DE10354490A1

DE10354490A1 - Halterung für eine Sonnenblende in einem Fahrzeug

Info

Publication number: DE10354490A1
Application number: DE10354490A
Authority: DE
Inventors: André NEUBOHN; Stefan Hagen; Benno Dr. Beesten; Falk Dr. Merten; Andreas Dr. Wolf
Original assignee: Volkswagen AG
Current assignee: Volkswagen AG
Priority date: 2003-11-21
Filing date: 2003-11-21
Publication date: 2005-06-09
Anticipated expiration: 2023-11-22
Also published as: DE10354490B4

Abstract

Es wird eine Halterung für eine Sonnenblende in einem Fahrzeug vorgeschlagen, wobei die Sonnenblende über einen Halter fahrzeugseitig gelagert ist, sodass die Sonnenblende zum Einstellen schwenkbar und/oder klappbar aufgenommen ist. Erfindungsgemäß kann die Sonnenblende zum Insassenschutz bei einer Unfallsituation in eine von dem Insassen abgewandte Richtung bewegt werden.

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Halterung für eine Sonnenblende in einem Fahrzeug, wobei die Sonnenblende über einen Halter fahrzeugseitig gelagert ist, wobei die Sonnenblende zum Einstellen schwenkbar und/oder klappbar aufgenommen ist.

Aus der Fahrzeugtechnik sind Halterungen für eine Sonnenblende in einem Fahrzeug bekannt. Üblicherweise wird die Sonnenblende über einen Halter mit der Halterung fahrzeugseitig z.B. an dem Fahrzeughimmel befestigt. Bei der bekannten Halterung kann die Sonnenblende sowohl um eine senkrechte als auch um eine waagerechte Achse geschwenkt werden, sodass bei einem störenden Sonneneinfall die Sonnenblende so eingestellt werden kann, dass der Insasse nicht geblendet wird.

Es ist möglich, dass der Insasse bei einem Unfall durch eine unfallbedingte Verzögerung gegen die Sonnenblende gedrückt werden kann.

Demnach liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Halterung für eine Sonnenblende der eingangs genannten Gattung vorzuschlagen, welche insbesondere bezüglich des Insassenschutzes weiter verbessert wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich insbesondere aus den Unteransprüchen.

Demnach wird eine erfindungsgemäße Halterung für eine Sonnenblende in einem Fahrzeug vorgeschlagen, wobei die Sonnenblende über einen Halter fahrzeugseitig gelagert ist, sodass die Sonnenblende zum Einstellen schwenkbar und oder klappbar aufgenommen ist. Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass die Sonnenblende zum Insassenschutz bei einer Unfallsituation in eine von dem Insassen abgewandte Richtung bewegbar ist. Somit kann die Halterung und damit auch die Sonnenblende bei einer Unfallsituation, in der der Insasse z. B. mit dem Kopf gegen die Sonnenblende trifft, in Abhängigkeit einer vorbestimmten Druckbelastung verschoben werden, sodass eine Belastung des Insassen durch die Sonnenblende bzw. durch die Halterung reduziert oder vermieden wird. Auf diese Weise wird quasi ein Wegtauchen der Sonnenblende unter Druckbelastung ermöglicht.

Vorzugsweise kann die Sonnenblende für den Insassenschutz bei einer Unfallsituation in eine senkrecht vom Fahrzeugboden gerichtete Richtung, also etwa senkrecht nach oben, bewegt werden. Es sind jedoch auch andere Bewegungsrichtungen denkbar. Beispielsweise kann die Sonnenblende auch in eine Richtung bewegt werden, welche etwa parallel zu ihrer Schwenkachse ausgerichtet ist.

Im Rahmen einer vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden Erfindung kann der Halter der Sonnenblende als Lagerung einen von fahrzeugseitig befestigten Lagerschalen bewegbar aufgenommenen Kugelkopf aufweisen, welcher bei einer vorbestimmten Druckbelastung nach oben in Richtung des Fahrzeughimmels verschiebbar ist. Bei dieser Lagerung kann die Sonnenblende je nach Bedarf sowohl geschwenkt als auch geklappt werden, wobei dazu lediglich ein Kugelkopfartiges Lager erforderlich ist. Es ist auch denkbar, dass eine andere Art der Lagerung verwendet wird, um dieselben Freiheitsgrade bei der Bewegung der Sonnenblende zu ermöglichen.

Vorzugsweise kann die an dem Fahrzeughimmel befestigte Lagerschale eine Durchtrittsöffnung oder dergleichen für den Kugelkopf aufweisen, um die im Fall eines Unfalles erwünschte Verschiebung der Sonnenblende bzw. der Halterung als Insassenschutz zu realisieren. Die Durchtrittsöffnung kann derart bemessen sein, dass bei Erreichen einer vorbestimmten Belastung der Sonnenblende, wie z.B. durch das Auftreffen des Insassen auf die Sonnenblende, ein Verschieben des Kugelkopfes durch die Durchtrittsöffnung ermöglicht wird. Dabei kann der Durchmesser z.B. etwas geringer sein, als der Durchmesser des Kugelkopfes. Als Werkstoff für die die Durchtrittsöffnung aufweisende Lagerschale kann ein deformierbares Material, wie z.B. Kunststoff oder dergleichen verwendet werden. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung eines elastischen Materials, sodass nach dem Durchtreten des Kugelkopfes die Durchtrittsöffnung wieder ihre ursprünglichen Abmessungen annehmen kann.

Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die fahrzeugseitig befestigte Lagerschale mit einem Deformationselement an dem Fahrzeughimmel befestigt ist. Auf diese Weise kann weiterer Deformationsraum für das Abtauchen der Sonnenblende geschaffen werden.

Eine weitere alternative Ausgestaltung gemäß der vorliegenden Erfindung kann vorsehen, dass die Sonnenblende als Lagerung ein Schwenklager zum Schwenken der Sonnenblende um eine etwa senkrecht zum Fahrzeugboden verlaufende Achse und zusätzlich ein Kipplager zum Kippen der Sonnenblende um eine etwa parallel zum Fahrzeugboden verlaufende Achse aufweist. Bei dieser Art der Lagerung der Sonnenblende kann der Halter zum Schwenken der Sonnenblende eine Ringnut oder dergleichen an einem Ende aufweisen, wobei in der Ringnut ein etwa ringförmiger Vorsprung des Schwenklagers aufgenommen ist. Bei dieser Ausgestaltung kann der Halter bei Erreichen einer vorbestimmten Druckbelastung, z. B. durch das Auftreffen des Insassen auf die Sonnenblende bei einem Unfall, aus dem ringförmigen Vorsprung in axialer Richtung verschoben werden, sodass die Sonnenblende wegtaucht.

Es hat sich gezeigt, dass es besonders vorteilhaft ist, wenn die Ringnut und/oder auch der ringförmige Vorsprung entsprechend angefast ist, sodass ein axiales Verschieben des Halters bzw. der Sonnenblende erleichtert wird.

Gemäß einer nächsten Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass als Material für das Schwenklager, insbesondere in dem Bereich des ringförmigen Vorsprunges, ein deformierbarer oder auch elastischer Werkstoff verwendet wird. Es ist auch denkbar, dass andere Werkstoffe vorgesehen sind.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
1 eine geschnittene Seitenteilansicht einer Halterung für eine Sonnenblende gemäß der vorliegenden Erfindung; und
2 eine quergeschnittene Teilansicht einer weiteren Ausgestaltung der Halterung gemäß der vorliegenden Erfindung.
In 1 ist eine mögliche Ausführungsform einer Halterung für eine Sonnenblende in einem Fahrzeug gemäß der vorliegenden Erfindung dargestellt.
Die erfindungsgemäße Halterung für die Sonnenblende weist einen Halter 2 auf, an dem die Sonnenblende 1 fahrzeugseitig befestigt ist, sodass die Sonnenblende 1 zum Einstellen schwenkbar und klappbar aufgenommen ist. Erfindungsgemäß ist bei der Halterung gemäß der vorliegenden Erfindung vorgesehen, dass die Sonnenblende 1 für den Insassenschutz bei einer Unfallsituation in eine von dem Insassen abgewandte Richtung bewegbar ist.
Bei der in 1 gezeigten Ausführungsform weist der Halter 2 der Sonnenblende 1 als Lagerung einen von fahrzeugseitig gelagerten Lagerschalen 3 und 4 bewegbar aufgenommenen Kugelkopf 5 auf. Beispielsweise kann die Lagerschale 4 mit einem nicht weiter dargestellten Deformationselement an einem ebenfalls nicht dargestellten Fahrzeughimmel befestigt sein. Die fahrzeugseitig befestigte Lagerschale 4 kann eine Durchtrittsöffnung 6 zum Verschieben des Kugelkopfes 5 bei einer Unfallsituation aufweisen. Die Durchtrittsöffnung 6 weist einen Durchmesser auf, der etwas kleiner als der Durchmesser des Kugelkopfes 5 ist, sodass bei Erreichen einer vorbestimmten Druckbelastung, z. B. durch das Auftreffen eines Insassen auf die Sonnenblende 1, ein Wegtauchen der Sonnenblende 1 in Pfeilrichtung als Unfallinsassenschutz realisiert wird. Das Material der Lagerschale 4 ist ein deformierbares Material, sodass es ermöglicht wird, die Durchtrittsöffnung 6 bei Erreichen der vorbestimmten Druckbelastung aufzuweiten, sodass der Kugelkopf 5 durch die Durchtrittsöffnung 6 treten kann.
In 2 ist eine weitere mögliche Ausführungsform der erfindungsgemäßen Halterung für die Sonnenblende 1 dargestellt. Bei dieser Ausführungsform kann die Sonnenblende als Lagerung ein Schwenklager 7 zum Schwenken der Sonnenblende 1 um eine etwa senkrecht zum Fahrzeugboden verlaufende Achse und ein Kipplager 8 zum Kippen der Sonnenblende 1 um eine etwa parallel zum Fahrzeugboden verlaufende Achse aufweisen. Der Halter 2 kann bei dieser Ausführungsform zum Schwenken der Sonnenblende 1 eine Ringnut 9 an einem Ende aufweisen, in der ein etwa ringförmiger Vorsprung 10 des Schwenklagers 7 aufgenommen ist.
Bei Erreichen einer vorbestimmten Belastung an der Sonnenblende 1 kann die Ringnut 9 aus dem ringförmigen Vorsprung 10 in axialer Richtung, also in Pfeilrichtung, herausgedrückt werden, sodass als Unfallinsassenschutz die Sonnenblende 1 nach oben in Richtung Fahrzeughimmel wegtauchen kann.
Um diese Vorgehensweise zu erleichtern, kann als Werkstoff für das Schwenklager 7, insbesondere im Bereich des Vorsprunges 10, ein elastischer Werkstoff verwendet werden. Ferner kann der Vorsprung 10 und auch die Ringnut 9 entsprecht angefast sein, sodass das Verschieben in axialer Richtung bei Erreichen der vorbestimmten Druckbelastung erleichtert wird.

1: Sonnenblende
2: Halter
3: Lagerschale
4: Lagerschale
5: Kugelkopf
6: Durchtrittsöffnung
7: Schwenklager
8: Kipplager
9: Ringnut
10: ringförmiger Vorsprung

Claims

Halterung für eine Sonnenblende in einem Fahrzeug, wobei die Sonnenblende über zumindest einen Halter fahrzeugseitig gelagert ist, sodass die Sonnenblende zum Einstellen schwenkbar und/oder klappbar aufgenommen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Sonnenblende (1) für den Insassenschutz bei einer Unfallsituation in eine von dem Insassen abgewandte Richtung bewegbar ist.
Halterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sonnenblende (1) für den Insassenschutz bei einer Unfallsituation in eine senkrecht vom Fahrzeugboden gerichtete Richtung bewegbar ist.
Halterung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (2) der Sonnenblende (1) als Lagerung einen in fahrzeugseitig befestigten Lagerschalen (3, 4) bewegbar aufgenommenen Kugelkopf (5) aufweist, welcher bei einer vorbestimmten Druckbelastung nach oben in Richtung des Fahrzeughimmels verschiebbar ist.
Halterung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die an dem Fahrzeughimmel befestigte Lagerschale (4) eine Durchtrittsöffnung (6) für den Kugelkopf (5) aufweist, welche derart bemessen ist, dass bei Erreichen einer vorbestimmten Belastung der Sonnenblende (1) ein Bewegen des Kugelkopfes (5) durch die Durchtrittsöffnung (6) ermöglicht ist.
Halterung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die die Durchtrittsöffnung (6) aufweisende Lagerschale (4) aus einem deformierbaren Werkstoff gefertigt ist.
Halterung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die an dem Fahrzeughimmel befestigte Lagerschale (4) über ein Deformationselement fahrzeugseitig befestigt ist.
Halterung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sonnenblende (1) als Lagerung ein Schwenklager (7) zum Schwenken der Sonnenblende (1) um eine etwa senkrecht zum Fahrzeugboden verlaufende Achse und ein Kipplager (8) zum Kippen der Sonnenblende (1) um eine etwa parallel zum Fahrzeugboden verlaufende Achse aufweist, wobei der Halter (2) zum Schwenken der Sonnenblende (1) eine Ringnut (9) an einem Ende aufweist, in der ein etwa ringförmiger Vorsprung (10) des Schwenklagers (7) aufgenommen ist.
Halterung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (2) mit der Ringnut (9) bei Erreichen einer vorbestimmten Belastung der Sonnenblende (1) aus dem ringförmigen Vorsprung (10) in axialer Richtung verschiebbar ist.
Halterung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Ringnut (9) und/oder der ringförmige Vorsprung (10) angefast sind.
Halterung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstoff für das Schwenklager (7) ein deformierbarer Werkstoff ist.