrichtung aus dem verfügbaren Rückfahrlichtsignal 9 des Kraftfahrzeugs verwendet werden.
  • Das erfindungsgemäße Navigationsverfahren soll nachfolgend in Verbindung mit der in 2 dargestellten Skizze näher erläutert werden. Die Skizze zeigt eine Fahrtroute eines Fahrzeugs. Die Erfindung geht davon aus, daß ein Falschfahren an schwierigen, unübersichtlichen Kreuzungen, z.B. in einem Kreisverkehr, bei einem scharfen Abbiegen oder bei Autobahnschleifen wahrscheinlicher ist als an einfachen übersichtlichen Kreuzungen, z.B. beim rechts abbiegen ohne Seitenstraßen oder einfachen Autobahnausfahrten. Das erfindungsgemäße Verfahren setzt in dem Moment ein, in dem keine ausreichende Sensor-, d.h. Positionsinformation vom Navigations-Satellitenempfänger 2 des Navigationssystems mehr geliefert werden kann, z.B. bei Beginn einer GPS-Lücke oder bei Unterschreiten einer Qualitätsgrenze. Dabei wird einer Position eine Wahrscheinlichkeit für das Verlassen der vorgeschriebenen Fahrtroute pE zugeordnet, die eine Aussage darüber zuläßt, ob sich der Fahrer noch auf der Route befindet oder nicht. Die Wahrscheinlichkeit pE kann dabei z.B. Werte zwischen 0 und 1 annehmen, wobei der Wert 1 für eine 0%-ige Wahrscheinlichkeit für das Verlassen der Route steht, wohingegen der Wert 0 eine 100%-ige Wahrscheinlichkeit für das Verlassen der Route bedeuten.
  • Es wird nun eine Grenze pL vorgegeben, die einer Wahrscheinlichkeit von 100% für das Verlassen der Route entspricht. Immer wenn die positionsbezogene Wahrscheinlichkeit pE kleiner ist als dieser Schwellenwert oder diese Grenze pL wird angenommen, daß der Fahrer die Route verlassen hat.
  • Die Wahrscheinlichkeit pE wird zum Zeitpunkt des Ausfalles der von dem Navigations-Satellitenempfänger 2 empfangenen Positionsinformation (in 2 als t = 0 bezeichnet) auf den Wert 1 gesetzt, sofern sich das Fahrzeug zu diesem Zeitpunkt auf der Route befand, wovon für das folgende Beispiel ausgegangen wird. Als Alternative kann auch vorgesehen sein, daß der Anfangswahrscheinlichkeit im Falle einer solchen Störung oder bei einem Ausfall des Navigationssystems oder das Ergebnis der Satelliten-Navigation unplausibel ist der tatsächliche Wahrscheinlichkeitswert eines Map-Matching-Verfahrens, wie es beispielsweise aus der EP 0 166 547 B1 , auf die vorliegend Bezug genommen wird, hervorgeht, zugeordnet wird.
  • Die Position wird nun allein mittels des Tachosignals entlang der Route weitergeführt, wie in der DE 101 03 866 A1 , auf die vorliegend Bezug genommen wird, beschrieben. Jedesmal, wenn das Fahrzeug nun eine Kreuzung passiert, wird der Wert der positionsbezogenen Wahrscheinlichkeit pE verringert. Die Verringerung des Wertes hängt dabei von der Komplexität der Kreuzung ab. Im einfachsten Fall kann die Verringerung auch ein fixer Wert sein, was gewissermaßen einem Kreuzungszähler gleichkommt.
  • Sobald der Wert der Wahrscheinlichkeit pE den Schwellenwert pL unterschritten hat, wird angenommen, daß das Fahrzeug die vorgegebene Route verlassen hat. Ab diesem Zeitpunkt erfolgen keine Fahranweisungen mehr, die jetzt als falsch angenommen werden müssen.
  • Für die Verringerung der Wahrscheinlichkeit werden Verringerungsfaktoren fi angenommen, für die mindestens eines der folgenden Kriterien berücksichtigt werden:
    • – Komplexität einer Fahranweisung: Je komplexer eine Fahranweisung ist, z.B. im Kreisverkehr, bei scharfem Abbiegen oder bei Autobahnschleifen oder dergleichen, desto größer wird der Verringerungsfaktor gewählt. Bei einfachen Fahranweisungen wird dagegen ein kleiner Verringerungsfaktor gewählt.
    • – Komplexität der Kartendaten: Je komplexer die Kartentopographie ist, d.h. je mehr Falschfahrmöglichkeiten eine Kreuzung bietet, desto größer wird der Verringerungsfaktor gewählt und umgekehrt.
    • – Betriebszeit des Navigationssystems: Je länger das Navigationssystem betrieben wurde, d.h. je größer die (Gesamt-)Betriebszeit ist, desto kleiner wird der Verringerungsfaktor gewählt, da davon ausgegangen wird, daß ein Fahrer dann geübter ist im Umgang mit dem Navigationssystem.
    • – Zurückgelegte Strecke: Je weiter das Fahrzeug gefahren ist, desto größer wird der Verringerungsfaktor gewählt.
  • Alternativ kann auch vorgesehen sein, daß der Fahrer dem Navigationssystem einen Standort mitteilt, für den die Wahrscheinlichkeit pE dann auf 1 gesetzt wird. Dabei werden beispielsweise die Straßennamen angeboten, die durch das Verfolgen aller möglichen Pfade während dieser Phase aufgespannt worden sind. Dem Fahrer wird also eine geringe Auswahl an möglichen Standorten präsentiert.
  • Die genannten Verringerungsfaktoren können einzeln oder kombiniert miteinander verwendet werden. Für eine automatisierte Berechnung wird die folgende Formel vorgeschlagen, wobei fges eine Funktion aller Einzel-Verringerungsfaktoren fi ist: pE(t = n) = pE(t = n-1)·(1 – fges).
  • Ein Ausführungsbeispiel wird anhand der 2 nachfolgend detailliert erläutert. Es wird davon ausgegangen, daß in dem Moment t = 0 der GPS-Empfang aussetzt, so daß die Route nun anhand des Wegsensors, d.h. des Tachosignals und des aus diesem bestimmten zurückgelegten Wegs bestimmt wird. Unter Ausnutzung der Straßenrichtung und der zurückgelegten Wegstrecken wird kontinuierlich eine neue Position auf der aktuellen Route bestimmt. Zum Zeitpunkt t = 0 wird dieser Position eine Fehlerwahrscheinlichkeit pE = 1,0 zugeordnet. Der Grenze pL wird beispielsweise der Wert 0,1 zugeordnet. Es wird beispielsweise angenommen, daß der Knoten 3 in 3 ein Kreisverkehr ist, der Knoten 7 entspricht einem Abbiegen mit Seitenstraßen. Dem Kreisel wird nun beispielsweise der Verringerungsfaktor fges,3 = 0,2 und dem Knoten 7 der Verringerungsfaktor fges,7 = 0,15 zugewiesen.
  • Zum Zeitpunkt t = 1 ist der Fahrer an dem Kreisel 3 vorbeigefahren. Die Wahrscheinlichkeit, daß er den Kreisel nicht richtig durchfahren hat, wurde mit 0,2 angenommen. Die Wahrscheinlichkeit, daß der Fahrer noch auf der richtigen Route fährt, beträgt demnach pE, t = 1 = pE, t = 0·fges,3 = 1,0·(1 – 0,2) = 0,8.
  • Zum Zeitpunkt t = 2 ist der Fahrer an einer weiteren Kreuzung vorbeigefahren, der Wert pE liegt unverändert bei 0,8.
  • Zum Zeitpunkt t = 3 ist der Fahrer am Knoten 7 vorbeigefahren, eine Rechtsabbiegestelle mit Seitenstraßen. Die Wahrscheinlichkeit, daß er das Rechtsabbiegen nicht richtig befolgt hat, wurde mit 0.15 angenommen. Die Wahrscheinlichkeit, daß der Fahrer noch auf der richtigen Route fährt, beträgt demnach pE,t=2 = pE,t=1·fges,7 = 0,8·(1 – 0,15) = 0,68.
  • Zum Zeitpunkt t = 3 ist der Wert pE also größer als pL, so daß angenommen wird, daß das Fahrzeug noch auf der Route fährt. Somit wird die Bestimmung der Fahrtroute anhand des Tachosignals und der zurückgelegten Wegstrecke weiter fortgeführt, bis entweder pE kleiner als 0,1 ist, d.h. den Wert pL angenommen hat, oder die GPS-Lücke nicht mehr vorhanden ist.

Claims (10)

  1. Navigationsverfahren für ein kartengestütztes Navigationssystem in Fahrzeugen, wobei eine Ist-Position durch Satelliten-Navigation bestimmt wird und unter Berücksichtigung eines Toleranzbereichs auf mögliche Standorte auf Verkehrswegen mittels einer Karte abgebildet wird und wobei der mögliche Fahrweg des Fahrzeugs auf einem Verkehrsweg ermittelt wird durch Bestimmen von zurückgelegten Wegstrecken aus einem Signal, das permanent eine Wegstreckeninformation zur Weiterverfolgung des Standorts des Fahrzeugs liefert, wenn die Satelliten-Navigation gestört oder nicht möglich oder das Ergebnis der Satelliten-Navigation unplausibel ist, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einem Teil der Standorte auf dem Verkehrsweg wenigstens eine Wahrscheinlichkeit für das Verlassen einer von dem Navigationssystem vorgegebenen Route zugeordnet wird und daß die weitere Zielführung abhängig vom Vergleich dieser Wahrscheinlichkeit mit einem vorgebbaren Schwellenwert erfolgt.
  2. Navigationsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine Wahrscheinlichkeit für das Verlassen der vorgegebenen Route von einer oder mehrerer der folgenden Größen abhängt: Komplexität der Kartendaten, Komplexität der von dem Navigationssystem ausgegebenen Fahranweisung, Betriebszeit des Navigationssystems, zurückgelegte Strecke.
  3. Navigationsverfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wahrscheinlichkeit zwischen 0 und 1 variiert, wobei 1 einer Wahrscheinlichkeit für das Verlassen auf der vorgegebenen Route von 0% und 0 einer Wahrscheinlichkeit für das Verlassen der vorgegebenen Route von 100% entsprechen.
  4. Navigationsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Störung oder einem Ausfall oder einem unplausiblen Ergebnis der Satellitennavigation einer aktuellen Position des Fahrzeugs eine Anfangswahrscheinlichkeit zugeordnet wird, deren Wert um Verringerungsfaktoren verringert wird, welche Standorten zugeordnet sind, die auf der vorgegebenen Route liegen.
  5. Navigationsverfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Anfangswahrscheinlichkeit im Falle einer Störung oder bei einem Ausfall der Satelliten-Navigation oder das Ergebnis der Satelliten-Navigation unplausibel ist, der Wert 1 zugeordnet wird.
  6. Navigationsverfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Anfangswahrscheinlichkeit im Falle einer Störung oder bei einem Ausfall der Satelliten-Navigation oder wenn das Ergebnis der Satelliten-Navigation unplausibel ist, der mittels eines Map-Matching-Verfahrens ermittelte Wahrscheinlichkeitswert zugeordnet wird.
  7. Navigationsverfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Falle einer Störung oder bei einem Ausfall der Satelliten-Navigation, oder wenn das Ergebnis der Satelliten-Navigation unplausibel ist, der Anfangswahrscheinlichkeit ein von dem Fahrer vorgebbarer Wert zugeordnet wird.
  8. Navigationsverfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bestimmung des Wertes durch den Fahrer durch eine Standortbestimmung des Fahrzeuges, vorzugsweise durch Auswahl einer von dem Navigationssystem bereitgestellten Liste von Straßennamen, erfolgt.
  9. Navigationsverfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Wert der Verringerungsfaktoren abhängig von der Komplexität einer von dem Navigationssystem ausgegebenen Fahranweisung und/oder der Komplexität der topographischen Daten und/oder der Betriebszeit und/oder die zurückgelegte Strecke des Navigationssystems gewählt wird.
  10. Navigationsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den Verringerungsfaktoren jeweils ein Wert zwischen 0 und 1 zugeordnet wird.
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